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Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung mit einer Steuervorrichtung und einem elektrischen Verbraucher. Eine elektrische Versorgungsleitung verbindet die Steuervorrichtung mit dem Verbraucher. Die Steuervorrichtung erzeugt in der Versorgungsleitung eine Versorgungsspannung, wodurch ein elektrisches Wechselfeld in einer Umgebung der Versorgungsleitung entsteht. Zu der Erfindung gehört ein Verfahren zum Kompensieren dieses elektrischen Wechselfeldes in der Umgebung der Versorgungsleitung.
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Die räumliche Trennung eines elektrischen Verbrauchers, wie beispielsweise einer elektrischen Maschine, und der zugehörigen Steuervorrichtung beispielsweise für eine pulsweitenmodulierte Ansteuerung führt an der verbindenden Versorgungsleitung zur Störaussendung eines elektrischen Feldes. Dennoch ist eine solche räumliche Trennung aus folgenden Gründen vorteilhaft. Es vergrößert die Flexibilität bei der Auswahl des elektrischen Verbrauchers sowie bei der Unterbringung des Verbrauchers und der Steuervorrichtung. Zudem ist eine getrennte Optimierung des Designs des Verbrauchers einerseits und der Steuervorrichtung andererseits möglich.
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Eine solche Schaltungsanordnung aus elektrischem Verbraucher in Form eines Elektromotors einerseits und einer Steuervorrichtung in Form eines Wechselrichters andererseits ist beispielsweise aus der
US 5 936 856 A bekannt. Um in den Verbindungsleitungen zwischen Steuervorrichtung und Verbraucher eine Gleichtaktstörung (Common-mode-Interferenz) zu kompensieren, ist in die Versorgungsleitungen ein Transformator integriert, über welchen eine Gegenspannung zum Unterdrücken eines Gleichtaktstromes induziert werden kann. Ein die Versorgungsleitung umgebendes elektrisches Feld, welches in der Umgebung als Störaussendung wirkt, kann damit nicht kompensiert werden.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, an einer Versorgungsleitung, über welche elektrische Leistung von einer Steuervorrichtung zu einem elektrischen Verbraucher übertragen wird, eine Störaussendung zu reduzieren oder zu kompensieren.
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Die Aufgabe wird durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale der abhängigen Patentansprüche, die folgende Beschreibung sowie die Figuren gegeben.
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Durch einen Aspekt der Erfindung ist eine Schaltungsanordnung bereitgestellt, welche eine Steuervorrichtung, einen elektrischen Verbraucher und eine elektrische Versorgungsleitung, über welche die Steuervorrichtung mit dem Verbraucher verbunden ist, um elektrische Leistung von der Steuervorrichtung zum Verbraucher zu übertragen, aufweist. Beispielsweise kann es sich bei dem elektrischen Verbraucher um einen Elektromotor, insbesondere einen Gleichstrommotor, handeln. Die Steuervorrichtung ist dazu eingerichtet, zum Einstellen oder Steuern der übertragenen elektrischen Leistung eine an der Versorgungsleitung bereitgestellte elektrische Versorgungsspannung zu erzeugen, diese also abwechselnd einzuschalten und auszuschalten oder allgemein einen Spannungspegel der Versorgungsspannung einzustellen. Hierdurch ergibt sich ein zeitlicher Verlauf der Versorgungsspannung in der Versorgungsleitung. Zum Rückführen eines Verbraucherstroms des Verbrauchers kann in an sich bekannter Weise eine Rückleitung oder Masseleitung vorgesehen sein. Es können auch mehrere Versorgungsleitungen der genannten Art bereitgestellt sein, um z.B. eine mehrphasige elektrische Maschine mittels der Steuervorrichtung betreiben zu können. Das erfindungsgemäße Prinzip ist im Folgenden anhand einer einzelnen Versorgungsleitung beschrieben.
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Durch Beaufschlagen der Versorgungsleitung mit der Versorgungsspannung wird in der Umgebung der Versorgungsleitung ein elektrisches Feld oder kurz E-Feld erzeugt. Durch Ändern der Versorgungsspannung, d.h. durch Ändern von deren Spannungspegel, ergibt sich ein elektrisches Wechselfeld, welches als Störsignal in der Umgebung wirken kann, also beispielsweise in der Umgebung angeordnete elektronische Schaltungen in ihrer Betriebsweise beeinträchtigen kann. Um das elektrische Feld in der Umgebung zu reduzieren oder zu kompensieren, ist vorgesehen, dass neben der Versorgungsleitung eine elektrische Kompensationsleitung angeordnet ist, bei welcher ein erstes, vorrichtungsseitiges Leitungsende mit der Steuervorrichtung verbunden ist. Dagegen ist ein zweites, verbraucherseitiges Leitungsende, also das dem ersten Leitungsende gegenüberliegende, andere Leitungsende, zu dem Verbraucher hin offen, d.h. die Kompensationsleitung tauscht keinen Strom mit dem Verbraucher aus. Mit anderen Worten ist es elektrisch nicht beispielsweise an dem Verbraucher angeschlossen. Über die Kompensationsleitung ist also kein galvanischer Stromkreis geschlossen. Insbesondere ist die Kompensationsleitung bevorzugt ausschließlich mit der Steuervorrichtung galvanisch verbunden. Es kann aber optional vorgesehen sein, dass die Kompensationsleitung, insbesondere ihr verbraucherseitiges Leitungsende, mit einem Abschlusselement gekoppelt ist. Ein solches Abschlusselement kann z.B. ein Dämpfungsglied, wie z.B. ein Abschlusswiderstand, sein, um z.B. eine Wellenimpedanz einzustellen.
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Die Steuervorrichtung weist eine Schaltung auf, die hier als Spiegelschaltung bezeichnet ist und die dazu eingerichtet ist, in der Kompensationsleitung einen zu dem beschriebenen zeitlichen Verlauf der Versorgungsspannung gespiegelten Spannungsverlauf zu erzeugen. Der gespiegelte Spannungsverlauf ist dabei derart ausgestaltet, dass eine Summe des Verlaufs der Versorgungsspannung in der Versorgungsleitung einerseits und der Spannungsverlauf in der Kompensationsleitung andererseits bevorzugt konstant ist. Zumindest ist vorgesehen, dass die Summe innerhalb eines vorbestimmten Toleranzintervalls liegt, also beispielsweise höchstens 20 Prozent, insbesondere höchstens 10 Prozent, einer absoluten Spannungsschwankung der Versorgungsspannung selbst beträgt. Durch die Spiegelschaltung wird also beispielsweise bewirkt, dass bei einer Veränderung der Versorgungsspannung um plus 10 Volt die Spannung in der Kompensationsleitung entsprechend um minus 10 Volt verändert wird, sodass sich in der Summe der Verläufe dieser beiden Spannungen nichts ändert. Zumindest ist in diesem Fall eine Veränderung der Summe um höchstens 2 Volt (bei 20 Prozent Toleranz) vorgesehen.
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Insbesondere durch den Betrieb der Schaltungsanordnung gemäß dem oben genannten Aspekt der Erfindung ergibt sich zudem das folgende Verfahren zum Reduzieren des elektrischen Feldes in der Umgebung der elektrischen Versorgungsleitung gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung. Die Steuervorrichtung erzeugt zum Steuern der über die Versorgungsleitung übertragenen elektrischen Leistung die Versorgungsspannung, wodurch die Versorgungsleitung selbst das elektrische Feld in der Umgebung erzeugt. Die neben der Versorgungsleitung angeordnete und das zum Verbraucher hin offene Leitungsende aufweisende Kompensationsleitung wird durch die Spiegelschaltung der Steuervorrichtung mit einer Spannung beaufschlagt, deren Spannungsverlauf gespiegelt zum zeitlichen Verlauf der Versorgungsspannung ist. Indem also auch die Kompensationsleitung mit einer Spannung beaufschlagt wird, erzeugt diese ebenfalls in der Umgebung ein elektrisches Feld. Der Spannungsverlauf der Kompensationsleitung ist dabei durch die Spiegelschaltung derart durch Spiegeln des zeitlichen Verlaufs der Versorgungsspannung der Versorgungsleitung eingestellt, dass zumindest in einem zur Versorgungsleitung hin gemessenen Abstand, der größer als das Zehnfache des Abstands der Versorgungsleitung zur Kompensationsleitung ist, ein sich hieraus ergebendes Summenfeld aus dem Feld der Versorgungsleitung und dem Feld der Kompensationsleitung insgesamt eine Feldstärke aufweist, die innerhalb eines vorbestimmten Toleranzintervalls liegt, und hierbei insbesondere einen konstanten Wert aufweist. Das elektrische Feld der Versorgungsleitung wird also kompensiert durch ein weiteres elektrisches Feld, das von der Kompensationsleitung ausgeht oder erzeugt wird. Der Grad der erreichten oder erreichbaren Kompensation ist frequenzabhängig. Das Toleranzintervall sieht hierbei für zumindest eine Frequenz eine Reduktion um mindestens 6 dB (also –6 dB und darunter, z.B. –25 dB), insbesondere um mindestens 15 dB vor.
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Durch die Erfindung ergibt sich der Vorteil, dass keine Manipulation oder Veränderung der Versorgungsspannung in der Versorgungsleitung selbst notwendig ist, um in der Umgebung deren elektrisches Feld zu reduzieren oder zu kompensieren.
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Zu der Erfindung gehören auch optionale Weiterbildungen, durch deren Merkmale sich zusätzliche Vorteile ergeben.
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Um die Steuervorrichtung und insbesondere die Spiegelschaltung besonders einfach ausgestalten zu können, ist bevorzugt vorgesehen, dass die Steuervorrichtung dazu eingerichtet ist, zum Einstellen des Verlaufs der Versorgungsspannung in der Versorgungsleitung zweiwertig, also abwechselnd, zwischen einem vorbestimmten (maximalen oder minimalen) Spannungspegel und einem Massepotential zu schaltet. Hierzu können beispielsweise zwei Schalter, insbesondere zwei Halbleiterschalter, wie beispielsweise jeweils ein Transistor, vorgesehen sein. Die Spiegelschaltung ist dann dazu eingerichtet, jeweils umgekehrt zwischen dem Massepotential und dem besagten Spannungspegel zu schalten. Auch dies ist mittels einfacher Schaltelemente, wie beispielsweise dem besagten Halbleiterschalter, realisierbar.
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Bevorzugt ist vorgesehen, dass das besagte zum Verbraucher hin offene Leitungsende der Kompensationsschaltung, also das zweite, verbraucherseitige Leitungsende, dauerhaft stromlos ist. Die Kompensationsleitung stellt also beispielsweise einen Draht oder eine Stromschiene dar, die ausschließlich an der Steuervorrichtung verschaltet oder mit dieser verbunden ist. Insbesondere umgibt die Kompensationsleitung die Versorgungsleitung nur teilweise, was eine Verlegung oder Montage besonders einfach macht. Insbesondere fließt über die Kompensationsleitung insgesamt kein Strom in den Verbraucher oder aus diesem heraus. Durch eine stromlose Kompensationsleitung (außer dem sogenannten Umladestrom, der sich durch Verändern der Spannung in der Kompensationsleitung und eine Eigenkapazität der Kompensationsleitung ergibt) ist insgesamt verhindert, dass elektrische Verluste in der Kompensationsleitung entstehen. Dies macht den Betrieb der Schaltungsanordnung besonders verlustarm.
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Besonders vorteilhaft ist es, falls der beschriebene elektrische Verbraucher eine induktive Last darstellt, bei welcher für eine Schaltfrequenz der Steuervorrichtung, mit welcher diese die Versorgungsschaltung in der Versorgungsleitung schaltet oder verändert, ein Reaktanzwert X größer als ein ohmscher Widerstandswert R ist. Hierdurch ergibt sich der Vorteil, dass ein in der Versorgungsleitung fließender elektrischer Strom sich in der Stromstärke prozentual geringfügiger verändert als die Versorgungsspannung. Hierdurch ist ein die Versorgungsleitung umgebendes magnetisches Wechselfeld ebenfalls reduziert oder verringert, sodass das Induzieren von Wechselströmen in elektrisch leitfähigen Gegenständen in der Umgebung der Versorgungsleitung vermieden oder zumindest reduziert ist. Durch die Erfindung wird in diesem Anwendungsfall das dann noch dominierende E-Feld ebenfalls reduziert oder sogar kompensiert.
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Insbesondere ist bei der Schaltungsanordnung in einer Ausführungsform vorgesehen, dass der besagte elektrische Verbraucher eine elektrische Maschine ist. Diese weist in vorteilhafter Weise das beschriebene Verhältnis aus Reaktanz und Widerstandswert auf.
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Die Steuervorrichtung ist bevorzugt dazu eingerichtet, die Versorgungsspannung mittels einer Pulsweitenmodulation zu schalten. Hier kann auch durch zweiwertiges Schalten zwischen einem Massepotential einerseits und einem maximalen oder einem (negativen) minimalen Spannungspegel andererseits dennoch die über die Versorgungsleitung übertragene elektrische Leistung eingestellt oder vorgegeben werden und dies bei geringem Schaltungsaufwand. Die durch die Pulsweitenmodulation verursachten Schaltflanken des zeitlichen Verlaufs der Versorgungsspannung verursachen zwar ein hochfrequentes elektrisches Wechselfeld. Dieses wird aber in der beschriebenen Weise durch die Kompensationsleitung reduziert oder sogar kompensiert. Hierdurch kann auch eine Pulsweitenmodulation mit verhältnismäßig großer Flankensteilheit verwendet oder durchgeführt werden.
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In Bezug auf das Anordnen der Kompensationsleitung ist insbesondere bevorzugt vorgesehen, dass die Versorgungsleitung und die Kompensationsleitung parallel nebeneinander verlaufend angeordnet sind. Dabei kann beispielsweise das in der Herstellung aufwändige Verdrillen vermieden werden. Dennoch kann das Verdrillen zum Erlangen zusätzlicher Vorteile vorgesehen werden. Durch Verdrillen kann der Zusammenhalt zwischen der Versorgungsleitung und der Kompensationsleitung gewährleistet werden, um die Kompensationswirkung sicherzustellen. Zudem kann die beschriebene magnetische Außenwirkung reduziert werden. Die Kompensationsleitung erstreckt sich insbesondere über mindestens 50 Prozent, insbesondere mindestens 70 Prozent, einer Länge der Versorgungsleitung neben dieser.
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Um eine Reichweite des Rest-E-Feldes, d.h. des Summenfeldes, zu reduzieren, ist bevorzugt vorgesehen, dass ein Abstand der Versorgungsleitung zur Kompensationsleitung kleiner als das Doppelte einer Summe der im Querschnitt gemessenen Durchmesser der beiden Leitungen, d.h. der Versorgungsleitung und der Kompensationsleitung, ist. Bevorzugt berühren sich die elektrisch isolierenden Ummantelungen der beiden Leitungen.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Schaltungsanordnung beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens hier nicht noch einmal beschrieben.
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Im Folgenden ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
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1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schaltungsvorrichtung; und
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2 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform einer Spiegelschaltung.
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Bei dem im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispiel handelt es sich um eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung. Bei dem Ausführungsbeispiel stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsform jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren ist die beschriebene Ausführungsform auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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1 zeigt eine Schaltungsanordnung 1 mit einer Steuervorrichtung 2, einem elektrischen Verbraucher 3 und einer die beiden elektrisch verbindenden Versorgungsleitung 4. Die Schaltungsanordnung 1 kann beispielsweise in einem Kraftfahrzeug, beispielsweise einem Kraftwagen, insbesondere einem Personenkraftwagen oder einem Lastkraftwagen, eingebaut sein. Bei dem elektrischen Verbraucher 3 kann es sich beispielsweise um einen Elektromotor M handeln, beispielsweise einen Gleichstrommotor. Beispielsweise kann es sich um einen Elektromotor für ein Schiebedach oder einen Fensterheber handeln. Die Steuervorrichtung 2 kann beispielsweise als ein Steuergerät für den Verbraucher 3 ausgestaltet sein. Die Verbindungsleitung 4 kann z.B. ein Kabel oder ein Draht sein.
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Durch die Steuervorrichtung 2 wird diejenige elektrische Leistung 5 eingestellt, die dem elektrischen Verbraucher 3 für seinen Betrieb bereitgestellt wird. Hierzu weist die Steuervorrichtung 2 eine Schalteinrichtung 6 auf, über welche eine Versorgungsspannung U0 in der Versorgungsleitung 4 geschaltet werden kann. Die Schalteinrichtung 6 kann beispielsweise in der dargestellten Weise eine Halbbrückenschaltung sein. Die Schaltelemente 7 der Schalteinrichtung 6 können beispielsweise mechanische Schalter oder Halbleiterschalter, beispielsweise Transistoren, sein. Durch die Schalteinrichtung 6 kann die Versorgungsleitung 4 beispielsweise gemäß einer Pulsweitenmodulation abwechselnd mit einer Quellenspannung U und einem Massepotential 8 elektrisch gekoppelt werden. Durch das Schalten der Versorgungsspannung U0 an der Versorgungsleitung 4 ergibt sich ein zeitlicher Verlauf 9 der in der Versorgungsleitung 4 resultierenden Versorgungsspannung U0.
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Die Quellenspannung U kann beispielsweise durch eine elektrische Spannungsquelle 10 bereitgestellt sein. Die Spannungsquelle 10 kann z.B. ein elektrisches Bordnetz eines Kraftfahrzeugs sein. Die Quellenspannung U kann in diesem Fall beispielsweise in einem Bereich von 10 Volt bis 15 Volt liegen. Ein über die Versorgungsleitung 4 geführter Versorgungsstrom 11 kann über eine Masseleitung 12 von dem Verbraucher 3 wieder zurück zur Steuervorrichtung 2 oder zur Spannungsquelle 10 geführt werden. Zum Sicherstellen eines mechanischen Zusammenhalts der gezeigten Anordnung kann eine Ummantelung 13 vorgesehen sein, die beispielsweise als ein Kunststoffschlauch ausgestaltet sein kann.
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Während die Versorgungsleitung 4 mit der Quellenspannung U beaufschlagt ist, erzeugt die Versorgungsleitung 4 in einer Umgebung 14 ein elektrisches Feld oder kurz E-Feld 15, das in 1 symbolisch durch Feldvektoren repräsentiert ist. Das E-Feld 15 stellt eine Störaussendung dar. Um eine Feldstärke des E-Feldes 15 zu reduzieren, ist bei der Schaltungsanordnung 1 eine Kompensationsleitung 16 neben der Versorgungsleitung 4 angeordnet. Die Kompensationsleitung 16 kann beispielsweise ein Draht sein. Ein erstes Leitungsende der Kompensationsleitung 16 ist mit der Spiegelschaltung 16 verschaltet oder verbunden. Die Kompensationsleitung 16 ist auf der Seite des Verbrauchers 3 zum Verbraucher 3 hin offen, das heißt ein gegenüber liegendes zweites Leitungsende 16‘ der Kompensationsleitung 16 an der Seite des Verbrauchers 3 ist elektrisch zum Verbraucher 3 hin unverbunden oder isoliert, so dass die Kompensationsleitung 16 und der Verbraucher 3 keinen Strom austauschen.
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Die Steuervorrichtung 2 weist eine Spiegelschaltung 17 auf, die in 1 durch ein Invertersymbol repräsentiert ist. Die Kompensationsleitung 16 ist bevorzugt ausschließlich mit der Spiegelschaltung 17 elektrisch verbunden. Die Spiegelschaltung 17 erzeugt in der Kompensationsleitung 16 einen Spannungsverlauf 18, der zum Verlauf 9 der Versorgungsspannung U0 in Bezug auf den Spannungspegel symmetrisch oder gespiegelt verläuft. Wann immer die Versorgungsleitung 4 mit der Quellenspannung U beaufschlagt ist, ist die Kompensationsleitung 16 beispielsweise mit dem Massepotential 8 oder (nicht dargestellt) mit der negativen Quellenspannung -U beaufschlagt. Falls die Versorgungsleitung 4 mit dem Massepotential 8 beziehungsweise der negativen Quellenspannung -U gekoppelt ist, ist die Kompensationsleitung 16 mit der Quellenspannung U beaufschlagt. Eine Summe 19 der beiden Spannungsverläufe 9, 18 über der Zeit ergibt somit einen konstanten Wert, der in dem veranschaulichten Beispiel die Quellenspannung U beträgt.
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Durch den Spannungsverlauf 18 ergibt sich in der Umgebung 14 ein elektrisches Kompensationsfeld 20 der Kompensationsleitung 16, welches das E-Feld 15 reduziert oder sogar kompensiert. Insbesondere in einem Bereich, der zur Versorgungsleitung 4 einen Abstand 21 aufweist, der mindestens zehnmal größer ist als ein Leitungsabstand 22 der Versorgungsleitung 4 zur Kompensationsleitung 16, ist das Summenfeld im Vergleich zum E-Feld 15 reduziert. Abhängig vom betrachteten Frequenzbereich der abgestrahlten E-Wechselfelder sind Reduktionen von z.B. 25 dB durch diese Kompensationswirkung möglich. Der Leitungsabstand 22 ist dabei insbesondere höchstens doppelt so groß wie die Summe der Durchmesser der beiden Leitungen, d.h. der Versorgungsleitung 4 und der Kompensationsleitung 16. Die Kompensationsleitung 16 ist insbesondere auch innerhalb der Ummantelung 13 angeordnet, um eine kompakte Anordnung aus Versorgungsleitung 4 und Kompensationsleitung 16 sicherzustellen, d.h. um die Einhaltung des Leitungsabstands 22 zu gewährleisten.
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2 veranschaulicht eine mögliche Ausgestaltung der Spiegelschaltung 17. Beispielsweise kann ein Operationsverstärker 23 vorgesehen sein, welcher mittels zweier Widerstandselementen 24 zu einem Invertierer verschaltet ist, welcher wiederum die Versorgungsspannung U0 als Eingangssignal empfängt und als Ausgangssignal den dazu gespiegelten Spannungsverlauf 18 in der Kompensationsleitung 16 erzeugt (siehe 1).
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Somit wird bei der Schaltungsanordnung 1 der für die Störaussendung hauptverantwortliche Wechselanteil des E-Felds 15 kompensiert. Dies erfolgt mittels der zusätzlichen Kompensationsleitung 16 zwischen dem Verbraucher 3 und der Schaltelektronik der Steuervorrichtung 2. Hierbei wird der Wechselspannungsanteil oder AC-Anteil der Versorgungsspannung U0, beispielsweise einer PWM-Ansteuerspannung (PWM – Pulsweitenmodulation), gespiegelt. Im Gegensatz zur sehr aufwändigen Gegentaktsteuerung wird aber nur die Versorgungsspannung U0 gespiegelt und nicht auch noch der Versorgungsstrom 11, das heißt die Kompensationsleitung 16 ist (abgesehen von Verschiebungsströmen oder Umladeströmen) insbesondere zum Verbraucher 3 hin stromlos. Die Kompensationsleitung 16 verläuft parallel neben der Versorgungsleitung 4, das heißt der den Versorgungsstrom 11 führenden Versorgungsleitung.
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Durch diese einfache und kostengünstige Maßnahme wird die Störaussendung deutlich verringert. Das macht die Trennung oder Beabstandung von Verbraucher 3 und der zugehörigen Steuerelektronik in Form der Steuervorrichtung 2 in einigen Fällen sogar überhaupt erst möglich. In anderen Fällen erlaubt es ganz oder teilweise den Verzicht auf weitere Entstörungsmaßnahmen.
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Die Spiegelschaltung 17 kann aus aktiven und/oder passiven Bauteilen aufgebaut werden.
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Insgesamt zeigt das Beispiel, wie durch die Erfindung eine E-Feld-Kompensation erreicht werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Schaltungsanordnung
- 2
- Steuervorrichtung
- 3
- Elektrischer Verbraucher
- 4
- Versorgungsleitung
- 5
- Elektrische Leistung
- 6
- Schalteinrichtung
- 7
- Schaltelement
- 8
- Massepotential
- 9
- Zeitlicher Verlauf
- 10
- Spannungsquelle
- 11
- Versorgungstrom
- 12
- Masseleitung
- 13
- Ummantelung
- 14
- Umgebung
- 15
- E-Feld
- 16
- Kompensationsleitung
- 16‘
- Leitungsende
- 17
- Spiegelschaltung
- 18
- Spannungsverlauf
- 19
- Summe
- 20
- Kompensationsfeld
- 21
- Abstand
- 22
- Leitungsabstand
- 23
- Schaltelement
- 24
- Schutzwiderstand
- M
- Elektromotor
- U
- Quellenspannung
- U0
- Versorgungsspannung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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