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Technisches Gebiet
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Die Erfindung betrifft eine Hand-Werkzeugmaschine mit einer Arretiervorrichtung.
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Sie betrifft weiter ein Verfahren zum Betreiben einer Hand-Werkzeugmaschine.
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Stand der Technik
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Im Stand der Technik sind derartige Hand-Werkzeugmaschinen mit Arretiervorrichtung grundsätzlich bekannt.
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So beschreibt beispielsweise die
DE 102013020723 A eine Hand-Werkzeugmaschine mit einer Sicherungseinrichtung zur Bewegungssicherung einer Werkzeugaufnahme für einen Werkzeugwechsel eines Arbeitswerkzeugs, die durch ein Betätigungselement zwischen einer Sicherungsstellung und einer Betriebsstellung verstellbar ist.
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Die Druckschrift
DE 102015015640 A beschreibt eine Bearbeitungsvorrichtung mit einem Spindelsperrhebel zum Sperren einer Drehung einer Ausgangswelle. Durch Betätigen des Spindelsperrhebels kann eine Drehung einer Spindel gesperrt werden, und ein Schneidblatt kann bei Bedarf bequem durch ein anderes ersetzt werden.
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Die bekannten Arretiervorrichtungen sind leider relativ umständlich und aufwendig in ihrer Bedienung. Beispielsweise muss bei solchen Arretiervorrichtungen ein Arretierelement manuell gegen eine Federkraft gedrückt und gehalten werden, um so die Spindel zu arretieren. Sobald keine manuelle Kraft mehr wirkt, bewegt sich das Arretierelement in die ursprüngliche Stellung zurück und die Spindel ist wieder drehbar. Da das Arretierelement händisch festgehalten werden muss, steht nur eine Hand für einen Werkzeugwechsel zur Verfügung, wodurch sich das Verletzungsrisiko erhöht.
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Darstellung der Erfindung
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Hand-Werkzeugmaschine mit einer Arretiervorrichtung zu schaffen, welche eine einfache und effiziente Bedienung ermöglicht.
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Die Lösung der Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 realisiert. Die Erfindung umfasst eine Hand-Werkzeugmaschine mit einer Arretiervorrichtung umfassend einen Antriebsstrang, wobei der Antriebsstrang zumindest eine Abtriebsspindel zur Aufnahme eines Arbeitswerkzeugs aufweist, ein Arretierelement, welches zum Arretieren des Antriebsstrangs vorgesehen ist, ein Verstellelement, welches zum Verstellen des Arretierelements vorgesehen ist, und mindestens einen Magnet zum Erzeugen einer magnetischen Wechselwirkung zwischen dem Arretierelement und dem Verstellelement, um das Arretierelement in eine Sperrstellung zu überführen, bei welcher zumindest die Abtriebsspindel drehfest arretiert ist.
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Dadurch wird beispielsweise der technische Vorteil erreicht, dass die Arretierung des Antriebsstrangs magnetisch ausgelöst und gehalten wird. Der Anwender eines Gerätes mit einer solchen Arretiervorrichtung, beispielsweise einer Hand-Werkzeugmaschine, kann eine Arretierung des Antriebsstrangs erreichen und halten, ohne dabei mit einer Hand oder einem Finger das Arretierelement drücken zu müssen. Es stehen also beide Hände für den Wechsel eines Arbeitswerkzeugs zur Verfügung.
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Unter dem Antriebsstrang ist hier die Gesamtheit aller Bestandteile zu verstehen, welche notwendig sind, um das Arbeitswerkzeug zu betätigen. Dabei kann der Antriebsstrang eine Ankerwelle, eine Getriebe, einen Lüfter und eine Werkzeugspindel bzw. Abtriebsspindel umfassen. Eine Arretierung kann dabei an jedem Bestandteil des Antriebsstrangs erfolgen.
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Als Arretierelement im Sinne der Erfindung ist ein in mindestens zwei Endlagen verschiebbares Bauelement zu verstehen, wobei zumindest die Abtriebsspindel, aber möglicherweise auch ein weiterer Bestandteil oder mehrere weitere Bestandteile des Antriebsstrangs in einer ersten Endlage des Arretierelements frei drehbar und in der zweiten Endlage des Arretierelements drehfest arretiert sind.
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Das Verstellelement ist als ein Gegenstück zum Arretierelement zu verstehen, mittels dessen die magnetische Wechselwirkung zwischen Arretierelement und Verstellelement ausgelöst wird, wodurch eine Verschiebung des Arretierelements von einer Endlage in eine andere Endlage erfolgt.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist das Arretierelement bezüglich dem Bestandteil des Antriebsstrangs, insbesondere der Abtriebsspindel, radial verschiebbar angeordnet. Mittels einer radialen Verschiebung ist das Arretierelement einfach und effizient in die Sperrstellung überführbar.
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Nach einer besonderen Ausführungsform weist das Arretierelement eine Kulissenöffnung auf, in welcher der Bestandteil des Antriebsstrangs hindurchgeführt angeordnet ist. Mittels der Kulissenöffnung ist eine Abrutschgefahr für das Arretierelement stark reduziert und somit eine besonders sichere Führung des Arretierelements an dem Bestandteil des Antriebsstrangs gewährleistet.
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Darauf aufbauend ist die Kulissenöffnung vorzugsweise in einen breiten Öffnungsabschnitt und einen schmalen Öffnungsabschnitt gegliedert, wobei der Bestandteil des Antriebsstrangs mittels Verschieben des Arretierelements in den breiten oder in den schmalen Öffnungsabschnitt überführbar ist. Eine Gliederung der Kulissenöffnung in verschieden große Öffnungsabschnitte ermöglicht eine einfache Funktionszuweisung der Endlagen beim Verschieben des Arretierelements.
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Dabei ist der Bestandteil des Antriebsstrang bevorzugt innerhalb des breiten Öffnungsabschnitts frei drehbar und in dem schmalen Öffnungsabschnitt drehfest arretiert. Dafür ist der Bestandteil des Antriebsstrangs vorzugsweise, zumindest in seinem durch die Kulissenöffnung hindurchführenden Bereich, in seinem Querschnitt derart geformt, das zwar ein Überführen des Bestandteils des Antriebsstrangs in den schmalen Öffnungsabschnitt möglich ist, dort aber keine Drehbewegung des Bestandteil des Antriebsstrangs mehr erfolgen kann. Insbesondere ist zumindest der durch die Kulissenöffnung hindurchführende Bereich rechteckig, quadratisch oder mit zumindest einer ebenen Seitenfläche geformt. Dabei ist der maximale Durchmesser des Querschnitts in diesem Bereich des Bestandteil des Antriebsstrangs größer als der minimale Abstand der Seitenränder des schmalen Öffnungsabschnitts, wenn sich das Arretierelement in einer Endlage befindet, in welcher der Bestandteil des Antriebsstrangs drehfest arretiert sein soll.
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Nach einer zusätzlichen Ausführungsform ist das Arretierelement mittels einer Anziehungskraft des Magneten verschiebbar. Dabei kommt es zu einer derartigen magnetischen Wechselwirkung, dass sich das Arretierelement auf das Verstellelement zubewegt, also eine Verschiebung zum Verstellelement hin vollzieht. Dies ist eine einfache Möglichkeit, das Arretierelement in die Sperrstellung zu überführen.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist das Arretierelement mittels einer Abstoßungskraft des Magneten verschiebbar. Dabei kommt es zu einer derartigen magnetischen Wechselwirkung, dass sich das Arretierelement von dem Verstellelement wegbewegt, also eine Verschiebung in eine dem Verstellelement abgewandte Richtung vollzieht. Dies ist eine weitere einfache Möglichkeit, das Arretierelement in die Sperrstellung zu überführen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Arretierelement bedarfsweise mittels einer Anziehungskraft oder einer Abstoßungskraft verschiebbar. Dies kann beispielsweise durch gleiche und gegensätzliche Polungen bzw. Ausrichtungen zweier als Elektromagneten ausgebildeter Magneten realisiert werden. Auf diese Weise ist eine rein magnetische Betätigung des Arretierelements möglich, also auch ein Rückführen in die erste Endlage ohne die Notwendigkeit einer mechanischen Rückführeinrichtung, wie zum Beispiel einer Feder. Zudem wird ein weiteres Szenario möglich, bei dem das Arretierelement aus einer Position, in welcher der Bestandteil des Antriebsstrangs drehbar ist, in zwei verschiedene Positionen bzw. Sperrstellungen überführt werden kann. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn mit der Arretierung des Bestandteils des Antriebsstrangs optionale Funktionen, wie beispielsweise eine mechanische Öffnung des Versorgungsstromkreises und/oder eine Blockierung eines Ein- und Ausschalters, verbunden werden sollen.
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Erfindungsgemäß vorteilhaft weist eines von dem Arretierelement und dem Verstellelement einen Magneten und das andere von dem Arretierelement und dem Verstellelement einen Wirkbereich auf, wobei der Wirkbereich ein ferromagnetisches oder antiferromagnetisches Material enthält. Bei dieser Ausführungsform weist die Arretiervorrichtung also genau einen Magnet auf, der im Zusammenspiel mit dem ferromagnetischen oder antiferromagnetischen Material des Wirkbereichs eine magnetische Wechselwirkung zwischen Arretierelement und Verstellelement erzeugt. Enthält der Wirkbereich ein ferromagnetisches Material, so wirkt eine Anziehungskraft und das Arretierelement bewegt sich zum Verstellelement hin. Enthält der Wirkbereich hingegen ein antiferromagnetisches Material, so wirkt eine Abstoßungskraft und das Arretierelement bewegt sich vom Verstellelement weg. Auf diese Weise kann ein Verstellen bzw. Verschieben des Arretierelements einfach und kostengünstig realisiert werden, da nur ein Magnet genutzt wird.
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Bevorzugt handelt es sich bei dem Material um ein ferromagnetisches Metall, vorzugsweise um Eisen, Cobalt oder Nickel. Solche Metalle zeichnen sich durch besonders gute ferromagnetische Eigenschaften, insbesondere bei Raumtemperatur, aus und sind daher für einen Anwendungsbereich der Arretiervorrichtung, zum Beispiel in einer Hand-Werkzeugmaschine, besonders gut geeignet.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform handelt es sich bei dem Material um eine antiferromagnetische Metallverbindung, vorzugsweise um eine Eisen- oder Nickelverbindung und/oder ein Metalloxid. Solche Metallverbindungen zeichnen sich durch ihre guten antiferromagnetischen Eigenschaften aus und eignen sich daher besonders gut für eine Verwendung in der erfindungsgemäßen Arretiervorrichtung.
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Nach einer weiteren Ausführungsform ist der Magnet als ein Permanentmagnet oder als ein Elektromagnet ausgebildet. Der Permanentmagnet, auch als Dauermagnet bezeichnet, hat und behält ein statisches Magnetfeld, ohne dass wie bei Elektromagneten ein elektrischer Stromfluss benötigt wird. Bei dem Elektromagnet verursacht ein stromdurchflossener Leiter ein Magnetfeld in seiner Umgebung. Mit der Wahl zwischen Permanentmagnet und Elektromagnet ist eine flexible Anpassungsmöglichkeit der Arretiervorrichtung an verschiedene Anwendungsfälle, wie beispielsweise unterschiedlich große Bauräume, gegeben.
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Der Permanentmagnet muss zum Erzeugen der magnetischen Wechselwirkung zwischen dem Arretierelement und dem Verstellelement in eine bestimmte Wirkposition gebracht werden. Dies kann mittels Bewegen des Permanentmagneten selbst zu dem Wirkbereich hin oder mittels Bewegen des Wirkbereichs zu dem Permanentmagneten hin erfolgen. Wie bereits erwähnt, ist hier kein elektrischer Stromfluss zum Erzeugen der magnetischen Wechselwirkung notwendig.
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Der Elektromagnet hingegen muss zum Erzeugen der magnetischen Wechselwirkung an einen stromdurchflossenen Stromkreis angeschlossen werden. Mittels Schließen und Unterbrechen des Stromkreises kann der Elektromagnet aktiviert und deaktiviert werden. Somit kann er in einer bestimmten Wirkposition fest installiert sein und von dort bedarfsweise die magnetische Wechselwirkung zwischen dem Arretierelement und dem Verstellelement erzeugen.
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Hinsichtlich eines weiteren Aspektes der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe durch eine Hand-Werkzeugmaschine mit einer Arretiervorrichtung gemäß einer der vorausgehenden Ausführungsformen gelöst, wobei das Verstellelement an einer Anschlageinrichtung angeordnet, wobei die Anschlageinrichtung in einer Anschlagposition für ein Maschinenteil angeordnet ist. Die Anschlageinrichtung ist eine in seiner Position einstellbare Komponente, wobei die eingestellte Position eine Anschlagposition des Maschinenteils definiert. Das Maschinenteil ist eine Komponente der Hand-Werkzeugmaschine, an welcher ein Antriebsmotor und weitere Bestandteile des Antriebsstrangs angebracht sind.
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Die Hand-Werkzeugmaschine mit der erfindungsgemäßen Arretiervorrichtung hat den Vorteil, dass bei einer eingestellten Anschlagposition des Maschinenteils der Bestandteil des Antriebsstrangs automatisch bzw. magnetisch arretierbar und somit ein einfacher und schneller Wechsel des Arbeitswerkzeugs möglich ist.
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Hinsichtlich eines weiteren Aspektes der vorliegenden Erfindung wird die Aufgabe durch ein Verfahren zum Betreiben einer Arretiervorrichtung gemäß einer der vorausgehenden Ausführungsformen gelöst. Demnach umfasst das Verfahren die Schritte des Erzeugens der magnetischen Wechselwirkung zwischen dem Arretierelement und dem Verstellelement, des Übertragens einer Kraft mittels der magnetischen Wechselwirkung zwischen dem Verstellelement und dem Arretierelement, des Verschiebens des Arretierelements radial zum Bestandteil des Antriebsstrangs, und des drehfesten Arretierens des Bestandteils des Antriebsstrangs mit dem Arretierelement.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen in ähnlicher Form den Vorteilen der erfindungsgemäßen Arretiervorrichtung, wodurch beispielsweise die Arretierung des Bestandteils des Antriebsstrangs automatisch bzw. magnetisch ausgelöst wird, ohne dass der Anwender dabei mit einer Hand oder einem Finger das Arretierelement drücken und/oder gedrückt halten muss.
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Nach einer besonderen Ausführungsform erfolgt das Erzeugen der magnetischen Wechselwirkung mittels Aktivieren mindestens eines mit dem Arretierelement oder dem Verstellelement verbundenen und als Elektromagneten ausgebildeten Magneten. Wie bereits erwähnt, hat der Elektromagnet den Vorteil, dass dieser in einer bestimmten Wirkposition fest installiert sein und von dort bedarfsweise die magnetische Wechselwirkung zwischen dem Arretierelement und dem Verstellelement erzeugen kann.
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Nach einer weiteren Ausführungsform erfolgt das Erzeugen der magnetischen Wechselwirkung mittels Positionieren mindestens eines mit dem Arretierelement oder dem Verstellelement verbundenen und als Permanentmagnet ausgebildeten Magneten. Wie bereits erwähnt, hat der Permanentmagnet den Vorteil, dass hier kein elektrischer Stromfluss zum Erzeugen der magnetischen Wechselwirkung notwendig ist.
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Aus der nachfolgenden Detailbeschreibung und der Gesamtheit der Patentansprüche ergeben sich weitere vorteilhafte Ausführungsformen und Merkmalskombinationen der Erfindung.
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Figurenliste
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Die zur Erläuterung des Ausführungsbeispiels verwendeten Zeichnungen zeigen:
- 1 eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Hand-Werkzeugmaschine in einer Ausgangsstellung,
- 2 das Detail II gemäß 1,
- 3 das Detail IIIgemäß 1,
- 4 die Hand-Werkzeugmaschine aus 1 in einer Arbeitswerkzeug-Wechseleinstellung,
- 5 das Detail V gemäß 4, und
- 6 einen Ablaufplan für ein Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäßen Arretiervorrichtung.
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Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Wege zur Ausführung der Erfindung
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Die 1 zeigt eine Hand-Werkzeugmaschine 100 in einer Ausgangsstellung. Die Hand-Werkzeugmaschine 100 weist ein Maschinenteil 102, einen Führungskörper 104 und eine Anschlageinrichtung 106 auf. Dabei umfasst das Maschinenteil 102 einen Antriebsstrang, welcher eine Abtriebsspindel 108 mit einem aufgenommenen - hier jedoch nicht dargestellten - Arbeitswerkzeug 110 und einen - hier ebenfalls nicht dargestellten - Antriebsmotor 112 aufweist, und ein Arretierelement 114. Das Maschinenteil 102 ist mit dem Führungskörper 104 mittels einer Schwenkachse 116 schwenkbar verbunden. Die Anschlageinrichtung 106, welche fest mit dem Führungskörper 104 verbunden ist, weist ein Verstellelement 118 auf, welches entlang der Anschlageinrichtung 106 positionierbar angeordnet ist, und dadurch eine Anschlagposition für das Maschinenteil 102 definieren kann. Das Verstellelement 118 ist hier als ein Schaltelement ausgebildet und befindet sich in einer ersten Schaltposition 120. Das Arretierelement 114 und das Verstellelement 118 bilden zusammen eine erfindungsgemäße Arretiervorrichtung 122 zum drehfesten Arretieren der Abtriebsspindel 108. Dabei ist die Antriebsspindel 108 hier als einer von mehreren Bestandteilen des Antriebsstrangs zu sehen. Es sind also auch Ausführungsformen möglich, in denen ein anderer Bestandteil oder mehrere andere Bestandteile des Antriebsstrangs mittels der Arretiervorrichtung 122 drehfest arretiert sind. Dabei ist aber immer auch die Abtriebsspindel 108 drehfest arretiert.
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Die Hand-Werkzeugmaschine 100 in der dargestellten Ausgangseinstellung ist noch nicht betriebsbereit, denn das Maschinenteil 102 ist noch nicht an die Anschlageinrichtung 106 angelegt. Zudem kann in dieser Ausgangseinstellung noch kein drehfestes Arretieren der Antriebsspindel 108 mittels der Arretiervorrichtung erfolgen.
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Die 2 zeigt das Arretierelement 114 aus 1 in der Ausgangsstellung. Das Arretierelement 114 ist bezüglich der Abtriebsspindel 108 radial verschiebbar und weist eine Kulissenöffnung 124 auf, in welcher die Abtriebsspindel 108 hindurchgeführt angeordnet ist. Die Kulissenöffnung 124 ist dabei in einen breiten Öffnungsabschnitt 126 und einen schmalen Öffnungsabschnitt 128 gegliedert. In der hier dargestellten Ausgangsstellung des Arretierelements 114 ist die Abtriebsspindel 108 in dem breiten Öffnungsabschnitt 126 frei drehbar angeordnet. Das Arretierelement 114 weist zudem einen Wirkbereich 130 auf, welcher ein Material enthält, das auf Magnetismus anziehend reagiert. Alternativ kann aber auch das gesamte Arretierelement 108 aus einem solchen magnetischen Material hergestellt sein.
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Die 3 zeigt das als Schaltelement ausgebildete Verstellelement 118 aus 1 in der ersten Schaltposition 120. Zudem sind Teile der Anschlageinrichtung 106 dargestellt. Das Verstellelement 118 weist einen Magnet 132 auf, welcher hier als ein Permanentmagnet ausgebildet und in das Verstellelement 118 eingeführt angeordnet ist.
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Die 4 zeigt die Hand-Werkzeugmaschine 100 aus 1 in einer Arbeitswerkzeug-Wechseleinstellung. Die dargestellten Komponenten entsprechen also vollständig denen in 1. Allerdings ist die hier in 4 dargestellte Arbeitswerkzeugs-Wechseleinstellung dadurch gekennzeichnet, dass das Maschinenteil 102 in eine Anschlagposition 136 und das Verstellelement 118 in eine zweite Schaltposition 134 geführt ist. Das Maschinenteil 102 liegt nun in der Anschlagposition 136 an der Anschlageinrichtung 106 an, wodurch eine Schnitttiefe für das - hier nicht dargestellte - Arbeitswerkzeug 110 definiert ist. Das Verstellelement 118 und somit der Magnet 132 sind somit in eine sogenannte Wirkposition gegenüber dem Arretierelement 114 geführt worden. Weitere Details zu der Arretiervorrichtung 122 in der Arbeitswerkzeug-Wechseleinstellung sind in der nachfolgenden Beschreibung zu 5 erläutert.
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Die 5 zeigt die Arretiervorrichtung 122 aus 4 in der Arbeitswerkzeug-Wechseleinstellung. Der Magnet 132, welcher in bzw. an dem Verstellelement 118 angeordnet ist, liegt nun an dem Wirkbereich 130 des Arretierelements 114 an. Aufgrund einer magnetischen Wechselwirkung, konkret einer magnetischen Anziehungskraft zwischen dem Magnet 132 und dem Wirkbereich 130 werden das Verstellelement 118 und das Arretierelement 114 zusammengehalten, nachdem das Arretierelement 114 zuvor mittels der magnetischen Wechselwirkung in Richtung des Verstellelements 118 verschoben wurde. Das Arretierelement 114 befindet sich dadurch in einer zur Ausgangseinstellung verschobenen Position, sodass die Abtriebsspindel 108 nun in dem schmalen Öffnungsabschnitt 128 der Kulissenöffnung 124 angeordnet und dadurch drehfest arretiert ist.
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Die 6 zeigt einen Ablaufplan für ein erfindungsgemäßes Verfahren zum Betreiben einer erfindungsgemäßen Arretiervorrichtung, zum Beispiel der Arretiervorrichtung 122 aus den 1 bis 5. Das Verfahren umfasst das Erzeugen 200 einer magnetischen Wechselwirkung zwischen einem Arretierelement und einem Verstellelement, das Übertragen 210 einer Kraft mittels einer magnetischen Wechselwirkung zwischen dem Verstellelement und dem Arretierelement, das Verschieben 220 des Arretierelements radial zu einer Abtriebsspindel, und das drehfeste Arretieren 230 der Abtriebsspindel mit dem Arretierelement.
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Das Erzeugen 200 einer magnetischen Wechselwirkung erfolgt dabei entweder, wie in dem Ausführungsbeispiel aus den 1 bis 5, mittels Positionieren mindestens eines mit dem Arretierelement 114 oder dem Verstellelement 118 verbundenen und als Permanentmagnet ausgebildeten Magneten 132, oder, wie in einer hier nicht dargestellten Ausführungsform, mittels Aktivierens mindestens eines mit dem Arretierelement 114 oder dem Verstellelement 118 verbundenen und als Elektromagneten ausgebildeten Magneten 132.
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Zusammenfassend ist festzustellen, dass die Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Hand-Werkzeugmaschine miteinander kombinierbar sind. Keines der offenbarten Merkmale schließt die Kombination mit einem anderen Merkmal aus und einzelne Merkmalskombinationen stehen miteinander in Wechselwirkung und bilden synergetische Effekte aus.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Hand-Werkzeugmaschine
- 102
- Maschinenteil
- 104
- Führungskörper
- 106
- Anschlageinrichtung
- 108
- Bestandteil des Antriebsstrangs, Abtriebsspindel
- 110
- Arbeitswerkzeug
- 112
- Antriebsmotor
- 114
- Arretierelement
- 116
- Schwenkachse
- 118
- Verstellelement
- 120
- erste Schaltposition
- 122
- Arretiervorrichtung
- 124
- Kulissenöffnung
- 126
- breiter Öffnungsabschnitt
- 128
- schmaler Öffnungsabschnitt
- 130
- Wirkbereich
- 132
- Magnet
- 134
- zweite Schaltposition
- 136
- Anschlagposition
- 200
- Erzeugen einer magnetischen Wechselwirkung
- 210
- Übertragen einer Kraft
- 220
- Verschieben des Arretierelements
- 230
- Drehfestes Arretieren
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102013020723 A [0004]
- DE 102015015640 A [0005]