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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Unterstützen eines Ankuppelvorgangs eines Kraftfahrzeugs an einen Anhänger der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art. Des Weiteren betrifft die Erfindung noch ein System zum Unterstützen eines Ankuppelvorgangs eines Kraftfahrzeugs an einen Anhänger sowie ein Kraftfahrzeug mit einem solchen System.
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Systeme zum Unterstützen eines Ankuppelvorgangs eines Kraftfahrzeugs an einen Anhänger sind an sich bekannt. Derartige Systeme unterstützen einen Fahrer beim Manövrieren seines Kraftfahrzeugs in eine möglichst ideale Ankuppelposition an einen Anhänger. Ein derartiges System zeigt beispielsweise die
US 2009/0236825 A1 . Das System stellt ein Kamerabild von einer rückwärtigen Fahrzeugumgebung des Kraftfahrzeugs mittels einer Kamera des Kraftfahrzeugs bereit. Das bereitgestellte Kamerabild wird mittels eines Touchscreens im Kraftfahrzeug angezeigt. Sofern sich ein Anhänger in der rückwärtigen Fahrzeugumgebung befindet, kann ein Fahrzeuginsasse mittels des Touchscreens die genaue Position der betreffenden Anhängerkupplung des Anhängers markieren. Anschließend ermittelt das System eine möglichst optimale Trajektorie, gemäß welcher das Kraftfahrzeug autonom an den Anhänger herangefahren werden kann.
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Die
GB 2554427 A beschreibt ein Verfahren zum Detektieren eines Anhängers. Ein Fahrzeuginsasse kann dabei einen bestimmten Bereich markieren, innerhalb welchem nach dem Anhänger gesucht werden soll.
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WO 2014/174028 A1 beschreibt ebenfalls ein System zum Unterstützen eines Ankuppelvorgangs eines Kraftfahrzeugs an einen Anhänger. Anhand bestimmter Merkmale kann das System einen Anhänger in einem rückwärtigen Bereich eines Kraftfahrzeugs erkennen.
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WO 2015/171168 A1 beschreibt ein Verfahren zum Unterstützen eines Ankuppelvorgangs eines Kraftfahrzeugs an einen Anhänger. In einer rückwärtigen Fahrzeugumgebung kann ein Anhänger erkannt werden. Der erkannte Anhänger wird auf einem Display angezeigt.
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WO 2016/155919 A1 zeigt einen Ankuppelassistenten für ein Kraftfahrzeug. Mittels eines Touchscreens wird eine rückwärtige Fahrzeugumgebung angezeigt, in der sich ein Anhänger befindet. Ein Fahrzeuginsasse kann durch Betätigung des Touchscreens definieren, wo genau sich eine Anhängerkupplung des Anhängers befindet.
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DE 10 2012 001 380 A1 beschreibt ein Assistenzverfahren für ein Ankuppelmanöver eines Kraftfahrzeugs. Ein Bild einer Rückfahrkamera wird aufgenommen, in deren Erfassungsbereich ein oder auch mehrere Kupplungspfannen liegen, und auf einem Bildschirm des Kraftfahrzeugs angezeigt. In Abhängigkeit von einem Lenkeinschlag eines Lenkrads des Kraftfahrzeugs kann einer Bildauswerteeinheit ein Bereich innerhalb des aufgenommenen Bildes zum Erkennen der Kupplungspfanne vorgegeben werden. Falls sich mehrere Kupplungspfannen im ausgewählten Bereich befinden, kann eine der Kupplungspfannen durch einen entsprechenden Lenkeinschlag ausgewählt werden.
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Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung bereitzustellen, mittels welcher ein Fahrzeuginsasse eines Kraftfahrzeugs besonders einfach bei einem Ankuppelvorgang an einen Anhänger unterstützt werden kann.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren sowie durch ein System zum Unterstützen eines Ankuppelvorgangs eines Kraftfahrzeugs an einen Anhänger mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
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Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren zum Unterstützen eines Ankuppelvorgangs eines Kraftfahrzeugs an einen Anhänger wird ein Kamerabild von einer rückwärtigen Fahrzeugumgebung des Kraftfahrzeugs mittels einer Kamera des Kraftfahrzeugs bereitgestellt. Bei dieser Kamera kann es sich beispielsweise um eine Rückfahrkamera des Kraftfahrzeugs handeln, die zum Beispiel in der Nähe eines Kennzeichenhalters des Kraftfahrzeugs oder an einer andern Stelle im Heckbereich des Kraftfahrzeugs angeordnet sein kann. Das bereitgestellte Kamerabild wird mittels einer Anzeigeeinrichtung angezeigt, z.B. mittels eines im Bereich einer Mittelkonsole des Kraftfahrzeugs angeordneten Displays. Mittels einer Datenverarbeitungseinrichtung wird nach Anhängerkupplungen von Anhängern in der rückwärtigen Fahrzeugumgebung durch Auswerten des Kamerabilds gesucht. Falls mittels der Datenverarbeitungseinrichtung mehr als eine Anhängerkupplung in dem Kamerabild gefunden wird, wird eine Auswahlmöglichkeit zum manuellen Auswählen von einer der gefundenen Anhängerkupplungen anhand des angezeigten Kamerabilds bereitgestellt. Eine manuelle Auswahl von einer der Anhängerkupplungen durch einen Benutzer wird erfasst, wenn der Benutzer eine manuelle Auswahl vornimmt. Der Ankuppelvorgangs des Kraftfahrzeugs an die ausgewählte Anhängerkupplung des betreffenden Anhängers wird mittels eines Ankuppelassistenten des Kraftfahrzeugs unterstützt.
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Die erfindungsgemäße Lösung zielt also auf eine Situation ab, in welcher mehrere Anhänger sich in einem rückwärtigen Raum des betreffenden Kraftfahrzeugs befinden. Ein Bildverarbeitungsalgorithmus, welcher vorzugweise Teil der besagten Datenverarbeitungseinrichtung ist, kann das bereitgestellte Kamerabild untersuchen und sucht nach jeweiligen Anhängerkupplungen von Anhängern in dem bereitgestellten Kamerabild. Mit anderen Worten werden also verschiedene Ankuppelpunkte gleichberechtigt im gesamten Rückfahrkamerabild gesucht, sodass eine jeweilige Lage der Ankuppelpunkte, also der jeweiligen Anhängerkupplungen der Anhänger, gleichzeitig erkannt wird, sofern sich denn mehrere Anhänger in der rückseitigen Fahrzeugumgebung befinden. Befinden sich mehrere Anhänger in dem bereitgestellten Kamerabild, so kann eine manuelle Auswahl des gewünschten Anhängers ermöglicht werden.
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Dadurch, dass es erfindungsgemäß vorgesehen ist, die besagte Auswahlmöglichkeit bereitzustellen, kann der betreffende Fahrzeuginsasse manuell eine der gefundenen Anhängerkupplungen anhand des angezeigten Kamerabilds auswählen. Anschließend ist eindeutig klar, an welche Anhängerkupplung von welchem Anhänger das Kraftfahrzeug angekuppelt werden soll. Sodann kann der Ankuppelvorgang des Kraftfahrzeugs an die ausgewählte Anhängerkupplung des betreffenden Anhängers mittels des Anhängerankuppelassistenten des Kraftfahrzeugs erfolgen oder unterstützt werden.
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Mittels der erfindungsgemäßen Lösung wird also ein Fahrer eines Kraftfahrzeugs auf besonders einfache Weise dabei unterstützt, einen Ankuppelvorgang an einen Anhänger vorzunehmen, und zwar selbst wenn sich in der rückwärtigen Fahrzeugumgebung mehrere Anhänger befinden sollten. Denn der betreffende Fahrer des Kraftfahrzeugs kann anhand des bereitgestellten Kamerabilds manuell diejenige Anhängerkupplung auswählen, an welche das Kraftfahrzeug angekuppelt werden soll. Durch diese erfindungsgemäße Auswahlmöglichkeit des Anhängers und v.a. der betreffenden Anhängerkupplung kann ein Fahrzeuginsasse besonders einfach Unterstützung beim Ankuppelvorgang an einen Anhänger erhalten.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die innerhalb des Kamerabilds gefundenen Anhängerkupplungen markiert werden. Beispielsweise ist es möglich, mittels der Anzeigeeinrichtung Pfeile oder anderweitige Symbole einzublenden, welche die gefundenen Anhängerkupplungen eindeutig erkennbar markieren. Andere optische Markierungsmöglichkeiten sind natürlich auch möglich. So kann der Fahrzeuginsasse im angezeigten Kamerabild anhand der Anzeigeeinrichtung ganz einfach erkennen, wo sich die jeweiligen Anhängerkupplungen der betreffenden Anhänger in der rückwärtigen Fahrzeugumgebung befinden. Dies erleichtert ihm das manuelle Auswählen von einer der gefundenen Anhängerkupplungen anhand des angezeigten Kamerabilds.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die ausgewählte Anhängerkupplung im Kamerabild hervorgehoben wird. Sobald der Fahrzeuginsasse also anhand des angezeigten Kamerabilds die von ihm präferierte Anhängerkupplung ausgewählt hat, wird diese nochmal optisch gesondert hervorgehoben. So kann der Fahrzeuginsasse einfach erkennen, welche Anhängerkupplung er gerade manuell ausgewählt hat. Insbesondere wenn mehrere Anhängerkupplungen relativ dicht nebeneinander angeordnet sein sollten, kann der Fahrzeuginsasse so auf einfache Weise erkennen, ob seine manuelle Auswahl auch richtig umgesetzt worden ist. Falls dies nicht der Fall sein sollte, kann er auf einfache Weise seine Auswahl noch einmal korrigieren.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass der Ankuppelassistent eine Längsführung und/oder Querführung des Kraftfahrzeugs automatisch steuert bis eine Anhängerkupplung des Kraftfahrzeug in einer bestimmungsgemäßen Ankuppelposition gegenüber der ausgewählten Anhängerkupplung angeordnet worden ist. Der Anhängerankuppelassistent kann also in die Längsführung und/oder die Querführung des Kraftfahrzeugs automatisch eingreifen, sofern dieser Fahrzeuginsasse wünschen sollte, um den eigentlichen Ankuppelvorgang des Kraftfahrzeugs autonom zu steuern. Dadurch kann auf einfache Weise sichergestellt werden, dass der vom Fahrzeuginsassen ausgewählte Anhänger auch korrekt vom Kraftfahrzeug angesteuert wird, sodass der eigentliche Ankuppelvorgang der Anhängerkupplung des Kraftfahrzeugs an die Anhängerkupplung des betreffenden Anhängers besonders einfach erfolgen kann.
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Zudem ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Auswahlmöglichkeit ein Auswahlfeld umfasst, welches der Benutzer zur Auswahl von einer der Anhängerkupplungen innerhalb des Kamerabilds verschieben kann, wobei diejenige Anhängerkupplung ausgewählt wird, die sich innerhalb des Auswahlfelds befindet. Mittels des Auswahlfelds erhält der betreffende Fahrzeuginsasse also eine optische Markierung innerhalb des mittels der Anzeigeeinrichtung angezeigten Kamerabilds. So kann der Benutzer auf einfache Weise das Auswahlfeld innerhalb des angezeigten Kamerabilds verschieben, um seine Auswahl betreffend des jeweiligen Anhängers, genauer betreffend die genaue Anhängerkupplung des von ihm gewünschten Anhängers, auszuwählen.
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Des Weiteren sieht die Erfindung vor, dass diejenige Anhängerkupplung ausgewählt wird, welche am nächsten am Zentrum des Auswahlfelds angeordnet ist. Dies kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn die jeweiligen Anhängerkupplungen der Anhänger im rückwärtigen Fahrzeugbereich so nahe nebeneinander angeordnet sind, dass z.B. zwei Anhängerkupplungen im Auswahlfeld angeordnet sein könnten. So kann immer eindeutig eine Auswahl des Benutzers richtig interpretiert werden.
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Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass entsprechend einem erfassten Lenkwinkel des Kraftfahrzeugs ein Fahrschlauch im Kamerabild angezeigt wird und sich das Auswahlfeld innerhalb des Fahrschlauchs befindet, wobei bei einer Veränderung des Lenkwinkels das Auswahlfeld zusammen mit dem Fahrschlauch innerhalb des Kamerabilds zur Auswahl von einer der Anhängerkupplungen verschoben wird. Das Auswahlfeld kann auch als so genannte Region of Interest im Rückfahrkamerabild verstanden werden, wobei das besagte Auswahlfeld abhängig von der aktuell über den Lenkwinkel des Kraftfahrzeugs eingestellten Bahnkrümmung des Kraftfahrzeugs verschoben werden kann. Zudem kann es in dem Kontext auch noch vorgesehen sein, dass ein Bildverarbeitungsalgorithmus potentielle Anhänger, insbesondere nochmals, bevorzugt in diesem Auswahlfeld sucht. Steht beispielsweise der gewünschte Anhänger nicht zentrisch im Rückfahrkamerabild, so führt der zur Auswahl des Anhängers erfolgte Lenkeinschlag automatisch zu einer günstigeren Bahnkurve zum Anhänger, sodass das Problem eines potentiell ungünstigen Ankuppelwinkels zusätzlich noch verringert wird. Durch Drehen am Lenkrad kann der Benutzer also auf einfache Weise das Auswahlfeld innerhalb des angezeigten Kamerabilds verschieben, um den von ihm gewünschten Anhänger und dessen Anhängerkupplung auszuwählen.
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Eine alternative vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Anzeigeeinrichtung ein Touchscreen ist, wobei entsprechend einer erfassten Touch-Geste am Touchscreen das Auswahlfeld verschoben wird. So kann der Benutzer beispielsweise durch Wisch-Gesten oder dergleichen am Touchscreen ganz einfach das Auswahlfeld verschieben, um den von ihm gewünschten Anhänger mit zugehöriger Anhängerkupplung für den Ankuppelvorgang auszuwählen.
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Eine weitere alternative vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass das Auswahlfeld entsprechend einer erfassen Benutzereingabe an einem von der Anzeigeeinrichtung verschiedenen Bedienelement verschoben wird. So kann beispielsweise im betreffenden Kraftfahrzeug ein Dreh-Drück-Steller oder ein anderweitiges Bedienelement vorgesehen sein, mittels welchem der Benutzer das Auswahlfeld verschieben kann, um die von ihm gewünschte Anhängerkupplung des betreffenden Anhängers für den Ankuppelvorgang auszuwählen.
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Gemäß einer weiteren alternativen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, dass das Auswahlfeld entsprechend einer erfassten Geste des Benutzers verschoben wird. Unter dieser Geste ist keine Touch- oder Wisch-Geste an einem etwaigen Touchscreen des Kraftfahrzeugs zu verstehen, sondern eine frei im Fahrzeuginnenraum ausgeführte Geste. Derartige Gesten des Benutzers im Fahrzeuginnenraum können beispielsweise mittels einer Time-of-Flight-Kamera oder dergleichen erfasst werden. So kann der Benutzer ohne an einen Touchscreen oder dergleichen fassen zu müssen durch Handbewegungen im Fahrzeuginnenraum das Auswahlfeld in der gewünschten Weise verschieben, um die von ihm präferierte Anhängerkupplung des betreffenden Anhängers in der rückwärtigen Fahrzeugumgebung für den Ankuppelvorgang auszuwählen.
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Das erfindungsgemäße System zum Unterstützen eines Ankuppelvorgangs eines Kraftfahrzeugs an einen Anhänger umfasst eine Kamera, eine Anzeigeeinrichtung, eine Datenverarbeitungseinrichtung und einen Ankuppelassistenten, wobei das System dazu eingerichtet ist, das erfindungsgemäße Verfahren oder eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens durchzuführen. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind als vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Systems und umgekehrt anzusehen, wobei das System insbesondere Mittel zur Durchführung der Verfahrensschritte aufweist.
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Das erfindungsgemäße Kraftfahrzeug umfasst das erfindungsgemäße System oder eine vorteilhafte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Systems zum Unterstützen eines Ankuppelvorgangs eines Kraftfahrzeugs an einen Anhänger.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Die Zeichnung zeigt in:
- 1 eine schematische Darstellung eines Kraftfahrzeugs mit einem Anhängerankuppelassistenten zum Unterstützen eines Ankuppelvorgangs des Kraftfahrzeugs an einen Anhänger;
- 2 ein mittels einer Kamera des Kraftfahrzeugs erfasstes und mittels einer Anzeigeeinrichtung des Kraftfahrzeugs angezeigtes Kamerabild, in dem sich zwei Anhänger befinden;
- 3 eine weitere Darstellung des Kamerabilds, wobei durch einen Lenkeinschlag des Kraftfahrzeugs ein Auswahlfeld innerhalb des Kamerabilds verschoben worden ist; und in
- 4 eine weitere Darstellung des Kamerabilds, wobei durch einen gegenüber dem in 3 gezeigten Fall entgegengesetzten Lenkeinschlag das Auswahlfeld entsprechend innerhalb des Kamerabilds verschoben worden ist.
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Ein Kraftfahrzeug 1 mit einem System 2 zum Unterstützen eines Ankuppelvorgangs des Kraftfahrzeugs 1 an einen Anhänger ist in einer schematischen Darstellung in 1 gezeigt. Das System 2 umfasst eine Kamera 4, mittels welcher eine rückwärtige Fahrzeugumgebung des Kraftfahrzeugs 1 erfasst werden kann, um ein entsprechendes Kamerabild bereitzustellen. Bei der Kamera 4 kann es sich beispielsweise um eine Rückfahrkamera handeln, die zum Beispiel im Bereich eines Kennzeichenhalters des Kraftfahrzeugs oder irgendwo anders im Heckbereich des Kraftfahrzeugs 1 angeordnet sein kann.
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Das System 2 umfasst des Weiteren eine Anzeigeeinrichtung 5, mittels welcher das bereitgestellte Kamerabild im Fahrzeuginnenraum angezeigt werden kann. Zudem weist das System 2 eine Datenverarbeitungseinrichtung auf, welche dazu eingerichtet ist, innerhalb des bereitgestellten Kamerabilds nach Anhängerkupplungen von Anhängern zu suchen und diese zu erkennen. Schließlich umfasst das System 2 noch einen Anhängerankuppelassistenten 7, welcher das Kraftfahrzeug 1 teilautonom oder vollautonom an einen Anhänger heran rangieren kann. Der Anhängerankuppelassistent 7 kann also in die Längsführung und/oder Querführung des Kraftfahrzeugs 1 eingreifen, um dieses mit der fahrzeugseitigen Anhängerkupplung 3 an einer entsprechenden Anhängerkupplung eines Anhängers zu positionieren.
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In 2 ist das bereits erwähnte Kamerabild 8 gezeigt, wobei sich innerhalb des Kamerabilds 8 - also in einem rückwärtigen Raum des Kraftfahrzeugs 1 - zwei Anhänger 9 befinden. Dieses Kamerabild 8 wird mittels der Kamera 4 des Systems 2 des Kraftfahrzeugs 1 bereitgestellt. Das Kamerabild 8 wird dann mittels der besagten Anzeigeeinrichtung 5 im Fahrzeuginnenraum angezeigt. Die Datenverarbeitungseinrichtung 6 kann dann nach unterschiedlichen Anhängerkupplungen 10 der jeweiligen Anhänger 9 in der rückwärtigen Fahrzeugumgebung durch Auswertung des Kamerabilds 8 suchen.
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Wenn wie in diesem Fall mittels der Datenverarbeitungseinrichtung 6 mehr als eine Anhängerkupplung 10 in dem Kamerabild 8 gefunden wird, wird eine Auswahlmöglichkeit zum manuellen Auswählen von einer der gefundenen Anhängerkupplungen 10 anhand des angezeigten Kamerabilds 8 bereitgestellt. Im konkret gezeigten Fall umfasst die Auswahlmöglichkeit ein hier nur schematisch angedeutetes Auswahlfeld 13, welches der betreffende Benutzer, also Fahrzeuginsasse, zur Auswahl von einer der erkannten Anhängerkupplungen 10 innerhalb des Kamerabilds 8 verschieben kann. Dabei wird diejenige der Anhängerkupplungen 10 ausgewählt, die sich innerhalb des Auswahlfelds 13 befindet. Gemäß der in 2 dargestellten Situation wurde also noch keine der Anhängerkupplungen 10 der Anhänger 9 ausgewählt.
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Sobald eine manuelle Auswahl von einer der Anhängerkupplungen 10 erfasst worden ist, unterstützt der Anhängerankuppelassistent 7 einen Ankuppelvorgang des Kraftfahrzeugs 1 an die ausgewählte Anhängerkupplung 10 des betreffenden Anhängers 9, indem der Anhängerankuppelassistent 7 in die Längsführung und/oder Querführung des Kraftfahrzeugs 1 eingreift, und zwar bis die fahrzeugseitige Anhängerkupplung 3 entsprechend an der betreffenden Anhängerkupplung 10 des ausgewählten Anhängers 9 positioniert worden ist.
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Um das Auswählen der Anhängerkupplungen 10 für den Benutzer zu erleichtern, ist es zusätzlich noch vorgesehen, dass innerhalb des Kamerabilds 8 die jeweils gefundenen Anhängerkupplungen 10 markiert werden, was im vorliegenden Beispiel mittels eines ersten Pfeils 11 und eines zweiten Pfeils 12 erfolgt. Dadurch bekommt der Benutzer die gefundenen Anhängerkupplungen 10 nochmal optisch deutlich markiert
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Des Weiteren werden innerhalb des Kamerabilds 8 noch Fahrbahnschlauchmarkierungen 14 angezeigt, welche einen hier nicht näher bezeichneten Fahrschlauch im Kamerabild 8 optisch hervorheben. Im vorliegenden Fall ist die Lenkung beziehungsweise das Lenkrad des Kraftfahrzeugs 1 also gerade gestellt, weswegen die Fahrbahnschlauchmarkierungen ebenfalls gerade nach hinten zeigen. Entsprechend einem erfassten Lenkwinkel des Kraftfahrzeugs 1 wird also der durch die Fahrbahnschlauchmarkierung 14 gekennzeichnete Fahrschlauch im Kamerabild 8 angezeigt, wobei sich das Auswahlfeld 13 immer innerhalb des Fahrschlauchs befindet, beispielsweise mittig innerhalb des Fahrschlauchs. Sobald eine Veränderung des Lenkwinkels des Kraftfahrzeugs 1 erfasst wird, verschiebt sich entsprechend der Fahrschlauch und somit auch das Auswahlfeld 13 innerhalb des Kamerabilds 8. Durch Betätigung der Lenkung des Kraftfahrzeugs 1 kann ein Benutzer also auf einfache Weise das Auswahlfeld 13 in Überdeckung mit einer der gefundenen Anhängerkupplungen 10 der jeweiligen Anhänger 9 bringen.
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In 3 ist das Kamerabild 8 nochmals gezeigt, wobei der Benutzer durch Drehung am Lenkrad den Fahrschlauch und somit auch das Auswahlfeld 13 entsprechend verschoben hat. Das Auswahlfeld 13 wurde dadurch in Überdeckung mit der rechten der beiden Anhängerkupplungen 10 gebracht. Infolgedessen erkennt das System 2, dass der Benutzer eben diese Anhängerkupplung 10 ausgewählt hat, infolgedessen die ausgewählte Anhängerkupplung 10 nochmal gesondert im Kamerabild 8 hervorgehoben wird. Beispielsweise kann der zweite Pfeil 12 mit einer anderen Schraffur als der erste Pfeil 11 dargestellt werden, oder es ist auch möglich, dass die beiden Pfeile 11, 12 in unterschiedlichen Farben angezeigt werden, sodass der Benutzer jederzeit erkennen kann, welche der Anhängerkupplungen 10 er durch den entsprechenden Lenkeinschlag gerade ausgewählt hat. Die getroffene Auswahl kann der Benutzer dann beispielsweise noch bestätigen, infolgedessen dann der Anhängerankuppelassistent 7 das Kraftfahrzeug 1 teilautonom oder vollautonom an die ausgewählte Anhängerkupplung 10 - im vorliegend gezeigten Fall also die rechte der beiden Anhängerkupplungen 10 - heran rangiert.
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In 4 ist das Kamerabild 8 erneut dargestellt, wobei der Benutzer im Vergleich zur Situation in 3 das Lenkrad des Kraftfahrzeugs 1 genau in die umgekehrte Richtung eingeschlagen hat, infolgedessen dann die linke der beiden Anhängerkupplungen 10 ausgewählt worden ist. Entsprechend kann beispielsweise der erste Pfeil 11 optisch anders angezeigt werden als der zweite Pfeil 12, um dem Benutzer seine getätigte Auswahl wieder kenntlich zu machen. Sobald der Benutzer diese Auswahl bestätigt, kann wiederum der Anhängerankuppelassistent 7 den Ankuppelvorgang an den betreffenden Anhänger 9 durch entsprechende Eingriffe in die Längsführung und/oder Querführung des Kraftfahrzeugs 1 unterstützen.
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Es ist beispielsweise auch möglich, dass es sich bei der Anzeigeeinrichtung 5, mittels welcher das Kamerabild 8 angezeigt wird, um einen Touchscreen handelt. In dem Fall kann der Benutzer das Auswahlfeld 13 durch entsprechende Touch-Gesten, beispielsweise durch Wisch-Gesten oder dergleichen, an der Anzeigeeinrichtung 5 verschieben, um eine der Anhängerkupplungen 10 der Anhänger 9 auszuwählen. Alternativ ist es auch möglich, dass der Benutzer das Auswahlfeld 13 zum Beispiel mittels eines Dreh-Drück-Stellers oder mittels einer anderen Bedienmöglichkeit, welche nicht Teil der Anzeigeeinrichtung 5 ist, innerhalb des Kamerabilds 8 verschieben kann. Zudem ist es auch möglich, dass der Benutzer das Auswahlfeld 13 durch eine im Fahrzeuginnenraum ausgeführte Geste, welche also nicht an der Anzeigeeinrichtung 5 selbst durchgeführt wird, verschieben kann. Beispielweise kann eine Time-of-Flight-Kamera oder eine anderweitig dafür geeignete Erfassungseinrichtung im Fahrzeuginnenraum vorgesehen sein, um im Fahrzeuginnenraum durch den Benutzer ausgeführte Gesten zu erkennen und in entsprechende Verschiebungen des Auswahlfelds 13 umzusetzen.
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Mittels des erläuterten Verfahrens und Systems 2 wird also einem Benutzer eines Kraftfahrzeugs 1 eine besonders einfache Möglichkeit bereitgestellt, einen von mehreren in der rückwärtigen Fahrzeugumgebung angeordneten Anhängern 9 auszuwählen, um dann vorzugsweise teilautonom oder autonom das Kraftfahrzeug 1 in einem passende Ankuppelposition steuern zu lassen.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- System
- 3
- Anhängerkupplung des Kraftfahrzeugs
- 4
- Kamera
- 5
- Anzeigeeinrichtung
- 6
- Datenverarbeitungseinrichtung
- 7
- Ankuppelassistent
- 8
- Kamerabild
- 9
- Anhänger
- 10
- Anhängerkupplungen der Anhänger
- 11
- erster Pfeil
- 12
- zweiter Pfeil
- 13
- Auswahlfeld
- 14
- Fahrbahnschlauchmarkierungen