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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung von Lebensmitteln in einem Haushaltskältegerät, eine dazugehörige Digitalkamera bzw. ein dazugehöriges Haushaltskältegerät sowie ein damit zusammenhängendes Endgerät eines Nutzers.
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Aus dem Stand der Technik sind Kühlschränke bekannt, die mit einer Digitalkamera ausgestattet sind. Beim Öffnen bzw. Schließen der Tür wird ein Bild von den im Kühlschrank befindlichen Lebensmitteln aufgenommen, das der Nutzer beispielsweise mittels eines Smartphones im Supermarkt anschauen kann, um sich zu vergegenwärtigen, welche Lebensmittel er benötigt.
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Aus „KUHN, Jochen; FRÜBIS, Jan: Smartphone als Geigerzähler. In: Physik in unserer Zeit, 5/2013, S. 253- 255“ ist dem Fachmann geläufig, dass Smartphones als Geigerzähler verwendet werden können.
CN 105 222 504 A beschreibt einen Kühlschrank mit Kamera. US 2017 / 0 262 973 A1 befasst sich mit einem Kühlschrank, der mittels einer Kamera den Verderb von Lebensmitteln bemerken kann. „PEREZ, Martin; LIPOVETZKY, Jose; SOFO HARO, Miguel; SIDELNIK, Ivan; BLOSTEIN, Juan Jeronimo; BESSIA, Fabricio Alcalde: BERISSO, Mariano Gömez: Particle detection and classification using commercial off the shelf CMOS image sensors. In: Nuclear Instruments and Methods in Physics Research A 827 (2016), S. 171-180“ beschreibt, welche Partikel bzw. Strahlung ein CMOS-Bildsensor detektieren kann.
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Ausgehend von diesem Stand der Technik beschäftigt sich die vorliegende Erfindung mit der Aufgabe, eine weitere Möglichkeit zur Überwachung von Lebensmitteln in einem Haushaltskältegerät mittels einer Digitalkamera anzugeben. Gelöst wird diese Aufgabe durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche. Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Patentansprüchen, den Figuren sowie der Beschreibung.
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Die Erfindung umfasst ein Verfahren zur Überwachung von Lebensmitteln in einem Haushaltskältegerät, das Bilder zumindest eines Teils des Innenraums des Haushaltskältegeräts über einen vorbestimmten Zeitraum hinweg mittels mindestens einer im Haushaltskältegerät angeordneten Digitalkamera aufnimmt. Dabei erfolgen die Aufnahmen während das Haushaltskältegerät geschlossen ist. In den so gewonnenen Bildern werden Lichtimpulse detektiert.
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Im geschlossenen Zustand ist es in handelsüblichen Haushaltskältegeräten dunkel. Digitalkameras sind jedoch nicht nur empfindlich für Licht, sondern auch für Teile radioaktiver Strahlung, die sich in die Strahlungsarten α, β und γ einteilen lässt. Während in der Regel weder das bei der α-Strahlung freiwerdende Proton, noch die elektromagnetische Welle der γ-Strahlung über die Digitalkamera detektiert werden können, eignet sich diese sehr wohl zum Erkennen von freien Elektronen (β-Strahlung). Ein freies Elektron (β-Strahlung) ist für das menschliche Auge nicht erkennbar und damit im Sinne des menschlichen Auges kein Lichtimpuls. Wenn ein freies Elektron (β-Strahlung) jedoch auf die Digitalkamera trifft, wird dieses als Lichtimpuls detektiert und ist von der Digitalkamera von einem für das menschliche Auge sichtbaren Lichtimpuls nicht oder nur sehr schwierig unterscheidbar. Deswegen soll im Sinne der hier vorliegenden Offenbarung unter einem Lichtimpuls auch ein von der Digitalkamera empfangenes freies Elektron (β-Strahlung) verstanden werden. Da die Aufnahmen erfolgen, während das Haushaltskältegerät geschlossen ist, werden dann detektierte Lichtimpulse in der Regel auf radioaktive Zerfallsvorgänge zurückzuführen sein. Dementsprechend wird eine Zerfallsquote auf der Basis der detektierten Lichtimpulse berechnet, um auf Radioaktivität zu schließen.
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Auf diese Weise können bei Vorhandensein einer Digitalkamera ohne nennenswerte zusätzliche Kosten Lebensmittel in einem Haushaltsgerät hinsichtlich eines weiteren Aspektes, nämlich dem der Radioaktivität, überwacht werden. Gerade aufgrund von atomaren Störfällen (z.B. in Tschernobyl und Fukushima) können Lebensmittel durchaus radioaktiv belastet sein. Nach der Tschernobyl-Katastrophe beispielsweise konnten erhöhte radioaktive Werte bei selbst gesammelten Pilzen in Alpennähe nachgewiesen werden.
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Die berechnete Zerfallsquote wird mit einem Grenzwert verglichen. Wenn die Zerfallsquote den Grenzwert überschreitet, kann ein Nutzer benachrichtigt werden. Dies kann beispielsweise mittels eines akustischen Alarms, einer Sprachausgabe, einer optischen Ausgabe, dem Verschicken einer elektronischen Nachricht oder einem Anzeigen auf einem Endgerät des Nutzers erfolgen. Auf diese Weise erfährt der Nutzer von der drohenden Gefahr und kann das radioaktiv belastete Lebensmittel aus dem Haushaltskältegerät entfernen.
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Digitalkameras können CCD-Sensoren (CCD = charge-coupled device) und/oder APS-Sensoren (APS = active pixel sensor) umfassen. Unter einem CCD-Sensor kann insbesondere ein lichtempfindliches elektronisches Bauelement verstanden werden, das auf dem inneren Photoeffekt beruht, und unter einem APS-Sensor ein Halbleiterdetektor zur Lichtmessung, der zumeist in CMOS-Technik gefertigt ist und deshalb oft auch als CMOS-Sensor bezeichnet wird. Im Gegensatz zum ebenfalls in CMOS-Technik hergestellten Passive Pixel Sensor enthält beim APS-Sensor in der Regel jedes Bildelement eine Verstärkerschaltung zum Signalauslesen. Sowohl bei CCD-Sensoren als auch bei APS-Sensoren kann es zu Rauschen kommen, so dass vorzugsweise ein solches Rauschen z.B. mittels einer Software aus den Bildern herausgefiltert wird. Somit können Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung insbesondere vorsehen, dass ein CCD-und/oder APS-Rauschen aus den Bildern herausgefiltert wird. Auf diese Weise kann die Anzahl von echten Lichtimpulsen verlässlicher ermittelt werden, sodass eine verbesserte Überwachung der Lebensmittel erfolgt.
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Die detektierten Lichtimpulse werden einem Ort im Haushaltskältegerät zugeordnet. Insbesondere wenn mehrere detektierte Lichtimpulse in einer unmittelbaren Nachbarschaft zueinander detektiert werden, können sich Vorteile ergeben, wenn mehrere Orte mit detektierten Lichtimpulsen zu einem Bereich im Haushaltskältegerät aggregiert werden. Auf diese Weise können Bereiche mit erhöhter radioaktiver Aktivität identifiziert werden. Es wird dann für den Bereich eine Zerfallsquote auf der Basis der in dem Bereich detektierten Lichtimpulse berechnet. Somit kann in einem Bereich, in dem eine erhöhte Radioaktivität vermutet wird, genauer hingeschaut werden.
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Wenn auf diese Weise ein kritischer Bereich ermittelt werden konnte, in dem die Zerfallsquote den Grenzwert überschritten hat, wird ein solcher kritischer Bereich auf einem Bildschirm eines Endgerätes des Nutzers ausgegeben. Hierfür kann sich beispielsweise eine Software, insbesondere eine App, auf dem Endgerät befinden. Erfindungsgemäß wird auf dem Bildschirm des Endgerätes ein Foto zumindest eines Teils des Innenraums des Haushaltsgerätes dargestellt und der kritische Bereich in Korrelation zum Foto angezeigt. Beispielsweise kann der kritische Bereich umrandete werden. Basierend auf dem Foto können auch z.B. mittels einer Software Objekte im Innenraum des Haushaltskältegeräts erkannt werden. Dann kann der kritische Bereich einem Objekt zugeordnet werden, sodass es z.B. möglich ist, dem Nutzer eine Text- oder Sprachnachricht zukommen zu lassen, in der ein erkanntes Lebensmittel benannt wird, das radioaktiv belastet ist.
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Gemäß einem weiteren Aspekt umfasst die Offenbarung eine Digitalkamera zur Überwachung von Lebensmittel in einem Haushaltskältegerät mit Befestigungsmitteln zum Befestigen der Digitalkamera im Inneren des Haushaltskältegerätes. Bei den Befestigungsmitteln kann es sich beispielsweise um einen Saugnapf, eine Klammer, einen Magneten oder eine Schraubverbindung handeln. Dies ermöglicht es, konventionelle Haushaltskältegeräte ohne werksseitig eingebaute Digitalkamera mit einer Digitalkamera nachzurüsten. Die Digitalkamera kann Erkennungsmittel zum Erkennen eines geschlossenen Zustands des Haushaltskältegeräts umfassen. Vorzugsweise umfasst die Digitalkamera zusätzlich eine Steuereinheit, die dafür eingerichtet ist, mithilfe der Erkennungsmittel den geschlossenen Zustand des Haushaltskältegeräts zu erkennen und im geschlossenen Zustand des Haushaltskältegerätes über einen vorbestimmten Zeitraum hinweg mittels der Digitalkamera mehrere Bilder zumindest eines Teils des Innenraums des Haushaltskältegeräts aufzunehmen. Bei den Erkennungsmitteln kann es sich beispielsweise um einen gesonderten Lichtsensor handeln oder mithilfe von Software wird aufgrund von Signalen fotoaktiver Sensoren der Digitalkamera Dunkelheit bemerkt. Auch die Verwendung eines Beschleunigungssensors wäre möglich, der einen Aufprall einer Tür des Haushaltskältegeräts am Korpus zu erfassen vermag.
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Gemäß noch einem weiteren Aspekt umfasst die Erfindung ein Haushaltskältegerät mit einer im Inneren des Haushaltskältegeräts angeordneten Digitalkamera. Dabei weist das Haushaltskältegerät Erkennungsmittel zum Erkennen eines geschlossenen Zustands des Haushaltskältegeräts auf. Zu denken ist hier beispielsweise an einen Sensor in der Nähe des Scharniers zwischen Rahmen und Tür des Haushaltskältegeräts. Bekannt sind hier beispielsweise Sensoren, die einen Öffnungswinkel der Tür des Haushaltskältegeräts auf der Basis von Magnetismus erkennen. Auch ein einfacher mechanisch betätigter Schalter wäre denkbar. Insbesondere bietet es sich an, ein Signal des Schalters zu verwenden, der in handelsüblichen Haushaltskältegeräten die Beleuchtung an- bzw. ausschaltet. Das Haushaltskältegerät umfasst eine Steuereinheit, die dafür eingerichtet ist, mithilfe des Sensors einen geschlossenen Zustand des Haushaltskältegeräts zu erkennen und im geschlossenen Zustand des Haushaltskältegerätes über einen vorbestimmten Zeitraum hinweg mittels der Digitalkamera mehrere Bilder zumindest eines Teils des Innenraums des Haushaltskältegeräts aufzunehmen.
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Die Steuereinheit der besagten Digitalkamera bzw. des besagten Haushaltskältegeräts ist zusätzlich dafür eingerichtet, in den Bildern Lichtimpulse zu detektieren und eine Zerfallsquote auf der Basis der detektierten Lichtimpulse zu berechnen, um auf Radioaktivität zu schließen. Hierbei erfolgt eine Verarbeitung also lokal auf der Digitalkamera bzw. auf dem Haushaltskältegerät.
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In einigen Ausführungsformen weisen die Digitalkamera bzw. das Haushaltskältegerät eine Kommunikationsschnittstelle zur Kommunikation mit einem externen Gerät auf. Bei einem solchen externen Gerät kann es sich beispielsweise um einen Computer, einen Server (beispielsweise im Internet) oder ein Endgerät eines Nutzers (wie z.B. ein Smartphone oder einen Tablet-PC) handeln. Dann kann es vorgesehen sein, dass die Digitalkamera bzw. das Haushaltskältegerät die aufgenommenen Bilder einfach über die Kommunikationsschnittstelle an das externe Gerät übertragen. Eine entsprechende Auswertung kann dann durch das externe Gerät vorgenommen werden, wodurch sich der Vorteil ergibt, dass die Steuereinheit der Digitalkamera bzw. des Haushaltskältegeräts nicht sonderlich leistungsstark und damit teuer ausgelegt werden muss.
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Ein weiterer Aspekt der Offenbarung beschäftigt sich mit einem Endgerät eines Nutzers. Dabei kann es sich insbesondere um ein Smartphone, einen Tablet-PC oder einen Computer handeln. Das Endgerät weist einen Bildschirm und eine Kommunikationsschnittstelle auf. Das Endgerät kann beispielsweise mittels einer App dafür eingerichtet sein, mehrere Bilder zumindest eines Teils eines Innenraums eines Haushaltskältegeräts über die Kommunikationsschnittstelle zu empfangen, Lichtimpulse in den Bildern zu detektieren und auf der Basis der detektierten Lichtimpulse eine Zerfallsquote zu berechnen, um auf Radioaktivität zu schließen. Im Rahmen der Detektion und Berechnung setzt das Endgerät in einigen Ausführungsformen einen im Internet befindlichen Server oder Cloudservice ein, um rechenintensive Operationen auszuführen.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Endgerät dafür eingerichtet, ein Foto zumindest eines Teils des Innenraums des Haushaltskältegeräts auf dem Bildschirm anzuzeigen und in Korrelation zum Foto einen kritischen Bereich, in dem die Zerfallsquote einen Grenzwert überschritten hat, auf dem Bildschirm darzustellen. Auf diese Weise wird der Nutzer nicht nur vor Radioaktivität gewarnt, sondern kann das radioaktiv belastete Lebensmittel unmittelbar identifizieren.
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Gemäß einem zusätzlichen Aspekt umfasst die Erfindung ein Computerprogramm bzw. Computerprogrammprodukt, das Befehle umfasst, die bei einer Ausführung durch einen Computer bzw. das gerade beschriebene Endgerät bewirken, dass das erfindungsgemäße Verfahren ausgeführt wird. Gerade wenn als Endgerät ein Smartphone verwendet wird, kann das Computerprogramm als sogenannte App ausgestaltet sein, die in einem sogenannten App Store zum Herunterladen angeboten wird.
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Die Erfindung wurde mit Bezug auf ein Verfahren, eine Digitalkamera, ein Haushaltskältegerät, ein Endgerät sowie ein Computerprogramm beschrieben. Sofern nichts Anderes angegeben ist, können die Merkmale einer Anspruchskategorie analog auf alle anderen Anspruchskategorien angewendet werden.
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Weitere Details und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung werden im Folgenden mit Bezug auf die Figuren weiter erläutert. Dabei zeigen
- 1 ein konventionelles Haushaltskältegerät,
- 2 eine Ausführungsform einer Digitalkamera,
- 3 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Haushaltskältegeräts,
- 4 ein beispielhaftes, radioaktiv belastetes Lebensmittel,
- 5 eine schematische, seitliche Schnittansicht des Haushaltskältegeräts aus 3,
- 6 eine beispielhafte Karte von detektierten Lichtimpulsen,
- 7 eine Ausführungsform eines Endgeräts eines Nutzers und
- 8 eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Sofern nichts Anderes angegeben ist, werden gleiche oder gleichwirkende Elemente mit denselben Bezugszeichen benannt.
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In der 1 ist ein konventionelles Haushaltskältegerät in Form eines Kühlschranks 1 illustriert. Der Kühlschrank 1 besitzt einen Korpus 2 und eine Tür 3, mit deren Hilfe ein Innenraum 4 geschlossen werden kann. Der Innenraum 4 ist dabei durch mehrere Fachböden 5 und eine Schublade 6 unterteilt. In der Tür 3 befinden sich mehrere Türabsteller 7.
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Die 2 zeigt eine Ausführungsform einer Digitalkamera 8. Diese besitzt ein Objektiv 9 und eine dahinter befindliche Sensorik 10. Mithilfe von Befestigungsmitteln 11 kann die Digitalkamera 8 an einem Türabsteller 7 befestigt werden. Innerhalb des Gehäuses 12 der Digitalkamera 8 befindet sich eine Steuereinheit 13, die dafür eingerichtet ist, mithilfe der Sensorik 10 der Digitalkamera 8 einen geschlossenen Zustand des Haushaltskältegeräts zu erkennen. Vorzugsweise wird hierbei Dunkelheit erkannt, wobei Dunkelheit beispielsweise als Unterschreitung eines Grenzwerts von gemessenen Lumen verstanden werden kann. Wenn der Kühlschrank geschlossen ist, nimmt die Digitalkamera 8 über einen vorbestimmten Zeitraum hinweg mehrere Bilder des Innenraums 4 des Kühlschrank 1 auf. Zu Kommunikationszwecken weist die Digitalkamera 8 zusätzlich eine Kommunikationsschnittstelle 14 auf. In einigen Ausführungsformen erfolgt die Auswertung der Bilder außerhalb der Digitalkamera 8, sodass die Steuereinheit dafür eingerichtet ist, über die Kommunikationsschnittstelle 14 die Bilder an ein externes Gerät zu übertragen. In anderen Ausführungsformen ist die Steuereinheit dafür eingerichtet, in den Bildern Lichtimpulse zu detektieren und darauf basierend eine Zerfallsquote zu berechnen, um auf Radioaktivität zu schließen. In diesem Falle würde über die Kommunikationsschnittstelle 14 dann vor allem eine Benachrichtigung an den Nutzer ausgegeben werden.
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Anhand der 3 wird eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Haushaltskältegeräts 15 beschrieben. Auch dieses Haushaltskältegerät 15 besitzt natürlich einen Korpus 2 und eine Tür 3. Auf einem oberen Fachboden 5 befindet sich eine Flasche 16 und eine Schale 17 mit Pilzen. Auf einem unteren Fachboden 5 sind Orangen 18 und ein Salat 19 abgelegt. An einer linken Seite des Korpus 2 im Innenraum befindet sich ein Tastschalter 20, der betätigt wird, wenn die Tür 3 geschlossen ist. In der Tür 3 sind zwei Digitalkameras 21 fest verbaut. Diese sind mit einer Steuereinheit 13 verbunden, die mithilfe des Tastschalters 20 einen geschlossenen Zustand des Haushaltskältegeräts 15 erkennt und im geschlossenen Zustand des Haushaltskältegeräts 15 über einen vorbestimmten Zeitraum hinweg mittels der Digitalkameras 21 mehrere Bilder zumindest eines Teils des Innenraums des Haushaltskältegeräts 15 aufnimmt. Diese Bilder können beispielsweise über die Kommunikationsschnittstelle 14 an ein externes Gerät übermittelt werden.
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Nehmen wir nun an, dass die Schale 17 mit Pilzen 22 radioaktives Material 23 umfasst, sodass es zu Zerfallsprozessen kommt, bei denen radioaktive Strahlung 24 abgegeben wird (siehe 4). Wie die in 5 gezeigte schematische, seitliche Schnittansicht des Haushaltskältegeräts 15 im geschlossenen Zustand illustriert, trifft diese radioaktive Strahlung 24 auf die Digitalkamera 21, wo sie als Lichtimpuls detektiert wird. Da der Innenraum 4 ansonsten dunkel ist und die Digitalkamera 21 über einen vorbestimmten Zeitraum hinweg mehrere Bilder aufnimmt, kommt es mit der Zeit zu der in 6 dargestellten Punktewolke 25, wobei jeder Punkt der Punktewolke 25 für einen detektierten Lichtimpuls 26 steht. Die detektierten Lichtimpulse 26 werden jeweils einem Ort zugeordnet und die mehreren Orte zu einem Bereich 27 aggregiert, in dem eine erhöhte Radioaktivität vorliegt.
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Die 7 illustriert eine Ausführungsform eines Endgerätes eines Nutzers in Form eines Smartphones 28, das einen Bildschirm 29 und eine Kommunikationsschnittstelle 14 aufweist. Auf dem Bildschirm 29 des Smartphones 28 ist ein Foto 30 des Innenraums des Haushaltskältegeräts 15 angezeigt. In Korrelation zum Foto 30 wird der kritische Bereich 27, in dem die Zerfallsquote einen Grenzwert überschritten hat, dargestellt, um auf diese Weise den Nutzer darauf hinzuweisen, dass die Schale 17 mit Pilzen 22 radioaktiv belastet ist.
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In 8 ist eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Verfahrens M zur Überwachung von Lebensmitteln in einem Haushaltskältegerät dargestellt. In Schritt S1 werden zunächst mehrere Bilder des Innenraums des Haushaltskältegeräts 15 über einen vorbestimmten Zeitraum hinweg mittels einer im Haushaltskältegerät angeordneten Digitalkamera 21 aufgenommen, während das Haushaltskältegerät 15 geschlossen ist. Ein etwaiges Rauschen, z.B. ein CCD/APS-Rauschen, wird in Schritt S2 aus den Bildern herausgefiltert. Dann werden in Schritt S3 Lichtimpulse in den Bildern detektiert. In Schritt S4 werden die detektierten Lichtimpulse jeweils einem Ort im Haushaltskältegerät zugeordnet und mehrere Orte mit detektierten Lichtimpulsen, die in unmittelbarer Nachbarschaft zueinander liegen, zu einem Bereich im Haushaltskältegerät aggregiert. Dann wird in Schritt S5 eine Zerfallsquote auf der Basis der in dem Bereich detektierten Lichtimpulse berechnet, um auf Radioaktivität zu schließen. Wenn die Zerfallsquote einen Grenzwert nicht überschreitet (siehe Schritt S6), endet das Verfahren, um nach dem nächsten Öffnen und Schließen der Tür 3 erneut ausgeführt zu werden. Sollte die Zerfallsquote den Grenzwert überschreiten (siehe Schritt S6), wird in Schritt S7 der Nutzer benachrichtigt. Dies kann beispielsweise dadurch geschehen, dass ein kritischer Bereich, in dem die Zerfallsquote den Grenzwert überschritten hat, auf dem Bildschirm eines Endgerätes des Nutzers in Korrelation zu einem Foto des Innenraums des Haushaltsgerätes angezeigt wird. Vorzugsweise werden die auf dem Foto dargestellten Objekte erkannt und der kritische Bereich einem Objekt zugeordnet. In diesem Falle kann die Darstellung des kritischen Bereiches beispielsweise mit einer Sprachmeldung kombiniert werden, in der der Nutzer z.B. darauf hingewiesen wird, dass die im Haushaltskältegerät aufbewahrten Pilze 22 radioaktiv belastet sind.
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Die hier beschriebene Erfindung kann insbesondere den Vorteil erreichen, dass ein Nutzer kurz nach dem Einlagern eines radioaktiv belasteten Lebensmittels in ein Haushaltskältegerät gewarnt wird, wodurch eine bessere Gesundheitsvorsorge gewährleistet werden kann.
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Die mit Bezug auf die Figuren gemachten Erläuterungen sind rein illustrativ und nicht beschränkend zu verstehen. Die Merkmale der Ausführungsformen können frei miteinander kombiniert werden, um auf diese Weise weitere Ausführungsformen bereitzustellen. Viele Änderungen der Ausführungsformen sind möglich, ohne den Umfang der Erfindung zu verlassen, wir er in den beigefügten Ansprüchen festgelegt ist.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kühlschrank
- 2
- Korpus
- 3
- Tür
- 4
- Innenraum
- 5
- Fachboden
- 6
- Schublade
- 7
- Türabsteller
- 8
- Digitalkamera
- 9
- Objektiv
- 10
- Sensorik
- 11
- Befestigungsmittel
- 12
- Gehäuse
- 13
- Steuereinheit
- 14
- Kommunikationsschnittstelle
- 15
- Haushaltskältegerät
- 16
- Flasche
- 17
- Schale mit Pilzen
- 18
- Orangen
- 19
- Salat
- 20
- Tastschalter
- 21
- Digitalkamera
- 22
- Pilz
- 23
- Radioaktives Material
- 24
- Radioaktive Strahlung
- 25
- Punktewolke
- 26
- Lichtimpuls
- 27
- Bereich
- 28
- Smartphone
- 29
- Bildschirm
- 30
- Foto
- M
- Verfahren
- S1
- Aufnehmen von Bildern
- S2
- Herausfiltern von Rauschen
- S3
- Detektieren von Lichtimpulsen
- S4
- Zuordnen und Aggregieren der Lichtimpulse zu einem Bereich
- S5
- Berechnen einer Zerfallsquote
- S6
- Zerfallsquote > Grenzwert?
- S7
- Benachrichtigung des Nutzers