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QUERVERWEIS UND PRIORITÄTSANSPRUCH
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Diese Anmeldung beansprucht die Priorität der vorläufigen
US-Patentanmeldung Nr. 63/044,111 mit dem Titel „METHOD AND APPARATUS FOR MODULATION OF TRACTS IN NERVOUS TISSUE“, die am 25. Juni 2020 eingereicht wurde, deren Gesamtheit durch Bezugnahme einbezogen ist.
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GEBIET
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Offenbarte Ausführungsformen sind allgemein auf ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Modulieren von Bahnen in Nervengewebe gerichtet.
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HINTERGRUND
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Es ist bekannt, dass die Aktivität ausgewählter Bereiche im Gehirn durch die Anwendung sich dynamisch verändernder Magnetfelder moduliert werden kann. Die klinische Anwendung dieses Phänomens ist als „transkranielle Magnetstimulation“ bekannt. Die räumliche Ausdehnung des Bereichs, in dem sich Magnetfelder verändern, wird durch die Form der elektrischen Spulen, die sich in der Nähe des Gehirns befinden, und die Menge des Stroms, der durch diese Spulen fließt, bestimmt. Die Form der Bereiche, die von den dynamischen Magnetfeldern betroffen sind, ist im Allgemeinen durch Erwägungen der Spulengestaltung auf ovale Bereiche begrenzt, die in der Nähe des Schädels zentriert sind. Viele der für die Forschung oder für klinische Anwendungen nützlichsten Gehirnbahnen weisen nicht diese Formen und Lagen auf. So nimmt man beispielsweise an, dass emotionale Störungen von tief liegenden Bereichen im Gehirn ausgehen, und die mit solchen Störungen verbundenen neuronalen Übertragungen sich auf eine lineare Weise ausbreiten können. Der Begriff Modulation soll eine Stimulation und Hemmung oder Interferenz bei der Übertragung von neuronaler Information oder Steuerung einschließen.
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Es ist bekannt, dass Information über solche sich dynamisch verändernden Magnetfelder durch die Veränderung von Magnetresonanzbildern nachgewiesen werden kann, wie von D.E. Bohning et al. in der Neuroreport-Veröffentlichung von 1977 mit dem Titel „Magnetic Transcranial Magnetic field Stimulation (TMS) fields in vivo with Magnetic Resonance Imaging (MRI)“ gelehrt wird. In dieser Veröffentlichung wurde eine Spule innerhalb eines supraleitenden MRTs eingesetzt und ein Strom durch die Spule geleitet, um sich dynamisch ändernde Magnetfelder zu erzeugen. Die Verwendung eines solchen Systems kann für einen Probanden gefährlich sein, da während des Stromdurchgangs durch die Spule eine Kraft oder ein Drehmoment auf die Spule einwirken kann, wobei die Kraft oder das Drehmoment durch die Wechselwirkung zwischen dem statischen Magnetfeld des supraleitenden Magneten und dem transienten Magnetfeld der stromdurchflossenen Spule erzeugt wird. Es ist bekannt, dass TMS-Vorrichtungen mit spezifischen Spulenkonfigurationen geliefert werden, die für das Aktivieren bestimmter Bereiche von Nervengeweben optimiert sind, und dass in einigen Fällen die Spulen physisch bewegt werden, um diese Bereiche zu aktivieren. Es ist bekannt, dass die Menge an Strom, die der TMS-Spule zugeführt wird, auf der Grundlage von beobachteten physiologischen Wirkungen wie Fingerzucken festgelegt werden kann.
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ZUSAMMENFASSUNG
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Offenbarte Ausführungsformen beschreiben eine Vorrichtung und ein Verfahren zum Erzeugen von Magnetfeldänderungen, die sich genauer an die Bahnen und Bereiche des Gehirns anpassen, die für Forscher und Kliniker von Interesse sind.
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In einigen Ausführungsformen umfasst eine Vorrichtung mindestens zwei Spulen, die konfiguriert sind, in der Nähe von Nervengewebe angeordnet zu sein und Magnetfelder zur Modulation des Nervengewebes zu erzeugen, und ein Steuersystem, das konfiguriert ist, eine Zeitabstimmung von zur Modulation des Nervengewebes angewendeten Magnetfeldern zu steuern. Die Zeitabstimmung kann innerhalb der Integrationszeit des Nervengewebes liegen.
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In einigen Ausführungsformen stellt die Zeitabstimmung und/oder die Phase der Magnetfelder, die von den mindestens zwei Spulen erzeugt werden, eine relative wahrgenommene Bewegung und/oder Richtungsabhängigkeit innerhalb des Nervengewebes her.
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Figurenliste
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- 1 veranschaulicht ein Beispiel eines Menschen oder eines anderen Tieres zu verschiedenen Zeiten in der Nähe von mindestens einer Spule, einem Elektromagneten oder einem Elektropermanentmagneten;
- 2 ist ein Blockdiagramm eines Steuersystems und einer Stromquelle gemäß den offenbarten Ausführungsformen; und
- 3 ist ein Flussdiagramm eines Verfahrens zum Modulieren von Nervengewebe gemäß den offenbarten Ausführungsformen.
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GENAUE BESCHREIBUNG
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1 zeigt ein Beispiel für eine Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 105. Der Kopf eines Menschen oder eines anderen Tieres 140 ist zu verschiedenen Zeiten 100, 110, 120, 130 gezeigt. Mindestens eine Spule oder ein Elektromagnet oder Elektropermanentmagnet 150 befindet sich in der Nähe (d.h. innerhalb eines Meters) des Kopfes 140. Mindestens eine zusätzliche Spule oder ein Elektromagnet oder Elektropermanentmagnet 160 ist auf ähnliche Weise in der Nähe (d. h. innerhalb eines Meters) des Kopfes 140 angeordnet. Zu einer Zeit, die 100 entspricht, wird die Spule 150 durch einen Strom aus einem System aktiviert, um ein Magnetfeld 170 im Kopf 140 zu erzeugen. Die Stromquelle 240 und das Steuersystem 250, einschließlich eines Prozessors 260, sind in
2 veranschaulicht, die über Kabel oder drahtlos mit der Vorrichtung 105 verbunden sein können. Zu einer anschließenden Zeit, die kürzer ist als eine neuronale Reaktionszeit, zum Beispiel weniger als 0,1 Sekunden, weniger als 100 Millisekunden, weniger als 500 Mikrosekunden, wie in der durch Bezugnahme einbezogenen
US 9,411,030 beschrieben, erzeugt das System einen Strom durch die Spule 160, um ein Magnetfeld 180 im Kopf zu erzeugen, wie in 110 gezeigt. Eine Zeit 120 stellt das wie vom Gehirn wahrgenommene Magnetfeld dar, in welchem Fall die physiologischen Wirkungen der Magnetfelder der Zeiten 100 und 110 an den Stellen 190 und 200 integriert oder anderweitig kombiniert sind. Wie bei Zeit 130 gezeigt, können die summierten Wirkungen einen Trakt 210 im Gehirn aktivieren oder anderweitig modulieren.
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Die vorstehenden Abläufe in einem Beispiel eines Verfahrens sind im Flussdiagramm von 3 veranschaulicht. Obwohl der Begriff „anschließender Ablauf“ im nächsten Abschnitt dieser Beschreibung zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendet wird, sollte verstanden werden, dass einige Abläufe in unterschiedlichen Reihenfolgen sein und wiederholt werden können. Die Sequenz kann bei 300 mit einer MRT des Gehirns oder eines anderen Nervenorgans (z. B. des Rückenmarks) beginnen. Ein Stromimpuls wird durch eine Spule oder einen Elektromagneten oder Elektropermanentmagneten 310 geschickt. Ein weiterer Stromimpuls wird durch eine Spule oder einen Elektromagneten oder Elektropermanentmagneten 320 geschickt. Der Impuls bei 320 kann auch von der gleichen Spule wie bei 310 stammen. Weitere ähnliche Abläufe bei 320 können angewendet werden. Das Gehirn und/oder die Nervengewebe können die Abläufe 310 und 320 integrieren.
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Gegebenenfalls kann ein Magnetresonanz (MR)-Bild erhalten werden, um die Magnetfelder zu bestimmen, die bei einem beliebigen oder allen der vorstehenden Abläufe erzeugt werden. Diese Bestimmung kann eine Untersuchung der Wirkung der Magnetfelder auf die Spinzustände an verschiedenen Stellen und zu verschiedenen Zeiten einschließen, wie beispielsweise von D.E. Bohning et al. (vorstehend zitiert) gelehrt.
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Wie vorstehend in der Beschreibung der Figuren erörtert, umfasst die Vorrichtung 105 mindestens zwei Spulen oder Elektromagnete oder Elektropermanentmagnete 150 und 160 innerhalb eines Meters von neuronalem oder Nervengewebe wie dem Gehirn 140. Es sollte verstanden werden, dass die Begriffe „neuronales“ oder „Nerven“-Gewebe" sich auf Gewebe beziehen, die Nerven oder Neuronen enthalten. In 1 ist das Nervengewebe als ein Gehirn enthaltender Kopf 140 dargestellt.
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Es sollte verstanden werden, dass der Begriff „Elektropermanentmagnet“ eine Vorrichtung einschließt, die mindestens eine Spule oder ein stromführendes Material (zum Beispiel einen Draht) und magnetisierbares Material einschließt, wobei sich die Magnetisierung des magnetisierbaren Materials als ein Ergebnis des Stroms in Größe oder Richtung ändert, und zumindest etwas dieser Änderung der Magnetisierung bestehen bleibt, nachdem ein Strom durch die mindestens eine Spule oder das stromführende Material geflossen ist. Für die Zwecke dieser Offenbarung schließt der Begriff „Spule“ Spulen, Teile von stromführendem Material, Elektromagnete und Elektropermanentmagnete ein. Für die Zwecke dieser Offenbarung soll die Formulierung „mindestens zwei Spulen, die konfiguriert sind, in der Nähe von Nervengewebe angeordnet zu sein und Magnetfelder zur Modulation des Nervengewebes zu erzeugen“ eine Erzeugung von Magnetfeldern durch die Spule, das magnetisierbare Material, oder die Kombination von sowohl der Spule als auch dem magnetisierbaren Material einschließen.
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In Übereinstimmung mit offenbarten Ausführungsformen können die Spulen 150 und 160 und andere mögliche Spulen mit elektrischen Strömen aktiviert werden, um Magnetfelder im Probanden, z.B. dem Kopf des Probanden, zu erzeugen. Die elektrischen Ströme zu den verschiedenen Spulen können zu aufeinanderfolgenden Zeiten erzeugt werden, so dass das neuronale Gewebe eine kumulative magnetische Wirkung mit einem Bereich wahrnimmt, der größer oder verschieden ist als der Bereich einer beliebigen einzelnen Spule. Die Richtung der magnetischen Wirkung kann durch Ändern der Zeit, der Phase und der Stärke der Ströme durch die Spulen gesteuert werden. Es sollte verstanden werden, dass der Begriff „magnetische Wirkung“ die Induktion elektrischer Felder einschließen kann, die physiologische Aktivitäten von Nervengewebe stimulieren, hemmen oder anderweitig modulieren können. Die physiologische Wirkung der magnetischen Wirkung auf Nervengewebe wird als „physiologische Wirkung“ bezeichnet.
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Für die Zwecke dieser Offenbarung sollen die Begriffe „integrieren“ und „Integration“ einen Ablauf beschreiben, bei dem die Reaktionszeit des Nervengewebes (z. B. die Integrationszeit) auf aufeinanderfolgende magnetische Wirkungen kürzer ist als die Zeit zwischen dem Beginn und/oder dem Ende jeder magnetischen Wirkung, oder kürzer ist als die Zeit zwischen dem Beginn des Endes aller magnetischen Wirkungen. Die Integrationszeit kann die Zeit einschließen, damit ein einzelnes Neuron oder ein Nerv auf eine Modulation reagiert, die Zeit, damit eine Gruppe von Neuronen oder Nerven auf eine Modulation reagiert, oder die Zeit, damit ein Schaltkreis, der eine Gruppe von Neuronen oder Nerven enthält, auf eine Modulation reagiert.
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Für die Zwecke dieser Offenbarung soll der Begriff „Integrationszeit“ in der Länge mit neuronalen Reaktionszeiten (wie vorstehend beschrieben) vergleichbar sein. Neuronale Reaktionszeiten können einige Millisekunden, zehnfache Millisekunden, Hunderte von Millisekunden oder länger sein, abhängig von der Art des Neurons oder Nervs und der Anzahl der an der Reaktion beteiligten Neuronen oder Nerven.
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Die Begriffe „integrieren“ und „Integration“ sollen auch eine teilweise Überlappung oder minimale Trennung (zum Beispiel weniger als 1 Sekunde) der magnetischen Wirkungen in der Zeit einschließen, um eine wahrgenommene relative Bewegung und/oder Richtung aufeinanderfolgender magnetischer Wirkungen an verschiedenen Orten herzustellen. Wenn beispielsweise eine magnetische Wirkung auf das Gehirn eines Probanden durch eine Spule (zum Beispiel Spule 150 am Ort der Spule 150) angewendet wird, und dann eine andere magnetische Wirkung durch eine andere Spule (zum Beispiel Spule 160 am Ort der Spule 160) angewendet wird, und sich diese magnetischen Wirkungen innerhalb einer Integrationszeit überlappten, dann kann ein Schaltkreis im Gehirn (über eine physiologische Wirkung) moduliert werden, als ob beide Spulen 150 und 160 zur gleichen Zeit an ihren jeweiligen Orten aktiviert worden wären. Es versteht sich, dass dieses Verfahren angewendet werden kann, um physiologische Wirkungen mit vielen Größen und Formen zu erzeugen.
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Wenn die magnetischen Wirkungen der zwei oder mehr Spulen nicht zur gleichen Zeit angewendet wurden, dann kann die physiologische Wirkung innerhalb eines neuronalen Pfads oder einer Bahn gerichtet sein. Der Unterschied in der Zeitabstimmung wird in dieser Offenbarung als „Phase“ bezeichnet. Anpassungen der Phase der von den Spulen erzeugten Magnetfelder können verwendet werden, um weiter die Größe, das Ausmaß, den Ort oder die Richtung einer solchen Modulation zu spezifizieren. Es sollte verstanden werden, dass die Verwendung von MR- oder Magnetpartikelbildgebung beim Machen solcher Anpassungen helfen kann, zum Beispiel durch eine Rückkopplungsroutine, die die Magnetfelder durch MR- oder Magnetpartikelbildgebung untersucht und dann die Magnetfelder ändert.
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Abläufe im Verfahren sind in 3 gezeigt. Eine oder mehrere Bildgebungsstudien 300 und 330 können vor, während und/oder nach der Aktivierung der Spulen erhalten werden, um Information bezüglich der räumlichen Ausdehnung oder einer anderen Beschreibung der angewendeten Magnetfelder und der Reaktion des Nervengewebes (zum Beispiel mit dem BOLD-Effekt) hinzuzufügen. Die bildgebende Untersuchung kann mit Magnetresonanztomographie, Elektronenresonanztomographie, Magnetpartikelbildgebung oder anderen Mitteln erhalten werden, die die zur Durchführung der Modulation verwendeten Elektropermanentmagneten benutzen. Es versteht sich, dass die Elektropermanentmagnete zum Sammeln von Bildern verwendet werden können, so dass TMS und Bildgebung durchgeführt werden können, ohne den Probanden von einer Plattform zu einer anderen zu bewegen. Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass ohne eine solche Bewegung die Positionsgenauigkeit besser ist, und die Zeitabstimmung zwischen TMS und MRT verringert ist, so dass die Messung der Reaktion von Nervengewebe genauer ist. Die Verwendung von Elektropermanentmagneten zur Aufnahme von Bildern wurde bereits im erteilten Patent 10908240 und in verwandten Patenten beschrieben, die hierin durch Bezugnahme einbezogen sind.
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Es sollte verstanden werden, dass die Verwendung von Elektropermanentmagneten in einer einzigen Vorrichtung, um die Magnetfelder für die Modulation von Nervengewebe zu erzeugen und die Anatomie und physiologischen Reaktionen des Nervengewebes aufzuzeigen, und um das Ausmaß der zur Modulation des Nervengewebes erzeugten Magnetfelder zu beschreiben, neu ist. Da die eine oder mehreren Spulen oder Elektropermanentmagnete ein- und ausgeschaltet oder anderweitig moduliert werden können, so dass zu der Zeit, zu der der TMS-Impuls von einer oder mehreren Spulen oder Elektropermanentmagneten angewendet wird, kein statisches Magnetfeld angewendet wird, wird es keine Kraft auf die eine oder mehreren Spulen geben. Ohne die begleitende Bewegung, die mit Kräften einhergehen kann, kann eine solche Vorrichtung sicherer zu benutzen sein als das von Bohning et al. beschriebene System. Das Fehlen eines permanenten statischen Feldes bietet dem Benutzer der Vorrichtung somit zusätzliche Sicherheit und Flexibilität.
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Es sollte verstanden werden, dass die kombinierte Verwendung mehrerer Elektropermanentmagneten mit geeigneter Phasenlage, wie hierin beschrieben, beim Modulieren von Nervengeweben, die sich tief im Gehirn befinden, wirksamer sein kann als die ein bis vier Spulen, die derzeit bei TMS verwendet werden.
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Es versteht sich, dass die Zeitabstimmung und die Aktivierungsstärken mehrerer Spulen einen Flexibilitätsvorteil gegenüber TMS-Vorrichtungen darstellen können, die spezifische Konfigurationen aufweisen, die für das Modulieren bestimmter Bereiche optimiert sind. Beispielsweise kann ein Benutzer entscheiden, die Vorrichtung zu verwenden, um einen Bereich in einem Probanden zu modulieren, und dann einen verschiedenen Bereich in demselben oder einem anderen Probanden zu modulieren, ohne die Spulenpositionen physisch verschieben zu müssen, sondern er muss nur die elektrischen Parameter (zum Beispiel die Phase und/oder die Stärke) der Ströme ändern, die den mindestens zwei Spulen in der Erfindung zugeführt werden. Die Erfindung entspricht daher einem „Allzweck“-System, das von einem medizinischen Praktiker verwendet werden könnte, um viele Zustände zu behandeln.
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Es sollte verstanden werden, dass die Vorrichtung und das Verfahren der Erfindung bei psychiatrischen Störungen oder Krankheiten verwendet werden können, um einen Probanden zu habituieren oder anderweitig eine gewünschte Bahn oder einen Pfad zu modulieren. Es sollte verstanden werden, dass die Vorrichtung und das Verfahren der Erfindung bei neurologischen Störungen oder Krankheiten verwendet werden können, um einen Probanden zu habituieren oder anderweitig eine gewünschte Bahn oder einen Pfad zu modulieren, zum Beispiel vor einer Operation oder anderen ablativen Verfahren.
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Darüber hinaus wird ein Fachmann auf dem Gebiet bei der Betrachtung der vorstehenden Lehren erkennen, dass die vorstehenden beispielhaften Ausführungsformen und das Steuersystem auf der Verwendung eines oder mehrerer programmierter Prozessoren basieren können, die mit einem geeigneten Computerprogramm programmiert sind. Die offenbarten Ausführungsformen können jedoch auch unter Verwendung von Hardwarekomponentenäquivalenten, wie Spezialhardware und/oder dafür vorgesehenen Prozessoren, umgesetzt werden. In ähnlicher Weise können Allzweckcomputer, mikroprozessorbasierte Computer, Mikrocontroller, optische Computer, Analogcomputer, vorgesehene Prozessoren, anwendungsspezifische Schaltungen und/oder vorgesehene festverdrahtete Logik verwendet werden, um alternative gleichwertige Ausführungsformen zu konstruieren.
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Darüber hinaus sollte verstanden werden, dass eine Steuerung und Zusammenarbeit der vorstehend beschriebenen Komponenten unter Verwendung von Softwareanweisungen bereitgestellt werden kann, die in einer greifbaren, nicht transitorischen Speichervorrichtung wie einer nicht transitorischen computerlesbaren Speichervorrichtung gespeichert werden können, die Anweisungen speichert, die, wenn sie auf einem oder mehreren programmierten Prozessoren ausgeführt werden, die vorstehend beschriebenen Verfahrensabläufe und die daraus resultierende Funktionalität ausführen. In diesem Fall soll der Begriff „nicht transitorisch“ übertragene Signale und sich ausbreitende Wellen ausschließen, nicht aber Speichervorrichtungen, die löschbar oder von Energiequellen abhängig sind, um Informationen beizubehalten.
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Fachleute auf dem Gebiet werden bei der Betrachtung der vorstehenden Lehren erkennen, dass die Programmabläufe und -prozesse und die damit verbundenen Daten, die verwendet werden, um bestimmte der vorstehend beschriebenen Ausführungsformen umzusetzen, unter Verwendung von Plattenspeicherung sowie von anderen Formen von Speichervorrichtungen umgesetzt werden können, einschließlich, aber nicht beschränkt auf nicht transitorische Speichervorrichtungen, nicht transitorische Speichermedien (wobei nicht transitorisch nur bedeuten soll, sich ausbreitende Signale auszuschließen, und nicht Signale, die insofern transitorisch sind, als sie durch Entfernen der Stromversorgung oder explizite Löschvorgänge gelöscht werden), wie zum Beispiel Nur-Lese-Speicher (ROM)-Vorrichtungen, Arbeitsspeicher (RAM)-Vorrichtungen, Netzwerkspeichervorrichtungen, optische Speicherelemente, magnetische Speicherelemente, magnetooptische Speicherelemente, Flash-Speicher, Kernspeicher und/oder andere gleichwertige flüchtige und nichtflüchtige Speichertechnologien, ohne von bestimmten Ausführungsformen abzuweichen. Solche alternativen Speichervorrichtungen sollten als Äquivalente betrachtet werden.
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Während verschiedene beispielhafte Ausführungsformen vorstehend beschrieben wurden, sollte verstanden werden, dass sie nur als Beispiel und nicht als Einschränkung dargestellt wurden. Daher sollte die Breite und der Umfang der vorliegenden Erfindung nicht durch eine beliebige der vorstehend beschriebenen beispielhaften Ausführungsformen beschränkt werden, sondern sollte stattdessen nur in Übereinstimmung mit den folgenden Ansprüchen und deren Äquivalenten definiert werden.
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Gemäß einigen Ausführungsformen umfasst eine Vorrichtung beispielsweise mindestens zwei Spulen, die konfiguriert sind, in der Nähe von Nervengewebe angeordnet zu sein und Magnetfelder zur Modulation des Nervengewebes erzeugen, und ein Steuersystem, das konfiguriert ist, die Zeitabstimmung der zur Modulation des Nervengewebes angewendeten Magnetfelder zu steuern, wobei die Zeitabstimmung innerhalb der Integrationszeit des Nervengewebes liegt.
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Die Modulation, die durch die Magnetfelder von den mindestens zwei Spulen in Kombination erzeugt wird, unterscheidet sich in Größe, Form, Richtung oder Ausmaß von der Modulation, die jede Spule separat erzeugt.
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Die mindestens zwei Spulen befinden sich in Elektropermanentmagneten.
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Die mindestens zwei Spulen sind konfiguriert, innerhalb von 1 Meter des Nervengewebes angeordnet zu sein.
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Das Steuersystem ist konfiguriert, eine zweite Spule der mindestens zwei Spulen im Anschluss an die Aktivierung einer ersten Spule der mindestens zwei Spulen zu aktivieren.
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Die erste Spule und die zweite Spule sind konfiguriert, überlappende Magnetfelder in dem Nervengewebe zu erzeugen.
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Die Integrationszeit beträgt weniger als 1 Sekunde.
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Die Integrationszeit beträgt mehrere Millisekunden, oder zehnfache Millisekunden, oder Hunderte von Millisekunden, oder länger.
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Die Vorrichtung ist konfiguriert, einen Probanden zu habituieren oder anderweitig eine gewünschte Bahn oder einen Pfad zu modulieren.
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Die Vorrichtung ist des Weiteren konfiguriert, durch Auswählen von elektrischen Parametern der mindestens zwei Spulen einen oder mehrere Bereiche in einem Probanden zu modulieren, und einen oder mehrere verschiedene Bereiche in demselben oder einem verschiedenen Probanden, oder einem verschiedenen Probanden zu modulieren, indem die elektrischen Parameter der mindestens zwei Spulen angepasst werden.
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Die Vorrichtung ist konfiguriert, sowohl Daten zu sammeln, die zum Bilden einer Abbildung des Nervengewebes in einem Probanden verwendet werden, als auch das Nervengewebe zu modulieren, ohne den Probanden zu bewegen.
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In Übereinstimmung mit mindestens einigen Ausführungsformen umfasst ein Verfahren zum Modulieren von Nervengewebe: Anordnen von mindestens zwei Spulen in der Nähe von Nervengewebe, Erzeugen von Magnetfeldern durch Aktivieren der mindestens zwei Spulen, und Anwenden der Magnetfelder, um das Nervengewebe zu modulieren, wobei eine Zeitabstimmung der zur Modulation des Nervengewebes angewendeten Magnetfelder innerhalb der Integrationszeit des Nervengewebes liegt.
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Die Magnetfelder von den mindestens zwei Spulen können verwendet werden, um vor, nach oder während der Modulation eine Bildgebungsstudie durchzuführen.
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Die Zeitabstimmung und/oder die Phase der von den mindestens zwei Spulen erzeugten Magnetfelder stellt eine wahrgenommene relative Bewegung und/oder Richtungsabhängigkeit innerhalb des Nervengewebes her.
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Die mindestens zwei Spulen sind innerhalb von 1 Meter des Nervengewebes angeordnet.
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Eine zweite Spule der mindestens zwei Spulen wird im Anschluss an die Aktivierung einer ersten Spule der mindestens zwei Spulen aktiviert.
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Die erste Spule und die zweite Spule erzeugen überlappende Magnetfelder im Nervengewebe.
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Die Integrationszeit beträgt weniger als 1 Sekunde.
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Die Integrationszeit beträgt mehrere Millisekunden, oder zehnfache Millisekunden, oder Hunderte von Millisekunden, oder länger.
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Das Verfahren umfasst des Weiteren das Habituieren eines Probanden oder anderweitiges Modulieren einer gewünschten Bahn oder eines Pfads.
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Das Verfahren umfasst des Weiteren Modulieren eines oder mehrerer Bereiche in einem Probanden, und dann Modulieren eines oder mehrerer verschiedener Bereiche in demselben oder einem verschiedenen Probanden, oder einem verschiedenen Probanden.
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Die Magnetfelder werden angewendet, um sowohl Daten zu sammeln, die verwendet werden, um eine Abbildung des Nervengewebes in einem Probanden zu bilden, als auch um das Nervengewebe zu modulieren, ohne den Probanden zu bewegen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 63044111 [0001]
- US 9411030 [0008]