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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben einer elektrischen Einrichtung mit einem Kühlmittelkreislauf, wobei in dem Kühlmittelkreislauf ein Kühlmittel zum Kühlen der elektrischen Einrichtung umwälzbar ist. Die Erfindung betrifft weiterhin eine elektrische Einrichtung.
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Aus dem Stand der Technik ist beispielsweise die Druckschrift
DE 10 2015 220 095 B3 bekannt. Diese betrifft ein Kühlsystem für zumindest eine Komponente eines Fahrzeugs, umfassend einen Vorratsbehälter für ein Kühlmittel, ein Leitungssystem für das Kühlmittel mit zumindest einer bei der Komponente angeordneten Leitung sowie eine in dem Leitungssystem angeordnete Pumpe zum Pumpen des Kühlmittels durch die Leitung. Das Kühlsystem umfasst ferner einen Sensor, durch den ein Verlust von Kühlmittel aus dem Leitungssystem erfassbar ist und Sensorsignale erzeugbar sind, und eine mit der Pumpe und dem Sensor gekoppelte Steuereinheit, durch die anhand der Sensorsignale ein Steuerungssignal erzeugbar ist. Dabei ist die Pumpe in Flussrichtung des Kühlmittels hinter der Komponente angeordnet und in Flussrichtung des Kühlmittels vor der Komponente ist ein mit der Steuereinheit gekoppeltes Absperrventil in der Leitung angeordnet, durch das anhand des Steuerungssignals der Fluss des Kühlmittels durch die Leitung absperrbar ist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zum Betreiben einer elektrischen Einrichtung vorzuschlagen, welches gegenüber bekannten Verfahren Vorteile aufweist, insbesondere eine hohe Sicherheit auch bei Fehlern der elektrischen Einrichtung realisiert.
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Dies wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren zum Betreiben einer elektrischen Einrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1 erreicht. Dabei ist vorgesehen, dass bei Erkennen auf einen Fehler mittels eines dem Kühlmittel zugesetzten Zusatzstoffs eine elektrische Isolierung für die elektrische Einrichtung erzeugt wird.
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Die elektrische Einrichtung liegt bevorzugt als Energiequelle, insbesondere als Batterie, vor. Vorzugsweise ist die elektrische Einrichtung Bestandteil eines Kraftfahrzeugs. In diesem Fall kann die Batterie als Traktionsbatterie und insoweit besonders bevorzugt als Hochvoltbatterie ausgestaltet sein. Unter der Hochvoltbatterie ist eine Batterie zu verstehen, deren Quellenspannung mindestens 100 V, mindestens 200 V, mindestens 400 V, mindestens 600 V oder mindestens 800 V beträgt.
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Die elektrische Einrichtung verfügt über den Kühlmittelkreislauf, welcher einer Kühlung der elektrischen Einrichtung dient. In dem Kühlmittelkreislauf liegt das Kühlmittel vor, welches zum Kühlen der elektrischen Einrichtung umwälzbar ist und zumindest zeitweise umgewälzt wird. Hierzu ist beispielsweise eine Pumpe in dem Kühlmittelkreislauf vorgesehen und angeordnet. Das Kühlmittel ist vorzugsweise nicht leitend, sodass über das Kühlmittel keine elektrische Verbindung zwischen der elektrischen Einrichtung und ihrer Umgebung herstellbar ist. Beispielsweise wird als Kühlmittel destilliertes Wasser oder dergleichen verwendet.
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Im Fehlerfall, also bei Auftreten des Fehlers, ist es von Bedeutung, die elektrische Einrichtung zuverlässig von ihrer Umgebung zu isolieren. Insbesondere soll verhindert werden, dass über den Kühlmittelkreislauf oder eine andere Einrichtung eine elektrische Verbindung zwischen der elektrischen Einrichtung und ihrer Umgebung hergestellt wird. Zu diesem Zweck ist der Zusatzstoff vorgesehen, welcher dem Kühlmittel zugesetzt oder zusetzbar ist. Tritt also der Fehler auf beziehungsweise wird auf diesen erkannt, so wird der Zusatzstoff verwendet, um die elektrische Isolierung zu erzeugen. Die elektrische Isolierung dient insbesondere dazu, das Eindringen von Feuchtigkeit und/oder Flüssigkeit in die elektrische Einrichtung zu verhindern und so auch langfristig die elektrische Isolierung der elektrischen Einrichtung von ihrer Umgebung sicherzustellen. Auf diese Art und Weise kann auch im Falle eines ernsten Fehlers, beispielsweise eines Unfalls, zuverlässig und dauerhaft die elektrische Isolierung realisiert werden, sodass ein Fahrgast des Kraftfahrzeugs und/oder Rettungskräfte vor elektrischer Energie aus der elektrischen Einrichtung geschützt sind.
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Grundsätzlich kann das Verfahren mehrstufig ausgebildet sein, wobei im Fehlerfall ein Schweregrad des Fehlers festgestellt wird. Bei einem Schweregrad, welcher einem leichten Fehler entspricht, kann es vorgesehen sein, die elektrische Einrichtung durch Öffnen eines Schützes von einem Stromkreis, beispielsweise einem Bordnetz des Kraftfahrzeugs, zu trennen. Entspricht der Schweregrad hingegen beispielsweise einem mittelschweren Fehler, so kann es vorgesehen sein, die elektrische Einrichtung irreversibel von dem Stromkreis zu trennen, beispielweise pyroelektrisch. Entspricht der Schweregrad einem schweren Fehler, so wird mittels des Zusatzstoffs die elektrische Isolierung erzeugt. Es kann vorgesehen sein, dass alle drei der genannten Stufen umgesetzt sind. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass die Stufe für den dem leichten Fehler entsprechenden Schweregrad oder für den dem mittelschweren Fehler entsprechenden Schweregrad entfällt. In jedem Fall wird jedoch im Falle des schweren Fehlers die elektrische Isolierung unter Verwendung des Zusatzstoffs erzeugt.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass der Zusatzstoff vor dem Erkennen auf den Fehler in dem Kühlmittel vorliegt oder bei Erkennen auf den Fehler dem Kühlmittel zugesetzt wird. Es kann also vorgesehen sein, dass der Zusatzstoff während des Betriebs des Kühlmittelkreislaufs zusammen mit dem Kühlmittel in dem Kühlmittelkreislauf umwälzbar ist beziehungsweise umgewälzt wird. Bevorzugt wird der Zusatzstoff zusammen mit dem Kühlmittel in den Kühlmittelkreislauf eingebracht, beispielsweise im Rahmen einer Erstbefüllung des Kühlmittelkreislaufs.
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Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass das Kühlmittel erst dann dem Kühlmittel zugesetzt wird, sobald auf den Fehler erkannt wurde beziehungsweise der Fehler tatsächlich vorliegt. In ersterem Fall ist eine besonders schnelle Reaktion möglich, die elektrische Isolierung kann also sehr rasch erzeugt werden. Im letzteren Fall wird eine Beeinträchtigung des Kühlmittels durch den Zusatzstoff hingegen über die gesamte Lebensdauer der elektrischen Einrichtung hinweg zuverlässig vermieden.
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Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, dass zum Erzeugen der Isolierung der in dem Kühlmittel vorliegende Zusatzstoff energetisch aktiviert wird. Dies ist für die beiden vorstehend genannten Ausführungsformen möglich, gemäß welchen der Zusatzstoff entweder bereits in dem Kühlmittel vorliegt oder erst bei beziehungsweise nach Erkennen auf den Fehler diesem zugesetzt wird. Insoweit kann der Zusatzstoff derart ausgestaltet sein, dass er bei dem Zusetzen zu dem Kühlmittel zunächst nicht mit diesem reagiert, sodass das Erzeugen der elektrischen Isolierung zunächst nicht erfolgt beziehungsweise hinausgezögert wird. Erst durch das energetische Aktivieren wird die elektrische Isolierung unter Verwendung des Zusatzstoffs ausgebildet.
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Unter dem energetischen Aktivieren wird das Einleiten des Erzeugens der elektrischen Isolierung durch Zufuhr von Energie verstanden. Beispielsweise kann das energetische Aktivieren durch Zuführen von elektrischer, chemischer, thermischer oder magnetischer Energie erfolgen. Beispielsweise ist es also vorgesehen, das Kühlmittel derart zu erwärmen, dass das Ausbilden der elektrischen Isolierung mittels des Zusatzstoffs eingeleitet wird. Durch eine derartige Vorgehensweise wird ein besonders zielgerichtetes Erzeugen der elektrischen Isolierung realisiert. Zudem werden ungewünschte Beeinträchtigungen des Kühlmittels durch den Zusatzstoff vermieden.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zum Erzeugen der Isolierung das Kühlmittel derart verdampft wird, dass der Zusatzstoff zum Erzeugen der elektrischen Isolierung zurückbleibt. Das Verdampfen erfolgt beispielsweise durch das Eintragen von thermischer Energie, welches unter das vorstehend beschriebene energetische Aktivieren fällt. Es kann also einerseits vorgesehen sein, das Kühlmittel zu erwärmen, sodass es verdampft, wobei gleichzeitig der Zusatzstoff energetisch aktiviert wird, sodass die elektrische Isolierung ausgebildet wird.
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Es kann auch vorgesehen sein, dass das in dem Kühlmittelkreislauf vorliegende Kühlmittel derart gewählt wird, dass bei einem Absinken des Drucks in dem Kühlmittelkreislauf, beispielsweise durch Öffnen des Kühlmittelkreislaufs gegenüber der Umgebung, das Verdampfen des Kühlmittels auftritt. In jedem Fall soll das Verdampfen des Kühlmittels derart erfolgen, dass die elektrische Isolierung durch das Zurückbleiben des Zusatzstoffs ausgebildet wird. Mit einer derartigen Vorgehensweise wird ein zuverlässiges Erzeugen der elektrischen Isolierung sichergestellt.
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Eine weitere Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass zum Erzeugen der Isolierung der Zusatzstoff aus wenigstens einem Vorratsbehälter in das Kühlmittel eingebracht wird. Der Zusatzstoff wird insoweit vor dem Erkennen auf den Fehler separat von dem Kühlmittel aufbewahrt, nämlich in dem wenigstens einen Vorratsbehälter. Vor dem Erkennen auf den Fehler ist der Vorratsbehälter fluiddicht gegenüber dem Kühlmittelkreislauf beziehungsweise dem Kühlmittel verschlossen, sodass sichergestellt ist, dass keine ungewollte Beeinträchtigung des Kühlmittels durch den Zusatzstoff auftritt. Bei dem Erkennen auf den Fehler wird jedoch der Zusatzstoff aus dem Vorratsbehälter ausgetragen und in das Kühlmittel eingebracht, sodass das zuverlässige Erzeugen der elektrischen Isolierung umgesetzt ist.
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Der Vorratsbehälter ist an wenigstens einer Einbringstelle an den Kühlmittelkreislauf angeschlossen, sodass der Zusatzstoff an der Einbringstelle in den Kühlmittelkreislauf einbringbar ist. Es kann vorgesehen sein, dass der Vorratsbehälter an mehreren Einbringstellen an den Kühlmittelkreislauf angeschlossen ist, sodass der Zusatzstoff aus dem Vorratsbehälter an mehreren Einbringstellen gleichzeitig in den Kühlmittelkreislauf eingebracht werden kann. Ebenso kann es vorgesehen sein, dass mehreren Einbringstellen mehrere Vorratsbehälter zugeordnet sind, beispielsweise jeder Einbringstelle ein solcher Vorratsbehälter, sodass an den Einbringstellen der Zusatzstoff aus verschiedenen Vorratsbehältern in das Kühlmittel einbringbar ist. Hierdurch wird eine besonders gleichmäßige Verteilung des Zusatzstoffs und mithin eine gleichmäßige Ausbildung der elektrischen Isolierung erzielt.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Zusatzstoff bei dem Einbringen mittels eines Dosierers dosiert und/oder mittels eines Mischers mit dem Kühlmittel vermischt wird. Der Dosierer dient dem Abmessen des Zusatzstoffs bei seinem Einbringen in das Kühlmittel. Der Dosierer sorgt beispielsweise für ein gleichmäßiges Verteilen des Zusatzstoffs über der Zeit, sodass der Zusatzstoff innerhalb einer bestimmten Zeitspanne gleichmäßig in das Kühlmittel eingebracht wird. Als Dosierer können beispielsweise eine Pumpe, ein Schneckenantrieb und/oder eine Einblasvorrichtung vorgesehen sein. Wird als Zusatzstoff eine Flüssigkeit verwendet, so kommen insbesondere die Pumpe und/oder der Schneckenantrieb zum Einsatz, wohingegen bei einer Ausgestaltung des Zusatzstoffs als Pulver der Schneckenantrieb und/oder die Einblasvorrichtung Verwendung finden. Das Verwenden des Dosierers ermöglicht - wie bereits erläutert - ein gleichmäßiges Einbringen des Zusatzstoffs in das Kühlmittel über der Zeit.
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Zusätzlich oder alternativ zu dem Dosierer kann der Mischer vorgesehen sein. Dieser dient dem Vermischen des in das Kühlmittel eingebrachten Zusatzstoffs mit dem Kühlmittel. Hierdurch wird eine gleichmäßige Verteilung des Zusatzstoffs in dem Kühlmittel realisiert, sodass wiederum eine gleichmäßige Erzeugung der elektrischen Isolierung umgesetzt ist. Als Mischer können beispielsweise eine Mischdüse, ein Quirl, insbesondere ein magnetischer Quirl, und/oder ein Rotor, insbesondere ein Propeller, zum Einsatz kommen. Vorzugsweise ist sowohl mindestens ein Dosierer als auch mindestens ein Mischer vorgesehen. Vorzugsweise ist der Dosierer über den Mischer an den Kühlmittelkreislauf angeschlossen, sodass das Einbringen des Zusatzstoffs über den Dosierer und den Mischer erfolgt.
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Beispielsweise ist ein Vorratsbehälter über den Dosierer und/oder den Mischer, vorzugsweise über beide, an den Kühlmittelkreislauf angeschlossen, sodass Zusatzstoff mittels des Dosierers dosiert und mittels des Mischers dem Kühlmittel zugeführt wird. Liegen mehrere Vorratsbehälter vor, so sind vorzugsweise jedem der Vorratsbehälter ein Dosierer und/oder ein Mischer, vorzugsweise beide, zugeordnet. Hierdurch wird ein besonders zuverlässiges Einbringen des Zusatzstoffs in das Kühlmittel erzielt.
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Eine bevorzugte weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass als Zusatzstoff ein Schaumharz und/oder ein Dichtungsschlamm und/oder ein Silikon verwendet werden. Unter dem Schaumharz ist ein Stoff zu verstehen, welcher vorzugsweise bei Kontakt mit dem Kühlmittel aufschäumt, insbesondere zu einem oberflächendichten Schaum, insbesondere einem geschlossenporigen Schaum. Besonders bevorzugt ist der aus dem Schaumharz resultierende Schaum hartelastisch. Beispielsweise kommt als Schaumharz ein PU-Schaumharz zum Einsatz, insbesondere Sika® Injection-101 RC gemäß Produktdatenblatt vom 17. November 2014.
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Zusätzlich oder alternativ kann der Zusatzstoff Dichtungsschlamm aufweisen oder als solcher vorliegen. Unter dem Dichtungsschlamm ist beispielsweise ein zementhaltiger Zusatzstoff zu verstehen, welcher bei Kontakt mit dem Kühlmittel aushärtet. Als Dichtungsschlamm kommt beispielsweise Sika®-101 gemäß Produktdatenblatt vom 5. Mai 2011 zum Einsatz. Weiterhin kann der Zusatzstoff - alternativ - in Form eines Silikons vorliegen, welches in dem Kühlmittel gelöst oder dispergiert ist. Das Silikon ist derart vorgesehen und ausgebildet, dass zum Erzeugen der elektrischen Isolierung ein isolierender Silikonfilm ausgebildet wird, nämlich beispielsweise bei dem Verdampfen des Kühlmittels. Die genannten Zusatzstoffe ermöglichen ein besonders zuverlässiges Abdichten der elektrischen Einrichtung und insoweit einer Bereitstellung einer hervorragenden und dauerhaften elektrischen Isolierung.
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Vorzugsweise wird der Zusatzstoff derart gewählt, dass er einerseits mit dem Kühlmittel zum Erzeugen der elektrischen Isolierung reagiert, andererseits jedoch mittels eines von dem Kühlmittel verschiedenen Lösungsmittels lösbar ist. Dies ermöglicht es, nach dem Erzeugen der elektrischen Isolierung den Kühlmittelkreislauf wieder von dieser zu befreien. Im Falle eines PUbasierten Zusatzstoffs kann beispielsweise Azeton als Lösungsmittel herangezogen werden.
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Eine weitere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass der Zusatzstoff mittels einer gegenüber dem Kühlmittel chemisch beständigen Hülle von dem Kühlmittel separiert ist, wobei die Hülle durch das Aktivieren den Zusatzstoff in das Kühlmittel entlässt. Der Zusatzstoff ist in der Hülle derart angeordnet, dass er von dem Kühlmittel getrennt vorliegt, also nicht mit diesem in Kontakt gerät. Beispielsweise ist die Hülle hierzu an einer Wandung des Kühlmittelkreislaufs, beispielsweise einer Wandung einer Kühlmittelleitung oder dergleichen befestigt.
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Die Hülle kann jedoch auch lose in dem Kühlmittel vorliegen und insoweit beispielsweise mit diesem in dem Kühlmittelkreislauf umgewälzt werden oder zumindest umwälzbar sein. Hierzu ist beispielsweise der Zusatzstoff in eine Vielzahl von Einzelportionen unterteilt, welche jeweils von der Hülle beziehungsweise einer von mehreren Hüllen eingeschlossen sind. Die Hülle ist derart ausgestaltet, dass sie durch das Aktivieren den Zusatzstoff in das Kühlmittel entlässt, beispielsweise indem sie sich zumindest teilweise auflöst. Das Aktivieren erfolgt, wie bereits erläutert, bevorzugt durch das Einbringen von Energie in den Kühlmittelkreislauf. Die Verwendung der Hülle ermöglicht ein besonders rasches Einbringen des Zusatzstoffs in das Kühlmittel.
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Schließlich kann im Rahmen einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung vorgesehen sein, dass bei dem Erkennen auf den Fehler vor dem Erzeugen der elektrischen Isolierung das Kühlmittel aus dem Kühlmittelkreislauf abgeführt wird. Dies ist beispielsweise im Fehlerfall vorgesehen, falls der Schweregrad einem Fehler entspricht, welcher zwischen dem mittelschweren und dem schweren Fehler liegt. Das Abführen des Kühlmittels aus dem Kühlmittelkreislauf erfolgt vorzugsweise derart, dass der Kühlmittelkreislauf evakuiert ist, sodass kein leitfähiges Material in diesem vorliegt. Insbesondere ist der Kühlmittelkreislauf nach dem Abführen des Kühlmittels mit Luft gefüllt, insbesondere vollständig.
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Wird nachfolgend festgestellt, dass das Abführen des Kühlmittels nicht zu einer zufriedenstellenden elektrischen Isolierung führt, so kann mittels des Zusatzstoffs die elektrische Isolierung erzeugt werden. Beispielsweise wird hierzu das Kühlmittel wieder zurück in den Kühlmittelkreislauf geführt und nachfolgend oder während des Einbringens die elektrische Isolierung unter Verwendung des Zusatzstoffs ausgebildet. Bei dem Abführen des Kühlmittels aus dem Kühlmittelkreislauf wird insoweit das Kühlmittel zwischengespeichert, beispielsweise in einem entsprechenden Kühlmittelbehälter. Eine solche Vorgehensweise ermöglicht es, das Erzeugen der elektrischen Isolierung mittels des Zusatzstoffs zu vermeiden, falls es nicht zwingend notwendig ist. Dies macht einen Weiterbetrieb der elektrischen Einrichtung deutlich einfacher, weil kein Entfernen der elektrischen Isolierung aus dem Kühlmittelkreislauf notwendig ist.
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Die Erfindung betrifft weiterhin eine elektrische Einrichtung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens gemäß den Ausführungen im Rahmen dieser Beschreibung, mit einem Kühlmittelkreislauf, wobei in dem Kühlmittelkreislauf ein Kühlmittel zum Kühlen der elektrischen Einrichtung umwälzbar ist. Dabei ist vorgesehen, dass die elektrische Einrichtung dazu ausgebildet ist, bei Erkennen auf einen Fehler mittels eines dem Kühlmittel zugesetzten Zusatzstoffs eine elektrische Isolierung für die elektrische Einrichtung zu erzeugen.
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Die Vorteile einer derartigen Vorgehensweise beziehungsweise einer derartigen Ausgestaltung der elektrischen Einrichtung wurden bereits erläutert. Sowohl die elektrische Einrichtung als auch das Verfahren zu ihrem Betreiben können gemäß den Ausführungen im Rahmen dieser Beschreibung weitergebildet sein, sodass insoweit auf diese Verwiesen wird.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert, ohne dass eine Beschränkung der Erfindung erfolgt. Dabei zeigt die einzige
- Figur eine schematische Darstellung einer elektrischen Einrichtung mit einem Kühlmittelkreislauf.
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Die Figur zeigt eine elektrische Einrichtung 1, der ein Kühlmittelkreislauf 2 zugeordnet ist. Die elektrische Einrichtung 1 liegt beispielsweise als Batterie vor und weist insoweit wenigstens eine Batteriezelle 3, vorzugsweise jedoch eine Vielzahl von Batteriezellen 3, auf. Die Batteriezellen 3 sind beispielsweise elektrisch über eine Schalteinrichtung 4, beispielsweise aufweisend wenigstens einen Schütz 5, elektrisch an ein Stromnetz 6 angeschlossen, welches beispielsweise in Form eines Bordnetzes eines Kraftfahrzeugs vorliegt. In dem Kühlmittelkreislauf 2 ist ein Wärmetauscher 7 vorgesehen, mittels welchem Wärme aus einem in dem Kühlmittelkreislauf 2 umgewälzten Kühlmittel an eine Umgebung abgebbar ist.
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Strömungstechnisch ist dem Wärmetauscher 7 eine Bypassleitung 8 parallel geschaltet, mittels welcher das Kühlmittel um den Wärmetauscher 7 herumgeführt werden kann. Beispielsweise ist dies vorgesehen, solange die Temperatur der elektrischen Einrichtung 1 unterhalb einer bestimmten Temperaturschwelle ist. Sobald die Temperatur der elektrischen Einrichtung 1 beziehungsweise des Kühlmittels die Temperaturschwelle erreicht oder überschritten hat, wird die Bypassleitung 8 versperrt, sodass das Kühlmittel den Wärmetauscher 7 durchströmt. Zum Freigeben und Versperren der Bypassleitung 8 ist ein Schaltventil 9 vorgesehen, welcher in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel als 3/2-Wegeventil ausgestaltet ist.
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An den Kühlmittelkreislauf 2 ist wenigstens ein Vorratsbehälter 10 (in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel zwei Vorratsbehälter 10) angeschlossen, nämlich jeweils über einen Dosierer 11 und einen Mischer 12. In dem Vorratsbehälter 10 liegt ein Zusatzstoff vor, welcher mittels des Dosierers 11 dosiert dem Kühlmittelkreislauf 2 zugeführt und mithilfe des Mischers 12 mit dem Kühlmittel vermischt wird, sobald auf einen Fehler der elektrischen Einrichtung 1 erkannt wird.
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Der Zusatzstoff ist derart ausgebildet, dass unter seiner Verwendung eine elektrische Isolierung erzeugbar ist beziehungsweise erzeugt wird. Beispielsweise reagiert der Zusatzstoff mit dem Kühlmittel zur Erzeugung der elektrischen Isolierung. Es kann jedoch auch vorgesehen sein, dass der Zusatzstoff aus mehreren Komponenten besteht, welche gemeinsam dem Kühlmittel zugesetzt werden. Diese Komponenten reagieren bei einer derartigen Ausgestaltung schlussendlich zur Erzeugung der elektrischen Isolierung miteinander.
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In dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist in den Vorratsbehältern 10 eine erste Komponente des Zusatzstoffs und in weiteren Vorratsbehältern 13 eine weitere Komponente gelagert. Das Einbringen des Zusatzstoffs beziehungsweise der Komponenten des Zusatzstoffs erfolgt an wenigstens einer Einbringstelle 14, in dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel an zwei Einbringstellen 14. Dies ermöglicht eine gleichmäßige Verteilung des Zusatzstoffs in dem Kühlmittel.
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Eine derartige Ausgestaltung der elektrischen Einrichtung 1 ermöglicht das Erzeugen einer zuverlässigen elektrischen Isolierung mittels des Zusatzstoffs bei Auftreten eines Fehlers der elektrischen Einrichtung 1. Die elektrische Isolierung ist bevorzugt derart ausgestaltet, dass sie ein Eindringen von Feuchtigkeit und/oder Flüssigkeit in den Kühlmittelkreislauf 2 und mithin in die elektrische Einrichtung 1 verhindert. Der Zusatzstoff ist beispielsweise derart gewählt, dass er zum Erzeugen der elektrischen Einrichtung aufschäumt.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015220095 B3 [0002]