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Hintergrund
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Die Erfindung betrifft ein Resektoskop der im Oberbegriff des Anspruches 1 genannten Art.
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Resektoskope der gattungsgemäßen Art werden vor allem in der Urologie bei chirurgischen Arbeiten in der Blase und im Ureter verwendet. Sie werden üblicherweise zur Resektion und Vaporisation von Gewebe, zum Beispiel von Gewebe im unteren Harntrakt, verwendet. Dazu umfassen die Resektoskope ein längsverschiebbares elektrochirurgisches Durchgangsinstrument, das nach dem Einführen des Resektoskops mit seinem distalen Arbeitsende aus dem distalen Ende des Schaftrohres des Resektoskops hervorgeschoben werden kann. Das elektrochirurgische Durchgangsinstrument kann an seinem distalen Arbeitsende eine elektrochirurgische Elektrode in Form eines Loops oder PlasmaButtons umfassen. Solche Instrumente sind zum Beispiel die OES PRO Resektoskope (Olympus).
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Die Instrumente enthalten eine Optik mittels derer der Eingriffsort während der Operation überwacht werden kann. Um während des Eingriffs entstehende lokale Blutungen wegzuspülen und das Gewebe vor Hitzeschäden durch die hochfrequente elektrochirurgische Anwendung zu schützen, sind die Resektoskope mit einer Spüleinrichtung versehen, die das vor dem distalen Schaftende liegende Gewebe dauerhaft umspült. In üblichen Spüleinrichtungen wird durch einen Innenschaft kontinuierlich Spülflüssigkeit geleitet, die am distalen Ende des Resektoskops austritt. Der Rückfluss der Spülflüssigkeit geschieht meist durch einen Spalt zwischen Innen- und Außenschaft. Zur Flüssigkeitsaufnahme weist der Außenschaft dafür zahlreiche Spülbohrungen auf.
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Durch die kurze Distanz zwischen dem Flüssigkeitsaustritt aus dem Innenrohr und der Wiederaufnahme der Flüssigkeit am Außenrohr kann es zu Verwirbelungen kommen, die zumindest kurzzeitig die Sicht des medizinischen Fachpersonals auf das Eingriffsgebiet beeinträchtigen können. Daher wird in einigen Fällen für die Flüssigkeitsabsaugung nicht auf den Spalt zwischen Außenrohr und Innenrohr des Resektoskops sondern auf einen gesonderten suprapubischen Überlaufregler zurückgegriffen, der invasiv durch die Bauchdecke in die Harnblase eingeführt werden muss. Durch die größere Distanz zwischen Flüssigkeitsaustritt und -wiederaufnahme kann die Spülflüssigkeit ohne Verwirbelungen fließen, sodass keine Blutungen vor der Optik verwirbelt werden. Da dieses Verfahren jedoch das invasive Durchstoßen der Bauchdecke erfordert, ist es mit einem höheren Risiko und einer längeren Regenerationszeit verbunden. Es besteht daher Bedarf an nicht-invasiven Verfahren, die das Problem von Flüssigkeitsverwirbelungen vor der Optik umgehen.
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Ein weiterer Nachteil der üblichen Resektoskope sind die im distalen Endbereich des Außenschaftes angeordneten Spülbohrungen, die ein erhöhtes Verletzungsrisiko mit sich bringen. Es wäre wünschenswert, den Außenschaft ohne Spülbohrungen atraumatischer ausbilden zu können, und so zum Beispiel potentiellen Strikturen vorzubeugen.
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Beschreibung
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Gelöst wird diese Aufgabe durch ein Resektoskop mit den Merkmalen von Anspruch 1. Insbesondere wird die Aufgabe durch Verwendung eines im Resektoskopschaft längsverschiebbaren Spülrohres gelöst, das nach dem Einführen des distalen Resektoskopendes zur Eingriffsstelle in distaler Richtung über das Ende des Hüllrohrs hinausgeschoben werden kann.
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In einem ersten Aspekt betrifft die Erfindung somit ein Resektoskop für die endoskopische Chirurgie mit einem rohrartigen Schaft, der ein langgestrecktes Hüllrohr und ein in dem Hüllrohr angeordnetes Innenrohr sowie ein in dem Hüllrohr neben dem Innenrohr angeordnetes Spülrohr umfasst, wobei in dem Innenrohr eine Optik angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass das Spülrohr in dem Hüllrohr längsverschiebbar gelagert ist. Optional können in einer Wandung des distalen Endbereichs des Spülrohres Löcher angeordnet sein.
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Dadurch dass der Rückfluss der Spülflüssigkeit erfindungsgemäß nicht mehr über den Spalt zwischen Außen- und Innenschaft geschieht, sondern über das ausschiebbare Spülrohr, fließt die Spülflüssigkeit - ähnlich wie bei der Verwendung eines suprapubischen Überlaufreglers - gleichmäßig vom Instrument weg. Verwirbelungen vor der Optik sind damit auf ein Minimum reduziert. Ferner kann erfindungsgemäß darauf verzichtet werden, das distale Ende des Hüllrohres mit Spülbohrungen zu versehen. Somit ist es bevorzugt, dass das Hüllrohr des erfindungsgemäßen Resektoskops keine Spülbohrungen aufweist. Das Hüllrohr ist daher atraumatischer als vergleichbare Hüllrohre in üblichen Resektoskopen.
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Das erfindungsgemäße Resektionssystem ist insbesondere für die Prostata-Resektion geeignet, da hier besonders starke Blutungen auftreten können. Gleichzeitig kann das Resektoskop aber auch für eine Vielzahl anderer Operationen eingesetzt werden, zum Beispiel für Blasen-Resektionen. Dabei kann jeweils die Länge, um die das Spülrohr über das distale Ende des Hüllrohrs hinausgeschoben wird, an die anatomischen Gegebenheiten und die Operationsbedingungen angepasst werden.
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In üblicher Ausbildungsweise weist das Resektoskop einen rohrartigen Schaft auf. Neben diesem Schaftteil umfasst das Resektoskop zum Halten und Bedienen ein Griffsystem, das üblicherweise aus zwei Griffteilen besteht.
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Der Endoskopschaft umfasst ein langgestrecktes Hüllrohr. Im Inneren des Hüllrohres ist ein Innenrohr angeordnet. Radial neben dem Innenrohr ist im Inneren des Hüllrohres ein Spülrohr angeordnet. Mit anderen Worten durchlaufen Innenrohr und Spülrohr nebeneinander das Hüllrohr. Dabei ist insbesondere daran gedacht, dass das Spülrohr oberhalb einer Transversalebene des Resektoskops angeordnet ist. In einer räumlichen Orientierung kann ein Resektoskop durch eine das Schaftrohr in Längsrichtung und horizontal schneidende Transversalebene und eine senkrecht auf der Transversalebene stehende Sagittalebene in verschiedene Bereiche unterteilt sein, wobei die Längsachse eines Schaftrohres sowohl in der Sagittalebene als auch in der Transversalebene liegt. Die Transversalebene schneidet das Schaftrohr quer und in einer Gebrauchsstellung des Resektoskops in horizontaler Ausrichtung und die Sagittalebene schneidet das Schaftrohr senkrecht und in einer Gebrauchsstellung des Resektoskops in vertikaler Ausrichtung. Die Sagittalebene kann insbesondere parallel zu einer Bewegungsebene liegen, die bei einer Relativbewegung von, zum Beispiel für die Betätigung eines Schlittens des Resektoskops, schwenkbar zueinander an dem Resektoskop gelagerten Griffteilen beschrieben wird.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das Spülrohr in einer 12-Uhr Position oberhalb des Innenrohres angeordnet, sodass die Längsachse des Spülrohrs in der Sagittalebene des Resektoskops liegt. Zusätzlich ist es vorteilhaft, wenn auch die Längsachse des Innenrohrs in der Sagittalebene des Resektoskops liegt.
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Das Innenrohr wird in der Regel diverse, in Resektoskopen übliche Komponenten umfassen. Darunter fallen die Optik sowie ein Elektrodenwerkzeug, die beide das Innenrohr durchlaufen. Bevorzugt weist der Schaft ein im Inneren des Innenrohres angeordnetes Elektrodenwerkzeug auf, wobei das Elektrodenwerkzeug insbesondere eine Schneidschlinge umfasst. Alternativ kann das Elektrodenwerkzeug an seinem distalen Ende aber auch einen PlasmaButton oder ein anderes elektrochirurgisches Schneidwerkzeug umfassen. Durch die Trennung dieser innerhalb des Innenrohrs verlaufenden Arbeitskomponenten von dem übrigen Inneren des Hüllrohres werden die Komponenten vor mechanischer Belastung geschützt. Zudem ist daran gedacht, dass Innenrohr in üblicher Ausbildungsweise um seine Längsachse drehbar zu gestalten. Durch Drehung des Innenrohrs können Optik und Elektrodenwerkzeug am Eingriffsort genauer in eine Arbeitsposition gebracht werden und, wenn nötig, rotiert werden. Bevorzugt ist das Innenrohr daher im Hüllrohr drehbar gelagert.
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Damit das medizinische Fachpersonal während der Behandlung über die Optik eine freie Sicht auf den zu behandelnden Bereich hat, wird während des Eingriffs eine Spülflüssigkeit durch den Schaft in das Körperinnere geführt. Durch diese Spülflüssigkeit können beispielsweise Gewebestücke, die während der Resektoskopie freigesetzt werden, weggespült werden. Des Weiteren dient die Spülflüssigkeit dazu, Trübungen, die beispielsweise durch Blut verursacht werden, aus dem Blickfeld der Optik zu entfernen. Die Spülflüssigkeit wird vorzugsweise über das Innenrohr durch einen Zufluss dem Körperinneren zugeführt. Der Abfluss der verunreinigten Spülflüssigkeit erfolgt durch ein Abflusselement. Dieses Abflusselement wird erfindungsgemäß durch ein Spülrohr gebildet. Entsprechend ist das Spülrohr eingereicht um von Spül- und/oder Körperflüssigkeiten durchflossen zu werden, vorzugsweise in proximaler Richtung. Dazu können in einer Wandung des distalen Endbereichs des Spülrohres Löcher (Spülbohrungen) ausgebildet sein. Durch die Löcher ist die Spülflüssigkeit in das Spülrohr abführbar bzw. absaugbar. Alternativ kann aber auch ein Abfluss der Flüssigkeit durch das offene distale Ende des Spülrohres ausreichend sein, sodass alternative Ausführungsformen ohne Spülbohrungen in einer Wandung des Spülrohres denkbar sind.
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Dem proximalen Ende des Resektoskops bzw. des Schaftes ist eine Spüleinrichtung bzw. eine Pumpe zuordbar, sodass die Spülflüssigkeit zunächst mit einem vorbestimmbaren Druck in das Körperinnere führbar ist. In der Regel wird der Abfluss überschüssiger Flüssigkeit durch das Spülrohr spontan erfolgen. Es ist aber auch möglich, den Abfluss durch Anlegung eines leichten Unterdrucks an das Spülrohr sicherzustellen.
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Für gute Sichtbedingungen während der Operation ist es wesentlich, dass die Spülflüssigkeit beim Eintritt in den Körperhohlraum eine laminare Strömung ausbildet, die wenigstens nahezu parallel zu einer Längsachse des Schaftes bzw. einer optischen Achse der Optik verläuft und eine visuelle Kontrolle der ausgefahrenen Elektrode zulässt. Sobald die Spülflüssigkeit nicht laminar oder sogar turbulent strömt, kann die Sicht durch die Optik derart schlecht werden, dass eine Operation nicht durchführbar ist. Erfindungsgemäß ist zu diesem Zweck das Spülrohr in dem Hüllrohr längsverschiebbar gelagert. Der distale Endbereich des Spülrohrs kann dadurch nach dem atraumatischen Einführen des Instruments in den Körper eines Patienten über das distale Ende des Hüllrohrs hinaus verschoben werden. Es ist bevorzugt, dass das Spülrohr mindestens 2 cm, beispielsweise mindestens 3 cm, über das distale Ende des Hüllrohres hinausgeschoben werden kann.
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Um die Längsverschiebbarkeit des Spülrohres zu gewährleisten, kann das Spülrohr, zum Beispiel in seinem proximalen Endbereich, teleskopartig auszieh- und einschiebbar ausgebildet sein. Das Spülrohr ist in dieser Ausführungsform mehrteilig ausgebildet, zum Beispiel aus mehreren, ineinander einschiebbaren Teilelementen. Die Teilelemente sind relativ zueinander axial verlagerbar, d.h. sie können in axialer Richtung vor- und zurückverlagert werden. Entsprechende Systeme sind Fachleuten bekannt. Es versteht sich, dass das System aus Teilelementen gegenüber dem Äußeren des Spülrohres flüssigkeitsdichtend ist. Alternativ ist es aber auch denkbar, dass der proximale Endbereich des Spülrohres flexibel ausgebildet ist, zum Beispiel schlauchartig. Ein solcher flexibler Endbereich lässt sich aus dem Resektoskop, zum Beispiel dem Hauptkörper des Resektoskops, ausziehen und wieder einschieben.
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Für eine sichere Führung des Spülrohres innerhalb des Hüllrohres ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform daran gedacht, dass das Hüllrohr entlang seiner Innenwand mindestens eine Führungseinrichtung aufweist, die das Spülrohr längsverschieblich aufnimmt. Das Spülrohr kann beispielsweise zwischen der Innenwand des Hüllrohrs und einem oder mehreren in der Innenwand des Hüllrohrs ausgebildeten Halteelementen eingeklemmt sein. Somit weist die Innenwandung des Hüllrohrs vorzugsweise ein oder mehrere, bevorzugt mindestens zwei, Halteelemente auf. Die Halteelemente stützen das Spülrohr und gegebenenfalls auch das Innenrohr gegen Bewegungen quer zur Längsachse des Resektoskops ab. Dies bedeutet, dass die Halteelemente das Spülrohr und gegebenenfalls auch das Innenrohr zumindest bereichsweise gegen seitliches Ausweichen absichern. Zu diesem Zweck können die Halteelemente zum Beispiel als Ausstülpungen der Innenwand des Hüllrohres ausgebildet sein, wobei die Ausstülpungen Bewegungen des Spülrohres quer zur Längsachse verhindern und sich parallel zur Längsachse des Schaftes erstrecken. In Querrichtung wird das Spülrohr somit eingeklemmt geführt. Um Bewegungen des Spülrohres quer zur Längsrichtung des Schaftes zu verhindern, können die Halteelemente zum Beispiel den Raum im Hüllrohrinneren außerhalb des Innenrohres und des Spülrohres im Wesentlichen füllen. Es versteht sich, dass die freie Drehbarkeit des Innenrohres und die Längsverschiebbarkeit des Spülrohres durch die Halteelemente dabei nicht beeinträchtigt werden.
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Das Resektoskop weist ferner ein Betätigungssystem auf, mittels dem das Spülrohr axial in distale und proximale Richtung verschoben werden kann. Das Betätigungssystem wird in der Regel mindestens teilweise an dem Griff bzw. Hauptkörper des Resektoskops angeordnet sein. Das Betätigungssystem kann zum Beispiel übliche Schieberegler, Hebelsysteme und/oder Drehregler umfassen. So kann das Betätigungssystem in einer Ausführungsform einen Schieberegler umfassen, der in Längsrichtung verschiebbar ist und dessen Längsverschiebung unmittelbar in eine Längsverschiebung des Spülrohres übertragen wird. Alternativ kann das Betätigungssystem ein Hebelsystem umfassen, wobei über einen Hebelarm eine Kraft auf das Spülrohr in axialer Richtung ausgeübt wird. Schließlich ist es auch denkbar, das Betätigungssystem mit einem Drehrad zur Betätigung zu versehen. Das Drehrad kann beispielsweise um den Hauptkörper des Resektoskops, d.h. um die Längsachse des Resektoskops, drehbar sein. Die Drehbewegung kann über ein entsprechendes Gewinde in eine Längsverschiebung des Spülrohres übertragbar sein. Fachleute sind in der Lage, diese und weitere geeignete Betätigungsmechanismen zu verwirklichen und auszugestalten.
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Der Querschnitt des Hüllrohres wird erfindungsgemäß in der Regel eine ovale Form aufweisen, da Spülrohr und Innenrohr nebeneinander angeordnet sind. Dennoch ist der Außendurchmesser des Schaftes mit den Außendurchmessern von bekannten Resektoskopen vergleichbar, da auf den Spalt zwischen Innen- und Hüllrohr, der im Stand der Technik für den Rückfluss der Spülflüssigkeit erforderlich war, verzichtet werden kann. Erfindungsgemäß ist es bevorzugt, dass die Innenwand des Hüllrohres abschnittsweise an die Außenwand des Innenrohres angrenzt. Auch hierdurch soll selbstverständlich die freie Drehbarkeit des Innenrohres nicht beeinträchtigt werden, sodass minimale, für die freie Drehbarkeit erforderliche, Abstände zwischen dem Innenrohr und der Innenwand des Hüllrohres vorgesehen sein können. Das Innenrohr wird in der Regel einen im Wesentlichen runden Querschnitt aufweisen.
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Um das Spülrohr platzsparend an die Formvorgaben des Hüllrohres und des Innenrohres anzupassen, ist es bevorzugt, dass das Spülrohr einen Querschnitt mit einem konvex gewölbten Abschnitt und einem konkav gewölbten Abschnitt aufweist, d.h. einen Querschnitt in Sichelform. Die Sichelform weist vorzugsweise gerundete Ecken bzw. Spitzen auf. Der konkav gewölbte Abschnitt - das Innere der Sichelform - grenzt dabei bevorzugt mindestens abschnittweise an die Außenwandung des Innenrohrs an. Wo der konkave Abschnitt nicht an das Innenrohr angrenzt, kann das Spülrohr an die an anderer Stelle beschriebenen Halteelemente angrenzen.
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Die verschiedenen Rohre des Schaftes, namentlich das Hüllrohr, das Spülrohr und das Innenrohr, können aus unterschiedlichen Materialien gefertigt sein. Geeignete Materialien sind Fachleuten bekannt. Es ist bevorzugt, dass das Spülrohr aus Kunststoff ist, beispielsweise aus Polyetheretherketon (PEEK).
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Um die Reinigung und Montage des Resektoskops zu erleichtern kann das Spülrohr für die einmalige Verwendung ausgelegt sein („single-use“) und entsprechend nach seiner Verwendung entsorgt werden. Auf diese Weise wird die Verwendung von verunreinigten oder beschädigten Spülrohren gänzlich ausgeschlossen und die Instrumentenmontage maximal vereinfacht.
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Figurenliste
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung schematisch dargestellt. Es zeigen:
- 1 eine schematische Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Resektoskops, in der das Spülrohr zum Einführen des Instruments an den Eingriffsort in den Schaft zurückgezogen ist;
- 2 eine schematische Seitenansicht des Resektoskops aus 1, in der das Spülrohr distal in Längsrichtung des Schafts über das distale Ende des Hüllrohres hinausgeschoben ist;
- 3 eine schematische Querschnittsansicht entlang der Linie 2-2 in 1 und 2; und
- 4 eine schematische, perspektivische Ansicht des distalen Endbereichs des erfindungsgemäßen Resektoskops aus 2.
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Ausführungsbeispiele
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Weitere Vorteile, Kennzeichen und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden bei der nachfolgenden detaillierten Beschreibung von Ausführungsbeispielen anhand der beigefügten Zeichnungen deutlich. Allerdings ist die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt.
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1 und 2 zeigen stark schematisierte Seitenansichten eines erfindungsgemäßen Resektoskops 10, in denen das Spülrohr 18 zum Einführen des Instruments an den Eingriffsort in den Schaft 12 zurückgezogen ist (1) bzw. distal in Längsrichtung des Schafts 12 über das distale Ende des Hüllrohres 14 hinausgeschoben ist (2). Das Resektoskop 10 umfasst einen Schaft 12, der ein Hüllrohr 14 aufweist. Innerhalb des Hüllrohres 14 verlaufen ein Spülrohr 18 und ein Innenrohr 16.
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Das Spülrohr 18 ist längsverschiebbar in dem Hüllrohr 14 angeordnet und gegen Querverschiebungen durch hier nicht dargestellte Halteelemente 36, 38 (vgl. 3) geschützt. Das Spülrohr 18 kann durch einen hier nicht dargestellten Betätigungsmechanismus zwangsgeführt axial in distale und proximale Richtung bewegt werden. Dabei kann es, wie in 2 gezeigt, über das distale Ende des Hüllrohrs 14 hinausgeschoben werden. Das Spülrohr 18 weist in seinem distalen Endbereich Löcher 24 auf, die als Spülöffnungen vorgesehen sind. Durch die Löcher 24 können die Spülflüssigkeit und andere Flüssigkeiten in das Spülrohr 14 hineingesaugt werden. Zu diesem Zweck kann ein Unterdruck an das Spülrohr 14 angelegt sein. Alternativ kann die Flüssigkeit ohne Anlegung eines Unterdrucks an das Spülrohr 14 abfließen. In seinem proximalen Endbereich 32 ist das Spülrohr 23 in nicht dargestellter Weise teleskopartig ausziehbar ausgestaltet.
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Das Innenrohr 16 ist um seine Längsachse drehbar in dem Hüllrohr 14 gelagert und wird von einer stabförmigen Optik 20 und einem Elektrodenwerkzeug 40 durchlaufen. Dargestellt ist eine Ausführungsform in der das Elektrodenwerkzeug 40 und die Optik 20 leicht über das distale Ende des Hüllrohres 14 überstehen. Diesbezüglich ist jedoch eine Vielzahl von Variationen denkbar. Auch Innenrohr 16 und Spülrohr 18 können, wie dargestellt, etwas kürzer als das Hüllrohr 14 ausgebildet sein oder auch gleich lang oder länger. Das Elektrodenwerkzeug 40 weist an seinem distalen Ende eine Schneidschlinge 42 auf, mittels derer Gewebe durch elektrochirurgische Ablation entfernt werden kann. Hierbei wird an die Schneidschlinge 42 eine hochfrequente, elektrische Spannung angelegt, um Gewebe zu zerschneiden.
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An das proximale Ende der Optik 20 ist ein Okular oder alternativ eine Kamera zur Darstellung des Behandlungsbereiches anordbar. An dem distalen Ende der Optik 20 weist diese beispielsweise eine nicht dargestellte Linse auf, welche auf den zu operierenden Bereich gerichtet ist. Der Optik 20 kann aber auch ein elektronischer Sensor, wie beispielsweise ein CCD-Chip, zugeordnet sein.
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Das dargestellte Resektoskop 10 weist einen passiven Transporteur auf, bei dem der Schlitten 52 durch Relativbewegung der proximal von dem Schaft 12 angeordneten Griffteile 44 und 46 zueinander gegen eine von einer Federbrücke 48 aufgebrachten Federkraft in distale Richtung gegen das distale, erste Griffteil 44 verschoben wird. Bei der Verschiebung des Schlittens 52 in distale Richtung gegen das Griffstück 44 wird das Elektrodenwerkzeug 40 und/oder die Optik 20 in nicht dargestellter Weise zwangsgeführt nach distal verschoben. Bei einer Entlastung der Handgriffteile 44, 46 zwingt die von der Federbrücke 48 erzeugte Federkraft den Schlitten 52 zurück in seine Ruheposition, wobei der Schaft 12 und somit auch das Elektrodenwerkzeug 40 und/oder die Optik 20 in proximale Richtung gezogen wird. Bei der Rückverschiebung des Schlittens 52 kann ohne Handkraft des Operateurs, also passiv, ein elektrochirurgischer Eingriff mit dem Elektrodenwerkzeug 40 vorgenommen werden.
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3 zeigt eine schematische Querschnittsansicht des Schafts 12 entlang der Linie 2-2 in 1 und 2. Es ist erkennbar, dass das Hüllrohr 14 eine Innenwandung mit Halteelementen 36, 38 aufweist, die aus Ausstülpungen der Innenwandung ausgebildet sind. Die Halteelemente 36, 38 erstrecken sich jeweils über die Länge des Schaftes 12 in Längsrichtung und verhindern Bewegungen des Spülrohres 18 quer zur Längsrichtung des Schaftes 12. Das Spülrohr 18 weist einen sichelförmigen Querschnitt mit einem konvex gewölbten Abschnitt 26 und einem konkav gewölbten Abschnitt 28 auf. Das Spülrohr 18 weist entsprechend eine konkav und eine konvex geformte Seite auf. Die Sichelspitzen grenzen an die Halteelemente 36, 38 an.
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In Richtung der Transversalebene T liegt anschließend an die konkav gewölbte Seite des Spülrohres 18 das Innenrohr 16, das auf mehr als 50% seiner Oberfläche von der Innenwandung 34 des Hüllrohres 14 umschlossen ist. Das Innenrohr 16 umfasst die Optik 20 und ein Elektrodenwerkzeug 40 in der an anderer Stelle geschilderten Weise.
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4 zeigt eine schematische, perspektivische Ansicht des distalen Endbereichs des erfindungsgemäßen Resektoskops aus 2. Der distale Endbereich 23 des Spülrohrs 18 ist distal über das Hüllrohr 14 hinausgeschoben. Die Pfeilmarkierung der Abbildung zeigt an, dass das Spülrohr 18 reversibel in distale bzw. proximale Richtung verschiebbar ist. Das Spülrohr 18 weist in seinem distalen Endbereich 23 Löcher 24 auf, die als Spülöffnungen ausgelegt sind. Durch die Spülöffnungen erfolgt der Rückfluss der Spülflüssigkeit sowie etwaiger Verunreinigungen dieser Flüssigkeit während eines Eingriffs. Erkennbar ist auch ein Halteelement 36, das das Spülrohr 18 während einer Längsverschiebung stabilisiert.
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Dem hier nicht sichtbaren Innenrohr 16 ist eine Keramikspitze 50 in Form eines ringartigen Endstücks fest zugeordnet. Diese Keramikspitze 50 dient der elektrischen Isolierung des Arbeitsinstrumentes gegen das Hüllrohr 14. Eine Ausbildung des Endstücks aus Kunststoff ist ebenfalls denkbar.
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Obwohl die vorliegende Erfindung anhand der Ausführungsbeispiele detailliert beschrieben worden ist, ist für den Fachmann selbstverständlich, dass die Erfindung nicht auf diese Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern dass vielmehr Abwandlungen in der Weise möglich sind, dass einzelne Merkmale weggelassen oder andersartige Kombinationen der vorgestellten Einzelmerkmale verwirklicht werden können, sofern der Schutzbereich der beigefügten Ansprüche nicht verlassen wird. Die vorliegende Offenbarung schließt sämtliche Kombinationen der vorgestellten Einzelmerkmale ein.
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Bezugszeichenliste
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- 10
- Resektoskop
- 12
- Schaft
- 14
- Hüllrohr
- 16
- Innenrohr
- 18
- Spülrohr
- 20
- Optik
- 22
- Wandung Spülrohr
- 23
- distaler Endbereich Spülrohr
- 24
- Löcher
- 26
- konvex gewölbter Abschnitt
- 28
- konkav gewölbter Abschnitt
- 30
- Außenwandung Innenrohr
- 32
- proximaler Endbereich Spülrohr
- 34
- Innenwandung Hüllrohr
- 36
- Halteelement
- 38
- Halteelement
- 40
- Elektrodenwerkzeug
- 42
- Schneidschlinge
- 44
- Erstes Griffteil
- 46
- Zweites Griffteil
- 48
- Federbrücke
- 50
- Keramikspitze
- 52
- Schlitten
- T
- Transversalebene
- S
- Sagittalebene