-
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Überwachung eines Spinndüsenpaketes in einer Spinnstelle gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zum Schmelzspinnen von Filamenten gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 9.
-
Bei der Herstellung von synthetischen Fäden oder Fasern ist es üblich, dass ein zuvor aufgeschmolzenes Polymer mittels einer Spinnpumpe unter hohem Druck einem Spinndüsenpaket mit einer Düsenplatte zugeführt wird. Die Düsenplatte weist eine Vielzahl von Düsenöffnungen auf, so dass die Polymerschmelze in feinsten Filamentsträngen extrudiert wird. In Abhängigkeit von dem Polymertyp, der Schmelzviskosität, dem Durchsatz pro Düsenöffnung, dem Spinndruck und nicht zuletzt in Abhängigkeit vom Düsenplattenmaterial treten an der Düsenplatte und insbesondere an den Düsenöffnungen Verschleißerscheinungen auf. Daher ist es üblich, dass das Spinndüsenpaket nach Ablauf bestimmter Betriebszeiten in einer Spinnstelle aus einem Spinnkopf demontiert wird, um eine Düsenplattenreinigung und -inspektion durchführen zu können. Insoweit ist es erforderlich, dass die Spinndüsenpakete und insbesondere die Düsenplatten in ihrer Qualität überwacht werden.
-
So ist aus der
DE 10 2004 059 514 A1 ein Verfahren zur Überwachung eines Spinndüsenpaketes bekannt. Bei dem bekannten Verfahren wird eine neue Düsenplatte mit einer Düsenidentifikation versehen und einer mikroskopischen Prüfung unterzogen. Die Messergebnisse werden als Datensatz gespeichert und sind somit über die Düsenidentifikation der Düsenplatte zugeordnet. Anschließend wird die Düsenplatte in einem Spinndüsenpaket montiert und in einem Betriebszyklus eingesetzt. Im Betrieb werden die Spinnfäden in ihrer Querschnittsqualität regelmäßig überprüft. Bei einer unzulässigen Querschnittsabweichung erfolgt ein Ausbau des Spinndüsenpaketes und die Düsenplatte wird nach einer Düsenreinigung erneut einer Düseninspektion unterzogen. Dabei werden die Messdaten im Datensatz erfasst und mit der Laufzeit kombiniert. Die Historie der Düsenplatten werden dann genutzt, um möglichst in einer Spinnposition mit mehreren Spinnstellen gleiche Düsenplatten mit gleichen Eigenschaften einsetzen zu können.
-
Das bekannte Verfahren zur Überwachung eines Spinndüsenpaketes basiert im Wesentlichen auf eine Düsenplatteninspektion unabhängig von dem Herstellungsprozess. Somit obliegt es dem Operator die montierten Spinndüsenpakete entsprechend zusammenzustellen und in den Spinnstellen zu montieren. Des Weiteren ist der Operator gezwungen, regelmäßige Qualitätsprüfungen an den Filamentquerschnitten durchzuführen, um einen Wechsel der Spinndüsenpakete einzuleiten. Insbesondere bei der Herstellung von synthetischen Fäden, bei welchem eine Vielzahl von Spinnstellen parallel betrieben wird, ist das bekannte Verfahren zur Überwachung eines Spinndüsenpaketes völlig ungeeignet.
-
Es ist somit Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes Verfahren zur Überwachung eines Spinndüsenpaktes sowie eine Vorrichtung zum Schmelzspinnen von Filamenten zu schaffen, bei welchem bzw. bei welcher die Spinndüsenpakete innerhalb eines Betriebszyklus eine gleichmäßige Extrusionsqualität gewährleisten.
-
Ein weiteres Ziel der Erfindung liegt darin, das bekannte Verfahren zur Überwachung eines Spinndüsenpaketes derart zu verbessern, dass eine automatisierte Überwachung ohne Hilfe eines Operators möglich ist.
-
Ebenso ist es Ziel der Erfindung, eine Vorrichtung zum Schmelzspinnen von Filamenten zu schaffen, bei welcher eine gezielte Prozesssteuerung in Abhängigkeit von den eigesetzten Spinndüsenpaketen möglich ist.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren dadurch gelöst, dass nach einem Einbau des Spinndüsenpaketes in einer Spinnstelle der Identifikationscode der Düsenplatte ausgelesen und einer Spinnstellensteuerung aufgegeben wird und dass innerhalb der Spinnstellensteuerung zumindest ein Betriebsparameter der Spinnstelle mit dem Datensatz der betreffenden Düsenplatte verknüpft wird.
-
Die erfindungsgemäße Vorrichtung löst die Aufgabe dadurch, dass ein Identifizierungsgerät zum Erfassen des Identifizierungscodes der Düsenplatte des Spinndüsenpaketes der Spinnstelle zugeordnet ist, dass das Identifizierungsgerät mit der Spinnstellensteuereinrichtung verbunden ist und dass die Spinnstellensteuereinrichtung eine Datenverbindung zu einer Düsenplatteninspektionseinrichtung aufweist.
-
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen der jeweiligen Unteransprüche definiert.
-
Der besondere Vorteil der Erfindung liegt darin, dass die Düseninspektion und die Spinnstellensteuerung derart miteinander verknüpft sind, dass zu jeder Düsenplatte eines Spinndüsenpaketes ein lückenloser Datensatz generiert werden kann. So lassen sich sowohl die während einer Düseninspektion an der Düsenplatte festgestellten geometrischen Daten mit den in der Spinnstelle aufgetretenen Betriebsparameter kombinieren. Insbesondere die Betriebsparameter wie beispielsweise der Polymertyp oder die Viskosität oder der Schmelzedruck beeinflussen den Verschleiß an der Düsenplatte insbesondere den Düsenöffnungen maßgeblich. Aufgrund der in der Spinnstelle vorliegenden Informationen über die Historie der Düsenplatte ist es möglich, während eines Betriebszyklus des Spinndüsenpaketes eine gleichmäßige Extrusionsqualität zu erzeugen.
-
Hierzu ist die Verfahrensvariante besonders vorteilhaft, bei welcher aus der Verknüpfung des Betriebsparameters und dem Datensatz der Düsenplatte eine maximale Betriebszeit des Spinndüsenpaketes bestimmt wird. So lässt sich bereits bei Beginn eines Schmelzspinnprozesses vorausbestimmen, zu welchem Zeitpunkt ein Auswechseln des Spinndüsenpaketes erfolgen muss. Aufwändige Qualitätsprüfungen an den extrudierten Filamenten können damit entfallen.
-
Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, aus der Verknüpfung des Betriebsparameters und dem Datensatz der Düsenplatte einen Wartungsintervall des Spinndüsenpaketes zu bestimmen. So gehört das sogenannte Schaben der Düsenplatten eines Spinndüsenpaketes zu einer wiederkehrenden Wartung, die in regelmäßigen Zeitabständen durchzuführen ist. Hierbei wird die Unterseite der Düsenplatte von Materialablagerungen befreit, damit die Düsenöffnungen frei bleiben. Durch das erfindungsgemäße Verfahren lassen sich die Wartungsintervalle des Spinndüsenpaketes bereits zu Beginn des Spinnprozesses bestimmen.
-
Da das Produktionsverhalten und das Verschleißverhalten sich an einer neu eingesetzten Düsenplatte und einer bereits gebrauchten Düsenplatte unterscheiden, ist die Verfahrensvariante bevorzugt ausgeführt, bei welcher vor Ablauf des Betriebszyklus der Datensatz der Düsenplatte mit zumindest einer Dateninformation zu der Betriebszeit und / oder dem Betriebsparameter ergänzt und als neuer Datensatz der Düsenplatte unter dem Identifikationscode gespeichert wird. Insoweit können die während einer Düseninspektion ermittelten Daten und die in Betrieb aufgetretenen Daten zu einem gemeinsamen Datensatz kombiniert werden und der Düsenplatte im weiteren Verlauf ihrer Gesamtlebensdauer zugeordnet werden.
-
Für den Schmelzspinnprozess ist es dabei von Vorteil, wenn vor Ablauf des Betriebszyklus das Spinndüsenpaket aus der Spinnstelle demontiert und der Identifizierungscode der Düsenplatte zum Abmelden des Spinndüsenpaketes von der Spinnstelle eingelesen wird. Insoweit ist die Spinnstelle bereit, um ein Spinndüsenpaket mit einer neu codierten Düsenplatte aufzunehmen.
-
Nach einer Demontage eines Spinndüsenpaketes ist eine anschließende Düseninspektion unter Grundlage des vorhandenen Datensatzes der Düsenplatte besonders vorteilhaft, um den Verlauf der Verschleißerscheinungen an der Düsenplatte im Zusammenhang mit dem Betriebsparameter zu beurteilen. Diese Daten können insbesondere genutzt werden, um in einem Selbstlernsystem innerhalb der Spinnstellensteuerung die Ermittlung der maximalen Betriebszeit zu verbessern. Hierzu wird die Düsenplatte nach Ablauf der maximalen Betriebszeit eines Betriebszyklusses des Spinndüsenpaketes demontiert, gereinigt und der Düseninspektion zugeführt. Dabei wird zuvor der Identifikationscode der Düsenplatte eingelesen, so dass eine Maßhaltigkeitsprüfung der Düsenplatte mit einem Vergleich zum gespeicherten Datensatz durchgeführt werden kann.
-
Um eine gleichbleibend gute Qualität beim Extrudieren der Filamente zu erhalten, ist vorgesehen, dass bei einer unzulässigen Maßabweichung die Düsenplatten ausgesondert werden und dass der Identifizierungscode und der Datensatz nach der Archivierung im aktiven Datenspeicher gelöscht werden. Die Düsenplatte hat somit ihr Lebensende erreicht und wird verschrottet.
-
Bei einer zulässigen Maßabweichung wird die Düsenplatte dagegen in einen Düsenplattenvorrat oder direkt einer Spinndüsenpaketwerkstatt übergeben, wobei der Datensatz mit den Informationen der Maßabweichungen ergänzt und unter dem Identifikationscode gespeichert. Insoweit kann der bereits eingetretene Verschleißzustand der Düsenplatte bei einem erneuten Betrieb berücksichtigt werden.
-
Die erfmdungsgemäße Vorrichtung zum Schmelzspinnen von Filamenten hat darüber hinaus den besonderen Vorteil, dass eine Automatisierung der Betriebsabläufe möglich ist. So lassen sich innerhalb der Spinnstelleneinrichtung gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfmdungsgemäßen Vorrichtung eine maximale Betriebszeit des Spinndüsenpaketes und / oder ein Wartungsintervall des Spinndüsenpaketes bestimmen. Hierzu weist die Spinnstellensteuereinrichtung vorzugsweise einen Steueralgorithmus auf, durch welchen eine Verknüpfung zumindest eines Betriebsparameters mit dem Datensatz der Düsenplatte möglich wird.
-
Da bei der Herstellung von synthetischen Fäden es üblich ist, mehrere Spinnstellen in einer Spinnposition und mehrere Spinnpositionen gleichzeitig parallel zu betreiben, ist die Vorrichtungsvariante besonders vorteilhaft, bei welchem das Identifizierungsgerät mobil ausgeführt und drahtlos mit der Spinnstellensteuereinrichtung verbunden ist. Die Spinnstellensteuereinrichtung kann hierbei auch mehrere Spinnstellen und auch mehrere Spinnpositionen beispielsweise als eine Prozesssteuereinheit parallel überwachen und steuern. Wesentlich hierbei ist, dass eine Verknüpfung zwischen den Betriebsparametern und dem Datensatz der Düsenplatte in jeder der Spinnstellen möglich ist. Hierbei werden insbesondere die Betriebszeit, der Materialfluss und das Polymer berücksichtigt.
-
Um eine schnelle Erfassung der Düsenplatten vor einer Düseninspektion zu ermöglichen, ist es des Weiteren vorgesehen, dass die Düsenplatteninspektionseinrichtung zumindest einen Identifizierungssensor und einen Datenspeicher aufweist. Der Datenspeicher ist dabei vorzugsweise unmittelbar über die Datenverbindung mit der Spinnstellensteuereinrichtung verbunden.
-
Damit der Einsatz einer Vielzahl von Spinnstellen möglich ist, wird die Weiterbildung der erfindungsgemäßen Vorrichtung bevorzugt ausgeführt, bei welcher der Düsenplatteninspektionseinrichtung ein Düsenplattenvorrat zur Aufnahme einer Vielzahl von codierten Düsenplatten zugeordnet ist. So können bereits angelieferte codierte Düsenplatten unmittelbar innerhalb des Düsenplattenvorrates vorgehalten werden und bei Bedarf dem Schmelzspinnprozess zugeführt werden. Bei der Überwachung der Düsenplatten ist zudem die Demontage und Montage an dem Spinndüsenpaket zu berücksichtigen. Insoweit ist die Erweiterung der Schmelzspinnvorrichtung besonders vorteilhaft, bei welcher der Düsenplatteninspektionseinrichtung eine Spinndüsenpaketwerkstatt zugeordnet ist, durch welche Düsenplatten der Spinndüsenpakete demontiert, montiert und gereinigt werden. Insoweit ist der gesamte Aufbereitungskreislauf der Düsenplatten in dem Schmelzspinnprozess integriert. Somit besteht die Möglichkeit, der einzelnen Düsenplatte über die gesamte Lebensdauer zu verfolgen. So werden nach jedem Betriebszyklus eine Reinigung und Prüfung der Düsenplatte iniziiert und nur vollständig funktionsfähige Komponenten zur weiteren Extrusion freigegeben. Dabei werden die Düsenplatten bevorzugt klassifiziert, um möglichst Gruppen von Düsenplatten gezielt an einem Produktionsort einsetzen zu können.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung besitzen den besonderen Vorteil, dass alle zur Bewertung herangezogenen Parameter jeder Düsenplatte in einem Datensatz über die gesamte Lebensdauer transparent und nachvollziehbar gesichert sind und einer Qualitätsbewertung der Düsenplatte in Abhängigkeit der Betriebsparameter wie beispielsweise Betriebszeit, Produkt usw. jederzeit zur Verfügung stehen. Gegenüber herkömmlichen Schmelzspinnprozessen ergeben sich besondere Vorteile darin, dass keine Ausfallzeiten bei der Produktion und keine Qualitätseinbußen durch fehlerhafte oder verschlossene Düsenöffnungen oder verschlissene Düsenöffnungen oder defekte Düsenplatten eintreten können. Durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vorrichtung ist ein frühzeitiges Erkennen von Qualitätsabweichungen der Düsenplatten, sowie eine frühzeitige Beschaffung von Ersatzdüsenplatten nach betriebsstundenoptimierten Produktionszyklen möglich. Der bekannte Zustand der Düsenplatten ermöglicht eine gleichbleibende Garnqualität über die gesamte Lebensdauer der Düsenplatte und eine Zusammenfassung aller gleichklassifizierten Düsenplatten an einem bestimmten Produktionsort.
-
Das erfmdungsgemäße Verfahren zur Überwachung eines Spinndüsenpaketes wird nun nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Schmelzspinnen von Filamenten unter Bezug auf die beigefügten Figuren näher erläutert.
-
Es stellen dar:
- 1 schematisch ein erstes Ausführungsbeispiel der erfmdungsgemäßen Vorrichtung zum Schmelzspinnen von Filamenten
- 2 schematisch ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Schmelzspinnvorrichtung
-
Die in 1 dargestellte Schmelzspinnvorrichtung weist beispielhaft eine Spinnstelle 1 auf. In der Spinnstelle 1 ist ein beheizter Spinnkopf 2 zur Aufnahme eines Spinndüsenpaketes 3 angeordnet. Das Spinndüsenpaket 3 ist an der Unterseite des Spinnkopfes 2 gehalten und trägt eine Düsenplatte 4. Die Düsenplatte 4 weist eine Vielzahl von hier nicht dargestellten Düsenöffnungen auf, um eine Polymerschmelze zu feinen Filamenten zu extrudieren. Hierzu ist das Spinndüsenpaket 3 mit einer Spinnpumpe 5 verbunden. Die Spinnpumpe 5 ist mit einer Schmelzequelle beispielsweise einem Extruder (hier nicht dargestellt) verbunden.
-
Der Spinnstelle 1 ist eine Spinnstellensteuereinrichtung 6 zugeordnet, die in diesem Ausführungsbeispiel mit der Spinnpumpe 5 gekoppelt ist. Insoweit lässt sich über die Spinnstellensteuereinrichtung 6 die Zufuhr einer Polymerschmelze zu dem Spinndüsenpaket 3 erfassen und steuern.
-
Der Spinnstelle 1 ist ein Identifikationsgerät 9 zugeordnet, das einen Identifikationscode an einer Düsenplatte des Düsenspinnpaketes 3 erfassen kann. Das Identifizierungsgerät 9 ist in diesem Ausführungsbeispiel drahtlos mit der Spinnstellensteuereinrichtung 6 verbunden. So weist das Identifizierungsgerät 9 einen Sender 15 und die Spinnstellensteuereinrichtung 6 einen Empfänger 16 auf. Das Identifiziergerät 9 ist mobil beispielsweise als ein Handgerät ausgeführt, um die an den Spinndüsenpaketen 3 mehrerer Spinnstellen gehaltenen Düsenplatten 4 zu identifizieren.
-
Die Spinnstellensteuereinrichtung 6 ist über eine Datenverbindung 12 mit einem Datenspeicher 11 einer Düsenplatteninspektionseinrichtung 8 verbunden. Die Düsenplatteninspektionseinrichtung 8 dient zur mikroskopischen Überprüfung von Düsenplatten 4. Hierzu ist der Düsenplatteninspektionseirichtung 8 ein Düsenplattenvorrat 13 zugeordnet. Der Düsenplattenvorrat 13 weist mehrere neu angelieferte Düsenplatten 4 auf. Jede der Düsenplatten 4 enthält einen Identifikationscode 7, der bevorzugt an einer Unterseite angebracht ist. Der Identifikationscode 7 an der Düsenplatte 4 ist maschinenlesbar ausgeführt und könnte als eine Kennzeichnung an der Düsenplatte angebracht sein. Die Düsenplatteninspektionseinrichtung 8 weist einen Identifiziersensor 10 auf, durch welche der Identifikationscode 7 an der Düsenplatte 4 erfasst und dem Datenspeicher 11 zugeführt werden kann.
-
Der Düseninspektionseinrichtung 8 ist des Weiteren eine Spinndüsenwerkstatt 14 zugeordnet, in welchem frei gegebene Düsenplatten 4 mit einem Spinndüsenpaket 3 montiert werden.
-
Um eine Erstbestückung der Spinnstelle 1 mit einem Spinndüsenpaket 3 vornehmen zu können, wird zunächst eine codierte Düsenplatte 4 aus dem Düsenplattenvorrat 13 der Düsenplatteninspektionseinrichtung 8 zugeführt. Die Übergabe der Düsenplatte 4 mit dem Identifikationscode 7 ist in 1 durch einen Pfeil gekennzeichnet. In der Düsenplatteninspektionseinrichtung 8 wird der Identifikationscode 7 der Düsenplatte 4 durch den Identifiziersensor 10 erfasst und im Datenspeicher 11 hinterlegt. Bei der anschließenden Inspektion werden die gemessenen Parameter der Düsenplatte 4 erfasst und als Datensatz im Datenspeicher 11 unter dem Identifikationscode 7 gespeichert.
-
Die Düsenplatte 4 wird anschließend in der Spinndüsenwerkstatt 14 an einem Spinndüsenpaket 3 montiert. Das Spinndüsenpaket 3 wird anschließend an den Spinnkopf 2 der Spinnstelle 1 montiert. Der Spinnstelle 1 ist das Identifiziergerät 9 zugeordnet, um den Identifikationscode 7 an der am Spinndüsenpaket 3 gehaltenen Düsenplatte 4 auszulesen. Das Identifiziergerät 9 ist mit der Spinnstellensteuereinrichtung 6 verbunden und übermittelt den Identifikationscode 7 der betreffenden Düsenplatte 4 in der Spinnstelle 1.
-
Innerhalb der Spinnstellensteuereinrichtung 6 wird über die Datenverbindung 12 nun der betreffende Datensatz der betreffenden Düsenplatte 4 unter den Identifikationscode 7 angefordert und aufgenommen. Die Spinnstellensteuereinrichtung 6 weist einen Steueralgorithmus auf, der zunächst eine Verknüpfung mit zumindest einem Betriebsparameter der Spinnstelle 1 und dem Datensatz der Düsenplatte 4 ausführt. Als Betriebsparameter der Spinnstelle 1 könnte beispielsweise der in der Spinnstelle 1 extrudierte Polymertyp oder die Schmelzviskosität der Polymerschmelze beim Extrudieren durch die Düsenplatte 4 oder der durch die Spinnpumpe 5 erzeugte Spinndruck oder die Polymerzusammensetzung insbesondere Additive oder eine Heiztemperatur berücksichtigt werden. Mit der Verknüpfung des Betriebsparameters und den Datensatz der Düsenplatte wird eine maximale Betriebszeit eines Betriebszyklus ermittelt. Die maximale Betriebszeit bestimmt dabei den Einsatz des Spinndüsenpaktes 3 bis zu einem nächsten Wechsel. Darüber hinaus ist es ebenfalls möglich, aus der Verknüpfung zwischen den Betriebsparametern und dem Datensatz mehrere Wartungsintervalle zum Schaben der Düsenplatte 4 festzulegen. So bilden sich insbesondere in Abhängigkeit vom Polymertyp mehr oder weniger starke Anhaftungen an der Unterseite der Düsenplatte. Diese Verunreinigungen müssen regelmäßig beseitigt werden, um den Austrittsquerschnitt der Düsenöffnungen nicht zu beeinflussen.
-
Nun lässt sich die Spinnstelle 1 unter Berücksichtigung der maximalen Betriebszeit durch die Spinnstellensteuereinrichtung 6 zum Extrudieren einer Vielzahl von Filamenten betreiben.
-
Um eine Düsenplatte über mehrere Betriebszyklen einsetzen zu können, ist in 2 ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Schmelzspinnen schematisch dargestellt. Das Ausführungsbeispiel nach 2 ist im Wesentlichen identisch zu dem vorgenannten Ausführungsbeispiel, so dass an dieser Stelle nur die Unterschiede erläutert werden und ansonsten Bezug zu der vorgenannten Beschreibung genommen wird.
-
Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Düsenplatteninspektionseinrichtung 8 ein Schrottlager 17 zugeordnet. In dem Schrottlager 17 werden die Düsenplatten 4 übergeben, deren Lebensdauerende erreicht ist.
-
Bei dem in 2 dargestellten Ausführungsbeispiel wird das in der Spinnstelle 1 demontierte Spinndüsenpaket 3 der Spinndüsenwerkstatt 14 zugeführt. Zuvor wird über das Identifiziergerät 9 der Identifiziercode 7 der Düsenplatte 4 an dem Spinndüsenpaket 3 ausgelesen und der Spinnstellensteuereinrichtung 6 zugeführt. Innerhalb der Spinnstellensteuerung 6 wird registriert, dass die Düsenplatte 4 mit dem betreffenden Identifikationscode 7 nicht mehr in Betrieb ist und somit das Spinndüsenpaket 3 sich aus der Spinnstelle abmeldet.
-
In der Spinndüsenwerkstatt 14 wird die Düsenplatte 4 demontiert und gereinigt. Die gereinigte Düsenplatte 4 wird sodann der Düsenplatteninspektionseinrichtung 8 zugeführt, wobei der Identifikationscode 7 durch den Identifiziersensor 10 eingelesen und dem Datenspeicher 11 zugeführt wird. Somit lässt sich nun der bereits vorhandene Datensatz der Düsenplatte 4 aufrufen und bei der anschließenden Inspektion berücksichtigen. Die mikroskopische Untersuchung und Vermessung der Düsenplatte 4 innerhalb der Düsenplatteninspektionseinrichtung 8 kann beispielsweise dazu führen, dass eine unzulässige Maßabweichung festgestellt wird. Daraufhin wird die Düsenplatte 4 ausgesondert und unmittelbar dem Schrottlager 17 zugeführt. Gleichzeitig werden der Identifizierungscode und der Datensatz nach einer vorherigen Archivierung in dem aktiven Datenspeicher 11 gelöscht.
-
Alternativ wird bei einer zulässigen Maßabweichung die Düsenplatte in dem Düsenplattenvorrat 13 oder unmittelbar der Spinndüsenwerkstatt 14 zugeführt. Die Informationen der Maßabweichungen werden direkt dem Datensatz der Düsenplatte ergänzt und unter dem Identifikationscode im Datenspeicher 11 gespeichert. Innerhalb der Spinndüsenwerkstatt 14 steht die Düsenplatte 4 somit unmittelbar zur Verwendung in einem Spinndüsenpaket bereit.
-
Nach dem produktrelevanten Zusammenbau des Spinndüsenpaketes 3 und dem Einbau in die Spinnstelle 1 wird der Identifikationscode 7 der Düsenplatte 4 erfasst und ist somit an der jeweiligen Spinnstelle 1 gebunden. Somit lassen sich aus den gespeicherten Datensatz und dem Betriebsparameter erneut eine maximale Betriebszeit und damit eine neuer Betriebszyklus bestimmen. Nach der Beendigung des Betriebszyklus wiederholt sich der Vorgang zum Auswechseln des Spinndüsenpaketes, so dass zunächst der Identifikationscode erneut zum Abmelden eines Spinndüsenpaketes eingelesen wird.
-
Innerhalb der Düsenplatteninspektionseinrichtung 8 werden die Düsenprüfungen und Düseninspektionen vorzugsweise automatisch ausgeführt. So lässt sich die Maßhaltigkeit und die Beschaffenheit der Düsenplatte und Oberfläche bewerten und deren Daten unmittelbar dem Datenspeicher zuführen. Hierbei sind auch zwischengeschaltete automatische Reinigungen mit Druckluft bei Verschmutzung der Düsenöffnungen möglich.
-
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Überwachung eines Spinndüsenpaktes sowie die Vorrichtung zum Schmelzspinnen von Filamenten richtet sich auf eine Spinnstelle mit einer Spinnstellensteuereinrichtung. Da derartige Spinnstellen in der Regel zu einer Vielzahl in einem Schmelzspinnprozess eingesetzt werden, sind die Spinnstellensteuereinrichtungen bevorzugt in einer Prozesssteuereinheit integriert, die den Gesamtprozess steuert. Insoweit wäre die Düseninspektionseinrichtung direkt mit einer Prozesssteuereinheit gekoppelt, um eine Vielzahl von Spinndüsenpaketen in einer Vielzahl von Spinnstellen überwachen zu können.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102004059514 A1 [0003]