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Die Erfindung betrifft eine Hydraulikbedieneinrichtung, insbesondere für Anhänger, welche dazu dient, einen Fluss von Hydraulikfluid in einem Hydraulikkreislauf zu steuern bzw. zu dirigieren.
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Hydraulikbedieneinheiten sind bereits im Stand der Technik bekannt, diese dienen dazu, einem Bediener die Möglichkeit zu geben, den Hydraulikfluidfluss in einem Hydraulikkreislauf gezielt zu lenken bzw. zu steuern. Dies kann beispielsweise dadurch erfolgen, dass der Benutzer durch die Hydraulikbedieneinheit eine Schaltstellung eines Hydraulikventils verändert und so der Fluss von Hydraulikfluid verändert wird um z.B. einen hydraulischen Verbraucher mit Hydraulikfluid zu versorgen. Bei den aus dem Stand der Technik bekannten Hydraulikbedieneinrichtungen wird dabei für jeden hydraulischen Verbraucher, wie z.B. ein Hubzylinder oder ein hydraulischer Motor, eine separate Hydraulikbedieneinrichtung verwendet.
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Die
DE 10 2014 115 029 A1 zeigt ein Steuerventil zum wahlweisen Schalten mehrerer hydraulischer Arbeitszylinder einer Landmaschinenarbeitsmaschine, insbesondere einer Erntemaschine, mit einem in einem Gehäuse bewegbar gelagerten zylindrischen Steuerschieber, einer Mehrzahl in dem Gehäuse angeordneter Leitungsanschlüsse, welche mit einem Druck beaufschlagten Zulauf, einem drucklosen Rücklauf, und Arbeitszylindern verbindbar sind, wobei der Steuerschieber zum Vorwählen eines bestimmten Arbeitszylinders und des mindestens einen zugeordneten Leitungsanschlusses um eine Längsachse in einem Arbeitszylinder zugeordnete Winkelposition verdrehbar ist, und der Steuerschieber zum Schalten des vorgewählten Arbeitszylinders und des mindestens einen zugeordneten Leitungsanschlusses axial verstellbar ist.
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Die
DE 601 07 645 P2 bezieht sich auf eine hydraulische Schaltung mit doppelten Zylindern und insbesondere auf eine hydraulische Schaltung, wo die doppelten Zylinder mit einem einzigen Joystick bzw. Steuerhebel gesteuert werden, der in einer Weise bewegbar ist, die für den Benutzter intuitiv ist.
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Die
DE 10 2014 011 377 A1 betrifft einen Handsteuergeber für eine hydraulische Schaltung, wobei wenigstens zwei über ein gemeinsam mechanisches Bedienelement betätigbare Hydraulikventile mit Ventilkolben vorgesehen sind.
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Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Hydraulikbedieneinrichtung bereit zu stellen, welche dazu dient, den Bedienungskomfort zu steigern.
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Diese Aufgabe wird mit einer Hydraulikbedieneinrichtung gemäß Anspruch 1 und mit einem Hydrauliksystem gemäß Anspruch 7 gelöst. Weitere Vorteilhafte Merkmale und Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der Beschreibung sowie aus den Figuren.
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Erfindungsgemäß umfasst eine Hydraulikbedieneinrichtung, insbesondere für Anhänger, ein Gehäuse, ein Schaltelement und einen Informationsausgang, wobei das Schaltelement zumindest teilweise aus dem Gehäuse ragt, wobei das Schaltelement in zumindest drei unterschiedliche Schaltbereiche bringbar ist oder stellbar ist, wobei der Informationsausgang dazu ausgelegt ist, ein Informationssignal an ein Hydrauliksystem, insbesondere an ein Hydraulikventil des Hydrauliksystems zu übermitteln, wobei das Informationssignal dem Schaltzustand des Schaltelements entspricht und/oder diesen repräsentiert. Die Hydraulikbedieneinrichtung dient daher insbesondere dazu, gewisse hydraulische Funktionen und/oder Verbraucher eines Hydrauliksystems zu steuern bzw. zu kontrollieren. Die Hydraulikbedieneinrichtung dient dabei insbesondere dazu, ein Hydrauliksystem eines Anhängers, insbesondere eines Nutzfahrzeuganhängers, wie eines Sattelaufliegers, zu bedienen bzw. zu steuern und ist somit insbesondere eine Nutzfahrzeuganhänger-Hydraulikbedieneinrichtung. Das Gehäuse der Hydraulikbedieneinrichtung dient dazu, das Innenleben der Hydraulikbedieneinrichtung zumindest teilweise von der Umgebung abzusondern, so dass insbesondere ein Eingriff in das Innenleben der Hydraulikbedieneinrichtung durch das Gehäuse zumindest teilweise verhindert ist. Das Gehäuse kann beispielsweise durch eine Blechummantelung und/oder durch eine Anordnung einer oder mehrerer Abdeckplatten gebildet sein. Das Schaltelement der Hydraulikbedieneinrichtung ragt dabei zumindest teilweise aus dem Gehäuse heraus, so dass ein Benutzer mit dem Schaltelement in einfacher Weise interagieren kann. Das Schaltelement kann beispielsweise durch einen Touchscreen gebildet sein. Bevorzugt ist das Schaltelement jedoch derart ausgestaltet, dass dieses mechanisch verlagert werden muss, um in einen der Schaltbereiche gebracht zu werden, bzw. von einem Schaltbereich in den anderen gebracht zu werden. Beispielsweise kann das Schaltelement dabei durch einen Schalter oder durch ein Hebelelement gebildet sein. Der Vorteil eines mechanischen Schaltelements liegt insbesondere darin, dass dieses auch bei einer stark verschmutzten Umgebung in einfacher Weise bedient werden kann, ohne dass zu befürchten ist, dass verschmutzungsbedingte Störungen auftreten. Die Hydraulikbedieneinrichtung ist dabei vorteilhafterweise derart beschaffen, dass das Schaltelement in zumindest drei unterschiedliche Schaltbereiche bringbar ist, oder stellbar ist. Diese Schaltbereiche sind dabei insbesondere gewissen Funktionen und/oder Verbrauchern des Hydrauliksystems zugeordnet. Diese einzelnen Schaltbereiche können dabei jeweils eine oder eine Vielzahl von Schaltstellungen aufweisen. Der Informationsausgang der Hydraulikbedieneinrichtung dient dabei dazu, ein Informationssignal an ein Hydrauliksystem zu übermitteln, welches angibt, in welcher Schaltstellung das Schaltelement sich zum gegenwärtigen Zeitpunkt befindet. In anderen Worten kann dies bedeuten, dass dem Informationssignal mittel- oder unmittelbar entnehmbar ist, in welchem Schaltbereich sich das Schaltelement zum gegenwärtigen Zeitpunkt befindet. Der Informationsausgang kann dabei derart beschaffen sein, dass das Informationssignal mechanisch, zum Beispiel durch ein Schaltgestänge, elektrisch, zum Beispiel durch eine elektrisch leitende Leitung, pneumatisch oder hydraulisch übermittelt wird. Der Informationsausgang kann dabei ein singuläres Element sein oder durch eine dezentrale Anordnung gebildet sein. In anderen Worten kann dies bedeuten, dass der Informationsausgang nicht nur einen Ausgang darstellt, sondern eine Vielzahl von verschiedenen Ausgängen, welche das Informationssignal an verschiedenste Elemente oder ein Element des Hydrauliksystems, insbesondere ein Hydraulikventil, übermitteln. Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung der Hydraulikbedieneinrichtung ist es möglich, das Schaltelement in verschiedenste Stellungen zu bringen, so dass mit einer Hydraulikbedieneinrichtung mehrere hydraulische Funktionen, wie zum Beispiel zwei verschiedene Endverbraucher, angesteuert bzw. geschaltet werden können. Hierdurch kann insbesondere der Bedienkomfort der Hydraulikbedieneinrichtung gesteigert werden.
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Vorteilhafterweise ist einer der Schaltbereiche ein Neutralschaltbereich, wobei das Informationssignal bei einer Stellung des Schaltelements im Neutralschaltbereich einer Information entspricht bzw. repräsentiert, welche angibt, dass kein Hydraulikfluss zu und/oder von einem Hydraulikverbraucher stattfinden soll. Hierdurch kann die Sicherheit gesteigert werden, da der Bediener die Möglichkeit erhält, mit der Hydraulikbedieneinrichtung zu erreichen, dass das Hydrauliksystem in eine Art Ruhezustand gefahren werden soll, so dass der Bediener auf einfache Weise erreichen kann, dass das Hydrauliksystem energielos geschaltet werden kann. Insbesondere repräsentiert bzw. entspricht das Informationssignal bei einer Stellung des Schaltelements im Neutralschaltbereich einer Information, welche angibt, dass die Hydraulikpumpe des Hydrauliksystems abgeschaltet sein soll und/oder kein Hydraulikfluid fördern soll. In anderen Worten kann dies bedeuten, dass bei einer Stellung des Schaltelements im Neutralschaltbereich die Hydraulikpumpe keinerlei Bewegung ausführen soll.
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Erfindungsgemäß ist einer der Schaltbereiche ein erster Verbraucherbedienbereich und/oder ein zweiter Verbraucherbedienbereich, wobei der erste Verbraucherbedienbereich und/oder der zweite Verbraucherbedienbereich zumindest eine Schaltstellung aufweist oder aufweisen, in die das Schaltelement bringbar ist, wobei das Informationssignal bei einer Stellung des Schaltelements in der zumindest einen Schaltstellung des ersten Verbraucherbedienbereichs eine Information übermittelt, welche repräsentiert, dass ein Hydraulikfluidfluss zum und/oder von einem ersten Hydraulikverbraucher stattfinden soll und/oder wobei das Informationssignal bei einer Stellung des Schaltelements in der zumindest einen Schaltstellung des zweiten Verbraucherbedienbereichs eine Information übermittelt, welche repräsentiert, dass ein Hydraulikfluidfluss zum und/oder von einem zweiten Hydraulikverbraucher stattfinden soll. Hierdurch kann in einfacher Weise erreicht werden, dass eine Ansteuerung eines ersten Hydraulikverbrauchers und/oder eines zweiten Hydraulikverbrauchers klar definierten Schaltbereichen zugeordnet ist/sind, so dass eine besonders intuitive Bedienung der Hydraulikbedieneinrichtung durch einen Benutzer stattfinden kann. In vorteilhafter Weise wird diese Ausgestaltung auch noch erreicht und/oder ist diese derart gestaltet, dass bei einer Stellung des Schaltelements im ersten Verbraucherbedienbereich das Informationssignal derart beschaffen ist, dass keine Veränderung des Zustands des zweiten Hydraulikverbrauchers erfolgen soll und/oder keine Information bzw. Anweisung an den zweiten Hydraulikverbraucher übermittelt wird. In anderen Worten kann dies bedeuten, dass bei einer Stellung des Schaltelements im ersten Verbraucherbedienbereich ausschließlich ein Informationssignal über den Informationsausgang übertragen wird, welches Anweisungen für einen ersten hydraulischen Verbraucher und/oder eine erste hydraulische Funktion beinhaltet sind. Bevorzugt ist somit der erste Verbraucherbedienbereich exklusiv für einen ersten hydraulischen Verbraucher zuständig. Ein hydraulischer Verbraucher kann dabei insbesondere ein hydraulischer Motor, insbesondere ein hydrostatischer Motor, oder ein hydraulischer Zylinder sein. Ein hydraulischer Verbraucher dient daher insbesondere dazu, gewisse Funktionen, insbesondere eines Fahrzeuganhängers, bereitzustellen. Alternativ oder zusätzlich bevorzugt weist auch der zweite Verbraucherbedienbereich eine Exklusivität bezüglich des zweiten hydraulischen Verbrauchers auf. In anderen Worten bedeutet dies, dass die Hydraulikbedieneinrichtung derart gestaltet sein kann, dass bei einer Stellung des Schaltelements im zweiten Verbraucherbedienbereich das Informationssignal exklusiv eine Information übermittelt, welche lediglich zur Ansteuerung eines zweiten Hydraulikverbrauchers dient und zwar insbesondere in der Art, dass Hydraulikfluid zum und/oder von dem zweiten Hydraulikverbraucher stattfinden soll. Unter einem Hydraulikfluss zu/von einem Hydraulikverbraucher ist dabei insbesondere zu verstehen, dass ein Massenfluss von Hydraulikflüssigkeit zum Hydraulikverbraucher stattfindet und/oder vom Hydraulikverbraucher stattfindet.
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Bevorzugt ist in zumindest einer, insbesondere in allen, Schaltstellungen eine Rastfunktion vorgesehen. Hierdurch kann erreicht werden, dass eine Verlagerung aus der Schaltstellung nur unter einem gewissen Kraftaufwand möglich ist, so dass klar definierte Schaltstellungen entstehen. Unter einer Rastfunktion kann dabei unter anderem verstanden werden, dass das Schaltelement nur durch einen erhöhten Aufwand aus der jeweiligen Schaltstellung bringbar ist. Dies kann beispielsweise durch das Vorsehen eines Kugelschnäppers erreicht werden.
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Vorteilhafterweise ist der Neutralschaltbereich zwischen dem ersten Verbraucherbedienbereich und dem zweiten Verbraucherbedienbereich angeordnet. Hierdurch kann sichergestellt werden, dass der erste Verbraucherbedienbereich und der zweite Verbraucherbedienbereich nicht gleichzeitig und auch nicht in einer direkten Nachfolge zueinander geschaltet werden können. Durch diese Maßnahme kann daher die Sicherheit weiter gesteigert werden. Unter zwischen kann dabei in diesem Zusammenhang verstanden werden, dass das Schaltelement zumindest durch den Neutralschaltbereich geführt werden muss, um vom ersten Verbraucherbedienbereich zum zweiten Verbraucherbedienbereich zu gelangen.
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Erfindungsgemäß weist die Hydraulikbedieneinrichtung eine Schaltkulisse auf, durch die das Schaltelement geführt ist, und wobei das Schaltelement ein Hebel ist. Unter einer Schaltkulisse ist dabei insbesondere eine Führungseinrichtung für das Schaltelement zu verstehen. Vorteilhafterweise bildet diese Schaltkulisse dabei Führungsbahnen aus, durch die das Schaltelement geführt werden kann. Durch das Verwenden eines Hebels als Schaltelement und durch das Vorsehen einer Schaltkulisse zum Führen des Hebels, kann eine besonders einfache Bedienung der Hydraulikbedieneinrichtung erreicht werden.
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In einer erfindungsgemäßen Ausführungsform ist die Schaltkulisse H-Förmig. H-Förmig ist eine Schaltkulisse insbesondere dann, wenn diese durch zwei im Wesentlichen parallele Führungsstränge gebildet ist, die durch einen diese beiden Führungsstränge verbindenden Verbindungsstrang miteinander, insbesondere mittig, verbunden sind. In anderen Worten bilden die beiden Führungsstränge die beiden Schenkel des Hs aus und der Verbindungsstrang die „horizontale“ Verbindungsgerade des Hs. Durch die H-förmige Kulisse kann eine besonders intuitive Bedienung erreicht werden, denn eine solche Schaltkulisse ist dem Bediener meist bereits durch eine ähnliche Schaltkulisse in der Fahrzeugschaltung bekannt, so dass unter anderem Kosten beim Anlernen von Personal gespart werden kann. Vorteilhafterweise ist die H-förmige Schaltkulisse dabei derart ausgestaltet, dass einer der Führungsstränge der H-förmigen Schaltkulisse den ersten Verbraucherbedienbereich und der zweite Führungsstrang den zweiten Verbraucherbedienbereich bildet und der Neutralschaltbereich, insbesondere mittig, in dem Verbindungsstrang angeordnet ist.
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Erfindungsgemäß weist der erste Verbraucherbedienbereich zumindest drei Schaltstellungen auf, in die das Schaltelement bringbar ist und/oder wobei der zweite Verbraucherbedienbereich zumindest drei Schaltstellungen aufweist, in die das Schaltelement bringbar ist. Hierdurch kann auf besonders einfache Weise ein hohes Maß an Schaltstellungen geschaffen werden, wobei gleichzeitig die Hydraulikbedieneinrichtung auch noch kompakt ausgestaltet werden kann.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung weist der erste Verbraucherbedienbereich drei Schaltstellungen auf, wobei das Informationssignal bei einer Stellung des Schaltelements in einer ersten dieser Schaltstellungen eine Information übermittelt, welche repräsentiert, dass ein Hydraulikfluss zum ersten Hydraulikverbraucher stattfinden soll, wobei das Informationssignal bei einer Stellung des Schaltelements in einer zweiten dieser Schaltstellungen eine Information übermittelt, welche repräsentiert, dass kein Hydraulikfluss zum oder vom ersten Hydraulikverbraucher stattfinden soll, wobei das Informationssignal bei einer Stellung des Schaltelements in einer dritten dieser Schaltstellungen eine Information übermittelt, welche repräsentiert, dass ein Hydraulikfluss vom ersten Hydraulikverbraucher stattfinden soll. In anderen Worten kann dies bedeuten, dass der erste Verbraucherbedienbereich drei Schaltstellungen aufweist, wobei eine dazu dient, dass ein Hydraulikverbraucher mit Hydraulikfluid versorgt wird, eine Schaltstellung dazu dient, eine Art Neutralposition für diesen Verbraucher darzustellen, und eine dritte Schaltstellung dazu dient, einen Fluss vom Hydraulikverbraucher zu erreichen. Beispielsweise können diese drei Schaltstellungen dabei, wenn der Hydraulikverbraucher ein hydraulischer Zylinder ist, angeben, dass der Zylinder ausgefahren, gehalten oder eingefahren werden soll.
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In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der zweite Verbraucherbedienbereich drei Schaltstellungen auf, wobei das Informationssignal bei einer Stellung des Schaltelements in einer ersten dieser Schaltstellungen eine Information übermittelt, welche repräsentiert, dass ein Hydraulikfluss zum zweiten Verbraucher stattfinden soll, wobei das Informationssignal bei einer Stellung des Schaltelements in einer zweiten dieser Schaltstellungen eine Information übermittelt, welche repräsentiert, dass kein Hydraulikfluidfluss zum oder vom zweiten Hydraulikverbraucher stattfinden soll, wobei das Informationssignal bei einer Stellung des Schaltelements in einer dritten dieser Schaltstellungen eine Information übermittelt, welche repräsentiert, dass ein Hydraulikfluidfluss vom zweiten Hydraulikverbraucher stattfinden soll. In anderen Worten kann dies bedeuten, dass der zweite Verbraucherbedienbereich drei Schaltstellungen aufweist, wobei eine dazu dient, dass ein zweiter Hydraulikverbraucher mit Hydraulikfluid versorgt wird, eine Schaltstellung dazu dient, eine Art Neutralposition für diesen Verbraucher darzustellen, und eine dritte Schaltstellung dazu dient, einen Fluss vom Hydraulikverbraucher zu erreichen. Beispielsweise können diese drei Schaltstellungen dabei, wenn der zweite Hydraulikverbraucher ein hydraulischer Zylinder ist, angeben, dass der Zylinder ausgefahren, gehalten oder eingefahren werden soll.
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Bevorzugt umfasst die Hydraulikbedieneinrichtung eine Notaus-Einrichtung. Die Notaus-Einrichtung kann insbesondere ein eigenständiges Steuerelement der Hydraulikbedieneinrichtung sein. In anderen Worten kann dies bedeuten, dass die Notaus-Einrichtung nicht Teil des Schaltelements der Hydraulikbedieneinrichtung sein muss. Bei einem Betätigen dieser Notaus-Einrichtung wird durch das Informationssignal eine Information übermittelt, welche repräsentiert, dass kein Hydraulikfluss zum und/oder von einem Hydraulikverbraucher stattfinden soll. Durch das Vorsehen einer Notaus-Einrichtung kann die Sicherheit der Hydraulikbedieneinrichtung gesteigert werden. Um die Bedeutung der Notaus-Einrichtung auch für ungeschultes Personal sichtbar zu machen, ist es vorteilhaft, wenn die Notaus-Einrichtung über eine passive oder aktive Signalübermittlungseinrichtung verfügt. Eine solche Signalübermittlungseinrichtung kann beispielsweise durch eine farbliche Ausgestaltung und/oder durch das aktive Imitieren von Licht in Signalfarbe erreicht werden. Vorteilhafterweise ist die Notaus-Einrichtung dabei derart ausgestaltet, dass diese nach einer Betätigung erst dann lösbar ist, wenn das Schaltelement in dem Neutralschaltbereich angeordnet ist. Hierdurch kann vermieden werden, dass nach einem Notaus ausversehen eine hydraulische Funktion eines Hydrauliksystems betätigt wird, ohne dass sichergestellt ist, dass das Schaltelement in der Neutralstellung ist.
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Erfindungsgemäß umfasst die Hydraulikbedieneinrichtung einen Versorgungseingang und ein Steuerventil, wobei durch den Versorgungseingang ein Steuerfluid in die Hydraulikbedieneinrichtung führbar ist, wobei das Steuerfluid durch das Steuerventil führbar ist, wobei das Steuerventil mittel-/unmittelbar mit dem Schaltelement verbunden ist. Hierdurch kann auf besonders einfache Weise ein Informationssignal am Informationsausgang durch das Steuerfluid generiert werden. Das Steuerfluid kann dabei erfindungsgemäß Druckluft oder Hydrauliköl sein. In anderen Worten kann die Hydraulikbedieneinrichtung eine Bedieneinheit für ein pneumatisches Steuerventil sein, welches den Hydraulikfluss in einem Hydrauliksystem steuert. Durch die Verwendung von Druckluft kann eine besonders sichere Informationsübermittlung stattfinden, denn solche Systeme sind besonders unanfällig gegen Pumpenausfälle - bedingt durch den Druckluftspeicher - und Leckagen, so dass insbesondere bei der Verwendung der Hydraulikbedieneinrichtung in einem Nutzfahrzeuganhänger eine Steuerung bzw. ein Einsatz der Hydraulikbedieneinrichtung auch dann stattfinden kann, wenn beispielsweise keine elektrische Energie mehr vorhanden ist.
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Die Erfindung betrifft des Weiteren ein Hydrauliksystem, insbesondere für Nutzfahrzeuganhänger, umfassend eine Hydraulikpumpe, eine Hydraulikbedieneinrichtung wie vorgehend beschrieben, ein Hydraulikventil und zumindest ein Hydraulikverbraucher, wobei die Hydraulikbedieneinrichtung dazu ausgelegt ist, einen Schaltzustand des Hydraulikventils zu steuern. Durch das Vorsehen einer Hydraulikbedieneinrichtung wie vorgehend beschrieben kann eine besonders einfache Bedienung des Hydrauliksystems erreicht werden. Das Hydrauliksystem weist dabei insbesondere lediglich eine Hydraulikpumpe auf, wobei unter einer Hydraulikpumpe auch ein Hydraulikpumpensystem aus einer Hauptpumpe und einer dieser Hauptpumpe zugewiesenen Füllpumpe verstanden werden soll. Durch das Vorsehen lediglich einer Hydraulikpumpe können Bauteile gespart werden, so dass ein besonders günstiges Hydrauliksystem resultiert.
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Des Weiteren kann sich die Erfindung auch auf einen Nutzfahrzeuganhänger erstrecken, welcher eine der vorhergehenden beschriebenen Hydraulikeinrichtungen und/oder das oder einen Teil des vorhergehend beschriebenen Hydrauliksystems umfasst. Vorteilhafterweise weist der Nutzfahrzeuganhänger dabei zumindest einen Hydraulikverbraucher auf, welcher Teil des vorhergehend beschriebenen Hydrauliksystems ist, um eine hohe Funktionalität des Nutzfahrzeuganhängers zu erreichen.
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Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung mit Bezug auf die Figuren. Einzelne Merkmale der dargestellten Ausführungsformen können dabei auch in anderen Ausführungsformen eingesetzt werden, sofern dies nicht ausdrücklich ausgeschlossen wurde.
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Es zeigen:
- 1 eine Schaltkulisse einer Hydraulikbedieneinrichtung und
- 2 eine erfindungsgemäße Hydraulikbedieneinrichtung in einem Hydrauliksystem.
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In der 1 ist eine Schaltkulisse 8 gezeigt, durch die das Schaltelement 4 geführt werden kann. Die H-förmige Schaltkulisse 8 weist dabei einen ersten Verbraucherbedienbereich S1, einen Neutralschaltbereich S2 und einen zweiten Verbraucherbedienbereich S3 auf. Der erste Verbraucherbedienbereich S1 weist dabei eine erste Schaltstellung (S1 S1), eine zweite Schaltstellung (S1 S2) und eine dritte Schaltstellung (S1 S3) auf. Diametral gegenüberliegend zum ersten Verbraucherbedienbereich weist die Schaltkulisse 8 einen zweiten Verbraucherbedienbereich S3 auf, wobei der Neutralschaltbereich S2 zwischen dem ersten Verbraucherbedienbereich S1 und dem zweiten Verbraucherbedienbereich S3 angeordnet ist. Auch der zweite Verbraucherbedienbereich S3 weist eine erste Schaltstellung S3S1, eine zweite Schaltstellung S3S2 und eine dritte Schaltstellung S3S3 auf.
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In der 2 ist ein Hydrauliksystem dargestellt, welches einen ersten Hydraulikverbraucher H1, einen zweiten Hydraulikverbraucher H2, eine Hydraulikpumpe HP und ein Hydraulikventil HV aufweist. Das Hydraulikventil HV ist dabei in der Lage, ein Informationssignal IS zu empfangen, welches durch den Informationsausgang 6 das Gehäuse 2 der Hydraulikbedieneinrichtung 1 verlässt. Dieses Informationssignal IS entspricht bzw. bezeichnet dabei die Schaltstellung bzw. die Position des Schaltelements 4 der Hydraulikbedieneinrichtung 1. Die Hydraulikbedieneinrichtung 1 verfügt nicht nur über das Schaltelement 4, welches in der dargestellten Ausführungsform als ein Hebel ausgestaltet ist, sondern weist auch noch einen Versorgungseingang 12 auf, durch den ein Steuerfluid, insbesondere Druckluft, in das Gehäuse 2 der Hydraulikbedieneinrichtung 1 gelangen kann. Innerhalb der Hydraulikbedieneinrichtung 1 befindet sich ein Steuerventil, durch das das Steuerfluid, welches durch den Versorgungseingang 12 in die Hydraulikbedieneinrichtung 1 gelangt, derart umgelenkt und/oder gesteuert werden kann, so dass am Informationsausgang 6 ein Informationssignal IS entsteht, um dem Schaltzustand bzw. die Positionierung des Schaltelements 4 anzugeben. Zusätzlich verfügt die Hydraulikbedieneinrichtung 1 auch über eine Notaus-Einrichtung 10, um ein sicheres Bedienen des Hydrauliksystems zu gewährleisten, und insbesondere, um zu erreichen, dass in schnell einzugreifenden Notsituationen sichergestellt werden kann, dass die Hydraulikpumpe HP energielos geschaltet werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Hydraulikbedieneinrichtung
- 2
- Gehäuse
- 4
- Schaltelement
- 6
- Informationsausgang
- 8
- Schaltkulisse
- 10
- Notauseinrichtung
- 12
- Versorgungseingang
- H1
- erste Hydraulikverbraucher
- H2
- zweiter Hydraulikverbraucher
- HP
- Hydraulikpumpe
- HV
- Hydraulikventil
- IS
- Informationssignal
- S1
- erster Verbraucherbedienbereich
- S2
- Neutralschaltbereich
- S3
- zweiter Verbraucherbedienbereich
- S1 S1
- erste Schaltstellung des ersten Verbraucherbedienbereichs
- S1S2
- zweite Schaltstellung des ersten Verbraucherbedienbereichs
- S1S3
- dritte Schaltstellung des ersten Verbraucherbedienbereichs
- S3S1
- erste Schaltstellung des zweiten Verbraucherbedienbereichs
- S3S2
- zweite Schaltstellung des zweiten Verbraucherbedienbereichs
- S3S3
- dritte Schaltstellung des zweiten Verbraucherbedienbereichs