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Die Erfindung betrifft einen Bremsflüssigkeitsbehälter für ein Bremssystem eines Kraftfahrzeugs, eine Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung mit einem solchen Bremsflüssigkeitsbehälter sowie ein Bremssystem mit einem solchen Bremsflüssigkeitsbehälter oder einer solchen Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung.
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Bremssysteme werden typischerweise in Kraftfahrzeugen verwendet, um das Kraftfahrzeug abzubremsen. Bremssysteme weisen typischerweise einen jeweiligen Bremsflüssigkeitsbehälter auf, welcher insbesondere als druckloses Reservoir für Bremsflüssigkeit dienen kann. Insbesondere wird in einen derartigen Bremsflüssigkeitsbehälter Bremsflüssigkeit eingeleitet, welche aus jeweiligen Bremsen des Bremssystems kommt und dort vorher zur Erzeugung einer Bremskraft verwendet wurde.
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Es hat sich als problematisch herausgestellt, dass von Bremsen rücklaufende Bremsflüssigkeit häufig verschäumt ist und deshalb zu Problemen führt, da sich verschäumte Bremsflüssigkeit im Bremsflüssigkeitsbehälter ansammelt und auch wieder von Pumpen oder einem Bremszylinder angesaugt wird. Dies kann dazu führen, dass insgesamt mehr Luft im Bremssystem vorhanden ist als gewünscht.
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Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, einen Bremsflüssigkeitsbehälter, eine Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung sowie ein Bremssystem bereitzustellen, welche diesbezüglich alternativ, insbesondere besser, ausgeführt sind.
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Dies wird erfindungsgemäß durch einen Bremsflüssigkeitsbehälter, eine Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung sowie ein Bremssystem gemäß den jeweiligen Hauptansprüchen erreicht.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen können beispielsweise den jeweiligen Unteransprüchen entnommen werden. Der Inhalt der Ansprüche wird durch ausdrückliche Inbezugnahme zum Inhalt der Beschreibung gemacht.
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Die Erfindung betrifft einen Bremsflüssigkeitsbehälter für ein Bremssystem eines Kraftfahrzeugs. Der Bremsflüssigkeitsbehälter weist einen Boden und einen Einlauf auf, welcher als aus dem Boden nach oben vorstehendes Rohr ausgebildet ist.
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Durch die Ausbildung des Einlaufs als nach oben vorstehendes Rohr ist es möglich, aus den Bremsen zurücklaufende Bremsflüssigkeit nicht an einer Unterseite bzw. an dem Boden des Bremsflüssigkeitsbehälters in diesen einzuleiten, sondern die rücklaufende und möglicherweise verschäumte Bremsflüssigkeit an einer höheren Stelle über dem Boden in den Bremsflüssigkeitsbehälter einzuleiten. Dadurch kann eine Säuberung der Bremsflüssigkeit insbesondere dergestalt erreicht werden, dass Luftbläschen nach oben steigen und somit verhindert wird, dass sich in der rücklaufenden Bremsflüssigkeit befindende Luft in dem Bremsflüssigkeitsbehälter ansammelt.
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Das Rohr kann gemäß einer Ausführung in dem Boden befestigt sein. Dadurch wird eine feste Verbindung von Rohr und Bremsflüssigkeitsbehälter bzw. Boden erreicht.
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Gemäß einer hierzu alternativen Ausführung ist in dem Boden eine Öffnung ausgebildet, durch welche das Rohr durchgeht, wobei zwischen Rohr und Boden ein seitlicher Zwischenraum verbleibt. Dadurch kann das Rohr in einem Element außerhalb des Bremsflüssigkeitsbehälters befestigt werden und in den Bremsflüssigkeitsbehälter hereinreichen. Der Zwischenraum kann als ein weiterer Anschluss verwendet werden. Hierauf wird weiter unten näher eingegangen werden.
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Das Rohr kann insbesondere höher als ein maximal vorgesehener Bremsflüssigkeitspegel im Bremsflüssigkeitsbehälter ausgebildet sein. Dadurch wird erreicht, dass die einlaufende Bremsflüssigkeit zunächst oberhalb des Bremsflüssigkeitspegels einläuft und somit eine gewisse vertikale Wegstrecke zurücklegen muss, bevor sie die bereits im Bremsflüssigkeitsbehälter befindliche Bremsflüssigkeit erreicht. Dadurch wird eine vorteilhafte Säuberung von Luft oder anderen Verunreinigungen erreicht. Der Bremsflüssigkeitsbehälter kann beispielsweise eine Markierung aufweisen, welche den maximal vorgesehenen Bremsflüssigkeitspegel angibt. Auch durch andere technische Mittel kann ein solcher maximal vorgesehener Bremsflüssigkeitspegel angezeigt sein. Beispielsweise kann dieser auch durch eine Behälterwarneinrichtung definiert werden.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren eine Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung. Die Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung weist einen Bremsflüssigkeitsbehälter gemäß der Erfindung auf. Dabei kann grundsätzlich auf alle hierin beschriebenen Ausführungen und Varianten zurückgegriffen werden. Die Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung weist ferner ein Auflageelement auf, auf welchem der Bremsflüssigkeitsbehälter aufliegt.
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Eine solche Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung ermöglicht die Verwendung des Bremsflüssigkeitsbehälters in einem typischen Bremssystem, welches ein solches Auflageelement bereitstellt, auf welchem der Bremsflüssigkeitsbehälter aufliegt. Das Auflageelement kann insbesondere aus Aluminium ausgebildet sein, wobei jedoch auch andere Materialien wie beispielsweise andere Metalle, Legierungen oder auch Kunststoffe verwendet werden können.
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Der Bremsflüssigkeitsbehälter kann insbesondere das bereits weiter oben erwähnte Merkmal aufweisen, gemäß welchem das Rohr in dem Boden befestigt ist. Bevorzugt ist dabei benachbart zum Einlauf eine Nachsaugbohrung zum Anschluss eines elektrisch betriebenen Druckerzeugers angeordnet. Es hat sich bewährt, eine solche Nachsaugbohrung benachbart zum Einlauf anzubringen, was insbesondere bedeuten kann, dass ein Abstand zwischen Einlauf und Nachsaugbohrung geringer oder erheblich geringer ist als ein Abstand zwischen dem Einlauf und einer weiteren Öffnung wie beispielsweise einem Auslass.
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Gemäß einer Ausführung weist der Bremsflüssigkeitsbehälter das bereits weiter oben erwähnte Merkmal auf, wonach in dem Boden eine Öffnung ausgebildet ist, durch welche das Rohr durchgeht, wobei zwischen Rohr und Boden ein seitlicher Zwischenraum verbleibt. Bevorzugt ist dabei das Rohr in dem Auflageelement befestigt, wobei weiter bevorzugt der Zwischenraum zwischen Rohr und Boden eine Nachsaugbohrung zum Anschluss eines elektrisch betriebenen Druckerzeugers ausbildet.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist der Einlauf von einem nach oben geöffneten Trichter umgeben, welcher niedriger ist als eine Oberkante des Rohrs. Dadurch wird eine gewisse Führung des Bremsflüssigkeitsflusses im Behälter erreicht, wobei ein Überlauf einlaufender Bremsflüssigkeit zumindest bei einem Bremsflüssigkeitspegel, welcher höher als der Trichter ist, gegeben ist.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung ist die Nachsaugbohrung in dem Trichter ausgebildet. Dadurch kann der Trichter eine gewisse Barriere zwischen umgebender Bremsflüssigkeit und Nachsaugbohrung darstellen, wodurch eine zusätzliche Reinigungswirkung erreicht wird.
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Gemäß einer bevorzugten Ausführung weist der Bremsflüssigkeitsbehälter ferner einen Ablauf zum Anschluss eines Hauptbremszylinders auf. Der Ablauf kann insbesondere separat zum Einlauf und/oder zur Nachsaugbohrung ausgebildet sein und insbesondere weiter entfernt sein.
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Bevorzugt weist der Bremsflüssigkeitsbehälter eine vertikale Barriere zwischen Einlauf und/oder Nachsaugbohrung einerseits und Ablauf andererseits auf. Dadurch wird eine weitere Reinigung der Bremsflüssigkeit erreicht, bevor diese den Ablauf erreicht.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Bremssystem für ein Kraftfahrzeug. Das Bremssystem weist eine Anzahl von Bremsen auf, wobei typischerweise jede Bremse einem Rad zugeordnet ist, um dieses Rad zu bremsen. Das Bremssystem weist eine Anzahl von Druckerzeugern auf, welche mit den Bremsen zu deren Betätigung verbunden sind. Das Bremssystem weist ferner eine Rücklaufleitung auf, welche an den Bremsen zum Rücklauf von Bremsflüssigkeit angeschlossen ist. Des Weiteren weist das Bremssystem einen Bremsflüssigkeitsbehälter gemäß der Erfindung oder eine Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung gemäß der Erfindung auf, wobei die Rücklaufleitung an dem Einlass des Bremsflüssigkeitsbehälters angeschlossen ist. Dadurch können die weiter oben bereits genannten Vorteile erreicht werden. Hinsichtlich des Bremsflüssigkeitsbehälters oder der Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung kann grundsätzlich auf alle hierin beschriebenen Ausführungen und Varianten zurückgegriffen werden.
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Gemäß einer Ausführung weist das Bremssystem eine Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung wie hierin beschrieben auf, wobei das Auflageelement an einer Oberseite oder Decke des Bremssystems ausgebildet ist. Dies ermöglicht eine besonders kompakte Ausführung.
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Gemäß einer Ausführung weist das Bremssystem eine Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung wie hierin beschrieben auf, wobei zumindest ein Druckerzeuger als elektrisch betätigte Pumpe ausgebildet ist, wobei die Pumpe saugseitig an der Nachsaugbohrung angeschlossen ist. Dies hat sich für typische Anwendungen bewährt, wobei ein solcher Druckerzeuger insbesondere für eine autonome und/oder fahrerunabhängige Bremsung verwendet werden kann.
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Gemäß einer Ausführung weist das Bremssystem eine Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung mit einem Ablauf wie bereits weiter oben beschrieben auf, wobei zumindest ein Druckerzeuger als Hauptbremszylinder ausgebildet ist, und wobei der Hauptbremszylinder saugseitig an dem Ablauf angeschlossen ist. Dadurch kann eine manuelle Erzeugung von Bremsdruck, insbesondere mittels eines an dem Hauptbremszylinder angeschlossenen Bremspedals, erreicht werden.
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Insbesondere kann ein direkter Anschluss zwischen dem Hauptbremszylinder und dem Auslass vorgesehen sein, was insbesondere bedeuten kann, dass dazwischen kein Diagnoseventil oder anderes Ventil angeordnet ist.
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Es kann beispielsweise davon gesprochen werden, dass ein separater Rücklauf aus den Rädern in einer gemeinsamen mechanisch-hydraulischen Schnittstelle zurückgeführt wird, wobei insbesondere die möglicherweise verschäumte Bremsflüssigkeit aus dem Rücklauf auf einem höheren Niveau ähnlich einem Schornstein eingespeist wird, um eine Kontaminierung der anzusaugenden Bremsflüssigkeit auszuschließen oder zu verringern. Ein hierzu verwendetes Röhrchen oder Rohr kann beispielsweise eingepresst sein. Alternativ kann das Röhrchen oder Rohr in dem Behälter als Einlegeteil integriert werden.
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Es kann insbesondere ein mediengetrennter Rücklauf in einer hydraulischen Schnittstelle vorgesehen werden. Es hat sich gezeigt, dass durch die hierin beschriebene Ausführung Bauraum und Kosten eingespart werden. Beispielsweise kann von einem umgekehrten Schottwandprinzip oder von einem hydraulischen Schornsteinprinzip gesprochen werden.
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Weitere Merkmale und Vorteile wird der Fachmann den nachfolgend mit Bezug auf die beigefügte Zeichnung beschriebenen Ausführungsbeispielen entnehmen, wobei die Figuren Folgendes zeigen:
- 1: ein Bremssystem gemäß der Erfindung,
- 2 bis 4: Teile einer Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel,
- 5 bis 7: Teile einer Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel.
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1 zeigt ein Bremssystem gemäß zumindest einem Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Das Bremssystem weist vier Bremsen B1, B2, B3, B4 auf, wobei die Bremse B1 einem vorderen linken Rad (FL) zugeordnet ist, die Bremse B2 einem vorderen rechten Rad (FR) zugeordnet ist, die Bremse B3 einem hinteren linken Rad (RL) zugeordnet ist und die Bremse B4 einem hinteren rechten Rad (RR) zugeordnet ist. Bei den Bremsen B3, B4 sind jeweilige elektrische Parkbremsfunktionalitäten integriert, was durch die Bezeichnung „w/IPB“ angedeutet ist. Hierauf wird jedoch hierin nicht näher eingegangen werden.
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Jeder der Bremsen B1, B2, B3, B4 ist ein jeweiliges Einlassventil E1, E2, E3, E4 mit jeweils parallelem Rückschlagventil sowie ein jeweiliges Auslassventil A1, A2, A3, A4 zugeordnet. Diese sind in bekannter Art und Weise angeschlossen und haben eine dem Fachmann aus 1 unmittelbar ersichtliche Funktionalität. Auf weitere Erläuterungen hierzu wird deshalb verzichtet.
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Zwischen den Bremsen B1, B2, welche Vorderrädern zugeordnet sind, und den Bremsen B3, B4, welche Hinterrädern zugeordnet sind, ist ein Zwischenventil ZV verschaltet. Dies ermöglicht eine Aufteilung von vorderem und hinterem Bremskreis. Das Zwischenventil ZV ist dabei ebenso wie die Einlassventile E stromlos offen ausgeführt, wohingegen die Auslassventile A stromlos geschlossen ausgeführt sind.
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Das Bremssystem weist einen Hauptbremszylinder HBZ auf, welcher mittels eines Bremspedals BP betätigbar ist. Das Bremssystem weist auch einen Simulator S auf, welcher über ein Simulatorventil SV mit parallelem Rückschlagventil R2 an dem Hauptbremszylinder HBZ angeschlossen ist. Außerdem weist das Bremssystem ein Fahrertrennventil FTV auf, welches den Hauptbremszylinder HBZ mit den Einlassventilen E bzw. dem Zwischenventil ZV verbindet. Das Fahrertrennventil FTV ist dabei stromlos offen ausgeführt, wohingegen das Simulatorventil SV stromlos geschlossen ausgeführt ist. Bei einer Normalbremsung kann somit das Fahrertrennventil geschlossen werden und das Simulatorventil SV kann geöffnet werden, so dass der Simulator S in bekannter Weise eine Bremspedalcharakteristik für den Hauptbremszylinder HBZ bzw. das Bremspedal BP bereitstellt. In einer hydraulischen Rückfallebene würde jedoch das Fahrertrennventil FTV automatisch öffnen und eine Bereitstellung eines vom Hauptbremszylinder HBZ erzeugten Bremsdrucks unmittelbar an die Bremsen B ermöglichen.
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Das Bremssystem weist ferner eine Pumpe P auf, welche mittels eines Motors M angetrieben wird. Dadurch kann unabhängig von einer Betätigung des Bremspedals BP eine automatisch bzw. elektronisch ausgelöste Bremsung realisiert werden.
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Die Pumpe P ist über ein Druckzuschaltventil DZV mit den Einlassventilen E bzw. dem Zwischenventil ZV verbunden. Das Druckzuschaltventil DZV ist dabei stromlos geschlossen ausgeführt. Im Fall einer hydraulischen Rückfallebene wird somit die Pumpe P von den Bremsen B abgetrennt. Sowohl der Hauptbremszylinder HBZ wie auch die Pumpe P stellen Druckerzeuger dar, welche einen Druck zum Betätigen der Bremsen B bereitstellen können.
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Das Bremssystem weist ferner einen Bremsflüssigkeitsbehälter BFB auf, welcher einen zentralen drucklosen Speicher für Bremsflüssigkeit BF darstellt. Der Bremsflüssigkeitsbehälter BFB ist Teil einer Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung 10, wie sie mit Bezug auf die nachfolgenden Figuren beschrieben werden wird.
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Der Bremsflüssigkeitsbehälter BFB weist einen Einlauf E auf, an welchem eine Rücklaufleitung RL angeschlossen ist. Die Rücklaufleitung RL ist unmittelbar mit jedem der Auslassventile A1, A2, A3, A4 verbunden. Dies ermöglicht einen Rücklauf von verwendeter Bremsflüssigkeit in den Bremsflüssigkeitsbehälter BFB.
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Der Bremsflüssigkeitsbehälter BFB weist ferner eine Nachsaugbohrung NB auf, welche über ein Rückschlagventil R1 mit der Pumpe P verbunden ist. Dadurch wird ermöglicht, dass sich die Pumpe P aufgrund der zu ihr zeigenden Durchlassrichtung des Rückschlagventils R1 jederzeit Bremsflüssigkeit BF über die Nachsaugbohrung NB aus dem Bremsflüssigkeitsbehälter BFB ansaugen kann.
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Der Bremsflüssigkeitsbehälter BFB weist ferner einen Auslass A auf, welcher unmittelbar an dem Hauptbremszylinder HBZ angeschlossen ist. Ein hierfür vorgesehener Anschluss am Hauptbremszylinder HBZ wird typischerweise als Schnüffelloch bezeichnet. Dadurch kann sich der Hauptbremszylinder HBZ jederzeit Bremsflüssigkeit aus dem Bremsflüssigkeitsbehälter BFB ansaugen.
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In dem Bremsflüssigkeitsbehälter BFB ist ferner eine vertikale Barriere BA ausgebildet, welche eine Trennung zwischen Auslass A einerseits und der Kombination aus Einlass E und Nachsaugbohrung NB andererseits darstellt. Dadurch wird Bremsflüssigkeit, welche in den Bremsflüssigkeitsbehälter BFB durch den Einlass E eingeleitet wird, durch Übertritt über die Barriere BA zunächst partiell gereinigt, bevor sie den Auslass A erreicht. Dadurch können Probleme vermieden werden.
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Links in 1 sind noch mehrere Verschaltungselemente dargestellt, welche dem Fachmann bekannt sind und auf welche deshalb hier nicht weiter eingegangen wird.
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Des Weiteren sind in 1 mehrere Sensoren dargestellt, welche jeweils als Quadrat mit zwei diagonal aufgeteilten Bereichen dargestellt sind, wobei jeweils links oben ein „U“ als Zeichen dafür angegeben ist, dass der jeweilige Sensor eine Spannung als Ausgangsgröße ausgibt, und diagonal rechts unten die jeweils zu messende Größe dargestellt ist. Mit „p“ wird dabei ein Druck angegeben, mit „s“ wird ein Weg oder ein Bremsflüssigkeitspegel angegeben, mit „δ“ wird ein Drehwinkel angegeben. Mit einem Fragezeichen wird angegeben, dass unterschiedliche Größen gemessen werden können.
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Die Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung 10, von welcher insbesondere der Bremsflüssigkeitsbehälter BFB bereits in 1 zu sehen ist, wird nachfolgend mit Bezug auf die 2 bis 7 näher dargestellt. Dabei zeigen die 2 bis 4 ein erstes Ausführungsbeispiel und die 5 bis 7 ein zweites Ausführungsbeispiel. Beide Ausführungsbeispiele können jeweils bei dem Bremssystem gemäß 1 verwendet werden.
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2 zeigt Komponenten einer Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung 10 gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung in einer schematischen Schnittansicht. Ein Bremsflüssigkeitsbehälter 100 liegt dabei auf einem Auflageelement 200 der Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung 10 auf. Es sei verstanden, dass zur besseren Darstellung der Bremsflüssigkeitsbehälter, welcher in 1 noch mit dem Bezugszeichen BFB bezeichnet wurde, nunmehr mit dem Bezugszeichen 100 dargestellt wird. Dies ist als äquivalent anzusehen.
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Der Bremsflüssigkeitsbehälter 100 weist einen Boden 110 auf. Der Bremsflüssigkeitsbehälter 100 weist ferner ein Rohr 130 auf, welches vertikal angeordnet ist. Das Rohr 130 geht durch eine Öffnung 115 in dem Boden 110 durch, wobei zwischen Boden 110 und Rohr 130 ein Zwischenraum 120 verbleibt.
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Der Boden 110 bildet nach oben einen Trichter 140 aus, welcher das Rohr 130 in vertikaler Richtung gesehen teilweise umgibt. Die genaue Ausgestaltung des Trichters 140 ist in den 3 und 4 dargestellt.
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Der Bremsflüssigkeitsbehälter 100 ist mittels einer Dichtung 150 in dem Auflageelement 200 gehalten. Die Dichtung 150 ist vorliegend als umlaufende Gummidichtung ausgeführt.
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Das Auflageelement 200 ist vorliegend aus Aluminium ausgebildet und stellt eine Oberseite eines üblichen Bremssystems dar. In dem Auflageelement 200 ist ein erster Kanal 210 ausgebildet, welcher vertikal verläuft und wie gezeigt das Rohr 130 aufnimmt. Das Rohr 130 ist somit in dem ersten Kanal 210 eingepresst, wobei der erste Kanal 210 und das Rohr 130 zusammen den Einlass E bilden. Dadurch kann Bremsflüssigkeit in den Bremsflüssigkeitsbehälter 100 eingeführt werden.
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In dem Auflageelement 200 ist ferner ein zweiter Kanal 220 ausgebildet, welcher an dem Zwischenraum 120 angeschlossen ist. Der Zwischenraum 120 und die zweite Bohrung 220 bilden damit die Nachsaugbohrung NB.
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Die genaue Ausbildung des Trichters und des darin befindlichen Rohrs ist insbesondere auch in 3 dargestellt. 3 zeigt dabei eine Draufsicht von innerhalb des Bremsflüssigkeitsbehälters 100 auf die dargestellten Komponenten. Dabei ist auch zu sehen, dass der Zwischenraum 120, welcher wie erwähnt die Nachsaugbohrung darstellt, in dem Trichter 140 ausgebildet ist.
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4 zeigt die Darstellung von 3, jedoch ohne das Rohr 130. Dadurch ist der erste Kanal 210 des Auflageelements 200 zu sehen.
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Wie insbesondere aus 2, jedoch auch aus 3 ersichtlich ist, ist das Rohr 130 höher als der Trichter 140. Es ist insbesondere auch höher als ein maximal im Bremsflüssigkeitsbehälter 100 vorgesehener Bremsflüssigkeitsspiegel. Dadurch wird einlaufende Bremsflüssigkeit, welche häufig verschäumt ist, zunächst wie in einer Art Springbrunnen über den Bremsflüssigkeitspegel eingeleitet und läuft nach unten. Durch diese Ausführung werden Luftblasen, welche sich in der Bremsflüssigkeit befinden, zu einem hohen Grad entfernt, da sie nach oben steigen und somit in die Umgebungsluft abgegeben werden. Der Grad einer möglichen Verschäumung von im Bremsflüssigkeitsbehälter 100 verbleibender Bremsflüssigkeit wird dadurch erheblich verringert.
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5 zeigt eine Bremsflüssigkeitsbehälteranordnung 100 gemäß einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Bezüglich der dargestellten Komponenten sei auf die Beschreibung von 2 verwiesen, soweit nachfolgend nichts Abweichendes erwähnt ist.
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Im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel ist kein Zwischenraum zwischen Rohr 130 und Boden 110 des Bremsflüssigkeitsbehälters 100 vorgesehen. Vielmehr ist das Rohr 130 fest im Boden 110 aufgenommen. Es kann somit auch als integraler Bestandteil des Bremsflüssigkeitsbehälters 100 betrachtet werden.
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Das Rohr 130 geht vorliegend durch eine erste Durchgangsbohrung 135 in dem Boden 110 des Bremsflüssigkeitsbehälters 100 hindurch, wobei das Rohr 130 in dieser ersten Durchgangsbohrung 135 fest aufgenommen ist.
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Unmittelbar neben dem Rohr 130 ist in dem Boden 110 eine zweite Durchgangsbohrung 160 ausgebildet, welche an dem zweiten Kanal 220 des Auflageelements 200 angeschlossen ist. Die zweite Durchgangsbohrung 160 bildet zusammen mit der zweiten Bohrung 220 die Nachsaugbohrung NB.
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Das Rohr 130 ist vorliegend mit der ersten Bohrung 210 des Auflageelements 200 verbunden, so dass diese Elemente zusammen wiederum den Einlass E bilden.
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Wie in 5 zu sehen ist, wird aufgrund der Höhe des Rohrs 130 ein äquivalenter Effekt wie derjenige, welcher weiter oben mit Bezug auf 2 beschrieben wurde, erreicht. Dadurch kann in sehr ähnlicher Weise eine Reinigung von einlaufender Bremsflüssigkeit erreicht werden.
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6 zeigt Komponenten der Ausführung von 5 von unten. Dabei ist insbesondere der Boden 110 zu sehen, wobei zu erkennen ist, wie das Rohr 130 darin aufgenommen ist und nebenan die zweite Durchgangsbohrung 160 ausgebildet ist.
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7 zeigt Komponenten der Ausführung von 5 von oben in einer perspektivischen Draufsicht. Dabei ist das Rohr 130 entfernt. Dementsprechend ist die erste Durchgangsbohrung 135 in dem Boden 110 zu erkennen, wobei unmittelbar daneben die zweite Durchgangsbohrung 160 ausgebildet ist. Beide Durchgangsbohrungen 135, 160 werden von dem Trichter 140 umgeben.
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Durch die gezeigten Ausführungen kann in vorteilhafter Weise eine Reinigung von einlaufender Bremsflüssigkeit erreicht werden, wodurch ein zuverlässigerer Betrieb des Bremssystems bei gleichzeitiger Einsparung von Bauraum und Kosten erreicht wird.
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Die zur Anmeldung gehörigen Ansprüche stellen keinen Verzicht auf die Erzielung weitergehenden Schutzes dar.
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Sofern sich im Laufe des Verfahrens herausstellt, dass ein Merkmal oder eine Gruppe von Merkmalen nicht zwingend nötig ist, so wird anmelderseitig bereits jetzt eine Formulierung zumindest eines unabhängigen Anspruchs angestrebt, welcher das Merkmal oder die Gruppe von Merkmalen nicht mehr aufweist. Hierbei kann es sich beispielsweise um eine Unterkombination eines am Anmeldetag vorliegenden Anspruchs oder um eine durch weitere Merkmale eingeschränkte Unterkombination eines am Anmeldetag vorliegenden Anspruchs handeln. Derartige neu zu formulierende Ansprüche oder Merkmalskombinationen sind als von der Offenbarung dieser Anmeldung mit abgedeckt zu verstehen.
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Es sei ferner darauf hingewiesen, dass Ausgestaltungen, Merkmale und Varianten der Erfindung, welche in den verschiedenen Ausführungen oder Ausführungsbeispielen beschriebenen und/oder in den Figuren gezeigt sind, beliebig untereinander kombinierbar sind. Einzelne oder mehrere Merkmale sind beliebig gegeneinander austauschbar. Hieraus entstehende Merkmalskombinationen sind als von der Offenbarung dieser Anmeldung mit abgedeckt zu verstehen.
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Rückbezüge in abhängigen Ansprüchen sind nicht als ein Verzicht auf die Erzielung eines selbständigen, gegenständlichen Schutzes für die Merkmale der rückbezogenen Unteransprüche zu verstehen. Diese Merkmale können auch beliebig mit anderen Merkmalen kombiniert werden.
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Merkmale, die lediglich in der Beschreibung offenbart sind oder Merkmale, welche in der Beschreibung oder in einem Anspruch nur in Verbindung mit anderen Merkmalen offenbart sind, können grundsätzlich von eigenständiger erfindungswesentlicher Bedeutung sein. Sie können deshalb auch einzeln zur Abgrenzung vom Stand der Technik in Ansprüche aufgenommen werden.