DE102018124978A1 - Vorrichtung und Verfahren zum Bereitstellen von unter Druck gesetzter Flüssigkeit an mehreren Verbrauchern - Google Patents

Vorrichtung und Verfahren zum Bereitstellen von unter Druck gesetzter Flüssigkeit an mehreren Verbrauchern Download PDF

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Michael Meyer
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Abstract

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bereitstellen von unter Druck gesetzter Flüssigkeit an zwei oder mehr Verbrauchern, beispielsweise für Materialschneidarbeiten, umfassend ein Pumpaggregat und eine Antriebseinrichtung für dieses, eine an einen Hochdruckausgang des Pumpaggregates angeschlossene Hochdruckleitung, die in zwei oder mehr Abschnitte verzweigt, wobei jeder Verbraucher an einen jeweiligen Abschnitt der Hochdruckleitung angeschlossen ist, ein dem Verbraucher zugeordnetes Betätigungsventil in einem jeweiligen Abschnitt, um diesen wahlweise freizugeben und zu sperren, ein in einen jeweiligen Abschnitt dem Betätigungsventil in Strömungsrichtung der Flüssigkeit vorgelagert geschaltetes Absperrventil, um den jeweiligen Abschnitt zu sperren, eine Entlastungsleitung, die in Strömungsrichtung der Flüssigkeit vor dem Absperrventil von der Hochdruckleitung abzweigt, ein in die Entlastungsleitung geschaltetes Entlastungsventil, um diese wahlweise freizugeben und zu sperren, und eine Steuereinheit zum Ansteuern der Antriebseinrichtung und zum selektiven Sperren und Freigeben der Entlastungsleitung, abhängig von der Betätigung mindestens eines Betätigungsventils. Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren.

Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Bereitstellen von unter Druck gesetzter Flüssigkeit an zwei oder mehr Verbrauchern, umfassend ein Pumpaggregat und eine Antriebseinrichtung für dieses und eine Hochdruckleitung, die an einen Hochdruckausgang des Pumpaggregates angeschlossen ist, wobei die Verbraucher an die Hochdruckleitung angeschlossen sind und bei Freigabe eines jeweiligen Betätigungsventils mit unter Druck gesetzter Flüssigkeit beaufschlagt werden.
  • Außerdem betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung der vorstehend genannten Art.
  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf Hoch- und Höchstdruckanwendungen, beispielsweise Materialschneidarbeiten mit der unter Druck gesetzten Flüssigkeit, insbesondere Wasser. Dabei werden Flüssigkeitsdrücke von typischerweise mehr als 1000 bar genutzt, gängig sind beispielsweise Drücke von ungefähr 3000 bar bis 4000 bar.
  • Beim Betrieb mehrerer Verbraucher ist es bekannt, diesen jeweils ein Pumpaggregat zuzuordnen, um einen voneinander unabhängigen Betrieb sicherzustellen und gegenseitige Beeinflussung der Verbraucher beim gleichzeitigen Betrieb sowie beim Zuschalten und/oder Abschalten eines Verbrauchers zu vermeiden. Dies ist allerdings mit einem hohen apparativen Aufwand und entsprechend hohen Kosten verbunden.
  • Eine gegenseitige Beeinflussung der Verbraucher kann dann auftreten, wenn diese an ein gemeinsames Pumpaggregat angeschlossen sind und unabhängig voneinander geschaltet oder betrieben werden. Kommen zwei Verbraucher zum Einsatz, kann beim Abschalten eines Verbrauchers am anderen Verbraucher bei einem Arbeitsdruck von ungefähr 4000 bar beispielsweise ein Druckstoß in der Größenordnung von ungefähr 1000 bar auftreten. Beim Zuschalten des zweiten Verbrauchers kann bei demselben Arbeitsdruck beispielsweise ein Druckeinbruch von ungefähr 1000 bar auftreten. Da Druckschwankungen jedoch das Arbeitsergebnis negativ beeinflussen können, ist es wünschenswert, Druckschwankungen insbesondere beim Betrieb von mehreren Verbrauchern mit zeitlichem Versatz möglichst gering zu halten. Bei Arbeitsdrücken der vorstehend genannten Art ist ferner zu berücksichtigen, dass unerwartete Druckstöße zu unbeabsichtigten ruckartigen Bewegungen des Werkzeugs führen können. Dies kann zum einen ebenfalls das Arbeitsergebnis negativ beeinflussen und ist zum anderen aus Gründen der Sicherheit unerwünscht.
  • Wünschenswert ist es insgesamt, einen hohen Wirkungsgrad zu erzielen, weswegen bei obigen Anwendungen und Arbeitsdrücken beispielsweise Plungerpumpen den Intensifierpumpen/Druckübersetzern vorgezogen werden.
  • Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren bereitzustellen, das den Betrieb von zwei oder mehr Verbrauchern an einem Pumpaggregat im Hinblick auf ein besseres Arbeitsergebnis ermöglicht.
  • Diese Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung zum Bereitstellen von unter Druck gesetzter Flüssigkeit an zwei oder mehr Verbrauchern gelöst, umfassend:
    • - ein Pumpaggregat und eine Antriebseinrichtung für dieses;
    • - eine an einen Hochdruckausgang des Pumpaggregates angeschlossene Hochdruckleitung, die in zwei oder mehr Abschnitte verzweigt, wobei jeder Verbraucher an einen jeweiligen Abschnitt der Hochdruckleitung angeschlossen ist;
    • - ein dem Verbraucher zugeordnetes Betätigungsventil in einem jeweiligen Abschnitt, um diesen wahlweise freizugeben und zu sperren;
    • - ein in einen jeweiligen Abschnitt dem Betätigungsventil in Strömungsrichtung der Flüssigkeit vorgelagert geschaltetes Absperrventil, um den jeweiligen Abschnitt zu sperren;
    • - eine Entlastungsleitung, die in Strömungsrichtung der Flüssigkeit vor dem Absperrventil von der Hochdruckleitung abzweigt;
    • - ein in die Entlastungsleitung geschaltetes Entlastungsventil, um diese wahlweise freizugeben und zu sperren;
    • - und eine Steuereinheit zum Ansteuern der Antriebseinrichtung und zum selektiven Sperren und Freigeben der Entlastungsleitung, abhängig von der Betätigung mindestens eines Betätigungsventils.
  • Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung können die zwei oder mehr Verbraucher parallel über die jeweiligen Abschnitte der Hochdruckleitung betrieben werden. Beim Zuschalten oder Abschalten eines Verbrauchers öffnet bzw. schließt das diesem zugeordnete Betätigungsventil zur Freigabe bzw. zum Sperren des Abschnittes der Hochdruckleitung. Zusätzlich ist in jeden Abschnitt ein Absperrventil geschaltet. Dies nimmt insbesondere eine Sperrstellung ein, wenn das Betätigungsventil geschlossen ist. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, in dem Abschnitt der Hochdruckleitung unter Druck stehende Flüssigkeit einzusperren. Das Sperrvolumen dient als Puffer, wodurch der Druck in der Hochdruckleitung beim Zuschalten eines Verbrauchers vom Pumpaggregat nicht erst aufgebaut werden muss. Folglich kann ein Druckeinbruch beim Zuschalten des Verbrauchers möglichst gering gehalten werden. Zum anderen kann ein Druckanstieg bei anderen Verbrauchern beim Abschalten des erstgenannten Verbrauchers infolge des Sperrvolumens möglichst gering gehalten werden. Bei Sperrung aller Verbraucher kann der Druck den Absperrventilen vorgelagert durch Öffnen des bevorzugt von der Steuereinheit ansteuerbaren Entlastungsventils über die Entlastungsleitung abgebaut werden. Die Ansteuerung der Antriebseinrichtung bietet die Möglichkeit, in Abhängigkeit von der Anzahl zugeschalteter bzw. abgeschalteter Verbraucher das Pumpaggregat jeweils so zu betreiben, dass der gewünschte Arbeitsdruck zur Verfügung steht.
  • Vorzugsweise ist die Antriebseinrichtung für das Pumpaggregat derart ansteuerbar, dass ein Förderparameter des Pumpaggregates in der Hochdruckleitung oder an einem Verbraucher durch Einstellung einer Antriebsleistung der Antriebseinrichtung, insbesondere von deren Drehzahl, steuerbar und/oder regelbar ist. Beispielsweise wird die Drehzahl eines Antriebsmotors für das Pumpaggregat eingestellt, um den Förderparameter zu steuern und/oder zu regeln.
  • Vorteilhafterweise umfasst die Vorrichtung mindestens ein mit der Steuereinheit gekoppeltes Sensorelement, abhängig von dessen Signal der Förderparameter steuerbar und/oder regelbar ist. Abhängig von dem der Steuereinheit zugeführten Signal des mindestens einen Sensorelementes kann die Antriebsleistung der Antriebseinrichtung zur Steuerung und/oder Regelung des Förderparameters variiert werden.
  • Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist der Druck der Flüssigkeit steuerbar und/oder regelbar, wobei mindestens ein Sensorelement ein Drucksensor ist oder einen solchen umfasst. Es kann vorzugsweise der Druck der Flüssigkeit in der Hochdruckleitung gesteuert und/oder geregelt werden, bei dem es sich insbesondere um den Ausgangsdruck des Pumpaggregates handelt. Vorzugsweise ist der Drucksensor der Abzweigung der Entlastungsleitung von der Hochdruckleitung vorgelagert angeordnet.
  • Alternativ oder ergänzend kann bei einer bevorzugten Ausführungsform der Vorrichtung vorgesehen sein, dass der Volumenstrom der Flüssigkeit steuerbar und/oder regelbar ist, wobei mindestens ein Sensorelement ein Volumenstromsensor ist oder einen solchen umfasst. Beispielsweise ist der Volumenstromsensor der Abzweigung der Entlastungsleitung vorgelagert an der Hochdruckleitung angeordnet.
  • Es kann vorgesehen sein, dass das jeweilige Betätigungsventil mechanisch beim Ein- und/oder Ausschalten des Verbrauchers betätigbar ist. Schaltet ein Benutzer den Verbraucher zu oder ab, kann der jeweilige Abschnitt der Hochdruckleitung über eine mechanische Betätigung freigegeben bzw. gesperrt werden.
  • Alternativ oder ergänzend kann vorgesehen sein, dass das jeweilige Betätigungselement druckbetätigbar ist.
  • Alternativ oder ergänzend kann vorgesehen sein, dass das jeweilige Betätigungsventil von der Steuereinheit ansteuerbar ist, beim Ein- und/oder Ausschalten des Verbrauchers. Beispielsweise wird durch das Schalten des Verbrauchers ein Betätigungsimpuls übermittelt, abhängig von dem die Steuereinheit den Abschnitt der Hochdruckleitung mittels des Betätigungsventils freigibt oder sperrt.
  • Vorzugsweise ist die Entlastungsleitung bei abgeschalteten Verbrauchern freigegeben und bei mindestens einem eingeschalteten Verbraucher gesperrt.
  • Bei abgeschalteten Verbrauchern wird vorteilhafterweise die Antriebsleistung für das Pumpaggregat reduziert, beispielsweise eine Drehzahl eines Antriebsmotors heruntergefahren, um die Menge an geförderter Flüssigkeit und damit den Energieverbrauch zu reduzieren und die Belastung auf das Pumpaggregat zu vermindern. Dennoch ist es von Vorteil, wenn das Pumpaggregat bei abgeschalteten Verbrauchern nicht gänzlich außer Betrieb gesetzt wird, damit bei Zuschalten eines Verbrauchers die Steigerung der Fördermenge und des Druckes zügig vonstattengeht. Um die Belastung des Pumpaggregates zu reduzieren, wenn kein Verbraucher zugeschaltet ist, wird vorteilhafterweise die Entlastungsleitung freigegeben, um den Druck in der Hochdruckleitung abzubauen. Bei Zuschalten mindestens eines Verbrauchers wird die Entlastungsleitung vorzugsweise gesperrt, um die Vorrichtung zügig auf den Arbeitsdruck hochzufa h ren.
  • Von Vorteil ist es, wenn das Pumpaggregat bei abgeschalteten Verbrauchern in einem Bereitschaftsbetriebsmodus mit einer vorgegebenen oder vorgebbaren Antriebsleistung durch die Antriebseinrichtung betreibbar ist, insbesondere durch Einstellen einer vorgegebenen oder vorgebbaren Drehzahl der Antriebseinrichtung.
  • Günstig ist es, wenn bei Einschalten eines Verbrauchers eine Antriebsleistung der Antriebseinrichtung, insbesondere deren Drehzahl, auf eine vorgegebene oder vorgebbare, in einer Speichereinheit hinterlegte Antriebsleistung eingestellt wird, die mit einem Wert eines Förderparameters verknüpft ist. Beispielsweise ist der Betrieb des mindestens einen Verbrauchers mit einem bestimmten Wert des Förderparameters vorgesehen, beispielsweise dem Arbeitsdruck. In der Speichereinheit ist hinterlegt, welche Antriebsleistung zum Erzielen des Wertes des Förderparameters erforderlich ist. Die Antriebsleistung, insbesondere die Drehzahl eines Antriebsmotors, kann dementsprechend eingestellt werden, insbesondere zum Steuern und/oder Regeln des Förderparameters.
  • Die Speichereinheit kann separat zur Steuereinheit gebildet sein oder in diese integriert oder von dieser umfasst sein.
  • Es kann vorgesehen sein, dass eine Mehrzahl von Beziehungen, abhängig von einem Wert des Förderparameters, zwischen diesem und der Antriebsleistung in der Speichereinheit hinterlegt ist. Beispielsweise kann die Vorrichtung mit unterschiedlichen Werten für denselben Förderparameter betrieben werden, insbesondere unterschiedlichen Arbeitsdrücken. Für jeden Wert des Förderparameters kann in der Speichereinheit über eine Förderparameter-Antriebsleistung-Beziehung ein korrespondierender Wert für die Antriebsleistung hinterlegt sein. Vorzugsweise besteht die Möglichkeit, auf einen jeweiligen Wert des Förderparameters zu steuern und/oder zu regeln.
  • Günstig ist es, wenn in der Speichereinheit eine Förderparameter-Antriebsleistung-Beziehung für mindestens einen oder einen jeweiligen Verbraucher bei alleinigem Betrieb hinterlegt ist. Auf Basis der Beziehung kann die Antriebsleistung eingestellt werden, insbesondere zur Steuerung und/oder Regelung des Förderparameters. Vorgesehen sein kann, dass die Verbraucher verschiedenartig ausgestaltet sind und dass die Antriebsleistung, die zum Erzielen desselben Wertes des Förderparameters erforderlich ist für verschiedenartige Verbraucher, unterschiedlich ausfällt. Alternativ kann vorgesehen sein, dass die Verbraucher identisch oder im Wesentlichen identisch ausgestaltet sind, so dass die zum Erzielen eines Wertes des Förderparameters erforderliche jeweilige Antriebsleistung identisch ist.
  • Besonders günstig ist es, wenn für einen gleichzeitigen Betrieb aller Verbraucher und/oder für einen Betrieb von zwei oder mehr Verbrauchern, beispielsweise je zwei Verbrauchern, in der Steuereinheit eine Förderparameter-Antriebsleistung-Beziehung hinterlegt ist. Dadurch ist insbesondere die Möglichkeit gegeben, beim Zuschalten eines Verbrauchers und/oder Abschalten eines Verbrauchers die Antriebsleistung jeweils derart einzustellen, dass der gewünschte Wert des Förderparameters für nur einen Verbraucher, zwei Verbraucher oder mehrere Verbraucher erzielt werden kann.
  • Von Vorteil ist es, wenn ein Anlernbetriebsmodus vorgesehen ist, bei dem in der Speichereinheit einem vorgegebenen Förderparameter zugeordnet ein korrespondierender Wert einer Antriebsleistung hinterlegt wird, für einen alleinigen Betrieb eines Verbrauchers und/oder mit mindestens einem weiteren Verbraucher. Beispielsweise wird anhand mindestens eines Sensorelementes der Wert des Förderparameters überwacht, zum Beispiel des Arbeitsdruckes. Die Antriebsleistung, beispielsweise eine Drehzahl eines Antriebsmotors für das Pumpaggregat, kann verknüpft mit dem Wert des Förderparameters in einer Förderparameter-Antriebsleistung-Beziehung gespeichert werden. Günstigerweise kann der Anlernbetriebsmodus für Verbraucher einzeln durchgeführt werden sowie für den Fall, dass zwei oder mehr Verbraucher betrieben werden. Beim Zuschalten und/oder Abschalten eines Verbrauchers kann dann anhand der gespeicherten Förderparameter-Antriebsleistung-Beziehungen die Antriebsleistung abhängig von der Anzahl der Verbraucher eingestellt werden.
  • Idealerweise lässt sich dadurch eine schnelle Steuerung und/oder Regelung des Förderparameters erzielen.
  • Das Pumpaggregat ist vorteilhafterweise eine Plungerpumpe oder umfasst eine solche. Durch Nutzung einer Plungerpumpe kann bei Hochdruckanwendungen ein hoher Wirkungsgrad erzielt werden.
  • Vorzugsweise sind die Absperrventile als druckbetätigbare Ventile ausgestaltet, insbesondere als Rückschlagventile. Beim Schließen des Betätigungsventils kann unter Druck stehende Flüssigkeit zwischen diesem und dem insbesondere automatisch schließenden Ventil eingesperrt werden. Wird der Verbraucher zugeschaltet, öffnet das Absperrventil aufgrund des aufstromseitigen Überdrucks automatisch.
  • Bevorzugt ist einem jeweiligen Verbraucher ein Behälter für unter Druck stehende Flüssigkeit zugeordnet, der in Strömungsrichtung der Flüssigkeit zwischen dem Absperrventil und dem Betätigungsventil an den Abschnitt der Hochdruckleitung angeschlossen ist. Mittels des Behälters kann die Menge an unter Druck stehender Flüssigkeit gesteigert werden, die beim Abschalten des Verbrauchers eingesperrt wird. Beim Zuschalten des Verbrauchers steht eine größere Menge an unter Druck stehender Flüssigkeit zur Verfügung, so dass etwaige Anfahrtszeiten für das Pumpaggregat verlängert und vorzugsweise die Anforderungen an eine Regelung des Förderparameters verringert werden können.
  • Die Entlastungsleitung kann beispielsweise in Strömungsrichtung der Flüssigkeit der Verzweigung der Hochdruckleitung vorgelagert von der Hochdruckleitung abzweigen.
  • Als vorteilhaft erweist es sich, wenn die Entlastungsleitung eine Rückführleitung ist, die in ein Reservoir für Flüssigkeit mündet, das mit einem Pumpeneingang des Pumpaggregates strömungsverbunden ist. Dies gibt die Möglichkeit, Flüssigkeit rückzugewinnen.
  • Wie eingangs erwähnt betrifft die vorliegende Erfindung auch ein Verfahren. Ein erfindungsgemäßes, die eingangs genannte Aufgabe lösendes Verfahren ist zum Betreiben einer Vorrichtung der vorstehend genannten Art vorgesehen, wobei, abhängig von der Betätigung mindestens eines Betätigungsventils, mittels der Steuereinheit die Antriebseinrichtung angesteuert wird und die Entlastungsleitung wahlweise gesperrt und freigegeben wird.
  • Unter Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens können diejenigen Vorteile, die bereits im Zusammenhang mit der Erläuterung der erfindungsgemäßen Vorrichtung erwähnt wurden, ebenfalls erzielt werden. Diesbezüglich kann auf die voranstehenden Ausführungen verwiesen werden.
  • Vorteilhafte Ausführungsbeispiele des Verfahrens ergeben sich durch vorteilhafte Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Auch diesbezüglich wird auf voranstehende Ausführungen verwiesen.
  • Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung der Erfindung. Es zeigen:
    • 1: schematisch eine Darstellung der erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Ausübung des erfindungsgemäßen Verfahrens; und
    • 2: Druckkurven eines Pumpaggregates und an zwei Verbrauchern der Vorrichtung aus 1 als Funktion der Zeit beim abwechselnden Ab- und Zuschalten eines der Verbraucher.
  • Eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Bereitstellen von unter Druck gesetzter Flüssigkeit an mehreren Verbrauchern ist in 1 schematisch dargestellt und dort insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 belegt. Die Vorrichtung 10 erlaubt die Durchführung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
  • Die Vorrichtung 10 dient für Hoch- und Höchstdruckanwendungen, beispielsweise mit Drücken der eingesetzten Flüssigkeit von mindestens ungefähr 1000 bar. Typischerweise beträgt der Druck der Flüssigkeit ungefähr 3000 bar bis 4000 bar, beispielsweise für Materialschneidarbeiten.
  • Um abzugebende Flüssigkeit unter Druck zu setzen, umfasst die Vorrichtung 10 ein Pumpaggregat 12, das vorliegend als Plungerpumpe 14 ausgestaltet ist. Zum Antreiben des Pumpaggregates 12 umfasst die Vorrichtung 10 eine Antriebseinrichtung 16, insbesondere einen Antriebsmotor. Bei dem Antriebsmotor kann es sich um einen Asynchronmotor oder einen Synchronmotor handein.
  • Eine Steuereinheit 18 der Vorrichtung 10 ist vorgesehen, um deren Betrieb zu steuern und/oder zu regeln. Die Steuereinheit 18 steht mit der Antriebseinrichtung 16 in Wirkverbindung. Eine diesbezügliche Steuerleitung 20 ist in 1 dargestellt. Der Übersichtlichkeit halber sind die übrigen Steuer- und/oder Signalleitungen der Vorrichtung 10 in der Zeichnung ausgeblendet. Es versteht sich, dass die Steuereinheit 18 mit weiteren Komponenten der Vorrichtung 10 in Wirkverbindung steht, insbesondere den nachfolgend genannten Ventilen und Sensoren.
  • Über die Steuereinheit 18 kann auf die Antriebseinrichtung 16 und somit auf das Pumpaggregat eingewirkt werden. Es besteht insbesondere die Möglichkeit, die Antriebsleistung einzustellen, mit der die Antriebseinrichtung 16 das Pumpaggregat 12 antreibt. Die Antriebsleistung wird im vorliegenden Fall über eine Drehzahl des Antriebsmotors eingestellt, die mit oder ohne Über- oder Untersetzung eine Welle der Plungerpumpe 14 antreibt.
  • Die Antriebsleistung für das Pumpaggregat 12 kann von der Steuereinheit 18 abhängig von einem ihr zugeführten Signal eingestellt werden, worauf nachfolgend noch eingegangen wird.
  • Das Pumpaggregat 12 weist einen Pumpeneingang 22 auf, an den eine Zufuhrleitung 24 zum Zuführen der unter Druck zu setzenden Flüssigkeit angeschlossen ist. Die Flüssigkeit, insbesondere Wasser, wird beispielsweise einem Reservoir 26 entnommen, in das die Zufuhrleitung 24 mündet. Das Reservoir 26 kann beispielsweise ein Flüssigkeitsversorgungsnetz sein oder umfassen.
  • Die vom Pumpaggregat 12 unter Druck gesetzte Flüssigkeit kann über einen Hochdruckausgang 28 des Pumpaggregates 12 an eine Hockdruckleitung 30 abgegeben werden.
  • Im vorliegenden Fall umfasst die Vorrichtung 10 zwei Verbraucher 32, beispielsweise mittels Flüssigkeit arbeitender Werkzeuge zum Trennen von Material. Die Verbraucher 32 können verschiedenartig oder identisch ausgestaltet sein.
  • Bei einer andersartigen vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 können mehr als zwei Verbraucher 32 vorgesehen sein. Die Beschränkung der Erläuterung der Erfindung auf die in 1 dargestellten zwei Verbraucher 32 ist nicht-limitierend.
  • An einer Verzweigung 34 verzweigt die Hochdruckleitung 30 in zwei Abschnitte 36. Jeder Verbraucher 32 ist über einen Abschnitt 36 mit dem Pumpaggregat 12 verbunden, so dass die Verbraucher 32 parallel an die Hochdruckleitung 30 angeschlossen sind.
  • Einem jeweiligen Verbraucher 32 ist ein Betätigungsventil 38 zugeordnet, das in einen Abschnitt 36 geschaltet ist. Das Betätigungsventil 38 öffnet den jeweiligen Abschnitt 36 selektiv, so dass über den korrespondierenden Verbraucher 32 unter Druck stehende Flüssigkeit abgegeben werden kann. Umgekehrt kann der Abschnitt 36 mittels des Betätigungsventils 38 gesperrt werden.
  • Das Betätigungsventil 38 kann zum Beispiel mechanisch, druckbetätigbar oder elektrisch betätigbar sein, beispielsweise unter Ansteuerung durch die Steuereinheit 18 abhängig von einem Zuschalten oder Abschalten des Verbrauchers 32 durch einen Benutzer.
  • Ferner umfasst die Vorrichtung 10 in einem jeweiligen Abschnitt 36 ein Absperrventil 40, um den jeweiligen Abschnitt 36 zu sperren. Im vorliegenden Fall ist das Absperrventil 40 als druckbetätigbares Rückschlagventil 42 ausgestaltet, dessen Freigaberichtung der Strömungsrichtung der Flüssigkeit vom Pumpaggregat 12 zum Verbraucher 32 und dessen Sperrrichtung der entgegengesetzten Richtung entspricht.
  • Die Vorrichtung 10 umfasst ferner einem jeweiligen Verbraucher 32 zugeordnet einen Behälter 44 für unter Druck stehende Flüssigkeit. Der Behälter 44 ist an den jeweiligen Abschnitt 36 angeschlossen, in Strömungsrichtung der abzugebenden Flüssigkeit zwischen dem Rückschlagventil 42 und dem Betätigungsventil 38. Dabei kann eine Anschlussleitung 46 vorgesehen sein, die den Behälter 44 mit dem Abschnitt 36 verbindet.
  • Alternativ oder ergänzend kann vorgesehen sein, dass der Behälter 44 in den Abschnitt 36 geschaltet ist, insbesondere zwischen das Rückschlagventil 42 und das Betätigungsventil 38.
  • Bei einer konkreten Umsetzung der Vorrichtung 10 in der Praxis mit einer Plungerpumpe 14 und einem typischen Arbeitsdruck von ungefähr 3000 bar bis 4000 bar für Materialschneidearbeiten kann die Länge der Hochdruckleitung 30 vom Hochdruckausgang 28 bis zum jeweiligen Rückschlagventil 42 ungefähr 0,5 m bis 1 m betragen. Die Länge der Hochdruckleitung 30 eines jeweiligen Abschnittes 36 vom Rückschlagventil 42 bis zum Verbraucher 32 beträgt beispielsweise ungefähr 10 m. Das Volumen des Behälters 44 kann bei obiger Konfiguration beispielsweise ungefähr einen Liter betragen.
  • Günstig ist eine Ausgestaltung der Hochdruckleitung 30 vom Hochdruckausgang 28 bis zur Verzweigung 34 als Schlauchleitung und/oder von dort bis zum Verbraucher 32 als starre Leitung, im Hinblick auf eine Entkopplung mechanischer Schwingungen zwischen der Plungerpumpe 14 und dem Verbraucher 32.
  • Die Vorrichtung 10 umfasst ferner eine Entlastungsleitung 48. Die Entlastungsleitung 48 zweigt von der Hochdruckleitung 30 ab. Vorliegend ist die Abzweigung der Verzweigung 34 der Hochdruckleitung 30 in die Abschnitte 36 vorgelagert.
  • In die Entlastungsleitung 48 ist ein Entlastungsventil 50 geschaltet. Das Entlastungsventil 50 steht mit der Steuereinheit 18 in Wirkverbindung, so dass die Entlastungsleitung 48 wahlweise freigegeben oder gesperrt werden kann.
  • Die Entlastungsleitung 48 mündet beispielsweise in das Reservoir 26. Dies bietet die Möglichkeit, dass Flüssigkeit bei geöffneter Entlastungsleitung 48 im Kreis umgewälzt wird.
  • Alternativ kann vorgesehen sein, dass Flüssigkeit aus der Entlastungsleitung einem Auslass 52 zugeführt wird, der sich vom Reservoir 26 unterscheidet.
  • Die Vorrichtung 10 umfasst eine Sensoreinrichtung, die vorliegend insbesondere einen Drucksensor 54 umfasst. Der Drucksensor 54 ist an die Hochdruckleitung 30 angeschlossen, um den Druck der Flüssigkeit in der Hochdruckleitung 30 zu erfassen. Beispielsweise ist der Drucksensor 54 nahe dem Pumpaggregat 12 angeordnet, zum Beispiel zwischen dem Hochdruckausgang 28 und der Abzweigung der Entlastungsleitung 48.
  • Abhängig von einem Signal des Drucksensors 54 kann die Steuereinheit 18 die Antriebsleistung der Antriebseinrichtung 16, insbesondere die Drehzahl des Antriebsmotors, einstellen. Es besteht insbesondere die Möglichkeit, den Druck in der Hochdruckleitung 30 zu steuern. Bei der vorliegenden bevorzugten Ausführungsform kann der Arbeitsdruck insbesondere geregelt werden.
  • Es können weitere Drucksensoren vorhanden sein. Beispielsweise zeigt 1 der Zeichnung den jeweiligen Verbrauchern 32 zugeordnete Drucksensoren 56 an den Abschnitten 36, deren Signale der Steuereinheit 18 zugeführt werden können. Abhängig von den Signalen kann die Steuereinheit 18 ebenfalls die Antriebsleistung der Antriebseinrichtung 16 einstellen, um den Druck an den Verbrauchern 32 zu steuern und, im vorliegenden Fall, insbesondere zu regeln. Die Drucksensoren 56 können alternativ oder kumulativ zum Drucksensor 54 vorhanden sein.
  • Des Weiteren kann vorgesehen sein, dass die Vorrichtung 10 mindestens einen in der Zeichnung nicht dargestellten Volumenstromsensor aufweist, alternativ oder ergänzend zu dem mindestens einen Drucksensor. Über den Volumenstromsensor kann beispielsweise ein Volumenstrom der Flüssigkeit in der Hochdruckleitung 30 vor der Verzweigung 34 und/oder nach der Verzweigung 34 in einem jeweiligen Abschnitt 36 erfasst werden. Abhängig vom Signal des mindestens einen Volumenstromsensors besteht die Möglichkeit, die Antriebsleistung der Antriebseinrichtung so einzustellen, dass der Volumenstrom gesteuert und insbesondere geregelt wird.
  • Die Vorrichtung 10 weist eine Speichereinheit 58 auf, die vorliegend in die Steuereinheit 18 integriert ist. In der Speichereinheit 58 ist für mindestens einen Arbeitsdruck der Vorrichtung 10 eine korrespondierende Antriebsleistung der Antriebseinrichtung 16 in einer Förderparameter- (Arbeitsdruck-) Antriebsleistung-Beziehung für einen der Verbraucher 32 allein, für den jeweils anderen Verbraucher 32 allein sowie für beide Verbraucher 32 miteinander gespeichert. Es kann vorgesehen sein, dass derartige Beziehungen für verschiedenartige Arbeitsdrücke in der Speichereinheit 58 gespeichert sind.
  • Die Funktionsweise der Vorrichtung 10 und die damit erzielbaren Vorteile werden nachfolgend erläutert.
  • Zum Erstellen einer Arbeitsdruck-Antriebsleistung-Beziehung für die Verbraucher 32 kann die Vorrichtung 10 einen Anlernbetriebsmodus (Teach-In) einnehmen. Dabei kann beispielsweise folgendermaßen vorgegangen werden:
    • Zunächst wird das Pumpaggregat 12 aktiviert und mit einer Antriebsleistung betrieben, die insbesondere dann aufgebracht wird, wenn keiner der Verbraucher 32 zugeschaltet ist und die Vorrichtung 10 einen Bereitschaftsbetriebsmodus einnimmt.
  • Anfänglich sind die Betätigungsventile 38 geschlossen und die Abschnitte 36 gesperrt. Das Entlastungsventil 50 ist zum Freigeben der Entlastungsleitung 48 geöffnet.
  • Das Betätigungsventil 38 wird anschließend zum Freigeben eines Abschnittes 36 geöffnet, beispielsweise für den in 1 links dargestellten Verbraucher 32. Das Entlastungsventil 50 wird zum Sperren der Entlastungsleitung 48 geschlossen.
  • Die Antriebsleistung für die Antriebseinrichtung 16 wird solange gesteigert, bis der gewünschte Arbeitsdruck, der mittels eines Drucksensors 54, 56 erfassbar ist, erreicht ist. Die diesbezügliche Arbeitsdruck-Antriebsleistung-Beziehung wird in der Speichereinheit 58 gespeichert.
  • Im Anschluss daran wird die Vorrichtung 10 wieder in einen Bereitschaftsbetriebsmodus versetzt, wobei das zunächst geöffnete Betätigungsventil 38 wieder geschlossen wird und das Entlastungsventil 50 wieder geöffnet wird, wobei die Antriebsleistung auf die vorgesehene Antriebsleistung und insbesondere Drehzahl des Bereitschaftsbetriebsmodus eingestellt wird.
  • Das Rückschlagventil 42 öffnet bei Steigerung der Leistung des Pumpaggregates 12 selbsttätig, so dass der Abschnitt 36 zur Abgabe von unter Druck gesetzter Flüssigkeit freigegeben ist. Wird die Leistung des Pumpaggregates 12 verringert, schließt das Rückschlagventil 42. Der Druck zwischen dem Rückschlagventil 42 und dem Absperrventil 40 bleibt erhalten. Der Behälter 44 dient im Betrieb der Vorrichtung 10 als Puffer zur Aufnahme von unter Druck stehender Flüssigkeit. Bei erneutem Öffnen des Rückschlagventils 42 und des Betätigungsventils 38 dient dieses Puffervolumen an unter Druck stehender Flüssigkeit dazu, Druckeinbrüche möglichst gering zu halten.
  • Im Anschluss daran kann das obige Vorgehen für den zweiten Verbraucher, beispielsweise den in 1 rechts dargestellten Verbraucher, ebenfalls durchgeführt werden: Öffnen des Betätigungsventils 38, Schließen des Entlastungsventil 50, Steigern der Antriebsleistung, bis der gewünschte Arbeitsdruck erreicht ist, und Speichern der Arbeitsdruck-Antriebsleistung-Beziehung in der Speichereinheit 58, sowie anschließend Überführen der Vorrichtung 10 in einen Bereitschaftsbetriebsmodus bei gesperrtem Betätigungsventil, verringerter Antriebsleistung und geöffnetem Entlastungsventil 50.
  • Im Anschluss daran kann eine Arbeitsdruck-Antriebsleistung-Beziehung für beide Verbraucher 32 gespeichert werden. Dabei werden beide Betätigungsventile 38 geöffnet und das Entlastungsventil 50 geschlossen. Die Antriebsleistung wird gesteigert, bis der gewünschte Arbeitsdruck bei beiden Verbrauchern 32 erreicht ist. Anschließend wird in der Speichereinheit 58 die entsprechende Antriebsleistung zusammen mit dem Arbeitsdruck in der Beziehung gespeichert.
  • Ein Arbeitsbetriebsmodus der Vorrichtung 10 kann beispielsweise folgendermaßen durchgeführt werden:
    • Zunächst nimmt die Vorrichtung 10 einen Bereitschaftsbetriebsmodus mit geschlossenem Betätigungsventil 38 und geöffnetem Entlastungventil 50 ein. Wird ein Verbraucher 32 zugeschaltet, beispielsweise der in 1 links dargestellte Verbraucher, wird die Arbeitsleistung entsprechend der gespeicherten Arbeitsdruck-Antriebsleistung-Beziehung eingestellt, so dass der gewünschte Arbeitsdruck nach Öffnen des Rückschlagventils 42 erreicht wird. Der Arbeitsdruck wird durch Nachjustieren der Arbeitsleistung, insbesondere der Drehzahl des Antriebsmotors, gesteuert und/oder geregelt. Während des Arbeitsbetriebsmodus ist die Entlastungsleitung bei geschlossenem Entlastungsventil gesperrt.
  • Entsprechendes gilt für den Arbeitsbetriebsmodus mit dem zweiten Verbraucher 32 für sich allein, beispielsweise dem in 1 rechts dargestellten Verbraucher 32.
  • Werden beide Verbraucher 32 zugeschaltet, sind beide Betätigungsventile 38 geöffnet und das Entlastungventil 50 geschlossen. Die Antriebsleistung wird gemäß der in der Speichereinheit 58 gespeicherten Arbeitsdruck-Antriebsleistung-Beziehung eingestellt. Wie bei einem Verbraucher kann der Arbeitsdruck durch Nachjustieren der Arbeitsleistung gesteuert und/oder geregelt werden.
  • Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung 10 besteht der Vorteil, dass durch Ansteuern der Antriebseinrichtung 16 über die Steuereinheit 18 und das selektive Öffnen und Schließen der Entlastungsleitung 48 mittels des Entlastungsventils 50, in Kombination mit den in den Abschnitten 36 vorhandenen Rückschlagventilen 42, bei zeitversetztem Betrieb der Verbraucher 32 eine zügige Steuerung und/oder Regelung auf den jeweiligen Arbeitsdruck durchgeführt werden kann. Zudem können Druckstöße bei Abschalten eines Verbrauchers 32 und Druckeinbrüche bei Zuschalten eines Verbrauchers 32 im Verhältnis zum Arbeitsdruck verhältnismäßig gering gehalten werden. Die vorteilhafterweise vorhandenen Behälter 44 enthalten unter Druck stehende Flüssigkeit und dienen als Puffer, um die Druckstöße und Druckeinbrüche noch geringer zu halten.
  • Wird einer der Verbraucher 32 geschlossen, wird die Steuerung und/oder Regelung des Arbeitsdruckes mit der für diesen Verbraucher 32 gespeicherten Arbeitsdruck-Antriebsleistung-Beziehung für nur einen Verbraucher 32 bei weiterhin geschlossener Entlastungsleitung 48 fortgesetzt.
  • 2 zeigt beispielhaft Druckkurven als Funktion der Zeit, gemessen mit dem Drucksensor 54 nahe dem Pumpaggregat 12 und mit den den Verbrauchern 32 zugeordneten Drucksensoren 56. Der vorgesehene Arbeitsdruck beträgt ungefähr 4000 bar.
  • Unten in 2 zeigt eine gestrichelte Linie 60 den Zustand „0“ des Entlastungsventils 50 an, d.h. die Entlastungsleitung 48 ist gesperrt.
  • Darunterliegend zeigt eine gestrichelte Linie 62 den Zustand „1“ an, d.h. das Betätigungsventil eines Verbrauchers 32 ist geöffnet und der entsprechende Abschnitt 36 bei ebenfalls geöffnetem Rückschlagventil 42 freigegeben.
  • Eine darunterliegende gestrichelte Linie 64 wechselt zwischen den Zuständen „1“ und „0“, und zwar zu Zeitpunkten t1 , t2 und t3 . Der Zustand „1“ zeigt das geöffnete Betätigungsventil 38 für einen Verbraucher 32 unter Freigabe des entsprechenden Abschnittes 36 bei ebenfalls geöffnetem Rückschlagventil 42. Dies gilt für die Zeit vor den Zeitpunkten t1 und zwischen den Zeitpunkten t2 und t3 . Der Zustand „0“ steht für das geschlossene Betätigungsventil 38 bei gesperrtem Abschnitt 36 und geschlossenem Rückschlagventil 42. Dies gilt für die Zeit zwischen den Zeitpunkten t1 und t2 und nach dem Zeitpunkt t3 . Der entsprechende Verbraucher 32 wird demgemäß bei t1 abgeschaltet, bei t2 eingeschaltet und bei t3 wieder zugeschaltet.
  • Bei einem Ausführungsbeispiel betrug die Zeitdauer t2-t1 und t3-t2 ungefähr jeweils 10 s.
  • Oben in 2 zeigt eine dünne, angedeutete Kurve 66 den Druck in der Hochdruckleitung 30 ausgangsseitig der Plungerpumpe 14, erfasst mittels des Drucksensors 54. Dieser Arbeitsdruck oszilliert als Folge der Pulsation der Plungerpumpe 14. Eine dünne Kurve 68 stellt den Arbeitsdruck an dem dauerhaft geöffneten Verbraucher 32 dar. Eine gestrichelte Kurve 70 stellt den Arbeitsdruck bei dem abwechselnd abgeschalteten und zugeschalteten Verbraucher 32 dar.
  • Es zeigt sich, dass die Arbeitsdrücke vor dem Zeitpunkt t1 bei beiden Verbrauchern 32 wie gewünscht zusammenfallen, d.h. die Kurven 68, 70 liegen übereinander, und im Mittel mit dem Arbeitsdruck des Pumpaggregates 12 zusammenfallen.
  • Zum Zeitpunkt t1 , wenn einer der Verbraucher abgeschaltet wird, ergibt sich ein Druckanstieg. Allerdings ermöglicht die Erfindung im Verhältnis zu herkömmlichen Vorrichtungen, dass dieser Druckanstieg mit ungefähr 100 bar bei 4000 bar Arbeitsdruck nur verhältnismäßig gering ausfällt. Die zwischen den Zeitpunkten t1 und t2 im Wesentlichen horizontal verlaufende Kurve 70 lässt erkennen, dass der Druck an dem entsprechenden Drucksensor 56 im Wesentlichen konstant ist, als Folge dessen, dass unter Druck gesetzte Flüssigkeit zwischen dem Rückschlagventil 42 und dem Betätigungsventil 38 im Behälter 44 eingesperrt ist.
  • Wird der Verbraucher 32 zum Zeitpunkt t2 wieder geöffnet, ergibt sich ein im Verhältnis zum Arbeitsdruck von 4000 bar verhältnismäßig geringer Druckabfall um lediglich ungefähr 100 bar bis 150 bar. Hierbei ist es von Vorteil, dass unmittelbar nach dem Öffnen des Betätigungsventils 38 des Verbrauchers 32 unter Druck gesetzte Flüssigkeit aus dem Behälter 44 genutzt werden kann.
  • Darüber hinaus zeigt sich, dass in der Folge zwischen den Zeitpunkten t2 und t3 durch die schnelle Nachjustage der Drehzahl des Antriebsmotors beide Verbraucher 32 wieder mit demselben Arbeitsdruck beaufschlagt werden, d.h. die Kurven 68 und 70 fallen wieder zusammen, wobei dies mit dem Mittel des Arbeitsdruckes des Pumpaggregates 12 übereinstimmt.
  • Beim erneuten Abschalten des Verbrauchers zum Zeitpunkt t3 wird unter Druck gesetzte Flüssigkeit, wie beim Zeitpunkt t1 , wieder im Behälter 44 zwischengespeichert, so dass der Druckanstieg verhältnismäßig gering gehalten werden kann.
  • Bezugszeichenliste
  • 10
    Vorrichtung
    12
    Pumpaggregat
    14
    Plungerpumpe
    16
    Antriebseinrichtung
    18
    Steuereinheit
    20
    Steuerleitung
    22
    Pumpeneingang
    24
    Zufuhrleitung
    26
    Reservoir
    28
    Hochdruckausgang
    30
    Hochdruckleitung
    32
    Verbraucher
    34
    Verzweigung
    36
    Abschnitt
    38
    Betätigungsventil
    40
    Absperrventil
    42
    Rückschlagventil
    44
    Behälter
    46
    Anschlussleitung
    48
    Entlastungsleitung
    50
    Entlastungsventil
    52
    Auslass
    54
    Drucksensor
    56
    Drucksensor
    58
    Speichereinheit
    60, 62, 64
    Linie
    66, 68, 70
    Kurve

Claims (18)

  1. Vorrichtung zum Bereitstellen von unter Druck gesetzter Flüssigkeit an zwei oder mehr Verbrauchern (32), beispielsweise für Materialschneidarbeiten, umfassend: - ein Pumpaggregat (12) und eine Antriebseinrichtung (16) für dieses; - eine an einen Hochdruckausgang (28) des Pumpaggregates (12) angeschlossene Hochdruckleitung (30), die in zwei oder mehr Abschnitte (36) verzweigt, wobei jeder Verbraucher (32) an einen jeweiligen Abschnitt (36) der Hochdruckleitung (30) angeschlossen ist; - ein dem Verbraucher (32) zugeordnetes Betätigungsventil (38) in einem jeweiligen Abschnitt (36), um diesen wahlweise freizugeben und zu sperren; - ein in einen jeweiligen Abschnitt (36) dem Betätigungsventil (38) in Strömungsrichtung der Flüssigkeit vorgelagert geschaltetes Absperrventil (40), um den jeweiligen Abschnitt (36) zu sperren; - eine Entlastungsleitung (48), die in Strömungsrichtung der Flüssigkeit vor dem Absperrventil (40) von der Hochdruckleitung (30) abzweigt; - ein in die Entlastungsleitung (48) geschaltetes Entlastungsventil (50), um diese wahlweise freizugeben und zu sperren; - und eine Steuereinheit (18) zum Ansteuern der Antriebseinrichtung (16) und zum selektiven Sperren und Freigeben der Entlastungsleitung (48), abhängig von der Betätigung mindestens eines Betätigungsventils (38).
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebseinrichtung (16) derart ansteuerbar ist, dass ein Förderparameter des Pumpaggregates (12) in der Hochdruckleitung (30) oder an einem Verbraucher (32) durch Einstellung einer Antriebsleistung der Antriebseinrichtung (16), insbesondere von deren Drehzahl, steuerbar und/oder regelbar ist.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung (10) mindestens ein mit der Steuereinheit (18) gekoppeltes Sensorelement umfasst, abhängig von dessen Signal der Förderparameter steuerbar und/oder regelbar ist.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Druck der Flüssigkeit steuerbar und/oder regelbar ist, wobei mindestens ein Sensorelement ein Drucksensor (54, 56) ist oder einen solchen umfasst, der vorzugsweise der Abzweigung der Entlastungsleitung (48) vorgelagert an der Hochdruckleitung (30) angeordnet ist.
  5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4 dadurch gekennzeichnet, dass der Volumenstrom der Flüssigkeit steuerbar und/oder regelbar ist, wobei mindestens ein Sensorelement ein Volumenstromsensor ist oder einen solchen umfasst, der vorzugsweise der Abzweigung der Entlastungsleitung (48) vorgelagert an der Hochdruckleitung (30) angeordnet ist.
  6. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das jeweilige Betätigungsventil (38) mechanisch, druckbetätigt und/oder von der Steuereinheit (18) ansteuerbar beim Ein- und/oder Ausschalten des Verbrauchers (32) betätigbar ist.
  7. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei abgeschalteten Verbrauchern (32) die Entlastungsleitung (48) freigegeben ist und bei mindestens einem eingeschalteten Verbraucher (32) die Entlastungsleitung (48) gesperrt ist.
  8. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pumpaggregat (12) bei abgeschalteten Verbrauchern (32) in einem Bereitschaftsbetriebsmodus mit einer vorgegebenen oder vorgebbaren Antriebsleistung durch die Antriebseinrichtung (16) betreibbar ist, insbesondere durch Einstellen einer vorgegebenen oder vorgebbaren Drehzahl der Antriebseinrichtung (16).
  9. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei Einschalten eines Verbrauchers (32) eine Antriebsleistung der Antriebseinrichtung (16), insbesondere deren Drehzahl, auf eine vorgegebene oder vorgebbare, in einer Speichereinheit (58) hinterlegte Antriebsleistung eingestellt wird, die mit einem Wert eines Förderparameters verknüpft ist.
  10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass eine Mehrzahl von Beziehungen, abhängig von einem Wert des Förderparameters, zwischen diesem und der Antriebsleistung in der Speichereinheit (58) hinterlegt ist.
  11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, dass in der Speichereinheit (58) eine Förderparameter-Antriebsleistung-Beziehung für mindestens einen oder einen jeweiligen Verbraucher (32) bei alleinigem Betrieb hinterlegt ist, vorzugsweise für einen gleichzeitigen Betrieb aller Verbraucher (32) und/oder für einen Betrieb von zwei oder mehr Verbrauchern (32).
  12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11, gekennzeichnet durch einen Anlernbetriebsmodus, bei dem in der Speichereinheit (58) einem vorgegebenen Förderparameter zugeordnet ein korrespondierender Wert einer Antriebsleistung hinterlegt wird, für einen alleinigen Betrieb eines Verbrauchers (32) und/oder mit mindestens einem weiteren Verbraucher (32).
  13. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Pumpaggregat (12) eine Plungerpumpe (14) ist oder umfasst.
  14. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Absperrventile (40) als druckbetätigbare Ventile ausgestaltet sind, insbesondere als Rückschlagventile (42).
  15. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass einem jeweiligen Verbraucher (32) ein Behälter (44) für unter Druck stehende Flüssigkeit zugeordnet ist, der in Strömungsrichtung der Flüssigkeit zwischen dem Absperrventil (40) und dem Betätigungsventil (38) an den Abschnitt (36) der Hochdruckleitung (30) angeschlossen ist.
  16. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsleitung (48) in Strömungsrichtung der Flüssigkeit der Verzweigung (34) der Hochdruckleitung (30) vorgelagert von der Hochdruckleitung (30) abzweigt.
  17. Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Entlastungsleitung (48) eine Rückführleitung ist, die in ein Reservoir (26) für Flüssigkeit mündet, das mit einem Pumpeneingang (22) des Pumpaggregates (12) strömungsverbunden ist.
  18. Verfahren zum Betreiben einer Vorrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, wobei, abhängig von der Betätigung mindestens eines Betätigungsventils, mittels der Steuereinheit die Antriebseinrichtung angesteuert wird und die Entlastungsleitung wahlweise gesperrt und freigegeben wird.
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