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Die Erfindung betrifft eine Anschlussvorrichtung für Medienleitungen, mit mindestens einem Steckteil zum Einstecken in eine Aufnahmeöffnung und mit mindestens einem Anschlussteil zum Anschluss an ein Aggregat oder eine Medienleitung.
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Anschlussvorrichtungen für Medienleitungen sind im Stand der Technik in einer Vielzahl von Ausgestaltungen bekannt. Derartige Anschlussvorrichtungen dienen dem Verbinden des Fluidkanals der Anschlussvorrichtung mit einer Medienleitung, dem Verbinden von zwei Medienleitungen oder dem Anschluss einer Medienleitung an ein Aggregat. Das Steckteil wird dazu ein eine Aufnahmeöffnung eingesteckt und in dieser fixiert. Das Anschlussteil wird mit einem Aggregat oder einer Medienleitung verbunden, beispielsweise verschraubt.
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Unter der Bezeichnung „Medienleitung“ sind grundsätzlich Leitungsverbindungen für beliebige Strömungs- und/oder Druckmedien, wie Gase oder Flüssigkeiten, zu verstehen. Medienleitungen sind grundsätzlich Rohr- oder Schlauchleitungen sowie deren Anschluss- und Verbindungselemente, die Teil eines Systems zur Führung eines Mediums sind. Insbesondere sind derartige Medienleitungen aus Kunststoff hergestellt.
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DE 202 14 847 U1 offenbart beispielsweise eine Anschlussvorrichtung mit Steckanschluss mindestens einer Rohrleitung in eine Aufnahmeöffnung sowie einem Rohransatz zum Einbringen in eine weitere Aufnahmeöffnung.
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Die aus dem Stand der Technik bekannten Anschlussvorrichtungen weisen oftmals einen hohen Herstellungsaufwand und hohe Herstellungskosten auf.
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Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, eine Anschlussvorrichtung anzugeben, bei der der Aufwand zur Herstellung reduziert ist, mit der aber gleichzeitig große Halte- und Montagekräfte realisierbar sind.
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Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Anspruchs 1 gelöst, nämlich dadurch, dass das Steckteil mindestens ein Rastmittel und mindestens einen Ringkragen aufweist und dass das Anschlussteil mindestens eine Ausnehmung aufweist. Das Steckteil ist, vorzugsweise entgegen der Montagerichtung des Anschlussteils, durch die Ausnehmung in das Anschlussteil eingeführt und durchtritt das Anschlussteil, so dass das Steckteil an der gegenüberliegenden zweiten Endseite des Anschlussteils mit einem Steckbereich aus diesem hervortritt. Ein vollständiges hindurchtreten des Steckteils durch die Ausnehmung wird durch einen Ringkragen verhindert, der im Montagezustand die Ausnehmung umgebend an einer ersten Endseite an dem Anschlussteil anliegt. Das Rastmittel ist ferner in der Ausnehmung mit dem Anschlussteil formschlüssig verrastet ist, so dass das Steckteil zwischen Ringkragen und Rastmittel an dem Anschlussteil gehalten ist.
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Das Steckteil ist zwischen Rastmittel in Ringkragen an dem Anschlussteil eingeklemmt. Der Ringkragen verhindert eine weitere Bewegung des Steckteils in Einführrichtung und das Rastmittel verhindert nach dem Verrasten eine Bewegung in entgegengesetzter Richtung. Vorzugsweise sind das Steckteil und das Anschlussteil drehfest miteinander verbunden. Das Rastmittel ist vorzugsweise derart eingerichtet und ausgebildet, dass parallel zur Mittelachse des Steckteils wirkende Kräfte bis zu 100 N, insbesondere bis zu 150 N übertragbar sind. Der Ringkragen ist vorzugsweise so eingerichtet und ausgebildet, dass parallel zur Mittelachse wirkende Kräfte bis zu 2600 N, insbesondere bis zu 2800 N übertragbar sind.
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Vorzugsweise ist vorgesehen, dass die Anschlussvorrichtung aus dem Steckteil und dem Anschlussteil besteht. Die Anschlussvorrichtung hat gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil, dass sie einfach und kostengünstig herstellbar ist. Durch den Ringkragen können große Kräfte von dem Anschlussteil auf das Steckteil übertragen werden.
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Gemäß einer ersten Ausgestaltung der Anschlussvorrichtung ist vorgesehen, dass das Steckteil einen rohrförmigen Grundkörper aufweist und dass an einer ersten Endseite des Grundkörpers der Ringkragen ausgebildet ist. Beispielsweise ist mit einem vorbestimmten Abstand zum Ringkragen das Rastmittel im Grundkörper ausgebildet. Das Steckteil, insbesondere der rohrförmige Grundkörper des Steckteils, ist mindestens so lang ausgebildet, dass der Grundkörper etwa zur Hälfte in der Ausnehmung des Anschlussteils und zur Hälfte das Anschlussteil durchtretend, also auf der gegenüberliegenden Seite mit einem Steckbereich herausragend, angeordnet ist.
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Vorzugsweise ist der Teil des Grundkörpers, der aus dem Anschlussteil hervorsteht, nämlich der Steckbereich, länger als der Teil, der innerhalb des Anschlussteils verläuft. An der dem Ringkragen gegenüberliegenden, zweiten Endseite - dem Steckbereich - ist das Steckteil rohrförmig ausgebildet, so dass es zur Herstellung einer Verbindung mit zur Aufnahme von Rohrenden ausgebildeten Aufnahmeöffnungen geeignet ist. Derartige Aufnahmeöffnungen sind beispielsweise in
DE 202 14 847 U1 offenbart.
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Vorzugsweise ist das Rastmittel mit einem geringen Abstand, folglich also unmittelbar anschließend an den Ringkragen im Grundkörper ausgebildet. Vorzugsweise beträgt der Abstand zwischen Ringkragen und Rastmittel etwa zwischen 10 % und 50 % des Innendurchmessers des Steckteils.
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Als besonders vorteilhaft hat sich gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Anschlussvorrichtung herausgestellt, wenn vorgesehen ist, dass das Anschlussteil einen Außengewindestutzen aufweist. Der Außengewindestutzen dient beispielsweise dem Verschrauben mit einem Aggregat oder einer entsprechenden Muffe an einer Medienleitung. An das Außengewinde anschließend ist beispielsweise ein umlaufender Dichtring vorgesehen. Der Dichtring wird vorzugsweise von einem Kragen gestützt. Besonders bevorzugt weist der Kragen an seiner Außenseite Aufnahmemittel für ein Werkzeug auf, beispielsweise eine Sechskantkontur.
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Eine weitere Ausgestaltung der Anschlussvorrichtung sieht vor, dass das Steckteil mindestens zwei Rastmittel aufweist, insbesondere dass die Rastmittel auf dem Umfang des Steckteils gegenüberliegend angeordnet sind, bevorzugt dass die Rastmittel als federelastische, insbesondere radial-federelastische, Rastarme ausgebildet sind. Die Rastmittel sind insbesondere so angeordnet, dass sie mit einer Nut auf dem Innenumfang der Ausnehmung des Anschlussteils formschlüssig oder kraftformschlüssig zusammenwirken können. Beispielsweise sind zwei oder vier Rastarme vorgesehen, die gleichmäßig über den Umfang verteilt sind.
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Als besonders vorteilhaft hat sich gemäß einer weiteren Ausgestaltung herausgestellt, wenn vorgesehen ist, dass die Rastarme durch eine im Wesentlichen U-förmige Ausnehmung in einer Wand des Steckteils ausgebildet sind, insbesondere in einer Wand des Grundkörpers des Steckteils ausgebildet sind. Die U-förmige Ausnehmung ist dabei vorzugsweise derart angeordnet, dass die Öffnung der U-Form in einer Richtung abweisend vom Ringkragen ausgerichtet ist.
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In diesem Zusammenhang hat es sich ferner als vorteilhaft herausgestellt, wenn vorgesehen ist, dass das Rastmittel, insbesondere die Rastarme, mindestens einen Rastvorsprung aufweisen. Der Rastvorsprung ist dabei so an dem Rastarm ausgerichtet und angeordnet, dass eine Rastfläche vorhanden ist, die im Wesentlichen parallel zur Anlagefläche des Ringkragens orientiert ist.
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Aufgrund der hohen Montagekräfte und hohen Betriebskräfte für die Anschlussvorrichtung ist zudem bevorzugt, wenn das Steckteil aus einem Kunststoff und das Anschlussteil aus einem Metall ausgebildet ist. Aufgrund der hohen Montagekräfte hat sich für das Steckteil Polyamid, bevorzugt glasfaserverstärkte Polyamide, besonders bevorzugt PA11 oder PA6 GF30, als vorteilhaft erwiesen. Das Anschlussteil ist vorzugsweise aus Messing hergestellt. Dadurch wird sichergestellt, dass die hohen Montage- und Betriebskräfte aufgebracht werden können, wobei gleichzeitig eine einfache und kostengünstige Herstellung gewährleistet wird.
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Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist vorgesehen, dass mindestens eine zwischen Steckteil und Anschlussteil wirkende Dichtung in der Ausnehmung angeordnet ist. Beispielsweise ist dazu eine weitere Nut in der Ausnehmung vorgesehen, in der die Dichtung angeordnet werden kann.
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Eine weitere Ausgestaltung der Anschlussvorrichtung sieht vor, dass der Ringkragen vollständig geschlossen ist oder dass der Ringkragen mindestens eine Unterbrechung, beispielsweise mindestens einem auf dem Umfang angeordneten Schlitz oder eine Mehrzahl von regelmäßig angeordneten Unterbrechungen aufweist.
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Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Figurenbeschreibung und den abhängigen Unteransprüchen. Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel der Anschlussvorrichtung in geschnittener Seitenansicht,
- 2 das Ausführungsbeispiel gemäß 1 in perspektivischer Ansicht vor der Montage,
- 3 ein Ausführungsbeispiel einer Anschlussvorrichtung in geschnittener Seitenansicht und
- 4 das Ausführungsbeispiel gemäß 3 in perspektivischer Ansicht vor der Montage.
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In den verschiedenen Figuren der Zeichnung sind gleiche Teile stets mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Zu der anschließenden Beschreibung wird beansprucht, dass die Erfindung nicht auf die Ausführungsbeispiele und dabei nicht auf alle oder mehrere Merkmale von beschriebenen Merkmalskombinationen beschränkt ist, vielmehr ist jedes einzelne Teilmerkmal des/jedes Ausführungsbeispiels auch losgelöst von allen anderen im Zusammenhang damit beschriebenen Teilmerkmalen für sich und auch in Kombination mit beliebigen Merkmalen eines anderen Ausführungsbeispiels von Bedeutung für den Gegenstand der Erfindung.
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1 bis 4 zeigen jeweils ein Ausführungsbeispiel einer Anschlussvorrichtung 1 für Medienleitungen. Die Anschlussvorrichtung 1 umfasst ein Steckteil 2 zum Einstecken in eine - nicht dargestellte - Aufnahmeöffnung und mindestens ein Anschlussteil 3 zum Anschluss an ein - nicht dargestelltes - Aggregat bzw. eine Medienleitung. Das Steckteil 2 weist zwei umfänglich gegenüberliegend angeordnete Rastmittel 4 und mindestens einen Ringkragen 5 auf.
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Gemäß 1 und 3 ist das Steckteil 2 durch eine Ausnehmung 6 in dem Anschlussteil 3 hindurchgeführt, so dass der Ringkragen 5 an einer in Montagerichtung des Anschlussteils 3 gerichteten, ersten Endseite 7 des Anschlussteils 3 anliegt. Das Steckteil 2 ist entgegen der Montagerichtung des Anschlussteils 3 in einer Richtung parallel zur Mittelachse M des Steckteils 2 und des Anschlussteils 3 durch die Ausnehmung 6 hindurchgeführt. Ferner sind die Rastmittel 4 in der Ausnehmung 6 mit dem Anschlussteil 3 formschlüssig verrastet, so dass das Steckteil 2 und das Anschlussteil 3 fest miteinander verbunden sind.
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Der Unterschied zwischen den Ausführungsbeispielen der 1 und 2 sowie 3 und 4 ist, dass ein rohrförmiger Grundkörper 8 des Steckteils 2 gemäß 1 und 2 mit einem konstanten Innendurchmesser ausgebildet ist, während dieser rohrförmige Grundkörper 8 gemäß dem Ausführungsbeispiel der 3 und 4 einen Absatz 9 aufweist. Der Absatz 9 ist im Montagezustand so angeordnet, dass er bündig mit einer zweiten Endseite 10 des Anschlussteils 3 abschließt. An einer ersten Endseite 11 des rohrförmigen Grundkörpers 8 bzw. des Steckteils 2 ist der Ringkragen 5 umlaufend ausgebildet. Der gegenüberliegend aus dem Anschlussteil 3 herausragende Abschnitt des Steckteils 2 ist der Steckbereich 20.
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Gemäß 1 bis 4 weist das Anschlussteil 3 einen Außengewindestutzen 12 auf, der dem Verschrauben des Anschlussteils 3 mit einem - nicht dargestellten - Aggregat bzw. einer Medienleitung dient. Ferner weist das Anschlussteil 3 einen Kragen 19 auf, der gemäß 2 und 4 an seinem Umfang eine Sechskantkontur zum Zusammenwirken mit einem Werkzeug aufweist.
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Das Anschlussteil 3 weist gemäß 1 und 3 an seinem Innenfang eine Nut 13 zum Zusammenwirken mit den Rastmitteln 4 auf. Die Rastmittel 4 sind bei diesen Ausführungsbeispielen als zwei gegenüberliegend angeordnete, radial-federelastische Rastarme 4a ausgebildet. Jeder Rastarm 4a ist durch eine im Wesentlichen U-förmige Ausnehmung 14 in der Wand des Steckteils 2 ausgebildet. Ferner weist jeder Rastarm 4a an seinem in Richtung des Ringkragens 5 orientierten Ende einen Rastvorsprung 15 auf, der mit der Nut 13 in der Ausnehmung 6 zusammenwirkt und so das Steckteil 2 zwischen Rastvorsprung 15 und Ringkragen 5 an dem Anschlussteil 3 eingeklemmt ist.
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Gemäß 1 und 3 ist in der Ausnehmung 6 ferner eine weitere Nut 16 vorgesehen, in der eine Dichtung 17 angeordnet ist, wobei die Dichtung 17 zwischen Steckteil 2 und Anschlussteil 3 dichtend anliegt. Ferner ist an dem Außengewindestutzen 12 eine weitere Dichtung 18 vorgesehen, die an dem Kragen des Anschlussteils 3 anliegt.
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Die Erfindung ist nicht auf die dargestellten und beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, sondern umfasst auch alle im Sinne der Erfindung gleichwirkenden Ausführungen. Es wird ausdrücklich betont, dass die Ausführungsbeispiele nicht auf alle Merkmale in Kombination beschränkt sind, vielmehr kann jedes einzelne Teilmerkmal auch losgelöst von allen anderen Teilmerkmalen für sich eine erfinderische Bedeutung haben. Ferner ist die Erfindung bislang auch noch nicht auf die im Anspruch 1 definierte Merkmalskombination beschränkt, sondern kann auch durch jede beliebige andere Kombination von bestimmten Merkmalen aller insgesamt offenbarten Einzelmerkmale definiert sind. Dies bedeutet, dass grundsätzlich praktisch jedes Einzelmerkmal des Anspruchs 1 weggelassen beziehungsweise durch mindestens ein an anderer Stelle der Anmeldung offenbartes Einzelmerkmal ersetzt werden kann.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Anschlussvorrichtung
- 2
- Steckteil
- 3
- Anschlussteil
- 4
- Rastmittel
- 4a
- Rastarme
- 5
- Ringkragen
- 6
- Ausnehmung
- 7
- Erste Endseite von 3
- 8
- Grundkörper
- 9
- Absatz
- 10
- Zweite Endseite von 3
- 11
- Erste Endseite von 2
- 12
- Außengewindestutzen
- 13
- Nut
- 14
- Ausnehmung
- 15
- Rastvorsprung
- 16
- Nut
- 17
- Dichtung
- 18
- Dichtung
- 19
- Kragen
- 20
- Steckbereich von 2
- M
- Mittelachse von 2 und 3
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 20214847 U1 [0004, 0011]