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Technisches Gebiet:
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Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrische Antriebsanordnung, insb. für ein Hybridelektro-/Elektrofahrzeug.
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Stand der Technik und Aufgabe der Erfindung:
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Elektrische Antriebsanordnungen zum Antrieb von Hybridelektro-/Elektrofahrzeugen sind bekannt, die eine elektrische Maschine zum Antrieb und einen Wechselrichter zum Bereitstellen von einem Wechselstrom für die elektrische Maschine aufweisen. Dabei ist es bekannt, die elektrische Maschine bzw. deren Phasenwicklungen an den Wechselrichter niederohmig anzuschließen. Dieser Art des Anschlusses ist mit gewissem Aufwand verbunden.
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Damit besteht die Aufgabe der Erfindung darin, eine Möglichkeit bereitzustellen, mit der eine elektrische Antriebsanordnung für ein Hybridelektro-/Elektrofahrzeug einfach und kostengünstig hergestellt werden kann.
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Beschreibung der Erfindung:
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Diese Aufgabe wird durch Gegenstand des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
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Gemäß der Erfindung wird eine elektrische Antriebsanordnung, insb. für ein Hybridelektro-/Elektrofahrzeug, bereitgestellt.
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Die Antriebsanordnung weist eine elektrische Maschine mit mindestens einer Motorphasenanschlussschiene auf, die zum Herstellen elektrischer Verbindung zwischen einer Motorphase bzw. einer Motorwicklungsphase der elektrischen Maschine mit einer Phasenleitung einer Leistungselektronikschaltung dient.
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Die Antriebsanordnung weist ferner die genannte Leistungselektronikschaltung zum Betreiben der elektrischen Maschine auf, die wiederum einen Schaltungsträger aufweist und auf diesem Schaltungsträger ausgebildet ist. Der Schaltungsträger weist mindestens ein Durchgangloch auf, in dem (jeweils) ein elektrisch leitendes Verbindungselement zum Herstellen elektrischer und mechanischer Verbindung zwischen dem Schaltungsträger bzw. der Leistungselektronikschaltung und der Motorphasenanschlussschiene angeordnet ist. Das Verbindungselement weist eine Durchführung auf, die von einer ersten Seite des Schaltungsträgers zu einer zweiten, von der ersten Seite abgewandten Seite des Schaltungsträgers reicht. Durch die Durchführung erstreckt sich ein Verbindungsabschnitt der Motorphasenanschlussschiene in einer Erstreckungsrichtung von der ersten Seite zu der zweiten Seite. Dabei ist der Verbindungsabschnitt mit dem Verbindungselement elektrisch und mechanisch verbunden. Die Durchführung weist an der ersten Seite eine erste Öffnung auf, deren Umfang größer als der Umfang des größten Querschnitts des Verbindungsabschnitts in der Erstreckungsrichtung ist.
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Die Motorphasenanschlussschiene ist ein elektrischer Anschluss einer Motorphase bzw. einer Motorwicklungsphase der elektrischen Maschine. Ist die elektrische Maschine als eine fremderregte Synchronmaschine ausgebildet, so weist diese mindestens drei Motorwicklungsphasen und somit auch mindestens drei Motorphasenanschlussschienen auf. Dabei sind die Motorphasenanschlussschienen in der Regel als stab- oder stangeförmige Metallteile ausgebildet, die bspw. aus einem Blech eines Metalls oder einer Metalllegierung, insb. aus Kupfer oder einer Kupferlegierung, gestanzt, geschnitten oder in ähnlicher Weise geformt.
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Die Leistungselektronikschaltung dient zum Betreiben der elektrischen Maschine und ist auf dem Schaltungsträger ausgebildet. Bspw. umfasst die Leistungselektronikschaltung einen Gleichrichter, einen Wechselrichter und/oder einen Gleichspannungswandler.
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Zum Betreiben der elektrischen Maschine ist die Leistungselektronikschaltung über das Verbindungselement mit der elektrischen Maschine elektrisch verbunden. Dabei ermöglicht das Verbindungselement mit der Durchführung eine direkte elektrische Verbindung zwischen der Leistungselektronikschaltung und der Motorphasenanschlussschiene und der elektrischen Maschine.
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Die elektrische Verbindung zwischen der Leistungselektronikschaltung und der elektrischen Maschine kann mittels nur zwei Verbindungsteilen, sprich des Verbindungselements und der Motorphasenanschlussschiene, hergestellt werden. Dabei kann die elektrische Verbindung in zwei überschaubaren einfachen Fertigungsschritten, nämlich Hindurchführen der Motorphasenanschlussschiene bzw. deren Verbindungsabschnitt durch die Durchführung und anschließendes elektrisches und mechanisches Verbinden des Verbindungsabschnitts mit dem Verbindungselement, hergestellt werden. Dadurch kann die elektrische Maschine auf einfacher Weise über die Verbindungselemente an den Schaltungsträger elektrisch angeschlossen werden. Ferner ergeben sich geringe Übergangswiderstände und ein geringer Induktivitätsbelag.
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Dadurch, dass der Umfang der ersten Öffnung der Durchführung, durch die der Verbindungsabschnitt der Motorphasenanschlussschiene in die Durchführung hineingeführt wird, größer als der Umfang des größten Querschnitts des Verbindungsabschnitts ausgeführt ist, kann der Verbindungsabschnitt auch ohne eine große Krafteinwirkung in die Durchführung hineingeführt werden. Dadurch werden die Leistungselektronikschaltung und die elektrische Maschine bzw. der Schaltungsträger samt dem Verbindungselement und die Motorphasenanschlussschiene vor Beschädigungen durch Krafteinwirkung geschützt. Außerdem ermöglicht das Verbindungselement während der Montage eine Vorzentrierung der Leistungselektronikschaltung und der elektrischen Maschine zueinander. Der größere Umfang der ersten Öffnung der Durchführung erleichtert zudem die Ausrichtung der Motorphasenanschlussschiene bzw. deren Verbindungsabschnitt zu dem Verbindungselement bzw. der Durchführung. Darüber hinaus können Fertigungstoleranzen zwischen der Leistungselektronikschaltung und der elektrischen Maschine ausgeglichen werden.
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Damit ist eine Möglichkeit bereitgestellt, eine elektrische Antriebsanordnung, insb. für ein Hybridelektro-/Elektrofahrzeug, einfach und kostengünstig herzustellen.
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Dadurch, dass der Umfang der ersten Öffnung der Durchführung, durch die der Verbindungsabschnitt der Motorphasenanschlussschiene in die Durchführung hineingeführt wird, größer als der Umfang des größten Querschnitts des Verbindungsabschnitts ausgeführt ist, unterscheidet sich das Verbindungselement mit der Durchführung grundsätzlich von einer in der Leiterplattentechnik allgemein bekannten Durchkontaktierung für eine Einpressverbindung mit einem Einpressstift. Bei einer Durchkontaktierung für einen Einpressstift ist die Diagonale des Querschnitts des Einpressstifts größer als der Durchmesser Durchkontaktierung. Um den Einpressstift in die Durchkontaktierung hineinzupressen, muss eine entsprechende Anpresskraft aufgebracht werden. Dadurch entsteht beim Einpressen in der Regel Überpressung, die zur Verformung der Durchkontaktierung und/oder des Einpressstifts führt. Die elektrische und mechanische Verbindung wird während des Einpressvorgang hergestellt.
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Im Gegensatz dazu kann der Verbindungsabschnitt der Motorphasenanschlussschiene ohne Einwirkung einer Anpresskraft in die Durchführung hineingeführt werden. Die elektrische und mechanische Verbindung zwischen dem Verbindungsabschnitt und dem Verbindungselement wird erst in einem weiteren Fertigungsschritt im Anschluss des Einführvorgangs hergestellt.
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Bspw. weist die Durchführung an der zweiten Seite eine zweite Öffnung auf, deren Umfang kleiner als der Umfang der ersten Öffnung der Durchführung an der ersten Seite ist. Insb. ist der Umfang der zweiten Öffnung ebenfalls größer als der Umfang des größten Querschnitts des Verbindungsabschnitts in der Erstreckungsrichtung.
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Bspw. ist der Umfang der zweiten Öffnung weiterhin größer als der Umfang eines Querschnitts des Verbindungsabschnitts in der Erstreckungsrichtung an der zweiten Öffnung.
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Bspw. ist die Durchführung in der Erstreckungsrichtung von der ersten Seite zu der zweiten Seite hin sich verjüngend geformt.
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Bspw. ist das Verbindungselement mit dem Verbindungsabschnitt stoffschlüssig oder kraftschlüssig verbunden. Je nach Form des Kraftschlusses zwischen dem Verbindungselement und dem Verbindungsabschnitt können diese beiden Teile miteinander auch zusätzlich formschlüssig verbunden sein.
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Bspw. ist das Verbindungselement auf dem Verbindungsabschnitt aufgeschweißt (Stoffschlüssige Verbindung) oder auf dem Verbindungsabschnitt gepresst bzw. gecrimpt (Kraftschlüssige Verbindung). Durch Verformung des Verbindungselements und des Verbindungsabschnitts beim Press- bzw. Crimpvorgang können diese beiden Teile miteinander bspw. teilweise auch formschlüssig verbunden werden.
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Bspw. ist das Verbindungselement in einem Laserauftragschweißvorgang (auf Englisch „Laser Metal Deposition Welding Process (LMD)“) auf dem Verbindungsabschnitt aufgeschweißt. Eine durch das Laserauftragschweißen erzeugte Schweißnaht kann eine Spaltmaße von bis zu 0,5 Millimeter schließen. Dies hat den Vorteil, dass der Spalt zwischen dem Verbindungselement und dem Verbindungsabschnitt der Motorphasenanschlussschiene an der zweiten Öffnung der Durchführung infolge deren größeren Umfang von der durch das Laserauftragschweißen erzeugten Schweißnaht geschlossen wird.
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Bspw. weist das Verbindungselement einen Verbindungsabschnitt der Motorphasenanschlussschiene zum Herstellen einer Pressverbindung oder einer Crimpverbindung auf, der sich in der Erstreckungsrichtung über die zweite Seite des Schaltungsträgers hinaus erstreckt und mit dem Verbindungsabschnitt über eine (kraftschlüssige) Press- bzw. Crimpverbindung elektrisch und mechanisch verbunden ist.
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Eine Press- bzw. Crimpverbindung ist mit einfachen Mitteln kostengünstig realisiert werden. Zudem bildet eine Press- bzw. Crimpverbindung eine stabile und gasdichte Verbindung zwischen dem Verbindungselement und dem Verbindungsabschnitt aus.
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Bspw. ist das Verbindungselement als ein oberflächenmontierbares Bauelement (SMD-Bauelement) ausgebildet ist. Alternativ ist das Verbindungselement bspw. im Schaltungsträger eingepresst und elektrisch verbunden.
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Bspw. weist der Schaltungsträger auf der ersten und/oder der zweiten Seite mindestens eine Leiterbahn zum Herstellen elektrischer Verbindung zu dem Verbindungselement auf. Das Verbindungselement weist analog eine Lötfläche zum Herstellen elektrischer Verbindung zu der Leiterbahn auf, die auf der Leiterbahne aufgelötet ist.
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Insb. ist das Verbindungselement als ein reflowlötbares SMD-Bauelement ausgebildet, das in einem Reflow- bzw. Wiederaufschmelzlötvorgang auf dem Schaltungsträger bzw. der Leiterbahn aufgelötet ist.
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Dadurch, dass sonstige Schaltungselemente der Leistungselektronikschaltung in der Regel in einem Lötvorgang, insb. in einem Reflow-Vorgang auf dem Schaltungsträger aufgelötet werden, kann das Verbindungselement in einem und demselben Lötvorgang wie die anderen Schaltungselemente auf dem Schaltungsträger montiert und mit der Leiterbahn elektrisch verbunden werden.
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Figurenliste
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Im Folgenden werden beispielhafte Ausführungsformen der Erfindung Bezug nehmend auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert. Dabei zeigen:
- 1 in einer schematischen Querschnittdarstellung einen Abschnitt einer elektrischen Antriebsanordnung gemäß einer ersten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung;
- 2 in einer weiteren schematischen Querschnittdarstellung einen Abschnitt einer elektrischen Antriebsanordnung gemäß einer zweiten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung; und
- 3 in einer weiteren schematischen Querschnittdarstellung einen Abschnitt einer elektrischen Antriebsanordnung gemäß einer dritten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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Detaillierte Beschreibung der Zeichnungen:
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1 zeigt in einer schematischen Querschnittdarstellung einen Abschnitt einer elektrischen Antriebsanordnung EA1 gemäß einer ersten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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Die Antriebsanordnung EA1 ist zum Antrieb eines Hybridelektro-/Elektrofahrzeugs ausgebildet und weist eine elektrische Maschine EM zum Antrieb des Fahrzeugs und eine Leistungselektronikschaltung LE zum Betreiben der elektrischen Maschine EM auf.
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Die elektrische Maschine EM ist in dieser Ausführungsform als eine fremderregte Synchronmaschine oder eine permanenterregte Synchronmaschine ausgebildet und weist je nach Ausführungen drei oder sechs Motorwicklungsphasen bzw. Stator-Wicklungsphasen mit jeweils einer Motorphasenanschlussschiene AS auf. Über die drei bzw. sechs Motorphasenanschlussschienen AS ist die elektrische Maschine EM mit der Leistungselektronikschaltung LE elektrisch verbunden. Dabei sind die Motorphasenanschlussschienen AS in Form von Metallstäben aus Kupfer oder einer Kupferlegierung ausgebildet und erstrecken sich zueinander parallel in einer Erstreckungsrichtung ER zu der Leistungselektronikschaltung LE.
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Die Leistungselektronikschaltung LE ist in dieser Ausführungsform als ein Wechselrichter ausgebildet weist einen Schaltungsträger ST auf, auf dem leistungselektronische Schaltungskomponenten der Leistungselektronikschaltung LE, wie z. B. Leistungshalbleiterschalter, angeordnet und miteinander elektrisch verbunden sind. Dabei weist die Leistungselektronikschaltung LE drei bzw. sechs Halbbrücken auf, die auf dem Schaltungsträger ST ausgebildet sind und jeweils über einen Phasenstromanschluss mit jeweils einer der Motorphasenanschlussschienen AS in einer nachfolgend zu beschreibenden Weise elektrisch verbunden sind.
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Der Schaltungsträger ST weist drei bzw. sechs zueinander weitgehend ähnlich geformten Durchganglöcher DL auf, in denen jeweils ein Verbindungselement VE1 aus Kupfer oder einer Kupferlegierung angeordnet sind. In dieser Ausführungsform sind die Verbindungselemente VE1 ähnlich einer Durchkontaktierung als integrierte Bestandteile des Schaltungsträgers ST vorab in den Schaltungsträger ST eingebaut. Dabei sind die Verbindungselemente VE1 als die zuvor genannten Phasenstromanschlüsse ausgebildet und sind ihrerseits mit Leiterbahnen auf dem Schaltungsträger ST und ferner über die Leiterbahnen jeweils mit einer der drei bzw. sechs Halbbrücken der Leistungselektronikschaltung LE auf dem Schaltungsträger ST elektrisch verbunden. Damit dienen die Verbindungselemente VE1 zum Herstellen elektrischer (niederohmiger) und mechanischer Verbindungen zwischen dem Schaltungsträger ST und den Motorphasenanschlussschienen AS.
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Die Verbindungselemente VE1 sind in dieser Ausführungsform ähnlich wie eine Metallhülse ausgebildet und weisen jeweils eine Durchführung DF1 auf, die jeweils von einer ersten, der elektrischen Maschine EM zugewandten Seite S1 des Schaltungsträgers ST bis zu einer zweiten, von der ersten Seite S1 und somit von der elektrischen Maschine EM abgewandten Seite S2 des Schaltungsträgers ST reichen. Dabei umlaufen die Verbindungselemente VE1 die jeweiligen Durchführungen DF1.
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Durch die Durchführungen DF1 der jeweiligen Verbindungselemente VE1 sind die jeweiligen Motorphasenanschlussschienen AS hindurchgeführt und mit den jeweiligen Verbindungselementen VE1 körperlich und somit auch elektrisch (niederohmig) verbunden. Hierzu weisen die Motorphasenanschlussschienen AS an dem jeweiligen freiliegenden Ende jeweils einen Verbindungsabschnitt VA auf, die sich in der Erstreckungsrichtung ER durch die jeweiligen korrespondierenden Durchführungen DF1 erstrecken. Dabei sind die Durchführungen DF1 derart dimensioniert, dass deren Umfang größer als der Umfang der jeweiligen korrespondierenden Verbindungsabschnitte VA ist. Mit anderen Worten, die Durchführungen DF1 weisen in der Erstreckungsrichtung ER betrachtet Querschnitte auf, die (bzw. in allen ihren jeweiligen Diagonalen) größer als Querschnitte (bzw. in allen ihren jeweiligen Diagonalen) der jeweiligen korrespondierenden Verbindungsabschnitte VA in der Erstreckungsrichtung ER sind. Insb. sind beide Öffnungen OF1, OF2 der jeweiligen Durchführungen DF1 an den beiden Seiten S1, S2 des Schaltungsträgers ST in ihrem jeweiligen Umfang größer als die jeweiligen korrespondierenden Verbindungsabschnitte VA ausgebildet.
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Durch die größeren Querschnitte bei den Durchführungen DF1 können die Verbindungsabschnitte VA bei Zusammenbauen der elektrischen Maschine EM mit der Leistungselektronikschaltung LE ohne eine Krafteinwirkung in die jeweiligen korrespondierenden Durchführungen DF1 hindurchgeführt werden. Ferner kompensieren die größeren Querschnitte bei den Durchführungen DF1 Fertigungstoleranzen zwischen der elektrischen Maschine EM und der Leistungselektronikschaltung LE. Nach der Montage bleiben Luftspalte zwischen den Verbindungselementen VE1 und den jeweiligen korrespondierenden Verbindungsabschnitten VA, die die jeweiligen Verbindungselemente VE1 ummanteln.
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Die Verbindungselemente VE1 sind anschließend in einem Laserauftragschweißvorgang (auf Englisch „Laser Metal Deposition Welding Process (LMD)“) oder in einem selektiven Lötverfahren, wie z. B. Minischwall-, Hubtauch-, Laser-Löten, auf den jeweiligen korrespondierenden Verbindungsabschnitten VA verbunden. Dabei werden die entsprechenden Schweißverbindungen SV bzw. Schweißnähte an zweiten Öffnungen OF2 der jeweiligen Durchführungen DF1 auf der zweiten Seite S2 des Schaltungsträgers ST ausgebildet. Die Schweißnähte SV verschießen Luftspalte zwischen den Verbindungselementen VE1 und den jeweiligen korrespondierenden Verbindungsabschnitten VA an den zweiten Öffnungen OF2.
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Über die Schweiß- oder Lötverbindungen SV sind die Verbindungselemente VE1 mit den jeweiligen korrespondierenden Verbindungsabschnitten VA bzw. den jeweiligen korrespondierenden Motorphasenanschlussschienen AS stoffschlüssig und niederohmig verbunden.
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2 zeigt in einer weiteren schematischen Querschnittdarstellung einen Abschnitt einer elektrischen Antriebsanordnung EA2 gemäß einer zweiten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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Die in 2 dargestellte Antriebsanordnung EA2 unterscheidet sich von der in 1 dargestellten Antriebsanordnung EA1 dadurch, dass diese Verbindungselemente VE2 aufweist, die ähnlich einer Blindnietmutter geformt sind.
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Die Verbindungselemente VE2 sind als oberflächemontierbare Bauelemente (auf Englisch „Surface-mounted device“) ausgebildet und in einem Oberflächenbestückungsvorgang auf dem Schaltungsträger ST aufgelötet und elektrisch angeschlossen.
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Die Verbindungselemente VE2 weisen jeweils einen Schachtabschnitt SA1 und jeweils einen kreisringscheibenförmigen Flanschabschnitt FA an einem Ende des jeweiligen Schachtabschnitts SA1 auf. Die Flanschabschnitte FA weisen jeweils eine Lötfläche (bzw. eine lötfähige Fläche) auf. Über die Lötflächen sind die Verbindungselemente VE2 auf jeweils einer elektrischen Anschlussfläche der jeweiligen Halbbrücken der Leistungselektronikschaltung LE auf der zweiten Seite S2 des Schaltungsträgers ST aufgelötet und somit mit diesen Halbbrücken elektrisch verbunden. Alternativ können die Verbindungselemente VE2 auf der ersten Seite S1 aufgelötet oder in den Schaltungsträger ST eingepresst werden.
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Die Schachtabschnitte SA1 der jeweiligen Verbindungselemente VE2 erstrecken sich durch die jeweiligen Durchgangslöcher DL hindurch. Die Verbindungselemente VE2 weisen jeweils eine Durchführung DF2 auf, die von den jeweiligen Schachtabschnitten SA1 umrandet sind und sich in der Erstreckungsrichtung ER von einer ersten, der elektrischen Maschine EM zugewandten Öffnung OF1 zu einer zweiten, von der elektrischen Maschine EM abgewandten Öffnung OF2 erstrecken. Die Schachtabschnitte SA1 weisen jeweils eine Innenwand auf, die ähnlich einer Mantelfläche eines Konus jeweils von der ersten Öffnung OF1 zu der zweiten Öffnung OF2 hin enger verlaufen. Im Bereich der zweiten Öffnung OF2 verlaufen die Innenwände wiederum breiter. Dadurch weisen die Durchführungen DF2 in der Erstreckungsrichtung ER der Schachtabschnitte SA1 betrachtet Querschnittfläche auf, die von der ersten Öffnung OF1 in Richtung zu der zweiten Öffnung OF2 hin zunächst sich verkleinert und im Bereich der zweiten Öffnung OF2 wieder sich vergrößert. Dementsprechend weisen die beiden Öffnungen OF1, OF2 der jeweiligen Verbindungselemente VE2 jeweils eine Querschnittfläche auf, die größer als eine Querschnittfläche am mittleren Bereich der jeweiligen korrespondierenden Durchführungen DF2 sind.
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Die Verbindungsabschnitte VA der Motorphasenanschlussschienen AS sind auf den jeweiligen korrespondierenden Verbindungselementen VE1 in einem Wiederaufschmelzlötvorgang oder einem Laserauftragschweißvorgang oder in einem selektiven Lötverfahren, wie z. B. Minischwall-, Hubtauch-, Laser-Löten, aufgelötet oder aufgeschweißt. Beim Löt- oder Schweißvorgang fließt das Lot LT oder die Schweißnaht in den konusförmig geformten Bereich an der zweiten Öffnung OF2 der Durchführung DF2 und verschießt somit den Lustspalt zwischen dem jeweiligen Verbindungselement VE2 und dem jeweiligen korrespondierenden Verbindungsabschnitt VA.
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Über die Lötverbindungen LT sind die Verbindungselemente VE2 mit den jeweiligen korrespondierenden Verbindungsabschnitten VA bzw. den jeweiligen korrespondierenden Motorphasenanschlussschienen AS stoffschlüssig und niederohmig verbunden.
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3 zeigt in einer weiteren schematischen Querschnittdarstellung einen Abschnitt einer elektrischen Antriebsanordnung EA3 gemäß einer dritten beispielhaften Ausführungsform der Erfindung.
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Die in 3 dargestellte Antriebsanordnung EA3 unterscheidet sich von den in 1 und 2 dargestellten Antriebsanordnungen EA1, EA2 dadurch, dass diese Verbindungselemente VE3 aufweist, die zum Herstellen von Crimp- bzw. Crimp-/Press-Verbindungen vorgesehen sind.
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Dabei sind die Verbindungselemente VE3 ebenfalls ähnlich einer Blindnietmutter geformt und weisen jeweils einen Schachtabschnitt SA2 und jeweils einen kreisringscheibenförmigen Flanschabschnitt FA2 an einem Ende des jeweiligen Schachtabschnitts SA2 auf. Die Flanschabschnitte FA2 der jeweiligen Verbindungselemente VE3 liegen teils in den jeweiligen Durchgangslöchern DL und teils auf der Oberfläche der zweiten Seite S2 des Schaltungsträgers ST auf und sind mit den elektrischen Anschlussflächen auf der zweiten Seite S2 (oder auf der ersten Seite 1) und somit jeweils mit einer der drei bzw. sechs Halbbrücken der Leistungselektronikschaltung LE auf dem Schaltungsträger ST elektrisch verbunden. Die Schachtabschnitte SA2 der jeweiligen Verbindungselemente VE3 erstrecken sich von der zweiten Seite S2 des Schaltungsträgers ST weg in der Erstreckungsrichtung ER.
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Die Verbindungselemente VE3 weisen jeweils eine Durchführung DF3 auf, die von den jeweiligen Schachtabschnitten SA2 und den jeweiligen Flanschabschnitten FA2 umrandet sind und sich von der ersten Seite S1 des Schaltungsträgers ST in die Erstreckungsrichtung ER erstrecken und an den beiden gegenüberliegenden Enden jeweils eine Öffnung OF1, OF2 aufweisen.
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Die Schachtabschnitte SA2 weisen jeweils eine Innenwand auf, die ähnlich einer Mantelfläche eines Konus jeweils in die Erstreckungsrichtung ER enger verlaufen. Dadurch weisen die Durchführungen DF3 in der Erstreckungsrichtung ER der Schachtabschnitte SA2 betrachtet jeweils Querschnittfläche auf, die sich in der Erstreckungsrichtung ER von einer ersten Öffnung OF1 in eine zweite Öffnung OF2 der jeweiligen Durchführungen DF3 verkleinert.
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Die Verbindungsabschnitte VA der Motorphasenanschlussschienen AS sind in die jeweiligen Durchführungen DF3 eingesteckt und mit den jeweiligen korrespondierenden Verbindungselementen VE3 über Crimp- bzw. Crimp-/Press-Verbindungen körperlich und niederohmig verbunden.
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Zum Herstellen der Crimp- bzw. Crimp-/Press-Verbindungen werden die Schachtabschnitte SA2 mit einem geeigneten Crimp- bzw. Presswerkzeug, wie z. B. einer Crimp-Zange, auf die jeweiligen Verbindungsabschnitte VA in den jeweiligen Durchführungen DF3 aufgepresst. Dabei verformen sich die Schachtabschnitte SA2 und bilden somit mit den jeweiligen korrespondierenden Verbindungsabschnitten VA kraftschlüssige, gasdichte und niederohmige Verbindungen aus.
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Die Crimp- bzw. Crimp-/Press-Verbindung weist gegenüber der zuvor beschriebene Schweiß- oder Lötverbindung den Vorteil auf, dass bei der Crimp- bzw. Crimp-/Press-Verbindung kein hoher Wärmeeintrag erforderlich ist und somit die miteinander elektrisch zu verbindenden Teile, nämlich die Verbindungsabschnitte VA bzw. die Motorphasenanschlussschienen AS und die Verbindungselemente VE3, während der Montagephase keiner starken Hitzeeinwirkung ausgesetzt werden.