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Die Erfindung betrifft ein System zur Inszenierung eines Ladebetriebs einer Batterie eines Kraftfahrzeugs, wobei die Batterie zur Energieversorgung eines Elektromotors zum Antrieb des Kraftfahrzeugs ausgestaltet ist. Das System beinhaltet ein Ladesteuergerät, das dazu eingerichtet ist, wenigstens einen Ladebetriebsparameter des Ladebetriebs zu erfassen.
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Elektrokraftfahrzeuge (englisch: „battery electric vehicle“, BEV) oder Plug-in-Hybrid-Kraftfahrzeuge (englisch: „plug in hybride electric vehicles“, PHEV) können über Systeme zur visuellen Inszenierung eines Ladebetriebs aufweisen, die beispielsweise in einem Kombiinstrument oder einer Head-up-Unit integriert sind.
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Ein Nachteil dieser bekannten Systeme ist, dass der Benutzer des Kraftfahrzeugs aktiv den Blick auf die jeweilige visuelle Anzeige richten muss, um den Zustand des Ladebetriebs zu überprüfen. Zudem können blinde oder sehbehinderte Menschen nicht oder nur eingeschränkt von der visuellen Inszenierung des Ladebetriebszustands profitieren.
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Vor diesem Hintergrund ist es eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein verbessertes Konzept zur Inszenierung eines Ladebetriebs einer Batterie eines Kraftfahrzeugs anzugeben, das einen Komfortgrad bei einem Benutzer steigert und auch für sehbehinderte oder blinde Menschen geeignet ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein System nach dem unabhängigen Patentanspruch gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche.
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Gemäß dem verbesserten Konzept wird ein System zur Inszenierung eines Ladebetriebs einer Batterie eines Kraftfahrzeugs angegeben. Die Batterie dient zur Energieversorgung eines Elektromotors, insbesondere des Kraftfahrzeugs, zum Antrieb des Kraftfahrzeugs und ist entsprechend angeordnet und ausgestaltet. Das System beinhaltet ein Ladesteuergerät, das dazu eingerichtet ist, wenigstens einen Ladebetriebsparameter des Ladebetriebs zu erfassen. Das System weist außerdem eine Signalausgabeeinheit zur Ausgabe eines akustischen Klangmusters und/oder eines haptischen Signalmusters auf, wobei die Signalausgabeeinheit mit dem Ladesteuergerät gekoppelt ist. Außerdem weist das System ein weiteres Steuergerät auf, das dazu eingerichtet ist, die Signalausgabeeinheit in Abhängigkeit von dem wenigstens einen Ladebetriebsparameter zur Ausgabe des Klangmusters und/oder des haptischen Signalmusters anzusteuern.
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Unter der Inszenierung des Ladebetriebs kann insbesondere eine für einen Benutzer des Kraftfahrzeugs sensorisch wahrnehmbare Repräsentation des Ladebetriebs oder bestimmter Eigenschaften oder Parameter oder Status des Ladebetriebs verstanden werden.
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Das Ladesteuergerät ist beispielsweise dazu eingerichtet, den Ladebetrieb zu steuern und/oder zu regeln.
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Das Kraftfahrzeug wird wenigstens teilweise durch den Elektromotor angetrieben oder ist durch diesen antreibbar. Bei dem Kraftfahrzeug kann es sich insbesondere um ein Elektrokraftfahrzeug, BEV, oder ein Plug-in-Hybrid-Kraftfahrzeug, PHEV, handeln.
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Die Batterie ist insbesondere dazu vorgesehen, in dem Kraftfahrzeug verbaut zu werden oder ist in dem Kraftfahrzeug verbaut.
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Das System zur Inszenierung des Ladebetriebs ist wenigstens teilweise zum Einbau in das Kraftfahrzeug vorgesehen beziehungsweise ist wenigstens teilweise in dem Kraftfahrzeug angeordnet oder von diesem beinhaltet. Insbesondere ist das Ladesteuergerät ein Ladesteuergerät des Kraftfahrzeugs oder zum Einbau in das Kraftfahrzeug vorgesehen. Insbesondere sind das Ladesteuergerät und das weitere Steuergerät sowie die Signalausgabeeinheit in dem Kraftfahrzeug verbaut oder zum Einbau in das Kraftfahrzeug vorgesehen.
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Mit einem System zur Inszenierung des Ladezustands nach dem verbesserten Konzept wird durch die Möglichkeit zur Ausgabe des akustischen und/oder haptischen Signalmusters beziehungsweise Klangmusters eine bessere oder vollständigere Erlebbarkeit oder Wahrnehmbarkeit („user experience feature“) der Ladeinszenierung durch einen Benutzer des Kraftfahrzeugs erzielt. Ein Komfortgrad bei der Benutzung des Kraftfahrzeugs wird dadurch erhöht.
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Dadurch, dass nach dem verbesserten Konzept haptische Signalmuster und/oder akustische Klangmuster zum Einsatz kommen können, ist das System zur Ladeinszenierung auch zur Verwendung durch blinde oder sehbehinderte Personen geeignet.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform handelt es sich bei dem akustischen Klangmuster um eine Abfolge und/oder Überlagerung verschiedener Tonsignale, insbesondere akustischer Signale.
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Gemäß zumindest einer Ausführungsform handelt es sich bei dem haptischen Signalmuster um eine Abfolge und/oder Überlagerung von haptischen Pulsen, beispielsweise haptisch wahrnehmbaren Pulsen, insbesondere Vibrationspulsen.
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Gemäß dem verbesserten Konzept wird außerdem ein Verfahren zur Inszenierung eines Ladebetriebs einer Batterie eines Kraftfahrzeugs angegeben. Die Batterie dient zur Energieversorgung des Elektromotors zum Antrieb des Kraftfahrzeugs. Nach dem Verfahren wird ein Ladebetriebsparameter des Ladebetriebs, insbesondere durch ein Ladesteuergerät, erfasst. In Abhängigkeit von dem wenigstens einen Ladebetriebsparameter wird, insbesondere durch ein weiteres Steuergerät und/oder eine Signalausgabeeinheit, das Klangmuster und/oder das haptische Signalmuster erzeugt und ausgegeben oder die Erzeugung und die Ausgabe des Klangmusters und/oder des haptischen Signalmusters wird durch die weitere Steuereinheit und/oder die Signalausgabeeinheit eingeleitet.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand beispielhafter Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Detail erläutert. Identische oder funktional identische Komponenten sind mit identischen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einer beispielhaften Ausführungsform eines Systems zur Inszenierung eines Ladebetriebs nach dem verbesserten Konzept sowie verschiedene Aspekte einer beispielhaften Ausführungsform eines Verfahrens nach dem verbesserten Konzept; und
- 2 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einer weiteren beispielhaften Ausführungsform eines Systems zur Inszenierung eines Ladebetriebs nach dem verbesserten Konzept sowie verschiedene Aspekte einer weiteren beispielhaften Ausführungsform eines Verfahrens nach dem verbesserten Konzept.
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In 1 ist ein Kraftfahrzeug 2, insbesondere ein BEV oder PHEV, gezeigt. Das Kraftfahrzeug 2 weist ein Ladegerät 1 auf, welches insbesondere als AC-Ladegerät oder DC-Ladegerät ausgebildet ist. In 1 sind außerdem eine AC-Ladesäule 11 und eine DC-Ladesäule 12 gezeigt. Je nach Ausgestaltung des Ladegeräts 1 ist das Ladegerät 1 beispielsweise mit der AC-Ladesäule 11 oder der DC-Ladesäule 12 verbunden, um eine Batterie des Kraftfahrzeugs 2 zum Antrieb eines Motors des Kraftfahrzeugs 2 aufzuladen.
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Das Kraftfahrzeug 2 weist ein System zur Inszenierung eines Ladebetriebs nach dem verbesserten Konzept auf. Das System beinhaltet ein Ladesteuergerät, insbesondere ein DC-Ladesteuergerät oder AC-Ladesteuergerät. Das Ladesteuergerät kann Ladebetriebsparameter, welche im Folgenden auch als Ladeinformationen oder relevante Ladeinformationen bezeichnet werden, zur akustischen und/oder haptischen Ladeinszenierung erfassen.
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Das Ladesteuergerät kann die Ladeinformationen beispielsweise über einen CAN-Bus an eine bidirektionale Datenschnittstelle oder ein Steuergerät, welches eine bidirektionale Datenschnittstelle realisiert (COM-Modul), senden, beispielsweise um mittels eines Backendservers 8 eine App eines mobilen Endgeräts 9 zu bedienen.
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Alternativ oder zusätzlich sendet das Ladesteuergerät die relevanten Ladeinformationen an ein Soundsystem 3 des Kraftfahrzeugs 2 oder ein Steuergerät, welches das Soundsystem 3 beinhaltet, insbesondere um ein Klangmuster im Fahrzeuginneren, singulär oder zur regulären Audiofunktion des Soundsystems überlagert, bereitzustellen.
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Alternativ oder zusätzlich sendet das Ladesteuergerät die relevanten Ladeinformationen an ein Sitzsteuergerät des Kraftfahrzeugs, um einen Massagesitz 5 des Kraftfahrzeugs anzusteuern, insbesondere in einem expliziten Pulsmuster abhängig von den relevanten Ladeinformationen.
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Alternativ oder zusätzlich kann das Ladesteuergerät die relevanten Ladeinformationen an einen Ladeinszenierungssoundgenerator senden, welcher für eine fahrzeugexterne akustische Ladeinszenierung realisiert ist und beispielsweise externe akustische Signale abhängig von den Ladeinformationen abgeben kann.
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Das Kraftfahrzeug 2 ist insbesondere über die bidirektionale Datenschnittstelle oder das entsprechende Steuergerät mit einem Backendserver 8 gekoppelt. Der Backendserver 8 weist beispielsweise Funktionssoftware zur Verwaltung, Steuerung und Ausführung aller Dateninteraktionen zwischen einem Nutzer oder einer App des mobilen Endgeräts 9 und dem Kraftfahrzeug 2 auf, welche für eine Ladeinszenierung mittels des mobilen Endgeräts 9 erforderlich ist.
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In 1 ist auch die bidirektionale Datenverbindung 7 zwischen dem Kraftfahrzeug 2 und dem Backendserver 8 beziehungsweise zwischen dem Backendserver 8 und dem mobilen Endgerät 9 dargestellt.
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Mittels des Systems zur Inszenierung des Ladebetriebs kann eine fahrzeuginterne Ladeinszenierung über ein Soundsystem 3 des Kraftfahrzeugs mit integriertem Soundgenerator zur singulären Erzeugung eines Klangmusters oder zur Überlagerung der regulären Audiowiedergabe durch das Soundsystem 3 realisiert werden. Der Soundgenerator weist eine Funktionssoftware auf sowie eine Datenschnittstelle (CAN, LIN oder Ethernet) zur Steuerung und Aktivierung eines ladebetriebssituationsabhängigen Klangmusters.
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Mittels des Systems kann auch alternativ oder zusätzlich eine fahrzeuginterne Ladeinszenierung über Massagesitze 5 des Kraftfahrzeugs 2 realisiert werden. Die Massagesitze 5 beinhalten ebenfalls eine Funktionssoftware und Datenschnittstelle (CAN, LIN oder Ethernet) zur Steuerung und Aktivierung des ladebetriebssituationsabhängigen Pulsmusters.
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Ein solches Klangmuster 4 ist schematisch dargestellt. Ein solches Pulsmuster 6 ist ebenfalls schematisch dargestellt. Mittels des Systems ist auch eine fahrzeugexterne akustische Ladeinszenierung über einen Soundgenerator realisierbar, welcher über eine Datenschnittstellung und eine von einem Benutzer oder Dritten parametrierbare Steuerungssoftware verfügt. Ein entsprechendes beispielhaftes fahrzeugexternes Klangmuster 10 ist schematisch dargestellt. Das fahrzeugexterne Klangmuster kann auch über das mobile Endgerät 9 wiedergegeben werden, ein entsprechendes beispielhaftes Klangmuster 15 ist schematisch dargestellt.
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Eine fahrzeugexterne Ladeinszenierung kann auch über das mobile Endgerät 9, insbesondere einen Vibrationsaktuator des mobilen Endgeräts 9, ausgegeben werden, ein beispielhaftes Pulsmuster 16 ist schematisch dargestellt.
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Die beispielhaften Klangmuster 4, 10 und 15 sowie die beispielhaften Pulsmuster 6, 16 können hilfsweise je nach Ladesituation eine parametrierbare Geschwindigkeit (Frequenz) und/oder Lautstärke (Amplitude) aufweisen.
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Die in 2 dargestellte Situation entspricht größtenteils derjenigen der 1. Das Kraftfahrzeug 2 der 2 weist jedoch nicht zwingend das Ladegerät 1 auf. Das Kraftfahrzeug 2 enthält eine fahrzeuginterne induktive Ladevorrichtung 13, die insbesondere mit einer fahrzeugexternen induktiven Ladevorrichtung 14 kommunizieren kann beziehungsweise gekoppelt werden kann. Das Ladegerät des Kraftfahrzeugs 2 ist hier insbesondere als induktives Ladegerät ausgebildet. Für weitere Details wird auf die Ausführungen zu 1 verwiesen.
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BEVs oder PHEVs verfügen beispielsweise über eine konduktive Ladeschnittstelle oder eine induktive Ladeschnittstelle. Es gibt verschiedene UI (user interaction)-Umfänge, die nur auf die visuelle Wahrnehmung begrenzt sind. Zu nennen sind hier beispielsweise Ladebetriebsanzeigen innerhalb des Fahrzeugs wie Kombiinstrument der Head-Unit oder außerhalb des Fahrzeugs via App auf Mobilgeräten. Zusätzlich gibt es noch LED-Anzeigen an den Ladedosen zur Anzeige des Verriegelungszustands und des Ladebetriebszustands.
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Nach dem verbesserten Konzept wird eine derzeit nicht bekannte kundenerlebbare akustische oder haptische (fühlbare) Ladeinszenierung ermöglicht. Dadurch können einem Benutzer folgende Ladebetriebssituationen akustisch im Fahrzeuginnenraum oder im fahrzeugexternen akustisch bereitgestellt und/oder haptisch im Fahrzeuginnenraum und/oder über mobile Endgeräte bereitgestellt werden:
- a) Aktive fehlerfreie Energieübertragung während eines:
- 1) AC-Ladevorgangs (Mode 2 oder Mode 3)
- 2) DC-Ladevorgangs (Mode 4)
- 3) induktiven Ladevorgangs
- b) Fehler während des aktiven Ladevorgangs (Energieübertragung) oder während der Vorbereitung des Ladevorgangs (Kommunikationsaufbau zur Infrastruktur, Authentifizierung etc.)
- c) fehlerfreies Verriegeln oder Entriegeln des Ladesteckers (konduktives Laden - Mode 2, 3, 4)
- d) Fehler während des Verriegelns oder Entriegelns des Ladesteckers (konduktives Laden - Mode 2, 3, 4)
- e) Vorklimatisierung beziehungsweise Klimatisierung des Fahrzeuginnenraums in Verbindung mit fahrzeugexterner elektrischer Energie.
Punkt e) bedingt beispielsweise, dass die Klimatisierung stattfindet, während das Fahrzeug:
- 1) mit gestecktem Ladestecker an einer Ladesäule angeschlossen ist und ein Ladevorgang möglich ist oder
- 2) im Falle einer induktiven Energieübertragung über eine fahrzeugexterne induktive Ladevorrichtung steht und ein Ladevorgang möglich ist.
- f) Batterie voll geladen oder ein voreingestelltes gewünschtes Ladeziel (MAX-SOC) erreicht.
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Die akustische oder haptische Wahrnehmung der einzelnen differenzierbaren Ladebetriebssituationen Punkt a) - f) können einzeln oder in beliebiger Kombination zueinander vorgesehen sein.
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Ein Mehrwert der vorliegenden Erfindung ist ein akustisches und haptisches Erleben der Ladefunktionalität, was in Fachkreisen als UX-Feature („user experience feature“) bezeichnet wird. Dies kann als Komfort-Feature betrachtet werden.
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Mit dem Einzug der autonomen Elektromobilität (vollautonomes Fahren Level 5) wird es für blinde oder sehbehinderte Menschen möglich, als Privatpersonen selbstständig mobil zu sein. Da bisher jegliche Ladefunktionalität unter Nutzerinteraktions-Gesichtspunkten nur visuell verfügbar ist, kann diese Zielgruppe bisher die Ladefunktionalität nicht erleben, da nur der haptische und akustische Sinn zur Verfügung stehen. Für den Anwendungsfall eines blinden Menschen in einem vollautonomen Elektrofahrzeug kann das verbesserte Konzept die einzige Möglichkeit zur Nutzerinteraktion darstellen.
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Gemäß verschiedener Ausführungsbeispiele kann ein um die akustische Ladeinszenierung erweitertes Soundsystem angegeben werden. Das für die reguläre Audiowiedergabe zuständige Steuergerät verfügt beispielsweise über eine um die ladebetriebsrelevanten Signale erweiterte Datenschnittstelle (CAN-, LIN oder Ethernet) und eine von einem Benutzer parametrierbare Steuerungssoftware zur Steuerung, Ausführung oder Deaktivierung der ladebetriebssituationsabhängigen fahrzeuginternen Klangmuster. Für die Erzeugung der fahrzeuginternen Klangmuster wird ein extra Aktor angesteuert, welcher sowohl singulär über das Soundsystem das ladebetriebssituationsabhängige Klangmuster im Fahrzeuginnenraum verbreitet, als auch überlagert zur regulären Audiowiedergabe (Radio, CD, MP3). Der Aktor, welcher für die Erzeugung der fahrzeuginneren akustischen Ladeinszenierung notwendig ist, kann in vorteilhafter Ausführung ein über LIN-Bus gekoppelter Soundgenerator sein, welcher im Gesamtverbund des Soundsystems (Lautsprecher und Hauptsteuergerät) integriert ist.
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Gemäß verschiedener Ausführungsbeispiele kann eine erweiterte Massagesitzfunktion angegeben werden. Das für die Ausführung der Massagefunktion zuständige Steuergerät (gemäß einer vorteilhaften Ausführung ist es das Sitzsteuergerät) verfügt über eine um die ladebetriebsrelevanten Signale erweiterte Datenschnittstelle (CAN-LIN oder Ethernet) und eine vom Benutzer parametrierbare Steuerungssoftware zur Steuerung, Ausführung und Deaktivierung der ladebetriebssituationsabhängigen Pulsmuster.
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Gemäß verschiedener Ausführungsbeispiele kann ein Soundgeneratorsteuergerät angegeben werden, welches über eine Datenschnittstelle (CAN-, LIN oder Ethernet) und eine vom Benutzer parametrierbare Steuerungssoftware zur Steuerung und Ausführung oder Deaktivierung eines ladebetriebssituationsabhängigen Klangmusters verfügt. Der Ladeinszenierungssoundgerator ist außerhalb des Fahrzeuginnenraums platziert und bedient die fahrzeugexterne akustische Ladeinszenierung.
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Gemäß verschiedener Ausführungsbeispiele kann eine Erweiterung für einen Backendserver um eine Funktionssoftware (kundenbezogener-Herstellerfunktion) angegeben werden. Die Funktionssoftware kann zur Verwaltung, Steuerung und Ausführung aller Dateninteraktionen zwischen Nutzer (App) und Fahrzeug, welche für die Ladeinszenierung notwendig sind, dienen. Die Ausführung der akustischen und/oder haptischen Ladeinszenierung via des mobilen Endgeräts wird durch eine Verarbeitung der kundenbezogenen aktuellen Betriebsdaten eines induktiven oder eines konduktiven Ladevorgangs, welcher über die bidirektionale Fahrzeugschnittstelle bereitgestellt werden, ermöglicht.
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Gemäß verschiedener Ausführungsbeispiele kann eine App bereitgestellt werden, welche zusätzlich zur visuellen Darstellung des Ladebetriebs, die erfassten Ladebetriebsdaten des Backendservers auf einem mobilen Endgerät verarbeitet und durch Ansteuern des Vibrationsalarms in einem spezifischen Pulsmuster haptisch erlebbar macht und durch Generierung eines Klangmusters, welches über den Lautsprecher des mobilen Endgeräts ausgegeben wird, auch akustisch erlebbar macht.
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Gemäß verschiedener Ausführungsbeispiele kann ein Bedien- und Anzeigekonzept (via App und/oder Internetseite und/oder fahrzeuginternem Display mit tastengeführter Bedienung oder Touchdisplay) angegeben werden. Das Bedien- und Anzeigekonzept erlaubt einem Nutzer:
- 1) das Pulsmuster der Massagesitze für jede Ladebetriebssituation zu parametrieren (Art, Intensität und Geschwindigkeit), zu aktivieren und zu deaktivieren.
- 2) Das Klangmuster des Soundgenerators für den Innenraum über das Soundsystem für jede Ladebetriebssituation fahrzeugintern zu parametrieren (Art, Lautstärke und Geschwindigkeit), zu aktivieren und zu deaktivieren.
- 3) Das Klangmuster des Soundgenerators für die fahrzeugexterne akustische Ladeinszenierung für jede Beladebetriebssituation fahrzeugextern zu parametrieren (Art, Lautstärke und Geschwindigkeit), zu aktivieren und zu deaktivieren.
- 4) Das Pulsmuster und das Klangmuster für das mobile Endgerät einzeln für jede Ladebetriebssituation zu parametrieren (Art, Intensität und Geschwindigkeit), zu aktivieren und zu deaktivieren.
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In einer vorteilhaften Ausführung sind schon voreingestellte Klangmuster und Pulsmuster ab Werk parametriert, mit identischem Klangmuster für fahrzeugexternen und fahrzeuginternen Soundgenerator und für das mobile Endgerät, sowie identische Pulsmuster für die Massagesitze und den Vibrationsalarm des mobilen Endgeräts. Eine Aktivierung der Massagesitzfunktion in einem expliziten ladesituationsabhängigen Pulsmuster findet nur statt, wenn die Sitzmatte eine Belegung erfasst.
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Durch das verbesserte Konzept wird eine Nutzererlebbarkeit der Ladebetriebssituationen mit allen Sinnen ermöglicht. Visuell, akustisch und haptisch. Insbesondere wird ein ganzheitliches Erleben als Schlüsselfunktion der Elektromobilität ermöglicht.
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Gemäß verschiedener Ausführungsbeispiele ist eine Möglichkeit der wenigstens eingeschränkten Individualisierbarkeit gegeben, da Pulsmuster und Klangmuster durch einen Benutzer parametrierbar sind, beispielsweise in einem von einem Hersteller und dem Gesetzgeber vorgebbaren Rahmen, insbesondere durch eine UI-Schnittstelle auf einem mobilen Endgerät (App) oder über fahrzeuginterne Schnittstellen wie Headunit oder Kombiinstrument.
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Verschiedene Ausführungsbeispiele erlauben eine bessere Fehlererkennung durch Einbindung von mobilen Endgeräten in das Konzept. Da der Ladevorgang meistens in Abwesenheit eines Benutzers geschieht und die bisherigen App-Lösungen auf visuelle Erfassung des Ladebetriebszustands und entsprechend darauf ausgelegt sind, dass der Benutzer selbst auf das Handy oder das Tablet schauen muss, um den Ladebetriebszustand zu erfassen, würde der Nutzer bei aktivierter Funktion durch das Fehlerklangmuster oder das Fehlerpulsmuster auch auf einen Fehler aufmerksam, wenn das Handy oder das Tablet in der Hosentasche oder auf einem Tisch liegt.
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Das verbesserte Konzept erlaubt eine bessere Fehlererkennung durch die Einbindung des Soundgenerators und der akustischen fahrzeugexternen Ladeinszenierung. Da der Ladevorgang meistens in Abwesenheit des Benutzers geschieht, können nun auch Nachbarn oder Bekannte oder Verwandte, die das Fahrzeug passieren, indirekt einen Fehler erkennen durch das akustische Fehlerklangmuster und den Fahrzeugnutzer darauf aufmerksam machen. Bisher ist dies nur beim konduktiven Laden möglich, wenn man explizit und direkt die Ladedosen visuell überprüft, beispielsweise Ladedosen-LED.
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Das verbesserte Konzept erlaubt eine erlebbare Ladebetriebssituation auch für blinde oder sehbehinderte Menschen. Dies erhöht die Alltagstauglichkeit für vollautonome Elektrofahrzeuge (Level 5) für diese Kundengruppe. Die heute noch menschenabhängige durchgeführte Ladestecker-Verbindung des Fahrzeugs mit der Ladeinfrastruktur kann in Zukunft beispielsweise von Laderobotern oder anderen autonomen, beispielsweise im Privatbesitz befindlichen, AC- oder DC-Ladevorrichtungen durchgeführt werden. Im Fall eines induktiven Ladevorgangs kann beispielsweise anhand von GPS-Tags das autonome Fahrzeug direkt über die induktive Ladevorrichtung positioniert werden. Damit ist eine Nutzung vollautonomer Elektrofahrzeuge durch blinde oder sehbehinderte Menschen möglich.
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Für einen Anwendungsfall, in dem ein Benutzer eine DC-Schnellladestation für einen kurzen Zeitraum benutzt, ist in der Regel eine Kühlung der Batterie notwendig, aufgrund des hohen Energieeintrags und der daraus resultierenden elektrochemischen Reaktion innerhalb der Zelle. Kundenerlebbar sind hierbei die negativ empfundenen und Lärm verursachenden Eigenschaften des Kühlkreislaufs wie Pumpen- und (vor allem) Lüftergeräuschen. Verbringt der Kunden die Ladezeit im Fahrzeuginneren, können die negativen akustischen Außengeräusche des Kühlkreislaufs, welche hauptsächlich durch die Lüfteranordnung im vorderen Bereich des Motorraums entstehen, durch die Klangmustererzeugung des Soundsystems mit Soundgenerator im Fahrzeuginnenraum deutlich abgemildert werden und je nach Muster und Lautstärke, in einer vorteilhaften Ausführung, vollständig überlagert werden und vom wartenden Benutzer im Innenraum nicht mehr bewusst wahrgenommen werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Ladegerät
- 2
- Kraftfahrzeug
- 3
- Soundsystem
- 4, 10, 15
- Klangmuster
- 5
- Massagesitz
- 6, 16
- Pulsmuster
- 7
- Datenverbindung
- 8
- Backendserver
- 9
- Endgerät
- 11, 12
- Ladesäulen
- 13, 14
- induktive Ladevorrichtung