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Die vorliegende Erfindung betrifft eine Lösung zur Voranzeige eines zu applizierenden Spotmusters für eine Lasertherapie am Auge. Dem Bediener sollen die zu applizierenden Spotmuster vorab mit Hilfe eines Zielstrahles (ohne therapeutische Wirkung) angezeigt werden.
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Nach dem Stand der Technik ist es in der Ophthalmologie bekannt, die Retina des Auges oder auch das Trabekelwerk bzw. andere Regionen mittels Lasertherapie zu behandeln. Dabei wird insbesondere die Laserkoagulation zur Denaturierung von Gewebe eingesetzt.
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Neuere minimal invasive Verfahren nutzen die thermische Stimulation des Gewebes mit Laserleistungen, die nur eine reversible Gewebeveränderung bewirken, jedoch zur Ausschüttung von beispielsweise Heat Shock Proteinen wie HSP 70 führen und damit einen therapeutischen Nutzen haben.
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Weiterhin werden selektive Laserverfahren wie die Selektive Retina Therapie oder auch die Selektive Laser Trabekuloplastik durchgeführt, die im Gewebeverband nur selektiv, die Melanin enthaltenden Zellen zerstören, die sich im retinalen Pigmentepithel oder auch im Trabekelwerk befinden. Mit dieser selektiven Gewebezerstörung werden Regenerationsprozesse im Körper ausgelöst, die ebenfalls einen therapeutischen Nutzen haben.
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Bei allen Laser Therapieverfahren möchte man die flächenhafte Abdeckung optimieren und setzt dafür insbesondere sequentielle Multispot-Lasersysteme mit Scansystemen für den Laserstrahl ein. Dabei verfügen die Systeme meist über einen Zielstrahl ohne therapeutische Wirkung, der dem Behandler die Möglichkeit bietet gezielt Behandlungsareale auszuwählen, bevor die eigentlichen Spotmuster mit Hilfe des therapeutischen Lasers appliziert werden.
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Dabei haben sich insbesondere für die Anzeige der zu applizierenden Spotmuster unterschiedliche Lösungen entwickelt, auf die im Folgenden kurz eingegangen wird.
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In der
DE 10 2009 021 604 A1 wird ein Verfahren und ein System zur Markierung von Koagulationsstellen auf einer Retina beschrieben. Die Markierung der Koagulationsstellen erfolgt hierbei durch Projektion einer seriellen Spotsequenz aus einer sequentiellen, eindimensionalen Abfolge von Einzel-Spots. Weiterhin ist hierbei vorgesehen, dass nach Behandlung mit dem Koagulations-Laser eine erneute serielle Projektion von Lichtspots als Einzel-Spots zur Markierung eines sich an das erste Koagulationsgebiet direkt anschließende folgende Koagulationsgebiet durchzuführen.
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In der
EP 1 701 651 B1 wird ebenfalls eine Lösung zur Laserbehandlung der Retina an mehreren Stellen beschrieben. Auch hier wird ein Zielstrahl zur Anzeige einer Abfolge von Koagulationsspots auf der Retina verwendet. Allerdings werden hier, im Unterschied zu der zuvor beschriebenen Lösung mehrere getrennte Punkte durch den Zielstrahl angezeigt, die dann auch direkt mit dem Therapielaserstrahl zur Koagulation zusammenfallen. Diese Punkte werden jeweils mit Hilfe eines Scansystems sequentiell bewegt.
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Ein weiteres Lasersystem zur Behandlung der Retina ist in der
WO 2014/049132 A1 beschrieben. Wiederum wird ein Zielstrahl zur Anzeige einer Abfolge von Koagulationsspots auf der Retina verwendet. Bei dieser Lösung wird ein Muster aus getrennte Punkten auf die Retina projiziert, deren einzelne Punkte jedoch nicht alle auf einmal sichtbar sind. Dem Bediener werden zwar sowohl der Startpunkt als auch die Reihenfolge der Behandlung angezeigt, die einzelnen Behandlungsorte kann er jedoch nicht betrachten. Die vom Zielstrahl markierten Punkte fallen auch hier mit den Koagulationsstellen zusammen.
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Von der Firma IRIDEX (http://www.iridex.com), werden für Laserbehandlungen am Auge Gitter angeboten, mit denen unterschiedliche Behandlungsmuster mit 2x2 bis 7x7 Laserspots erzeugt werden können (siehe hierzu [1]). Im Unterschied zu den zuvor beschriebenen Lösungen werden hierbei vom Zielstrahl nicht die einzelnen Behandlungspunkte sondern ein das jeweilige Behandlungsmuster umschließender, sichtbarer Rahmen anzeigt.
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Bei den von der Firma NIDEK angebotenen ophthalmologischen Lasersystemen, wie beispielsweise dem Multicolor Scan Laser Photocoagulator MC-500 Vixi (http://www.nidek-intl.com/product/ophthaloptom/laser/oph photocoagulators/mc-500vixi.html), werden im Zielstrahlmodus bevorzugt nur die Eckpunkte des jeweiligen Behandlungsmusters und untergeordnet alle Laserspotpositionen in einer Reihe in einer wechselnden Abfolge dargestellt. Die Laserkoagulation erfolgt davon abweichend reihenweise innerhalb des angezeigten Gittermusters.
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Nachteilig bei den hier beschriebenen Lösungen des Standes der Technik wirkt sich aus, dass dem Bediener stets eine sequentielle Abfolge der potentiellen Laserspots dargeboten wird. Dies resultiert daraus, dass für die Darstellung Scansysteme Verwendung finden. Die Verwendung langsamer Scansysteme ist insbesondere dann nachteilig, wenn die einzelnen Laserspots für eine längere Zeit am Ort der Spots der Lasertherapie angezeigt werden sollen.
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Literatur:
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[1] TxCell™ Scanning Laser Delivery System (Produktinformation), IRIDEX. Printed in U.S.A. LT0555 12/2014
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Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde eine Lösung zur Voranzeige eines zu applizierenden Spotmusters zur Lasertherapie am Auge zu entwickeln, mit der die Nachteile der Lösungen des Standes der Technik behoben werden und eine sichere und schnelle Anzeige der Spotmuster möglich ist. Insbesondere soll es die Lösung erlauben auch beim Einsatz relativ langsamer Scansysteme ein möglichst „stehenden Bild“ der Spotmuster anzuzeigen.
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Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der unabhängigen Ansprüche gelöst.
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Diese Aufgabe zur Voranzeige eines zu applizierenden Spotmusters zur Lasertherapie am Auge wird mit der vorgeschlagenen Lösung dadurch gelöst, dass von einem Lasersystem und einem Scansystem ein Zielstrahl in Form einer oder mehreren Linien erzeugt wird, die alle Spots des Spotmusters einer geplanten Lasertherapie überlagern.
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Erfindungsgemäß wird dabei aus den ein oder mehreren Linien des Zielstrahles ein aneinandergesetzter Linienzug erzeugt und fortlaufend angezeigt, wodurch dem Bediener ein nahezu „stehendes Bild“ des Spotmusters dargeboten wird.
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Bevorzugte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche.
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Einer ersten Ausgestaltung entsprechend können die eine oder mehreren Linie(n) des Zielstrahles, geradlinig, gebogen oder anderweitig geformt sein.
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Einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung entsprechend ist vorgesehen, dass innerhalb des aneinandergesetzten Linienzuges zusätzlich die einzelnen Laserspots dargestellt werden. Erfindungsgemäß wird dafür an den Positionen der einzelnen Laserspots die Scanbewegung verringert bzw. kurz gestoppt, die Intensität des Zielstrahles kurzzeitig, deutlich erhöht oder die Wellenlänge des Zielstrahles deutlich verändert.
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Die vorgeschlagene Lösung ist zur Lasertherapie am Auge vorgesehen, bei der ein zu applizierendes Spotmuster durch einen Zielstrahl vorangezeigt wird, bevor die eigentliche Lasertherapie am Auge erfolgt.
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Die vorgeschlagene Lösung ist für die Lasertherapie sowohl der Retina, des Trabekelwerkes oder auch anderer Regionen geeignet.
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Dabei ist es unerheblich ob es sich dabei um ein minimal invasives Verfahren zur thermischen Stimulation, um Selektive Retina Therapie oder Selektive Laser Trabekuloplastie oder eine Laserkoagulation zur Denaturierung von Gewebe handelt.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben. Dazu zeigen:
- 1: spiralförmig aneinandergesetzte Linienzüge des Zielstrahles für die Voranzeige eines 3x3 und eines 4x4 Spotmusters,
- 2: mäanderförmig aneinandergesetzte Linienzüge des Zielstrahles für die Voranzeige eines 4x4 Spotmusters,
- 3: zwei zickzackförmig aneinandergesetzte Linienzüge des Zielstrahles für die Voranzeige eines 4x4 Spotmusters,
- 4: einen beliebig aneinandergesetzten Linienzug des Zielstrahles für die Voranzeige eines 4x4 Spotmusters und
- 5: einen aneinandergesetzten Linienzug des Zielstrahles für die Voranzeige eines 4x4 Spotmusters, bei dem nicht alle Spots des Spotmusters überlagert werden.
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Die vorgeschlagene Vorrichtung zur Voranzeige eines zu applizierenden Spotmusters für eine Lasertherapie am Auge besteht aus einem Lasersystem und einem Scansystem zur Erzeugung eines Zielstrahles. Dabei sind das Lasersystem und das Scansystem zur Erzeugung des Zielstrahles ausgebildet, eine oder mehrere Linien zu erzeugen, die alle Spots des Spotmusters einer geplanten Lasertherapie überlagern.
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Erfindungsgemäß sind das Lasersystem und das Scansystem weiterhin ausgebildet, die ein oder mehreren Linien des Zielstrahles als einen aneinandergesetzten Linienzug darzustellen.
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Unabhängig davon, wie das Aneinandersetzen der ein oder mehreren Linien des Zielstrahles zu einem Linienzug erfolgt, sind einzelne oder auch alle Laserspots an den Umkehrpunkten, d. h. an den Punkten mit Richtungswechsel angeordnet.
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Beim Aneinandersetzen der ein oder mehreren Linien des Zielstrahles ist es von Vorteil die Bewegung des Scansystems zu berücksichtigen. Deshalb sind spiral-, mäander- oder zickzackförmige Aneinanderreihungen zu bevorzugen.
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Das Aneinandersetzen der ein oder mehreren Linien des Zielstrahles zu einem Linienzug erfolgt dadurch, dass das Scansystem den Zielstrahl von einem Linienanfang zum Linienende zunächst beschleunigt und dann abbremsen, um im Punkt der Richtungsänderung den nächsten Linienzug zu beschleunigen und dann wieder abzubremsen, bis alle Linien zu einem Linienzug verbunden sind und das gesamte Spotmuster einer geplanten Lasertherapie angezeigt wurde.
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Hierzu zeigen die 1 bis 3 verschiedene Varianten von aus mehreren Linien aneinandergesetzten Linienzuges eines Zielstrahles.
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Im Einzelnen zeigt die 1 spiralförmig aneinandergesetzte Linienzüge des Zielstrahles für die Voranzeige eines 3x3 und eines 4x4 Spotmusters, 2 mäanderförmig aneinandergesetzte Linienzüge des Zielstrahles für die Voranzeige eines 4x4 Spotmusters und 3 zickzackförmig aneinandergesetzte Linienzüge des Zielstrahles für die Voranzeige eines 4x4 Spotmusters.
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In allen Abbildungen sind die einzelnen Spots 1 als gestrichelte Kreise und die Linien des Zielstrahles 2 als Pfeil dargestellt, wobei der Zielstrahl 2 jeweils alle Spots 1 des Spotmusters überlagert.
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Die in den Figuren dargestellten Linienzüge des Zielstrahles für die Voranzeige von Spotmustern sind hierbei lediglich beispielhaft, da insbesondere bei größeren Spotmustern eine Vielzahl von Möglichkeiten existiert, die Linienzüge aneinanderzusetzen.
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Allerdings kann das Aneinandersetzen der ein oder mehreren Linien des Zielstrahles prinzipiell beliebig erfolgen.
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Hierzu zeugt die 4 einen beliebig aneinandergesetzten Linienzug des Zielstrahles für die Voranzeige eines 4x4 Spotmusters. Auch hier sind die einzelnen Spots 1 als gestrichelte Kreise und die Linien des Zielstrahles 2 als Pfeil dargestellt, der alle Spots 1 des Spotmusters überlagert.
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Die vom Lasersystem und dem Scansystem erzeugten ein oder mehreren Linien des Zielstrahles können hierbei sowohl geradlinig sein, als auch einen Kreisbogen oder eine andere Form beschreiben.
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Dazu sind das Lasersystem und das Scansystem ausgebildet, den aneinandergesetzten Linienzug aus geradlinigen, kreisbogenförmigen oder eine andere Form beschreibenden Linien darzustellen, wobei die Verfahrgeschwindigkeit des Scansystems innerhalb einer Linie des Linienzuges einen Wert > 50 mm/s erreicht.
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Erfindungsgemäß ist das Scansystem so zu bemessen, dass die Gesamtzeit zur einmaligen Voranzeige eines gesamten Spotmusters (unabhängig von der Anzahl der Spots) in einem Bereich von 0,1ms bis 100ms liegen. Um dem Behandler genügend Zeit für das Einrichten seines Spotmusters bei ständiger Verfügbarkeit der Voranzeige zu ermöglichen, ist die ständige Wiederholung der Voranzeige eines gesamten Spotmusters, insbesondere ohne Pausen vorgesehen.
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Unter Umständen kann es aus unterschiedlichsten Gründen sinnvoll sein eine oder mehrere Linien zu erzeugen, die nur einen Teil der Spots des Spotmusters einer geplanten Lasertherapie überlagern.
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Vorzugsweise werden hierzu nur die Spots des Spotmusters einer geplanten Lasertherapie überlagert, die den äußeren Rahmen des Spotmusters bilden.
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Hierzu zeigt die 5 einen aneinandergesetzten Linienzug des Zielstrahles für die Voranzeige eines 4x4 Spotmusters, bei dem nur die äußeren Spots des Spotmusters überlagert werden. Die einzelnen Spots 1 sind wiederum als gestrichelte Kreise und die Linien des Zielstrahles 2 als Pfeil dargestellt.
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Während dieser ersten Ausgestaltung entsprechend die einzelnen Laserspots innerhalb des aneinandergesetzten Linienzuges nicht dargestellt sind, werden in den folgenden Ausgestaltungsvarianten die einzelnen Laserspots innerhalb des aneinandergesetzten Linienzuges zusätzlich mit dargestellt.
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Einer ersten Ausgestaltungsvariante entsprechend ist das Scansystem ausgebildet, zusätzlich die einzelnen Laserspots innerhalb des aneinandergesetzten Linienzuges darzustellen, indem die Scanbewegung an deren Positionen verringert bzw. kurz gestoppt wird.
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Hierbei wird unter Beibehaltung der linienförmigen Voranzeige in den zeitlichen Scanverlauf eingegriffen, indem die Positionen der einzelnen Laserspots berücksichtigt und an diesen Stellen durch eine kurze Ruheposition des Scansystems der Zielstrahl länger auf diese Positionen dargestellt wird. Der kontinuierliche Linienzug bleibt damit visuell erhalten und die Positionen der einzelnen Laserspots werden zusätzlich deutlicher hervorgehoben.
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Erfindungsgemäß liegt die Verweilzeit des Zielstrahles auf einer einzelnen Position eines Laserspots zwischen 1 und 20ms.
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Einer zweiten Ausgestaltung entsprechend ist das Lasersystem ausgebildet zusätzlich die einzelnen Laserspots innerhalb des aneinandergesetzten Linienzuges darzustellen. Dies kann erfindungsgemäß durch unterschiedliche Varianten erfolgen.
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Bei einer ersten Variante erfolgt dies, indem die Intensität des Zielstrahles an deren Positionen kurzzeitig, deutlich erhöht wird.
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Erfindungsgemäß erfolgt eine Erhöhung der Intensität im Bereich von Faktor 1,2 bis Faktor 10 und insbesondere um den Faktor 1,5.
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Hierbei wird unter Beibehaltung der linienförmigen Anzeige in die Intensität der Zielstrahlhelligkeit eingegriffen, indem die Positionen der einzelnen Laserspots berücksichtigt und an diesen Stellen die Intensität der Zielstrahlhelligkeit sichtbar erhöht wird. Auch hier bleibt der kontinuierliche Linienzug visuell erhalten und die Positionen der einzelnen Laserspots werden zusätzlich deutlicher hervorgehoben.
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Bei einer zweiten Variante erfolgt dies, indem die Wellenlänge des Zielstrahles an deren Positionen deutlich verändert wird. Dabei ist insbesondere ein zweiter Zielstrahls mit einer anderen Wellenlänge vorgesehen, wobei beide Zielstrahlen koaxial zueinander sind.
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Unter Beibehaltung der linienförmigen Anzeige wird hier in die Wellenlänge des Zielstrahls eingegriffen und an den Positionen der einzelnen Laserspots die Wellenlänge des Zielstrahls deutlich verändert.
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Dies erfolgt entweder durch Zuschaltung des zweiten Zielstrahles oder durch einen kurzzeitigen Wechsel vom ersten auf den zweiten Zielstrahl.
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Wiederum bleibt der kontinuierliche Linienzug visuell erhalten und die Positionen der einzelnen Laserspots werden zusätzlich deutlicher hervorgehoben.
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Erfindungsgemäß erfolgt eine Veränderung der Wellenlänge um mindestens 10nm.
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Bei einer Wellenlänge des ersten Zielstrahls von 635nm (hellrot), ist es beispielsweise ausreichend, wenn der zweite Zielstrahl eine Wellenlänge von 670nm (dunkelrot) aufweist.
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Um die Positionen der einzelnen Laserspots noch deutlicher hervorzuheben ist es jedoch auch möglich einen zweiten Zielstrahl mit einer Wellenlänge von 532nm (grün) zu verwenden.
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Die hier genannten beiden Wellenlängen für den zweiten Zielstrahl sind lediglich beispielhaft und können frei gewählt werden.
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Einer dritten Ausgestaltung entsprechend sind das Lasersystem und das Scansystem zur Erzeugung eines Zielstrahles ausgebildet, den aneinandergesetzten Linienzug des Spotmusters einer geplanten Lasertherapie fortlaufend anzuzeigen.
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Dem Bediener wird dadurch ein nahezu „stehendes Bild“ des Spotmusters dargeboten, bis dieser die Lasertherapie auslöst.
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Einer vierten Ausgestaltung entsprechend sind das Lasersystem und das Scansystem zur Erzeugung eines Zielstrahles ausgebildet, eine oder mehrere weitere Linien, die alle Spots eines folgenden Spotmusters der geplanten Lasertherapie überlagern, zu erzeugen und als einen aneinandergesetzten Linienzug darzustellen.
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Dadurch kann nach erfolgter Lasertherapie eines Spotmusters die erfindungsgemäße Voranzeige eines folgenden Spotmusters der geplanten Lasertherapie erfolgen, wobei dies vorzugsweise automatisch und passgenau zum therapierten Spotmuster erfolgt.
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Bei dem vorgeschlagenen Verfahren zur Voranzeige eines zu applizierenden Spotmusters für eine Lasertherapie am Auge wird von einem Lasersystem und einem Scansystem ein Zielstrahl in Form einer oder mehreren Linien erzeugt, die alle Spots des Spotmusters einer geplanten Lasertherapie überlagern.
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Erfindungsgemäß wird die eine oder mehreren Linie(n) des Zielstrahles als ein aneinandergesetzter Linienzug dargestellt, der geradlinig, gebogen oder anderweitig geformt ist.
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Unabhängig davon, wie das Aneinandersetzen der ein oder mehreren Linien des Zielstrahles zu einem Linienzug erfolgt, sind einzelne oder auch alle Laserspots an den Umkehrpunkten, d. h. an den Punkten mit Richtungswechsel angeordnet.
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Beim Aneinandersetzen der ein oder mehreren Linien des Zielstrahles ist es von Vorteil die Bewegung des Scansystems zu berücksichtigen. Deshalb sind spiral-, mäander- oder zickzackförmige Aneinanderreihungen zu bevorzugen. Allerdings kann das Aneinandersetzen der ein oder mehreren Linien des Zielstrahles prinzipiell beliebig erfolgen.
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Das Aneinandersetzen der ein oder mehreren Linien des Zielstrahles zu einem Linienzug erfolgt dadurch, dass das Scansystem den Zielstrahl von einem Linienanfang zum Linienende zunächst beschleunigt und dann abbremsen, um im Punkt der Richtungsänderung den nächsten Linienzug zu beschleunigen und dann wieder abzubremsen, bis alle Linien zu einem Linienzug verbunden sind und das gesamte Spotmuster einer geplanten Lasertherapie angezeigt wurde.
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Erfindungsgemäß sollte die Gesamtzeit zur einmaligen Voranzeige eines kompletten Spotmusters (unabhängig von der Anzahl der Spots) in einem Bereich von 0,1ms - 100ms liegen. Um dem Behandler genügend Zeit für das Einrichten seines Spotmusters bei ständiger Verfügbarkeit der Voranzeige zu ermöglichen, ist die ständige Wiederholung der Voranzeige eines gesamten Spotmusters, insbesondere ohne Pausen vorgesehen.
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Unter Umständen kann es aus unterschiedlichsten Gründen sinnvoll sein eine oder mehrere Linien zu erzeugen, die nur einen Teil der Spots des Spotmusters einer geplanten Lasertherapie überlagern. Vorzugsweise werden hierzu nur die Spots des Spotmusters einer geplanten Lasertherapie überlagert, die den äußeren Rahmen des Spotmusters bilden.
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Während dieser Ausgestaltung entsprechend die einzelnen Laserspots innerhalb des aneinandergesetzten Linienzuges nicht dargestellt sind, werden in den folgenden Ausgestaltungsvarianten die einzelnen Laserspots innerhalb des aneinandergesetzten Linienzuges zusätzlich mit dargestellt.
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Einer ersten Ausgestaltungsvariante des Verfahrens entsprechend werden zusätzlich die einzelnen Laserspots innerhalb des aneinandergesetzten Linienzuges dargestellt, indem die Scanbewegung an deren Positionen verringert bzw. kurz gestoppt wird.
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Hierbei wird unter Beibehaltung der linienförmigen Voranzeige in den zeitlichen Scanverlauf eingegriffen, indem die Positionen der einzelnen Laserspots berücksichtigt und an diesen Stellen durch eine kurze Ruheposition des Scansystems der Zielstrahl länger auf diese Positionen dargestellt wird. Der kontinuierliche Linienzug bleibt damit visuell erhalten und die Positionen der einzelnen Laserspots werden zusätzlich deutlicher hervorgehoben.
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Erfindungsgemäß liegt die Verweilzeit des Zielstrahles auf einer einzelnen Position eines Laserspots zwischen 1 und 20ms.
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Einer zweiten Ausgestaltung des Verfahrens entsprechend werden zusätzlich die einzelnen Laserspots innerhalb des aneinandergesetzten Linienzuges dargestellt, indem die Intensität des Zielstrahles an deren Positionen kurzzeitig, deutlich erhöht wird.
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Hierbei wird unter Beibehaltung der linienförmigen Anzeige in die Intensität der Zielstrahlhelligkeit eingegriffen, indem die Positionen der einzelnen Laserspots berücksichtigt und an diesen Stellen die Intensität der Zielstrahlhelligkeit sichtbar erhöht wird. Auch hier bleibt der kontinuierliche Linienzug visuell erhalten und die Positionen der einzelnen Laserspots werden zusätzlich deutlicher hervorgehoben.
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Erfindungsgemäß erfolgt eine Erhöhung der Intensität um den Faktor 1,5 oder größer.
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Einer dritten Ausgestaltung des Verfahrens entsprechend werden zusätzlich die einzelnen Laserspots innerhalb des aneinandergesetzten Linienzuges dargestellt, indem die Wellenlänge des Zielstrahles an deren Positionen deutlich verändert wird. Dabei ist insbesondere ein zweiter Zielstrahls mit einer anderen Wellenlänge vorgesehen, wobei beide Zielstrahlen koaxial zueinander sind.
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Unter Beibehaltung der linienförmigen Anzeige wird hier in die Wellenlänge des Zielstrahls eingegriffen und an den Positionen der einzelnen Laserspots die Wellenlänge des Zielstrahls deutlich verändert.
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Dies erfolgt entweder durch Zuschaltung des zweiten Zielstrahles oder durch einen kurzzeitigen Wechsel vom ersten auf den zweiten Zielstrahl.
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Wiederum bleibt der kontinuierliche Linienzug visuell erhalten und die Positionen der einzelnen Laserspots werden zusätzlich deutlicher hervorgehoben.
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Erfindungsgemäß erfolgt eine Veränderung der Wellenlänge um mindestens 10nm.
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Bei einer Wellenlänge des ersten Zielstrahls von 635nm (hellrot), ist es beispielsweise ausreichend, wenn der zweite Zielstrahl eine Wellenlänge von 670nm (dunkelrot) aufweist.
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Um die Positionen der einzelnen Laserspots noch deutlicher hervorzuheben ist es jedoch auch möglich einen zweiten Zielstrahl mit einer Wellenlänge von 532nm (grün) zu verwenden.
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Die hier genannten beiden Wellenlängen für den zweiten Zielstrahl sind lediglich beispielhaft und können frei gewählt werden.
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Einer vierten Ausgestaltung des Verfahrens entsprechend wird der aneinandergesetzte Linienzug des Spotmusters einer geplanten Lasertherapie fortlaufend angezeigt.
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Dem Bediener wird dadurch ein nahezu „stehendes Bild“ des Spotmusters dargeboten, bis dieser die Lasertherapie auslöst.
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Einer weiteren Ausgestaltung des Verfahrens entsprechend sind das Lasersystem und das Scansystem zur Erzeugung eines Zielstrahles ausgebildet, eine oder mehrere weitere Linien, die alle Spots eines folgenden Spotmusters der geplanten Lasertherapie überlagern, zu erzeugen und als einen aneinandergesetzten Linienzug darzustellen.
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Dadurch kann nach erfolgter Lasertherapie eines Spotmusters die erfindungsgemäße Voranzeige eines folgenden Spotmusters der geplanten Lasertherapie erfolgen, wobei dies vorzugsweise automatisch und passgenau zum therapierten Spotmuster erfolgt.
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Mit der Erfindung wird's eine Lösung zur Verfügung gestellt, mit der dem Bediener die zu applizierenden Spotmuster vorab mit Hilfe eines Zielstrahles (ohne therapeutische Wirkung) angezeigt werden.
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Mit der vorgeschlagenen Lösung zur Voranzeige eines zu applizierenden Spotmusters zur Lasertherapie am Auge werden die Nachteile der Lösungen des Standes der Technik behoben und eine sichere und schnelle Anzeige der Spotmuster ermöglicht. Insbesondere erlaubt es die Lösung auch beim Einsatz relativ langsamer Scansysteme ein möglichst „stehenden Bild“ der Spotmuster anzuzeigen.
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Erfindungsgemäß wird von einem Lasersystem und einem Scansystem ein Zielstrahl in Form einer oder mehreren Linie(n) erzeugt, die alle Spots des Spotmusters einer geplanten Lasertherapie überlagern. Vorzugsweise können die eine oder mehreren Linie(n) des Zielstrahles, geradlinig, gebogen oder anderweitig geformt sein, wobei die Verfahrgeschwindigkeit innerhalb einer Linie des Linienzuges einen Wert > 50 mm/s erreicht.
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Ein besonderer Vorteil ist darin zu sehen, dass aus den ein oder mehreren Linien des Zielstrahles ein aneinandergesetzter Linienzug erzeugt und fortlaufend angezeigt, wodurch dem Bediener ein nahezu „stehendes Bild“ des Spotmusters dargeboten wird.
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Einer bevorzugten Ausgestaltung entsprechend ist vorgesehen, dass innerhalb des aneinandergesetzten Linienzuges zusätzlich die einzelnen Laserspots dargestellt werden. Erfindungsgemäß wird dafür an den Positionen der einzelnen Laserspots die Scanbewegung verringert bzw. kurz gestoppt, die Intensität des Zielstrahles kurzzeitig, deutlich erhöht oder die Wellenlänge des Zielstrahles deutlich verändert.
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Die vorgeschlagene Lösung ist zur Lasertherapie am Auge vorgesehen, bei der ein zu applizierendes Spotmuster durch einen Zielstrahl vorangezeigt wird, bevor die eigentliche Lasertherapie am Auge erfolgt. Dabei ist die Lösung für die Lasertherapie sowohl der Retina, des Trabekelwerkes oder auch anderer Regionen geeignet.
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Außerdem ist es unerheblich ob es sich dabei um ein minimal invasives Verfahren zur thermischen Stimulation, um Selektive Retina Therapie oder Selektive Laser Trabekuloplastie oder eine Laserkoagulation zur Denaturierung von Gewebe handelt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102009021604 A1 [0007]
- EP 1701651 B1 [0008]
- WO 2014/049132 A1 [0009]