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Die Erfindung betrifft einen Ausgangsflansch, mit dessen Hilfe ein über ein Energiespeicherelement eingeleitetes Drehmoment eines Drehschwingungsdämpfers zur Drehschwingungsdämpfung in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs ausgeleitet werden kann, indem der Ausgangsflansch tangential an das komprimierbare Energiespeicherelement anschlagen kann.
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Beispielsweise aus
DE 10 2015 221 022 A1 ist ein als Zweimassenschwungrad ausgestalteter Drehschwingungsdämpfer mit einer Primärmasse und einer mit der Primärmasse über eine Bogenfeder begrenzt verdrehbaren Sekundärmasse bekannt, wobei die Sekundärmasse einen in einen von der Primärmasse ausgebildeten Aufnahmeraum zur Aufnahme der Bogenfeder hineinragenden Flanschflügel eines Ausgangsflansch aufweist.
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Es besteht ein ständiges Bedürfnis Verschleiß bei einem Drehschwingungsdämpfer zu reduzieren.
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Es ist daher die Aufgabe der Erfindung Maßnahmen aufzuzeigen, die bei einem Drehschwingungsdämpfer den Verschleiß verringern und zu einer höhere Haltbarkeit oder Lebensdauer führen.
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Die Lösung der Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch einen Ausgangsflansch mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung angegeben, die jeweils einzeln oder in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Erfindungsgemäß ist ein Ausgangsflansch für ein tangential anschlagendes Energiespeicherelement eines Drehschwingungsdämpfers zur Drehschwingungsdämpfung in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs vorgesehen mit einem von einem Scheibenkörper abstehenden Flanschflügel, wobei der Flanschflügel eine in tangentialer Richtung weisende Anschlagfläche aufweist, wobei die Anschlagfläche eine Abrundung zum Anschlagen an einem Teil eines hohlzylindrischen Anschlagbereichs des, insbesondere als Bogenfeder ausgestalteten, Energiespeicherelements aufweist.
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Bei den vorbekannten Einrichtungen sind die Anschlagflächen der Flanschflügel (manchmal auch Flanschlappen, Flanschansätze, Flanschzungen oder Flanschfortsätze genannt), die das Drehmoment an den Anschlagbereich der Bogenfedern übertragen, rechteckig ausgeführt. Das heißt, die Anschlagfläche an die Bogenfeder ist ein ebenes Rechteck, dessen Länge der Tiefe des Flanschflügels und dessen Breite der Materialstärke oder Dicke des Flansches entspricht. Diese kantige Form kann bei längerer Benutzungsdauer dazu führen, dass sich die Anschlagfläche des Ausgangsflansches in den Anschlagbereich (Bogenfederendwindung) eingräbt, was zum Bruch der Endwindung führen kann. Da die Anschlagfläche des Ausgangsflansches rechteckig ist und da sich die Bogenfeder bei der Betätigung in sich verdreht, entstehen aufgrund der scharfen Kanten des Flanschflügels an der Endwindung erhöhter Verschleiß und nach Einarbeitung auch zusätzliche Spannungen.
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Das insbesondere als Bogenfeder ausgestaltete Energiespeicherelement des erfindungsgemäßen Ausgangsflanschs kann in tangentialer Richtung an der Schmalseite des Flanschflügels des Ausgangsflanschs anschlagen. Hierbei trifft jedoch nicht die gesamte in tangentialer Richtung weisende Stirnseite des Energiespeicherelements an der Anschlagfläche der Schmalseite des Flanschflügels auf. Durch die erfindungsgemäße Abrundung sind jedoch scharfe Kanten vermieden, die eine Eingraben oder einen erhöhten Verschleiß verursachen würden. So kann die Lebensdauer und damit die Haltbarkeit erhöht werden.
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Erfindungsgemäß wird das Verschleißverhalten an der Bogenfederendwindung deutlich verbessert. Einem funktionsbedingten Verdrehen der Bogenfeder bietet die erfindungsgemäß abgerundete Anschlagfläche am Flanschflügel zudem weniger Widerstand als ein sich über die Laufstrecke oder Laufdauer eingearbeitetes Rechteck. Dies führt zu geringeren Torsionsspannungen in der Feder.
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Die Erfindung kann an einer Seite des Anschlages des Flanschflügels eingesetzt werden. Bevorzugt ist jedoch der Einsatz an beiden Seiten des Flanschflügels, um so die durch Druck und Zug auftretenden Belastungen möglichst verschleißfrei zu übertragen.
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Für die Abrundungen kann ein geeigneter Radius ausgewählt werden, bei dem eine hinreichend große ebene Kontaktfläche und eine Kerbeffekte vermeidende Abrundung an den Kanten erreicht ist. So kann zum Beispiel noch eine kleine ebene Fläche verbleibt, die den Kontakt zur Bogenfeder herstellt. Bevorzugt ist aber die Abrundung „vollkommen“, in dem Sinn, dass - radial darauf geblickt - ein Halbkreis gebildet ist, der Radius der Abrundung also der halben Dicke des Flanschflügels entspricht. Dann liegt keine ebene Teilfläche an der Kontaktstelle mehr vor. Die Kontaktfläche ist nur noch rund, dem prinzipbedingten Verdrehen der Bogenfeder wird kein Widerstand mehr geleistet. Es sind keine Ecken oder Kanten da, die sich eingraben könnten oder an denen sich etwas verhaken könnte.
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Die Erfindung betrifft ferner einen Drehschwingungsdämpfer zur Drehschwingungsdämpfung in einem Antriebsstrang eines Kraftfahrzeugs, insbesondere Zweimassenschwungrad zur Drehschwingungsdämpfung zwischen einer Antriebswelle eines Kraftfahrzeugmotors und einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes, mit einer Primärmasse zum Einleiten eines Drehmoments und einer relativ zur Primärmasse über ein Energiespeicherelement, insbesondere Bogenfeder, begrenzt verdrehbaren Sekundärmasse zum Ausleiten eines Drehmoments, wobei die Sekundärmasse einen in einen von der Primärmasse ausgebildeten Aufnahmeraum zur Aufnahme des Energiespeicherelements hineinragenden Ausgangsflansch, der wie vorstehend beschrieben aus- und weitergebildet sein kann, zum tangentialen Anschlagen an dem im Aufnahmeraum aufgenommenen Energiespeicherelement aufweist. Durch die Abrundung des Flanschflügels wird der Kontaktbereich der Bogenfeder geschont, so dass ein Drehschwingungsdämpfer mit einer höheren Haltbarkeit ermöglicht ist.
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Die Primärmasse und die über das insbesondere als Bogenfeder ausgestaltetes Energiespeicherelement an die Primärmasse begrenzt verdrehbar angekoppelte Sekundärmasse können ein Feder-Masse-System in der Art eines Zweimassenschwungrads ausbilden, das in einem bestimmten Frequenzbereich Drehungleichförmigkeiten in der Drehzahl und in dem Drehmoment der über die Primärmasse eingeleiteten von einem Kraftfahrzeugmotor erzeugten Antriebsleistung dämpfen kann. Hierbei können das Massenträgheitsmoment der Primärmasse und/oder der Sekundärmasse sowie die Federkennlinie des beispielsweise aus ineinandergesteckten Bogenfedern zusammengesetzten Energiespeicherelements derart ausgewählt sein, dass Schwingungen im Frequenzbereich der dominierenden Motorordnungen des Kraftfahrzeugmotors gedämpft werden können. Hierzu kann insbesondere das Massenträgheitsmoment der Primärmasse und/oder der Sekundärmasse durch eine angebrachte Zusatzmasse geeignet eingestellt sein. Die Primärmasse kann eine direkt oder indirekt mit einer Antriebswelle eines Kraftfahrzeugmotors gekoppelte motorseitige Schwungscheibe aufweisen, mit welcher ein getriebeseitiger Deckel verbunden sein kann, wodurch ein im Wesentlichen ringförmige Aufnahmeraum für das Energiespeicherelement begrenzt sein kann. Die Primärmasse kann beispielsweise über in den Aufnahmeraum hinein abstehende Einprägungen tangential an dem Energiespeicherelement anschlagen. In den Aufnahmeraum kann der Ausgangsflansch der Sekundärmasse hineinragen, der an dem gegenüberliegenden Ende des Energiespeicherelements tangential anschlagen kann. Der Ausgangsflansch kann beispielsweise über einen Mitnehmerring, insbesondere mittelbar über eine Kupplung, mit einer Getriebeeingangswelle eines Kraftfahrzeuggetriebes gekoppelt sein. Vorzugsweise bildet der Mitnehmerring bereits eine Reibfläche für eine Reibungskupplung aus, so dass der Mitnehmerring gleichzeitig als eine Gegenplatte der Reibungskupplung ausgebildet sein kann, gegen die eine Anpressplatte axial verlagert werden kann, um zwischen der Reibfläche des Mitnehmerrings und der Anpressplatte eine mit der Getriebeeingangswelle drehfest gekoppelte Kupplungsscheibe reibschlüssig verpressen zu können.
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Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die anliegende Zeichnung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels exemplarisch erläutert, wobei die nachfolgend dargestellten Merkmale sowohl jeweils einzeln als auch in Kombination einen Aspekt der Erfindung darstellen können.
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Die Fig. zeigt eine Ansicht einer Ausführungsform eines Ausgangsflansches eines erfindungsgemäßen Zweimassenschwungrads.
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Die Fig. zeigt oben einen Ausgangsflansch 2 eines Zweimassenschwungrads zur ausgangsseitigen Beaufschlagung von (nicht im oberen, aber im unteren Teil der Fig. gezeigten) Bogenfedern 8, die als Energiespeicherelemente dienen. Hierbei ist der Ausgangsflansch 2 mit einem Ausgangsteil des Zweimassenschwungrads verbunden und weist zwei nach radial außen abstehende Flanschflügel 4 auf, die jeweils zwei Anschlagflächen 6 aufweisen, die jeweils den Anschlagbereich 10 einer Stirnseite einer Bogenfeder 8 beaufschlagen, wobei eine erste Bogenfeder 8 zwischen den Anschlagflächen 6 rechts oben und rechts unten und eine zweite Bogenfeder 8 zwischen den Anschlagflächen 6 links oben und links unten in Umfangrichtung angeordnet sind. Je nach Drehrichtung der Belastung werden die Bogenfedern 8 zugseitig oder schubseitig belastet. Erfindungsgemäß sind die Anschlagflächen 6 abgerundet oder verrundet, wie im unteren Teil der Fig. gut zu erkennen ist. In diesem Teil der Fig. ist ein Flanschflügel 4 von radial außen betrachtet gezeichnet, wie er am Anschlagbereich 10 einer Bogenfeder 8 berührend und drehmomentübertragend anliegt. Die kontaktierende Anschlagfläche 6 des Flanschflügels 4 des Flansches 2 ist also kein Rechteck, sondern ein schmaler abgerundeter Streifen, der rund und damit kantenfrei ist. Als Durchmesser der Verrundung ist hier A gewählt, die Dicke des Ausgangsflansches.
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Bezugszeichenliste
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- 2
- Ausgangsflansch
- 4
- Flanschflügel
- 6
- Anschlagfläche
- 8
- Bogenfeder
- 10
- Anschlagbereich
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015221022 A1 [0002]
- DE 102010049930 A1 [0003]