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Die Erfindung betrifft eine Absaugvorrichtung zur Kurbelgehäuseentlüftung eines Verbrennungsmotors. Weiter betrifft die Erfindung eine Kurbelgehäuseentlüftung zur Abführung von Kurbelgehäusegas eines Verbrennungsmotors. Zudem betrifft die Erfindung einen Verbrennungsmotor.
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Aus dem Stand der Technik ist zur Abführung von Kurbelgehäusegas aus dem Kurbelgehäuse eines Verbrennungsmotors die klassische Kurbelgehäuseentlüftung bekannt, bei der zur Absaugung von Kurbelgehäusegas Unterdruck aus dem Ansaugtrakt des Verbrennungsmotors genutzt wird. Durch eine Kurbelgehäuseentlüftungsleitung besteht eine Strömungsverbindung zwischen dem Kurbelgehäuse und Bauteilen des Ansaugtrakts, wodurch infolge des im Ansaugtrakt herrschenden Unterdrucks Kurbelgehäusegas vom Kurbelgehäuse zum Ansaugtrakt gefördert werden kann. Dabei ist jedoch problematisch, dass die Förderwirkung von dem im Ansaugtrakt herrschenden Unterdruck abhängt, der in erster Linie von der Motordrehzahl abhängig ist, so dass nicht in allen Betriebszuständen ein ausreichender Kurbelgehäuseunterdruck bereitgestellt werden kann. Dies führt zu Verlusten und daher zu Einbußen in der Motorleistung.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verbrennungsmotor mit einfachen konstruktiven Mitteln möglichst in allen Betriebsbereichen einen hinreichenden Kurbelgehäuseunterdruck zu ermöglichen.
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Die Erfindung löst diese Aufgabe mit einer Absaugvorrichtung mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Danach ist die Absaugvorrichtung ausgebildet mit einem Gehäuse, einem regelbaren Elektromotor und einem durch den Elektromotor angetriebenen Verdichter zur Förderung von Kurbelgehäusegas, wobei der Verdichter Anschlüsse für eine Kurbelgehäuseentlüftungsleitung aufweist, so dass durch Regelung des Elektromotors der Kurbelgehäusedruck des Verbrennungsmotors regelbar ist bzw. geregelt werden kann.
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Eine solche Ausgestaltung hat den Vorteil, dass durch die Absaugvorrichtung in allen Betriebszuständen des Verbrennungsmotors ein hinreichender Kurbelgehäuseunterdruck bereitgestellt werden kann. Durch den regelbaren Elektromotor kann der Kurbelgehäuseunterdruck unabhängig vom Betriebszustand des Verbrennungsmotors, bspw. dessen Motordrehzahl, eingestellt und nicht nur abgesenkt, sondern auch geregelt werden. Somit lassen sich infolge von nicht hinreichendem Kurbelgehäuseunterdruck entstehende Leistungseinbußen reduzieren.
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Wie bereits erläutert, dient die Absaugvorrichtung zur Kurbelgehäuseentlüftung, insbesondere also zur Abführung von Kurbelgehäusegas aus dem Kurbelgehäuse eines Verbrennungsmotors. Die am Verdichter vorgesehenen Anschlüsse (Eingang und Ausgang) dienen zum Anschluss an eine Kurbelgehäuseentlüftungsleitung (Herstellen einer Strömungsverbindung mit der Kurbelgehäuseentlüftungsleitung). Damit kann die Absaugvorrichtung über den Verdichter mit einer Kurbelgehäuseentlüftungsleitung verbunden und somit in eine Kurbelgehäuseentlüftung eingebunden bzw. integriert werden.
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Eine Regelung des Kurbelgehäuseunterdrucks kann insbesondere durch Regelung der Motordrehzahl erfolgen. Der Elektromotor ist insbesondere im Gehäuse der Absaugvorrichtung angeordnet. Die Absaugvorrichtung ist insbesondere als kompakte Baueinheit ausgebildet, die als Nebenaggregat an einem Verbrennungsmotor befestigt werden kann.
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Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung können der Verdichter und der Elektromotor einander axial (entlang einer Axialrichtung) zumindest teilweise überlappen, wobei der Verdichter den Elektromotor zumindest abschnittsweise nach radial außen umgibt. Auf diese Weise kann der Elektromotor durch das den Verdichter (Verdichterkanal) durchlaufende Kurbelgehäusegas gekühlt werden. Anders ausgedrückt kann der Elektromotor mit Kurbelgehäusegas umströmt und damit gekühlt werden. Durch die sich ergebende Kühlwirkung können für den Elektromotor kostengünstige Komponenten eingesetzt werden (hohe Temperaturfestigkeit nicht erforderlich). Zum Erzielen einer hohen Kühlwirkung ist es von Vorteil, wenn der Elektromotor und der Verdichter über großflächige Kontaktabschnitte aneinander angrenzen. Die Axialrichtung ist insbesondere parallel zur Rotationsachse von Elektromotor bzw. Verdichter orientiert.
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In vorteilhafter Weise kann der Elektromotor einen außen laufenden Rotor aufweisen (Außenläufermotor), der mit dem Laufrad des Verdichters insbesondere drehfest gekoppelt ist.
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Dadurch ist eine konstruktiv einfache und stabile Verbindung von Elektromotor (Rotor) und Verdichterlaufrad geschaffen. Zudem kann auf Grund vergleichsweise großer Kontaktflächen eine hohe Wärmeabführung über das Laufrad erfolgen. Der Elektromotor kann eine vorzugsweise zylinderförmige Kappe aufweisen, die drehfest mit dem Rotor gekoppelt ist und mit einer Motorwelle verbunden ist. Die Kappe kann eine Wandung aufweisen, die radial zwischen Rotor und Kontaktabschnitt des Verdichterlaufrads angeordnet ist.
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In zweckmäßiger Weise kann der Verdichter als Seitenkanalverdichter ausgebildet sein. Hiermit lassen sich bei kompakter Bauweise vergleichsweise hohe Differenzdrücke erzielen. Der Seitenkanalverdichter kann einen Verdichterkanal, einen in diesen mündenden Eingang (erster Anschluss), einen ebenfalls in diesen mündenden Ausgang (zweiter Anschluss) und ein im Verdichterkanal angeordnetes, durch den Elektromotor angetriebenes Laufrad aufweisen. Der Seitenkanal ist der Abschnitt des Verdichterkanals, der im montierten Zustand freibleibt (wird nicht vom Laufrad eingenommen).
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Das Gehäuse der Absaugvorrichtung weist insbesondere mehrere separate Gehäuseabschnitte auf. Im Rahmen einer bevorzugten Ausgestaltung kann das Gehäuse an einem vom Verdichter abgewandten Gehäuseabschnitt eine oder mehrere nach außen abragende Kühlrippen aufweisen, bspw. eine bis zehn Kühlrippen. Hiermit ist die Wärmeabführung aus dem Inneren des Gehäuses der Absaugvorrichtung weiter begünstigt. So kann im Gehäuse entstehende Wärme auch über die Kühlrippen nach außen abgeführt werden.
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In zweckmäßiger Weise kann eine elektronische Steuerung für den Elektromotor vorgesehen sein, die an den mit Kühlrippen ausgestatteten Gehäuseabschnitt angrenzt, insbesondere mit zumindest partiellem Flächenkontakt mit der Wandung des Gehäuseabschnitts. So können die elektronische Steuerung oder deren Komponenten, bspw. eine bestückte Leiterplatine, zumindest teilweise an der Innenseite der Wandung dieses Gehäuseabschnitts anliegen. Auf diese Weise ist auch eine Kühlung der Steuerung für den Elektromotor möglich. Somit können auch für die Steuerung vergleichsweise preisgünstige Komponenten eingesetzt werden (hohe Temperaturfestigkeit nicht erforderlich).
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In vorteilhafter Weise kann das Gehäuse an einem vom Verdichter abgewandten Gehäuseabschnitt und/oder an einem den Verdichter nach außen begrenzenden Gehäuseabschnitt einen Halter zur Befestigung aufweisen (Halteabschnitt zur Befestigung). Hiermit ist eine einfache Montage der Absaugeinrichtung an anderen Komponenten oder Befestigungspunkten des Verbrennungsmotors ermöglicht. Der oder die Halter sind insbesondere derart ausgebildet, dass hierüber Wärme aus dem Inneren des Gehäuses abgeführt werden kann. Auf diese Weise ist eine Wärmeabführung aus dem Inneren des Gehäuses an angrenzende Komponenten, bspw. an ein Gehäuse oder an Komponenten des Verbrennungsmotors möglich. Dies trägt zu einer hohen Wärmeabführung aus dem Inneren der Absaugvorrichtung bei. Der oder die Halter können metallisch ausgebildet sein und/oder vergleichsweise große Querschnitte aufweisen.
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Wie zuvor bereits erläutert, kann das Gehäuse der Absaugvorrichtung mehrere Gehäuseabschnitte aufweisen.
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Benachbarte Gehäuseabschnitte können an Trennebenen aneinander angrenzen, bspw. aneinander liegen. Die Trennebenen sind insbesondere orthogonal zur Rotationsachse des Elektromotors bzw. des Verdichters orientiert. Dies begünstigt Fertigung und Montage der Absaugvorrichtung.
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Im Konkreten kann ein erster Gehäuseabschnitt den Verdichter, insbesondere axial hälftig, nach außen begrenzen. In diesem ersten Gehäuseabschnitt kann ein Abschnitt des Verdichterkanals, insbesondere der Seitenkanal, ausgebildet sein, in den die vorzugsweise ebenfalls am ersten Gehäuseabschnitt ausgebildeten Anschlüsse münden. An dem ersten Gehäuseabschnitt kann, insbesondere an der vom Seitenkanal abgewandten Seite, ein Halter zur Befestigung der Absaugvorrichtung ausgebildet sein.
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In einem zweiten Gehäuseabschnitt, der an den ersten Gehäuseabschnitt angrenzt, kann die zweite Hälfte des Verdichterkanals ausgebildet sein, in dem das Verdichterlaufrad angeordnet werden kann. Zudem kann der Elektromotor, jedenfalls großenteils, im zweiten Gehäuseabschnitt angeordnet sein und/oder am zweiten Gehäuseabschnitt befestigt sein.
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Ein dritter Gehäuseabschnitt, der an den zweiten Gehäuseabschnitt angrenzt, kann eine Trennwand zwischen den Komponenten im zweiten Gehäuseabschnitt und weiteren Gehäuseabschnitten bilden, die bspw. eine Steuerung beherbergen. Durch die mit dem dritten Gehäuseabschnitt realisierte Trennung kann das Gehäuse in einen Verdichtergehäuseteil (erster und zweiter Gehäuseabschnitt) und einen Elektronikgehäuseteil (vierter Gehäuseabschnitt) unterteilt werden.
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Ein vierter Gehäuseabschnitt, der an den dritten Gehäuseabschnitt angrenzt, kann das Gehäuse der Absaugvorrichtung an der vom Verdichter abgewandten Seite nach außen hin begrenzen. An dem vierten Gehäuseabschnitt kann ein nach außen abragender Halter zur Befestigung der Absaugvorrichtung ausgebildet sein. Zudem können an dem vierten Gehäuseabschnitt Kühlrippen zur verbesserten Wärmeabführung aus dem Inneren des Gehäuses der Absaugvorrichtung ausgebildet sein, wie oben bereits erläutert.
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Für eine verbesserte Wärmeabführung können einer oder mehrere, vorzugsweise alle, Gehäuseabschnitte der Absaugvorrichtung, insbesondere auch Halter und/oder Kühlrippen, metallisch ausgebildet sein.
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Die eingangs genannte Aufgabe wird auch durch eine Kurbelgehäuseentlüftung zur Abführung von Kurbelgehäusegas eines Verbrennungsmotors mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs gelöst. Hinsichtlich der damit erzielbaren Vorteile wird auf die Ausführungen zur Absaugvorrichtung verwiesen.
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Die Kurbelgehäuseentlüftung weist mindestens eine Kurbelgehäuseentlüftungsleitung auf, die dazu eingerichtet ist, das Kurbelgehäuse eines Verbrennungsmotors mit dessen Ansaugtrakt (z.B. Luftansaugleitung) zu verbinden (Herstellen einer Strömungsverbindung zwischen Kurbelgehäuse und Ansaugtrakt). Die Absaugvorrichtung wird über die Anschlüsse am Verdichter an die Kurbelgehäuseentlüftungsleitung angeschlossen, so dass mittels der Absaugvorrichtung Kurbelgehäusegas zum Ansaugtrakt gefördert werden kann. Durch Regelung des den Verdichter antreibenden Elektromotors lässt sich der Kurbelgehäusedruck im Verbrennungsmotor regeln.
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In der Kurbelgehäuseentlüftungsleitung können der Absaugvorrichtung ein oder mehrere Ölnebelabscheider vorgeschaltet sein, bspw. ein Teillastabscheider und ein Volllastabscheider. Dort abgeschiedenes Öl kann über eine Ölrücklaufleitung zum Verbrennungsmotor rückgeführt werden, bspw. zu dessen Ölsumpf.
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Die eingangs genannte Aufgabe wird ebenso durch einen Verbrennungsmotor mit den Merkmalen des nebengeordneten Anspruchs gelöst. Hinsichtlich der damit erzielbaren Vorteile wird auf die Ausführungen zur Absaugvorrichtung verwiesen.
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Der Verbrennungsmotor kann eine Kurbelgehäuseentlüftung zur Abführung von Kurbelgehäusegas aufweisen wie voranstehend beschrieben. Die Kurbelgehäuseentlüftung kann eine Absaugvorrichtung zur Kurbelgehäuseentlüftung aufweisen wie oben beschrieben.
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Der Verbrennungsmotor kann weitere Komponenten aufweisen. Zunächst kann der Verbrennungsmotor einen Ansaugtrakt (Luftansaugung bzw. Zuführleitung) und einen Abgastrakt (Abgasleitung oder Abführleitung) aufweisen. Der Ansaugtrakt kann sich von einer Luftansaugstelle bis zum Brennraum erstrecken. Der Abgastrakt kann sich vom Brennraum bis zu einer Abgasabführstelle (z.B. Auspuffendtopf) erstrecken.
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Im Ansaugtrakt können eine oder mehrere der folgenden Komponenten vorgesehen sein: Luftfilter, Luftmassenmesser (z.B. Heißfilm-Luftmassenmesser), Verdichtereinheit (z.B. Verdichterseite eines Turboladers), Ladeluftkühler, Drosselklappe. Im Abgastrakt kann eine Turbineneinheit (Turbinenseite eines Turboladers) vorgesehen sein. Das Turbinenrad der Turbineneinheit kann mit dem Verdichterrad der Verdichtereinheit mittels einer Welle insbesondere drehfest gekoppelt sein.
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Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren näher erläutert, wobei gleiche oder funktional gleiche Elemente ggf. lediglich einmal mit Bezugszeichen versehen sind. Es zeigen:
- 1 ein Ausführungsbeispiel einer Absaugvorrichtung in einer perspektivischen Ansicht;
- 2 die Absaugvorrichtung aus 1 in einer weiteren perspektivischen Ansicht gemäß Pfeil A in 1;
- 3 die Absaugvorrichtung aus 1 in einer Seitenansicht gemäß Pfeil B in 1;
- 4 die Absaugvorrichtung aus 1 in einer geschnittenen Ansicht gemäß Schnittachse C-C in 3;
- 5 die Absaugvorrichtung aus 1 in einer geschnittenen Ansicht gemäß Schnittachse D-D in 3; und
- 6 ein Ausführungsbeispiel einer Kurbelgehäuseentlüftung und eines Verbrennungsmotors mit einer Absaugvorrichtung in einem Prinzipschaubild.
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1 zeigt eine Absaugvorrichtung zur Kurbelgehäuseentlüftung eines Verbrennungsmotors, die insgesamt mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet ist. Die Absaugvorrichtung 10 weist ein Gehäuse 12, einen regelbaren Elektromotor 14 (siehe 4) und einen durch den Elektromotor 14 angetriebenen Verdichter 16 zur Förderung von Kurbelgehäusegas auf (siehe 1). Der Elektromotor 14 ist im Gehäuse 12 angeordnet.
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Der Verdichter 16 weist Anschlüsse 18, 20 zum Anschluss an eine Kurbelgehäuseentlüftungsleitung 102 (siehe 6) auf. Somit kann durch Regelung des Elektromotors 14, insbesondere durch Regelung dessen Motordrehzahl, der Kurbelgehäusedruck des Verbrennungsmotors geregelt werden.
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Bei dem Anschluss 18 handelt es sich um einen Ausgang aus dem Verdichter 16 (siehe 1). Der Anschluss 20 dient als Eingang in den Verdichter 16. An den Anschluss 20 kann ein Abschnitt einer Kurbelgehäuseentlüftungsleitung angeschlossen werden, die das Kurbelgehäuse des Verbrennungsmotors mit dem Anschluss 20 des Verdichters 16 verbindet (Strömungsverbindung). An den Anschluss 18 kann ein Abschnitt einer Kurbelgehäuseentlüftungsleitung angeschlossen werden, die den Anschluss 18 mit dem Ansaugtrakt des Verbrennungsmotors verbindet (Strömungsverbindung). Die Anschlüsse 18, 20 münden in den Verdichterkanal 22 des Verdichters 16 (siehe 4).
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Das Gehäuse 12 weist mehrere separate Gehäuseabschnitte auf, die jeweils an Trennebenen aneinander angrenzen und in ihrer Gesamtheit das Gehäuse 12 bilden. Vorliegend weist das Gehäuse 12 vier Gehäuseabschnitte 24, 26, 28, 30 auf, die an drei zueinander parallelen Trennebenen 32, 34, 36 aneinander angrenzen. Die Gehäuseabschnitte 24, 26, 28, 30 sind aneinander befestigt, bspw. verklebt und/oder verschraubt.
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Der erste Gehäuseabschnitt 24 begrenzt den Verdichterkanal 22 zu einer Seite des Gehäuses 12 nach außen. Dabei ist ein Teil des Verdichterkanals 22 (Seitenkanal 38) im ersten Gehäuseabschnitt 24 ausgebildet. Der Verdichter 16 ist als Seitenkanalverdichter ausgebildet. Zudem begrenzt der erste Gehäuseabschnitt 24 einen Aufnahmeraum 40 für den Elektromotor 14. Die Anschlüsse 18, 20 sind am ersten Gehäuseabschnitt 24 ausgebildet und münden in den Verdichterkanal 22 (siehe 1 und 2). Am ersten Gehäuseabschnitt 24 ist zudem ein Halter 42 zur Befestigung der Absaugvorrichtung 10 ausgebildet, der von dem ersten Gehäuseabschnitt 24 nach außen abragt.
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Der zweite Gehäuseabschnitt 26 begrenzt den Verdichterkanal 22 bezogen auf das Gehäuse 12 nach innen (siehe 4). In dem im zweiten Gehäuseabschnitt 26 ausgebildeten Teil des Verdichterkanals 22 ist das Laufrad 42 des Verdichters 16 angeordnet. Zudem ist der im Aufnahmeraum 40 angeordnete Elektromotor 14 am zweiten Gehäuseabschnitt 26 befestigt.
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Das Laufrad 42 ist in 5 dargestellt. Das Laufrad 42 weist mehrere Schaufeln 43 auf, die das Laufrad 42 in mehrere Kammern 45 unterteilen.
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Der dritte Gehäuseabschnitt 28 weist eine Trennwand 44 auf und trennt den Innenraum des zweiten Gehäuseabschnitts 26 vom Innenraum des vierten Gehäuseabschnitts 30 (siehe 4).
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Der vierte Gehäuseabschnitt 30 begrenzt das Gehäuse 12 an der vom Verdichter 16 abgewandten Seite nach außen. Zudem begrenzt der vierte Gehäuseabschnitt 30 einen weiteren Aufnahmeraum 46, in dem eine elektronische Steuerung 48 für den Elektromotor 14 angeordnet ist, bspw. eine bestückte Leiterplatine. An dem vierten Gehäuseabschnitt sind zudem zwei Halter 50, 52 zur Befestigung der Absaugvorrichtung 10 ausgebildet, die von dem vierten Gehäuseabschnitt 30 nach außen abragen. Zudem sind am vierten Gehäuseabschnitt 30 nach außen abragende Kühlrippen 54 ausgebildet (siehe 2 und 4).
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Die elektronische Steuerung 48 für den Elektromotor 14 grenzt an den mit Kühlrippen 54 ausgestatteten vierten Gehäuseabschnitt 30 an (siehe 4). Dabei ist die elektronische Steuerung 48, bspw. eine bestückte Leiterplatine, in zumindest partiellem Flächenkontakt mit der Innenseite der Wandung 55 des vierten Gehäuseabschnitts 30.
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Der Verdichter 16 und der Elektromotor 14 überlappen einander zumindest teilweise axial, wobei der Verdichter 16 den Elektromotor 14 zumindest abschnittsweise nach radial außen umgibt (siehe 4). Der Elektromotor 14 weist einen außen laufenden Rotor 56 auf und einen innen liegenden Stator 58 auf (Außenläufermotor). Der Rotor 56 ist mit dem Laufrad 42 des Verdichters 16 insbesondere drehfest gekoppelt.
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Der Elektromotor 14 weist eine vorzugsweise zylinderförmige Kappe 60 auf, die drehfest mit dem Rotor 56 gekoppelt ist und mit einer Motorwelle 62 verbunden ist. Die Kappe 60 weist eine Wandung 64 auf, die radial zwischen Rotor 56 und Verdichterlaufrad 42, insbesondere Kontaktabschnitten 66 des Verdichterlaufrads 42, angeordnet ist.
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Die Motorwelle 62 ist mittels Lagern 68, 70, bspw. Wälzlagern, drehbar am zweiten Gehäuseabschnitt 26 gelagert. Über eine Dichtung 72, insbesondere einen Radialwellendichtring, ist an der Motorwelle 62 eine Abdichtung realisiert. Der Rotor 56 ist über die Wandung 64 drehfest mit dem Verdichterlaufrad 42 verbunden. Bei einem Antrieb des Elektromotors 14 rotieren der Rotor 56 bzw. das Verdichterlaufrad 42 um die Rotationsachse 74.
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Die elektronische Steuerung 48 für den Elektromotor 14 grenzt an den mit Kühlrippen 54 ausgestatteten vierten Gehäuseabschnitt 30 an. Dabei ist die elektronische Steuerung 48, bspw. eine bestückte Leiterplatine, in zumindest partiellem Flächenkontakt mit der Innenseite der Wandung 55 des vierten Gehäuseabschnitts 30.
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Der Halter 42 und/oder die Halter 50, 52 sind derart eingerichtet, dass hierüber Wärme aus dem Inneren des Gehäuses 12 abgeführt werden kann. Hierzu können die Halter 42, 50, 52 metallisch ausgebildet sein und/oder über vergleichsweise große Wandstärken verfügen.
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Wie bereits erläutert, weist das Gehäuse 12 der Absaugvorrichtung 10 mehrere Gehäuseabschnitte 24, 26, 28, 30 auf, die an den Trennebenen 32, 34, 36 aneinander liegen. Die Trennebenen 32, 34, 36 sind insbesondere orthogonal zur Rotationsachse 74 des Elektromotors 14 bzw. des Verdichters 16 orientiert.
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Für eine verbesserte Wärmeabführung sind einer oder mehrere, vorzugsweise alle, Gehäuseabschnitte 24, 26, 28, 30 der Absaugvorrichtung 10 metallisch ausgebildet.
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Wie oben bereits erläutert, können durch die erzielten Kühlwirkungen vergleichsweise preisgünstige Komponenten für Elektromotor 14 und/oder elektronische Steuerung 48 eingesetzt werden. Durch Anordnung des Elektromotors 14 relativ zum Verdichter 16 kann der Elektromotor 14 durch das den Verdichter 16 (Verdichterkanal 22) durchlaufende Kurbelgehäusegas gekühlt werden. Zudem kann durch die Kühlrippen 54 Wärme aus dem Inneren des Gehäuses 12, die bspw. durch Elektromotor 14 und/oder Steuerung 48 entsteht, nach außen abgeführt werden. Über die Halter 42, 50, 52 kann Wärme aus dem Inneren des Gehäuses 12 an umliegende Bauteile, bspw. an ein Gehäuse oder andere Komponenten des Verbrennungsmotors abgegeben werden.
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6 zeigt eine Kurbelgehäuseentlüftung 100 und einen Verbrennungsmotor 200.
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Die Kurbelgehäuseentlüftung 100 weist eine Kurbelgehäuseentlüftungsleitung 102 auf, die dazu eingerichtet ist, das Kurbelgehäuse 202 eines Verbrennungsmotors 200 mit dessen Ansaugtrakt 204 (z.B. Luftansaugleitung) zu verbinden (Herstellen einer Strömungsverbindung zwischen Kurbelgehäuse und Ansaugtrakt). Die Verbindung mündet insbesondere in einen Abschnitt des Ansaugtrakts 204 zwischen Luftmassenmesser 218 und Verdichter 220 eines Turboladers.
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Die Absaugvorrichtung 10 wird über die Anschlüsse 18, 20 am Verdichter 16 an die Kurbelgehäuseentlüftungsleitung 102 angeschlossen, so dass mittels der Absaugvorrichtung 10 Kurbelgehäusegas vom Kurbelgehäuse 202 zum Ansaugtrakt 204 gefördert werden kann. Durch Regelung des den Verdichter 16 antreibenden Elektromotors 14 lässt sich der Kurbelgehäusedruck im Verbrennungsmotor 200 regeln.
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In der Kurbelgehäuseentlüftungsleitung 102 können der Absaugvorrichtung 10 ein oder mehrere Ölnebelabscheider 104, 106 vorgeschaltet sein, bspw. ein Teillastabscheider 106 und ein Volllastabscheider 104. Dort abgeschiedenes Öl kann über eine Ölrücklaufleitung (nicht dargestellt) zum Verbrennungsmotor 200 rückgeführt werden, bspw. zu dessen Ölsumpf 206.
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Der Verbrennungsmotor 200 weist eine Kurbelgehäuseentlüftung 100 zur Abführung von Kurbelgehäusegas aus dem Kurbelgehäuse 202 auf wie voranstehend beschrieben. Die Kurbelgehäuseentlüftung 100 weist eine Absaugvorrichtung 10 zur Kurbelgehäuseentlüftung auf wie oben beschrieben.
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Der Verbrennungsmotor 200 weist weitere Komponenten auf. Zunächst weist der Verbrennungsmotor 200 einen Ansaugtrakt 204 (Luftansaugung bzw. Zuführleitung) und einen Abgastrakt 208 (Abgasleitung oder Abführleitung) auf. Der Ansaugtrakt 204 kann sich von einer Luftansaugstelle 210 bis zum Brennraum 212 erstrecken. Der Abgastrakt 208 kann sich vom Brennraum 212 bis zu einer Abgasabführstelle 214 (z.B. Auspuffendtopf) erstrecken.
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Im Ansaugtrakt 204 sind vorzugsweise eine oder mehrere der folgenden Komponenten vorgesehen: Luftfilter 216, Luftmassenmesser 218 (z.B. Heißfilm-Luftmassenmesser), Verdichtereinheit 220 (z.B. Verdichterseite eines Turboladers), Ladeluftkühler 222, Drosselklappe 224.
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Im Abgastrakt 208 kann eine Turbineneinheit 226 (Turbinenseite eines Turboladers) vorgesehen sein. Das Turbinenrad der Turbineneinheit 226 kann mit dem Verdichterrad der Verdichtereinheit 220 mittels einer Welle 228 insbesondere drehfest gekoppelt sein.