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Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Anpassung von Parametern in einem Hörgerät, sowie auf ein Hörgerät zur Verwendung mit diesem Verfahren. Zudem bezieht sich die Erfindung auf ein System mit einem Hörgerät und einem externen Gerät, das eine Datenverbindung mit dem Hörgerät aufweist, zur Verwendung des Verfahrens.
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Hörgeräte sind tragbare Hörvorrichtungen, die zur unter anderem zur Versorgung von Schwerhörenden dienen. Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche Bauformen von Hörgeräten wie Hinterdem-Ohr-Hörgeräte (HdO), Hörgerät mit externem Hörer (RIC: receiver in the canal) und In-dem-Ohr-Hörgeräte (IdO), z. B. auch Concha-Hörgeräte oder Kanal-Hörgeräte (ITE, CIC), bereitgestellt. Die beispielhaft aufgeführten Hörgeräte werden am Außenohr oder im Gehörgang getragen.
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Hörgeräte besitzen prinzipiell als wesentliche Komponenten einen Eingangswandler, einen Verstärker und einen Ausgangswandler. Der Eingangswandler ist in der Regel ein Schallempfänger, z. B. ein Mikrofon, und/oder ein elektromagnetischer Empfänger, z. B. eine Induktionsspule. Der Ausgangswandler ist meist als elektroakustischer Wandler, z. B. Miniaturlautsprecher, oder als elektromechanischer Wandler, z. B. Knochenleitungshörer, realisiert. Bei Hörgeräten wird ein elektroakustischer Ausgangswandler häufig auch Empfänger genannt. Der Verstärker ist üblicherweise in eine Signalverarbeitungseinheit integriert. Eine derartige Signalverarbeitungseinheit wird auch als Schaltkreis, Schaltkreisvorrichtung oder Hybridschaltkreis bezeichnet.
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Die Verwendungseigenschaften eines Hörgerätes werden beeinflusst durch verschiedene Einstellungen, welche am Hörgerät vorgenommen werden können. Teilweise können diese Einstellungen vom Benutzer verändert und angepasst werden, z.B. Parameter-Einstellungen wie Lautstärke oder ein bestimmtes Programm. Eine andere Möglichkeit ist, dass das Hörgerät bestimmte Einstellungen automatisch vornimmt.
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Aus
EP 1 753 264 B1 sind ein Hörgerät und ein Verfahren zu dessen Einstellung bekannt. Das Hörgerät umfasst eine erste Schallausgabeeinrichtung zum Beschallen des Gehörs eines Nutzers und eine zweite Schallausgabeeinrichtung, die sich von der ersten Schallausgabeeinrichtung unterscheidet. Das Hörgerät umfasst weiterhin eine Empfangseinrichtung. Mittels der zweiten Schallausgabeeinrichtung wird ein Testschall im Ultraschallbereich erzeugt und in einen Raum ausgegeben, in dem sich das Hörgerät befindet. Mittels der Empfangseinrichtung wird eine Antwort auf den Testschall aus dem Raum empfangen. In Abhängigkeit von der empfangenen Antwort wird mittels der Analyseeinrichtung eine Information über eine Raumakustik ermittelt, anhand der eine Signalverarbeitungseinrichtung des Hörgeräts eingestellt wird.
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Hörgeräte sind technisch mittlerweile in der Lage, selbst z.B. die Umgebung zu analysieren und daraufhin bestimmte Parameter zu ändern. Ein derartiger Vorgang wird bei Hörgeräten Klassifikation oder Umwelt-Klassifikation genannt. Die Einstellungs-Parameter, welche dabei angepasst bzw. geändert werden sind beispielsweise eine Richtungs-Einstellung der Mikrofone (Beamforming) um einen bestimmten Sprecher dem man zuhören möchte zu fokussieren oder das Ausblenden bestimmter Störgeräusche wie Motorgeräusche beim Autofahren.
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Im Weiteren können Parameter in Hörgeräten auch aufgrund der Informationen externer Signale eingestellt werden. Ein klassisches Beispiel ist die Parameteranpassung mittels einer Fernbedienung oder eines mit dem Hörgerät kommunikativ verbundenen Mobiltelefons, welches mittels Zusatzfunktion als Hörgerätefernbedienung fungiert.
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Die automatischen Einstellmöglichkeiten sind jedoch nicht immer zuverlässig. Es kommt vor, dass teilweise Parameter falsch eingestellt werden, weil die Umgebung nicht korrekt analysiert wurde oder konnte. Dies kann zu unangenehmen Effekten für den Hörgerätenutzer führen. Beispielsweise kann die Fokussierung der Mikrofone fehlschlagen und man hört in eine Richtung die man eigentlich nicht hören möchte.
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Um diese Nachteile zu überwinden wird Folgendes vorgeschlagen.
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Ein Verfahren zur Anpassung von Parametern in einem Hörgerät, bei dem ein Sensor zum Empfang von Ultraschallsignalen und eine Signalverarbeitungseinrichtung eingerichtet ist, um die Ultraschallsignale zu verarbeiten. Basierend auf der Verarbeitung der Ultraschallsignale werden ein oder mehrere Parameter zur Anpassung des Hörgeräts verändert. Die Quelle der Ultraschallsignale ist ein Signalgeber, welcher eingerichtet ist, Schallsignale verschiedener Frequenzen auszugeben. Je nach Sprachgebrauch wird ein derartiger Signalgeber auch als Beacon oder Ultrasound-Beacon bezeichnet. Grundsätzlich ist der Signalgeber dazu geeignet, Ultraschallsignale und Nicht-Ultraschallsignale, also beispielsweise von Menschen hörbare Audiosignale auszugeben. Der Signalgeber ist unabhängig vom Hörgerät und vom Benutzer des Hörgeräts lokal stationär positioniert und gibt die Schallsignale unabhängig vom Benutzer des Hörgeräts aus.
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Ein einfaches Beispiel eines derartigen Signalgebers ist ein Lautsprecher der an einem bestimmten Ort aufgestellt ist. Dieser Lautsprecher ist zumindest in der Lage Ultraschall-Signale auszugeben. Ein Hörgerätenutzer, welcher sich in akustischer Nähe zum Signalgeber aufhält oder daran vorbei geht, empfängt die Ultraschall-Signale beispielsweise mittels des Hörgeräts. Der Hörgerätenutzer hat keinen direkten Einfluss auf die Ultraschallsignale, welche der Signalgeber ausgibt.
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Der Ultraschall-Bereich im akustischen Frequenzspektrum liegt im Allgemeinen über dem für Menschen hörbaren Schallbereich. Schallfrequenzen ab ca. 16 kHz bis zu 1 GHz können als Ultraschall bezeichnet werden. Zudem schwanken die Bereiche, sie können von Mensch zu Mensch unterschiedlich schein.
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Der Signalgeber wird häufig mit dem englischen Begriff Beacon oder Ultrasonic-Beacon bezeichnet. Dabei kann es sich beispielsweise um TV Geräte, Kinosäle oder Lautsprecher handeln, welche in der Lage sind, Ultraschallsignale auszugeben. Grundsätzlich kann alles was geeignet ist Ultraschallsignale auszugeben ein Signalgeber in diesem Sinne sein.
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In einer weiteren Ausführungsform ist der Sensor im Hörgerät eingerichtet. Beispielsweise als Mikrofon.
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In einer weiteren Ausführungsform ist ein externes Gerät mittels einer Datenverbindung mit dem Hörgerät kommunikativ verbunden. Dabei ist der Sensor im externen Gerät eingerichtet. Beispielsweise handelt es sich bei dem Sensor um ein Mikrofon.
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In einer weiteren Ausführungsform ist die Signalverarbeitungseinrichtung im Hörgerät eingerichtet.
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In einer weiteren Ausführungsform ist ein externes Gerät mittels einer Datenverbindung mit dem Hörgerät kommunikativ verbunden und die Signalverarbeitungseinrichtung ist im externen Gerät eingerichtet.
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In einer weiteren Ausführungsform beinhalten die Ultraschallsignale Daten zur Einstellung von Parametern des empfangenden Hörgerätes. Parameter eines Hörgerätes sind beispielsweise: Die allgemeinen Lautstärkeeinstellungen oder spezielle Lautstärkeeinstellungen für bestimme Frequenzbereiche; die akustische Verstärkung allgemein oder für bestimmte Frequenzbereiche; Einstellungen zur Klassifikation der Umgebung, die beispielsweise mit Begriffen wie Wald, Auto, Cocktailparty, laute Umgebung, leise Umgebung oder dergleichen bezeichnet wird; Einstellungen zur Richtwirkung der Mikrofone, auch als Beamforming bezeichnet; Filtereigenschaften für bestimmte Frequenzen; die Wahl bestimmter voreingestellter Programme; etc.
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In einer weiteren Ausführungsform enthalten die vom Signalgeber ausgesendeten Ultraschallsignale Daten zur Ermittlung der Position und/oder zur Umgebung des Signalgebers. Diese Daten können neben Angaben zum Ort oder der Umgebung des Signalgebers hierbei auch weitere Daten zum Umgebungsort enthalten, beispielsweise Koordinaten eines globalen Positionierungssystem wie GPS-Koordinaten, Glonass-Koordinaten oder Galileo-Koordinaten. Basierend auf diesen Daten können die Parameter des Hörgerätes eingestellt oder angepasst werden. Beispielsweise enthalten die Daten die Information, dass sich der Signalgeber in einem Einkaufszentrum befindet. Daraufhin können Parameter des Hörgerätes mit Hilfe dieser Daten eingestellt werden. Im vorliegenden Beispiel könnte man Annehmen, dass im Einkaufszentrum viele Menschen auf dichtem Raum sind. Solche Menschenansammlungen können viel Lärm produzieren. Somit könnte beispielsweise der Parameter, der die Empfindlichkeit des Hörgerätemikrofons oder eine Omni-Direktionalität regelt, entsprechend angepasst werden.
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In einer weiteren Ausführungsform werden die Daten in kodierter Form im Ultraschallsignal übertragen. Beispiele können hier verschiedene Modulationen sein, wie Amplituden-, Phasen- oder Frequenzmodulation. Aber auch andere Kodierarten und -verfahren sind möglich. Diese Daten können anschließend in einer Dekodiereinrichtung dekodiert werden. Die Dekodiereinrichtung kann beispielsweise Teil der Signalverarbeitungseinrichtung und im Hörgerät angeordnet sein. Die Dekodiereinrichtung kann aber auch in einem externen Gerät untergebracht sein, welches mit dem Hörgerät kommunikativ in Verbindung steht. In diesem Fall läuft die Dekodierung in der Dekodiereinrichtung des externen Geräts ab. Beispielsweise kann dies ein Mobiltelefon sein, welches mit dem Hörgerät mittels einer Drahtlosverbindung verbunden ist.
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In einer weiteren Ausführungsform sendet der Signalgeber das Ultraschallsignal gleichzeitig mit einem Audiosignal im für Menschen hörbaren Frequenzbereich aus. Mit anderen Worten, es können gleichzeitig Schallsignale aus dem menschlichen hörbaren und nicht hörbaren Frequenzspektrum ausgesendet werden. Dadurch ist es beispielsweise möglich Musik oder akustische Werbung und gleichzeitig die oben genannten Ultraschallsignale über den Signalgeber auszugeben.
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Der Signalgeber kann hier beispielsweise ein Lautsprecher sein, welcher geeignet ist, zudem Ultraschallsignale zu erzeugen.
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In einer weiteren Ausführungsform liegen die Ultraschallsignale in einem Frequenzbereich größer oder gleich 18 kHz. In einer weiteren Ausführungsform liegen die Ultraschallsignale in einem Frequenzbereich von 18 kHz - 20 kHz. In einer weiteren Ausführungsform liegen die Ultraschallsignale in einem Frequenzbereich von 18,7 kHz - 19,2 kHz. Die genannten Bereiche eignen sich technisch besonders gut, um Ultraschallsignale mit Mitteln von elektronischen Kleingeräten wie beispielsweise Hörgeräten oder Mobiltelefonen zu empfangen.
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Weitere vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen und der nachfolgenden Erläuterung von Ausführungsbeispielen in den beigefügten Zeichnungen. Die Zeichnungen zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Verfahrens, bei dem bei einem Hörgeräteträger basierend auf seiner Umgebung die Parameter seines Hörgerätes angepasst werden;
- 2 eine erweiterte Ausführungsform des Verfahrens aus 1; und
- 3 weitere mögliche schematische Darstellungen von Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Im Folgenden werden verschiedene Ausführungsformen beschrieben. Dies stellt ausdrücklich keine abschließende Begrenzung der Erfindung auf die beschriebenen Ausführungsformen dar. Es sind noch weitere, im Rahmen der Erfindung liegende verschiedene Ausführungsformen möglich.
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1 zeigt schematisch einen Hörgeräteträger (2) mit seinem Hörgerät (4), welches er an einem seiner Ohren trägt. Zudem zeigt 1 ein Ladengeschäft (10), welches sich beispielsweise in der Fußgängerzone einer Stadt oder in einem Einkaufszentrum befinden kann. Innerhalb oder außerhalb des Ladengeschäfts (10) ist ein Signalgeber (6) platziert. Der Signalgeber (6) kann beispielsweise ein Lautsprecher sein, der geeignet ist für Menschen hörbaren Schall, sowie für Menschen nicht bzw. sehr schwer hörbaren Schall im Ultraschallbereich auszusenden. Dies umfasst ungefähr einen Frequenzbereich von ca. 20 Hz bis ca. 20.000 Hz. Der Signalgeber (6) gibt also verschieden Schallsignale verschiedener Frequenzbereiche bzw. Wellenlängen aus, unter anderem ein Ultraschallsignal (8). Das Hörgerät (4) ist derart eingerichtet, dass es das Ultraschallsignal (8) empfangen und verarbeiten kann.
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Im konkreten Fallbeispiel läuft nun der Hörgeräteträger (2) an einem Ladengeschäft (10) vorbei. Der als Lautsprecher gestaltete Signalgeber (6) sendet neben akustisch hörbaren Werbebotschaften zusätzlich ein akustisch nicht hörbares Ultraschallsignal (8) aus. Dieses Ultraschallsignal (8) enthält z.B. Informationen oder Daten bezüglich des Standortes des Signalgebers (6). Diese Daten können kodiert im Ultraschallsignal (8) übertragen werden. Je nach Position des Signalgebers (6) und des Hörgeräts (4) bzw. des Hörgeräteträgers (2) zueinander empfängt das Hörgerät (4) das Ultraschallsignal (8). Mit anderen Worten muss das Hörgerät (4) in akustischer Reichweite des Ultraschallsignals (8) sein, um es zu empfangen.
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Das Hörgerät (4) ist eingerichtet, dass es nach Empfang des Ultraschallsignals (8) dessen übertragene Informationen auswertet und gegebenenfalls umsetzt. Das heißt, die Signalverarbeitung im Hörgerät (4) empfängt im vorliegenden Beispiel unter anderem Daten mit Informationen zum Standort des Signalgebers (6), welcher sich beispielsweise in einem Einkaufszentrum befindet. Mit dieser Information kann beispielsweise die Klassifikation des Hörgerätes (4) angepasst werden. Vorliegend könnte die Störgeräuschfilterung angepasst werden oder die Lautstärke heraufgesetzt werden, da man annimmt, dass in einem Einkaufszentrum eine hohe Menschendichte und damit viele Störgeräusche vorherrschen. Alternativ kann beispielsweise auch der Fokusbereich der Mikrofonausrichtung passend ausgerichtet werden.
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Weitere Beispiele für durch das Ultraschallsignal (8) übertragene Daten oder Informationen sind: Genaue Geo-Lokalisationsdaten, also z.B. GPS-Koordinaten, wodurch beispielsweise ein Abgleich mit einer parallellaufenden Ortsklassifikation des Hörgerätes selbst stattfinden kann. Kameras in der Umgebung können eine Menschendichte als Wert erfassen bzw. errechnen, welcher mittels des Signalgebers (6) ausgesendet wird, wodurch Hörgeräte (4) ihre Parameter entsprechend der Menschendichte anpassen, also beispielsweise Parameter zur Störgeräuschfilterung.
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Eine weitere Ausführungsform nach 1 ist das Aussenden werbespezifischer Informationen oder Daten des Ladengeschäfts (10) mittels des Signalgebers (6). Im Vorfeld steht dabei die Idee, Hörgeräte finanziell zu subventionieren. Als Gegenleistung zu dieser Subvention sind diese Hörgeräte beispielsweise derart programmiert oder eingestellt, dass bestimmte akustische Werbebotschaften verstärkt werden, oder dass eine akustische Fokussierung auf ein Ladengeschäft (10) ausgerichtet wird, sobald entsprechende Daten von einem zugehörigen Signalgeber (6) empfangen werden. Dabei werden mittels des oben beschriebenen Verfahrens Daten an das Hörgerät (4) gesendet, welche es veranlassen Hörgeräteparameter so einzustellen, dass die vom Signalgeber (6) zusätzlich ausgesendeten Werbebotschaften im akustisch hörbaren Bereich für den Hörgeräteträger (2) derart verstärkt oder in den akustischen Vordergrund gerückt werden, dass er diese Botschaften eher als die sonstige akustische Umgebung wahrnimmt. Diese Ausführungsform der werbesensibilisierten Hörgeräte stellt eine Möglichkeit dar, durch entsprechende Subventionen günstigere Hörgeräte bereitzustellen.
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2 zeigt eine Alternative der Ausführungsformen nach 1. Hier trägt der Hörgeräteträger (2) neben seinem Hörgerät (4) ein weiteres Mobilgerät (12). Dieses Mobilgerät (12) stellt ein anspruchsgemäßes externes Gerät (12) dar. Dabei handelt es sich beispielsweise um ein Mobiltelefon in Form eines Smartphones. Das Mobilgerät (12) ist kommunikativ mit dem Hörgerät (4) verbunden. Kommunikativ verbunden heißt beispielsweise, das Hörgerät (4) und das Mobilgerät (12) können bidirektional Daten austauschen. Oder eines der Geräte kann Daten unidirektional an das andere senden, z.B. das Mobilgerät (12) an das Hörgerät (4). Ein derartiger Datenaustausch findet beispielsweise mittels einer Funkverbindung, auch als RF-Verbindung bekannt, zwischen dem Hörgerät (4) und dem Mobilgerät (12) statt.
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In dieser Ausführung wird das Ultraschallsignal (8) vom Mobilgerät (12) empfangen und zunächst dort verarbeitet. Alternativ können die Daten des Ultraschallsignals (8) mittels der kommunikativen Verbindung an das Hörgerät (4) weitergeleitet und dort verarbeitet werden.
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Wie in den vorherigen Ausführungsbeispielen kommt ein Hörgeräteträger (2) mit seinem Hörgerät (4) und dem Mobilgerät (12) in die Nähe des Signalgebers (6). Das vom Signalgeber (6) ausgesendete Ultraschallsignal (8) wird in diesem Fall vom Mobilgerät (12) empfangen. Beispielsweise sind im Mobilgerät (12) ein spezieller Sensor oder ein spezielles Mikrofon eingebaut um Ultraschall zu empfangen. Falls es sich beim Mobilgerät (12) beispielsweise um ein herkömmliches Smartphone handelt können je nach Bauart die üblichen für die Verwendung in derartigen Telefonen genutzten Mikrofone verwendet werden.
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In einer ersten Variante dieser Ausführungsform werde Daten des empfangenen Ultraschallsignals (8) im Mobilgerät (12) derart umgewandelt, dass sie mittels der kommunikativen Verbindung direkt an das Hörgerät (4) weitergeleitet werden können, wo sie sodann zur Einstellung oder Änderung von Parametern dessen verwendet werden.
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In einer weiteren Variante dieser Ausführungsform werden die übertragenen Daten des Ultraschallsignals (8) in einer entsprechenden Signal- oder Datenverarbeitungseinrichtung des Mobilgeräts (12) verarbeitet. Als Resultat dieser Signalverarbeitung ergeben sich Einstellungen oder Parameter für das Hörgerät (4). Diese werden mittels der kommunikativen Verbindung an das Hörgerät (4) weitergeleitet und können daraufhin die momentanen Einstellungen und Parameter des Hörgeräts (4) entsprechend anpassen bzw. ändern.
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Bei dem externen Gerät (12) kann es sich auch um ein nicht dargestelltes anderes Gerät als ein Mobiltelefon handeln. Beispielsweise werden zur drahtlosen Kommunikation zwischen Hörgeräten und anderen Geräten auch Zwischengeräte in Form von Halsbändern verwendet. In derartigen Halsbändern ist eine Elektronik verbaut, welche zur drahtlosen Vermittlung zwischen Hörgeräten und anderen drahtlosen Geräten dient, welche aufgrund technischer Besonderheiten nicht direkt miteinander drahtlos kommunizieren können.
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3 zeigt weitere Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Verfahrens. Eine Ausführungsform bezieht sich dabei auf die Verwendung eines TV Gerätes (14), an dem ein Ultraschall Signalgeber (4) angeordnet ist oder welches die Funktion eines Ultraschall Signalgebers (6) mittels eingebauter Lautsprecher ausführt. Der Hörgerätenutzer (2) sieht unter Verwendung seines Hörgerätes (4) fern. Auch ohne Zutun des Hörgerätenutzers (2) ändern sich die Inhalte des TV Programmes. Beispielsweise können in einem Film laute Szenen mit vielen sprechenden Menschen und kurz darauf leise Szenen mit wenigen sprechenden Menschen auftauchen. Anhand dieser Inhaltsänderungen kann der Signalgeber (6) des TV Gerätes (14) Ultraschallsignale (8) aussenden, welche Daten enthalten, die wiederum Parameter des Hörgerätes (4) bei Empfang entsprechend auf die gezeigten Szenen einstellen. Somit wird das Hörerlebnis für den jeweiligen Moment durchgehend optimiert.
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Wie in den vorangegangen Ausführungsformen können die Ultraschallsignale (8) vom Signalgeber (6) des TV Gerätes (14) entweder vom Hörgerät (4) oder von einem externen Gerät (12) empfangen werden, wobei im letzteren Fall das externe Gerät wie oben beschrieben kommunikativ mit dem Hörgerät (4) verbunden ist.
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Eine weitere Ausführungsform der 3 ist die Verwendung eines Computergeräts (16) vom Hörgeräteträger (2). Dabei ist am Computergerät (16) ein Ultraschall Signalgeber (4) angeordnet oder die Funktion eines Ultraschall Signalgebers (6) wird mittels eingebauter Lautsprecher ausgeführt. Beispielsweise ist das Computergerät (16) derart eingestellt, dass dessen Signalgeber (6) ein Ultraschallsignal (8) mit Daten zur Parameteränderung des Hörgeräts (4) aussendet, welches das Hörgerät (4) bei Empfang dazu veranlasst die Empfindlichkeit der Mikrofone für bestimmte Frequenzen, z.B. vordefinierte Sprachfrequenzen, herabsetzt. Auf diese Weise kann der Hörgerätenutzer (2) konzentrierter mit dem Computergerät (16) arbeiten und wird weniger durch Sprache in seiner Umgebung abgelenkt, da die Umgebungssprache sodann mit geringerer Empfindlichkeit von den Mikrofonen aufgenommen wird. Mit anderen Worten wird die Umgebungssprache dabei gedämpft oder einfach leiser gemacht. Alternativ kann die Parameteränderung im Hörgerät bewirken, dass diese jeweiligen Frequenzen zeitweise in der Signalverarbeitung herausgefiltert werden oder die Verstärkung bestimmter Frequenzen wird zeitweise herabgesetzt.
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Wie in den vorangegangen Ausführungsformen können die Ultraschallsignale (8) vom Signalgeber (6) des Computergerätes (16) entweder vom Hörgerät (4) oder von einem externen Gerät (12) empfangen werden, wobei im letzteren Fall das externe Gerät wie oben beschrieben kommunikativ mit dem Hörgerät (4) verbunden ist.
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Die beschriebenen Ausführungsformen stellen nur einige der möglichen Anwendungsbeispiele der Erfindung dar.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Hörgeräteträger
- 4
- Hörgerät
- 6
- Signalgeber
- 8
- Ultraschallsignal
- 10
- Ladengeschäft
- 12
- Externes Gerät / Mobilgerät
- 14
- TV Gerät
- 16
- Computergerät