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Die Erfindung betrifft eine Positioniervorrichtung an einer Schwenkbiegemaschine für das Biegen von Blechwerkstücken mit kegeliger Mantelfläche gemäß Oberbegriff des Anspruches 1 sowie ein Verfahren für das Biegen von Blechwerkstücken mit kegeliger Mantelfläche mittels einer Schwenkbiegemaschine gemäß Oberbegriff des Anspruches 19.
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Schwenkbiegemaschinen herkömmlicher Bauart werden vorzugsweise dazu eingesetzt, Blechtafeln oder andere ebene Blechbauteile in gebogene Konfigurationen zu verformen. Unter dem im Folgenden vereinfachend verwendeten Begriff Blech für die Blechwerkstücke oder Blechbauteile sollen im Weiteren sowohl vorzugsweise ebene Bleche oder nur leicht profilierte Bleche wie etwa Riffelbleche aus metallischen Materialien als auch vorzugsweise thermoplastische Materialien aufweisende plattenartige Materialien jeglicher Art sowie auch aus Verbundmaterialien verstanden werden. Hierfür wird - vereinfacht gesagt - eine Blechtafel in einem Bereich zwischen der fest angeordneten Unterwange und der relativ zu der Unterwange verstellbaren Oberwange passend zu einer Biegelinie eingeklemmt. Der zwischen Unterwange und Oberwange hervorstehende Teil der Blechtafel wird dann mit einer relativ zu der Biegekante schwenkbaren Biegewange zumindest abschnittsweise entlang der Biegelinie umgebogen, wobei die Biegelinie gleichzeitig die Drehachse der Schwenkbewegung der Biegewange ist. Die Biegung erfolgt hydraulisch durch eine Art Hochschwenken der Biegewange in Richtung auf die Oberwange zu.
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Typischerweise werden auf Schwenkbiegemaschinen Bauteile gebogen, die Abkantungen oder gerade Biegeabschnitte aufweisen. Es ist aber auch bekannt, mit Hilfe von Schwenkbiegemaschinen Bauteile aus Blechwerkstücken herzustellen, die zumindest teilweise kegelige Außenformen aufweisen. Zur Herstellung von gebogenen Bauteilen mit kegeligen Außenformen muss das grundsätzlich ebene Blechbauteil von Hand immer wieder neu so positioniert werden, dass das Blechwerkstück bildlich gesprochen schief relativ zu der Biegekante ausgerichtet wird und so zwischen Unterwange und Oberwange geklemmt werden kann. Dadurch kommt ein grundsätzlich etwa dreiecksförmiger Abschnitt des Blechwerkstücks in den Eingriffsbereich der Biegewange und kann durch die Biegewange gebogen werden. Verschiebt man das Blechwerkstück nach einer ersten solchen Biegung erneut ein Stück weiter, so dass ein weiterer etwa dreiecksförmiger Abschnitt des Blechwerkstücks in den Eingriffsbereich der Biegewange gelangt, kann auch dieser dreiecksförmige Abschnitt gebogen und durch eine Abfolge derartiger Verschiebe- und Biegeoperationen eine zumindest abschnittsweise kegelige Form hergestellt werden.
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Problematisch an dieser Vorgehensweise ist, dass die Ausrichtung und Positionierung des ebenen Blechwerkstücks relativ zu der Biegekante und der Biegewange aufwändig und fehleranfällig ist. So muss das ebene Blechwerkstück sowohl relativ zu einem ggf. nur virtuell festlegbaren Drehpunkt verschwenkt und relativ zu der Biegekante mit hoher Genauigkeit positioniert werden, um die gewünschte jeweilige Biegung zu erreichen. Zudem muss die Abfolge der erzeugten einzelnen Biegungen zueinander genau so eingestellt werden, dass sich im Resultat ein gebogenes Blechbauteil mit der Kegelform möglichst weitgehend entsprechender Krümmung und den gewünschten Maßen entsteht. Dies kann bisher nur mit einem hohem Aufwand an manueller Einrichtearbeit an der Schwenkbiegemaschine sowie daraus folgenden langen Stillstandszeiten der Schwenkbiegemaschine erreicht werden, wodurch derartige Biegevorgänge teuer und gleichwohl fehlerträchtig sind.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, die Herstellung von zumindest abschnittsweise kegelförmigen Blechwerkstücken an Schwenkbiegemaschinen zu vereinfachen und zu beschleunigen und dadurch kostengünstiger und zuverlässiger derartige Blechbauteile mit Hilfe von Schwenkbiegemaschinen fertigen zu können.
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Die Lösung der erfindungsgemäßen Aufgabe ergibt sich hinsichtlich der Positioniervorrichtung an einer Schwenkbiegemaschine aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 1 und hinsichtlich des Verfahrens für das Biegen von Blechwerkstücken mit kegeliger Mantelfläche aus den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches 19 in Zusammenwirken mit den Merkmalen des zugehörigen Oberbegriffes. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die erfindungsgemäße Positioniervorrichtung geht aus von einer Schwenkbiegemaschine, bei der auf oder im Bereich der Auflagefläche für das unverformte Blechwerkstück an der Schwenkbiegemaschine eine Positioniervorrichtung angeordnet ist, deren Stellglieder an dem Blechwerkstück angreifen und das Blechwerkstück so gesteuert relativ zu der Biegewange der Schwenkbiegemaschine jeweils positionieren und haltern, dass aus dem unverformten Blechwerkstück durch eine Abfolge von lokalen Biegevorgängen des Blechwerkstücks mit Hilfe der Biegewange und Positionierbewegungen der Positioniervorrichtung sukzessive ein gebogenes Blechbauteil mit kegeliger Mantelfläche entsteht. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung kann das in der Regel ebene, unverformte Blechwerkstück immer wieder während der Umformung so relativ zu der Biegekante und damit im Bereich der Biegewange positioniert und gehaltert werden, dass die jeweils im Bereich der Biegewange positionierten Abschnitte des Blechwerkstücks bestimmungsgemäß von der Biegewange in dei grundsätzlich kegelige Form gebogen werden können. Nach der Durchführung einer solchen abschnittsweisen Biegung positioniert die Positioniervorrichtung das Blechwerkstück neu derart, dass ein weiterer, an den gerade gebogenen Abschnitt angrenzender Abschnitt in den Bereich der Biegewange gelangt und erneut von der Biegewange kegelig gebogen werden kann. Durch eine solche Abfolge von Positioniervorgängen mit Hilfe der Positioniervorrichtung und dazwischen jeweils ausgeführten Biegevorgängen kann sukzessive ein gebogenes Blechbauteil mit zumindest teilweise kegelförmigen Formen hergestellt werden, ohne dass für jeden Biegevorgang aufwändige Einrichtearbeiten auszuführen sind. Die Positioniervorrichtung führt und haltert für jeden der auszuführenden Biegevorgänge das Blechwerkstück und kann hierzu automatisch betrieben und mit der Steuerung der Schwenkbiegemaschine funktional gekoppelt gesteuert werden, so dass nach dem Einlegen des in der Regel ebenen Blechwerkstücks als Ausgangsmaterial die Umformung und die benötigten Positionierungen automatisiert ausgeführt werden können. Die kegelige Form des gebogenen Blechbauteils wird dabei durch jeweils lokal begrenzte Biegungen im Bereich der Biegekante der Schwenkbiegemaschine hergestellt und durch die Positioniervorrichtung jeweils nacheinander neue Abschnitte des ebenen Blechwerkstücks in den Bereich der Biegekante zugeführt und genau zu der Biegekante positioniert, der dann wiederum gebogen wird und so in der Summe sukzessive die kegelige Form des gebogenen Blechbauteils bilden.
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Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Positioniervorrichtung das unverformte Blechwerkstück beginnend an einem Randbereich sukzessive in den Bereich der Biegekante der Schwenkbiegemaschine bewegt, so dass der frei über der Biegekante befindliche Abschnitt des Blechwerkstücks lokal durch die Biegewange gebogen werden kann. Hierdurch kann die Positionierung des ebenen Blechwerkstücks durch die Positioniervorrichtung genau durch die Positionierung des Randbereichs in den Bereich der Biegekante eingeleitet werden und beginnend von dieser Randkante die zumindest abschnittsweise kegelig gebogene Sollform des gebogenen Blechbauteils hergestellt werden. Am einfachsten wird eine Randkante des ebenen Blechwerkstücks zur Ausrichtung parallel zur Biegekante der Schwenkbiegemaschine ausgerichtet, um die Startposition für die Umformung einzunehmen.
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In weiterer Ausgestaltung hierzu bewegt die Positioniervorrichtung das unverformte Blechwerkstück sukzessive so auf die Biegekante der Schwenkbiegemaschine zu, dass jeweils ein schmaler, im Wesentlichen dreiecksförmiger Abschnitt des Blechwerkstücks in den Eingriffsbereich die Biegewange gelangt und von der Biegewange sukzessive zu einer Kegelmantelform gebogen werden kann. Der schmale, im Wesentlichen dreiecksförmige Abschnitt des Blechwerkstücks, der über die Biegekante hinaus in den Eingriffsbereich der Biegewange hinein ragt, bildet dabei nach der Biegeumformung einen Teilabschnitt der herzustellenden kegeligen Werkstückform, seine Form ergibt sich aus der Form der Kegelmantelfläche entlang der Kegelmantellinien.
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Weiterhin ist es von Vorteil, wenn der Drehpunkt der Schwenkbewegung des Blechwerkstücks durch die Positioniervorrichtung bei seiner sukzessiven Umformung im Endbereich der ggf. nur virtuellen Kegelspitze des schmalen, im Wesentlichen dreiecksförmigen Abschnitts des Blechwerkstücks angeordnet ist, der über die Biegekante der Schwenkbiegemaschine in den Bereich der Biegewange hinein ragt und jeweils verformt wird. Um ein zumindest abschnittsweise kegelig geformtes Blechbauteil herstellen zu können, muss der ebene Zuschnitt des Blechwerkstücks zwischen den einzelnen lokalen Biegeumformungen so verschwenkt werden, dass der Schwenkmittelpunkt immer gleich bleibt und so relativ zu dem Zuschnitt positioniert ist, dass die entstehenden Kegelmantellinien sich zu der Spitze des Kegels vereinigen. Im Falle der Herstellung eines Kegelstumpfabschnitts existiert die Spitze des Kegels nur virtuell, trotzdem muss der ebene Zuschnitt des Blechwerkstücks um diesen virtuellen Drehpunkt herum verschwenkt werden. Dies lässt sich im Gegensatz zur rein manuellen Positionierung des ebenen Zuschnitts des Blechwerkstücks gemäß Stand der Technik mit der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung genau und reproduzierbar vornehmen, so dass das entstehende zumindest abschnittsweise kegelig geformte Blechbauteil sehr genau hergestellt werden kann und bei Serienfertigung alle derartigen Blechbauteile gleiche Fertigteilgeometrie aufweisen.
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Von Vorteil ist es, wenn die Außenform des unverformten Blechwerkstücks entsprechend einer zur Form und den Maßen der herzustellenden Kegelmantelform passenden Abwicklung der Kegelmantelform herstellbar ist. Hierdurch können derartige formgebende Bearbeitungen schon vorab und geometrisch einfach an dem noch ebenen Blechwerkstück ausgeführt werden, wodurch sonst möglicherweise nach der Biegeumformung notwendige, an dem gebogenen Blechbauteil viel aufwändigere Beschneidebearbeitungen oder sonstige Nachbearbeitungen entfallen können.
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Von besonderem Vorteil ist es, wenn die Positioniervorrichtung das unverformte Blechwerkstück mit seinen Stellgliedern an einer der Biegezone im Bereich der Biegewange gegenüber liegenden Anlagekante positioniert und haltert. Hierdurch kann erreicht werden, dass das unverformte Blechwerkstück etwa nach der Vorbearbeitung der äußeren Zuschnittsform in einem Bereich an den Stellgliedern der Positioniervorrichtung anliegt und von diesen Stellgliedern positioniert werden kann, die von der Bearbeitungszone im Bereich der Biegekante entfernt liegt und daher über lange Zeitabschnitte der Biegebearbeitung gut zugänglich ist. Hierdurch wird es erleichtert, die Positioniervorrichtung an der Schwenkbiegemaschine anzuordnen und ohne Kollisionen mit Oberwange oder sonstigen Bauteilen der Schwenkbiegemaschine zu betreiben. Auch ist durch den mechanischen Kontakt zwischen Stellgliedern der Positioniervorrichtung und Kante des unverformten Blechwerkstücks eine genaue Positionierung und Lagesicherung erzielbar, die eine hohe Biegegenauigkeit des gebogenen Blechbauteils ermöglicht.
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In einer ersten vorteilhaften Ausgestaltung können die Stellglieder aus einer Anordnung lenkerartig aufgebauter und an Drehpunkten miteinander verbundener Hebel gebildet werden, die eine lineare Vorschubbewegung eines Stellelementes in eine Schwenkbewegung der Anlagekante der Stellglieder an der Anlagekante des unverformten Blechwerkstücks umsetzt. Eine derartige Hebelmechanik hat den Vorteil, mechanisch belastbar die Verschwenkbewegung des ebenen Blechwerkstücks relativ zu der Biegekante zu erzeugen und einfach auch an schon bestehenden Schwenkbiegemaschinen nachrüstbar zu sein. So kann die Hebelmechanik etwa auf dem Tisch der Schwenkbiegemaschine, also auf der Unterwange angeordnet sein und das ebene Blechwerkstück relativ zu der Unterwange positionieren. Die Anordnung der Stellglieder der Hebelmechanik kann dazu genutzt werden, um die geometrisch relativ aufwändige Schwenkbewegung des Blechwerkstücks durch eine einfache translatorische Bewegung eines Stellelementes zu erzeugen, indem die Stellglieder aufgrund ihrer Anordnung und Beweglichkeit zueinander und ihrer Abmessungen quasi als ebenes Schwenkgetriebe agieren. Derartige ebene Schwenkgetriebe aus Hebelmechaniken können mechanisch unterschiedlich belastbar ausgelegt werden, um an die jeweiligen Gewichte der zu positionierenden Blechwerkstücke angepasst zu werden. Die einfache translatorische Bewegung des Stellelementes vereinfacht die automatisierte Betätigung der Hebelmechanik, da hierzu ein einfacher linearer Antrieb eingesetzt werden kann, der kostengünstig und sicher betreibbar ist.
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In weiterer Ausgestaltung ist es denkbar, die Anlenkung der Hebel aneinander verstellbar, insbesondere längenverstellbar, auszubilden. Hierdurch ist es möglich, die Übertragungscharakteristik der lenkerartig aufgebauten und an Drehpunkten miteinander verbundenen Hebel und damit die Übertragungscharakteristik zwischen translatorischer Bewegung des Stellelementes und erzeugter Verschwenkung des Blechwerkstücks zu verändern. Hierdurch können etwa kegelige Abschnitte des zu biegenden Blechwerkstücks mit dem jeweils gewünschten Kegelwinkel erzeugt werden, indem die Übertragungscharakteristik durch Veränderung der Hebelverhältnisse der Hebelmechanik beeinflusst wird. Weiterhin ist es auch denkbar, zumindest einzelne der Hebel, insbesondere gegen Hebel anderer Länge oder anderer Form, austauschbar auszubilden, wodurch ebenfalls die Übertragungscharakteristik beeinflusst werden kann.
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Von besonderem Vorteil ist es, wenn die lineare Vorschubbewegung des Stellelementes der hebelartig schwenkend wirkenden Positioniervorrichtung ein Übertragungsverhalten hervorruft, das als eine Kurve 3. Grades, vorzugsweise anhand empirischer Werte, beschrieben werden kann. Ein derartiges Übertragungsverhalten ermöglicht eine genaue Positionierung des Blechwerkstücks relativ zu der Biegewange und damit eine hohe Qualität der hergestellten gebogenen Blechbauteile mit kegelförmigen Formen. Zudem hat eine Auslegung anhand einer solchen Funktion dann den Vorteil, dass etwa in ein Steuerprogramm zur Steuerung des Stellelementes nur noch zu der gewünschten Kegelform passende Parameter eingegeben werden müssen, um die entstehende Kegelform eindeutig zu definieren.
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In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung ist es aber auch denkbar, dass die Stellglieder eine Anzahl, mindestens zwei, auf gebogenen Bahnen relativ zu der Auflagefläche für das Blechwerkstück verfahrbare Stellbolzen oder dgl. aufweisen, die an der der Biegekante gegenüberliegenden Anlagekante des unverformten Blechwerkstücks anliegen und durch eine koordinierte Bewegung diese Anlagekante, sukzessive auf die Biegekante zu, schwenkend verlagern. Derartige automatisiert und vorteilhaft unabhängig voneinander verfahrbare Stellglieder, wie etwa Stellbolzen, können leicht in die Unterwange der Schwenkbiegemaschine integriert werden, etwa indem sie entlang von nutförmigen, vorzugsweise kreisförmigen Durchbrüchen in der Auflagefläche der Schwenkbiegemaschine für das Blechwerkstück bewegbar angeordnet werden. Derartige parallel zu der Auflagefläche der Unterwange für das Blechwerkstück angeordnete Stellbolzen verschieben bei ihrer gesteuerten Bewegung die Anlagekante des Blechwerkstücks wunschgemäß und genau und können bei Nichtbenutzung etwa soweit nach unterhalb der Auflagefläche der Unterwange zurück gezogen werden, dass sie bei Biegeoperationen, bei denen sie nicht benötigt werden, den Bearbeitungsablauf an der Schwenkbiegemaschine nicht weiter stören.
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Hierzu ist es in weiterer Ausgestaltung auch denkbar, dass die verfahrbaren Stellbolzen die Auflagefläche der Schwenkbiegemaschine von unten durchtreten und die Antriebe der Stellbolzen unterhalb der Auflagefläche angeordnet sind. Damit stören auch die Antriebe der Stellbolzen nicht bei normalen Biegeoperationen an der Schwenkbiegemaschine.
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Weiterhin ist es denkbar, dass die verfahrbaren Stellbolzen mittels einer separaten, vorzugsweise als Kulissensteuerung ausgebildeten, Antriebseinrichtung für jeden Stellbolzen unabhängig voneinander antreibbar sind, so dass die oder alle Stellbolzen etwa elektrisch und/oder hydraulisch und/oder pneumatisch so koordiniert angetrieben werden können, dass sich in der Summe die gewünschte schwenkende Positionierbewegung des ebenen Blechwerkstücks ergibt.
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Für die Genauigkeit und Oberflächengüte des kegelförmig gebogenen Blechbauteils ist es von Vorteil, wenn das sukzessive Verlagern der Position und Orientierung des unverformten Blechwerkstücks relativ zu der Biegekante der Schwenkbiegemaschine und die lokale Biegeoperation des im Bereich der Biegewange befindlichen Abschnitts des Blechwerkstücks derart erfolgen, dass die daraus jeweils gebogenen Abschnitte der Kegelmantelform kontinuierlich ineinander übergehen. Hierzu ist eine genaue Abstimmung der verschwenkenden Positionierung des ebenen Blechwerkstücks mit der jeweils auszuführenden Biegebearbeitung notwendig, die erst durch die mittels der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung automatisch und simpel durchführbaren Bewegungen ermöglicht wird und das Biegeergebnis signifikant verbessert.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren für das Biegen von Blechbauteilen mit kegeliger Mantelfläche mittels einer Schwenkbiegemaschine, insbesondere unter Nutzung einer Positioniervorrichtung gemäß Anspruch 1, bei dem das unverformte Blechwerkstück zu Beginn des Biegevorgangs derart auf der Auflagefläche der Schwenkbiegemaschine positioniert wird, dass die der Biegezone zugewandte Kante des Blechwerkstücks mit einer schmalen, im Wesentlichen dreieckigen Teilfläche über die Biegekante in den Wirkungsbereich der Biegewange hinaus ragt, anschließend die Biegewange diese überstehende Teilfläche so biegt, dass die gebogene überstehende Teilfläche einen ersten Abschnitt des umgeformten Blechwerkstücks mit kegeliger Mantelfläche bildet, wonach das unverformte Blechwerkstück erneut ein Stück weit über die Biegekante hinaus verschwenkt und die wiederum überstehende Teilfläche durch die Biegewange gebogen wird, wobei durch eine derartige Abfolge von verschwenkender Positionierung des unverformten Blechwerkstücks und nachfolgender Biegung der jeweils über die Biegekante überstehenden Teilfläche des Blechwerkstücks sukzessiv das umgeformte Blechbauteil mit kegeliger Mantelfläche gebildet wird. Die Biegeverformung des Blechwerkstücks zur zumindest abschnittsweise kegelförmiger Form wird dabei durch jeweils nur lokale Biegeumformungen sukzessive hergestellt, wobei zwischen jeder Biegeumformung das Blechwerkstück immer so neu positioniert wird, dass jeweils ein neuer Abschnitt des Blechwerkstücks in die letztendlich kegelförmige Konfiguration gebogen werden kann. Hierzu sind präzise und wiederholbare sowie maßgenaue Positionierungen in Form einer verschwenkenden Verlagerung des ebenen Blechwerkstück erforderlich, die mit Hilfe der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung ausgeführt werden können. Damit lassen sich Formen des gebogenen Blechbauteils mit kegelförmiger Konfiguration auf einer Schwenkbiegemaschine herstellen, die bisher nicht oder nicht mit vertretbarem Aufwand herstellbar waren.
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Hierzu kann das unverformte Blechwerkstück mittels einer auf oder im Bereich der Auflagefläche für das unverformte Blechwerkstück an der Schwenkbiegemaschine angeordneten Positioniervorrichtung verschwenkt und relativ zu der Biegekante positioniert werden. Durch den automatisierbaren Betrieb der Positioniervorrichtung und die ohnehin schon automatisierbare Steuerung der Schwenkbiegemaschine können sowohl die Positionierung als auch die Biegebearbeitung genauestens aufeinander abgestimmt und mit hoher Wiederholgenauigkeit und Maßtreue ausgeführt werden.
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Hierbei kann die Positioniervorrichtung an zumindest einer Anlagekante des Blechwerkstücks angreifen und diese Anlagekante so gesteuert relativ zu der Biegewange der Schwenkbiegemaschine positionieren und haltern, dass aus dem unverformten Blechwerkstück durch eine Abfolge von lokalen Biegevorgängen an dem Blechwerkstück mit Hilfe der Biegewange und Positionierbewegungen der Positioniervorrichtung sukzessive ein gebogenes Blechbauteil mit kegeliger Mantelfläche entsteht. Hierbei verlagert die Positioniervorrichtung das unverformte Blechwerkstück sukzessive so um einen vorgebbaren Winkel, dass nacheinander immer wieder im Wesentlichen schmale dreiecksförmige Abschnitte des unverformten Blechwerkstücks in den Eingriffsbereich der Biegewange der Schwenkbiegemaschine gelangen und sukzessive zu einem Kegelmantel oder Abschnitten davon gebogen werden. Durch eine genaue Abstimmung der verschwenkenden Positionierung des ebenen Blechwerkstücks mit der jeweils auszuführenden Biegebearbeitung wird eine hochgenaue und der idealen kegelartigen Verformung nahe kommende Bearbeitung derartiger Formen auch auf Schwenkbiegemaschinen möglich.
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Eine besonders bevorzugte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung für eine Schwenkbiegemaschine zeigt die Zeichnung.
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Es zeigen:
- 1 - eine erste Ansicht einer mit der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung ausgerüsteten Schwenkbiegemaschine beim Biegen eines zumindest abschnittsweise kegeligen Blechbauteils,
- 2 - eine zweite Ansicht der Schwenkbiegemaschine gemäß 1,
- 3 - eine Draufsicht auf den Auflagetisch und die Unterwange der Schwenkbiegemaschine gemäß 1 und 2 mit einer ersten Ausgestaltung einer auf der Unterwange angeordneten erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung sowie einem ebenen Zuschnitt des Blechwerkstücks vor dem Beginn der Biegebearbeitung,
- 4 - eine Draufsicht auf den Auflagetisch und die Unterwange der Schwenkbiegemaschine gemäß 3 zu einem späteren Zeitpunkt der Biegebearbeitung mit schon teilweise gebogenem Blechbauteil,
- 5 - eine Draufsicht auf den Auflagetisch und die Unterwange der Schwenkbiegemaschine gemäß 3 zu einem gegenüber 4 noch späteren Zeitpunkt der Biegebearbeitung des teilweise gebogenen Blechbauteils,
- 6 - eine andere Ausgestaltung einer auf der Unterwange der Schwenkbiegemaschine gemäß 1 angeordneten erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung.
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In den 1 und 2 ist eine erste Ansicht einer mit der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung 8 ausgerüsteten Schwenkbiegemaschine 1 beim kegeligen Biegen eines Blechbauteils 4 abgebildet, wobei die Schwenkbiegemaschine 1 an sich einen bekannten Aufbau aus einer Oberwange 3, einer Unterwange 2 auf einem Gestell und einem Ablagetisch 5 an dem Untergestell 7 aufweist. Zwischen Oberwange 3 und Unterwange 2 wird hier das ebene Blechwerkstück 9 in Form eines passenden Zuschnitts des wie dargestellt schon weitgehend kegelförmig gebogenen Blechbauteils 4 geklemmt und mit der hier zur besseren Übersichtlichkeit nicht dargestellten Biegewange in herkömmlicher Weise gebogen.
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Auf dem Auflagetisch 5 ist in der 2 eine erste Ausgestaltung der Positioniervorrichtung 8 nur ansatzweise zu erkennen, daher ist in den 3 bis 5 jeweils in einer Draufsicht auf den Auflagetisch 5 und die Unterwange 2 der Schwenkbiegemaschine 1 der Aufbau und die Funktionsweise dieser ersten Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung 8 und deren Zusammenwirken mit dem ebenen Zuschnitt des Blechwerkstücks 9 im Verlauf der Biegebearbeitung dargestellt.
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Die Positioniervorrichtung 8 besteht in dieser ersten Ausgestaltung aus einer gelenkig miteinander verbundenen Anordnung von einzelnen Hebeln 10, 12, 13, 14, 15, 16, die, wie abgebildet, an Drehgelenken d1, d2, d3, d4, d5 und d6 aneinander befestigt sind und insgesamt eine Art ebenes Schwenkgetriebe bilden. Diese noch später näher beschriebene Positioniervorrichtung 8 dient dabei dazu, mit einer Führungs- und Klemmschiene 11 an einer Anlagekante 23 des ebenen Blechwerkstücks 9 des durch kegelige Biegung herzustellenden Blechbauteils 4 anzuliegen und diese Anlagekante 23 im Laufe der Biegebearbeitung sukzessive relativ zu der Biegekante 22 der Schwenkbiegemaschine 1 zu verschwenken. Die Verschwenkung des ebenen Blechwerkstücks 9 erfolgt hierbei in Verschwenkrichtung 24 um einen Schwenkmittelpunkt S, der sich in der Verlängerung der Führungs- und Klemmschiene 11 befindet und dort liegt, wo diese Verlängerung der Führungs- und Klemmschiene 11 die Biegekante 22 schneidet. Dieser Schwenkmittelpunkt S sowie auch die äußere Form des ebenen Blechwerkstücks 9 ergibt sich aus der Abwicklung des zumindest teilweise kegelig zu biegenden Blechbauteils 4 und kann vorab bestimmt und vorgefertigt werden.
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Die Aufgabe der Positioniervorrichtung 8 besteht nun darin, das ebene Blechwerkstück 9 sukzessive immer weiter in Richtung auf die Biegekante 22 zu vorzuschieben und damit in den Eingriffsbereich der nicht weiter dargestellten Biegewange zu bringen, die dann jeweils eine lokale, an sich bekannte Biegeumformung des jenseits der Biegekante 22 hervorstehenden Abschnitts des ebenen Blechwerkstücks 9 vornimmt. Hierbei wird immer eine sukzessive Abfolge der Aktionen Vorschieben, Klemmen, Biegen, Vorschieben, Klemmen, Biegen usw. des ebenen Blechwerkstücks 9 usw. ausgeführt und so die zumindest abschnittsweise kegelige Gesamtform des zumindest abschnittsweise kegelig umgeformten Blechbauteils 4 hergestellt.
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In der 3 ist grundsätzlich eine Lage des ebenen Blechwerkstücks 9 dargestellt, die zu Beginn vor der ersten Biegung durch die Biegewange vorliegt und bei der das zwischen Unterwange 2 und Oberwange 3 angeordnete ebene Blechwerkstück 9 so positioniert ist, dass die vordere Kante 25 des ebenen Blechwerkstücks 9 gerade mit der Biegekante 22 zusammen fällt. Aus dieser Lage wird vor der ersten Biegung das ebene Blechwerkstück 9 nun durch die Positioniervorrichtung 8 um einen kleinen Winkel α gegenüber der Biegekante 22 verschwenkt. Dadurch gelangt ein grundsätzlich dreiecksförmiger Abschnitt 21 des ebenen Blechwerkstücks 9 im Bereich der vorderen Kante 25 in den Bereich jenseits der Biegekante 22 und damit in den Wirkungsbereich der nicht dargestellten Biegewange, wobei der grundsätzlich dreiecksförmige Abschnitt 21 hier nicht bis zum Schwenkmittelpunkt S geht, da aus dem ebenen Blechwerkstück 9 hier ein Kegelstumpf gebogen werden soll. Daher verläuft die vordere Kante 25 des ebenen Blechwerkstücks 9 nur in ihrer Verlängerung bis zum Schwenkmittelpunkt S, trotzdem wird hier vereinfachend von einem grundsätzlich dreiecksförmigen Abschnitt 21 gesprochen, der von der Biegewange gebogen werden soll.
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Nach dem Verschwenken des ebenen Blechwerkstücks 9 zur Positionierung des grundsätzlich dreiecksförmigen Abschnitts 21 jenseits der Biegekante 22 wird nun die Biegewange der Schwenkbiegemaschine 1 in an sich bekannter Weise so betätigt, dass der vorstehende dreiecksförmige Abschnitt 21 so weit gebogen wird, dass die sich bildende Biegeform genau Teil des insgesamt herzustellenden kegelig gebogenen Blechbauteils 4 wird. Man könnte daher von einer lokalen Biegeumformung dieses vorstehenden dreiecksförmigen Abschnitts 21 sprechen.
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Nach einer solchen ersten Biegebearbeitung wird das ebene Blechwerkstück 9 durch Lösen der Klemmung mittels Unterwange 2 und Oberwange 3 wieder freigegeben und durch die Positioniervorrichtung 8 erneut um einen Schwenkwinkel α weiter geschwenkt. Anschließend wird das so erneut relativ zu der Biegekante 22 neu positionierte ebene Blechwerkstück 9 mittels Unterwange 2 und Oberwange 3 geklemmt und die Biegewange führt eine erneute lokale Biegebearbeitung aus, wobei die Biegebearbeitung im Wesentlichen wieder nur den nun vorstehenden dreiecksförmigen Abschnitt 21 betrifft und dieser so umgeformt wird, dass er genau die Form erhält, die Teil des insgesamt herzustellenden kegelig gebogenen Blechbauteils 4 ist. Der vorher und der gerade gebogene dreiecksförmige Abschnitt 21 bilden nun einen etwas größeren gebogenen Bereich des insgesamt herzustellenden kegelig gebogenen Blechbauteils 4. Auf diese Weise wird durch eine sukzessive Abfolge der Aktionen Vorschieben, Klemmen, Biegen, Vorschieben, Klemmen, Biegen usw. des ebenen Blechwerkstücks 9 jeweils ein weiterer Teil des ebenen Blechwerkstücks 9 gebogen und so nach und nach die Endform des insgesamt herzustellenden kegelig gebogenen Blechbauteils 4 geformt, wie dies ähnlich wie bei einem Stadienplan in den 3, 4 und 5 schematisch zu erkennen ist. Der schon gebogene Abschnitt des kegelig gebogenen Blechbauteils 4 wölbt sich, wie dies in den 1 und 2 zu erkennen ist, nach und nach immer mehr in Richtung der Oberwange 3 auf, wobei je nach Form und Maßen der Oberwange 3 auch eine komplett oder weitgehend geschlossene Biegeform des gebogenen Blechbauteils 4 hergestellt werden kann.
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Die aus einem ebenen Hebelgetriebe gebildete Positioniervorrichtung 8 arbeitet hier in folgender Weise.
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Die Führungs- und Klemmschiene 11 wird hierbei so mit Hilfe der Hebel 10, 12, 13, 14, 15, 16 verschwenkt, dass die Verschwenkung in Verschwenkrichtung 24 um den Schwenkmittelpunkt S herum verläuft und die Führungs- und Klemmschiene 11 die Anlagekante 23 und damit das ganze ebene Blechwerkstück 9 quasi vor sich her schiebt. Ausgelöst wird die Verschwenkbewegung der Führungs- und Klemmschiene 11 durch translatorische Verschiebung des Vorschubhebels 10, der in einer ortsfest auf dem Auflagetisch 5 angeordneten Schubstangenführung 20 gleiten kann und mittels eines Kupplungsanschlusses 17 mit einem nicht dargestellten linear wirkenden, z.B. elektrischen Antriebselement gekoppelt werden kann. An dem dem Kupplungsanschluss 17 gegenüberliegenden Ende ist der Vorschubhebel 10 in einem Gelenk d5 mit einem weiteren Hebel 14 gelenkig verbunden.
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In Verlängerung der ortsfesten Schubstangenführung 20 ist ein mit der Schubstangenführung 20 fest verbundener Hebel 16 zu erkennen, der in einem dadurch ebenfalls ortsfest angeordneten Gelenk d2 endet. An diesem Gelenk d2 sind mit dem Hebel 16 zwei weitere Hebel 12 und 13 gelenkig verbunden, von denen der Hebel 12 zum einem Endbereich der Führungs- und Klemmschiene 11 verläuft und in einem Gelenk d6 gelenkig mit der Führungs- und Klemmschiene 11 verbunden ist. Dieser Hebel 12 weist nahe seinem Endbereich mit der Anlenkung an das Gelenk d2 ein weiteres Gelenk d1 auf, an dem der schon vorstehend genannte Hebel 14 gelenkig angebunden ist. Ebenfalls ist der Hebel 12 nahe seines Endbereichs mit dem Drehgelenk D6 abgekröpft ausgebildet.
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Der zweite am Drehgelenk D2 angelenkte Hebel 13 weist nahe seines vom Ende mit dem Drehgelenk D2 angewandt liegenden Ende zwei weitere Gelenke d3 und d4 auf, wobei der Hebel 13 im Drehgelenk D3 mit dem Hebel 15 gelenkig verbunden ist und im Gelenk d4 mit einem abgekröpften Endbereich der Führungs- und Klemmschiene 11. Die Hebel 14 und 15 weisen mit den Stellgliedern 18 und 19 jeweils eine, etwa durch eine Schraubverstellung realisierbare Einrichtung zur Längenänderung auf, wodurch die Wirkungsweise der Hebel 14 und 15 beeinflusst werden kann.
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Diese beschrieben Anordnung der einzelnen Hebel 10 bis 16 und deren gelenkige Anordnung d1 bis d6 zueinander dient hierbei dazu, die Verschwenkbewegung um den Verschwenkungspunkt S in Verschwenkrichtung 24 zu beeinflussen. So dient der Hebel 14 für die Festlegung des Kegelfußdurchmessers, der Hebel 15 für die Festlegung des Kegelstumpfdurchmessers, das Stellglied 18 zum Ausrichten des Schwenkmittelpunktes und das Stellglied 19 zur Anpassung der Kegelgröße. Dadurch kann durch rein mechanische Veränderungen der Hebelmechanik eine in weiten Bereichen denkbare Variation von Kegelformen und Kegelabmessungen erzielt werden, wenn durch die Veränderungen der Hebelmechanik die Übertragungscharakteristik zwischen dem Vorschubhebel 100 und der Bewegung der Führungs- und Klemmschiene 11 angepasst werden kann. Hierbei kann diese Übertragungscharakteristik näherungsweise durch eine Funktion 3. Ordnung beschrieben werden, die z.B. empirisch die benötigten Veränderungen oder Einstellungen der Hebelmechanik bestimmt und daher dem Werker eine Maßgabe macht, welche Veränderungen oder Einstellungen er an der Positioniervorrichtung 8 vornehmen muss, um einen bestimmten Kegel oder Kegelstumpf herstellen zu können. Besonders vorteilhaft ist hierbei, dass unabhängig von der Komplexität der Bewegung der einzelnen Hebel 10 bis 16 der Hebelmechanik und der Bewegung der Führungs- und Klemmschiene 11 eine einfache lineare Antriebsbewegung auf den Vorschubhebel 10 aufgekoppelt werden kann, die einfach z.B. elektrisch durch einen Linearmotor oder dgl. Antrieb zu steuern ist.
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In der 6 ist eine andere Ausgestaltung einer auf der Unterwange der Schwenkbiegemaschine 1 gemäß 1 angeordneten erfindungsgemäßen Positioniervorrichtung 8 dargestellt. Hierbei weist der Auflagetisch 5 um einen Verschwenkmittelpunkt S parallel zueinander herum verlaufende, kreisförmig gekrümmte Längsnuten 26 auf, die den Auflagetisch 5 durchtreten. Von unterhalb des Auflagetischs 5 können dabei Vorschubbolzen 28 über die Oberfläche des Auflagetischs 5 hinaus vorstehen, die an der rückseitigen Anlagekante 23 des ebenen Blechwerkstücks 9 anliegen können und diese rückseitige Anlagekante 23 führen und ggf. auch klemmen.
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Versieht man nun jeden der Vorschubbolzen 28 mit einem eigenständig und unabhängig voneinander antreibbaren Antrieb, z.B. in Form der in 6 zu erkennenden Antriebsspindel 30, der Kulissenführung 29 und dem jeweiligen Antriebsmotor 27, so können die Vorschubbolzen 28 durch eine koordinierte Bewegung ebenfalls den ebenen Zuschnitt des Blechwerkstücks 9 wie schon zu den 3 bis 5 beschrieben vorschieben bzw. vorschwenken und damit jeweils einen dreiecksförmigen Abschnitt 21 durch den Angriff an der Anlagekante 23 über die Biegekante 22 vorschieben. Die Antriebe der Vorschubbolzen 28 mit den Antriebsspindeln 30, den Kulissenführungen 29, den Lagerungen 31 und den Antriebsmotoren 27 können platzsparend unter dem Auflagetisch 5 angeordnet werden, ebenfalls ist es denkbar, die Vorschubbolzen 28 demontierbar oder zurückstellbar so auszubilden, dass sie nicht in den Bereich der Auflagefläche des Auflagetisches 5 hinein ragen und damit nicht stören, wenn sie nicht benötigt werden. Die koordinierte Bewegung der Vorschubbolzen 28 kann programmgesteuert vorgenommen werden, wobei durch die frei programmierbare Bewegung der Vorschubbolzen 28 eine besonders einfache Anpassung der durch die Vorschubbolzen 28 erzeugten Verschwenkbewegung des ebenen Zuschnitts des Blechwerkstücks 9 möglich wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- - Schwenkbiegemaschine
- 2
- - Unterwange
- 3
- - Oberwange
- 4
- - gebogenes Blechwerkstück
- 5
- - Auflagetisch
- 6
- - Gestell Schwenkbiegemaschine
- 7
- - Gestell Auflagetisch
- 8
- - Positioniervorrichtung
- 9
- - ebener Zuschnitt des Blechwerkstück
- 10
- - Vorschubstab
- 11
- - Führungs- und Klemmschiene
- 12
- - linkes Vorschubgestänge
- 13
- - rechtes Vorschubgestänge
- 14
- - auswechselbarer Stab für Kegelfußdurchmesser
- 15
- - auswechselbarer rechter Stab für Kegelstumpfdurchmesser
- 16
- - verlängerter Stab an Schubstangenführung
- 17
- - Kupplungsanschluss
- 18
- - Stellglied zum Ausrichten des Schwenkmittelpunktes
- 19
- - Stellglied zur Anpassung der Kegelgröße
- 20
- - Schubstangenführung
- 21
- - dreiecksförmiger lokaler Biegebereich
- 22
- - Biegekante
- 23
- - Anlagekante
- 24
- - Verschwenkrichtung
- 25
- - vordere Kante ebener Zuschnitt des Blechwerkstück
- 26
- - Nuten
- 27
- - Antriebsmotor
- 28
- - Vorschubbolzen
- 29
- - Kulissenführung
- 30
- - Antriebsspindel
- 31
- - Lagerung
- 32
- - lineare Vorschubbewegung
- d1
- - freier Drehpunkt
- d2
- - fixer Drehpunkt
- d3
- - freier Drehpunkt
- d4
- - freier Drehpunkt
- d5
- - freier Drehpunkt
- S
- - Schwenkmittelpunkt
- α
- - Schwenkwinkel