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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Ansteuerung eines Zielgeräts durch einen User gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
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Viele moderne elektronische Geräte für den industriellen, gewerblichen wie auch den privaten Gebrauch verfügen über eine Schnittstelle, über die Informationen, wie beispielsweise Statusinformationen oder Messwerte ausgelesen werden können oder das Gerät angesteuert, beispielsweise aktiviert, deaktiviert oder konfiguriert werden kann. Beispiele dafür sind im privaten Bereich Wetterstationen, die die Temperatur und die Luftqualität messen, Überwachungskameras, Klimaanlagen, Fernsehgeräte, Heizungssteuerungen, Kühlschränke und im industriellen Bereich Bearbeitungsmaschinen oder Zugangssysteme. Die Verbindung zu einem entsprechenden Gerät kann zumeist mittels spezieller Programme auf einem Computer, einem Tablet-Computer, einem Smartphone, einem so genannten Wearable Device oder einem anderen elektronischen Gerät, das Programme oder Apps ausführen kann, aufgebaut werden. Um die genannte Verbindung herstellen zu können, ist beispielsweise eine Kopplung über eine bidirektionale Kommunikationsverbindung, insbesondere das Internet notwendig. Diese ganze Kommunikation wird auch unter dem Begriff „Internet of Things“ (deutsch Internet der Dinge) oder abgekürzt loT zusammengefasst.
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Es sind aber immer noch viele elektronische Geräte im Gebrauch, die zwar über eine unidirektionale Kommunikationsverbindung, beispielsweise mit einer Fernbedienung aus einer gewissen Distanz angesteuert, also beispielsweise ein- und ausgeschaltet werden können, die aber keine Statusinformationen zurücksenden können. Dabei soll unter einer Statusinformation eine elektronische Nachricht verstanden werden, die ausgewertet werden kann.
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In der
US 2004/0133704 A1 wird ein Verfahren zur Ansteuerung eines Zielgeräts, beispielsweise eines Fernsehers oder einer Lampe durch einen User beschrieben, bei dem der User über eine bidirektionale Kommunikationsverbindung in Form einer Netzwerkverbindung eine Ansteueranweisung für das Zielgerät an eine universelle Kommunikationsplattform in Form eines Control Servers sendet. Die universelle Kommunikationsplattform leitet aus der Ansteueranweisung einen Ansteuerbefehl ab und sendet den Ansteuerbefehl über eine Kommunikationsverbindung an ein Kommunikationsgerät in Form einer so genannten legacy device bridge, welche in räumlicher Nähe des Zielgeräts angeordnet ist. Das Kommunikationsgerät leitet aus dem Ansteuerbefehl ein Ansteuersignal ab und sendet das Ansteuersignal über eine unidirektionale Kommunikationsverbindung in Form einer Infrarot-Verbindung (IR-Verbindung) an das Zielgerät. Auf Grund der unidirektionalen Kommunikationsverbindung zwischen Kommunikationsgerät und Zielgerät kann das Zielgerät keine Informationen, beispielsweise eine Bestätigung der Ausführung der Ansteueranweisung, an das Kommunikationsgerät zurücksenden. Bei einigen Zielgeräten, wie beispielsweise einem Fernseher ist das meist kein Problem, da sich der User üblicherweise im selben Raum wie das Zielgerät befindet und so die Reaktion des Zielgeräts und damit die Ausführung der Ansteueranweisung direkt feststellen kann. Es gibt aber auch Zielgeräte, die aus der Ferne angesteuert werden können, bei denen eine unmittelbare Prüfung der Ausführung der Ansteueranweisung durch den User nicht möglich ist. Beispiele dafür sind Klimaanlagen, die aus der Ferne aktiviert oder deaktiviert werden können oder Beamer, die aus der Ferne eingeschaltet werden können.
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Demgegenüber ist es insbesondere die Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren zur Ansteuerung eines Zielgeräts durch einen User vorzuschlagen, bei dem auch aus der Ferne die Umsetzung einer Ansteueranweisung des Users überprüft werden kann, auch wenn das Zielgerät keine Möglichkeit zum Übermitteln von Statusinformationen an den User hat. Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Beim erfindungsgemäßen Verfahren zur Ansteuerung eines Zielgeräts durch einen User sendet der User über eine bidirektionale Kommunikationsverbindung eine Ansteueranweisung für das Zielgerät an eine universelle Kommunikationsplattform. Die universelle Kommunikationsplattform leitet aus der Ansteueranweisung einen Ansteuerbefehl ab und sendet den Ansteuerbefehl über eine Kommunikationsverbindung an ein Kommunikationsgerät, welches in räumlicher Nähe des Zielgeräts angeordnet ist. Das Kommunikationsgerät leitet aus dem Ansteuerbefehl ein Ansteuersignal ab und sendet das Ansteuersignal über eine unidirektionale Kommunikationsverbindung an das Zielgerät.
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Erfindungsgemäß wird eine Reaktion des Zielgeräts auf das Ansteuersignal von einem Aufnahmegerät, insbesondere in Form einer Kamera oder eines Mikrofons erfasst. Das Aufnahmegerät sendet die Informationen über die erfasste Reaktion über eine Kommunikationsverbindung an die universelle Kommunikationsplattform, welche die erfasste Reaktion auswertet. Die Auswertung der Reaktion des Zielgeräts besteht insbesondere darin, dass geprüft wird, ob die Ansteueranweisung des Users korrekt umgesetzt wurde, also ob die Reaktion des Zielgeräts zur Ansteueranweisung passt. Wenn der User beispielsweise die Ansteueranweisung gibt, eine bestimmte Lampe einzuschalten, wird die Reaktion der Lampe ausgewertet, also geprüft, ob die Lampe tatsächlich angegangen ist. Die universelle Kommunikationsplattform informiert insbesondere den User über das Ergebnis der Auswertung, also insbesondere darüber, ob die Ansteueranweisung korrekt ausgeführt wurde oder nicht. Es ist auch möglich, dass der User nur im Falle einer korrekten oder nur im Falle einer inkorrekten Ausführung informiert wird.
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Damit kann die korrekte Umsetzung der Ansteueranweisung bei Zielgeräten geprüft werden, die nur über eine unidirektionale Kommunikationsverbindung angesteuert werden können, also keine Statusinformationen in Form einer elektronischen Nachricht beispielsweise an das Kommunikationsgerät zurücksenden können.
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Es ist ebenfalls möglich, dass der User lediglich einen Status des Zielgeräts, also beispielsweise ob es ein- oder ausgeschaltet ist, abfragt und er dazu von der universellen Kommunikationsplattform eine entsprechende Rückmeldung erhält.
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Der User sendet die Ansteueranweisung für das Zielgerät, also beispielsweise eine Anweisung zum Einschalten oder Ausschalten des Zielgeräts, von einem so genannten Endgerät über eine bidirektionale Kommunikationsverbindung an eine universelle Kommunikationsplattform. Das Endgerät kann beispielsweise als ein PC, ein Tablet-Computer, ein Smartphone, ein so genanntes Wearable Device oder ein anderes elektronisches Gerät, das Programme oder Apps ausführen kann, ausgeführt sein. Die bidirektionale Kommunikationsverbindung kann beispielsweise über eine Netzwerkverbindung, insbesondere eine WLAN-Verbindung und/oder über das Internet realisiert sein. Unter einer bidirektionalen Kommunikationsverbindung soll in diesem Zusammenhang eine Kommunikationsverbindung verstanden werden, bei der Informationen nicht nur in eine Richtung also von einem ersten zu einem zweiten Gerät, sondern in zwei Richtungen, also sowohl von einem ersten zu einem zweiten Gerät, als auch vom zweiten zum ersten Gerät ausgetauscht werden können.
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Die Ansteueranweisung ist insbesondere als ein Text ausgeführt. Es ist aber auch möglich, dass die Ansteueranweisung als eine Sprachnachricht ausgeführt ist.
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Unter einer universellen Kommunikationsplattform wird hier ein elektronisches Gerät oder ein auf einem Server im Internet ausgeführter Dienst verstanden, der eine Kommunikation zwischen einem Endgerät des Users und dem genannten Kommunikationsgerät ermöglicht. Im einfachsten Fall ist die universelle Kommunikationsplattform als ein Router eines WLAN-Netzwerks ausgeführt.
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Die Kommunikationsplattform liest den zu einer Ansteueranweisung gehörenden Ansteuerbefehl beispielsweise aus einer oder mehreren gespeicherten Tabellen aus, in der zu jedem Zielgerät des Users zum einen eine Verknüpfung zwischen einer Bezeichnung des Zielgeräts und einer eindeutigen Kennzeichnung des Zielgeräts und für jede Ansteueranweisung der zugehörende Ansteuerbefehl abgelegt ist. Beispielsweise kann die Steueranweisung lauten: „Klimaanlage an“. In einer ersten Tabelle ist dann beispielsweise gespeichert, dass die Klimaanlage die ID-Nr. 1234 hat. In einer zweiten Tabelle ist dann beispielsweise gespeichert, dass der Ansteuerbefehl zur Ansteueranweisung „an“ beispielsweise „on“ lautet. Im einfachsten Fall kann der User die Kennzeichnung des Zielgeräts und den Ansteuerbefehl bereits an die universelle Kommunikationsplattform senden, welche diese dann nur weiterleitet. Es ist auch möglich, dass in der genannten zweiten Tabelle direkt das Ansteuersignal, also beispielsweise ein I R-Code, gespeichert ist, der zur Ausführung der Ansteueranweisung an das Zielgerät gesendet werden muss.
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Die Kommunikationsverbindung zwischen der universellen Kommunikationsplattform und dem Kommunikationsgerät ist insbesondere analog der Kommunikationsverbindung zwischen dem Endgerät des Users und der universellen Kommunikationsplattform ausgeführt. Es ist aber auch möglich, dass die universelle Kommunikationsplattform den Steuerbefehl über eine unidirektionale Kommunikationsverbindung an das Kommunikationsgerät sendet. In diesem Fall sendet das Aufnahmegerät die Information über die erfasste Reaktion des Zielgeräts direkt an die universelle Kommunikationsplattform und nicht über das Kommunikationsgerät. Unter einer unidirektionalen Kommunikationsverbindung soll in diesem Zusammenhang eine Kommunikationsverbindung verstanden werden, bei der Informationen nur in eine Richtung also von einem ersten zu einem zweiten Gerät, aber nicht vom zweiten zum ersten Gerät gesendet werden können. Die genannte unidirektionale Kommunikationsverbindung kann beispielsweise mit Schall, Ultraschall, Funkwellen Infrarotstrahlung (IR) oder Ultraviolettstrahlung (UV) realisiert sein.
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Das Kommunikationsgerät ist als ein elektronisches Gerät ausgeführt und in räumlicher Nähe zum Zielgerät angeordnet. Das Kommunikationsgerät ist insbesondere so nahe am Zielgerät angeordnet, dass vom Kommunikationsgerät ausgesandte Signale, beispielsweise IR-Signale oder Schallwellen vom Zielgerät empfangen werden können. Die beiden Geräte sind dazu beispielsweise in einem Raum und/oder nur wenige Meter voneinander entfernt, gegebenenfalls auch in unterschiedlichen Räumern, angeordnet. Einem User können insbesondere mehrere Kommunikationsgeräte zugeordnet sein, also beispielsweise so in einer Wohnung oder einem Gebäude verteilt, dass alle in der Wohnung oder dem Gebäude verteilten Zielgeräte des Users angesteuert werden können.
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Das Aufnahmegerät erfasst die Reaktion des Zielgeräts auf das Ansteuersignal. Wenn das Aufnahmegerät als eine Kamera ausgeführt ist, erfasst das Aufnahmegerät ein Bild des Zielgeräts oder zumindest eines Teils des Zielgeräts. Wenn das Zielgerät beispielsweise eine Statusanzeige, beispielsweise in Form einer oder mehrerer LEDs aufweist, kann das Zielgerät auch nur ein Bild der Statusanzeige erfassen. Wenn das Aufnahmegerät als ein Mikrofon ausgeführt ist, erfasst das Aufnahmegerät die vom Zielgerät erzeugten Geräusche, beispielsweise den Ton eines Fernsehers oder die von einem Motor oder Kompressor erzeugten Geräusche.
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Das Aufnahmegerät sendet Informationen über die erfasste Reaktion über eine Kommunikationsverbindung an die universelle Kommunikationsplattform. Sie kann dabei die kompletten aufgezeichneten Daten, also beispielsweise ein Bild bzw. eine Bildsequenz oder ein Audiofile an die universelle Kommunikationsplattform senden. Es ist aber auch möglich, dass das Aufzeichnungsgerät oder das Kommunikationsgerät die aufgezeichneten Daten auswertet und nur das Ergebnis der Auswertung an die universelle Kommunikationsplattform sendet. Es kann beispielsweise geprüft werden, ob eine spezielle Statusanzeige aus einem deaktivierten in einen aktivierten Zustand gewechselt hat.
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Das Aufnahmegerät kann die genannten Informationen direkt über eine uni- oder bidirektionale Kommunikationsverbindung an die universelle Kommunikationsplattform senden. Insbesondere sendet das Aufnahmegerät die genannten Informationen zunächst an das Kommunikationsgerät, welches sie dann an die universelle Kommunikationsplattform weiterleitet.
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Nach dem Empfang der genannten Informationen über die erfasste Reaktion des Zielgeräts wertet die universelle Kommunikationsplattform die Reaktion des Zielgeräts aus. Die Art der Auswertung hängt dabei davon ab, ob und wieweit bereits eine (Vor-) Verarbeitung der Informationen durch das Aufzeichnungsgerät und/oder das Kommunikationsgerät stattgefunden hat. Wurde bereits durch die (Vor-) Verarbeitung festgestellt, dass die Ansteueranweisung korrekt oder nicht umgesetzt wurde, wird dies nur noch registriert und eventuell der User darüber informiert. Fand noch keine (Vor-) Verarbeitung statt, so wertet die universelle Kommunikationsplattform die vom Aufnahmegerät erfassten Informationen aus und leitet daraus ab, ob die Ansteueranweisung korrekt oder nicht umgesetzt wurde. Dazu wird beispielsweise ein Vergleich der aufgezeichneten Reaktionen insbesondere mit abgespeicherten Soll-Reaktionen des Zielgeräts auf verschiedene Ansteueranweisungen durchgeführt.
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In Ausgestaltung der Erfindung richtet sich das Aufnahmegerät zur Erfassung der Reaktion des Zielgeräts auf das Ansteuersignal auf das Zielgerät aus. Damit kann die Reaktion des Zielgeräts besonders genau erfasst und anschließend ausgewertet werden.
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Unter einer Ausrichtung soll hier verstanden werden, dass sich das Aufnahmegerät so bewegt oder dreht, dass sie das Zielgerät oder einen Teil des Zielgeräts gut, insbesondere optimal erfassen kann. Die dazu notwendigen Informationen über den Standort des Zielgeräts sind dabei entweder im Aufnahmegerät gespeichert oder werden ihm von der universellen Kommunikationsplattform oder dem Kommunikationsgerät übermittelt. Die Ausrichtung kann auch aus einem Zoomen auf das betreffende Zielgerät ausgeführt sein.
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In Ausgestaltung der Erfindung wird die erfasste Reaktion mit einer der vom User gesandten Ansteueranweisung zugeordneten Soll-Reaktion verglichen. Damit ist eine besonders sichere Auswertung der Reaktion des Zielgeräts möglich.
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Die genannten Soll-Reaktionen sind insbesondere in der universellen Kommunikationsplattform abgespeichert. Es ist aber auch möglich, dass sie im Kommunikationsgerät oder dem Aufnahmegerät gespeichert sind.
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Die Soll-Reaktion kann beispielsweise darin bestehen, dass eine Status-LED einen bestimmten Zustand einnimmt, also nach Umsetzung der Ansteueranweisung diesen Zustand hat. Wenn der User nur den Status des Zielgeräts abfragt, kann also geprüft werden, ob die Status-LED den bestimmten Zustand hat und damit auf den Status des Zielgeräts geschlossen werden.
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In Ausgestaltung der Erfindung werden die Soll-Reaktionen in einer Lernphase erfasst und gespeichert. Insbesondere kennzeichnet der User in der Lernphase die Reaktion des Zielgeräts auf eine Ansteueranweisung als korrekt oder inkorrekt und eine korrekte Reaktion wird als eine Soll-Reaktion auf die gesandte Ansteueranweisung abgespeichert. Damit können für das jeweilige Zielgerät spezifische Soll-Reaktionen erzeugt und abgespeichert werden, was eine besonders sichere Auswertung der Reaktion des Zielgeräts ermöglicht.
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In der Lernphase kann beispielsweise die universelle Kommunikationsplattform nach dem Senden eines Ansteuerbefehls für ein Zielgerät an das Kommunikationsgerät eine Anfrage an den User senden, ob der Ansteuerbefehl korrekt ausgeführt wurde. Wenn er die Anfrage mit ja beantwortet, wird die erfasste Reaktion als Soll-Reaktion abgespeichert und in einer Produktivphase zum Vergleich mit dann erfassten Reaktionen herangezogen. Es ist auch möglich, dass mehrere, leicht unterschiedliche Reaktionen als Soll-Reaktionen abgespeichert werden. In der Lernphase kann der User auch aufgefordert werden, das Aufnahmegerät auf das entsprechende Zielgerät optimal auszurichten. Die Informationen über die Ausrichtung kann ebenfalls gespeichert und in der Produktivphase für die Ausrichtung des Aufnahmegeräts verwendet werden.
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In Ausgestaltung der Erfindung steht die universelle Kommunikationsplattform mit einer Wissensdatenbank in Kommunikationsverbindung und die erfassten Reaktionen werden mit Hilfe der Wissensdatenbank interpretiert. Damit ist eine besonders sichere Auswertung der Reaktion des Zielgeräts möglich.
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Unter einer Wissensdatenbank soll hier insbesondere eine semantische Datenbank oder eine so genannte Natural Language Processing Library verstanden werden. Derartige Wissensdatenbanken werden von Anbietern im Internet zur Verfügung gestellt, deren Dienste man beispielsweise gegen eine Nutzungsgebühr in Anspruch nehmen kann. Beispiele für so eine Wissensdatenbank sind „Watson“ von IBM® und „Dialogflow“ von google®.
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In Ausgestaltung der Erfindung ist die bidirektionale Kommunikationsverbindung zwischen User und universeller Kommunikationsplattform als eine Kommunikationsverbindung ausgeführt, über die mehrere User untereinander kommunizieren können. Damit kann der User besonders einfach und komfortabel Ansteueranweisungen an die universelle Kommunikationsplattform senden.
Bei der bidirektionalen Kommunikationsverbindung handelt es sich insbesondere um Apps zum Senden und Empfangen von elektronischen Nachrichten wie beispielsweise E-Mails, SMS, WhatsApp ®, Twitter ®, WeChat® oder Apps für Sprachsteuerungen. Der User kann damit bereits auf dem Endgerät vorhandene Apps für die Kommunikation mit den Zielgeräten nutzen, mit deren Bedienung er insbesondere auch schon vertraut ist.
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Die bidirektionale Kommunikationsverbindung kann auch als ein Kommunikationskanal bezeichnet werden. Er kann beispielsweise einen bevorzugten Kommunikationskanal festlegen, über den er mit der universellen Kommunikationsplattform kommunizieren möchte.
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Die Auswahl eines bevorzugten Kommunikationsverfahrens kann beispielsweise wie in der
DE 102011117777 B3 beschrieben, durchgeführt werden.
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In Ausgestaltung der Erfindung steht die universelle Kommunikationsplattform mit einer Wissensdatenbank in Kommunikationsverbindung. Die Ableitung des Ansteuerbefehls aus der Ansteueranweisung erfolgt dann mit Hilfe der Wissensdatenbank. Die universelle Kommunikationsplattform sendet insbesondere eine Rückfrage an den User, wenn die Eingabe des Users nicht eindeutig interpretiert werden kann. Damit muss sich der User bei der Eingabe der Ansteueranweisungen nicht an ein fest vorgegebenes Protokoll oder eine fest vorgegebene Syntax halten, sondern kann die Ansteueranweisungen mit seinen eigenen Worten oder in freier Sprache formulieren, was die Eingabe für den User besonders einfach und intuitiv durchführbar macht.
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Die universelle Kommunikationsplattform kann insbesondere auch mit mehr als einer Wissensdatenbank in Verbindung stehen und aus deren Rückmeldungen eine Rückmeldung auswählen oder Rückmeldungen unterschiedlicher Wissensdatenbanken kombinieren.
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Weitere Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus der Beschreibung und der Zeichnung hervor. Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung vereinfacht dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Dabei zeigt
- 1 ein Kommunikationssystem mittels welchem ein User mit Zielgeräten kommunizieren kann.
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Gemäß
1 ist in einem Kommunikationssystem
10 ein User
11 über ein mobiles Endgerät
12, beispielsweise ein Smartphone und das Internet und damit über eine bidirektionale Kommunikationsverbindung mit einer universellen Kommunikationsplattform
13 verbunden. Die universelle Kommunikationsplattform
13 ist als eine Anwendung oder ein Programm ausgeführt, das auf einem Server im Internet betrieben wird. Für die Kommunikation mit der universellen Kommunikationsplattform nutzt der User
11 entweder einen bekannten Internet-Browser oder ein spezielles Programm oder App auf dem Endgerät
12. Der User
11 kommuniziert mit der universellen Kommunikationsplattform
13 insbesondere über einen Kommunikationskanal, über welchen er auch mit anderen Usern
20 kommunizieren kann. Der genannte Kommunikationskanal ist beispielsweise als ein Kurznachrichtendienst oder Chat-Programm, wie beispielsweise WhatsApp® ausgeführt. Der User
11 kann damit der universellen Kommunikationsplattform
13 eine Textnachricht schicken, welche von dieser interpretiert und ausgeführt wird. Die beschriebene Kommunikation kann beispielsweise wie in der
DE 10 2014 012 255 A1 beschrieben ablaufen.
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Damit sich der User 11 bei der Kommunikation mit der universellen Kommunikationsplattform 13 und damit beim Senden einer Ansteueranweisung nicht an fest vorgegebene Begriffe halten muss, sondern die Anweisungen als freien Text, beispielsweise „Klimaanlage in Raum 225 anmachen“ formulieren kann, ist die universelle Kommunikationsplattform 13 über das Internet mit einer ersten Wissensdatenbank 21 und einer zweiten Wissensdatenbank 22 verbunden. Die universelle Kommunikationsplattform 13 sendet die Eingaben des Users 11, also beispielsweise eine Ansteueranweisung an die Wissensdatenbanken 21, 22, welche dann die Eingabe interpretieren und damit versuchen, eine Intention des Users 11, also einen Steuerbefehl zu erkennen und an die individuelle Kommunikationsplattform 13 zurück zu geben. Diese könnte beispielsweise in dem obigen Beispiel lauten „Klimaanlage Raum 225 aktivieren“. Neben der abgeleiteten Intention liefern die Wissensdatenbanken 21, 22 zusätzlich eine so genannte Trefferwahrscheinlichkeit. Diese gibt die Wahrscheinlichkeit an, mit der die genannte Intention der tatsächlichen Intention des Users 11 entspricht. Bei abweichenden Rückmeldungen übernimmt die universelle Kommunikationsplattform 13 die Intention mit der höheren Trefferwahrscheinlichkeit. Sind die Trefferwahrscheinlichkeiten beider Wissensdatenbanken 21, 22 unterhalb eines Grenzwerts von beispielsweise 75 %, so stellt die universelle Kommunikationsplattform 13 eine Rückfrage an den User 11. Diese ist insbesondere so formuliert, dass sie fragt, ob die abgeleitete Intention mit der höheren Trefferwahrscheinlichkeit korrekt ist.
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Die universelle Kommunikationsplattform 13 ist ebenfalls über das Internet und damit über eine bidirektionale Kommunikationsverbindung mit einem ersten, dem User 11 zugeordneten Kommunikationsgerät 14 verbunden. Das erste Kommunikationsgerät 14 ist in einem ersten Raum mit zwei Zielgeräten 15, 16 und damit in räumlicher Nähe zu den Zielgeräten 15, 16 angeordnet. Analog dazu ist die universelle Kommunikationsplattform 13 mit einem zweiten Kommunikationsgerät 17 verbunden, das in einem zweiten Raum mit zwei weiteren Zielgeräten 18, 19 angeordnet ist. Die Zielgeräte 15, 16, 18, 19 sind beispielsweise als Fernseher, Klimaanlagen, Beamer, Lampen ausgeführt und können über eine unidirektionale Kommunikationsverbindung angesteuert werden. Dazu existieren nicht dargestellte Fernbedienungen, insbesondere auf Infrarot (IR) Basis, mittels welchen die Zielgeräte 15, 16, 18, 19 auch aus einiger Entfernung bedient werden können. Die Zielgeräte 15, 16, 18, 19 können damit beispielsweise angeschaltet, ausgeschaltet oder eingestellt, also beispielsweise bei einem Fernseher das Programm gewechselt oder bei einer Klimaanlage die Solltemperatur verändert werden. Die Zielgeräte 15, 16, 18, 19 haben aber keine Möglichkeit, Informationen über ihren Status, also beispielsweise ob sie gerade an oder aus sind oder welches Programm eingestellt ist, an die zugehörige Fernbedienung oder an ein anderes Gerät senden.
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Die Kommunikationsgeräte 14 bzw. 17 sind so ausgeführt, dass sie die Zielgeräte 15, 16 bzw. 18, 19 über die genannte unidirektionale Kommunikationsverbindung ansteuern können, sie können also IR Ansteuersignale an die Zielgeräte 15, 16 bzw. 18, 19 senden und so die Zielgeräte 15, 16 bzw. 18, 19 ansteuern. Die Kommunikationsgeräte 14, 17 haben damit die Funktion einer so genannten „Universalfernbedienung“.
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Damit der User 11 über das Endgerät 12 die Zielgeräte 15, 16, 18, 19 ansteuern kann, muss er eine Verknüpfung zu den Zielgeräte 15, 16, 18, 19 herstellen. Dazu sendet der User 11 zunächst die Information an die universelle Kommunikationsplattform 13, dass er ein neues Zielgerät, beispielsweise das Zielgerät 15 verknüpfen möchte. Anschließend gibt er der universellen Kommunikationsplattform 13 die Information, welchem der beiden Kommunikationsgeräte 14 oder 17 das neue Zielgerät 15 zugeordnet ist und um welchen Typ es sich bei dem neuen Zielgerät 15 handelt. Der User 11 gibt beispielsweise an, dass es sich beim Zielgerät 15 um einen Fernseher eines bestimmten Herstellers mit einem bestimmten Typ handelt. In der universellen Kommunikationsplattform 13 sind für eine Vielzahl von Zielgeräten die Ansteuersignale in Form von IR-Code gespeichert. Es ist auch möglich, dass die Ansteuersignale auf einem oder mehreren anderen Servern abgelegt sind, auf die die Kommunikationsgeräte 14, 17 Zugriff haben.
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Sobald die universelle Kommunikationsplattform 13 die genannten Informationen erhalten hat, versucht sie das Zielgerät 15 anzusteuern. Dazu sendet sie einen Ansteuerbefehl, beispielsweise das Zielgerät 15 anzuschalten, an das erste Kommunikationsgerät 14, welches dann das entsprechende Ansteuersignal in Form des zugehörigen IR-Codes aussendet. Nach dem Aussenden des Ansteuersignals fragt die universelle Kommunikationsplattform 13 den User 11, ob das Zielgerät 15 wie gewünscht auf das Ansteuersignal reagiert hat. Bestätigt der User 11 die korrekte Ausführung, so wird er noch nach einer Bezeichnung des Zielgeräts 15 gefragt. Sobald der die Bezeichnung, beispielsweise „Fernseher Wohnzimmer“ an die universelle Kommunikationsplattform 13 gesandt hat, ist die Verknüpfung zwischen User 11 und Zielgerät 15 hergestellt. Damit kann der User 11 nun Ansteueranweisungen in freiem Text oder freier Sprache für das Zielgerät 15, wie beispielsweise „zum nächsten Programm wechseln“ an die universelle Kommunikationsplattform 13 senden, welche die Ansteueranweisung in einen Ansteuerbefehl umwandelt und diesen an das zugehörige Kommunikationsgerät 14 sendet. Diese sendet dann das zugehörige Ansteuersignal in Form eines IR Codes an das Zielgerät 15.
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Um zu verhindern, dass ein Zielgerät mehreren Usern zugeordnet wird, kann bei der beschriebenen Verknüpfung mit einem Zielgerät zusätzlich eine eindeutige Seriennummer des Zielgeräts abgefragt werden. Die Verknüpfung wird dann insbesondere nur durchgeführt, wenn das Zielgerät noch keinem anderen User zugeordnet ist.
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Damit der User 11 auch eine Information über die korrekte Ausführung seiner Ansteueranweisungen an die Zielgeräte 15, 16, 18, 19 bekommen kann, steht das erste Kommunikationsgerät 14 mit einem ersten Aufnahmegerät in Form einer ersten digitalen Kamera 23 und das zweite Kommunikationsgerät 17 mit einem zweiten Aufnahmegerät in Form einer zweiten digitalen Kamera 24 in Kommunikationsverbindung. Die Kameras 23, 24 sind so in den beiden Räumen angeordnet, dass sie die Zielgeräte 15, 16 bzw. 18, 19 erfassen können. Die Kameras 23, 24 sind insbesondere so ausgeführt, dass sie sich auf Anweisung des jeweiligen Kommunikationsgeräts 14, 17 auf ein bestimmtes Zielgerät ausrichten können. Die Kameras 23, 24 können sich dazu beispielsweise so drehen, dass sie das entsprechende Zielgerät gut erfassen können. Die einzelnen Positionen der Zielgeräte werden in der im folgenden Absatz beschriebenen Lernphase erfasst und gespeichert. Der User 11 richtet dazu die entsprechende Kamera 23 bzw. 24 auf das betreffende Zielgerät 15, 16, 18 oder 19 aus. Die Ausrichtung kann auch aus einem Zoomen auf das betreffende Zielgerät 15, 16, 18 oder 19 ausgeführt sein.
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Damit die von den Kameras 23, 24 erfassten Informationen ausgewertet werden können, werden in einer so genannten Lernphase Soll-Reaktionen des entsprechenden Zielgeräts auf bestimmte Ansteuerbefehle erfasst und in der universellen Kommunikationsplattform 13 abgespeichert. Beispielsweise sendet der User 11 die Ansteueranweisung, den Fernseher 15 einzuschalten. Die Kamera 23 nimmt das Anschalten des Fernsehers 15 auf und übermittelt die Informationen darüber über das erste Kommunikationsgerät 14 an die universelle Kommunikationsplattform 13. Diese wertet die Informationen aus und leitet daraus eine Soll-Reaktion ab, welche sie abspeichert. Der User 11 kann vor dem Abspeichern der Soll-Reaktion insbesondere gefragt werden, ob die Reaktion des Zielgeräts korrekt oder inkorrekt war. Es wird nur eine Soll-Reaktion abgespeichert, wenn der User 11 die erfasste Reaktion als korrekt gekennzeichnet hat. In dem beschriebenen Fall kann beispielsweise der Wechsel von einem dunklen Bildschirm zu einem hellen Bildschirm als Soll-Reaktion abgespeichert werden. Wenn ein Zielgerät beispielsweise eine Statusanzeige aufweist, kann die entsprechende Kamera insbesondere die Statusanzeige erfassen und die Soll-Reaktion wird aus einem Wechsel der Statusanzeige abgeleitet. Die Lernphase für ein Zielgerät ist abgeschlossen, wenn für alle oder zumindest für die relevanten Ansteueranweisungen die entsprechenden Soll-Reaktionen des Zielgeräts erfasst und abgespeichert wurden.
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An die genannte Lernphase schließt sich eine so genannte Produktivphase an, in der die Reaktionen der Zielgeräte 15, 16, 18, 19 auf Ansteueranweisungen des Users 11 erfasst und mit den gespeicherten Soll-Reaktionen der einzelnen Zielgeräte 15, 16, 18, 19 auf die entsprechende Ansteueranweisung verglichen und damit ausgewertet werden. Um möglichst genaue Informationen über die Reaktion eines Zielgeräts zu bekommen, kann das entsprechende Kommunikationsgerät 14 bzw. 17 vor dem Senden des Ansteuersignals der entsprechenden Kamera 23, 24 die Information übermitteln, welches Zielgerät 15, 16, 18 oder 19 angesteuert werden soll. Die Kamera 23 oder 24 kann sich dann auf das richtige Zielgerät ausrichten.
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Für den Vergleich mit den gespeicherten Soll-Reaktionen und damit die Auswertung der Reaktionen der Zielgeräte 15, 16, 18, 19 kann die universelle Kommunikationsplattform 13 ebenfalls auf die Wissensdatenbanken 21, 22 zugreifen.
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In der Produktivphase prüft die universelle Kommunikationsplattform 13 nach jeder Übermittlung einer Ansteueranweisung des Users 11 an eines der Zielgeräte 15, 16, 18, 19, ob die über eine der Kameras 23, 24 erfasste Reaktion der abgespeicherten Soll-Reaktion dieses Zielgeräts auf die Ansteueranweisung entspricht. Ist dies nicht der Fall, sendet die universelle Kommunikationsplattform 13 eine entsprechende Nachricht an den User 11. Der User 11 kann die universelle Kommunikationsplattform 13 auch so konfigurieren, dass er bei jeder Ansteueranweisung eine Rückmeldung erhält oder dies nur bei der Ansteuerung bestimmter Zielgeräte passiert.
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Der User 11 kann auch nur eine Abfrage eines Status eines bestimmten Zielgeräts 15, 16, 18, 19 an die universelle Kommunikationsplattform 13 senden. Die universelle Kommunikationsplattform 13 prüft dann, ob der mit einer der Kameras 23, 24 erfasste Status des Zielgeräts mit einem abgespeicherten Status übereinstimmt und sendet eine entsprechende Rückmeldung an den User 11.
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Statt der Kameras zur Erfassung der Reaktionen der Zielgeräte auf die Ansteueranweisungen des Users könnten auch Mikrofone verwendet werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- US 2004/0133704 A1 [0004]
- DE 102011117777 B3 [0031]
- DE 102014012255 A1 [0035]