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Die Anmeldung betrifft ein Verfahren zur Haar- und/oder Körperreinigung mit verminderter Hautreizung unter Einsatz eines Tensid-haltigen Haar- und/oder Körperreinigungsmittels. Die Anmeldung betrifft auch ein Verfahren zur Verringerung und/oder Vermeidung einer durch ein Tensid-haltiges Haar- und/oder Körperreinigungsmittel während der Haar- und/oder Körperreinigung induzierten Hautreizung.
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Reinigungsmittel für Haut und Haare, wie sie beispielsweise als flüssige Seifen, Shampoos, Duschbäder, Schaumbäder, Dusch- und Waschgele im Handel erhältlich sind, müssen nicht nur ein gutes Reinigungsvermögen aufweisen, sondern sollen weiterhin für die Haut und die Schleimhäute gut verträglich sein und auch bei häufiger Anwendung nicht zu starker Entfettung oder Hauttrockenheit führen. Darüber hinaus beurteilt der Verbraucher die Gebrauchseigenschaften aber auch nach der Menge und der Qualität des bei der Anwendung sich bildenden Schaums, nach der Pflegewirkung und dem Frischegefühl.
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Die Reinigung und Pflege trockener Haut stellt ein noch größeres Problem dar. Durch den üblicherweise hohen Tensidgehalt wird insbesondere die trockene Haut noch stärker beansprucht. Bedingt durch den hohen Tensidgehalt werden der trockenen Haut die Lipide in großem Umfang entzogen. Dadurch trocknet dieser Hauttyp noch stärker aus, wird spröde, rissig und schuppig. Dieses Erscheinungsbild zeigt sich sowohl am Körper als auch auf der Kopfhaut. Üblicherweise werden Reinigungsmitteln zur Anwendung auf trockener Haut daher rückfettende Substanzen zugesetzt. Diese wiederum führen jedoch zu einer deutlich schwächeren Schaumentwicklung der Produkte. Dadurch entsteht beim Verbraucher der Eindruck, dass diese Reinigungsmittel nicht ausreichend reinigen würden.
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Üblicherweise wird versucht, dem noch weiteren Austrocknen trockener Haut auch dadurch entgegenzuwirken, dass man den Mitteln Feuchthaltemittel wie Glycerin oder ähnlich Wasser bindende hydratisierende Substanzen hinzufügt. Die keratolytische Reaktion der trockenen Haut hervorgerufen durch die Tenside wird dadurch jedoch nicht verhindert.
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Aus der
DE102007029061 A1 ist ein Mittel zur Reinigung und Pflege von Haut und Haaren, enthaltend a) mindestens eine waschende und reinigende Basis und b) mindestens einen Süßgrasextrakt bekannt. Die Körperreinigung unter Verwendung dieser Mittel führt zu einem signifikant verbesserten und lang andauerndem Aufrechterhalten der natürlichen Hautfeuchte und zu einer deutlich reduzierten Keratolyse der Haut.
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Es besteht aber weiterhin Bedarf an Verfahren zur Reinigung von Haut und/oder Haaren mit einem Tensid-haltigen Haar- und/oder Körperreinigungsmittel, die mit einer verminderter Hautreizung einhergehen.
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Es wurde gefunden, dass der Einsatz eines Haar- und/oder Körperreinigungsmittel - bezogen auf sein Gewicht - enthaltend:
- a) 0,01 bis 10 Gew.-% eines mehrwertigen Metallsalzes,
- b) mindestens ein Tensid, ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus anionischen Tensiden, nichtionischen Tensiden, kationischen Tensiden, zwitterionischen Tensiden und Mischungen dieser Tenside,
in einem Verfahren zur Reinigung von Haut und/oder Haaren das Hautreizungspotential des Verfahrens deutlich reduziert.
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Ein erster Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren zur Reinigung von Haut und/oder Haaren mit einem Tensid-haltigen Haar- und/oder Körperreinigungsmittel mit verminderter Hautreizung, umfassend die folgenden Schritte:
- i. Aufbringen eines Haar- und/oder Körperreinigungsmittels auf - vorzugsweise nasse -Haut und/oder Haare,
- ii. Einwirken lassen des Mittels für einen Zeitraum von mindestens 5 Sekunden,
- iii. fakultativ: Aus- und/oder Abspülen der Zusammensetzung mit Wasser,
dadurch gekennzeichnet, dass
das Haar- und/oder Körperreinigungsmittel - bezogen auf sein Gewicht - enthält:
- a) 0,01 bis 10 Gew.-% eines mehrwertigen Metallsalzes,
- b) mindestens ein Tensid, ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus anionischen Tensiden, nichtionischen Tensiden, kationischen Tensiden, zwitterionischen Tensiden und Mischungen dieser Tenside.
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Das Haar- und/oder Körperreinigungsmittel kann beispielsweise als flüssige Seife, Shampoo, Duschbad, Schaumbad, Dusch- oder Waschgel vorliegen. Das Haar- und/oder Körperreinigungsmittel ist vorzugsweise ein Shampoo oder ein Duschgel.
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Die Haar- und/oder Körperreinigungsmittel enthalten zwingend ein mehrwertiges Metallsalz.
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Mehrwertige Metallsalze bezeichnet die Salze von mehrwertigen Metallkationen mit Anionen. Mehrwertige Metallkationen bezeichnet Metallatome in einer Oxidationsstufe von mindestens +2. Die mehrwertigen Metallkationen können vorzugsweise die Kationen von Zirkonium, Titan, Aluminium, Strontium, Lanthan, Cer, Praseodym, Neodym, Promethium, Samarium, Europium, Gadolinium, Terbium, Dysprosium, Holmium, Erbium, Thulium, Ytterbium und/oder Lutetium umfassen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens ist das mehrwertige Metallsalz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Zirkoniumsalzen, Titansalzen, Aluminiumsalzen, Strontiumsalzen, Lanthansalzen, Europiumsalzen, Gadoloniumsalzen, Ytterbiumsalzen, Erbiumsalzen, Cersalzen, Praseodymsalzen, Neodymsalzen, Promethiumsalzen, Samariumsalzen, Terbiumsalzen, Dysprosiumsalzen, Holmiumsalzen, Thuliumsalzen, Lutetiumsalzen und deren Mischungen.
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In einer mehr bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens ist das mehrwertige Metallsalz ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Aluminiumsalzen, Lanthansalzen und Mischungen daraus.
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In einer äußerst bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens umfasst das mehrwertige Metallsalz ein Aluminiumsalz.
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Geeignete Anionen der mehrwertigen Metallsalze können insbesondere Sulfate, Chloride, Nitrate, Aminosäuren oder Carbonsäuren umfassen. Geeignete Anionen, die sich von Aminosäuren oder Carbonsäuren ableiten, umfassen beispielsweise Lactat, Acetat, Citrat, Succinat, Maleat, Malat, Gluconat, Oxalat, Glutamat, Glycinat, Aspartat, Arginat, Methionat, Cysteinat, Cystinat oder Taurat. Geeignete Anionen der mehrwertigen Metallsalze können auch anionische Tenside wie Alkylsulfate, Alkylsulfonate, Alkylcarbonsäuren, Alkylaminosäuren oder deren Derivate umfassen.
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Besonders bevorzugte Anionen umfassen Chlorid, Sulfat, Glutamat, Lactat, Maleat, Succinat, Methionat oder Mischungen daraus.
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Besonders bevorzugte mehrwertige Metallsalze umfassen Lanthanchlorid, Lanthanmaleat, Aluminiumlactat oder Mischungen davon. Es ist insbesondere bevorzugt, dass das Haar- und/oder Körperreinigungsmittel mindestens ein Aluminiumsalz, vorzugsweise Aluminiumlactat, enthält.
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Die Haar- und/oder Körperreinigungsmittel enthalten - bezogen auf ihr Gesamtgewicht - 0,1 bis 10 Gew.-%, bevorzugt 0,1 bis 4 Gew.-% und mehr bevorzugt 0,5 bis 2 Gew.-% an mehrwertigem Metallsalz, vorzugsweise an Lanthanchlorid und/oder Aluminiumlactat.
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Als zweiten essentiellen Inhaltsstoff enthalten die Haar- und/oder Körperreinigungsmittel mindestens ein Tensid ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus anionischen Tensiden, nichtionischen Tensiden, kationischen Tensiden, ampholytischen Tensiden, zwitterionischen Tensiden und Mischungen dieser Tenside.
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Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen alle für die Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslich machende, anionische Gruppe wie z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkylgruppe mit etwa 8 bis 30 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Polyglykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Typische Beispiele für anionische Tenside sind Alkylbenzolsulfonate, Alkansulfonate, Olefinsulfonate, Alkylethersulfonate, Glycerinethersulfonate, α-Methylestersulfonate, Sulfofettsäuren, Alkylsulfate, Fettalkoholethersulfate, Glycerinethersulfate, Hydroxymischethersulfate, Monoglycerid(ether)sulfate, Fettsäureamid(ether)sulfate, Mono- und Dialkylsulfosuccinate, Mono- und Dialkylsulfosuccinamate, Sulfotriglyceride, Amidseifen, Ethercarbonsäuren und deren Salze, Fettsäureisethionate, Fettsäuresarcosinate, Fettsäuretauride, Acyllactylate, Acyltartrate, Acylglutamate, Acylaspartate, Alkyloligoglucosidsulfate, Proteinfettsäurekondensate (insbesondere pflanzliche Produkte auf Weizenbasis) und Alkyl(ether)phosphate. Sofern die anionischen Tenside Polyglycoletherketten enthalten, können diese eine konventionelle, vorzugsweise jedoch eine eingeengte Homologenverteilung aufweisen. Die anionischen Tenside liegen vorzugsweise in Form der Natrium-, Kalium- und Ammonium- sowie der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 bis 4 C-Atomen in der Alkanolgruppe vor.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens enthalten die eingesetzten Haar- und/oder Körperreinigungsmittel ein anionisches Tensid ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Alkyl(ether)sulfaten, Oleinsulfonaten, Sulfosuccinaten, Ethercarbonsäurne, Acylglutamaten und/oder (Acyl)isethionaten mit jeweils 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe und Mischungen dieser Tenside. Bevorzugte anionische Tenside umfassen beispielsweise:
- - Ethercarbonsäuren der Formel R-O-(CH2-CH2O)x-CH2-COOH, in der R eine lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist,
- - Natriumsalze von Olefinsulfonaten mit 14 bis 16 C-Atomen in der Kohlenwasserstoffkette,
- - N-Acylaminosäuren mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,
- - (Acyl)isethionate mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,
- - Sulfobernsteinsäuremono- und/oder -dialkylester mit 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen, und/oder
- - Alkylsulfat- und/oder Alkylpolyglykolethersulfatsalze der Formel R-(OCH2-CH2)x-OSO3 -X+, in der R bevorzugt eine lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen, x die Zahl 0 oder 1 bis 12 und X ein Alkali-, Erdalkali-, Ammonium- oder Alkanolaminion bedeutet.
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Besonders bevorzugte anionische Tenside sind geradkettige oder verzweigte Alkylethersulfate der zuvor genannten Formel, die einen Alkylrest mit 8 bis 18, insbesondere mit 10 bis 16 C-Atomen, sowie 1 bis 6 und insbesondere 2 bis 4 Ethylenoxideinheiten enthalten. Insbesondere bevorzugt sind die Natrium-, Magnesium und/oder Triethanolaminsalze linearer oder verzweigter Lauryl-, Tridecyl- und/oder Myristylsulfate, die einen Ethoxylierungsgrad von 2 bis 4 aufweisen.
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Ein ebenfalls bevorzugtes anionisches Tensid ist das Natriumsalz eines C14-16-Olefinsulfonats.
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Es ist besonders vorteilhaft, wenn das in dem Verfahren eingesetzten Haar- und/oder Körperreinigungsmittel einen hohen Anteil an milden anionischen Tenside enthält. Milde anionische Tenside umfassen insbesondere Alkylethersulfate, Sulfosuccinate, Ethercarbonsäuren und/oder (Acyl)isethionate.
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Wird das Haar- und/oder Körperreinigungsmittel als Haarshampoo konfektioniert, enthält es bevorzugt mindestens ein anionisches Tensid in einem bevorzugten Gewichtsanteil von 0,5 bis 20 Gew.-%, mehr bevorzugt von 1 bis 15 und insbesondere bevorzugt von 2 bis 12 Gew.-%, wobei sich die Mengenangaben auf das Gesamtgewicht des Haar- und/oder Körperreinigungsmittels beziehen.
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Als zwitterionische Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO(-) - oder -SO3 (-) - Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die sogenannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammoniumglycinate, beispielsweise das Kokosalkyldimethylammoniumglycinat, N-Acylaminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinat, beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2-Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethylglycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Cocamidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
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Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen verstanden, die außer einer C -C24-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodipropionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsarcosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe. Typische Beispiele für amphotere bzw. zwitterionische Tenside sind Alkylbetaine, Alkylamidobetaine, Aminopropionate, Aminoglycinate, Imidazoliniumbetaine und Sulfobetaine.
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Besonders bevorzugte amphotere Tenside sind das N-Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C12- C18 - Acylsarcosin.
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Nichtionische Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z.B. eine Polyolgruppe, eine Polyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolethergruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise
- - Anlagerungsprodukte von 2 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettalkohole mit 6 bis 30 C-Atomen, die Fettalkoholpolyglykolether bzw. die Fettalkoholpolypropylenglykolether bzw. gemischte Fettalkoholpolyether,
- - Anlagerungsprodukte von 2 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettsäuren mit 6 bis 30 C-Atomen, die Fettsäurepolyglykolether bzw. die Fettsäurepolypropylenglykolether bzw. gemischte Fettsäurepolyether,
- - Anlagerungsprodukte von 2 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe, die Alkylphenolpolyglykolether bzw. die Alkylpolypropylenglykolether, bzw. gemischte Alyklphenolpolyether,
- - mit einem Methyl- oder C2 - C6 - Alkylrest endgruppenverschlossene Anlagerungsprodukte von 2 bis 50 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylenoxid an lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 30 C-Atomen, an Fettsäuren mit 8 bis 30 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe, wie beispielsweise die unter den Verkaufsbezeichnungen Dehydol® LS, Dehydol® LT (Cognis) erhältlichen Typen,
- - C12-C30-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin,
- - Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizinusöl,
- - alkoxylierte Triglyceride,
- - Aminoxide,
- - Hydroxymischether,
- - Sorbitanfettsäureester und Anlagerungeprodukte von Ethylenoxid an Sorbitanfettsäureester wie beispielsweise die Polysorbate,
- - Zuckerfettsäureester und Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Zuckerfettsäureester,
- - Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Fettsäurealkanolamide und Fettamine oder
- - Zuckertenside vom Typ der Alkyl- und Alkenyloligoglykoside
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Die kationischen Tenside umfassen insbesondere quaternäre Ammoniumverbindungen, Esterquats und/oder Amidoamine.
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Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide, insbesondere Chloride oder Bromide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride, zum Beispiel Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid, sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27, Quaternium-83 und Quaternium-87 bekannten Imidazolium-Verbindungen. Die Alkylketten der oben genannten Tenside weisen bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatome auf.
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Bei Esterquats handelt es sich um Stoffe, die sowohl mindestens eine Esterfunktion als auch mindestens eine quaternäre Ammoniumgruppe als Strukturelement enthalten. Bevorzugte Esterquats sind quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Triethanolamin, quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen und quaternierten Estersalzen von Fettsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen. Konkrete Beispiele sind Methyl-N-(2-hydroxyethyl)-N,N-di(talgacyloxyethyl)ammonium-Verbindungen, Bis-(palmitoyloxyethyl)hydroxyethyl-methylammonium-Verbindungen, Methyl-N,N-bis(stearoyloxyethyl)-N-(2-hydroxyethyl)ammoniumVerbindungen, Methyl-N,N-bis(cocoyloxyethyl)-N-(2-hydroxyethyl)ammonium-Verbindungen oder N,N-Dimethyl-N,N-di(talgacyloxyethyl)ammonium-Verbindungen.
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Alkylamidoamine werden üblicherweise durch Amidierung natürlicher oder synthetischer Fettsäuren und Fettsäureschnitte mit Dialkylaminoaminen hergestellt. Eine besonders geeignete Verbindung aus dieser Substanzgruppe stellt Stearamidopropyldimethylamin dar.
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Die Haar- und/oder Körperreinigungsmittel können - bezogen auf ihr Gewicht - 0,01 bis 10 Gew.-% einer organischen Säure enthalten.
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Die organische Säure ist vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Maleinsäure, Milchsäure, Essigsäure, Citronensäure, Weinsäure, Propansäure, Aminosäuren und Mischungen daraus. Geeignete Aminosäure umfassen Glycin, Glutaminsäure, Arginin und/oder Asparaginsäure. Besonders bevorzugt werden Milchsäure und/oder Maleinsäure als organische Säure eingesetzt.
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Die Haar- und/oder Körperreinigungsmittel enthalten die organische Säure bevorzugt in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,5 bis 3 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des anwendungsbereiten Haar- und/oder Körperreinigungsmittels.
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Die organischen Säuren können insbesondere dazu dienen, den pH-Wert des Haarbehandlungsmittels auf einen Wert zwischen 4 und 5 einzustellen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens weist das Haar- und/oder Körperreinigungsmittel einen pH-Wert im Bereich von 4 bis 5 und mehr bevorzugt von 4,5 bis 5 auf.
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Es wurde gefunden, dass es besonders effektiv und die Hautreizung nach einem oder mehreren Reinigungsvorgängen besonders gering ist, wenn die in dem Verfahren eingesetzten Haar- und/oder Körperreinigungsmittel Lanthanchlorid und Maleinsäure oder Aluminiumlactat und Milchsäure enthalten.
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Das Haar- und/oder Körperreinigungsmittel enthält weiterhin vorzugsweise einen wässrigen oder einen wässrig-alkoholischen Träger. Ein wässriger Träger enthält mindestens 50 Gew.-% Wasser. Unter wässrig-alkoholischen Trägern sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wässrige Lösungen enthaltend 3 bis 70 Gew.-% eines C2-C6-Alkohols, insbesondere Ethanol bzw. Propanol, Isopropanol, Butanol, Isobutanol, tert.-Butanol, n-Pentanol, iso-Pentanole, n-Hexanol, iso-Hexanole, Glykol, Glycerin, 1,2-Pentandiol, 1,5-Pentandiol, 1,2-Hexandiol oder 1,6-Hexandiol zu verstehen. Die Mittel können zusätzlich weitere organische Lösemittel, wie beispielsweise Methoxybutanol, Benzylalkohol, Ethyldiglykol oder 1,2-Propylenglykol, enthalten. Bevorzugt sind dabei alle wasserlöslichen organischen Lösemittel.
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Die Haar- und/oder Körperreinigungsmittel können neben den zuvor genannten Inhaltsstoffen weitere, in den jeweiligen Mittel übliche, Inhaltsstoffe enthalten.
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Weitere geeignete Inhaltsstoffe umfassen insbesondere kationische Polymere, anionische Polymere, Oligopetide, Vitamine, Provitamine, Vitaminvorstufen, Betaine, Biochinone, Purin(derivate), Taurin(derivate), L-Carnitin(salze), Panthenol, Panthothensäure, 2-Furanone, 2-Furanonderivate, Ectoin, Allantoin, Pflanzenextrakte, Esteröle, UV-Lichtschutzfilter, Strukturierungsmittel, Verdickungsmittel, Elektrolyte, pH-Stellmittel, Quellmittel, Farbstoffe, Antischuppenwirkstoffe, Komplexbildner, Trübungsmittel, Perlglanzmittel, Pigmente, Stabilisierungsmittel, Treibmittel, Antioxidantien, Parfümöle, und/oder Konservierungsmittel.
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Es ist bevorzugt, dass das Haar- und/oder Körperreinigungsmittel zusätzlich mindestens einen haarkonditionierenden Wirkstoff, vorzugsweise ein kationisches Polysaccharid in einem Gewichtsanteil von 0,01 bis 10 Gew.-% am Gesamtgewicht des Haar- und/oder Körperreinigungsmittels, enthält.
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In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren die folgenden Schritte
- i. Aufbringen eines Shampoos als Haar- und/oder Körperreinigungsmittels aufvorzugsweise - nasse Haare,
- ii. Einwirken lassen des Shampoos für einen Zeitraum von 5 Sekunden bis 5 Minuten,
- iii. Ausspülen des Shampoos mit Wasser.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren die folgenden Schritte
- i. Aufbringen eines Duschgels als Haar- und/oder Körperreinigungsmittels auf - vorzugsweise - nasse Haut,
- ii. Einwirken lassen des Duschgels für einen Zeitraum von 5 Sekunden bis 5 Minuten,
- iii. Abspülen des Duschgels mit Wasser.
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Ein weiterer Gegenstand der Anmeldung ist ein Verfahren zur Verringerung und/oder Vermeidung einer durch ein Tensid-haltiges Haar- und/oder Körperreinigungsmittel während der Haar- und/oder Körperreinigung induzierten Hautreizung, umfassend die folgenden Schritte:
- i. Aufbringen eines Haar- und/oder Körperreinigungsmittels auf - vorzugsweise nasse -Haut und/oder Haare,
- ii. Einwirken lassen des Mittels für einen Zeitraum von mindestens 5 Sekunden,
- iii. fakultativ: Aus- und/oder Abspülen der Zusammensetzung mit Wasser,
dadurch gekennzeichnet, dass das Haar- und/oder Körperreinigungsmittel- bezogen auf sein Gewicht - enthält:
- a) 0,01 bis 10 Gew.-% eines mehrwertigen Metallsalzes,
- b) mindestens ein Tensid, ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus anionischen Tensiden, nichtionischen Tensiden, kationischen Tensiden, ampholytischen Tensiden, zwitterionischen Tensiden und Mischungen dieser Tenside.
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Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen des Verfahrens gilt mutatis mutandis das zu dem Verfahren zur Reinigung von Haut und/oder Haaren Gesagte.
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Noch ein weiterer Gegenstand der Anmeldung ist die Verwendung eines mehrwertigen Metallsalzes in einem Tensid-haltigen Haar- und/oder Körperreinigungsmittels zur Verringerung und/oder Vermeidung der durch das Tensid-haltige Haar- und/oder Körperreinigungsmittel induzierten Hautreizung während der Haar- und/oder Körperreinigung.
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Bezüglich weiterer bevorzugter Ausführungsformen der Verwendung gilt mutatis mutandis das zu dem Verfahren zur Reinigung von Haut und/oder Haaren Gesagte.
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Beispiele:
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Es wurden die folgenden Haar- und/oder Körperreinigungsmittel hergestellt (die Mengenangaben beziehen sich dabei auf Gew.-%):
Tabelle 1: Shampoos
| Shampoo 1 | Shampoo 2 | Shampoo 3 |
Sodium Laureth Sulfate | 12,5 | 14,5 | - |
Olefinsulfonate-Na C14-16 | - | - | 9 |
Cocamidopropyl Betaine | 4 | 4 | 1 |
Disodium Cocoamphodiacetate | 2 | 2 | 2 |
Cocamide MEA | - | - | 1,5 |
PEG-12 Dimethicone | 0,5 | 0,5 | - |
PEG-7 Glyceryl Cocoate | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
PEG-120 Methyl Glucose Dioleate | - | - | 0,5 |
Polyquaternium-10 | 0,3 | 0,3 | 0,5 |
Hydrogenated Castor Oil | 0,6 | 0,6 | 0,4 |
Natriumbenzoat | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Lanthanchlorid | 1 | - | - |
Lanthanmaleat | - | 1,5 | - |
Aluminiumlactat | - | - | 1 |
Natriumlactat | - | - | 0,5 |
Natriumchlorid | - | - | 0,9 |
Maleinsäure | - | 2 | - |
Milchsäure | 2 | - | 0,6 |
NaOH zur Einstellung pH | + | + | + |
Wasser | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
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Die Shampoos 1 bis 3 wurden mittels üblicher Herstellungsmethoden hergestellt.
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Das Hautreizungspotential des Shampoos 3 wurde a) mit dem Hautreizungspotential eines Shampoos, bei dem im Vergleich zu Shampoo 3 die Menge an Aluminiumlactat durch Wasser ersetzt wurde, mit Hilfe des offenen Epikutan-Tests verglichen.
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Je Testperson wurden an randomisierten Positionen die zwei Shampoos mit einem Glasstab auf der Unterarminnenseite über einen Zeitraum von 30 Minuten alle 30 Sekunden appliziert. Nach Applikationsende wurden die Shampoos vorsichtig mit Wasser vom Unterarm abgewaschen und die Hautareale getrocknet. Die Testpersonen (Anzahl = 20) wurden anschließend an verschiedenen Zeitpunkten auf Veränderungen an den Hautarealen überprüft.
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Die Testergebnisse sind den Tabellen 2 und 3 zu entnehmen und zeigen die Anzahl der Probanden, die mindestens eine der abgefragten Hautreaktionen („Rötung“, „Ödembildung“, „Schuppenbildung“ oder „Rissbildung“) aufwiesen. Außerdem wurde die Stärke der jeweiligen Hautreaktion auf einer Skala von 1 bis 4 (1 = leichte Reaktion bis 4 = starke Reaktion) beurteilt.
Tabelle 2: Hautreaktionen bei Shampoo 3
| | Rötung | Ödembildung | Schuppenbildung | Rissbildung |
Zeitpunkt | Keine Reaktion | 1 | 2 | 3 | 4 | 1 | 2 | 3 | 4 | 1 | 2 | 3 | 4 | 1 | 2 | 3 | 4 |
6 h | 15 | 4 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
24 h | 8 | 8 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
48 h | 11 | 3 | 2 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 6 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
72 h | 9 | 2 | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 9 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Summe | | 17 | 6 | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 17 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Gesamt | | 25 | 0 | 17 | 0 |
Tabelle 3: Hautreaktionen bei Vergleichsshampoo ohne Al-Lactat
| | Rötung | Ödembildung | Schuppen bildung | Rissbildung |
Zeitpunkt | Keine Reaktion | 1 | 2 | 3 | 4 | 1 | 2 | 3 | 4 | 1 | 2 | 3 | 4 | 1 | 2 | 3 | 4 |
6 h | 12 | 3 | 3 | 2 | 0 | 1 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
24 h | 5 | 7 | 5 | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
48 h | 5 | 7 | 4 | 2 | 0 | 1 | 0 | 0 | 0 | 12 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
72 h | 5 | 6 | 3 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 12 | 3 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
Summe | | 23 | 15 | 6 | 0 | 2 | 1 | 0 | 0 | 25 | 3 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
| | 44 | 3 | 28 | 0 |
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Ein Vergleich der Testergebnisse in Tabelle 2 mit den Testergebnissen in Tabelle 3 zeigt deutlich, dass die Zugabe eines mehrwertigen Metallsalzes (hier: Aluminiumlactat), die Zahl und Intensität der Hautreaktionen reduziert.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007029061 A1 [0005]