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Die Erfindung betrifft eine Schaltungsvorrichtung zur Magnetfeldkompensation elektrischer Versorgungsleitungen. Ferner betrifft die Erfindung ein elektrisches Antriebssystem mit einer entsprechenden Schaltungsvorrichtung sowie ein elektrisches Fahrzeug mit einem elektrischen Antriebssystem.
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Stand der Technik
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Elektromagnetische Emissionen sind bei dem Betrieb von elektrischen Systemen stets zu minimieren, damit diese Systeme andere Systeme in der Umgebung nicht beeinflussen. Zur elektromagnetischen Abschirmung einzelner stromtragender Leitungen sind vielfältige Lösungen bekannt. Beispielsweise ist hierzu aus der
DE102014224267A1 ein Kabelmantel zur Umhüllung einer elektrischen Leitung bekannt. Alternativ sind Filterbaugruppen bekannt, die aus Kapazitäten und Induktivitäten bestehen zur Minimierung der elektromagnetischen Emission. Beide genannten Lösungen werden mittels diskreten Bauteilen umgesetzt, die der eigentlichen Schaltung hinzugefügt werden, Bauraum benötigen und zusätzliche Kosten verursachen. Es besteht weiter das Bestreben nach einfacheren Lösungen.
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Offenbarung der Erfindung
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Die Erfindung betrifft eine Schaltungsvorrichtung zur Magnetfeldkompensation elektrischer, insbesondere mehrphasiger, Versorgungsleitungen. Die Schaltungsvorrichtung umfasst mindestens eine erste Versorgungsleitung und eine zweite Versorgungsleitung, welche nebeneinander von einer anschließbaren ersten elektrischen Komponente zu einer anschließbaren zweiten elektrischen Komponente angeordnet sind. Die Schaltungsvorrichtung umfasst weiter eine Zusatzleitung, zur Führung der von den Versorgungsleitungen induzierten Rückströmen und zur Dämpfung des von den Versorgungsleitungen abgestrahlten Magnetfeldes, wobei die Zusatzleitung neben der mindestens ersten und zweiten Versorgungsleitung angeordnet ist und einerseits an einen ersten Masseanschluss der anschließbaren ersten elektrischen Komponente anschließbar ist und andererseits an einen zweiten Masseanschluss der anschließbaren zweiten elektrischen Komponente anschließbar ist, wobei der erste und der zweite Masseanschluss zur Verbindung mit einem Bezugsleiter eingerichtet ist.
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Somit wird eine Schaltungsvorrichtung zur Magnetfeldkompensation elektrischer, insbesondere mehrphasiger Versorgungsleitungen bereitgestellt. Die Schaltungsvorrichtung umfasst eine erste Versorgungsleitung und eine zweite Versorgungsleitung. Diese Versorgungsleitungen können insbesondere der elektrischen Verbindung einer Gleichspannungsbatterie mit einem Pulswechselrichter, insbesondere in einem Fahrzeug, dienen. Diese Versorgungsleitungen können auch insbesondere der elektrischen Verbindung eines Pulswechselrichters mit einer mehrphasigen elektrischen Maschine, insbesondere in einem Fahrzeug, dienen. Je nach Einsatzzweck werden solche Versorgungsleitungen bevorzugt mit einer Gleichspannung oder Wechselspannung in einem Bereich von 200 bis 1000 Volt betrieben und tragen Ströme bis zu 1000 A. Diese Versorgungsleitungen sind, insbesondere direkt nebeneinander oder eng beabstandet nebeneinander oder verdrillt nebeneinander, von einer anschließbaren ersten elektrischen Komponente zu einer anschließbaren zweiten elektrischen Komponente angeordnet. Die Schaltungsvorrichtung umfasst zusätzlich zu den Versorgungsleitungen eine Zusatzleitung. Diese ist ebenfalls, insbesondere direkt neben den oder eng beabstandet neben den oder verdrillt mit den Versorgungsleitungen, von einer anschließbaren ersten elektrischen Komponente zu einer anschließbaren zweiten elektrischen Komponente angeordnet. Weiter ist die Zusatzleitung einerseits an einen ersten Masseanschluss der anschließbaren ersten elektrischen Komponente anschließbar und andererseits an einen zweiten Masseanschluss der anschließbaren zweiten elektrischen Komponente anschließbar. Weiter ist bevorzugt der erste und der zweite Masseanschluss zur Verbindung mit einem Bezugsleiter eingerichtet. Im Rahmen dieser Ausführungen ist unter Masseanschluss ein Anschlusskontakt zu verstehen, der mit einem anderen Masseanschluss über einen Bezugsleiter verbindbar ist oder bevorzugt verbunden ist. Der Bezugsleiter bildet den gemeinsamen Rückleiter einzelner zu verbindender elektrischer Komponenten aus. Der Bezugsleiter ist bevorzugt eine gemeinsame Masse eines elektrischen Systems oder ein Chassis, beispielsweise eines Fahrzeuges, oder der Bezugsleiter ist mit dieser gemeinsamen Masse oder dem Chassis niederimpedant verbunden. Induzierte Rückströme fließen normalerweise über diesen niederimpedanten Bezugsleiter, die gemeinsame Masse und/oder das Chassis, insbesondere wenn keine Zusatzleitung vorhanden ist. Die erfindungsgemäße Zusatzleitung dient der Führung der von den Versorgungsleitungen induzierten Rückströmen und der Dämpfung des von den Versorgungsleitungen abgestrahlten Magnetfeldes. Damit die induzierten Rückströme über die Zusatzleitung fließen muss diese bevorzugt niederimpedanter ausgelegt sein oder über die räumliche Nähe zu der ersten oder zweiten Versorgungsleitung oder weitere Maßnahmen magnetisch stärker mit der ersten und zweiten Versorgungsleitung gekoppelt sein, als es der Bezugsleiter, die gemeinsame Masse oder das Chassis des Fahrzeugs ist.
Vorteilhaft wird eine Schaltungsvorrichtung bereitgestellt, mit der die elektromagnetische Emission von Versorgungsleitungen wirksam minimiert wird. Die Zusatzleitung übernimmt die Rückströme, welche sonst auf dem Bezugsleiter fließen würden. Vorteilhaft kann so bevorzugt auf eine alternativ kostenaufwendige Schirmung der Versorgungsleitungen mit entsprechenden Schirmsteckern und Montageaufwänden bei Hochvolt-Leitern verzichtet werden und trotzdem eine Magnetfeldkompensation für niederfrequente Störfelder realisiert werden. Bevorzugt ersetzt der kompensierende Zusatzleiter einen Schirm der Versorgungsleitungen für einen breiten Frequenzbereich.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung sind die Versorgungsleitungen und die Zusatzleitung so dicht nebeneinander angeordnet werden, dass die von den Versorgungsleitungen und der Zusatzleitung aufgespannte Fläche minimiert wird, insbesondere um mindestens den Faktor 10 verkleinert wird und/ oder sodass sich die Magnetfeldemission um ungefähr den Faktor 10 verringert.
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Die Versorgungsleitungen und die Zusatzleitung werden so dicht nebeneinander angeordnet, dass eine über die Leitungen der Schaltungsvorrichtung projizierte Fläche minimiert wird. Je größer die aufgespannte Fläche zwischen den Hin- und dem Rückleiter, also zwischen den Versorgungsleitungen und der Zusatzleitung, desto höher ist die resultierende Magnetfeldemission. Um ausgehend von einer bisherigen Anordnung, insbesondere ohne Zusatzleitung, eine Magnetfelddämpfung um das 10-fache zu erzielen, insbesondere bei niedrigen Störfrequenzen im Bereich von kleiner 150 kHz, sollte dazu die aufgespannte Fläche zwischen den Leitern auch mindestens um den Faktor 10 niedriger sein. Da die magnetisch emittierte Feldstärke proportional mit der Größe der projizierten Fläche zunimmt, werden diese vorteilhaft mit minimierter Fläche minimiert.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Zusatzleitung einen Litzendraht, welcher insbesondere einen Querschnitt von 0,5 qmm bis 4 qmm aufweist.
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Die Zusatzleitung umfasst ein Leitermaterial mit einer geringen Impedanz, bevorzugt einen, insbesondere biegsamen, Litzendraht, bevorzugt mit einem im Vergleich zum Querschnitt der Versorgungsleitungen kleinen Querschnitt von 0,5 qmm bis 4 qmm.
Vorteilhaft ist eine Reduktion der Fläche wirksam für eine Reduktion der elektromagnetischen Emission.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung weist die Zusatzleitung beiderseits jeweils eine Anbindungsimpedanz auf, die vernachlässigbar klein ist gegenüber der Impedanz der Zusatzleitung, insbesondere ist eine Anbindungsimpedanz mindestens eine Größenordnung geringer als die Impedanz der Zusatzleitung und/ oder die Impedanz der Zusatzleitung kleiner 20mΩ.
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Je kleiner die Anbindungsimpedanz, desto größer der Strom, der von der Zusatzleitung übernommen wird, und desto größer die Wirksamkeit der Magnetfelddämpfung. Die Anbindungsimpedanz sei deutlich geringer als die Gesamtimpedanz des Zusatzleitung, beispielsweise ungefähr kleiner 20mΩ, insbesondere bei einem Leitungsquerschnitt von ungefähr kleiner 2,5qmm. Insbesondere ist der induktive Blindwiderstand der Zusatzleitung zu berücksichtigen, der frequenzabhängig ist und beispielsweise bei 3 Meter Leitungslänge schon ab wenigen kHz den Gesamtwiderstand dominiert. Beispielsweise beträgt der Gesamtwiderstand der Zusatzleitung bei Störfrequenzen von ungefähr 10kHz bereits mehr als der 10-fache Wert des ohmschen Widerstandes der Zusatzleitung.
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Die Anbindungsimpedanz ist die Impedanz, die sich an dem Übergang oder an der Kontaktstelle zwischen dem ersten oder zweiten Masseanschluss und einem Anschluss der Zusatzleitung ausbildet, wenn die Zusatzleitung an dem ersten oder zweiten Masseanschluss angeschlossen ist. Vorteilhaft ist eine Reduktion der Anbindungsimpedanz wirksam für eine Reduktion der elektromagnetischen Emission.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung umfasst die Schaltungsanordnung einen Ringkern zur Verstärkung der induktiven Wirkung zwischen den Versorgungsleitungen und der Zusatzleitung. Die Versorgungsleitungen und die Zusatzleitung werden durch den Ringkern geführt.
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Die Schaltungsanordnung umfasst einen Ringkern, bevorzugt ein ringförmiges magnetisches Element. Durch den Ringkern werden die Versorgungsleitungen und die Zusatzleitung geführt, bevorzugt einmal, zweimal oder mehrfach gewickelt. Der Ringkern, insbesondere der magnetische Ringkern, bewirkt, dass die induktive Wirkung zwischen den Versorgungsleitungen und der Zusatzleitung verstärkt wird.
Vorteilhaft wird eine Schaltungsanordnung bereitgestellt, die eine besonders hohe induktive Wirkung zwischen den Versorgungsleitungen und der Zusatzleitung erzielt. Dies geht mit einer Reduktion der elektromagnetischen Emission einher.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist der Ringkern aus einem magnetischen Material hergestellt, bevorzugt aus Ferrit, aus einer Silizium-Stahl-Verbindung oder aus einem Eisenpulverkern.
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Der magnetische Ringkern ist bevorzugt aus einem hochpermeablen Material, bevorzugt aus einem nanokristallinen Material, hergestellt. Bevorzugt ist dieses Material ein Ferrit, eine Silizum-Stahl-Verbindung oder ein Eisenpulverkern. Vorteilhaft wird ein Ringkern bereitgestellt, der eine besonders hohe induktive Wirkung zwischen den Versorgungsleitungen und der Zusatzleitung erzielt. Dies geht mit einer Reduktion der elektromagnetischen Emission einher. Bevorzugt wird eine Induktivität im Bereich von 60µH bei einer Frequenz von 100 kHz, bei nur einmaliger Durchführung der Versorgungsleitungen und der Zusatzleitung, erzielt.
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Bevorzugt wird eine Ringkern-Impedanz, auch AL-Wert des Ringkerns genannt, in Abhängigkeit der gewünschten Kompensationswirkung der Zusatzleitung und der dafür notwendigen Dämpfung durch die Zusatzleitung für einen Frequenzbereich dimensioniert. Je größer die Impedanz der Zusatzleitung bei einer bestimmten Frequenz, desto höher muss auch der AL-Wert des Ringkernes sein um eine bestimmte Magnetfelddämpfung zu erzielen. In erster Näherung ist die erzielbare Dämpfung proportional zum Verhältnis aus Ringkern-Impedanz und Impedanz der Zusatzleitung.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist der Ringkern innerhalb oder außerhalb einer der ersten oder zweiten elektrischen Komponente angeordnet ist.
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Der Ringkern kann innerhalb oder außerhalb der ersten oder zweiten elektrischen Komponente angeordnet sein. Je nach Anordnung werden die Versorgungsleitungen und die Zusatzleitung innerhalb oder außerhalb der ersten oder zweiten elektrischen Komponente durch den Ringkern geführt. Vorteilhaft kann in Abhängigkeit der Ausgestaltung der ersten oder zweiten elektrischen Komponente und des Bauraumes zwischen der ersten und der zweiten elektrischen Komponente oder innerhalb einer der ersten oder der zweiten elektrischen Komponente der Ringkern angeordnet werden.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist die Zusatzleitung einerseits innerhalb oder außerhalb an den ersten Masseanschluss der anschließbaren ersten elektrischen Komponente anschließbar und andererseits innerhalb oder außerhalb an den zweiten Masseanschluss der anschließbaren zweiten elektrischen Komponente anschließbar.
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Die erste oder zweite elektrische Komponente, bevorzugt eine Batterie, ein Wechselrichter oder eine elektrische Maschine weist mindestens einen ersten oder zweiten Masseanschluss auf, der bevorzugt mit dem Gehäuse der ersten oder der zweiten elektrischen Komponente galvanisch verbunden ist. Der erste oder zweite Masseanschluss der ersten oder zweiten elektrischen Komponente kann innerhalb oder außerhalb der ersten oder zweiten elektrischen Komponente angeordnet sein. Je nach Anordnung kann die Zusatzleitung beiderseits wahlweise innerhalb oder außerhalb der Komponente anschließbar sein.
Vorteilhaft kann in Abhängigkeit der Ausgestaltung der ersten oder zweiten elektrischen Komponente die Zusatzleitung angeordnet und angeschlossen werden.
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In einer anderen Ausgestaltung der Erfindung ist die erste elektrische Komponente eine Batterie, insbesondere Hochvolt-Batterie, und die zweite elektrische Komponente ist ein Wechselrichter oder die erste elektrische Komponente ist ein Wechselrichter und die zweite elektrische Komponente eine mehrphasige elektrische Maschine.
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Die erste elektrische Komponente ist bevorzugt eine Batterie, insbesondere eine Hochvoltbatterie, deren Gleichspannung zur Versorgung der zweiten elektrischen Komponente, bevorzugt ein Wechselrichter zur Wandlung der Gleichspannung der Batterie in eine Wechselspannung, dient. Oder die erste elektrische Komponente ist bevorzugt der Wechselrichter zur Versorgung der zweiten elektrischen Komponente, bevorzugt eine mehrphasige elektrische Maschine, die dem Antrieb eines elektrischen Antriebstrangs, beispielsweise eines Fahrzeugs, insbesondere eines Kraftfahrzeugs, dient. Vorteilhaft werden mögliche Varianten für die Anwendung der Schaltungsvorrichtung bereitgestellt, bei denen eine Reduktion der elektromagnetischen Emission erzielt wird.
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Ferner betrifft die Erfindung ein elektrisches Antriebssystem mit einer beschriebenen Schaltungsvorrichtung und einer angeschlossenen ersten elektrischen Komponente und einer angeschlossenen zweiten elektrischen Komponente.
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Ein elektrisches Antriebssystem bestehend aus der ersten elektrischen Komponente und der zweiten elektrischen Komponente die mittels der Schaltungsvorrichtung miteinander elektrisch verbunden sind wird bereitgestellt. Vorteilhaft wird ein Antriebssystem bereitgestellt, bei dem eine Reduktion der elektromagnetischen Emission erzielt wird.
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Ferner betrifft die Erfindung ein elektrisches Fahrzeug mit dem elektrischen Antriebssystem.
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Ein elektrisches Fahrzeug, insbesondere ein Kraftfahrzeug, ein Personenwagen oder Lastkraftwagen oder ein Fahrzeug zu Wasser oder in der Luft, wird mit dem Antriebssystem bereitgestellt. Vorteilhaft wird ein Fahrzeug bereitgestellt, bei dem eine Reduktion der elektromagnetischen Emission erzielt wird.
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Bevorzugt wird somit die Schaltungsvorrichtung oder das elektrische Antriebssystem für den Einsatz in sämtlichen geschirmten und ungeschirmten Elektro- und Hybridantriebssystemen im Kraftfahrzeug-Bereich, in 48V-Kraftfahrzeug-Antriebssystemen, in Industrieantrieben sämtlicher Spannungsklassen oder in Umrichtersystemen im Elektroenergieversorgungsbereich, speziell auch in Photovoltaikwechselrichtern, bereitgestellt.
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Es versteht sich, dass die Merkmale, Eigenschaften und Vorteile der Schaltungsvorrichtung entsprechend auf das elektrische Antriebssystem bzw. das elektrische Fahrzeug und umgekehrt zutreffen bzw. anwendbar sind.
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Weitere Merkmale und Vorteile von Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen.
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Figurenliste
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Im Folgenden soll die Erfindung anhand einiger Figuren näher erläutert werden, dazu zeigen:
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ein erstes Ausführungsbeispiel in einer schematischen Darstellung einer Schaltungsvorrichtung und eines elektrischen Antriebssystems
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ein zweites Ausführungsbeispiel in einer schematischen Darstellung einer Schaltungsvorrichtung und eines elektrischen Antriebssystems
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ein drittes Ausführungsbeispiel in einer schematischen Darstellung einer Schaltungsvorrichtung und eines elektrischen Antriebssystems
- 4
ein viertes Ausführungsbeispiel in einer schematischen Darstellung einer Schaltungsvorrichtung und eines elektrischen Antriebssystems
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ein fünftes Ausführungsbeispiel in einer schematischen Darstellung eines elektrischen Fahrzeugs mit einem elektrischen Antriebssystem mit einer Schaltungsvorrichtung
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Ausführungsformen der Erfindung
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Die 1 zeigt ein erstes Ausführungsbeispiel in einer schematischen Darstellung einer Schaltungsvorrichtung 100 und eines elektrischen Antriebssystems 200. Die Schaltungsvorrichtung 100 umfasst eine erste Versorgungsleitung 10 und eine zweite Versorgungsleitung 20 und eine Zusatzleitung 50. Diese Leitungen 10, 20, 50 sind bevorzugt eng nebeneinander angeordnet und einerseits an einer ersten elektrischen Komponente 30 anschließbar und andererseits an einer zweiten elektrischen Komponente 40 anschließbar. Die erste und die zweite Versorgungsleitung 10, 20 dienen der Übertragung elektrischer Energie von der ersten elektrischen Komponente 30 zu der zweiten elektrischen Komponente 40 oder umgekehrt. Die Zusatzleitung 50 dient der Führung der von den Versorgungsleitungen 10, 20 induzierten Rückströmen und zur Dämpfung des von den Versorgungsleitungen 10, 20 abgestrahlten Magnetfeldes. Die Zusatzleitung 50 ist hierzu einerseits an einen ersten Masseanschluss 60 der anschließbaren ersten elektrischen Komponente 30 anschließbar und andererseits an einen zweiten Masseanschluss 70 der anschließbaren zweiten elektrischen Komponente 40 anschließbar. Je nach Anordnung können die Versorgungsleitungen 10, 20, 25 und/ oder die Zusatzleitung 50 beiderseits wahlweise innerhalb oder außerhalb der Komponente anschließbar sein. Bevorzugt sind die erste Versorgungsleitung 10, die zweite Versorgungsleitung 20 und die Zusatzleitung 50 gegeneinander isoliert. Weiter ist bevorzugt der erste und der zweite Masseanschluss 60, 70 zur Verbindung mit einem Bezugsleiter 85 eingerichtet. Bevorzugt sind der erste Masseanschluss 60 und der zweite Masseanschluss 70 über einen Bezugsleiter 85 galvanisch miteinander verbunden. Die Zusatzleitung 50, welche insbesondere parallel zu dem Bezugsleiter 85 geschaltet ist, übernimmt die Rückströme, die über den Bezugsleiter 85 fließen würden, wenn die Zusatzleitung 50 nicht vorhanden wäre. Da die Zusatzleitung 50 im Vergleich zu einem Bezugsleiter 85 direkt unmittelbar neben der ersten und zweiten Versorgungsleitung angeordnet werden kann, ist die von den Leitungen 10, 20, 50 ausgebildete projizierte Fläche deutlich geringer, als wenn die Schaltungsvorrichtung die Zusatzleitung 50 nicht umfassen würde. Bevorzugt bewirkt diese geringere projizierte Fläche die stärkere Dämpfung der emittierten magnetischen Feldstärke. Das elektrische Schaltungssystem umfasst neben der Schaltungsvorrichtung die angeschlossene erste elektrische Komponente 30 und die angeschlossene zweite elektrische Komponente 40. Bevorzugt ist die erste elektrische Komponente 30 eine Batterie an deren Pluspol und Minuspol jeweils eine der Versorgungsleitungen 10, 20 angeschlossen sind. Bevorzugt ist die zweite elektrische Komponente 40 ein Wechselrichter, an dessen Gleichspannungseingängen jeweils eine der Versorgungsleitungen 10, 20 angeschlossen sind. Die Gehäuse der ersten und der zweiten elektrischen Komponente 10, 20 weisen Masseanschlüsse 60, 70 auf, an denen jeweils ein Ende der Zusatzleitung 50 galvanisch leitend angeschlossen ist. Bevorzugt sind die Gehäuse, und insbesondere die elektrischen Schaltungen, der ersten und der zweiten elektrischen Komponente 10, 20 über einen Bezugsleiter 85 miteinander galvanisch verbunden.
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2 ein zweites Ausführungsbeispiel in einer schematischen Darstellung einer Schaltungsvorrichtung 100 und eines elektrischen Antriebssystems 200. Im Unterschied zur 1 ist bevorzugt die Zusatzleitung 50 innerhalb der zweiten elektrischen Komponente 40 mit dem Masseanschluss 70 verbunden. Dies ermöglicht vielfach ein noch engeres Verlegen und Anordnen der nebeneinanderliegenden Versorgungsleitungen 10, 20 und der Zusatzleitung 50. Dies bewirkt eine weitere Minimierung der projizierten Fläche der Schaltungsvorrichtung und damit eine weitere Reduktion der elektromagnetischen Emission. Weiter ist beispielhaft ein Verbraucher 45 als Last der elektrischen zweiten Komponente 40 dargestellt, welcher über die erste und die zweite Versorgungsleitungen 10, 20 mit elektrischer Energie aus der ersten elektrischen Komponente 30 versorgt wird.
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3 zeigt ein drittes Ausführungsbeispiel in einer schematischen Darstellung einer Schaltungsvorrichtung 100 und eines elektrischen Antriebssystems 200. Im Unterschied zu 1 und 2 umfasst die Schaltungsvorrichtung 100 bevorzugt einen Ringkern 80, insbesondere einen magnetischen Ringkern, durch den die Versorgungsleitungen 10, 20 und die Zusatzleitung 50 geführt sind. Der magnetische Ringkern 80 bewirkt, dass die induktive Wirkung zwischen den Versorgungsleitungen 10, 20 und der Zusatzleitung 50 verstärkt wird und bevorzugt die elektromagnetische Emission reduziert wird. Ein derartiger Ringkern 80 kann innerhalb oder außerhalb einer der ersten und zweiten elektrischen Komponente 30, 40 angeordnet sein.
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4 zeigt ein viertes Ausführungsbeispiel in einer schematischen Darstellung einer Schaltungsvorrichtung 100 und eines elektrischen Antriebssystems 200. Im Unterschied zu den vorher beschriebenen Figuren ist bevorzugt die erste elektrische Komponente 30 ein Wechselrichter mit insbesondere einer B6-Brücke 90 zur Wandlung einer eingangsseitig anschließbaren Gleichspannung in eine ausgangsseitig anliegende, insbesondere dreiphasige, Wechselspannung. Bevorzugt werden die erste, zweite und eine dritte Versorgungsleitung (10, 20, 25) sowie die Zusatzleitung 50 innerhalb des Wechselrichters durch einen Ringkern 80 geführt. Bevorzugt ist die zweite elektrische Komponente 40 eine dreiphasige elektrische Maschine, die mit der Wechselspannung aus dem Wechselrichter über die erste, zweite und dritte Versorgungsleitung 10, 20, 25 versorgt wird. Direkt neben den Versorgungsleitungen 10, 20, 25 ist die Zusatzleitung 50 angeordnet und an den Masseanschlüssen 60 und 70 der ersten und zweiten elektrischen Komponente 30, 40 anschließbar oder angeschlossen.
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5 zeigt ein fünftes Ausführungsbeispiel in einer schematischen Darstellung eines elektrischen Fahrzeugs 300 mit einem elektrischen Antriebssystem 200 mit einer Schaltungsvorrichtung 100. Das elektrisch angetriebene Fahrzeug 300 ist bevorzugt ein Kraftfahrzeug. Es umfasst ein elektrisches Antriebssystem 200 mit einer Schaltungsvorrichtung 100, welche eine reduzierte elektromagnetische Emission bewirkt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102014224267 A1 [0002]