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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Profilleiste und einer Kederleiste, die vorübergehend in eine in der Profilleiste ausgebildete Rastausnehmung einsetzbar ist, wobei die Kederleiste innerhalb der Rastausnehmung kraft- und/oder formschlüssig festlegbar ist, damit die Rastausnehmung der Profilleiste während der Herstellung, der weiteren Bearbeitung oder Verarbeitung und/oder während des Transports der Profilleiste nicht verformt oder beschädigt werden kann, wobei die Kederleiste und die Profilleiste in einem Extrusionsverfahren hergestellt werden.
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Ein gattungsgemäßes Verfahren kann der Offenlegungsschrift
DE 10 2011 054 801 A1 entnommen werden. Hierbei ist nachteilig, dass die Kederleiste nach deren Extrusion erst einmal zwischengelagert werden und erst dann der Profilleiste zugeführt werden muss. Dies verursacht Lagerungs- und Logistikkosten und außerdem besteht die Gefahr, dass bei der Lagerung die Kederleiste verdrückt und beschädigt wird.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher ein Verfahren zur Herstellung einer Profilleiste und einer Kederleiste anzugeben, das die vorgenannten Nachteile umgeht.
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Dies wird erfindungsgemäß gelöst durch ein Verfahren zur Herstellung einer Profilleiste und einer Kederleiste, die vorübergehend in eine in der Profilleiste ausgebildete Rastausnehmung einsetzbar ist, wobei die Kederleiste innerhalb der Rastausnehmung kraft- und/oder formschlüssig festlegbar ist, damit die Rastausnehmung der Profilleiste während der Herstellung, der weiteren Bearbeitung oder Verarbeitung und/oder während des Transports der Profilleiste nicht verformt oder beschädigt werden kann, wobei die Kederleiste und die Profilleiste in einem Extrusionsverfahren hergestellt werden, wobei die Kederleiste zusammen mit der Profilleiste in einem gemeinsamen Extrusionswerkzeug hergestellt wird. Die Profilleiste und die Kederleiste bestehen aus einem extrudierbaren, thermoplastischen Material.
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Die Kederleiste kann aus wenigstens einem, sowohl der Kederleiste als auch der Profilleiste gemeinsamen Material aus einem gemeinsamen Extruder hergestellt werden. Hierdurch lässt sich vorteilhaft ein separater Extruder für die Herstellung der Kederleiste einsparen.
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Alternativ kann das Verfahren zusätzlich wie folgt ausgeführt werden. Verfahren zur Herstellung einer Profilleiste und einer Kederleiste, die vorübergehend in eine in der Profilleiste ausgebildete Rastausnehmung einsetzbar ist, wobei die Kederleiste innerhalb der Rastausnehmung kraft- und/oder formschlüssig festlegbar ist, damit die Rastausnehmung der Profilleiste während der Herstellung, der weiteren Bearbeitung oder Verarbeitung und/oder während des Transports der Profilleiste nicht verformt oder beschädigt werden kann, wobei die Kederleiste und die Profilleiste in einem Extrusionsverfahren hergestellt werden, wobei die Profilleiste aus zwei unterschiedlichen Polymermaterialien in einem Ko-Extrusionsverfahren hergestellt wird und, wobei auch die Kederleiste aus diesen zwei unterschiedlichen Polymermaterialien in einem Ko-Extrusionsverfahren hergestellt wird, wobei die Kederleiste zusammen mit der Profilleiste in einem gemeinsamen Extrusionswerkzeug hergestellt wird. Bei den Polymermaterialien handelt es sich um extrudierbare, thermoplastische Polymermaterialien.
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Die Profilleiste kann zum Verbinden einer Fahrzeugscheibe mit einer Wasserkastenabdeckung vorgesehen sein, wobei die Wasserkastenabdeckung eine Rippe aufweist, die nach dem Entfernen der Kederleiste kraft- und/oder formschlüssig in der Rastausnehmung festlegbar ist. Die Profilleiste kann bevorzugt über ein an der Profilleiste angeordnetes, doppelseitiges Klebeband mit der Fahrzeugscheibe verbunden werden.
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In einer Variante kann die Kederleiste innerhalb des gemeinsamen Extrusionswerkzeugs in die Rastausnehmung eingeführt werden. Hierdurch wird vorteilhaft ein Konfektionierungsaufwand eingespart, um die Kederleiste nachträglich in die Rastausnehmung der Profilleiste einzusetzen.
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Die Kederleiste wird in einer weiteren Alternative erst nach Durchlaufen einer Abkühlstrecke in die Rastausnehmung eingesetzt. Bevorzugt erfolgt das Einsetzen mittels einer Kedereinrollvorrichtung. Die Kedereinrollvorrichtung umfasst bevorzugt wenigstens ein Rollenpaar, in dessen Rollenspalt die Kederleiste und die Profilleiste gemeinsam eingeführt werden und dort die Kederleiste in die Rastausnehmung der Profilleiste gedrückt wird.
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Die Kederleiste und die Profilleiste können jeweils über einen separaten Abzug durch eine gemeinsame Kühlstrecke einer Extrusionsanlage gezogen werden. Um das erfindungsgemäße Verfahren gegenüber einem Verfahren des Stands der Technik weiter Kosten zu optimieren, ist vorteilhaft vorgesehen, dass für die Kederleiste und für die Profilleiste eine gemeinsame Kühlstrecke verwendet wird. Dies bedeutet das sowohl die Kederleiste als auch die Profilleiste beispielsweise gemeinsam durch ein Wasserbad laufen.
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Zur weiteren Kostenoptimierung kann die Kederleiste und die Profilleiste durch ein gemeinsames Kalibrierwerkzeug geführt werden. Auch hier wird der Aufwand für ein separates Kalibrierwerkzeug eingespart.
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Die Kederleiste kann einen Kernabschnitt und einen Überstandabschnitt aufweisen, wobei der Kernabschnitt innerhalb der Rastausnehmung kraft- und/oder form-schlüssig festlegbar ist, und wobei der Überstandabschnitt aus der Rastausnehmung der Profilleiste herausragt, wenn die Kederleiste in die Rastausnehmung eingesetzt ist. Der Überstandsabschnitt kann einen Koppelbereich zur Kopplung mit einem Entnahme-Werkzeug aufweisen.
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Die Außenabmessungen, insbesondere die Breite der Kederleiste kann über eine Drossel im Extrusionswerkzeug und/oder über die Variation der Extrusionsrate des Keder-Extruders (also eines gemeinsamen Extruders der sowohl die Kederleiste als auch die Profilleiste extrudiert, oder eines separaten Kederextruder) an die Innenabmessungen der Rastausnehmung angepasst werden.
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Die unterschiedlichen Polymermaterialien können eine unterschiedliche Shore-A Härte aufweisen. Das weichere Polymermaterial der beiden unterschiedlichen Polymermaterialien der Kederleiste kann im eingesetzten Zustand der Kederleiste in der Rastausnehmung im Bereich eines Rastelements der Rastausnehmung angeordnet sein. Hierdurch kann ein Toleranzausgleich zwischen der Kederleiste und der Rastausnehmung erfolgen und/oder eine größere Haftreibung zwischen der Kederleiste und der Rastausnehmung erzielt werden.
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Alternativ oder zusätzlich kann im Querschnitt der Kederleiste das weichere Polymermaterial der beiden unterschiedlichen Polymermaterialien von dem härteren Material der beiden un-terschiedlichen Polymermaterialien umschlossen sein. Hierdurch kann eine Kompressierbar-keit der Kederleiste eingestellt werden, die ebenfalls einen verbesserten Toleranzausgleich bewirkt.
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Im Folgenden wird die Erfindung anhand lediglich Ausführungsbeispiele darstellender Zeichnungen erläutert. Es zeigen schematisch:
- 1: eine dreidimensionale Darstellung einer Profilleiste mit einer in die Profilleiste eingesetzten Kederleiste;
- 2: eine Draufsicht auf ein erstes Extrusionswerkzeug;
- 3: eine Draufsicht auf ein weiteres Extrusionswerkzeug;
- 4: eine schematische Darstellung einer Extrusionsanlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
- 5: eine dreidimensionale Darstellung einer weiteren Profilleiste mit einer in die Profilleiste eingesetzten Kederleiste;
- 6: eine Draufsicht auf ein weiteres Extrusionswerkzeug;
- 7: eine Draufsicht auf ein weiteres Extrusionswerkzeug.
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Die 1 zeigt eine mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Profilleiste 2 mit einer in der Profilleiste 2 ausgebildeten Rastausnehmung 3 eingesetzten Kederleiste 1, wobei die Kederleiste 1 innerhalb der Rastausnehmung 3 kraft- und/oder formschlüssig festlegbar ist, damit die Rastausnehmung 3 der Profilleiste 2 während der Herstellung, der weiteren Bearbeitung oder Verarbeitung und/oder während des Transports der Profilleiste 2 nicht verformt oder beschädigt werden kann. Die Kederleiste 1 und die Profilleiste 2 sind in einem Extrusionsverfahren hergestellt, wobei die Kederleiste 1 zusammen mit der Profilleiste 2 in einem gemeinsamen Extrusionswerkzeug 10 hergestellt wird.
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Die 2 zeigt ein Extrusionswerkzeug 10, in dem die Kederleiste 1 innerhalb des gemeinsamen Extrusionswerkzeugs 10 in die Rastausnehmung 3 eingeführt wird.
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Die 3 zeigt als Variante ein Extrusionswerkzeug 10, bei dem die Kederleiste 1 erst nach Durchlaufen einer Abkühlstrecke 40 in die Rastausnehmung 3 eingesetzt wird, wobei das Einsetzen mittels einer Kedereinrollvorrichtung 20, 20' erfolgt (vgl. hierzu auch 4).
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Die Kederleiste 1 wird aus wenigstens einem, sowohl der Kederleiste 1 als auch der Profilleiste 2 gemeinsamen Material 11, 12 aus einem gemeinsamen Extruder 38 hergestellt (dargestellt durch die gleiche Schraffur in den 1, 2 und 3).
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Die Profilleiste 2 ist zum Verbinden einer Fahrzeugscheibe mit einer Wasserkastenabdeckung vorgesehen, wobei die Wasserkastenabdeckung eine Rippe aufweist, die nach dem Entfernen der Kederleiste 1 kraft- und/oder formschlüssig in der Rastausnehmung 3 festlegbar ist. Die Profilleiste 2 wird über ein an der Profilleiste 2 angeordnetes, doppelseitiges Klebeband 9 mit der Fahrzeugscheibe verbunden. Auf dem Klebeband 9 befindet sich eine Schutzfolie 8, die erst kurz vor der Verklebung entfernt wird. Die Profilleiste weist zudem einen Metalleinleger 60 zur Verstärkung der Profilleiste auf.
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Die Profilleiste 2 und die Kederleiste 1 bestehen aus einem thermoplastischen Material.
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In 4 ist dargestellt, dass die Kederleiste 1 und die Profilleiste 2 jeweils über einen separaten Abzug 41, 42 durch eine gemeinsame Kühlstrecke 40 einer Extrusionsanlage 50 gezogen werden. Die Kederleiste 1 und die Profilleiste 2 können durch ein gemeinsames Kalibrierwerkzeug geführt werden.
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Die Kederleiste 1 weist einen Kernabschnitt 5 und einen Überstandabschnitt 6 auf, wobei der Kernabschnitt 5 innerhalb der Rastausnehmung 3 kraft- und/oder form-schlüssig festlegbar ist, und wobei der Überstandabschnitt 6 aus der Rastausnehmung 3 der Profilleiste 2 herausragt, wenn die Kederleiste 1 in die Rastausnehmung 3 eingesetzt ist. Der Überstandsabschnitt 6 kann einen Koppelbereich 7 zur Kopplung mit einem Entnahme-Werkzeug aufweisen.
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Die Außenabmessungen, insbesondere die Breite der Kederleiste 1 kann über eine Drossel im Extrusionswerkzeug und/oder über die Variation der Extrusionsrate des Keder-Extruders 38 oder 39 an die Innenabmessungen der Rastausnehmung 3 angepasst werden.
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Die 5 zeigt eine mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Profilleiste 2 mit einer in der Profilleiste 2 ausgebildeten Rastausnehmung 3 eingesetzten Kederleiste 1, wobei die Kederleiste 1 innerhalb der Rastausnehmung 3 kraft- und/oder formschlüssig festlegbar ist, damit die Rastausnehmung 3 der Profilleiste 2 während der Herstellung, der weiteren Bearbeitung oder Verarbeitung und/oder während des Transports der Profilleiste 2 nicht verformt oder beschädigt werden kann. Die Kederleiste 1 und die Profilleiste 2 sind in einem Extrusionsverfahren hergestellt, wobei die Profilleiste 2 hierbei aus zwei unterschiedlichen Polymermaterialien 11, 13 in einem Ko-Extrusionsverfahren hergestellt ist. Auch die Kederleiste 1 ist aus diesen zwei unterschiedlichen Polymermaterialien 11, 13 in einem Ko-Extrusionsverfahren hergestellt, wobei die Kederleiste 1 zusammen mit der Profilleiste 2 in einem gemeinsamen Extrusionswerkzeug 10 hergestellt wird.
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Die 6 zeigt ein Extrusionswerkzeug 10, in dem die Kederleiste 1 innerhalb des gemeinsamen Extrusionswerkzeugs 10 in die Rastausnehmung 3 eingeführt wird.
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Die 7 zeigt als Variante ein Extrusionswerkzeug 10, bei dem die Kederleiste 1 erst nach Durchlaufen einer Abkühlstrecke 40 in die Rastausnehmung 3 eingesetzt wird, wobei das Einsetzen mittels einer Kedereinrollvorrichtung 20, 20' erfolgt (vgl. hierzu auch analog die vorstehend beschriebene 4).
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Die Profilleiste 2 ist zum Verbinden einer Fahrzeugscheibe mit einer Wasserkastenabdeckung vorgesehen, wobei die Wasserkastenabdeckung eine Rippe aufweist, die nach dem Entfernen der Kederleiste 1 kraft- und/oder formschlüssig in der Rastausnehmung 3 festlegbar ist. Die Profilleiste 2 wird über ein an der Profilleiste 2 angeordnetes, doppelseitiges Klebeband 9 mit der Fahrzeugscheibe verbunden. Auf dem Klebeband 9 befindet sich eine Schutzfolie 8, die erst kurz vor der Verklebung entfernt wird. Die Profilleiste weist zudem einen Metalleinleger 60 zur Verstärkung der Profilleiste auf.
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Die Profilleiste 2 und die Kederleiste 1 bestehen aus extrudierbarem, thermoplastischen Polymermaterial.
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In 4 ist analog dargestellt, dass die Kederleiste 1 und die Profilleiste 2 jeweils über einen separaten Abzug 41, 42 durch eine gemeinsame Kühlstrecke 40 einer Extrusionsanlage 50 gezogen werden. Die Kederleiste 1 und die Profilleiste 2 können durch ein gemeinsames Kalibrierwerkzeug geführt werden.
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Die Kederleiste 1 weist einen Kernabschnitt 5 und einen Überstandabschnitt 6 auf, wobei der Kernabschnitt 5 innerhalb der Rastausnehmung 3 kraft- und/oder form-schlüssig festlegbar ist, und wobei der Überstandabschnitt 6 aus der Rastausnehmung 3 der Profilleiste 2 herausragt, wenn die Kederleiste 1 in die Rastausnehmung 3 eingesetzt ist. Der Überstandsabschnitt 6 kann einen Koppelbereich 7 zur Kopplung mit einem Entnahme-Werkzeug aufweisen.
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Die Außenabmessungen, insbesondere die Breite der Kederleiste 1 kann ebenfalls über eine Drossel im Extrusionswerkzeug und/oder über die Variation der Extrusionsrate des Keder-Extruders 38 oder 39 oder der Kederextruder 38, 39 an die Innenabmessungen der Rastausnehmung 3 angepasst werden.
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Die unterschiedlichen Polymermaterialien 11, 13 in 5 bis 7 weisen eine unterschiedliche Shore-A Härte auf. Das weichere Polymermaterial 13 der beiden unterschiedlichen Polymermaterialien 11, 13 der Kederleiste 1 ist im eingesetzten Zustand der Kederleiste 1 in der Rastausnehmung 3 im Bereich eines Rastelements 3` der Rastausnehmung 3 angeordnet (vgl. 5).
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Denkbar ist auch, dass im Querschnitt der Kederleiste 1 das weichere Polymermaterial der beiden unterschiedlichen Polymermaterialien von dem härteren Material der beiden unterschiedlichen Polymermaterialien umschlossen ist (hier nicht näher dargestellt).
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102011054801 A1 [0002]