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Die Erfindung betrifft eine Mehrfachplanetenwelle mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Die Erfindung betrifft auch einen Antriebsstrangabschnitt mit der Mehrfachplanetenwelle sowie eine elektrische Achse mit dem Antriebsstrangabschnitt und/oder mit der Mehrfachplanetenwelle.
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Planetengetriebe weisen üblicherweise ein Sonnenrad sowie eine Mehrzahl von Planeten auf, welche in einem Teilkreis um eine Rotationsachse des Sonnenrads angeordnet sind. Je nach Anwendung der Planetengetriebe können diese nicht nur einen Satz Planeten, sondern zwei oder sogar drei Sätze Planeten aufweisen, wobei jeweils ein Planet eines Satzes auf einem gemeinsamen Bolzen angeordnet ist. Auf diese Weise entstehen Tripelplanetenwellen.
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Derartige Tripelplanetenwelle können sicherlich trennend hergestellt werden, dies ist jedoch in der Massenfertigung nicht wirtschaftlich. Vielmehr wird oft ein Basisbauteil hergestellt, nachfolgend werden die drei weiteren Planeten auf das Basisbauteil aufgesetzt und mit diesem verbunden.
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Die Druckschrift
DE 151936 C , die wohl den nächstkommenden Stand der Technik bildet, offenbart ein Wechsel-Wendegetriebe für Motorwagen mit Planetengetriebe, wobei das Planetengetriebe eine Planetenwelle mit drei Planetenrädern aufweist.
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Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Mehrfachplanetenwelle vorzuschlagen, welche fertigungsgerecht konstruiert ist.
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Diese Aufgabe wird durch eine Mehrfachplanetenwelle mit den Merkmalen des Anspruchs 1, durch einen Antriebsstrangabschnitt mit den Merkmalen des Anspruchs 9 sowie durch eine elektrische Achse mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst. Bevorzugte oder vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Mehrfachplanetenwelle, insbesondere eine Dreifachplanetenwelle und/oder Tripelplanetenwelle. Die Mehrfachplanetenwelle definiert durch ihre Rotationsachse eine Hauptachse. Vorzugsweise ist die Mehrfachplanetenwelle für ein Planetengetriebe geeignet und/oder ausgebildet.
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Als Baugruppe betrachtet weist die Mehrfachplanetenwelle einen Wellenabschnitt als Träger auf, auf dem mindestens oder genau drei Planetenabschnitte angeordnet sind. Der Wellenabschnitt kann als Vollwellenabschnitt oder als Hohlwellenabschnitt ausgebildet sein. Die Planetenabschnitte sind vorzugsweise als Stirnradplanetenabschnitte ausgebildet und tragen eine umlaufende Verzahnung. Die Verzahnung kann z.B. als eine Geradverzahnung oder als eine Schrägverzahnung ausgebildet sein. Die Planetenabschnitte sind koaxial, jedoch in axialer Richtung zu der Hauptachse versetzt zueinander angeordnet. Vorzugsweise sind die Planetenabschnitte voneinander beabstandet und/oder getrennt angeordnet. Die drei Planetenabschnitte sind besonders bevorzugt unmittelbar zueinander benachbart positioniert.
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Die Mehrfachplanetenwelle weist ein erstes Bauteil auf, wobei an dem ersten Bauteil ein erster und ein zweiter Planetenabschnitt einstückig, insbesondere an dem Wellenabschnitt, angeordnet sind. Das erste Bauteil ist aus einem gemeinsamen Halbzeug, insbesondere metallischen Halbzeug, einstückig gefertigt und/oder einstückig urformend, insbesondere aus einem metallischen Material hergestellt. Insbesondere bilden der erste und der zweite Planetenabschnitt einen gemeinsamen, insbesondere ununterbrochenen Materialbereich.
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Die Mehrfachplanetenwelle weist ein zweites Bauteil auf, wobei an dem zweiten Bauteil ein dritter Planetenabschnitt angeordnet ist. Der dritte Planetenabschnitt ist vorzugsweise als Stirnradplanetenabschnitt ausgebildet und trägt eine umlaufende Verzahnung. Die Verzahnung kann z.B. als eine Geradverzahnung oder als eine Schrägverzahnung ausgebildet sein. Insbesondere wird das zweite Bauteil durch den dritten Planetenabschnitt gebildet.
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In Bezug auf die Hauptachse ist der dritte Planetenabschnitt zwischen dem ersten und dem zweiten Planetenabschnitt angeordnet. Der erste der zweite Planetenabschnitt umgreifen damit den dritten Planetenabschnitt klammerartig.
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Das erste Bauteil weist eine Aufnahmekontur auf, welche insbesondere einstückig in das erste Bauteil eingebracht und/oder angeformt und/oder eingeformt ist. Die Aufnahmekontur erstreckt sich in Umlaufrichtung um die Hauptachse. Insbesondere ist die Aufnahmekontur auf einem Außenumfang des ersten Bauteils angeordnet. Besonders bevorzugt ist die Aufnahmekontur zwischen dem ersten und dem zweiten Planetenabschnitt angeordnet.
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Das zweite Bauteil weist eine Eingriffskontur auf, welche insbesondere einstückig in das zweite Bauteil eingebracht und/oder angeformt und/oder eingeformt ist. Die Eingriffskontur erstreckt sich in Umlaufrichtung um die Hauptachse. Insbesondere ist die Eingriffskontur auf einem Innenumfang des zweiten Bauteils angeordnet.
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Die Aufnahmekontur und die Eingriffskontur sind aufeinander derart abgestimmt, so dass diese das erste und das zweite Bauteil in Umlaufrichtung um die Hauptachse miteinander formschlüssig verbinden. Insbesondere kann die Eingriffskontur auf die Aufnahmekontur bei einer Verschiebebewegung des zweiten Bauteils relativ zu dem ersten Bauteil aufgeschoben werden. Im Speziellen sind die Eingriffskontur und die Aufnahmekontur komplementär zueinander ausgebildet. Die Aufnahmekontur und/oder die Eingriffskontur können umlaufend durchgängig ausgebildet sein, es ist jedoch auch möglich, dass die Aufnahmekontur und/oder die Eingriffskontur in Umlaufrichtung um die Hauptachse nur abschnittsweise ausgebildet sind.
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Im Rahmen der Erfindung wird vorgeschlagen, dass die Eingriffskontur und die Aufnahmekontur unmittelbar, insbesondere körperlich, miteinander unlösbar verbunden sind. Insbesondere greifen hierzu Teilabschnitte der Eingriffskontur in die Aufnahmekontur und sind mit dieser verbunden und/oder es greifen Teilabschnitte der Aufnahmekontur in die Eingriffskontur und sind mit dieser verbunden. Besonders bevorzugt ist die Verbindung nur zerstörend lösbar.
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Es ist dabei eine Überlegung der Erfindung, dass durch die Aufnahmekontur und die Eingriffskontur eine Verbindung des ersten und des zweiten Bauteils geschaffen wird, welche besonders geeignet ist, Kräfte in Umlaufrichtung zu übertragen. Dies ist die maßgebliche Belastungsrichtung im Einsatz einer derartigen Mehrfachplanetenwelle, da oftmals einer der Planentenabschnitte einen Eingang und ein anderer der Planetenabschnitte einen Ausgang von einem Kraftfluss zum Beispiel zur Übertragung eines Antriebsmoments bei einem Fahrzeug bildet.
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Dadurch, dass das zweite Bauteil auf das erste Bauteil derart aufgesetzt ist, dass der dritte Planetenabschnitt zwischen dem ersten und dem zweiten Planetenabschnitt angeordnet ist und damit die potentielle Schwachstelle der Verbindung zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil mittig zwischen dem ersten und dem zweiten Planetenabschnitt positioniert ist, ist die Mehrfachplanetenwelle besonders belastungsgerecht ausgelegt. Der Verbindungsabschnitt, nämlich die Eingriffskontur und die Aufnahmekontur wird jedoch nicht nur zu Übertragung von Drehmomenten verwendet, sondern bildet zugleich den Verbindungsabschnitt zur Sicherung des zweiten Bauteils auf dem ersten Bauteil in axialer Richtung zu der Hauptachse. Damit müssen für diese axiale Sicherung keine weiteren Bauabschnitte vorgesehen werden, sondern diese ist zugleich in der formschlüssigen Verbindung in Umlaufrichtung integriert.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung bilden die Aufnahmekontur und die Eingriffskontur gemeinsam eine Steckverzahnung. Somit kann eine der Konturen eine Verzahnung aufweisen, deren Längserstreckung in axialer Richtung zu der Hauptachse verläuft und die andere Kontur eine Gegenverzahnung aufweisen, welche die Verzahnung aufnehmen kann. Besonders vorteilhaft bei der Steckverzahnung ist, dass das zweite Bauteil einfach auf die Aufnahmekontur des ersten Bauteils aufgeschoben werden kann.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Eingriffskontur insbesondere unmittelbar und/oder körperlich mit der Aufnahmekontur stoffschlüssig verbunden. Besonders bevorzugt ist die Verzahnung der einen Kontur mit der Gegenverzahnung der anderen Kontur stoffschlüssig verbunden.
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Prinzipiell ist es möglich, dass der Stoffschluss über einen Stoffschlusspartner, wie zum Beispiel einen Klebestoff, Lötwerkstoff, Zusatzmaterial etc. erfolgt. Es ist jedoch bevorzugt, wenn die Eingriffskontur mit der Aufnahmekontur unmittelbar verschweißt ist. Dabei kann vorgesehen sein, dass die Verschweißung und/oder die Schweißnaht in Umlaufrichtung um die Hauptachse geschlossen ist. Es ist jedoch auch möglich, dass nur Teilbereiche, vorzugsweise in Umlaufrichtung regelmäßig beabstandet, miteinander verschweißt sind. Besonders bevorzugt erfolgt die Schweißung von einer axialen Stirnseite des zweiten Bauteils. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung wird somit Material der Eingriffskontur und Material der Aufnahmekontur über den Schweißvorgang miteinander stoffschlüssig verbunden.
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Bei einer alternativen Umsetzung sind die Eingriffskontur und die Aufnahmekontur miteinander umformend miteinander unlösbar verbunden. Insbesondere sind die Eingriffskontur und die Aufnahmekontur in beide axiale Richtungen zu der Hauptachse formschlüssig ineinandergreifend umgeformt. Der Umformvorgang erfolgt insbesondere nach dem Aufsetzen des zweiten Bauteils auf dem ersten Bauteil und/oder als Fügeprozess zwischen den Bauteilen.
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Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist die Eingriffskontur mit der Aufnahmekontur verstemmt. Somit greift Material von der einen Kontur formschlüssig in Bezug auf beide axialen Richtungen zu der Hauptachse in Material von der anderen Kontur. Die Verstemmung kann in Abhängigkeit der Belastung in Umlaufrichtung in mehreren Teilabschnitten erfolgen. Es ist sogar möglich, dass die Verstemmung in Umlaufrichtung durchgängig ausgebildet ist. Vorzugsweise ist die Kraftrichtung zur Verstemmung in axialer Richtung zu der Hauptachse ausgerichtet.
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Konstruktiv betrachtet ist es bevorzugt, dass der erste Planetenabschnitt einen ersten Außendurchmesser, der zweite Planetenabschnitt einen zweiten Außendurchmesser und der dritte Planetenabschnitt einen dritten Außendurchmesser aufweist, wobei der erste Außendurchmesser größer als der zweite Außendurchmesser ist und wobei der Innendurchmesser des zweiten Bauteils größer oder gleich zu dem zweiten Außendurchmesser ist. Allgemein gesprochen ist der Innendurchmesser des zweiten Bauteils so ausgestaltet, dass dieser über den Außendurchmesser des zweiten Planetenabschnitts geschoben werden kann.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung wird durch einen Antriebsstrangabschnitt, insbesondere einen elektrischen Antriebsstrangabschnitt oder einen Hybrid-Antriebsstrangabschnitt, im Speziellen für ein Fahrzeug gebildet, welcher eine Mehrzahl der zuvor beschriebenen Mehrfachplanetenwellen aufweist. Ferner weist der Antriebsstrangabschnitt einen Planetenträger auf, wobei die Mehrfachplanetenwellen auf dem Planetenträger angeordnet sind. Die Hauptachsen der Mehrfachplanetenwellen befinden sich in einem Teilkreis um eine Rotationsachse des Antriebsstrangabschnitts. Der Antriebsstrangabschnitt weist eine erste und eine zweite Antriebswelle auf, wobei auf der ersten Antriebswelle ein erstes Sonnenrad und auf der zweiten Antriebswelle ein zweites Sonnenrad drehfest angeordnet ist. Das erste Sonnenrad kämmt mit dem ersten Planetenabschnitt, das zweite Sonnenrad kämmt mit dem dritten Planetenabschnitt. Zudem weist der Antriebsstrangabschnitt eine Differentialeinrichtung auf, wobei der zweite Planetenabschnitt einen Eingang in die Differentialeinrichtung bildet. Optional ergänzend umfasst der Antriebsstrangabschnitt einen Elektromotor, wobei der Elektromotor selektiv auf die erste oder die zweite Antriebswelle schaltbar ist. Beispielsweise ist zwischen dem Elektromotor und der ersten oder zweiten Antriebswelle eine Kupplungseinrichtung und/oder ein Schaltgetriebe angeordnet. In dieser Ausgestaltung kann der Antriebsstrangabschnitt besonders robust ausgeführt werden, da die Mehrfachplanetenwellen aufgrund der besonderen Herstellungsweise besonders tragfähig sind. Somit wird die Funktionssicherheit des Antriebsstrangabschnitts erhöht.
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Bei einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist die Differentialeinrichtung als eine Planetendifferentialeinrichtung ausgebildet. Insbesondere weist die Differentialeinrichtung ein Hohlrad auf, wobei der zweite Planetenabschnitt mit dem Hohlrad kämmt. Das Hohlrad ist bevorzugt als ein stationäres Hohlrad ausgebildet. Ferner weist die Differentialeinrichtung zwei Planetensätze und zwei Ausgangssonnenräder auf. Die Planetenräder der beiden Planetensätze sind auf dem Planetenträger drehbar angeordnet. Zum einen kämmt ein Planetenrad des einen Planetensatzes mit einem Planetenrad des anderen Planetensatzes. Die Planetenräder der beiden Planetensätze kämmen somit paarweise miteinander. Ferner kämmen die Planetenräder des einen Planetensatzes mit dem ersten Ausgangssonnenrad und die Planetenräder des anderen Planetensatzes mit dem zweiten Ausgangssonnenrad. Optional sind die Ausgangsräder jeweils mit einer Ausgangswelle drehfest verbunden.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung bildet eine elektrisch antreibbare Achse für ein Fahrzeug, wobei die elektrisch antreibbare Achse den Antriebsstrangabschnitt und/oder mindestens eine Mehrachsplanetenwelle aufweist, wie diese zuvor beschrieben wurde.
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Weitere Merkmale, Vorteile Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele der Erfindung und der beigefügten Figuren. Diese zeigen:
- 1 eine Längsschnittdarstellung einer Mehrfachplanetenwelle als ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 2 eine Längsschnittdarstellung einer Mehrfachplanetenwelle als ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung;
- 3 eine schematische dreidimensionale Darstellung der Mehrfachplanetenwelle;
- 4 eine schematische Darstellung eines Antriebsstrangabschnitt von einem Fahrzeug ausgebildet als elektrisch antreibbare Achse als ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung.
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Die 1 zeigt in einer schematischen Längsschnittdarstellung eine Mehrfachplanetenwelle 1 insbesondere für ein Fahrzeug als ein Ausführungsbeispiel der Erfindung. Die Mehrfachplanetenwelle 1 weist eine Durchgangsöffnung 2 auf, in der ein Bolzen 3 angeordnet ist, welcher die Mehrfachplanetenwelle 1 über eine Lagereinrichtung 4 lagert.
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Die Mehrfachplanetenwelle 1 weist ein erstes Bauteil 5 und ein zweites Bauteil 6 auf. Das erste Bauteil 5 ist einstückig ausgebildet und/oder aus einem durchgehenden Material gefertigt und ist beispielsweise als Schmiedebauteil realisiert. Es weist einen ersten Planetenabschnitt PA1 und einen zweiten Planetenabschnitt PA2 auf, welche einstückig auf dem ersten Bauteil 5 angeordnet sind. Die Planetenabschnitte PA1, PA2 sind randseitig an dem ersten Bauteil 5 angeordnet.
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Die Mehrfachplanetenwelle 1 weist ein zweites Bauteil 6 mit einem dritten Planetenabschnitt PA3 auf, wobei das zweite Bauteil 6 und/oder der dritte Planetenabschnitt PA3 in axialer Richtung zwischen dem ersten Planetenabschnitt PA 1 und dem zweiten Planetenabschnitt PA 2 angeordnet ist.
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Das erste Bauteil 5 weist an der Fügestelle mit dem zweiten Bauteil 6 am Außenumfang eine Aufnahmekontur 26 auf, das zweite Bauteil 6 weist an der Fügestelle mit dem ersten Bauteil 5 am Innenumfang eine Eingriffskontur 27 auf, wobei die Konturen derart aufeinander abgestimmt sind, dass zwischen dem ersten und dem zweiten Bauteil 5, 6 eine Formschlussverbindung in Umlaufrichtung um die Hauptachse H gebildet ist. Aufnahmekontur 26 und Eingriffskontur 27 sind insbesondere als eine Steckverzahnung ausgebildet, so dass das zweite Bauteil 6 auf das erste Bauteil 5 aufgeschoben werden kann. Insbesondere weist eine der Konturen 26, 27 eine Verzahnung, welche parallel zu der Hauptachse H verläuft, und die andere Kontur eine Gegenverzahnung auf, welche parallel zu der Hauptachse H verläuf auf, wie dies beispielsweise in der 3 dargestellt ist. Das erste Bauteil 5 weist zudem eine Wellenschulter 7 zur Anlage des zweiten Bauteils 6 auf.
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Für eine fertigungsgerechte Auslegung ist der freie Innendurchmesser oder Kopfkreisdurchmesser ID3 des zweiten Bauteils 6 größer als der Außendurchmesser oder Kopfkreisdurchmesser AD2 des zweiten Planetenabschnitts PA2.
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Bei einem Verfahren zur Herstellung der Mehrfachplanetenwelle 1 werden zunächst die beiden Bauteile 5, 6 gefertigt, nachfolgend das zweite Bauteil 6 über das erste Bauteil 5 beginnend an dem zweiten Planetenabschnitt PA2 geschoben und mit der Wellenschulter 7 in Anlage gebracht. Nachfolgend werden die Bauteile 5, 6 miteinander unlösbar gefügt. Der Vorteil der konstruktiven Ausgestaltung liegt in der verringerten Anzahl der Komponenten sowie der robusteren Ausführung der Mehrfachplanetenwelle 1.
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Nach dem Aufschieben des zweiten Bauteils 6 auf das erste Bauteil 5 werden diese miteinander unlösbar verbunden. Bei dem Ausführungsbeispiel in der 1 erfolgt die Verbindung über einen Schweißprozess, wobei die Aufnahmekontur 26 mit der Eingriffskontur 27 verschweißt wird. Beispielhaft ist ein Laserschweißprzess angedeutet, es können auch andere Schweißverfahren zum Einsatz kommen. Genauer betrachtet werden Zähne der einen Kontur 26, 27 mit Zähnen der anderen Kontur 27, 26 verschweißt.
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In der 2 ist eine alternative Ausgestaltung der Mehrfachplanetenwelle 1 gezeigt, wobei die Eingriffskontur 27 in axialer Richtung um einen Betrag d länger ausgebildet ist als die Aufnahmekontur 26. Bei dem Ausführungsbeispiel in der 2 werden das erste Bauteil 5 und das zweite Bauteil 6 miteinander verstemmt, um diese miteinander unlösbar zu verbinden. Der Verstemmungsbereich befindet sich an der Aufnahmekontur 26 und/oder an der Eingriffskontur 27. Genauer betrachtet werden Zähne der einen Kontur mit Zähnen der anderen Kontur verstemmt. Bei dem Ausführungsbeispiel werden die Zähne der Eingriffskontur 27 verstemmt, weshalb diese in axialer Richtung etwas länger ausgebildet sind als die Zähne der Aufnahmekontur 26. Die Stemmkraft K erfolgt auf die axiale Stirnseite des zweiten Bauteils 6 in axialer Richtung zu der Hauptachse H.
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In der 3 ist eine schematische 3-dimensionale Darstellung der Mehrfachplanetenwelle 1 gezeigt, wobei insbesondere die Aufnahmekontur 26 und die Eingriffskontur 27 nochmals deutlich zu erkennen ist. In Abhängigkeit der belastungsgerechten Auslegung kann die Verbindung zwischen der Eingriffskontur 27 umlaufend geschlossen mit der Aufnahmekontur 26 verbunden sein, wahlweise über Verstemmen oder Verschweißen. Nachdem diese Verbindung nur die axialen Kräfte aufnehmen muss, kann auch vorgesehen sein, dass die Eingriffskontur 27 und die Aufnahmekontur 26 nur abschnittsweise, insbesondere in Segmenten, miteinander verbunden sind. Insbesondere sind die Segmente der Verbindung in Umlaufrichtung regelmäßig angeordnet.
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Die 4 zeigt ein Fahrzeug 8 im Bereich eines Antriebsstrangabschnitts 9, welcher als eine elektrische antreibbare Achse 10 ausgebildet ist. Die elektrisch antreibbare Achse 10 kann beispielsweise als eine Hinterachse realisiert sein. Alternativ hierzu ist diese als eine Vorderachse ausgebildet.
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Der Antriebsstrangabschnitt 9 weist eine erste und eine zweite Antriebswelle 11,12 auf, welche selektiv mit einem nur schematisch dargestellten Elektromotor 13 koppelbar sind. Beispielsweise ist eine nicht dargestellte Kupplungseinrichtung zwischengeschaltet. Auf der ersten Antriebswelle 11 ist ein erstes Sonnenrad 14, auf der zweiten Antriebswelle 12 ist ein zweites Sonnenrad 15 drehfest aufgesetzt. Die Antriebswellen 11, 12 und die Sonnenräder 14,15 sind koaxial zu einer Hauptachse H angeordnet. Die Antriebswellen 11, 12 sind als Hohlwellen ausgebildet und zueinander konzentrisch angeordnet.
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Der Antriebsstrangabschnitt 9 weist eine Mehrzahl der zuvor beschriebenen Mehrfachplanetenwellen 1 auf. Die Mehrfachplanetenwellen 1 sind in einem Teilkreisdurchmesser um die Hauptachse H verteilt angeordnet. Die Mehrfachplanetenwellen 1 werden von einem Planetenträger 16 getragen, auf dem sie rotierbar angeordnet sind. Die Antriebswellen 11,12 kämmen mit den Mehrfachplanetenwellen 1, wobei das erste Sonnenrad 14 mit dem ersten Planetenabschnitt PA1 und das zweite Sonnenrad 15 mit dem dritten Planetenabschnitt PA3 kämmt.
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Der Antriebsstrangabschnitt 9 weist in die Differentialeinrichtung 17 auf, wobei der Planetenträger 16 einen Bestandteil der Differentialeinrichtung 17 bildet. Der zweite Planetenabschnitt PA2 bildet einen Eingang in die Differentialeinrichtung 17. Der Antriebsstrangabschnitt 9 und/oder die Differentialeinrichtung 17 weist ein Hohlrad 18 auf, wobei der zweite Planetenabschnitt PA2 mit dem Hohlrad kämmt. Durch diese Ausgestaltung führt eine Rotation der Antriebswellen 11 oder 12 zu einer Rotation des Planetenträgers 16 um die Hauptachse H.
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Ferner weist der Antriebsstrangabschnitt 9 und/oder die Differentialeinrichtung 17 zwei Planetensätze 19, 20 sowie Ausgangssonnenräder 21,22 auf, wobei die Planetenräder der Planetensätze 19, 20 auf dem Planetenträger 16 drehbar angeordnet sind. Die Planetenräder 16 kämmen paarweise miteinander, so dass jeweils ein Planetenrad des ersten Planetensatzes 19 mit einem Planetenrad des zweiten Planetensatzes 20 kämmt. Die Planetenräder des ersten Planetensatzes 19 kämmen mit dem ersten Ausgangssonnenrad 21, die Planetenräder des zweiten Planetensatzes 20 kämmen mit dem zweiten Ausgangssonnenrad 22. Ohne Ausgleichsbewegung werden die Planetensätze 19,20 im Block von dem Planetenträger 16 in Umlaufrichtung um die Hauptachse H mitgenommen. Für den Fall, dass Ausgleichsbewegungen zwischen den Ausgangssonnenräder 21, 22 notwendig sind, werden die Ausgleichsbewegungen durch ein Abwälzen der Planetenräder der Planetensätze 19,20 umgesetzt. Das erste Ausgangssonnenrad 21 ist drehfest mit einer ersten Ausgangswelle 23, das zweite Ausgangssonnenrad 21 ist drehfest mit einer zweiten Ausgangswelle 24 verbunden.
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Die erste Ausgangswelle 23 verläuft koaxial zu den Antriebswellen 11,12 zu einem angetriebenen Rad des Fahrzeugs 8, die zweite Ausgangswelle läuft zu einem anderen angetriebenen Rad des Fahrzeugs 8 der gleichen Achse.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Mehrfachplanetenwelle
- 2
- Durchgangsöffnung
- 3
- Bolzen
- 4
- Lagereinrichtung
- 5
- erstes Bauteil
- 6
- zweites Bauteil
- 7
- Wellenschulter
- 8
- Fahrzeug
- 9
- Antriebsstrangabschnitt
- 10
- elektrisch antreibbare Achse
- 11
- erste Antriebswelle
- 12
- zweite Antriebswelle
- 13
- Elektromotor
- 14
- erstes Sonnenrad
- 15
- zweites Sonnenrad
- 16
- Planetenträger
- 17
- Differentialeinrichtung
- 18
- Hohlrad
- 19
- erster Planetensatz
- 20
- zweiter Planetensatz
- 21
- erstes Ausgangssonnenrad
- 22
- zweites Ausgangssonnenrad
- 23
- erste Ausgangswelle
- 24
- zweite Ausgangswelle
- 25
- leer
- 26
- Aufnahmekontur
- 27
- Eingriffskontur
- H
- Hauptachse
- K
- Stemmkraft
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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