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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Montage von Schienen in einer Aufzugsanlage.
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Die Erfindung ist anwendbar bei Aufzugsanlagen mit zumindest einem Fahrkorb, insbesondere mehreren Fahrkörben, die in einem Schacht über Führungsschienen verfahrbar sind. Zumindest eine feststehende erste Führungsschiene ist fest in einem Schacht angeordnet und ist in einer ersten, insbesondere vertikalen, Richtung, ausgerichtet; zumindest eine feststehende zweite Führungsschiene ist fest in einer zweiten, insbesondere horizontalen, Richtung ausgerichtet. Eine Umsetzeranordnung ist vorgesehen, um den Fahrkorb von der ersten Schiene auf die zweite Schiene umzusetzen. Solche Anlagen sind dem Grunde nach in der
WO 2015/144781 A1 sowie in den
deutschen Patentanmeldungen 10 2016 211 997.4 und 10 2015 218 025.5 beschrieben.
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Die exakte Ausrichtung der der Umsetzeranordnung gegenüber den fest im Schacht angeordneten Schienen im Schacht stellt eine große Herausforderung dar, die es unter oben genannten Rahmenbedingungen sicherzustellen gilt. Die, insbesondere drehbaren, Schienen der Umsetzeranordnung müssen in der jeweiligen Drehstellung während der gesamten Betriebsdauer exakt mit den feststehenden Schienen ausgerichtet sein und zwar jeweils mit den Schienen sowohl in einer ersten Richtung als auch mit den Schienen in der zweiten Richtung, winklig zur ersten Richtung. Toleranzen selbst in Richtung einer der Schienen sind äußerst gering. Eine Loslagerung von Teilen der Schienen kommt daher nur in begrenztem Maße in Betracht. Jeder der Umsetzeranordnungen, von denen insbesondere eine Vielzahl pro Schacht vorgesehen sind, stellen somit Fixpunkte im Schienensystem der Aufzugsanlage dar, was zu einer deutlichen höheren Komplexität bei der Montage der Schienen gegenüber herkömmlichen Aufzugsanlage ohne wesentliche Umsetzeranordnungen darstellt.
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Aufzugsanlagen der eingangs genannten Art wurden bislang lediglich als Konzeptstudien vorgestellt oder als Prototypen aufgebaut. Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein geeignetes, serientaugliches Verfahren zur Montage von Schienen insbesondere für eine Aufzugsanlage der eingangs genannten Art bereit zu stellen.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren nach Anspruch1; bevorzugte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Unteransprüche sowie der Beschreibung. Das Verfahren ist vorgesehen für eine Aufzugsanlage, welche umfasst: zumindest einen Fahrkorb der in einem Schacht über Schienen verfahrbar ist; die Schienen umfassen zumindest eine feststehende erste Schachtschiene, welche fest in einem Schacht angeordnet ist und in einer ersten, insbesondere vertikalen, Richtung ausgerichtet ist; zumindest eine feststehende zweite Schachtschiene, welche fest in einem Schacht angeordnet ist in einer zweiten, insbesondere horizontalen, Richtung ausgerichtet ist; zumindest eine Umsetzeranordnung mit zumindest einer Umsetzerschiene zur Umsetzung des Fahrkorbs von der ersten Schachtschiene auf die zweite Schachtschiene, insbesondere umfasst die Umsetzeranordnung einer gegenüber dem Schacht während des Betriebs bewegbaren, insbesondere drehbaren, dritten Umsetzerschiene und/oder einer gegenüber dem Schacht während des Betriebs feststehenden vierten und/oder fünften Umsetzerschiene. Das erfindungsgemäße Verfahren umfasst die folgenden Verfahrensschritte: einen ersten Schienenmontageschritt, in welchem erstmontierte Schienen, nämlich die Schachtschienen oder die Umsetzerschienen, im Schacht montiert werden, ein zweiter Schienenmontageschritt, in welchem zweitmontierte Schienen, nämlich die Umsetzerschienen bzw. die Schachtschienen im Schacht montiert werden.
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Der Schienenmontageschritt ist zunächst vorgesehen, um die Schienen zumindest vorläufig an der Wand zu befestigen. Die Schienen sind nach diesem Schritt insbesondere noch nicht exakt zueinander ausgerichtet, so dass an Übergängen zwischen zwei benachbarten Schienen zu große Spalte und Stufen vorhanden sein können. In einem nachfolgenden Schienenausrichteschritt können die vormontierten Schienen dann exakt ausgerichtet werden.
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In einer Ausgestaltung werden im ersten Schienenmontageschritt die Schachtschienen als erstmontierte Schienen montiert und im zweiten Schienenmontageschritt die Umsetzerschienen als zweitmontierte Schienen montiert.
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In einer anderen Ausgestaltung werden im zweiten Schienenmontageschritt die Schachtschienen als zweimontierte Schienen montiert und im ersten Schienenmontageschritt werden die Umsetzerschienen als erstmontierte Schienen montiert.
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In einer Ausgestaltung umfassen die Umsetzerschienen eine vierte feststehende und eine fünfte feststehende Umsetzerschiene, wobei die vierte Umsetzerschiene und die fünfte Umsetzerschiene in unterschiedlichen Richtungen ausgerichtet sind, insbesondere dass die vierte feststehende Umsetzerschiene (56) in der ersten Richtung (z) ausgerichtet ist und die fünfte feststehende Umsetzerschiene (57) in der zweiten Richtung (y) ausgerichtet ist.
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In einer Ausgestaltung verbleibt nach dem ersten Schienenmontageschritt und vor dem zweiten Schienenmontageschritt zwischen zwei erstmontierten Schienen eine Lücke, insbesondere eine Umsetzerlücke zwischen zwei Schachtschienen bzw. eine Schachtschienenlücke zwischen zwei Umsetzerschienen; im zweiten Schienenmontageschritt wird zumindest eine zweitmontierte Schiene in die Lücke eingesetzt wird. Insbesondere wird in eine Umsetzerlücke eine Umsetzerschiene eingesetzt bzw. wird in eine Schachtschienenlücke eine Schachtschiene eingesetzt.
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Im wesentlichen erfolgt folglich der Aufbau des Schienensystems derart, dass zunächst die eine Schienenart (Schachtschienen oder Umsetzerschiene) verbaut und ausgerichtet wird, und anschließend die andere Schienenart. Die Montage und Ausrichtung einer Schienenart bedarf schienenartspezifischer Methoden und Instrument, die somit einmal vollständig für die eine Schienenart eingesetzt werden; anschließend werden die schienenartspezifischer Methoden und Instrument für die andere Schienenart verwendet.
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In einer Ausgestaltung erfolgt nach dem ersten Schienenmontageschritt, und insbesondere vor dem zweiten Schienenmontageschritt, ein erster Schienenausrichtschritt, in welchem die erstmontierten Schienen im Schacht ausgerichtet werden.
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In einer Ausgestaltung erfolgt nach dem ersten Schienenausrichtschritt, ein zweiter Schienenausrichtschritt, in welchem die zweitmontierten Schienen im Schacht ausgerichtet werden.
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In einer Ausgestaltung umfassen die Umsetzerschienen eine bewegbare dritte Umsetzerschiene und eine feststehende vierte und/oder feststehende fünfte Umsetzerschiene. Die feststehende vierte und/oder fünfte Umsetzerschiene und die bewegbare dritte Umsetzerschiene sind auf einem gemeinsamen Halterahmen der Umsetzeranordnung gehalten sind. Der gemeinsame Halterahmen ermöglicht dabei, dass die Ausrichtung der Umsetzerschienen bereits vor der Montage im Schacht vorgenommen werden kann und während des Montierens beibehalten wird. Die Umsetzerschienen einer Umsetzeranordnung stellen somit eine sich ausgerichtete Schieneneinheit dar.
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In einer Ausgestaltung werden vor dem, insbesondere ersten bzw. zweiten, Schienenmontageschritt, in welchem die Umsetzerschienen im Schacht montiert werden, die bewegbare dritte Umsetzerschiene gegenüber der feststehenden vierten und/oder fünften Umsetzerschiene auf dem Halterahmen ausgerichtet werden.
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In einer Ausgestaltung wird die die bewegbare Umsetzerschiene mittelbar dadurch gegenüber der feststehenden Schachtschiene ausgerichtet, indem eine feststehende Umsetzerschiene unmittelbar gegenüber der Schachtschiene (56, 57) ausgerichtet wird. Dies ist insbesondere dadurch möglich, dass die bewegbare Umsetzerschiene bereits mit der feststehenden Umsetzschiene ausgerichtet ist.
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In einer Ausgestaltung erfolgt unmittelbares Ausrichten zweier Schienen zueinander, insbesondere der zweitmontierten Schienengegenüber den erstmontierten Schienen, dadurch, dass ein Übergangsmaß insbesondere Stufenmaß und/oder ein Spaltmaß, zwischen den beiden Schienen festgestellt wird und dieses festgestellte Übergangsmaß anschließend auf ein vorgegebenes Sollmaß eingestellt wird. Hierzu sind insbesondere keine aufwendigen messtechnischen Geräte erforderlich; vielmehr kann dies durch Verwendung, insbesondere Anlegen einfacher Messlehren unmittelbar an den Schienen im Bereich des Übergangs erfolgen.
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In einer Ausgestaltung wird ein Spaltmaß zwischen zwei Schienen dadurch eingestellt, dass eine der Schienen, insbesondere eine feststehende Schiene in Ihrer Länge verändert wird, bis das Spaltmaß auf ein Sollmaß eingestellt ist.
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In einer Ausgestaltung umfasst die Aufzugsanlage ferner eine Einstellanordnung zum Einstellen der Ausrichtung von Umsetzerschienen gegenüber dem Schacht.
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In einer Ausgestaltung umfasst die Aufzugsanlage umfasst eine Halteeirichtung, die Halteeirichtung umfasst ferner: zumindest eine Schachtbefestigung zum Befestigen der Halteeinrichtung im Schacht; einen Halterahmen zum zumindest mittelbaren Befestigen der Umsetzerschienen an der Halteeinrichtung; eine Einstellanordnung, welche dazu ausgebildet ist, dass Ausrichtung des Halterahmens gegenüber der Schachtbefestigung veränderbar ist.
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Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden Parallelen grundsätzlich als richtungsgleich angesehen.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figuren näher erläutert. Es zeigen jeweils
- 1 schematisch den grundlegenden Aufbau einer Aufzugsanlage, auf die die Erfindung anwendbar ist;
- 2
- a) eine Schiene der Aufzugsanlage aus 1 in perspektivischer Ansicht,
- b) zwei Schienen nach 2a) in Richtung der Schienenachsen betrachtet;
- 3 Teile der Aufzugsanlage nach 1 nach einem ersten Schienenmontageschritt in einer ersten Ausgestaltung in perspektivischer Darstellung;
- 4 Teile der Aufzugsanlage nach 1 während eines zweiten Schienenmontageschritt und eines zweiten Schienenausrichtschritt in einer ersten Ausgestaltung in Seitansicht entsprechend Pfeil IV in 3;
- 5 Teile der Aufzugsanlage nach 1 nach einem ersten Schienenmontageschritt in einer zweiten Ausgestaltung in perspektivischer Darstellung;
- 6 Teile der Aufzugsanlage nach 1 während eines zweiten Schienenmontageschritt und eines zweiten Schienenausrichtschritt in einer zweiten Ausgestaltung in Seitansicht entsprechend Pfeil VI in 5.
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1 zeigt Teile einer erfindungsgemäßen Aufzugsanlage 50. Die Aufzugsanlage 50 umfasst feststehende erste Schachtschienen 56, entlang welcher ein Fahrkorb 51 anhand einer Rucksacklagerung geführt werden kann. Die ersten Schachtschienen 56 sind vertikal in einer ersten Richtung z ausgerichtet und ermöglichen, dass der Fahrkorb 51 zwischen unterschiedlichen Stockwerken verfahrbar ist. Parallel zueinander sind in zwei parallel verlaufenden Schächten 52', 52" Anordnungen von solchen ersten Schachtschienen 56 angeordnet, entlang welcher der Fahrkorb 51 anhand einer Rucksacklagerung in der ersten Richtung z geführt werden kann. Fahrkörbe 51 in dem einen Schacht 52' können sich weitgehend unabhängig und unbehindert von Fahrkörben 51 in dem anderen Schacht 52" an den jeweiligen ersten Schachtschienen 56 bewegen.
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Die Aufzugsanlage 50 umfasst ferner feststehende zweite Schachtschienen 57, entlang welcher der Fahrkorb 51 anhand der Rucksacklagerung geführt werden kann. Die zweiten Schachtschienen 57 sind horizontal in einer zweiten Richtung y ausgerichtet und ermöglichen, dass der Fahrkorb 51 innerhalb eines Stockwerks verfahrbar ist. Ferner verbinden die zweiten Schachtschienen 57 die ersten Schachtschienen 56 der beiden Schächte 52', 52" miteinander. Somit dienen die zweiten Schachtschienen 57 auch zum Überführen des Fahrkorbs 51 zwischen den beiden Schächten 52', 52", um z.B. einen modernen Paternoster-Betrieb auszuführen.
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Über eine Umsetzeranordnung 53 mit Umsetzerschienen 58, 59, 60 ist der Fahrkorb 51 zwischen den ersten Schachtschienen 56 und den zweiten Schachtschienen 57 überführbar. Die Umsetzerschienen umfassen dritte Umsetzerschienen 58, die im Betrieb bewegbar sind. In diesem Beispiel sind die dritten Umsetzerschienen drehbar bezüglich einer Drehachse A bewegbar, die insbesondere senkrecht zu einer y-z-Ebene liegt, welche durch die ersten und die zweiten Führungsschienen 56, 57 aufgespannt wird. Die Umsetzerschienen umfassen ferner feststehende vierte und feststehende fünfte Umsetzerschienen 59, 60. Die feststehenden Umsetzerschienen 59, 60 und die feststehenden Schachtschienen 56, 57 sind zwar zum Zwecke Ausrichtung während des Aufbaus der Aufzuganlange bewegbar; im Betrieb sind die feststehenden Schienen 56, 57, 59, 60 allerdings dauerhaft fixiert, wobei zwischen den feststehenden Umsetzerschienen 59, 60 und den angrenzenden feststehenden Schachtschienen 57, 58 jeweils ein Übergang 55 ausgebildet ist. Im Zuge der Ausrichtung der Schienen werden am Übergang 55 Spaltmaße SP und Stufenmaße ST auf einen Maximalwert eingestellt.
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Sämtliche Schienen 56, 57, 58, 59, 60 sind zumindest mittelbar an zumindest einer Schachtwand des Schachts 52 befestigt. Die Schachtwand definiert ein ortsfestes Bezugsystem des Schachtes. Der Begriff „Schachtwand“ ist breit zu verstehen und umfasst auch alternativ zu einer aus Stein oder Beton gebildeten Schachtwand eine ortsfeste Rahmenstruktur des Schachts, welche die Führungsschienen trägt. Die drehbaren dritten Führungsschienen 58 sind auf einer nicht explizit bezeichneten Drehplattform befestigt. Die Drehplattform ist bzw. die drehbaren Schienen 58 sind mittels eines Plattformdrehlagers 4 (siehe 4c und 6c) drehbar gelagert.
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Solche Anlagen sind dem Grunde nach in der
WO 2015/144781 A1 sowie in den
deutschen Patentanmeldungen 10 2016 211 997.4 und 10 2015 218 025.5 beschrieben. Die 10 2016 205 794.4 beschreibt in diesem Zusammenhang ausführlich eine Anordnung mit integrierten Plattformdrehlager und einer Antriebseinheit zum Verdrehen der Drehplattform, welche auch im Rahmen der vorliegenden Erfindung zur Lagerung und als Drehantrieb für die drehbaren dritten Schienen verwendet werden kann.
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2 zeigt eine der Schiene 56-60. Jede Schiene weist eine definierte Schienenachse S auf. Die Schienenachse S stellt ein Hilfsobjekt der Schiene dar, anhand der die relative Ausrichtung zweier zueinander auszurichtender Schienen quantifiziert werden kann. Liegen die Schienenachse der beiden Schienen kollinear, also deckungsgleich, so sind die beiden Schienen in Flucht zueinander ausgerichtet. Sind die Schienenachse S1, S2 zweier Schienen nicht kollinear, so liegt am Übergang 55 zwischen beiden Schienen ein Stufenmaß ST größer als Null vor (2b). Ein Führungsrolle wird dann beim Überfahren des Übergangs zwischen den Schienen eine ggf. merkliche Stufe überwinden. Die relative Ausrichtung zweier Schienenachsen zueinander sagt allerdings nichts über das Spaltmaß SP eines Spaltes zwischen den beiden Schienen aus.
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Anhand der 3 und 4 wird eine erste Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben. In einem ersten Schienenmontageschritt werden die ersten und zweiten feststehenden Schachtschienen 56, 57 im Schacht montiert (3 und 4a). Anhand gängiger Ausrichtehilfen werden in einem ersten Schienenausrichtschritt die ersten und zweiten Schachtschienen ausreichend genau zueinander ausgerichtet, so dass die Schienenachsen S1 von erstmontierten benachbarten ersten Schachschienen 56 eines Schachtes zueinander kollinear ausgerichtet sind. Der Begriff „kollinear“ umfasst dabei auch eine vorgegebene Toleranzabweichung. Gleiches gilt für die zweiten Schachtschienen 57, ohne dass die Schienenachsen dazu in den Figuren bezeichnet sind. Nach dem ersten Schienenmontageschritt und dem ersten Schienenausrichtschritt verbleibt im Bereich einer Schachtkreuzung eine Umsetzerlücke 54 zwischen zwei benachbarten ersten Schachtschienen 56 und zwei benachbarten zweiten Schachtschienen 57.
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Im nachfolgenden zweiten Schienenmontageschritt werden Umsetzerschienen 58,59,60 in die Umsetzerlücke 54 eingesetzt und vorläufig befestigt (4b). Insbesondere sind die Umsetzerschienen 58, 59, 60 bereits vor diesem zweiten Schienenmontageschritt innerhalb der Umsetzeranordnung 53 zueinander korrekt ausgerichtet. Die Umsetzerschienen 58, 59, 60 sind nach diesem Schritt allerdings noch nicht gegenüber den Schachtschienen 56, 57 ausgerichtet, so dass die Schienenachsen S1 der erstmontierten feststehenden Schachtschienen 56, 57 und die Schienenachsen S2 der zweitmontierten feststehenden Umsetzerschienen 59, 60 nicht kollinear zueinander ausgerichtet sind. Zudem liegt ein Spaltmaß SP am Übergang zwischen den Umsetzerschienen 59, 60 und den Schachtschienen 56, 57 vor, der über einem vorgegebenen Grenzwert liegt. Eine Führungsrolle würde derzeit beim Übertritt von der Umsetzerschiene auf die Schachtschiene über einen zu großen Spalt abrollen, selbst wenn die Schienenachsen S1, S2 zueinander kollinear ausgerichtet sind.
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Über geeignete Einstellmittel werden in einem zweiten Schienenausrichtschritt die zweitmontierten feststehenden Schienen
58,
59 gegenüber den erstmontierten Schienen
56,
57 ausgerichtet. Wie lediglich in
4c dargestellt ist, sind die zweitmontierten Schienen, nämlich die die drehbare dritte Umsetzerschiene
58 sowie die feststehenden vierten und fünften Umsetzerschienen
59,
60 gemeinsam an einem Halterahmen
2 befestigt. Der Halterahmen
2 ist in den übrigen Darstellungen der
4 aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen. Die Ausrichtung des Halterahmens
2 kann über Einstellmittel gegenüber einer Schachtbefestigung und damit gegenüber dem Schacht verändert werden und damit eingestellt werden. Die Veränderung der Lage der Umsetzerschienen wird in der
4b durch Pfeile
P1 hervorgehoben. Eine geeignete Einstellmöglichkeit des Halterahmens mit einer Umsetzerschiene ist ausführlich in der Internationalen Patentanmeldung PCT/
EP2018/050265 beschrieben.
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4c zeigt den Zustand, in welchem die Schienenachsen
S1,
S2 zueinander ausgerichtet sind, die Schienen aber dennoch noch nicht vollständig zueinander ausgerichtet sind. Die Stufenmaße ST sind nun auf ein vorgegebenes Maximalmaß eingestellt. Allerdings verbleibt noch ein Spalt mit vergleichsweise großem Spaltmaß
SP am Übergang
55. Um das Spaltmaß
SP auf ein vorgegebenes Maximalmaß einzustellen, wird zumindest eine der feststehenden Schienen in deren Länge eingestellt. In diesem Beispiel wird die Länge der feststehenden Schachtschienen
56,
57 derart vergrößert, dass das Spaltmaß SP auf einen vorgegebenen Maximalwert eingestellt wird. Die Veränderung der Länge der Schachtschienen wird in der
4c durch Pfeile
P2 hervorgehoben. In gleicher Weise könnten alternativ die feststehenden Umsetzerschienen
59,
60 entsprechend in der Länge verändert werden. Eine Möglichkeit zur Veränderung der Länge einer Schiene ist in der
WO 2016/113434 A2 beschrieben. Nun sind die zweitmontierten Schienen
58,
59,
60 vollständig zu den erstmontierten Schienen
56,
57 ausgerichtet.
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4d zeigt nun ausschnittsweise das vollständig ausgerichtete Schienensystem im Bereich einer Umsetzeranordnung 53.
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Anhand der
5 und
6 wird eine zweite Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben. In einem ersten Schienenmontageschritt werden die vierten und fünften feststehenden Umsetzerschienen
59,
60 gemeinsam mit der drehbaren Umsetzerschiene
58 im Schacht montiert (
5 und
6a). Anhand der in der PCT/
EP2018/050265 beschriebenen Möglichkeit werden in einem ersten Schienenausrichtschritt die Umsetzerschienen
59,
60 der unterschiedlichen Umsetzeranordnungen
53 ausreichend genau zueinander ausgerichtet, so dass die ersten Schienenachsen
S1 von benachbarten vierten Umsetzerschienen
59 eines Schachtes zueinander kolinear ausgerichtet sind. Gleiches gilt für die fünften Umsetzerschienen
60, ohne dass die Schienenachsen dazu bezeichnet sind. Es verbleibt zwischen den Schachtkreuzungen eine Schachtschienenlücke
64 zwischen zwei benachbarten Umsetzeranordnungen
53.
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Im nachfolgenden zweiten Schienenmontageschritt werden die ersten und zweiten Schachtschienen 56, 57 in die Schachtschienenlücke 64 eingesetzt und vorläufig befestigt ( 6b). Die Schachtschienen 56, 57 sind nach diesem Schritt allerdings noch nicht gegenüber den Umsetzerschienen 58, 59, 60, ausgerichtet, so dass die Schienenachsen S1 der erstmontierten feststehenden Umsetzerschienen 59, 60 Schienen und die Schienenachsen S2 der zweitmontierten feststehenden Schachtschienen 56, 57 nicht kollinear zueinander ausgerichtet sind. Zudem liegt ein Spaltmaß SP am Übergang zwischen den Umsetzerschienen 59, 60 und den Schachtschienen 56, 57 vor, der über einem vorgegebenen Grenzwert liegt. Eine Führungsrolle würde derzeit beim Übertritt von der Umsetzerschiene auf die Schachtschiene über einen zu großen Spalt abrollen, selbst wenn die Schienenachsen S1, S2 zueinander ausgerichtet sind, also insbesondere kollinear sind.
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Über geeignete Einstellmittel werden in einem zweiten Schienenausrichtschritt die zweitmontierten Schachtschienen 56, 57 gegenüber den erstmontierten Umsetzerschienen 59, 60 ausgerichtet. Wie lediglich in 6c dargestellt ist, sind die erstmontierten Schienen, einer Umsetzeranordnung 53, nämlich die drehbare dritte Umsetzerschiene 58 sowie die feststehenden vierten und fünften Umsetzerschienen 59, 60, gemeinsam an einem Halterahmen 2 befestigt. Der Halterahmen 2 ist in den übrigen Darstellungen der 6 aus Gründen der Übersichtlichkeit weggelassen. Die Veränderung der Lage der Schachtschienen 56, 57 wird in der 6b durch Pfeile P3 hervorgehoben. Die Einstellbarkeit der Schachtschienen 56, 57 ist wie bei herkömmlichen Aufzugsanlagen möglich, insbesondere durch die Verwendung von Halteblechen mit Langlöchern.
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6c zeigt den Zustand, in welchem die Schienenachsen
S1,
S2 zueinander ausgerichtet sind, die Schienen aber dennoch noch nicht vollständig zueinander ausgerichtet sind. Die Stufenmaße ST sind nun auf ein vorgegebenes Maximalmaß eingestellt. Allerdings verbleibt noch ein Spalt mit vergleichsweise großem Spaltmaß
SP am Übergang
55. Um das Spaltmaß
SP auf ein vorgegebenes Maximalmaß einzustellen, wird zumindest eine der feststehenden Schienen in deren Länge eingestellt. In diesem Beispiel wird die Länge der feststehenden Schachtschienen
56,
57 derart vergrößert, dass das Spaltmaß SP auf einen vorgegebenen Maximalwert eingestellt wird. Die Veränderung der Länge der Schachtschienen wird in der
6c durch Pfeile
P4 hervorgehoben. In gleicher Weise könnten alternativ die feststehenden Umsetzerschienen
59,
60 entsprechend in der Länge verändert werden. Eine Möglichkeit zur Veränderung der Länge einer Schiene ist in der
WO 2016/113434 A2 beschrieben. Nun sind die zweitmontierten Schienen
56,
57 vollständig zu den erstmontierten Schienen
58,
59,
60 ausgerichtet.
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4d zeigt nun das ausschnittsweise das vollständig ausgerichtete Schienensystem im Bereich einer Umsetzeranordnung 53.
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Aus Gründen der Übersichtlichkeit wurde in der 6 auf die Darstellung der Schienen 57 verzichtet.
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Für das Ausrichten der zweitmontierten Schienen, also sowohl für die Einstellung der Spaltmaßes als auch für die Einstellung des Stufenmaßes ST, ist keine aufwendige technische Messvorrichtung (Laserlot, etc.) mehr erforderlich, sofern die erstmontierten Schienen bereits korrekt im Schacht ausgerichtet sind. Das Ausrichten kann lokal anhand von Messlehren erfolgen, die an die jeweiligen Bezugskanten der Schienen anlegt werden. An den Einstellmitteln wird dann solange lediglich durch Ausprobieren eingestellt, bis die Maximalwerte erreicht sind.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Halteeinrichtung
- 2
- Halterahmen für Plattformdrehlager
- 3
- Schachtbefestigung
- 4
- Drehlager
- 5
- erste Einstellanordnung
- 6
- zweite Einstellanordnung
- 7
- radial innenliegende Lageraufnahme
- 8
- Schienenrahmen
- 11
- Einstellstelle
- 12
- Einstellbasis
- 13
- Einstellschiene
- 14
- Einstellschieber
- 15
- Einstellschraube
- 16
- Einstellaufleger
- 17
- Führungsschienenanlagenposition am Schienenrahmen
- 18
- Langloch am Schienenrahmen 8
- 19
- Langloch am Halterahmen 2
- 50
- Aufzugsanlage
- 51
- Fahrkorb
- 52
- Schacht / Schachtwand
- 53
- Umsetzeranordnung
- 54
- Umsetzerlücke
- 55
- Schienenübergang
- 56
- feststehende vertikale erste Schachtschiene
- 57
- feststehende horizontale zweite Schachschiene
- 58
- drehbare dritte Umsetzerschiene
- 59
- feststehende vierte Umsetzerschiene
- 60
- feststehende fünfte Umsetzerschiene
- 64
- Schachtschienenlücke
- S1
- Schienenachse der erstmontierten Schienen
- S2
- Schienenachse der zweitmontierten Schienen
- A
- Drehachse
- D
- Drehkreis
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
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Zitierte Patentliteratur
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- WO 2015/144781 A1 [0002, 0027]
- DE 102016211997 [0002, 0027]
- DE 102015218025 [0002, 0027]
- EP 2018/050265 [0031, 0034]
- WO 2016/113434 A2 [0032, 0037]