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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Hydraulikwegeschieberventil mit einem Gehäuse, einem in einer Schieberbohrung im Gehäuse mittels einer Schieberpassung beweglich gelagerten Schieberkolben und Druckbereichen, an denen unterschiedliche Drücke anliegen.
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Bei Hydraulikwegeschieberventilen kommt es bauartbedingt aufgrund der notwendigen Beweglichkeit des Schieberkolbens in der Schieberpassung zwangsläufig zu Leckageströmen. Diese treten funktionsbedingt zwischen Druckbereichen auf, die regelmäßig nur durch eine Schieberpassung voneinander getrennt und mit unterschiedlichen Drücken beaufschlagt sind. Dabei kann es sich bei den Druckbereichen um einen Druckanschluss, einen Rücklauf bzw. eine Entlastung, ein Lastdrucksignal, einen Hydroverbraucheranschluss oder andere unter Druck stehende Anschlüsse eines hydraulischen Systems handeln. In der Regel sind die auftretenden Leckageströme unerwünscht, werden dadurch doch die Drücke in den jeweiligen Druckbereichen beeinflusst, zwischen denen sie auftreten. Insbesondere kann es so zu einem unerwünschten Erhöhen eines niedrigeren Druckes oder einem unerwünschten Absenken eines höheren Druckes kommen.
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Um dem entgegenzuwirken, lassen sich im Stand der Technik verschiedene Ansätze finden, um den Einfluss von Leckageströmen in Hydraulikwegeschieberventilen entlang eines Druckgradienten zu minimieren.
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Einerseits lassen sich Leckageströme in Hydraulikwegeschieberventilen zum Beispiel durch eine entsprechende Ausgestaltung der Schieberpassungen minimieren. Je enger die Passung, desto weniger Leckage tritt auf. Hierbei ergibt sich jedoch das Problem, dass gerade bei Hydrauliksystemen, die in Umgebungen mit starker Verschmutzung eingesetzt werden - wie es zum Beispiel bei Baustellengeräten oder Forstarbeitsfahrzeugen der Fall ist - selbst bei noch so gründlicher Filterung Verschmutzungen des Hydraulikfluids auftreten können. Diese Verschmutzungen können bei einer besonders engen Schieberpassung zu Blockaden der Schieberkolben der entsprechenden Hydraulikwegeschieberventile führen. Dies wiederrum führt dann zwangsläufig zu einem Gesamtausfall des Hydrauliksystems und unter Umständen zu einer aufwändigen Reinigung bzw. Instandsetzung des Hydraulikwegeschieberventils.
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Andererseits besteht die Möglichkeit, bei einer größer gewählten Schieberpassung die Leckageströme zwischen zwei Druckbereichen dadurch zu minimieren, dass die Überdeckung entsprechend erhöht wird. Dies hat den Nachteil, dass ein solches Hydraulikwegeschieberventil zwangsläufig mehr Bauraum benötigt, schwerer wird und höhere Materialkosten verursacht. Oft ist es auch nicht möglich in komplexen hydraulischen Systemen beliebig viel Bauraum zur Verfügung zu stellen, weshalb gegebenenfalls unerwünschte Leckageströme in Kauf genommen werden.
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Vor diesem Hintergrund ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Hydraulikwegeschieberventil aufzuzeigen, bei dem die unerwünschten Auswirkungen von derartigen Leckageströmen kompensiert bzw. minimiert werden können und gleichzeitig weder eine Vergrößerung des Bauraums oder des Gewichts noch eine erhöhte Gefahr von Störungen oder Blockaden des Schieberkolbens in Kauf genommen werden müssen.
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Diese Aufgabe wird durch das Hydraulikwegeschieberventil gemäß Anspruch 1 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
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Das erfindungsgemäße Hydraulikwegeschieberventil weist ein Gehäuse mit einem in einer Schieberbohrung des Gehäuses mittels wenigstens einer ersten Schieberpassung beweglich gelagerten Schieberkolben auf. Das Hydraulikwegeschieberventil hat wenigstens einen ersten und einen zweiten Druckbereich. Hierbei liegt an einem Druckbereich ein höherer Druck an als an dem anderen Druckbereich. Die erste Schieberpassung ist zwischen dem ersten und dem zweiten Druckbereich angeordnet. Mithin stellt die Schieberpassung eine Art Steg zwischen den beiden Druckbereichen dar.
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Weiterhin ist im Gehäuse des erfindungsgemäßen Hydraulikwegeschieberventils wenigstens eine erste Beeinflussungsleitung vorgesehen. Diese mündet in die erste Schieberpassung und beeinflusst Leckageströme durch die erste Schieberpassung, sodass eine Druckbeeinflussung zwischen dem ersten und dem zweiten Druckbereich beeinflussbar ist.
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Die erfindungsgemäße Lösung hat den Vorteil, dass bei im wesentlichen gleichbleibender Konstruktion des Hydraulikwegeschieberventils die normalerweise auftretenden Leckageströme durch die Schieberpassung kompensiert bzw. minimiert werden können. Durch die Beeinflussungsleitung kann daher der Einfluss der Leckageströme ausgeglichen werden, ohne dass das Wegeschieberventil aufgrund einer höheren Überdeckung größer baut. Auch kann die Schieberpassung erfindungsgemäß so gewählt werden, dass eine verschmutzungsbedingte Blockade des Schieberkolbens weitgehend verhindert wird. Im Gegenteil zum Stand der Technik ermöglicht die vorliegende Erfindung daher die Umsetzung eines platzsparenden und gleichzeitig weniger fehleranfälligen Hydraulikwegeschieberventils.
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Selbstverständlich sind unter dem Begriff Hydraulikwegeschieberventil alle Schieberventile zu verstehen, die entweder durch axiale oder durch rotatorische Bewegungen eines Schieberkolbens Wege zwischen hydraulischen Anschlüssen freigeben oder sperren.
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Zweckmäßigerweise ist die erste Beeinflussungsleitung eine Entlastungsleitung oder eine Druckleitung. Als Entlastungsleitung ist hierbei eine hydraulische Leitung zu verstehen, die zumindest mittelbar zum Tank führt. Unter einer Druckleitung ist eine hydraulische Leitung zu verstehen, die mit Druck beaufschlagt ist. Hierbei kann es sich um Pumpendruck handeln. Es ist allerdings auch vorstellbar, hierfür beispielsweise Lastdruck oder andere Drücke eines hydraulischen Systems zu verwenden.
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So können durch die Beeinflussungsleitung sowohl die Beeinflussung eines höheren Drucks als auch die Beeinflussung eines niedrigeren Drucks entlang eines Druckgradienten gezielt verändert bzw. kompensiert werden. Soll ein Druckbereich mit niedrigerem Druck nicht durch Leckageströme aus einem Druckbereich mit höherem Druck beeinflusst werden, lassen sich die auftretenden Leckageströme durch die Beeinflussungsleitung aus der Schieberpassung durch die als Entlastungsleitung ausgebildete Beeinflussungsleitung abführen bzw. kompensieren, so dass der niedrigere Druck unbeeinflusst bleibt. Im umgekehrten Fall können Leckageströme aus einem Druckbereich mit höherem Druck beeinflusst werden, indem die Schieberpassung über die Beeinflussungsleitung mit Druck beaufschlagt wird, so dass der höhere Druck unbeeinflusst bleibt. Die Beeinflussungsleitung ist in diesem Fall eine Druckleitung.
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Es ist von Vorteil, wenn die erste Beeinflussungsleitung in eine erste wenigstens teilweise umlaufende Nut in der ersten Schieberpassung mündet. Dadurch kann eine kontrollierte Beeinflussung der Leckageströme über einen definierten Abschnitt der ersten Schieberpassung gewährleistet werden. Bei Hydraulikwegeschieberventilen mit axial beweglichem Schieberkolben ist insbesondere eine Umfangsnut von Vorteil, um Leckageströme gezielt über den gesamten Umfang der Schieberpassung zu beeinflussen.
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Vorteilhafterweise ist ein erster hydraulischer Widerstand in der ersten Beeinflussungsleitung angeordnet, der insbesondere eine Drossel ist. Dadurch lässt sich die Beeinflussung der Leckageströme in ihrem Volumen definieren.
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Zweckmäßigerweise bildet ein Abschnitt der ersten Schieberpassung zwischen der ersten Beeinflussungsleitung und dem ersten oder dem zweiten Druckbereich einen zweiten hydraulischen Widerstand. Der zweite hydraulische Widerstand bildet zusammen mit dem ersten hydraulischen Widerstand eine Düsenkette. Dabei ist der erste hydraulische Widerstand insbesondere eine vorzugsweise einstellbare Einschraubblende. So kann über die einstellbare Einschraubblende die Kompensation der Leckageströme mittels der Düsenkette gezielt beeinflusst werden. Es kann etwa bei einer Druckleitung der zu beaufschlagende Druck und bei einer Entlastungsleitung der abzuführende Leckagestrom gezielt eingestellt werden.
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Es ist von Vorteil, wenn das Gehäuse aus Stahl ist. Dadurch können kompakt mehrere Einstiche und Bohrungen angeordnet werden, ohne dass es zu Festigkeits- oder Fertigungsproblemen kommt. Bei einem vergleichbaren Gussbauteil aus Gusseisen könnten entsprechend kleine Bohrungsdurchmesser und entsprechend kleine Abstände zwischen den Bohrungen nicht realisiert werden bzw. müssen - sofern überhaupt möglich - aufwändig bereits bei der Herstellung des Gussbauteils berücksichtigt werden.
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Vorteilhafterweise weist das Hydraulikwegeschieberventil einen dritten Druckbereich auf, an dem ein anderer Druck anliegt als am zweiten Druckbereich. Ferner ist der Schieberkolben mittels einer zweiten Schieberpassung beweglich gelagert, die zwischen dem zweiten und dem dritten Druckbereich angeordnet ist. Dabei ist eine zweite Beeinflussungsleitung im Gehäuse vorgesehen. Diese mündet in die zweite Schieberpassung und beeinflusst Leckageströme durch die zweite Schieberpassung, sodass eine Druckbeeinflussung zwischen dem zweiten und dem dritten Druckbereich beeinflussbar ist. Insbesondere liegt am dritten Druckbereich ein geringerer Druck an als am zweiten Druckbereich. Hydraulikwegeschieberventile verbinden regelmäßig mehr als zwei Druckbereiche, da eine leckagefreie Verbindung bzw. Trennung von nur zwei Druckbereichen auch durch andere Hydraulikventilarten möglich ist. Selbstverständlich sind entsprechend auch noch beliebig viele weitere Schieberpassungen und Beeinflussungsleitungen zwischen weiteren Druckbereichen mit unterschiedlichen Drücken denkbar.
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Es ist von Vorteil, wenn die erste Beeinflussungsleitung eine Entlastungsleitung und die zweite Beeinflussungsleitung eine Druckleitung ist. So können Leckageströme zwischen dem ersten und zweiten Druckbereich wechselseitig durch zumindest mittelbare Entlastung zum Tank beeinflusst bzw. kompensiert werden. Gleichzeitig wird der Druck im zweiten oder dritten Druckbereich nicht durch Leckageströme zum jeweils anderen Druckbereich beeinflusst, da diese durch eine Druckbeaufschlagung der zweiten Schieberpassung über die als Druckleitung ausgebildete zweite Beeinflussungsleitung beeinflusst werden.
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Zweckmäßigerweise mündet die zweite Beeinflussungsleitung in eine zweite wenigstens teilweise umlaufende Nut in der zweiten Schieberpassung. Dadurch kann eine kontrollierte Beeinflussung der Leckageströme über einen definierten Abschnitt der ersten Schieberpassung gewährleistet werden. Bei Hydraulikwegeschieberventilen mit axial beweglichem Schieberkolben ist insbesondere eine Umfangsnut von Vorteil, um Leckageströme gezielt über den gesamten Umfang der Schieberpassung zu beeinflussen.
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Vorteilhafterweise ist ein dritter hydraulischer Widerstand in der zweiten Beeinflussungsleitung angeordnet, der insbesondere eine Drossel ist. Dadurch lässt sich die Beeinflussung der Leckageströme in ihrem Volumen definieren.
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Es ist von Vorteil, wenn ein vierter hydraulischer Widerstand durch einen Abschnitt der zweiten Schieberpassung zwischen der zweiten Beeinflussungsleitung und dem zweiten oder dem dritten Druckbereich gebildet ist. Dadurch bildet der vierte hydraulische Widerstand zusammen mit dem dritten hydraulischen Widerstand eine Düsenkette. Dabei ist der dritte hydraulische Widerstand insbesondere eine vorzugsweise einstellbare Einschraubblende. So kann über die einstellbare Einschraubblende die Beeinflussung der Leckageströme mittels der Düsenkette gezielt beeinflusst werden. Es kann etwa bei einer Druckleitung der zu beaufschlagende Druck und bei einer Entlastungsleitung der abzuführende Leckagestrom gezielt eingestellt werden.
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Zweckmäßigerweise liegt am ersten Druckbereich ein Lastdrucksignal und am zweiten Druckbereich Pumpendruck an. Weiterhin ist der dritte Druckbereich eine Entlastung. So lassen sich die oben beschriebenen Vorteile optimal kombinieren.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in den Figuren gezeigten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Hierbei zeigen schematisch:
- 1 eine Schnittansicht eines erfindungsgemäßen Hydraulikwegeschieberventils,
- 2 einen hydraulischen Schaltplan eines erfindungsgemäßen Hydraulikwegeschieberventils, und
- 3 einen alternativen hydraulischen Schaltplan eines erfindungsgemäßen Hydraulikwegeschieberventils.
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1 zeigt ein erfindungsgemäßes Hydraulikwegeschieberventil 1. Das Hydraulikwegeschieberventil 1 weist ein Gehäuse 2 mit einer Schieberbohrung 3 auf. In der Schieberbohrung 3 ist ein Schieberkolben 6 mittels einer ersten Schieberpassung 4 entlang einer Achse A1 axial beweglich gelagert. Die erste Schieberpassung 4 zwischen dem Schieberkolben 6 und dem Gehäuse 2 trennt einen ersten Druckbereich 7 von einem zweiten Druckbereich 8. In der in 1 dargestellten Ausführungsform liegt am ersten Druckbereich 7 ein Lastdrucksignal LS und am zweiten Druckbereich 8 ein Pumpendruck P an. Durch entsprechende Bohrungen 18, 19 im Schieberkolben 6 erstreckt sich der zweite Druckbereich 8 durch den Schieberkolben 6 in axialer Richtung in eine Kammer 23. Der Schieberkolben 6 ist durch die Kraft einer Feder 20, welche parallel mit dem am ersten Druckbereich 7 anliegenden Lastdrucksignal LS wirkt, vorgespannt. Das Lastdrucksignal LS wirkt an einer Beaufschlagungskreisfläche 25 des Schieberkolbens 6. Entgegen der Kraft der Feder 20 und des Lastdrucksignals LS wirkt der an einer Beaufschlagungsringfläche 24 des Schieberkolbens 6 in der Kammer 23 anliegende Pumpendruck P.
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Im Gehäuse 2 ist zwischen dem ersten Druckbereich 7 und dem zweiten Druckbereich 8 eine erste Beeinflussungsleitung 10 angeordnet, die in eine erste Umfangsnut 12 in der ersten Schieberpassung 4 mündet. Durch die erste Umfangsnut 12 wird eine gezielte Beeinflussung von Leckageströmen über den gesamten Umfang der ersten Schieberpassung 4 ermöglicht.
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Durch die in 1 dargestellte erste Beeinflussungsleitung 10, die in diesem Ausführungsbeispiel als Entlastungsleitung ausgebildet ist, werden Leckageströme zwischen dem ersten Druckbereich 7 und dem zweiten Druckbereich 8 beeinflusst bzw. kompensiert, indem sie zumindest mittelbar zum Tank abgeführt werden. So wird eine wechselseitige Beeinflussung der beiden Druckbereiche 7 und 8 kompensiert bzw. minimiert.
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Da es sich in der in 1 gezeigten Ausführungsform bei dem ersten Druckbereich 7 um ein Lastdrucksignal LS und bei dem zweiten Druckbereich 8 um einen Pumpendruck P handelt, ist je nach Betriebssituation der erste oder der zweite Druckbereich 7, 8 mit einem höheren Druck als der jeweils andere Druckbereich 7, 8 beaufschlagt. So kommt es bei höherem Druck im ersten Druckbereich 7 entlang eines Druckgradienten zu Leckageströmen über einen Abschnitt der ersten Schieberpassung 4 zwischen dem ersten Druckbereich 7 und der ersten Beeinflussungsleitung 10 bzw. der ersten Umfangsnut 12. Dieser Abschnitt der ersten Schieberpassung 4 bildet einen zweiten hydraulischen Widerstand 15A. Im umgekehrten Fall wird der zweite hydraulische Widerstand 15B durch einen Abschnitt der ersten Schieberpassung 4 zwischen dem zweiten Druckbereich 8 und der ersten Beeinflussungsleitung 10 bzw. der ersten Umfangsnut 12 gebildet. Mit anderen Worten, wenn der am zweiten Druckbereich 8 anliegenden Pumpendruck P größer ist als das am ersten Druckbereich 7 anliegende Lastdrucksignal LS, bildet sich ein Druckgradient in Richtung des ersten Druckbereichs 7 bzw. der ersten Umfangsnut 12. Die vom zweiten Druckbereich 8 zum ersten Druckbereich 7 auftretenden Leckageströme werden über die erste Umfangsnut 12 und die als Entlastungsleitung ausgebildete erste Beeinflussungsleitung 10 zum Tank hin entlastet.
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In 2 ist ein in 1 nicht dargestellter erster hydraulischer Widerstand 14 in der ersten Beeinflussungsleitung 10 angeordnet. Dieser erste hydraulische Widerstand 14 ist als Einschraubblende ausgebildet. Denkbar ist, dass die Einschraubblende einstellbar ist. Der erste hydraulische Widerstand 14 bildet gemeinsam mit dem jeweiligen zweiten hydraulischen Widerstand 15A, 15B eine Düsenkette. Mittels dieser Düsenkette kann der durch die als Entlastungsleitung ausgebildete erste Beeinflussungsleitung 10 abgeführte Leckagestrom gezielt eingestellt werden.
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Wie in 1 dargestellt, weist das Hydraulikwegeschieberventil 1 einen dritten Druckbereich 9 auf. Der dritte Druckbereich 9 ist in dieser Ausführungsform eine Entlastung bzw. ein Rücklaufkanal R. Wie dargestellt, ist zwischen der Kammer 23 und dem dritten Druckbereich 9 eine zweite Schieberpassung 5 angeordnet. Der Schieberkolben 6 ist auch in dieser zweiten Schieberpassung 5 axial beweglich entlang der Achse A1 gelagert. Eine zweite Beeinflussungsleitung 11 mündet in eine zweite Umfangsnut 13 in der zweiten Schieberpassung 5. Aufgrund der Ausbildung des dritten Druckbereichs 9 als Rücklaufkanal liegt am dritten Druckbereich 9 ein niedrigerer Druck an als der in der Kammer 23 anliegende Pumpendruck P des zweiten Druckbereichs 8. Mithin bildet sich ein Druckgradient von dem sich in die Kammer 23 ersteckenden zweiten Druckbereich 8 zum dritten Druckbereich 9. Um hier eine Beeinflussung des zweiten Druckbereichs 8 durch Leckageströme entlang des Druckgradienten zu beeinflussen, ist die zweite Beeinflussungsleitung 11 als Druckleitung ausgebildet. Dabei liegt in diesem Fall an der zweiten Beeinflussungsleitung 11 ebenfalls der Pumpendruck P an, sodass die zweite Schieberpassung 5 mit Pumpendruck P beaufschlagt ist, wodurch Leckageströme aus dem zweiten Druckbereich 8 durch die zweite Schieberpassung 5 beeinflusst bzw. minimiert werden.
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Da es sich in der in 1 gezeigten Ausführungsform bei dem zweiten Druckbereich 8 um den Anschluss für den Pumpendruck P und bei dem dritten Druckbereich 9 um einen Rücklauf R handelt, bildet sich ein Druckgradient vom zweiten Druckbereich 8 zum dritten Druckbereich 9. So kommt es entlang des Druckgradienten zu Leckageströmen über einen Abschnitt der ersten Schieberpassung 5 zwischen dem zweiten Druckbereich 8 und der zweiten Beeinflussungsleitung 11 bzw. der zweiten Umfangsnut 13. Dieser Abschnitt der zweiten Schieberpassung 5 bildet einen vierten hydraulischen Widerstand 17A.
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Es ist selbstverständlich ebenfalls denkbar, dass am dritten Druckbereich 9 ein höherer Druck als am zweiten Druckbereich 8 anliegt. In diesem Fall würde der vierte hydraulische Widerstand 17B durch einen Abschnitt der zweiten Schieberpassung 5 zwischen dem dritten Druckbereich 9 und der zweiten Beeinflussungsleitung 11 bzw. der zweiten wenigstens teilweise umlaufenden Nut 13 gebildet.
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In 2 ist ein in 1 nicht dargestellter dritter hydraulischer Widerstand 16 in der zweiten Beeinflussungsleitung 11 angeordnet. Dieser dritte hydraulische Widerstand 16 ist als Einschraubblende ausgebildet. Denkbar ist, dass die Einschraubblende einstellbar ist. Der dritte hydraulische Widerstand 16 und der jeweilige vierte hydraulische Widerstand 17A, 17B bilden eine Düsenkette. Mittels dieser Düsenkette kann der durch die als Druckleitung ausgebildete zweite Beeinflussungsleitung 11 anliegende Pumpendruck P im Sinne eines Kompensations- oder Beeinflussungsdrucks gezielt eingestellt werden.
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In 2 ist ein hydraulischer Schaltplan einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Hydraulikwegeschieberventils 1 dargestellt. Das Hydraulikwegeschieberventil 1 kann drei Schaltstellungen a, b und c einnehmen. Dabei handelt es sich bei den Schaltstellungen a und c um Durchgangsstellungen und bei der Schaltstellung b um eine Sperrstellung. Die in der Sperrstellung b wirksamen Drosseln 21 und 22 stellen eine negative Überdeckung zwischen dem Schieberkolben 6 und einer dritten Schieberpassung dar, wie dies auch in 1 durch die entsprechenden Steuerkanten dargestellt ist. Die Schaltstellung b entspricht der in 1 dargestellten Position des Schieberkolbens 6 im Gehäuse 2. In die dritte Schieberpassung mündet der Anschluss A eines Hydroverbrauchers, der in Schaltstellung a mit dem unter Pumpendruck P stehenden zweiten Druckbereich 8 und in Schaltstellung c mit dem zur Entlastung R führenden dritten Druckbereich 9 verbunden ist. Mit anderen Worten, in der Schaltstellung a wird der am Anschluss A angeschlossene Hydroverbraucher lastdruckabhängig mit Pumpendruck P beaufschlagt. In der Schaltstellung c wird der Anschluss A zum Tank hin entlastet.
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Des Weiteren sind in 2 die oben beschriebenen Düsenketten detailliert dargestellt, über die sowohl der durch die erste Beeinflussungsleitung 10 abzuführende Leckagestrom als auch der durch die zweite Beeinflussungsleitung 11 aufzubringende Kompensationsdruck gezielt eingestellt werden können.
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Bei dem in 3 dargestellten hydraulischen Schaltplan des Hydraulikwegeschieberventils 1 handelt es sich lediglich um eine alternative Darstellung als Proportionalwegeschieberventil. Die Schaltstellung d entspricht der oben beschriebenen Schaltstellung a aus 2, die Schaltstellung e entspricht der oben beschriebenen Schaltstellung c aus 2, weshalb hier nicht weiter auf 3 eingegangen wird.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hydraulikwegeschieberventil
- 2
- Gehäuse
- 3
- Schieberbohrung
- 4
- erste Schieberpassung
- 5
- zweite Schieberpassung
- 6
- Schieberkolben
- 7
- erster Druckbereich
- 8
- zweiter Druckbereich
- 9
- dritter Druckbereich
- 10
- erste Beeinflussungsleitung
- 11
- zweite Beeinflussungsleitung
- 12
- erste Umfangsnut
- 13
- zweite Umfangsnut
- 14
- erster hydraulischer Widerstand
- 15A, 15B
- zweiter hydraulischer Widerstand
- 16
- dritter hydraulischer Widerstand
- 17A, 17B
- vierter hydraulischer Widerstand
- 18, 19
- Bohrungen
- 20
- Feder
- 21, 22
- Drosseln/ negative Überdeckungen
- 23
- Kammer
- 24
- Beaufschlagungsringfläche
- 25
- Beaufschlagungskreisfläche
- a, b, c, d, e
- Schaltstellungen
- A
- Anschluss
- A1
- Achse
- LS
- Lastdrucksignal
- P
- Pumpendruck
- R
- Entlastung/ Rücklauf