-
Technisches Gebiet
-
Die vorliegende Offenbarung betrifft einen Sterilisationscontainer mit wenigstens einer Öffnung in seinem Gehäuse und wenigstens einer, die Öffnung öffnenden und schließenden, Ventileinheit, einem Sterilisationssystem, sowie ein Verfahren zum Öffnen und Schließen der Öffnung mittels einer Ventileinheit.
-
Hintergrund der Erfindung
-
Medizinische Sterilisationscontainer (auch Sterilcontainer, Sterilsationsbehälter oder Sterilbehälter) werden dazu genutzt, chirurgisches Besteck oder Material zu sterilisieren, zu transportieren und zu lagern. Damit während des Sterilisiervorgangs in einem Sterilisator, vorzugsweise in einem Autoklav, Heißdampf in den medizinischen Sterilisationsbehälter hineingelangen kann, wird eine Öffnung benötigt. Damit jedoch keine Keime, Bakterien oder dergleichen nach dem Sterilisieren in den Behälter gelangen können, wird die Öffnung bereits vor dem Sterilisationsvorgang mit einem Sterilisationsfilter ausgerüstet. Der Sterilisationsfilter lässt einen Fluidaustausch zu, lässt jedoch keine unerwünschten Erreger in den medizinischen Sterilisationscontainer eindringen. In anderen Worten wird die Öffnung des medizinischen Sterilisationscontainers durch eine Filtereinheit verschlossen, die viele kleine Fluidaustauschöffnungen/ Poren aufweist, die einen Austausch von Fluiden, bzw. dessen Molekülen, erlaubt, aber das Eindringen von Keimen, Bakterien oder ähnlichem, die größer als die Moleküle der Fluide sind, nach dem Sterilisationsvorgang unterbindet.
-
Stand der Technik
-
Die Sterilfilter zur Sterilfiltration für medizinischen Sterilisationscontainer sind üblicherweise in Form einer flachen kreisförmigen Filterscheibe ausgebildet. Die Filterscheibe weist dabei Fluidaustauschöffnungen (auch Poren genannt) auf, die den Austausch von Fluiden, insbesondere Gasen, Flüssigkeiten oder Gas-Flüssig Gemischen, zwischen der Umgebung und dem Inneren eines medizinischen Sterilisationsbehälters ermöglicht. Der medizinische Sterilisationsfilter wird dabei in einer Filterhalterung gehalten, die an dem medizinischen Sterilisationscontainer angebracht ist. Dabei klemmt die Filterhalterung den Sterilisationsfilter zwischen einer ersten und einer zweiten Haltefläche ein.
-
Bei der Sterilfiltration werden die Mikroorganismen aus einem Fluid durch Filtration abgeschieden. Als Filter werden meistens Membranen mit einem Porendurchmesser von 0,22 µm verwendet. Allerdings kann es auch sinnvoll sein, kleinere Porendurchmesser, etwa 0,1 µm, zu verwenden. Damit können nur kleine Moleküle die Membran passieren, größere Partikel wie zum Beispiel Bakterien werden zurückgehalten. Sterilfiltration wird oftmals zur Sterilisierung hitzeempfindlicher Lösungen, beispielsweise serumhaltiger Gewebekulturlösungen, eingesetzt. Weitere Hauptanwendungen der Sterilfiltration, neben dem bereits bekannten Anwendungsgebieten, sind unter anderem die Filtration von wässrigen Lösungen, hitzeempfindlichen Nährlösungen, Vitaminlösungen, Seren, Virusimpfstoffen, Plasmafraktionen und Proteinlösungen.
-
Bei der Sterilisation ist ein Medienaustausch zwischen der Umgebung und dem Inneren eines Sterilcontainers erforderlich, um das Sterilisationsmedium (zum Beispiel Wasserdampf, H2O2-Gas, usw.) in den Container und somit an das zu sterilisierende Gut zu bringen. Geringe Druckdifferenzen, welche bei der Lagerung und Transport auftreten können, werden durch verschiedene mediendurchlässige Filtersysteme ausgeglichen. Insbesondere werden dabei verschiedene Filtermedien wie Single-Use-Filter aus bekannten Filtermaterialien oder Dauerfilter aus PTFE eingesetzt. Ebenfalls bekannt ist das Microstop System der Fa. KLS Martin, welches über eine pasteursche Schleife arbeitet.
-
Größere Druckdifferenzen, wie sie während der Druckwechselphasen im Sterilisator auftreten, lassen sich durch diese Systeme nicht ausgleichen, hierzu ist deren Mediendurchlässigkeit zu gering. Im Sterilisator kommen daher zum schnellen Ausgleich von Über- und Unterdrücken in Containerinneren (hydraulisch/pneumatisch gesteuerte) Ventile bzw. ventilähnlich wirkende Mechanismen zum Einsatz. Diese schaffen einen größeren Öfffnungs-Spalt für eine schnelle Belüftung/ Entlüftung des Sterilcontainer-Innenraums.
-
Im Stand der Technik verwenden Sterilcontainer zu diesem Zweck einen sogenannten flexiblen Filterhalter, welcher sich bei Unterdruck im Container elastisch verbiegt und einen spalt-artigen Bypass schafft. Bei Überdruck im Container hebt der komplette Deckel über einen federnden Verschluss ab. Des Weiteren werden im Stand der Technik spezielle Ventilsysteme benutzt unter anderem auch doppelwirkende Ventil-Systeme, thermisch aktivierte Ventilsysteme und Absolutdruck-aktivierte Ventilsysteme. Letztere werden insbesondere zur Kondensatausleitung verwendet, funktionieren jedoch ebenfalls über die Schaffung eines Bypasses, durch die das Kondensat abfließt.
-
Der Nachteil der bisherigen Systeme besteht darin, dass passive Ventilsysteme benutzt werden. Diese sind meist federbelastet oder arbeiten mittels elastischer Verformung von Ventilbauteilen. Die gängigen Ventile arbeiten abhängig vom herrschenden Differenzdruck zwischen Sterilisationskammer im Sterilisator und Containerinnenraum, Temperatur oder Absolutdruck. Die Systeme sind daher reaktiv und träge. Durch die rein mechanische Umsetzung der Ventile sind diese zudem stark toleranzabhängig und schwanken in den Öffnungsdrücken. Auch sind teilweise getrennte Systeme für Unterdruck und Überdruck erforderlich. Fehlöffnungen der Ventilsysteme können nicht ausgeschlossen werden, beispielsweise bei beschädigten Systemen. Temperaturbelastete Systeme können beispielsweise durch unbeabsichtigte Hitzeeinwirkung öffnen.
-
Somit besteht die Aufgabe der Erfindung darin, ein aktives System zum Öffnen und Schließen von Medienausgleichsöffnungen in Sterilcontainer bereitzustellen und die vorstehend genannten Nachteile auszuräumen. In andern Worten besteht die Aufgabe darin, die Öffnungs- und Schließtoleranzen des Medienaustausch-Systems zu reduzieren oder zu eliminieren. Des Weiteren sollen Fehlöffnungen des Medienaustauschsystems vermieden werden (z.B. bei beschädigten Systemen). Zudem soll eine Überwachung der Ventilposition erfolgen und zwar vor und nach dem Sterilisationsprozess und somit eine automatisierte Überprüfung der Funktionsfähigkeit des Systems. Eine weitere Aufgabe besteht in der Optimierung des Sterilisationsprozesses und der Vereinfachung des Medienaustausches.
-
Kurzbeschreibung der Erfindung
-
Die vorstehenden Aufgaben werden gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Weitere vorteilhafte Aspekte werden in den Unteransprüchen beansprucht.
-
Ein Sterilisationscontainer gemäß einem ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung weist ein Gehäuse mit wenigstens einer Öffnung und wenigstens einer, die Öffnung öffnenden und schließenden Ventileinheit auf. Die Ventileinheit ist von elektro-mechanischer Bauart und weist einen elektro-mechanischen Aktor auf. Des Weiteren weist der Sterilisationscontainer eine Steuereinheit auf. Der elektro-mechanische Aktor ist von der Steuereinheit regel-/steuerbar oder kann von dieser angesteuert werden. Die Ventileinheit weist des Weiteren einen Ventilkörper beispielsweise in Form einer Sterilfiltereinheit auf, der mit dem elektro-mechanischen Aktuator gekoppelt ist. Über den Ventilkörper ist die Öffnung durch den Aktuator öffenbar und/ oder schließbar.
-
In anderen Worten ausgedrückt weist der erfindungsgemäße Sterilisationscontainer eine Öffnung/Medienaustauschöffnung/ Belüftungsöffnung auf. Diese Öffnung kann von der Ventileinheit geöffnet und/ oder verschlossen werden. Die Ventileinheit ist von elektro-mechanischer Bauart, was bedeutet, dass die Ventileinheit Elemente aufweist, die elektrisch angetrieben werden, zum Beispiel ein elektro-mechanischer Aktuator. Da die Ventileinheit von elektro-mechanischer Bauart ist, weist der Sterilisationscontainer wenigstens eine Energiequelle auf, wie zum Beispiel Batterien, Akkumulatoren, Kondensatoren oder dergleichen. Des Weiteren weist der Sterilisationscontainer eine Steuereinheit/ Steuergerät/ Steuereinheit auf, die die elektromechanische Ventileinheit ansteuert, wodurch der Aktuator einen Ventilkörper bewegt, um die Öffnung zu öffnen und/oder zu schließen.
-
Die Ventileinheit ist ein Bauteil zur Absperrung oder Steuerung/Regelung des Durchflusses von Fluiden. Die Ventileinheit weist hierfür den Ventilkörper/ Verschlussteil/ Absperrorgan (z. B. Teller, Kegel, Kugel oder Nadel) auf, der bevorzugt ungefähr parallel zur Strömungsrichtung des Fluids bewegt wird. Die Strömung wird unterbrochen, indem das Verschlussteil mit einer Dichtfläche an eine passend geformte Öffnung, d. h. den Ventil- oder Dichtungssitz, gepresst wird.
-
Als elektro-mechanische Ventileinheit wird eine Ventileinheit verstanden, bei der mechanische Vorgänge/ Ventilvorgänge mit Hilfe elektrischer Antriebe erzeugt werden.
-
Aktuatoren bzw. Aktoren (Antriebselemente) setzen elektrische Signale (z. B. von der Steuereinheit/ Steuerungscomputer ausgehende Befehle) in mechanische Bewegung oder andere physikalische Größen um und greifen damit aktiv in den Öffnungs-/Schließ-Prozess ein. Ein weiterer Aspekt der Erfindung, der gegebenenfalls unabhängig betrachtet werden kann, ist der, dass der elektro-mechanische Aktor ein Elektromotor, ein Linearmotor, ein Piezomotor oder dergleichen sein kann. Auch können andere Aktor-Arten verwendet werden, wie zum Beispiel ein hydraulischer Aktor, ein pneumatischer Aktor oder ein magnetosensitiver Aktor.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung, der gegebenenfalls unabhängig betrachtet werden kann, ist der, dass die Weg- oder Kraftübersetzung des Aktors durch bekannte mechanische Prinzipien erfolgen kann, wie zum Beispiel durch eine Zahnradübersetzung, durch den Hub eines Gewindes/ Feingewindes, durch einen Hebelmechanismus, durch einen Magnetmechanismus oder dergleichen. Vorzugsweise erfolgt dabei ein linearer Hub.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung, der gegebenenfalls unabhängig betrachtet werden kann, besteht darin, dass der Ventilkörper eine Sterilisationsfiltereinheit ist oder darin, dass der Ventilkörper ein Deckel des Sterilisationscontainers ist. In anderen Worten ausgedrückt kann der Ventilkörper für jedwede Öffnung des Sterilcontainers benutzt werden. So kann der Aktuator einen Teil der Ventileinheit oder die Ventileinheit als Ganzes bewegen und somit eine Öffnung öffnen oder schließen. Zum Beispiel kann der Aktuator einen Deckel oder dergleichen des Sterilcontainers anheben/ verschieben/ kippen und somit einen Fluidaustausch zwischen dem Inneren des Containers und dem Äußeren des Containers ermöglichen. Der Aktuator kann aber auch einen Teil der Sterilfiltereinheit wie zum Beispiel einen Sterilfilter in einem dafür vorgesehen Halter bewegen und eine Öffnung damit freigeben oder verschließen. Es kann aber auch eine speziell für einen Medienaustausch vorgesehene und angepasste Öffnung mittels der Ventileinheit und somit mittels des Aktuators der einen Ventilkörper bewegt geöffnet oder geschlossen werden. Des Weiteren ist eine Kombination der vorgenannten Möglichkeiten realisierbar.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung, der gegebenenfalls unabhängig betrachtet werden kann, besteht darin, dass der Sterilcontainer bevorzugt wenigstens eine Sensoreinheit aufweist, die vorgesehen und angepasst ist, mit der Steuereinheit zu kommunizieren. In anderen Worten ausgedrückt weist der Sterilisationscontainer einen Sensor auf, der mit der Steuereinheit und/oder dem Aktor in Verbindung steht, so dass diese von dem Sensor ein Signal erhält und der Aktor entsprechend angesteuert/ betätigt wird. In wieder anderen Worten wird bei einem Signal des Sensors die Öffnung verschlossen, geöffnet oder gegebenenfalls bis zu einem vorbestimmten Grad/ Öffnungszustand geöffnet. Der Sensor in dem Sterilcontainer kann dabei ein Drucksensor und/oder ein Temperatursensor und/ oder ein Feuchtigkeitssensor sein. Der Drucksensor misst vorzugsweise einen Druckunterschied zwischen dem Gehäuseinnendruck und dem Umgebungsdruck. Der Sensor erfasst somit mindestens eine Druckdifferenz zwischen Sterilcontainerinnenraum und Sterilisatorkammer. Entsprechend der Druckdifferenz wird anhand eines definierten Grenzwertes das Ventilsystem/ die Ventileinheit angesteuert und die Medienaustauschöffnung frei gegeben/ geöffnet. Analog ist das vorstehende auch für andere Sensorarten anwendbar. Der Temperatursensor misst vorzugsweise eine Außentemperatur und/oder eine Innentemperatur des Sterilcontainers. Der Feuchtigkeitssensor misst vorzugsweise eine Außenfeuchtigkeit und/oder Innenfeuchtigkeit des Sterilcontainers. Die Sensoreinheit kann aber auch aus einer Kombination von verschiedenen Sensoren insbesondere gemäß vorstehender Aufzählung bestehen.
-
Bei einem Sensor-basierenden System wird anhand der Sensordaten der Aktor gesteuert, vorzugsweise aktiv. Die Sensoreinheit kann dabei in dem Sterilcontainer, außerhalb an dem Sterilcontainer oder außen und innen angebracht sein. Auch ist eine Ausführungsform möglich, wo der Sensor in dem Sterilisator bzw. dessen Kammer angebracht ist und die Sensorsignale an eine Empfangseinheit in oder an dem Sterilisationscontainer sendet. Ebenfalls sind Sensor-Module denkbar, die einem Siebkorb, einem Container, einer Weichverpackung oder einem Wrap-verpackten Sterilgut zugelegt werden können.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung, der gegebenenfalls unabhängig betrachtet werden kann, besteht darin, dass die Ventileinheit bevorzugt wenigstens einen Sender und/oder Empfänger aufweist, die jeweils vorgesehen und angepasst sind, mit der Steuereinheit zu kommunizieren. In anderen Worten ausgedrückt weist der Sterilisationscontainer bevorzugt einen Empfänger auf, der Signale von einem Sender in dem Sterilisator bzw. dessen Kammer empfängt und bei Start der Sterilisation den Aktor betätigt und somit die Öffnung öffnet oder bei Ende der Sterilisation die Öffnung verschließt. Somit weist der Sterilcontainer bevorzugt den Empfänger auf, wodurch bei Empfang eines Signals, das den Beginn eines Vorgangs meldet, die Öffnung öffenbar und bei einem Signal, dass das Ende eines Steilisationsvorgangs meldet die Öffnung verschließbar ist. Das empfangene Signal kann alternativ auch von dem Sender einer Sendeeinheit (analog zu der vorstehend offenbarten Sendeeinheit) in dem Sterilisator empfangen werden. In einer alternativen Ausführungsform weist der Sterilcontainer einen Sender auf, damit die Sterilisation erst stattfindet, wenn sich der Sterilcontainer für eine vorbestimmte Zeit (z.B. 10 Sekunden) in dem Sterilcontainer befindet. Vorzugsweise kann der Sender und/ oder der Empfänger auch ein RFID-Chip sein, der zudem auch Daten über Inhalt, Sterilisationsprozesse, usw. speichert und somit getrackt wird, um den Prozessablauf des Sterilisationscontainers live/ online zu verfolgen.
-
In wieder anderen Worten ausgedrückt erfolgt eine Ansteuerung des Aktors in Abhängigkeit des Sterilisationsprozesses und/oder der herrschenden Umgebungsbedingungen. Eine Ansteuerung bei einem Prozess-gesteuerten Medienaustauschsystem erfolgt durch eine aktive Kommunikation zwischen Sterilisator und Aktor-Steuerung. Entsprechend dem jeweils aktuell durchlaufenden Prozess-Schritt und unabhängig von dem Differenzdruck, Temperatur und/oder Absolutdruck wird der Aktor angesteuert und so das Ventil geöffnet oder geschlossen. So wird die Öffnung zu Beginn der Sterilisation, bzw. sobald der Sterilcontainer in dem sterilen Bereich ist, durch den Aktor geöffnet und vor oder bei Ende des Sterilisationsprozesses, also bevor der Sterilcontainer den sterilen Bereich verlässt, durch den Aktor geschlossen.
-
Das Öffnen und Schließen der Medienaustausch-Öffnung erfolgt somit abhängig von den herrschenden Umgebungsbedingungen und/oder abhängig von dem Sterilisationsprozess, je nachdem ob der Sterilisationscontainer einen Sensor und/oder Sender und/ oder Empfänger aufweist. Sobald die Medienaustauschöffnung geöffnet ist, erfolgt ein direkter Medienaustausch zwischen Sterilisator und Sterilcontainerinnenraum. In anderen Worten ausgedrückt erfolgt eine Sterilisation des Sterilcontainerinneraums bei einer geöffneten Medienaustauschöffnung. Beide Systeme, also das Aktor-Modul sowie die Filtereinheit können als kombiniertes System ausgestaltet sein oder können aber auch als separate Systeme bzw. Einheiten verbaut werden. In wieder anderen Worten ausgedrückt kann die Ventileinheit so ausgestaltet sein, dass es den Aktor, gegebenenfalls die Steuereinheit, gegebenenfalls die Energieversorgung, den Ventilkörper sowie gegebenenfalls einen Sender und/oder einen Empfänger sowie gegebenenfalls den Sensor aufweist. In wieder anderen Worten ausgedrückt kann eine separate Ventileinheit mit allen vorstehend genannten Elementen in eine Öffnung des Sterilconatiners eingesetzt werden.
-
Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung zum Öffnen und Schließen einer Öffnung in einem Sterilcontainer. Der Sterilconatiner weist wenigstens eine Steuereinheit, wenigstens einen elektro-mechanischen Aktor, wenigstens eine Energieversorgung, wenigstens eine Ventileinheit mit vorzugsweise wenigstens einem Ventilkörper und wenigstens einem Signalgeber auf. Der Signalgeber ist dabei vorzugsweise ein Sensor und/oder Sender und/oder Empfänger ist. Das Verfahren weist die folgenden Schritte in der angegebenen Reihenfolge auf:
- • Empfangen eines ersten Signals des Signalgebers von der Steuereinheit,
- • Betätigen des Aktors durch ein Signal von der Steuereinheit, welche das Steuer-Signal auf Basis des empfangenen ersten Signals erzeugt hat,
- • Öffnen der Öffnung mittels einer Bewegung des Ventilkörpers durch den Aktor,
- • Empfangen eines zweiten Signals des Signalgebers, von der Steuereinheit,
- • Betätigen des Aktors durch ein Steuer-Signal von der Steuereinheit, welche das Steuer-Signal auf Basis des empfangegen zweiten Signals erzeugt hat und
- • Schließen der Öffnung mittels einer Bewegung des Ventilkörpers durch den
Aktor.
-
In anderen Worten ausgedrückt empfängt die Steuereinheit ein erstes Signal zu Beginn einer Sterilisation von einem Sensor und/oder Sender und/oder Empfänger, wodurch ein Aktor betätigt wird. Dabei kann das Signal von dem Sensor und/oder Sender und/oder Empfänger erst an eine Steuereinheit geleitet werden, die wiederum veranlasst, dass der Aktor betätigt wird, aber das Signal kann auch direkt an den Aktor gehen. Der Aktor öffnet die Öffnung, indem er den Ventilkörper so bewegt, dass er die Öffnung freigibt bzw. öffnet. Am Ende der Sterilisation empfängt die Steuereinheit ein zweites Signal von einem Sensor und/oder Sender und/oder Empfänger, wodurch der Aktor betätigt wird. Dabei kann das Signal von dem Sensor und/oder Sender und/oder Empfänger erst an eine Steuereinheit geleitet werden, die wiederum veranlasst, dass der Aktor betätigt wird, aber das Signal kann auch direkt an den Aktor gehen. Der Aktor schließt die Öffnung, indem er den Ventilkörper so bewegt, dass er die Öffnung verschließt.
-
Zusammengefasst betrifft die Erfindung einen Sterilisationscontainer mit einem Gehäuse mit wenigstens einer Öffnung und wenigstens einer die Öffnung öffnenden und schließenden Ventileinheit. Die Ventileinheit ist von elektro-mechanischer Bauart mit einem elektro-mechanischen Aktor, der von einer Steuereinheit steuerbar oder angesteuert ist. Des Weiteren weist die Ventileinheit einen Ventilkörper auf, der mit der Steuereinheit gekoppelt ist, wobei die Öffnung über den Ventilkörper, genauer gesagt dem Aktuator öffenbar und schließbar ist. Der Sterilcontainer erlaubt somit einen aktiven Medienaustausch. Der aktive Medienaustausch wird durch den elektro-mechanischen Aktor erreicht. Eine aktive Steuerung des Medienaustausches im Sterilisationsprozess wird somit ermöglicht. Die aktive Steuerung wird durch die Steuereinheit (vorzugsweise eine CPU) erreicht. Es wird folglich ein Sensordatengesteuertes System, das zum Beispiel abhängig von der Druckdifferenz ist, und ein Prozess-gesteuertes System, welches von der Prozessphase abhängig die Öffnung öffnet und schließt, bereitstellt. Eine aktive Kommunikation zwischen Sterilisator und Aktor bildet hierbei die Grundlage des Prozess-gesteuerten Systems und eine aktive Kommunikation zwischen Sensoreinheit und Aktor bildet die Grundlage des Sensordaten-gesteuerten Systems. Dabei können der Aktor und die Sensoreinheit und/oder die Steuereinheit als eigenständiges Modul ausgeführt sein. Die Erfindung wird nachstehend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die begleitenden Figuren näher erläutert.
-
Figurenliste
-
- 1 zeigt die schematische Darstellung eines Sterilconainers,
- 2 zeigt die schematische Darstellung einer Innenseite einer Seitenwand des Sterilcontainers.
-
Beschreibung der Figuren
-
1 zeigt die schematische Darstellung eines Sterilcontainers 2 mit einem Deckel 4 und eine Containerwanne 6. Der Deckel 4 verschließt dabei den Sterilconatiner 2, indem er auf der Containerwanne 6 dichtend aufgesetzt wird. Der Körper 6 weist eine Seitenwand 8 auf in der vorzugsweise zwei Sterilfiltereinheiten 10 in vorzugsweise zwei Öffnungen 12 eingebracht sind, die in der Seitenwand 8 ausgebildet sind.
-
2 zeigt schematisch die Innenseite der Seitenwand 8 der Gehäusewanne 6. Dabei ist jeweils ein Aktor 14 beispielsweise in Form eines Piezoantriebs mit jeweils einer Sterilfiltereinheit 10 verbunden. Jede mit dem Aktor 14 verbundene Sterilfiltereinheit 10 bildet somit einen Ventilkörper, der vorzugsweise beweglich auf der jeweiligen Öffnung 12 aufsitzt und so zumindest zwischen zwei Relativpositionen zur Öffnung 12 hin- und herbewegbar ist, nämlich eine geschlossene Position, in welcher die Sterileinheit so fest auf der Öffnung 12 aufsitzt und eine geöffnete Position, in welcher die Sterilfiltereinheit 10 von der Öffnung unter Ausbildung eines Spalts beabstandet ist.
-
Der Aktor 14 kann die Sterilfiltereinheit 10 bewegen und somit die Öffnung 12 öffnen oder schließen. Der Aktor 14 wird von einer Steuereinheit 16 angesteuert. Die Steuereinheit 16 wiederum bekommt ein Signal von einem Signalgeber 18, wobei der Signalgeber 18 ein Sensor und/oder Sender und/ oder Empfänger ist. Das Signal repräsentiert beispielsweise einen Druck, eine Temperatur und/oder eine Feuchtigkeit in- und/oder außerhalb des Containers 2.
-
Sowohl die Steuereinheit 16 als auch der Aktor 14 und der Signalgeber 18 sind mit einer Energieversorgung 20 verbunden. Alternativ kann der Signalgeber auch ein passiver Sensor sein, der nicht mit der Energieversorgung (Batterie) 20 unmittelbar verbunden ist. Wie aus den 1 und 2 zu ersehen ist, befindet sich die so aufgebaute Ventileinheit (einschließlich Aktor, Steuereinheit und Batterie) innerhalb des Containers 2 und wird so durch die Containerwand 8 vor Beschädigung geschützt.