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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Antriebsstrangs eines Fahrzeugs. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Steuergerät zum Betreiben eines Antriebsstrangs eines Fahrzeugs.
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Fahrzeuge, die als Getriebe ein automatisiertes Getriebe umfassen, werden mit der Getriebestellung Neutral abgestellt, da dann, wenn im Getriebe ein Gang eingelegt und eine Trennkupplung, die zwischen das Getriebe und ein Antriebsaggregat geschaltet ist, geschlossen ist, das Antriebsaggregat nicht gestartet werden kann. So ist es zum Beispiel bei Nutzfahrzeugen nach längerer Parkdauer nicht sichergestellt, dass das abgestellte Fahrzeug bei Neustart in einem pneumatischen Druckluftsystem genügend Luft aufweist, um das Getriebe nach Neutral zu schalten oder die Trennkupplung zu öffnen, da bei längerer Parkdauer Druckluft aus einem Druckluftsystem des Fahrzeugs entweichen kann. Befindet sich das Getriebe in Neutral, wenn das Fahrzeug abgestellt wird, so ist das Antriebsaggregat abgekoppelt und dasselbe lässt sich starten.
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Aus der
DE 10 2012 213 253 A1 ist ein Antriebsstrang eines Fahrzeugs mit einem automatisierten Getriebe bekannt, welches als Gruppengetriebe ausgeführt ist. Das Gruppengetriebe verfügt über eine Hauptgruppe und über eine der Hauptgruppe antriebstechnisch nachgeschaltete Bereichsgruppe. Die Hauptgruppe des Gruppengetriebes stellt mehrere Übersetzungsstufen bereit. Aus der
DE 10 2012 213 253 A1 ist es bekannt, dass die Hauptgruppe sechs Übersetzungsstufen bereitstellt, nämlich vier Übersetzungsstufen für Vorwärtsgänge, eine Übersetzungsstufe für einen sogenannten Crawler-Gang und eine Übersetzungsstufe für einen Rückwärtsgang. Die Übersetzungsstufen der Hauptgruppe sind dabei über ein Gangschaltbild schaltbar, welches gemäß der
DE 10 2012 213 253 A1 zwei Randschaltgassen sowie eine zwischen den Rand-Schaltgassen angeordnete Mittel-Schaltgasse sowie eine die Schaltgassen verbindende Wählgasse aufweist. Ein Betätigungsmittel ist zur Ausführung von Übersetzungswechseln zwischen den Übersetzungsstufen entlang der Schaltgassen und der Wählgasse verlagerbar.
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Ein weiterer Antriebsstrang eines Fahrzeugs mit einem als Gruppengetriebe ausgebildeten, automatisierten Getriebe ist aus der
DE 10 2016 224 243 A1 bekannt. Das aus diesem Stand der Technik bekannte Gruppengetriebe verfügt über die Hauptgruppe, die der Hauptgruppe antriebstechnisch nachgeschaltete Bereichsgruppe sowie über eine der Hauptgruppe antriebstechnisch vorgeschaltete Vorschaltgruppe. Das Gangschaltbild der Hauptgruppe verfügt hier über zwei Rand-Schaltgassen sowie eine die Rand-Schaltgassen verbindende Wählgasse, jedoch über keine Mittel-Schaltgasse.
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Aus der
DE 10 2016 224 243 A1 ist es bekannt, dass ein Startvorgang des Antriebsaggregats dann durchführbar ist, wenn sich das Getriebe in Neutralstellung befindet. Bei einem Abschaltvorgang des Antriebsaggregats wird das automatisierte Getriebe in Neutralstellung überführt, wobei die Neutralstellung des Getriebes mittels einer Gassenbewegung eines Betätigungsmittels der Hauptgruppe plausibilisiert wird. Das Ergebnis der Plausibilisierung wird in einem nicht flüchtigen Speicher eines Steuergeräts abgelegt und damit gespeichert. Bei einem nachfolgenden Startvorgang des Antriebsaggregats wird der nicht flüchtige Speicher ausgelesen. Werden aus dem Speicher Daten darüber ausgelesen, dass die Neutralstellung des Getriebes plausibel ist, so wird das Getriebe bei dem nachfolgenden Startvorgang des Antriebsaggregats ohne eine erneute Gassenbewegung in der Wählgasse als plausibilisiert betrachtet.
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Aus der Praxis ist es ferner bekannt, die Position des Betätigungsmittels der Hauptgruppe eines Getriebes im Gangschaltbild mithilfe mindestens eines Sensors zu überwachen. Dann, wenn das Betätigungsmittel in eine Neutralposition des Gangschaltbilds bewegt wird, um das Getriebe in eine Neutralstellung zu überführen, kann die entsprechende Position des Betätigungsmittels mithilfe eines Sensors erfasst werden. Abhängig von der erfassten Position des Betätigungsmittels im Gangschaltbild ist es möglich, die Neutralposition der jeweiligen Schaltgasse einzulernen. Es besteht Bedarf daran, die Neutralpositionen der Schaltgassen eines Gangschaltbilds zuverlässiger einzulernen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde ein neuartiges Verfahren und Steuergerät zum Betreiben eines Antriebsstrangs zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Betreiben eines Antriebsstrangs eines Fahrzeugs gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
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Erfindungsgemäß wird die Position des Betätigungsmittels im Gangschaltbild mit Hilfe mindestens eines Sensors erfasst. Abhängig hiervon werden Positionen des Gangschaltbilds steuerungsseitig eingelernt, wobei dann, wenn das Betätigungsmittel innerhalb einer Schaltgasse in eine Neutralposition der jeweiligen Schaltgasse überführt wird, die Neutralposition dieser Schaltgasse dann steuerungsseitig eingelernt wird, wenn anschließend an diese Überführung des Betätigungsmittels in die Neutralposition der jeweiligen Schaltgasse das Betätigungsmittel in der Wählgasse eine ordnungsgemäße Wählbewegung durchgeführt hat. Mit der Erfindung wird vorgeschlagen, eine mithilfe eines Sensors erfasste Neutralposition der jeweiligen Schaltgasse dann steuerungsseitig einzulernen, wenn nach dem Erfassen der Neutralposition das Betätigungsmittel in der Wählgasse eine ordnungsgemäße Wählbewegung durchführen konnte, zum Beispiel dadurch, dass das Betätigungsmittel über die Wählgasse zwischen zwei Schaltgassen überführt werden konnte. Hiermit kann eine Neutralposition der jeweiligen Schaltgasse mit höherer Zuverlässigkeit eingelernt werden.
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Nach einer ersten vorteilhaften Weiterbildung wird dann, wenn das Betätigungsmittel aus einer Schaltposition einer ersten Schaltgasse in eine Schaltposition einer zweiten Schaltgasse überführt wird, das Betätigungsmittel zunächst aus der Schaltposition der ersten Schaltgasse in eine Neutralposition der ersten Schaltgasse überführt wird, wobei hierbei die Position des Betätigungsmittels in der Neutralposition der ersten Schaltgasse erfasst wird. Das Betätigungsmittel wird aus der Neutralposition der ersten Schaltgasse in eine Neutralposition der zweiten Schaltgasse überführt wird. Ferner wird das Betätigungsmittel aus der Neutralposition der zweiten Schaltgasse in Schaltposition einer zweiten Schaltgasse überführt.
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Nach der ersten vorteilhaften Weiterbildung wird überprüft, ob das Betätigungsmittel bei der Überführung von der Neutralposition der ersten Schaltgasse in die Neutralposition der zweiten Schaltgasse in der Wählgasse eine ordnungsgemäß Wählbewegung durchgeführt hat, wobei die Neutralposition der ersten Schaltgasse ausschließlich dann steuerungsseitig abhängig von der erfassten Position des Betätigungsmittels eingelernt wird, wenn eine ordnungsgemäße Wählbewegung des Betätigungsmittels von der Neutralposition der ersten Schaltgasse in die Neutralposition der zweiten Schaltgasse festgestellt wurde. Hiermit kann die Neutralposition der ersten Schaltgasse zuverlässig eingelernt werden, wenn das Betätigungsmittel aus der Schaltposition der ersten Schaltgasse in die Schaltposition der zweiten Schaltgasse überführt wird.
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Nach einer zweiten vorteilhaften Weiterbildung wird dann, wenn das Betätigungsmittel aus einer ersten Schaltposition einer Schaltgasse in eine zweite Schaltposition derselben Schaltgasse überführt wird, das Betätigungsmittel zunächst aus der ersten Schaltposition der Schaltgasse in eine Neutralposition der Schaltgasse überführt wird. Es wird dann die Position des Betätigungsmittels in der Neutralposition der Schaltgasse er-fasst. Ferner wird das Betätigungsmittel aus der Neutralposition der Schaltgasse in die zweite Schaltposition der Schaltgasse überführt.
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Nach der zweiten vorteilhaften Weiterbildung wird überprüft, ob die erfasste Position des Betätigungsmittels in der Neutralposition der Schaltgasse um mehr als einen Grenzwert von einer bereits eingelernten Neutralposition der Schaltgasse abweicht. Dann, wenn die erfasste Position des Betätigungsmittels in der Neutralposition der Schaltgasse um mehr als den Grenzwert von der bereits eingelernten Neutralposition abweicht, wird vor Überführung des Betätigungsmittels in die zweite Schaltposition der Schaltgasse das Betätigungsmittel innerhalb der Wählgasse bewegt und die Neutralposition dieser Schaltgasse abhängig von dieser Wählbewegung des Betätigungsmittels steuerungsseitig eingelernt. Dann, wenn die erfasste Position des Betätigungsmittels in der Neutralposition der Schaltgasse nicht um mehr als den Grenzwert von der eingelernten Neutralposition abweicht, kann die Neutralposition der Schaltgasse abhängig von der erfassten Position eingelernt werden.
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Hiermit kann dann, wenn das Betätigungsmittel aus einer ersten Schaltposition in eine zweite Schaltposition derselben Schaltgasse überführt wird, die Neutralposition dieser Schaltgasse zuverlässig steuerungsseitig eingelernt werden. Dabei liegt dieser Weiterbildung die Erkenntnis zugrunde, dass dann, wenn die erfasste Position des Betätigungsmittels in der Neutralposition der jeweiligen Schaltgasse um mehr als den Grenzwert von der zuvor eingelernten Neutralposition abweicht, die Neutralposition neu eingelernt werden sollte, und zwar unter vorheriger Überführung des Betätigungsmittels in der Wählgasse, um eine zuverlässige Neutralposition der jeweiligen Schaltgasse zu bestimmen.
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Nach einer dritten vorteilhaften Weiterbildung wird dann, wenn das Betätigungsmittel aus einer ersten Schaltposition einer Schaltgasse in eine Neutralposition überführt wird, das Betätigungsmittel zunächst aus der Schaltposition der Schaltgasse in die Neutralposition der Schaltgasse überführt. Die Position des Betätigungsmittels in der Neutralposition der Schaltgasse wird erfasst. Die Neutralposition wird mittels einer Wählbewegung des Betätigungsmittels in der Wählgasse des Getriebes plausibilisiert. Die Neutralposition der Schaltgasse wird ausschließlich dann steuerungsseitig abhängig von der erfassten Position eingelernt, wenn eine ordnungsgemäße Wählbewegung des Betätigungsmittels festgestellt wurde. Hiermit kann dann, wenn das Getriebe in eine Neutralstellung und das Betätigungsmittel aus einer Schaltposition heraus in eine Neutralposition überführt wird, die jeweilige Neutralposition zuverlässig steuerungsseitig eingelernt werden.
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Das erfindungsgemäße Steuergerät ist in Anspruch 5 definiert.
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Bevorzugte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung. Ausführungsbeispiele der Erfindung werden, ohne hierauf beschränkt zu sein, an Hand der Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt:
- 1 ein Schema eines Antriebsstrangs eines Fahrzeugs;
- 2 ein Gangschaltbild einer Hauptgruppe eines Getriebes des Fahrzeugs mit einer ersten Gassenbewegung eines Betätigungsmittels,
- 3 das Gangschaltbild der 2 mit einer zweiten Gassenbewegung eines Betätigungsmittels,
- 4 das Gangschaltbild der 2 mit einer dritten Gassenbewegung eines Betätigungsmittels.
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1 zeigt ein Antriebsstrangschema eines Antriebsstrangs eines Fahrzeugs. Der Antriebsstrang der 1 verfügt über ein Antriebsaggregat 1 und ein Getriebe 2, wobei das Getriebe 2 zwischen das Antriebsaggregat 1 und einen Abtrieb 3 geschaltet ist.
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Bei dem Getriebe 2 handelt es sich um ein automatisiertes Getriebe, welches als Gruppengetriebe ausgeführt ist. Im Ausführungsbeispiel der 1 umfasst das Gruppengetriebe eine Hauptgruppe 4 und eine der Hauptgruppe 4 antriebstechnisch nachgeschaltete Bereichsgruppe 5. Zusätzlich kann das Gruppengetriebe 2 auch eine der Hauptgruppe 4 antriebstechnisch vorgeschaltete Vorschaltgruppe aufweisen. Die Vorschaltgruppe kann auch anstelle der Bereichsgruppe 5 vorhanden sein. Eine Eingangswelle 7 des Getriebes 2 ist über eine steuerbare Trennkupplung 6 mit dem Antriebsaggregat 1 verbunden. Eine Ausgangswelle 8 des Getriebes 2 steht mit dem Abtrieb 3 in Verbindung.
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Die Hauptgruppe 4 des Getriebes 2 weist mehrere Übersetzungsstufen auf. Im in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel stellt die Hauptgruppe 4 vier Übersetzungsstufen 1, 2, 3 und 4 für vier Vorwärtsgänge, eine Übersetzungsstufe R für einen Rückwärtsgang und eine Übersetzungsstufe C für einen sogenannten Crawler-Gang bereit. Die Bereichsgruppe 5 stellt eine Langsamfahrstufe L und eine Schnellfahrstufe S bereit.
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Die Übersetzungsstufen der Hauptgruppe 4 sind über ein Gangschaltbild 9 mit zwei Rand-Schaltgassen 10, 11 und einer zwischen den Rand-Schaltgassen 10, 11 angeordneten Mittel-Schaltgasse 12 sowie einer die Schaltgassen 10, 11 und 12 verbindenden Wählgasse 13 schaltbar, und zwar dadurch, dass ein Betätigungsmittel der Hauptgruppe 4 entlang der Schaltgassen 10, 11 und 12 und der Wählgasse 13 verlagerbar ist.
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Im Ausführungsbeispiel der 1 umfasst das Gangschaltbild 9 der Hauptgruppe 4 demnach drei Schaltgassen, die nebeneinander und parallel zueinander angeordnet sind, sowie eine die Schaltgassen verbindende Wählgasse.
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Die Erfindung ist aber nicht auf ein Gangschaltbild mit drei Schaltgassen beschränkt. Vielmehr können auch lediglich zwei Schaltgassen vorhanden sein, die über eine Wählgasse verbunden sind. Auch können mehr als drei Schaltgassen vorhanden sein, die über Wählgasse verbunden sind. Die Anzahl der Schaltgassen, die über eine Wählgasse miteinander verbunden sind, hängt von der konkreten Getriebekonfiguration ab.
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Die Position des Betätigungsmittels der Hauptgruppe 4 in dem Gangschaltbild 9 kann mithilfe mindestens eines Sensors, insbesondere eines Wegsensors, erfasst werden. Insbesondere ist ein Wegsensor zur Erfassung der Bewegung des Betätigungsmittels in der jeweiligen Schaltgasse und ein Wegsensor zur Erfassung der Bewegung des Betätigungsmittels in der Wählgasse vorhanden. Über den oder jeden Sensor lässt sich die Bewegung und damit die Position des Betätigungsmittels innerhalb des Gangschaltbilds 9 ermitteln. Abhängig von der messtechnisch erfassten Position des Betätigungsmittels im Gangschaltbild 9 ist es möglich, Positionen des Gangschaltbilds 9 steuerungsseitig einzulernen, insbesondere die Neutralpositionen des Gangschaltbilds 9 im Bereich jeder Schaltgasse 10, 11 und 12.
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Dann, wenn das Betätigungsmittel innerhalb einer Schaltgasse 10, 11 oder 12 in eine Neutralstellung der jeweiligen Schaltgasse 10, 11 oder 12 überprüft wird, wird die Neutralposition dieser Schaltgasse 10, 11, 12 abhängig von dem mithilfe des jeweiligen Sensors erfassten Positionsmesswerts des Betätigungsmittels dann steuerungsseitig eingelernt, wenn anschließend an diese Überführung des Betätigungsmittels in die Neutralposition der jeweiligen Schaltgasse 10, 11 oder 12 das Betätigungsmittel in der Wählgasse eine ordnungsgemäße Wählbewegung durchführen konnte, zum Beispiel dadurch, dass das Betätigungsmittel ausgehend von der Neutralposition einer Schaltgasse in die Neutralposition an der anderen Schaltgasse überführt werden konnte.
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Dann, wenn also eine ordnungsgemäße Wählbewegung des Betätigungsmittels in der Wählgasse 13 erfasst wird, wird die vor dieser Wählbewegung erfasste Neutralposition der jeweiligen Schaltgasse steuerungsseitig eingelernt.
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2 zeigt die Schaltgasse 9 der 1 mit den Schaltgassen 10, 11 und 12 sowie der Wählgasse 13 in größerem Detail zusammen mit einer Gassenbewegung 14 des Betätigungsmittels bei der Überführung des Betätigungsmittels von der Schaltposition für den Vorwärtsgang 3 in die Schaltposition für den Vorwärtsgang 2, wobei hierbei das Betätigungsmittel aus der Schaltstellung für den Vorwärtsgang 3 der Schaltgasse 11 in die Schaltposition für den Vorwärtsgang 2 der benachbarten Schaltgasse 12 überführt wird, und zwar über drei Teilbewegungen 14a, 14b und 14c der Gassenbewegung 14. Gemäß 2 wird hierbei das Betätigungsmittel zunächst ausgehend von der Schaltposition der ersten Schaltgasse 11 über die erste Teilbewegung 14a der Gassenbewegung 14 in eine Neutralposition der ersten Schaltgasse 11 überführt, wobei die Position des Betätigungsmittels in der Schaltposition der Schaltgasse 11 mithilfe mindestens eines Sensors erfasst werden kann. Aus dieser Neutralposition der ersten Schaltgasse 11 heraus wird dann das Betätigungsmittel über die zweite Teilbewegung 14b der Gassenbewegung 14 in die Neutralposition der zweiten Schaltgasse 12 überführt, um anschließend aus dieser Neutralposition der zweiten Schaltgasse 12 heraus über die dritte Teilbewegung 14c der Gassenbewegung 14 in die Schaltposition der zweiten Schaltgasse 12 für den zweiten Vorwärtsgang überführt zu werden.
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Bei der Überführung des Betätigungsmittels von der Neutralposition der ersten Schaltgasse 11 in die Neutralposition der zweiten Schaltgasse 12 wird überprüft, ob das Betätigungsmittel eine ordnungsgemäße Wählbewegung durchgeführt hat. Die Neutralposition der ersten Schaltgasse 11 wird ausschließlich dann steuerungsseitig abhängig von der erfassten Position des Betätigungsmittels steuerungsseitig eingelernt, wenn festgestellt wird, dass eine ordnungsgemäße Wählbewegung des Betätigungsmittels von der Neutralposition der Schaltgasse 11 in die Neutralposition der Schaltgasse 12 ausgeführt wurde.
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In diesem Fall wird dann die Neutralposition der ersten Schaltgasse 11 steuerungsseitig eingelernt, und zwar abhängig von dem mithilfe des jeweiligen Sensors erfassten Positionswerts des Betätigungsmittels in der Neutralposition der ersten Schaltgasse 11.
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3 zeigt die Schaltgasse 9 mit einer alternativen Gassenbewegung 14 des Betätigungsmittels, und zwar mit einer Gassenbewegung 14 innerhalb derselben Schaltgasse 11 von einer ersten Schaltposition der Schaltgasse 11 in eine zweite Schaltposition der Schaltgasse 11, nämlich von der Schaltposition für den Vorwärtsgang 3 in die Schaltposition für den Vorwärtsgang 4. Dann, wenn das Betätigungsmittel aus einer ersten Schaltposition der Schaltgasse 11 in eine zweite Schaltposition derselben Schaltgasse 11 überführt wird, wird das Betätigungsmittel zunächst aus der ersten Schaltposition der jeweiligen Schaltgasse in eine Neutralposition der jeweiligen Schaltgasse überführt, in 3 über die Teilbewegung 14a der Gassenbewegung 14 des Betätigungsmittels. Es wird dann die Position des Betätigungsmittels in dieser Neutralposition der Schaltgasse 11 mithilfe mindestens eines Sensors erfasst. Das Betätigungsmittel wird dann aus der Neutralstellung der Schaltgasse 11 in die zweite Schaltstellung der Schaltgasse 11 überführt. Dies kann entweder direkt über die Teilbewegung 14b der Gassenbewegung 14 oder indirekt unter Zwischenschaltung der Teilbewegung 14c der Gassenbewegung 14 und die anschließende Ausführung der Teilbewegung 14b der Gassenbewegung 14 erfolgen.
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In diesem Zusammenhang sei ausgeführt, dass dann, wenn in 3 die Position des Betätigungsmittels in der Neutralposition der Schaltgasse 11 erfasst wurde, überprüft wird, ob die erfasste Position des Betätigungsmittels in der Neutralposition der Schaltgasse 11 um mehr als einen Grenzwert von einer bereits eingelernten Neutralposition dieser Schaltgasse abweicht. Dann, wenn die erfasste Position des Betätigungsmittels in der Neutralposition der Schaltgasse nicht um mehr als den Grenzwert von der bereits eingelernten Neutralposition abweicht, wird die Neutralposition der Schaltgasse 11 abhängig von der erfassten Position neu eingelernt und das Betätigungsmittel im Anschluss an die Teilbewegung 14a unmittelbar über die Teilbewegung 14b in die zweite Schaltposition der Schaltgasse 11 überführt.
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Dann hingegen, wenn die erfasste Position des Betätigungsmittels in der Neutralposition der Schaltgasse 11 um mehr als den Grenzwert von der zuvor eingelernten Neutralposition abweicht, wird vor Überführung des Betätigungsmittels in die zweite Schaltposition im Sinne der Teilbewegung 14b zuerst das Betätigungsmittel innerhalb der Wählgasse 13 über die Teilbewegung 14c hin und her bewegt.
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Die Neutralposition der Schaltgasse 11 wird abhängig von dieser Überführung des Betätigungsmittels in der Wählgasse 13 entlang der Teilbewegung 14c ausschließlich dann steuerungsseitig neu eingelernt, wenn diese Teilbewegung 14c, also die Wählbewegung des Betätigungsmittels in der Wählgasse 13, ordnungsgemäß ausgeführt wurde.
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4 zeigt die Schaltgasse 9 mit einer Gassenbewegung 14, über welche das Getriebe in eine Neutralstellung überführt wird, insbesondere ausgelöst durch ein Ausschalten der Zündung und ein hierdurch bedingtes Stillsetzen des Antriebsaggregats 1. In diesem Fall wird das Betätigungsmittel in dem Ausführungsbeispiel der 4 über eine erste Teilbewegung 14a der Gassenbewegung zunächst ausgehend von der Schaltposition der Schaltgasse 11 in die Neutralposition der Schaltgasse 11 überführt und anschließend entlang der Wählgasse 13 über eine zweite Teilbewegung 14b, nämlich eine Wählbewegung, in die Neutralposition einer anderen Schaltgasse, hier der Schaltgasse 10, überführt. Dies dient der Plausibilisierung der Neutralposition des Betätigungsmittels und damit der Plausibilisierung der Neutralstellung des Getriebes 2. Am Ende der ersten Teilbewegung 14a wird wiederum die Position des Betätigungsmittels in der Neutralposition der Schaltgasse 11 mithilfe mindestens eines Sensors erfasst.
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Abhängig von dieser erfassten Position des Betätigungsmittels in der Neutralposition der Schaltgasse 11 wird die Neutralposition der Schaltgasse 11 ausschließlich dann steuerungsseitig neu eingelernt, wenn eine ordnungsgemäße Wählbewegung des Betätigungsmittels in der Schaltgasse 13 durchgeführt wurde, wenn also die Plausibilisierung der Neutralstellung des Getriebes 2 erfolgreich war.
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Die Erfindung betrifft weiterhin ein Steuergerät zum Betreiben eines Getriebes 2 eines Fahrzeugs im Sinne des erfindungsgemäßen Verfahrens, wobei es sich bei dem Steuergerät um ein Getriebesteuergerät handelt. Abhängig von Positionen eines Gangschaltbilds 9, die abhängig von Messwerten mindestens eines Sensors bestimmt werden, lernt das Steuergerät Positionen des Gangschaltbilds 9 ein, nämlich Neutralpositionen der Schaltgassen 10, 11, 12 des Gangschaltbilds 9. Dann, wenn das Steuergerät das Betätigungsmittel innerhalb einer Schaltgasse in eine Neutralstellung der jeweiligen Schaltgasse überführt, wird die Neutralposition dieser Schaltgasse dann steuerungsseitig eingelernt, wenn anschließend an diese Überführung des Betätigungsmittels in die Neutralstellung der jeweiligen Schaltgasse das Betätigungsmittel in der Wählgasse eine ordnungsgemäße Wählbewegung durchgeführt hat.
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Das Steuergerät ist eingerichtet, das oben beschriebene Verfahren steuerungsseitig auszuführen und verfügt hierzu über hardwareseitige und softwareseitige Mittel. Zu den hardwareseitigen Mitteln zählen Datenschnittstellen, um mit den beteiligten Baugruppen Daten auszutauschen. Weiterhin zählen zu den hardwareseitigen Mitteln ein Prozessor zur Datenverarbeitung sowie ein Speicher zur Datenspeicherung. Zu den softwareseitigen Mitteln zählen Programmbausteine zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Antriebsaggregat
- 2
- Getriebe
- 3
- Abtrieb
- 4
- Hauptgruppe
- 5
- Bereichsgruppe
- 6
- Trennkupplung
- 7
- Eingangswelle
- 8
- Ausgangswelle
- 9
- Gangschaltbild
- 10
- Schaltgasse
- 11
- Schaltgasse
- 12
- Schaltgasse
- 13
- Wählgasse
- 14
- Gassenbewegung
- 14a
- Teilbewegung
- 14b
- Teilbewegung
- 14c
- Teilbewegung
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102012213253 A1 [0003]
- DE 102016224243 A1 [0004, 0005]