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Die Offenbarung betrifft ein Verfahren und ein System für ein Fahrzeug, insbesondere ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug, und ein Fahrzeug mit einem solchen System. Die vorliegende Offenbarung betrifft insbesondere das Bestimmen von Fahrtrouten in einem Navigations system.
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Stand der Technik
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Navigationssysteme werden im Allgemeinen verwendet, um einem Fahrer eine Fahrtroute von einer aktuellen Position zu einem Routenziel zu empfehlen, wobei die Fahrtroute zum Beispiel auf einer Navigationskarte als Kartenspur angezeigt werden kann. Die Fahrtroute kann basierend auf der kürzesten Zeit oder kürzesten Entfernung zwischen der aktuellen Position und dem Routenziel bestimmt werden.
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Alternativ können energieoptimierte Fahrtrouten ermittelt und dem Fahrer vorgeschlagen werden. Aus der
DE 10 2017 119 453 A1 ist zum Beispiel ein Verfahren zum Erzeugen von energieoptimierten Fahrrouten mit einem Fahrzeugnavigationssystem bekannt. Das Verfahren beinhaltet das Erzeugen von Kandidaten-Fahrtrouten zwischen einem Routenausgangspunkt und einem oder mehreren Routenzielen, und dann Teilen jeder Kandidaten-Fahrtroute in eine Vielzahl von Routenabschnitte. Das Verfahren beinhaltet das Schätzen der erwarteten Fahrgeschwindigkeiten entlang jedes Abschnitts unter Verwendung von Cloud-Informationen und das Berechnen einer erwarteten Energieeffizienz über jede der Kandidaten-Fahrtrouten unter Verwendung eines oder mehrerer fahrzeugspezifischer Energieeffizienzmodelle. Die Fahrtrouten werden über das Navigationssystem angezeigt.
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Der Fahrer kann damit zwischen einer Zeitoptimierung, einer Streckenoptimierung und einer Energieverbrauchsoptimierung auswählen, beispielsweise durch eine manuelle Eingabe in das Navigationssystem. Weitergehende spezielle Fahrerwünsche werden bei einer derartigen Auswahl nicht berücksichtigt.
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Offenbarung der Erfindung
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Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, ein Verfahren und ein System für ein Fahrzeug, insbesondere ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug, und ein Fahrzeug mit einem solchen System bereitzustellen, die eine optimale Fahrtroute bereitstellen können. Insbesondere ist es eine Aufgabe der vorliegenden Offenbarung, einen Benutzerfreundlichkeit der Routenplanung zu verbessern.
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Diese Aufgabe wird durch den Gegenstand der unabhängigen Ansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung ist ein Verfahren für ein Fahrzeug, insbesondere ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug, angegeben. Das Verfahren umfasst ein Empfangen einer Eingabe für ein Routenziel und einer vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge am Routenziel in einem Navigationssystem des Fahrzeugs, ein Bestimmen einer Fahrtroute zum eingegebenen Routenziel basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge, und ein Bestimmen wenigstens einer Fahrzeugstrategie basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge, wobei die Fahrzeugstrategie aus der Gruppe ausgewählt ist, die eine Fahrstrategie, eine Betriebsstrategie und eine Ladestrategie umfasst. Die bestimmte Fahrtroute kann dem Fahrer zum Beispiel auf einer Navigationskarte als Kartenspur angezeigt und/oder akustisch ausgeben werden.
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Erfindungsgemäß wird eine frei bedatbare Restreichweite oder Restenergiemenge in Abhängigkeit des Fahrerwunsches bei der Routenplanung berücksichtigt. Zudem wird die Fahr- und/oder Betriebsstrategie und/oder Ladestrategie des Fahrzeugs angepasst, um die eingestellte Restreichweite oder Restenergiemenge am Routenziel sicherzustellen. Die Eingabe des Routenziels und der Restreichweite/Restenergiemenge kann insbesondere durch den Fahrer erfolgen. Damit kann der Fahrer frei und nach seinen Bedürfnissen entscheiden, wieviel Restreichweite oder Restenergiemenge bei Fahrtende, wie beispielsweise nach einer Langstreckenfahrt, vorhanden sein soll.
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Zum Beispiel kann der Energievorrat gemäß dem Fahrerwunsch vollständig ausgenutzt werden, oder es kann wenig(er) Puffer bei Fahrtende vorgegeben werden. In diesem Fall kann z.B. eine zeitoptimierte Fahrtroute anstelle einer energieoptimierten Fahrtroute und/oder eine höhere Geschwindigkeit gewählt werden. Zudem können Ladestopps vermieden und damit eine Ladezeit eingespart werden. Anders gesagt kann die Ladestrategie gemäß der gewünschten Restreichweite bzw. Restenergie angepasst werden. Zudem kann die Betriebsstrategie angepasst werden, indem zum Beispiel elektrische Verbraucher, wie eine Klimaanlage und/oder das Thermomanagement des Antriebsenergiespeichers, mit hoher Leistung betrieben werden.
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In einem anderen Beispiel kann der Fahrer einen Energievorrat am Fahrtziel vorhalten. In diesem Fall kann z.B. eine energieoptimierte Fahrtroute anstelle einer zeitoptimierten Fahrtroute und/oder eine niedrigere Geschwindigkeit gewählt werden. Zudem können für die Fahrtoute einer oder mehrere Ladestopps z.B. an Schnellladesäulen eigeplant werden. Anders gesagt kann die Ladestrategie gemäß der gewünschten Restreichweite bzw. Restenergie angepasst werden. Zudem kann die Betriebsstrategie angepasst werden, indem zum Beispiel elektrische Verbraucher im Fahrzeug, wie eine Klimaanlage und/oder das Thermomanagement des Antriebsenergiespeichers des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs, mit reduzierter Leistung betrieben oder ganz abgeschaltet werden.
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Die vorliegende Offenbarung ist jedoch nicht auf eine Zeitoptimierung und/oder Energieoptimierung beschränkt. Insbesondere kann eine kombinierte Anpassung aller Stellhebel bezüglich der Fahrstrategie, der Betriebsstrategie und der Ladestrategie in beide Richtungen erfolgen. Zum Beispiel können Ladepunkte vermieden, verschoben oder hinzugefügt werden und/oder Fahrzeuggeschwindigkeiten können nach oben oder unten verändert sowie die Betriebsstrategie angepasst werden. Dies kann auf Grundlage einer zu wählenden Optimierungsgröße (Energie, Zeit oder einer Kombination davon) erfolgen.
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Vorzugsweise wird die Restreichweite in Kilometern (km) eingegeben. Die Restenergiemenge, wie zum Beispiel der Ladezustand eines Antriebsenergiespeichers eines Hybrid- oder Elektrofahrzeugs („State of Charge“, SoC), kann in Prozent (%) der maximalen im Antriebsenergiespeicher speicherbaren Energiemenge (100%) eingegeben werden. Ergänzend oder alternativ kann die Restenergiemenge in Wattstunden (Wh) angegeben werden. Der Antriebsenergiespeicher kann zum Beispiel ein Hochvoltspeicher sein.
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Vorzugsweise umfasst das Bestimmen der Fahrstrategie ein Bestimmen einer Soll-Geschwindigkeit für das Fahrzeug basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge. Die Soll-Geschwindigkeit kann durch eine automatisierte Fahrfunktion des Fahrzeugs eingestellt werden. Alternativ kann ein Fahrhinweis an den Fahrer, der die Soll-Geschwindigkeit angibt, ausgegeben werden. Zum Beispiel kann die Soll-Geschwindigkeit höher sein, wenn der Fahrerwunsch wenig oder gar keine Restreichweite bzw. Restenergie angibt. Andererseits kann die Soll-Geschwindigkeit niedriger sein, wenn der Fahrerwunsch eine gewisse (höhere) Restreichweite bzw. Restenergie angibt. Die Fahrstrategie ist jedoch nicht auf die Soll-Geschwindigkeit begrenzt und es können andere geeignete Aspekte, die die Fahrparameter und/oder das Fahrverhalten des Fahrzeugs betreffen, gewählt werden.
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Vorzugsweise umfasst das Bestimmen der Betriebsstrategie ein Bestimmen wenigstens eines Betriebsparameters für das Fahrzeug basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge. Der wenigstens eine Betriebsparameter kann beispielsweise automatisiert durch das Fahrzeug, wie zum Beispiel eine automatisierte Fahrfunktion, eingestellt werden. Alternativ kann ein Fahrhinweis an den Fahrer ausgegeben werden. Der Fahrhinweises kann die Einstellung des wenigstens einen Betriebsparameters angeben bzw. vorschlagen. Der Fahrer kann dem Fahrhinweises folgen und den wenigstens einen Betriebsparameter manuell einstellen. Der Fahrer kann zum Beispiel elektrische Verbraucher regeln und/oder abschalten.
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Vorzugsweise betrifft der wenigstens eine Betriebsparameter eine Klimatisierung in einem Innenraum des Fahrzeugs und/oder einen thermischen Betrieb bzw. ein Thermomanagement des Antriebsenergiespeichers. Damit kann der Energieverbrauch des Fahrzeugs dahingehend beeinflusst werden, dass bei Fahrtende die gewünschte Restreichweite oder Restenergiemenge vorhanden ist.
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Beispielsweise umfasst das Verfahren ein Einstellen einer Temperatur des Antriebsenergiespeichers basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge. Das Einstellen einer Temperatur des Antriebsenergiespeichers kann ein Kühlen oder Heizen des Antriebsenergiespeichers umfassen. Das Einstellen der Temperatur kann insbesondere ein aktives Kühlen und/oder ein aktives oder passives Heizen des Antriebsenergiespeichers umfassen. Zum Beispiel kann die Kühlung des Antriebsenergiespeichers reduziert oder zu einem geeigneten Zeitpunkt ganz eingestellt werden, um die eingestellte Restreichweite oder Restenergiemenge bei Fahrtende sicherzustellen.
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Vorzugsweise umfasst das Bestimmen der Ladestrategie ein Bestimmen wenigstens eines Ladepunkts und/oder eines Ladezeitpunkts und/oder eines Ladehubs für das Fahrzeug basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge. Die Ladestrategie kann einzeln oder in Kombination mit der Fahrstrategie und/oder der Betriebsstrategie angepasst werden, um die eingestellte Restreichweite oder Restenergiemenge bei Fahrtende sicherzustellen.
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Vorzugsweise umfasst das Bestimmen einer Fahrtroute zum eingegebenen Routenziel basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge ein Bestimmen der Fahrtroute derart, dass der wenigstens eine Ladepunkt auf der Fahrtroute liegt. Zum Beispiel kann wenigstens ein Ladestopp an einer Schnellladestation zu einem bestimmten Zeitpunkt und mit einem bestimmten Ladehub eingeplant werden, um die eingestellte Restreichweite oder Restenergiemenge bei Fahrtende sicherzustellen. Damit kann die Fahrtroute zum Beispiel basierend auf der Ladestrategie (und optional zusätzlich basierend auf der Fahrstrategie und/oder der Betriebsstrategie) angepasst werden, um dem Fahrerwunsch nach einer vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge Rechnung zu tragen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist ein Speichermedium beschrieben. Das Speichermedium kann ein Softwareprogramm umfassen, das eingerichtet ist, um auf wenigstens einem Prozessor ausgeführt zu werden, und um dadurch das in diesem Dokument beschriebene Verfahren auszuführen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist ein System für ein Fahrzeug, insbesondere ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug, angegeben. Das System umfasst eine Eingabeeinheit, die zum Empfangen einer Eingabe für ein Routenziel und einer vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge am Routenziel eingerichtet ist, und wenigstens einen Prozessor, der eingerichtet ist, um eine Fahrtroute zum eingegebenen Routenziel basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge zu bestimmen, und um wenigstens eine Fahrzeugstrategie basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge zu bestimmen, wobei die Fahrzeugstrategie aus der Gruppe ausgewählt ist, die eine Fahrstrategie, eine Betriebsstrategie und eine Ladestrategie umfasst.
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Das System kann ein Navigationssystem umfassen oder ein Navigationssystem sein. Das System kann eingerichtet sein, um die Aspekte des in diesem Dokument beschriebenen Verfahrens zu implementieren.
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Das System, und insbesondere das Navigationssystem, kann in einigen Ausführungsformen wenigstens eine Ausgabeeinheit umfassen, die eingerichtet ist, um die bestimmte Fahrtroute anzuzeigen. Die wenigstens eine Ausgabeeinheit kann eine optische Ausgabeeinheit, wie zum Beispiel ein Display zum Anzeigen einer Navigationskarte mit einer Kartenpur, und/oder eine akustische Ausgabeeinheit zum Ausgeben von Sprachanweisungen umfassen. Die akustische Ausgabeeinheit kann zum Beispiel einen oder mehrere Lautsprecher im Inneren des Fahrzeugs umfassen.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Offenbarung ist ein Fahrzeug, insbesondere ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug, umfassend das zuvor genannte System angegeben. Der Begriff Fahrzeug umfasst PKW, LKW, Busse, Wohnmobile, Krafträder, etc., die der Beförderung von Personen, Gütern, etc. dienen. Insbesondere umfasst der Begriff Kraftfahrzeuge zur Personenbeförderung. Das Hybrid- oder Elektrofahrzeug kann gemäß Ausführungsformen ein reines Elektrofahrzeug (BEV) oder ein Plug-in-Hybridfahrzeug (PHEV) sein.
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Figurenliste
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Ausführungsbeispiele der Offenbarung sind in den Figuren dargestellt und werden im Folgenden näher beschrieben. Es zeigen:
- 1 ein Flussdiagram eines Verfahrens für ein Fahrzeug gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung, und
- 2 ein System für ein Fahrzeug, insbesondere ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug, gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung.
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Ausführungsformen der Offenbarung
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Im Folgenden werden, sofern nicht anders vermerkt, für gleiche und gleichwirkende Elemente gleiche Bezugszeichen verwendet.
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1 zeigt ein Flussdiagram eines Verfahrens 100 für ein Fahrzeug, insbesondere ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug, gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung.
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Das Verfahren 100 umfasst im Block 110 ein Empfangen einer Eingabe für ein Routenziel und einer vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge am Routenziel in einem Navigationssystem des Fahrzeugs, im Block 120 ein Bestimmen einer Fahrtroute zum eingegebenen Routenziel basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge, und im Block 130 ein Bestimmen einer Fahrzeugstrategie basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge. Die Fahrzeugstrategie umfasst eine Fahrstrategie und/oder eine Betriebsstrategie und/oder eine Ladestrategie. Die bestimmte Fahrtroute kann dem Fahrer zum Beispiel auf einer Navigationskarte als Kartenspur angezeigt und/oder akustisch über einen Lautsprecher ausgeben werden.
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Damit werden die Fahrtroute sowie die Fahrstrategie und/oder Betriebsstrategie und/oder Ladestrategie des Fahrzeugs geeignet gewählt, um die gewünschte Restreichweite bzw. Restenergiemenge bei Fahrtende sicherzustellen. In einigen Ausführungsformen sind die Fahrtroute, die Fahrstrategie, die Betriebsstrategie und die Ladestrategie nicht unabhängig voneinander. Zum Beispiel kann die Betriebsstrategie von der Fahrtroute abhängen, und kann insbesondere von einem für die Fahrtroute individuellen Belastungsprofil abhängen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann die Fahrtroute, die Fahrstrategie, die Betriebsstrategie und die Ladestrategie derart bestimmen und miteinander abgleichen, dass deren Kombination bzw. Wechselwirkung die gewünschte Restreichweite bzw. Restenergiemenge bei Fahrtende auf optimale Weise sicherstellt.
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In einigen Ausführungsformen umfasst das Bestimmen der Fahrstrategie ein Bestimmen einer Soll-Geschwindigkeit für das Fahrzeug basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge. Die Soll-Geschwindigkeit kann durch eine automatisierte Fahrfunktion des Fahrzeugs eingestellt werden. Die automatisierte Fahrfunktion kann zum Beispiel ein Tempomat sein. Alternativ kann ein Fahrhinweises an den Fahrer, der die Soll-Geschwindigkeit angibt, ausgegeben werden. Der Fahrerhinweis kann zum Beispiel visuell oder akustisch ausgegeben werden. Zum Beispiel kann der Fahrerhinweis auf einem Display angezeigt werden. Ergänzend oder alternativ kann der Fahrhinweis als Sprachhinweis ausgegeben werden.
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Gemäß einigen Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung umfasst das Bestimmen der Betriebsstrategie ein Bestimmen wenigstens eines Betriebsparameters für das Fahrzeug basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge. Der wenigstens eine Betriebsparameter kann beispielsweise automatisiert durch das Fahrzeug eingestellt werden. Alternativ kann ein Fahrhinweises an den Fahrer, der die Einstellung des wenigstens einen Betriebsparameters vorschlägt, z.B. visuell und/oder akustisch ausgegeben werden.
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Typsicherweise betrifft der wenigstens eine Betriebsparameter elektrische Verbraucher im Fahrzeug, wie zum Beispiel eine Klimatisierung in einem Innenraum des Fahrzeugs und/oder den Antriebsenergiespeicher des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs. Beispielsweise kann das Thermomanagement des Antriebsenergiespeichers, der ein Hochvoltspeicher sein kann, basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge erfolgen.
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Vorzugsweise umfasst das Bestimmen der Ladestrategie ein Bestimmen wenigstens eines Ladepunkts und/oder eines Ladezeitpunkts und/oder eines Ladehubs für das Fahrzeug basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge. Die Ladestrategie kann einzeln oder in Kombination mit der Fahrstrategie und/oder der Betriebsstrategie angepasst werden, um die eingestellte Restreichweite oder Restenergiemenge bei Fahrtende sicherzustellen.
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In einigen Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung umfasst das Bestimmen einer Fahrtroute zum eingegebenen Routenziel basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge ein Bestimmen der Fahrtroute derart, dass wenigstens ein Ladepunkt auf der Fahrtroute liegt. Der Ladepunkt kann beispielsweise durch die Ladestrategie bestimmt sein. Zum Beispiel kann wenigstens ein Ladestopp an einer Schnellladestation eingeplant werden, um die eingestellte Restreichweite oder Restenergiemenge bei Fahrtende sicherzustellen. Anders gesagt kann die Ladestrategie des Hybrid- oder Elektrofahrzeugs angepasst werden, um dem Fahrerwunsch für eine Restreichweite oder Restenergiemenge bei Fahrtende Rechnung zu tragen.
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2 zeigt ein System 200 für ein Fahrzeug, insbesondere ein Hybrid- oder Elektrofahrzeug, gemäß Ausführungsformen der vorliegenden Offenbarung. Das System 200 kann ein Navigationssystem des Fahrzeugs umfassen.
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Das System 200 umfasst eine Eingabeeinheit 210, die zum Empfangen einer Eingabe für ein Routenziel und einer vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge am Routenziel eingerichtet ist. Das System 200 umfasst weiter wenigstens einen Prozessor 220, der eingerichtet ist, um eine Fahrtroute zum eingegebenen Routenziel basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge zu bestimmen, und um eine Fahrzeugstrategie basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge zu bestimmen und einzustellen. Die Fahrzeugstrategie umfasst eine Fahrstrategie und/oder eine Betriebsstrategie und/oder eine Ladestrategie.
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Das Navigationssystem 200 kann in einigen Ausführungsformen wenigstens eine Ausgabeeinheit 230 umfassen, die eingerichtet ist, um die bestimmte Fahrtroute anzuzeigen. Die wenigstens eine Ausgabeeinheit 230 kann eine optische Ausgabeeinheit, wie zum Beispiel ein Display zum Anzeigen einer Navigationskarte mit einer Kartenpur, und/oder eine akustische Ausgabeeinheit zum Ausgeben von Sprachanweisungen umfassen.
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Der wenigstens eine Prozessor 220 kann einen ersten Prozessor, der eingerichtet ist, um eine Fahrtroute zum eingegebenen Routenziel basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge zu bestimmen, und einen zweiten Prozessor, der eingerichtet ist, um die Fahrzeugstrategie basierend auf der vorzuhaltenden Restreichweite oder vorzuhaltenden Restenergiemenge zu bestimmen, umfassen. Die Eingabeeinheit 210, der erste Prozessor und die optionale Ausgabeeinheit 230 können im Navigationssystem enthalten sein. Der zweite Prozessor kann in der Fahrzeugsteuerung enthalten sein.
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Vorzugsweise wird die Restreichweite in Kilometern (km) eingegeben. Die Restenergiemenge, wie zum Beispiel der Ladezustand eines Antriebsenergiespeichers eines Hybrid- oder Elektrofahrzeugs, kann in Prozent (%) der maximalen Energiemenge (100%) eingegeben werden. Ergänzend oder alternativ kann die Restenergiemenge in Wattstunden (Wh) angegeben werden. Die Eingabeeinheit 210 erlaubt es dem Fahrer, das Routenziel, die Restreichweite und/oder die Restenergiemenge einzugeben. Die Eingabeeinheit 210 kann eine manuelle Eingabeeinheit umfassen, wie beispielsweise ein berührungsempfindliches Bedienfeld. Ergänzend oder alternativ kann die Eingabeeinheit 210 für eine Spracheingabe eingerichtet sein.
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Erfindungsgemäß wird eine frei bedatbare Restreichweite oder Restenergiemenge in Abhängigkeit des Fahrerwunsches bei der Routenplanung berücksichtigt. Zudem wird die Fahr- und/oder Betriebsstrategie des Fahrzeugs angepasst, um die eingestellte Restreichweite oder Restenergiemenge am Routenziel sicherzustellen. Die Eingabe des Routenziels und der Restreichweite/Restenergiemenge kann insbesondere durch den Fahrer erfolgen. Damit kann der Fahrer frei und nach seinen Bedürfnissen entscheiden, wieviel Restreichweite oder Restenergiemenge bei Fahrtende, wie beispielsweise nach einer Langstreckenfahrt, vorhanden sein soll.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102017119453 A1 [0003]