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Die Erfindung betrifft eine Technik zur Verwendung eines Kommunikationsprofils mit einer Kommunikationseinrichtung. Insbesondere betrifft die Erfindung eine Kommunikationseinrichtung, die zur Kommunikation in einem drahtlosen Netzwerk eingerichtet ist.
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Ein Kraftfahrzeug umfasst eine Kommunikationseinrichtung, die zur Kommunikation in einem drahtlosen Netzwerk, insbesondere einem Mobilfunknetz, eingerichtet ist. Um einen Kommunikationsdienst im Netzwerk nutzen zu können ist üblicherweise ein Kommunikationsprofil erforderlich, das Informationen wie eine Kennung eines Benutzers, eine Telefonnummer oder eine Adresse eines angebotenen Diensts wie SMS oder MMS umfassen kann. Üblicherweise ist über das Kommunikationsprofil auch eine Person identifizierbar, die für Kommunikationskosten aufkommt. Ein solches Profil wird auch SIM-Profil genannt (SIM: subscriber identity module) und kann auf einem speziellen Datenträger, einer SIM-Karte, unveränderlich abgespeichert sein. Alternativ kann das SIM-Profil auch auf einen fest in der Kommunikationseinrichtung verbauten Datenspeicher geladen werden, der auch eSIM (embedded SIM) genannt wird.
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Das Kommunikationsprofil wird üblicherweise von einem Betreiber des Netzwerks bereitgestellt. Nicht jeder Betreiber bietet aber das Abspeichern von Kommunikationsprofilen auf einer eSIM an. Manche Mobiltelefone können mit einer SIM-Karte ausgestattet werden und unterstützen ein Protokoll namens SAP (SAP: SIM Access Profile, auch rSAP: remote SIM Access Profile), mit dem das Kommunikationsprofil über eine lokale drahtlose Bluetooth-Schnittstelle bereitgestellt werden kann. Die Kommunikationseinrichtung an Bord des Kraftfahrzeugs kann unter Verwendung dieses Protokolls mit dem auf der SIM-Karte im Mobiltelefon gespeicherten Kommunikationsprofil am Netzwerk teilnehmen. Allerdings benötigt SAP relativ viel Energie, sodass ein Energiespeicher des Mobiltelefons belastet sein kann. Mehr als die Hälfte der aktuell erhältlichen Mobiltelefone unterstützen SAP nicht.
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Eine der vorliegenden Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht in der Angabe einer verbesserten Technik, um die Nutzung eines auf einer SIM-Karte gespeicherten Kommunikationsprofils zu erleichtern. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
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An Bord eines Kraftfahrzeugs ist eine Kommunikationseinrichtung vorgesehen, die zur Kommunikation in einem drahtlosen Netzwerk in Abhängigkeit eines Kommunikationsprofils eingerichtet ist. Dabei umfasst die Kommunikationseinrichtung einen ersten Datenspeicher, der fest mit der Kommunikationseinrichtung verbunden und dazu eingerichtet ist, wenigstens ein erstes Kommunikationsprofil aufzunehmen und ein aufgenommenes erstes Kommunikationsprofil bereitzustellen; sowie ein Lesegerät zur vorübergehenden Aufnahme eines zweiten Datenspeichers, der dazu eingerichtet ist, ein in ihm aufgenommenes zweites Kommunikationsprofil bereitzustellen.
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So kann die Kommunikationseinrichtung unter Verwendung des im zweiten Datenspeicher aufgenommenen Kommunikationsprofils am Netzwerk teilnehmen und Daten austauschen. Die beschriebene Technik kann insbesondere eingesetzt werden, wenn ein Betreiber des Netzwerks das Kommunikationsprofil nicht für den ersten Datenspeicher bereitstellt. Die beschriebene Technik ist nicht auf die Verwendung eines bestimmten Mobiltelefons als Lesegerät eingeschränkt. Insbesondere ist nicht erforderlich, dass ein SAP-fähiges Mobiltelefon verwendet wird. Ein Benutzer kann somit leichter das in der SIM-Karte aufgenommene Kommunikationsprofil flexibel benutzen. Dabei muss das Lesegerät nicht untrennbar mit dem Kraftfahrzeug verbunden sein, wie unten noch genauer beschrieben ist.
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Der erste Datenspeicher kann insbesondere eine eSIM-Karte umfassen und der zweite Datenspeicher umfasst vorzugsweise eine SIM-Karte. Das Lesegerät kann ein eigenständiges Gerät umfassen, das lediglich dazu eingerichtet ist, das im zweiten Datenspeicher aufgenommene Kommunikationsprofil bereitzustellen. Zum Austausch dieser Informationen können die Kommunikationseinrichtung und das Lesegerät ein passendes Kommunikationsprotokoll unterstützen. Alternativ kann das Lesegerät auch weitere Funktionen unterstützen, insbesondere eine direkte Teilnahme am Netzwerk auf der Basis des lokal verfügbaren Kom mu nikationsprofils.
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Die Kommunikationseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, eine auf das Kraftfahrzeug bezogene Kommunikation mittels des ersten Kommunikationsprofils und eine auf einen Benutzer bezogene Kommunikation mittels des zweiten Kommunikationsprofils durchzuführen. Beispielsweise kann eine Kommunikation, deren Endpunkt eine Komponente des Kraftfahrzeugs umfasst, mittels des ersten Kommunikationsprofils durchgeführt werden. Solche Kommunikation kann beispielsweise für einen automatischen Notruf bei einem Unfall, für Navigations- oder Verkehrsinformationen, für Telemetrie oder vorausschauende Wartungsdaten verwendet werden. Eine Kommunikation, die auf den Benutzer bezogen ist, umfasst bevorzugt einen Sprachkanal, kann aber auch den Austausch von anderen Daten umfassen, beispielsweise einen Text, ein Bild oder einen Videoclip, die an den Benutzer als Person gerichtet sind oder vom Benutzer ausgehen.
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Bevorzugt umfasst die Kommunikationseinrichtung eine Eingabevorrichtung zur Freischaltung des im zweiten Datenspeicher aufgenommenen zweiten Kommunikationsprofils. Das Kommunikationsprofil kann einem Benutzer zugeordnet sein und der Benutzer kann einen Freischalt-Code, auch PIN genannt, mittels der Eingabevorrichtung eingeben. Bei Eingabe eines korrekten Codes kann das Kommunikationsprofil bereitgestellt werden, fehlt der Code oder wird ein falscher Code eingegeben, so kann die Bereitstellung des Kommunikationsprofils verweigert werden. Alternativ kann die Eingabevorrichtung beispielsweise auch zur Abtastung eines biometrischen Merkmals des Benutzers eingerichtet sein.
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In einer Ausführungsform ist das Lesegerät mittels einer drahtgebundenen Schnittstelle angebunden. Beispielsweise kann eine Verbindung nach einem der USB-Standards vorgesehen sein, um das Lesegerät mit der Kommunikationseinrichtung zu verbinden. Die drahtgebundene Schnittstelle kann dazu eingerichtet sein, das Lesegerät mit elektrischer Energie zu versorgen. Das Lesegerät kann dadurch zuverlässig und mit geringem Wartungsaufwand betrieben werden.
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Alternativ ist das Lesegerät mittels einer drahtlosen Schnittstelle angebunden. Die drahtlose Schnittstelle kann nach einem bekannten Standard realisiert sein, beispielsweise Bluetooth, WiMAX oder WLAN. Dadurch kann ein Benutzer das Lesegerät verbessert mitnehmen und das im zweiten Datenspeicher aufgenommene Kommunikationsprofil mit unterschiedlichen Kommunikationseinrichtungen verwenden. Beispielsweise können dem Benutzer mehrere Kraftfahrzeuge zur Verfügung stehen, etwa eine Anzahl Familienautos oder eine Anzahl Fahrzeuge einer Mietwagenflotte, und der Benutzer kann das Lesegerät zusammen mit dem zweiten Datenspeicher flexibel mit den Kommunikationseinrichtungen aller Fahrzeuge nutzen.
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Das drahtlos angebundene Lesegerät kann insbesondere mittels Bluetooth-LE angebunden sein. Dabei steht LE für „low energy“ und kennzeichnet eine Variante, die signifikant weniger elektrische Energie erfordert als eine klassische Bluetooth-Verbindung. Das Lesegerät kann mit einem lokalen Energiespeicher ausgestattet sein, der dann weniger oft aufgeladen werden muss. Andere Bezeichnungen für diese Technik umfassen BLE (Bluetooth Low Energy) oder Bluetooth Smart.
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In einer weiteren Ausführungsform wird das Lesegerät drahtlos mit Energie versorgt. Beispielsweise kann eine Ladematte, die an Bord des Kraftfahrzeugs zum induktiven Aufladen beispielsweise eines Mobiltelefons eingerichtet ist, genutzt werden. Das Lesegerät kann eine Spule umfassen, über die ein durch die Ladematte bereitgestelltes elektromagnetisches Wechselfeld in elektrische Energie umgewandelt werden kann.
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In einer Verfeinerung können Daten und elektrische Energie verschränkt übermittelt werden. Beispielsweise kann RFID- oder NFC-Technologie verwendet werden, um mittels eines elektromagnetischen Wechselfelds Energie an das Lesegerät zu übermitteln. Das Lesegerät kann Informationen beispielsweise durch Verändern seiner elektromagnetischen Impedanz übermitteln. Die veränderte Impedanz kann eine veränderte Aufnahme von Energie aus dem Wechselfeld bewirken, sodass ein Strom, der zur Bereitstellung des Wechselfelds erforderlich ist, veränderlich ist. Die Veränderungen können abgetastet und die übermittelten Informationen extrahiert werden. In ähnlicher Weise können Informationen zum Lesegerät übermittelt werden, indem die Stärke des Wechselfelds moduliert wird.
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Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst ein Kraftfahrzeug eine hierin beschriebene Kommunikationseinrichtung. Das Kraftfahrzeug kann verbessert zur Kommunikation mit dem Netzwerk verwendet werden, ohne hohe Anforderungen an einem Betreiber des Netzwerks oder das Lesegerät zu stellen.
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Nach noch einem weiteren Aspekt der Erfindung ist ein Lesegerät zur vorübergehenden Aufnahme eines Datenspeichers eingerichtet, wobei der Datenspeicher dazu eingerichtet ist, ein in ihm aufgenommenes zweites Kommunikationsprofil bereitzustellen. Das Lesegerät kann an eine Kommunikationseinrichtung angebunden werden, die zur Kommunikation in einem drahtlosen Netzwerk in Abhängigkeit eines Kommunikationsprofils eingerichtet ist, wobei die Anbindung mittels Bluetooth-LE erfolgt. Im Gegensatz zu einem Lesegerät, das mittels klassischem Bluetooth angebunden ist, kann das Lesegerät verbessert auch über längere Zeit verwendet werden, ohne ein Nachladen eines lokalen Energiespeichers zu erfordern.
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In einer weiteren Variante ist die Anbindung des Lesegeräts an die Kommunikationseinrichtung mittels einer kombinierten drahtlosen Daten- und Energieübertragung möglich. Dies kann beispielsweise kann mittels RFID (Radio Frequency Identification) erzielt werden. Dabei können zur Energie- und Datenübertragung sehr unterschiedliche Frequenzen in Bereichen zwischen einigen Kilohertz und mehreren Gigahertz verwendet werden. Bestehende Komponenten können kostengünstig für einen hierin beschriebenen Zweck verwendet werden.
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Die Erfindung wird nun mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen genauer beschrieben, in denen:
- 1 eine Kommunikationseinrichtung an Bord eines Kraftfahrzeugs,
- 2 eine schematische Darstellung eines beispielhaften Lesegeräts für einen Datenspeicher für ein Kommunikationsprofil; und
- 3 ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens zur Bereitstellung eines Kommunikationsprofils
illustriert.
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1 zeigt eine Kommunikationseinrichtung 100 an Bord eines Kraftfahrzeugs 105. Die Kommunikationseinrichtung 100 umfasst üblicherweise eine Verarbeitungseinrichtung 110, ferner einen ersten Datenspeicher 115, der fest mit der Kommunikationseinrichtung 100 verbunden ist, und ein Lesegerät 120, das zur vorübergehenden Aufnahme eines zweiten Datenspeichers 125 eingerichtet ist. Die Datenspeicher 115, 125 sind jeweils dazu eingerichtet, ein Kommunikationsprofil aufzunehmen und der Kommunikationseinrichtung 100 ganz oder teilweise bereitzustellen.
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Der erste Datenspeicher 115 kann im Rahmen einer üblichen Benutzung nicht von der Kommunikationseinrichtung 100 bzw. der Verarbeitungseinrichtung 110 entfernt oder ausgetauscht werden. Im ersten Datenspeicher 115 können eines oder mehrere erste Kommunikationsprofile 130 abgelegt werden, die danach auch geändert, überschrieben oder gelöscht werden können. Der erste Datenspeicher 115 kann insbesondere einen eSIM-Speicher oder eine eSIM-Karte umfassen.
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Der zweite Datenspeicher 125 kann beispielsweise von einem Benutzer in das Lesegerät 120 eingelegt oder aus ihm entfernt werden. Der zweite Datenspeicher 125 kann insbesondere als SIM-Karte ausgeführt sein. Eine Verbindung zwischen dem Lesegerät 120 und dem zweiten Datenspeicher 125 umfasst allgemein mindestens einen elektrischen Kontakt; üblicherweise sind sechs Kontaktflächen am Lesegerät 120 ausgebildet und der zweite Datenspeicher 125 weist entsprechend viele Gegenkontakte auf. Optional können unterschiedliche Größen von SIM-Karten unterstützt sein, beispielsweise SIM, Mini-SIM, Micro-SIM und/oder Nano-SIM. In einer weiteren Ausführungsform ist das Lesegerät 120 dazu eingerichtet, mehrere zweite Datenspeicher 125 gleichzeitig aufzunehmen.
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Eine Verbindung 140 zwischen dem Lesegerät 120 und der Kommunikationseinrichtung 100 bzw. der Verarbeitungseinrichtung 110 ist in einer ersten Ausführungsform drahtgebunden ausgeführt und kann insbesondere einen Datenkanal zur Übermittlung von Informationen und einen Energiekanal zur Versorgung des Lesegeräts 120 mit elektrischer Energie umfassen. Beispielsweise kann die Verbindung 140 nach einem der USB-Standards ausgeführt sein. An der Kommunikationseinrichtung 100 bzw. der Verarbeitungseinrichtung 110 kann eine erste Schnittstelle 145 und das Lesegerät 120 eine zweite Schnittstelle 150 aufweisen, die mittels eines passenden Kabels verbunden sein können.
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In einer zweiten Ausführungsform ist die Verbindung 140 drahtlos ausgeführt, wobei die Schnittstellen 145, 150 entsprechend als Sender oder Empfänger ausgebildet sind. Die drahtlose Verbindung 140 kann beispielsweise nach einem WLAN- oder Bluetooth-Standard aufgebaut sein. Besonders bevorzugt ist die Verbindung 140 nach dem Bluetooth-LE Standard ausgeführt, der üblicherweise für Übertragungen über Distanzen unterhalb von ca. 10m spezifiziert ist und insbesondere auf der Seite des Lesegeräts 120 sowohl im Betrieb als auch im Standby nur eine bescheidene Stromaufnahme erfordern kann. Das Lesegerät 120 kann einen lokalen Energiespeicher zur Energieversorgung aufweisen.
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Ein Energiespeicher des Lesegeräts 120 kann mittels eines bekannten drahtgebundenen Ladegeräts gelegentlich aufgeladen werden. Alternativ kann eine drahtlose Ladeeinrichtung vorgesehen sein, die elektrische Energie insbesondere mittels eines elektromagnetischen Wechselfelds an das Ladegerät 120 übertragen kann. In noch einer weiteren Ausführungsform sind die drahtlose Datenübertragung und die drahtlose Energieübertragung miteinander kombiniert ausgeführt, beispielsweise nach einem RFID-Standard.
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Das Ladegerät 120 kann am Kraftfahrzeug 105 angebracht sein oder unabhängig vom Kraftfahrzeug 105 operieren. In einer Ausführungsform kann das Lesegerät 120 frei bewegt werden. Ein Benutzer kann das Lesegerät 120 aktiv bewegen, das Lesegerät 120 kann am Körper des Benutzers oder an einem beweglichen Gegenstand wie einem Mobiltelefon oder einem Schlüssel befestigt sein. Ist eine drahtlose Verbindung 140 vorgesehen, so kann eine Datenverbindung automatisch hergestellt werden, wenn sich die Schnittstellen 145 und 150 in Reichweite zueinander befinden.
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Die Kommunikationseinrichtung 100 kann eine Eingabevorrichtung 155 für den Benutzer umfassen. Mittels der Eingabevorrichtung 155 kann der Benutzer beispielsweise die Herstellung der Verbindung 140 oder die Freischaltung des zweiten Kommunikationsprofils 135 steuern. Insbesondere kann er mittels der Eingabevorrichtung 155 einen Code oder PIN eingeben, der zur Entsperrung des zweiten Kommunikationsprofils 135 erforderlich ist. Die PIN kann mittels eines üblichen Austauschprotokolls über die Verbindung 140 an das Lesegerät 120 und in den zweiten Datenspeicher 125 übermittelt werden.
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Die Kommunikationseinrichtung 100 kann noch weitere Elemente umfassen, von denen nicht alle in 1 dargestellt sind. Beispielsweise ist üblicherweise eine Antenne 160 zum Aussenden oder Empfangen drahtloser Informationen vorgesehen. Die Antenne 160 kann mit einer Sende- oder Empfangseinrichtung verbunden sein und diese können mit einem Modem zur Umwandlung von Daten in analoge Signale und zurück verbunden sein können. Zur einfacheren Darstellung wird davon ausgegangen, dass derartige Elemente von der Verarbeitungseinrichtung 110 umfasst sind.
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Die Kommunikationseinrichtung 100 ist zur Kommunikation in einem drahtlosen Netzwerk 160 eingerichtet, von dem symbolisch nur eine Sende- oder Empfangsstation dargestellt ist. Ein Betreiber des Netzwerks 160 oder eines Teils davon ermöglicht die Kommunikation im Netzwerk 160, indem er Kommunikationsprofile 130, 135 bereitstellt.
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2 zeigt eine schematische Darstellung eines beispielhaften Lesegeräts 120 für einen zweiten Datenspeicher 125 für das zweite Kommunikationsprofil 135. Im linken Bereich ist ein Querschnitt und im rechten Bereich ein Längsschnitt dargestellt. Das Lesegerät 120 kann kompakt aufgebaut sein und beispielsweise die Größe einer Münze aufweisen. Exemplarisch ist eine flache zylindrische Form gewählt, obwohl praktisch beliebige andere Formen auch möglich sind. Das Lesegerät 120 umfasst optional eine Öse 205 zur Befestigung beispielsweise als Schlüsselanhänger an einem Schlüsselbund.
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Das Lesegerät 120 umfasst ein Gehäuse 210 und eine Aufnahme 215 für den zweiten Datenspeicher 125. In der dargestellten Ausführungsform ist die Verbindung 140 drahtlos und die zweite Schnittstelle 150 umfasst eine Antenne 220. Zur Energieversorgung kann ein Energiespeicher 225 vorgesehen sein. Zum Aufladen des Energiespeichers 225 kann eine passende elektrische Steckverbindung oder eine Spule 230 umfasst sein, die dazu eingerichtet ist, elektrische Energie aus einem elektromagnetischen Wechselfeld bereitzustellen.
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In einer weiteren Ausführungsform entfällt der Energiespeicher 225 und die Energieversorgung erfolgt unmittelbar mittels der Spule 230. In noch einer weiteren Ausführungsform entfällt die Antenne 220 und die Datenübertragung erfolgt mittels Modulation des an der Spule 230 anliegenden Wechselfelds. Zur Steuerung von Vorgängen im Lesegerät 120 kann eine Verarbeitungseinrichtung 235 vorgesehen sein. Elektrische Verbindungen innerhalb des Lesegeräts 120 sind nicht in 120 dargestellt.
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3 zeigt ein Ablaufdiagramm eines Verfahrens 300 zur Bereitstellung eines zweiten Kommunikationsprofils 135. Das Verfahren 300 kann insbesondere mittels einer Kommunikationsvorrichtung 100 durchgeführt werden. Teile des Verfahrens 300 können insbesondere mittels der Verarbeitungseinrichtung 110 und/oder der Verarbeitungseinrichtung 235 ausgeführt werden. Dazu kann eine der Verarbeitungseinrichtungen einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller umfassen und das Verfahren 300 kann in Form eines Computerprogrammprodukts mit Programmcodemitteln vorliegen. Das Computerprogrammprodukt kann auch auf einem computerlesbaren Datenträger abgespeichert sein. Hierin angegebene Merkmale oder Vorteile des Verfahrens können auf die Kommunikationseinrichtung 100 oder das Lesegerät 120 übertragen werden oder umgekehrt.
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Exemplarisch wird von einer drahtlosen Verbindung 140 ausgegangen; eine Abwandlung des Verfahrens 300 zur Verwendung einer drahtgebundenen Verbindung 140 erledigt ein zuständiger Fachmann mühelos. In einem Schritt 305 kann der zweite Datenspeicher 125 - beispielsweise in Form einer SIM-Karte - in das Lesegerät 120 eingelegt werden. Verfügt das Lesegerät 120 über einen Energiespeicher 225, so kann dieser aufgeladen werden. In einem Schritt 310 kommt das Lesegerät 120 in Reichweite der Kommunikationseinrichtung 100 und in einem Schritt 315 kann ein erster Datenaustausch zwischen der Kommunikationseinrichtung 100 und dem Lesegerät 120 stattfinden. Der Datenaustausch kann der Vorbereitung bzw. Anforderung der Eingabe eines Codes oder einer PIN dienen, die zur Freischaltung des im zweiten Datenspeicher 125 gespeicherten zweiten Kommunikationsprofils 135 erforderlich sein kann.
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In einem Schritt 320 kann der Benutzer die PIN mittels der Eingabevorrichtung 155 eingeben und das zweite Kommunikationsprofil 125 kann mittels des PIN entsperrt werden. Das zweite Kommunikationsprofil 125 kann in einem Schritt 325 der Kommunikationseinrichtung 100 bereitgestellt werden. Nach dem Durchführen dieses Schritts 325 kann eine Datenübertragung zwischen dem Netzwerk 160 und der Kommunikationseinrichtung 100 unter Verwendung des zweiten Kommunikationsprofils 135 ermöglicht sein. Eine Datenübertragung kann eingehende oder ausgehende Daten oder eine eingehende oder ausgehende Verbindung umfassen.
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In einem Schritt 330 kann eine Kommunikationsanfrage bestimmt werden, die bevorzugt dem zweiten Kommunikationsprofil 135 zugeordnet ist. Eine andere Kommunikationsanfrage, die dem ersten Kommunikationsprofil 130 zugeordnet ist, die im ersten Datenspeicher 110 der Kommunikationsvorrichtung 100 gespeichert ist, wird hier nicht weiter betrachtet. Die Kommunikationsanfrage kann vom Benutzer oder von einem Endgerät des Netzwerks 160 ausgehen. Anschließend kann die Kommunikationseinrichtung 100 in einem Schritt 335 unter Verwendung des zweiten Kommunikationsprofils 135 mit dem Netzwerk 160 oder einem seiner Endgeräte kommunizieren.
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In einem Schritt 340 kann das Lesegerät 120 außer Reichweite der Kommunikationseinrichtung 100 geraten, sodass die Verbindung 140 unzuverlässig wird oder ganz abreißt. Üblicherweise ist dann noch für eine vorbestimmte Zeit eine Kommunikation möglich; nach dieser Zeit, beispielsweise ca. sieben Sekunden, wird die Kommunikation jedoch üblicherweise beendet. Die Kommunikation kann wieder aufgenommen werden, wenn die Verbindung 140 wieder hergestellt ist. Diese Funktion ist üblicherweise Bestandteil eines Kommunikationsverfahrens zwischen der Kommunikationseinrichtung 100 und dem Netzwerk 160.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- Kommunikationseinrichtung
- 105
- Kraftfahrzeug
- 110
- Verarbeitungseinrichtung
- 115
- erster Datenspeicher
- 120
- Lesegerät
- 125
- zweiter Datenspeicher
- 130
- erstes Kommunikationsprofil
- 135
- zweites Kommunikationsprofil
- 140
- Verbindung
- 145
- erste Schnittstelle
- 150
- zweite Schnittstelle
- 155
- Eingabevorrichtung
- 160
- Netzwerk
- 205
- Öse
- 210
- Gehäuse
- 215
- Aufnahme
- 220
- Antenne
- 225
- Energiespeicher
- 300
- Verfahren
- 305
- Einlegen SIM-Karte in Lesegerät
- 310
- Lesegerät kommt in Reichweite der Kommunikationseinrichtung
- 315
- Datenaustausch
- 320
- Eingabe PIN, Entsperren
- 325
- Bereitstellen Kommunikationsprofil
- 330
- Bestimmen Kommunikationsanfrage
- 335
- Kommunikation mit Kommunikationsprofil
- 340
- Lesegerät gerät außer Reichweite der Kommunikationseinrichtung
- 345
- Kommunikation beenden