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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zustellung einer Lieferung außerhalb der Geschäftszeiten eines Empfängers.
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Aus der
DE 10 2016 115 388 A1 sind ein Verfahren und ein Sendungsinformationssystem zur Auslieferung von Postsendungen, insbesondere Paketsendungen, bekannt. Die Postsendung wird mittels eines Transportnetzwerkes von einem Absender zur Auslieferung an einen Empfänger transportiert, wobei Sendungsdaten und/oder Transportdaten der Postsendung zur Abwicklung des Transportes und/oder der Auslieferung in wenigsten einem Sendungsinformationssystem hinterlegt werden. Die Postsendung wird zur Entgegennahme durch den Empfänger an eine vom Empfänger ausgewählte Abholstation adressiert und mittels des Transportnetzwerkes zu dieser transportiert, wobei die Postsendung durch die Abholstation und/oder durch Personal der Abholstation entgegengenommen wird. Die Postsendung wird zum Versand mit einer Sendungskennung zur Identifikation versehen, wobei anhand der bei Abholung eingegebenen Sendungskennung und einer dem Empfänger bekannten Freigabekennung die Legitimation des Empfängers bei der Abholung der Postsendung an der Abholstation mittels des Sendungsinformationssystems geprüft wird.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine gegenüber dem Stand der Technik verbesserte Vorrichtung zur Zustellung einer Lieferung außerhalb der Geschäftszeiten eines Empfängers anzugeben.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Eine Vorrichtung zur Zustellung einer Lieferung außerhalb der Geschäftszeiten eines Empfängers umfasst ein betätigbares Türöffnungssystem, eine Anzahl von Kommunikationsschnittstellen zur Übertragung einer Authentifizierung und einer Berechtigung zur Zustellung der Lieferung, eine Kamera zur Überwachung eines vorgegebenen Bereiches vor einem Geschäft des Empfängers und einen Geräuschsensor zur akustischen Überwachung einer Eingangstür des Geschäftes. Bei einer Entriegelung der Eingangstür erzeugt eine Steuereinheit eine Benachrichtigung und übermittelt diese an den Empfänger, bis eine Verriegelung der Eingangstür erfolgt.
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Mittels der Vorrichtung ist es möglich, eine Lieferung auch außerhalb der Geschäftszeiten eines Geschäftes zuzustellen, auch wenn sich der Empfänger nicht im Geschäft befindet und/oder eine alternative Zustelladresse angegeben ist.
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Die Lieferung kann somit zugestellt werden, so dass eine Ware am nächsten Tag vorrätig ist. Ein Geschäftsbetrieb kann also mittels der Vorrichtung optimiert werden. Der Geschäftsbetrieb kann somit durch eine optimierte Logistik verbessert werden.
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Da es mittels der Vorrichtung möglich ist, die Lieferung nachts zuzustellen, kann eine Zustellung ebenfalls optimiert werden, da nachts im Wesentlichen kaum Verkehrsbehinderungen vorliegen und die Gefahr von Staus erheblich verringert ist. Die Lieferung kann also vergleichsweise schnell zugestellt werden, wodurch Zeit und dadurch bedingte Kosten sowie Kraftstoffkosten verringert werden können.
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Ein Hersteller von Komponenten und/oder Produkten kann mittels der Vorrichtung Logistikkunden dazu veranlassen, seine Fahrzeuge käuflich zu erwerben und/oder langfristig die Lieferung der Komponenten und/oder Produkte an Endkunden anzubieten, da eine Infrastruktur zur Zustellung außerhalb der Geschäftszeiten vorhanden ist.
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Darüber hinaus kann die Vorrichtung auch für Reinigungsunternehmen und/oder Pflanzenpflegeunternehmen eingesetzt werden.
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Darüber hinaus ist die Zustellung der Lieferung mittels der Kamera und dem Geräuschsensor fortlaufend überwacht.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im Folgenden anhand von Zeichnungen näher erläutert.
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Dabei zeigen:
- 1 schematisch einen Teil einer ersten Ausführungsform eines Türöffnungssystems einer Vorrichtung zur Zustellung einer Lieferung außerhalb der Geschäftszeiten eines Empfängers,
- 2 schematisch einen Teil einer zweiten Ausführungsform des Türöffnungssystems der Vorrichtung,
- 3 schematisch einen Teil einer dritten Ausführungsform des Türöffnungssystems der Vorrichtung und
- 4 schematisch die vollständige Vorrichtung zur Zustellung einer Lieferung außerhalb der Geschäftszeiten.
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Einander entsprechende Teile sind in allen Figuren mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Die 1 bis 3 zeigen einen Teil einer jeweiligen Ausführungsform einer in 4 vollständig abgebildeten Vorrichtung 1 zur Zustellung einer nicht näher dargestellten Lieferung außerhalb der Geschäftszeiten eines Empfängers, insbesondere eines Geschäftes 2, beispielsweise eines Einzelhandelsgeschäftes. Die Zustellung kann mittels der Vorrichtung 1 erfolgen, obwohl einer Person als Empfänger nicht vor Ort ist.
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Dabei ist in 1 eine erste Ausführungsform, in 2 eine zweite Ausführungsform und in 3 eine dritte Ausführungsform der Vorrichtung 1 dargestellt.
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1 zeigt einen Rollladen 3, ein Bedienelement als Türöffnungssystem 4 zum Öffnen und Schließen des Rollladens 3, eine Steuereinheit 5 und eine mittels einer Wolke dargestellte zentrale Rechnereinheit 6.
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In der ersten Ausführungsform umfasst das Türöffnungssystem 4 Wandtasten, wobei die Steuereinheit 5 drahtlos mit einem nicht näher gezeigten, sogenannten Micropush-Gerät verbunden ist. Insbesondere basiert die drahtlose Verbindung auf einer Funkverbindung, wie z. B. WLAN.
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In der in 2 gezeigten zweiten Ausführungsform weist das Türöffnungssystem 4 zum Öffnen und Schließen des Rollladens 3 eine Fernbedienung auf, wobei Befehle zum Öffnen und Schließen des Rollladens 3 in der Steuereinheit 5 im Geschäft 2 abgespielt und vorprogrammiert werden können.
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Für eine Eingangstür 7, die weder nach der ersten Ausführungsform noch nach der zweiten Ausführungsform geöffnet werden kann, ist eine drahtgebundene Lösung als Türöffnungssystem 4 zum Öffnen und Schließen des Rollladens 3 und/oder der Eingangstür 7 möglich, wobei hierzu eine technische Installation erforderlich ist. Insbesondere ist das Türöffnungssystem 4 mit der Steuereinheit 5 drahtgebunden gekoppelt.
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Für eine Eingangstür 7, die einen zusätzlichen Schließmechanismus aufweist, der mittels eines Schlüssels 8 betätigbar ist, beispielsweise ein Türschloss 9 und/oder ein Vorhängeschloss 10, kann ein fernsteuerbarer Mechanismus hinzugefügt werden, der über eine drahtlose Verbindung, insbesondere Funkverbindung, mit der Steuereinheit 5 verbunden ist.
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In diesem Fall überwacht die Steuereinheit 5, ob die Eingangstür 7 nach Zustellung der Lieferung verriegelt ist. Ist aus einem nicht näher genannten Grund keine Verriegelung erfolgt, ist ein Warnton, beispielsweise ein Piepton, an einen Zusteller 11 ausgebbar. Alternativ oder zusätzlich ist ein Alarmhinweis an die Person als Empfänger, die sich nicht vor Ort befindet, übermittelbar.
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Die Steuereinheit 5 verfügt also über eine Mehrzahl von Kommunikationsschnittstellen zur drahtgebundenen und/oder drahtlosen Übermittlung zwischen dem Türöffnungssystem 4 und der Steuereinheit 5. Zudem ist die Steuereinheit 5 mit der zentralen Rechnereinheit 6 verbunden.
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Durch die Mehrzahl der Kommunikationsschnittstellen der Steuereinheit 5 ist diese im Wesentlichen für alle genannten Ausführungsformen des Türöffnungssystems 4 einsetzbar, wobei die erste Ausführungsform eine vergleichsweise einfache Lösung darstellt und die meisten Anwendungsfälle abdeckt.
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Die Vorrichtung 1 umfasst zudem eine nicht näher gezeigte Kamera, insbesondere Videokamera, und einen ebenfalls nicht näher gezeigten Geräuschsensor, wobei die Kamera und der Geräuschsensor in die Steuereinheit 5 integriert sein können.
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Mittels des Geräuschsensors ist die Eingangstür 7 akustisch überwachbar. Wird die Eingangstür 7 ferngesteuert geöffnet, d. h. entriegelt, erhält der Empfänger eine von der Steuereinheit 5 erzeugte Benachrichtigung und kann später mittels eines aufgenommenen Videos der Kamera einen Vorgang überwachen, bis die Eingangstür 7 erneut verriegelt ist.
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Alternativ oder zusätzlich kann der Empfänger momentan erfasste Bilddaten der Kamera zeitnah einsehen, wobei der Empfänger hierzu auf die zentrale Rechnereinheit 6 zugreifen kann.
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Die mittels des Geräuschsensors realisierbare akustische Überwachung ist insbesondere zur Erfassung und Kontrolle eines Geräuschpegels vorgesehen, wenn die Zustellung der Lieferung nachts erfolgt. In einer möglichen Ausbildung handelt es sich bei einem Zustellfahrzeug 12 um ein Elektrofahrzeug, so dass eine fahrzeugseitige Geräuschemission vergleichsweise gering ist.
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Der die Lieferung bereitstellende Zusteller 11 kann die Eingangstür 7 des zu beliefernden Geschäftes 2 anhand einer oder mehrerer der folgenden Aspekte öffnen:
- - Der Zusteller 11 hat mittels seines Smartphones 13 und einer hergestellten Funkverbindung zwischen dem Smartphone 13 und der Steuereinheit 5 Zugriff auf Autorisierungsmechanismen, wobei eine Übertragung einer Berechtigung erfolgt. Beispielsweise kann die Autorisierung und/oder Berechtigung dadurch erfolgen, dass der Zusteller 11 ein Passwort auf seinem Smartphone 13 eingibt.
- - Eine Geoposition des autorisierten Auslieferungsfahrzeuges als Zustellfahrzeug 12 ist innerhalb eines vorgegebenen maximalen Geofence-Radius des Geschäftes 2 erfassbar, wobei das Zustellfahrzeug 12 zusätzlich derart in Bezug auf das Geschäft 2 abgestellt sein kann, dass das Zustellfahrzeug 12 mittels der Kamera erfasst wird.
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Ist der Zusteller 11 als solcher als autorisiert und berechtigt erfasst, können bzw. kann der Rollladen 3 und/oder die Eingangstür 7 geöffnet werden, wobei der Rollladen 3 und/oder die Eingangstür 7 für ein vorgegebenes Zeitfenster geöffnet sind bzw. ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Vorrichtung
- 2
- Geschäft
- 3
- Rollladen
- 4
- Türöffnungssystem
- 5
- Steuereinheit
- 6
- zentrale Rechnereinheit
- 7
- Eingangstür
- 8
- Schlüssel
- 9
- Türschloss
- 10
- Vorhängeschloss
- 11
- Zusteller
- 12
- Zustellfahrzeug
- 13
- Smartphone
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102016115388 A1 [0002]