DE102018106372B4 - Begehbare Verglasung - Google Patents
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Abstract
Begehbare Verglasung mit mindestens drei horizontal übereinander liegenden, kongruenten Glasscheiben (1) und mit einem darunter angeordneten mit den Glasscheiben (1) kongruenten Baukörper (2) bestehend aus einem umlaufenden Rahmen (3) und mindestens aus einer vom Rahmen (3) umfangenen kleineren Glasscheibe (4).
Description
- Die Erfindung betrifft eine begehbare Verglasung. Solche begehbaren Verglasungen werden insbesondere als Treppenstufen oder Treppenpodeste verwendet. Aus der DIN 18008 ist beispielsweise eine begehbare Verglasung bekannt, bei der drei Glasscheiben horizontal übereinander aufgeschichtet sind und von einem L-förmigen Rahmen allseitig umfangen sind. Nachteilig hierbei ist die Tatsache, dass der eine, die Glasscheiben umfangende L-Schenkel des Rahmens an sämtlichen Seitenkanten der Glasscheiben sichtbar ist, so dass die optische Leichtigkeit der Transparenz der Glasscheiben verloren geht.
- Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine begehbare Verglasung so zu gestalten, dass ein möglichst transparenter Gesamteindruck beibehalten wird.
- Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 in erfinderischer Weise gelöst. Die rückbezogenen Ansprüche betreffen teilweise vorteilhafte Weiterbildungen dieser Erfindung.
- Die begehbare Verglasung geht davon aus, drei deckungsgleiche, also kongruente Glasscheiben übereinander anzuordnen und dieses aus den drei Glasscheiben zusammengesetzte Paket durch einen darunter angeordneten Baukörper zu ergänzen. Es kann auch ein Paket aus mehr als drei kongruenten Glasscheiben gewählt werden.
- Der Baukörper besteht seinerseits aus mindestens einer verglichen mit dem vorerwähnten Glasscheiben kleineren Glasscheibe und aus einem um die Glasscheibe umlaufenden Rahmen. Das aus dem Rahmen und der Glasscheibe zusammengesetzte Flächengebilde ist seinerseits wiederum kongruent, also deckungsgleich mit den darüber angeordneten Glasscheiben.
- Die Überlegung bei dieser Konstruktion ist es, die obere Glasscheibe als Deckscheibe oder Verschleißscheibe zu verwenden. Die zwischen der oberen Glasscheibe und dem Baukörper angeordneten Zwischenscheiben dienen als Trageelement. Der Baukörper mit dem Rahmen dient zum einen als Lagesicherung der Verglasung und stellt zum anderen die Resttragfähigkeit der begehbaren Verglasung her. Als Material für die obere Scheibe, die sogenannte Trittscheibe, ist Einscheibensicherheitsglas, Einscheibensicherheitsglas mit Heißlagerungstest oder teilvorgespanntes Glas geeignet. Für die Glasscheiben zwischen dem Trittglas und dem Baukörper eignet sich wiederum teilvorgespanntes Glas oder Floatglas.
- Die Glasscheiben und der Baukörper sind zu einem Paket zu verklebt. Wichtig ist es, dass die Außenkanten der Glasscheiben und des Baukörpers im Montageendzustand miteinander fluchten, um so einen kubischen monolithischen Körper zu fertigen.
- In vorteilhafter Ausgestaltung ist der Rahmen aus einem vollem Profil gefertigt, beispielsweise als Flachstahlrahmen. In alternativer Ausgestaltung kann auch ein Hohlprofil, beispielsweise ein Vierkanthohlprofil als Rahmen Anwendung finden. Üblicherweise wird der Rahmen mit der von ihm umfassten Glasscheibe verklebt. Um auch eine formschlüssige Sicherung zu erzielen, kann die Randkante der mindestens einen kleineren Glasscheibe und entsprechend die Innenkante des Rahmens abgeschrägt sein.
- Mit der Erfindung ist es auch möglich, einen Mehrfeldrahmen zu realisieren. Diese Mehrfeldrahmen werden häufig bei Podesten oder transparenten Balkonböden angewendet. Im Mehrfeldrahmen sind dann entsprechend mehrere kleinere Glasscheiben angeordnet.
- Die Trennfugen zwischen Rahmenmaterial und Glasscheiben im Baukörper können dazu verwendet werden, Beleuchtungskörper, beispielsweise LED's einzubringen, um Lichteffekte zu realisieren.
- In vorteilhafter Ausgestaltung ist die Oberfläche der mindestens einen kleineren Glasscheibe am Baukörper zumindest teilweise bedruckt. Diese Bedruckung kann punktuell oder flächig erfolgen. Besonders geeignet ist es, die Oberfläche keramisch zu bedrucken. Auch ist es möglich, die Oberfläche punktuell oder flächig zu ätzen. In Kombination mit den vorgeschlagenen Beleuchtungskörpern in der Trennfuge zwischen Rahmenmaterial und Glasscheiben ist es so möglich, das seitlich in die mindestens eine kleinere Glasscheibe eingekoppelte Licht an den gedruckten oder geätzten Punkten auszukoppeln, um so beispielsweise ein Leuchtmuster zu erzeugen. Auch ist es möglich, ein Leuchten der Stufe nach oben und nach unten und auch umlaufend zielgerichtet zu ermöglichen oder zu verbessern. Die keramische Bedruckung oder die Ätzung dienen also dazu, Lichteffekte gewünschter Art in der Verglasung zu realisieren.
- Um die Rutschfestigkeit der Trittfläche der obersten Glasscheibe zu erhöhen, ist es auch denkbar, diese mit einer rutschhemmenden Beschichtung zu versehen oder entsprechende Antirutschkörper in die Oberfläche der Scheibe einzulassen oder diese zu ätzen.
- Da der Rahmen vorteilhaft mit der darüber liegenden Glasscheibe und den von ihm umfangenen Glasscheiben verklebt ist, kann die Klebeschicht ihrerseits von einer keramischen Bedruckung überdeckt sein bzw. anderweitige grafische Gestaltungselemente aufweisen.
- Anhand der Zeichnungsfiguren sind weitere Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Es zeigen:
-
1 den SchnittI-I aus2 , -
2 eine Unteransicht auf den Randbereich einer erfindungsmäßigen Verglasung, -
3 den SchnittIII-III aus4 , -
4 eine Unteransicht auf den Randbereich der erfindungsmäßigen Verglasung, -
5 ein Ausführungsbeispiel einer Wangentreppe mit der erfindungsmäßigen Verglasung als Treppenstufen, -
6 ein Ausführungsbeispiel einer Holmtreppe mit der erfindungsmäßigen Verglasung als Treppenstufen, -
7 eine geschnittene Seitenansicht auf einen Ausschnitt der Verglasung mit rutschhemmenden Elementen in der Trittfläche der obersten Glasscheibe, -
8 eine keramische Bedruckung am Rahmen, -
9 LED-Elemente in der Trennfuge zwischen Rahmen und Glasscheibe sowie -
10 eine Draufsicht auf einen Mehrfeldrahmen. - Die erfindungsmäßige begehbare Verglasung besteht zunächst im Ausführungsbeispiel aus drei horizontal übereinanderliegenden Glasscheiben
1 . Die Glasscheiben1 sind von ihrer Flächenausdehnung identisch, also kongruent. Unterhalb der Glasscheiben1 ist ein Baukörper2 angeordnet. Die Abmessungen des Baukörpers2 sind wiederum kongruent mit den Abmessungen der Glasscheiben1 . Der Baukörper2 ist seinerseits von einem umlaufenden Rahmen3 und einer im Rahmen3 eingebetteten und vom Rahmen3 vollständig umfangenen kleineren Glasscheibe4 gebildet. Der im Ausführungsbeispiel gezeigte Rahmen3 besteht aus einem Vollprofil. Es handelt sich um einen Flachstahlrahmen. - Die Oberseite der oberen Glasscheibe
1 bildet die Trittfläche5 der begehbaren Verglasung. Die Glasscheiben1 und der Baukörper2 sind zu einem Monolithen laminiert. Zwischen der kleineren Glasscheibe4 und dem Rahmen3 sowie zwischen dem Rahmen3 und der dem Baukörper2 zugewandten unteren Glasscheibe1 befindet sich eine Kleberschicht bzw. Verklebung6 . - Soweit die Teile identisch sind, sind sie in sämtlichen Zeichnungsfiguren mit identischen Bezugsziffern versehen. Bei der nachfolgenden Beschreibung wird lediglich auf die Unterschiede zwischen den Ausführungsbeispielen in
1 und2 und den übrigen Ausführungsbeispielen eingegangen. - Beim Ausführungsbeispiel gemäß
3 ist erkennbar, dass die Innenkante7 des Rahmens3 abgeschrägt ist. Eine entsprechende Abschrägung weist die Außenkante der kleineren Glasscheibe4 in3 auf. Die Schräge an der Innenkante7 bildet somit einen umlaufenden Aufnahmetopf für die kleinere Glasscheibe4 am Baukörper2 in3 . - In der Ausführungsform der
7 sind in die Trittfläche5 rutschhemmende Elemente8 eingelassen. Dies können beispielsweise gummierte Streifen sein. - Im Ausführungsbeispiel der
8 ist auf der der untersten Glasscheibe1 zugewandten Seite der Verklebung6 bzw. des Rahmens3 eine keramische Bedruckung9 angeordnet. In Folge der optischen Wirkung der keramischen Bedruckung9 ist der Rahmen3 bzw. die Verklebung6 von der Trittfläche5 her nicht mehr sichtbar bzw. für das Auge erkennbar. - In der Ausführung gemäß
9 ist ein LED-Lichtband10 in der Teilfuge11 zwischen der kleineren Glasscheibe4 und dem Rahmen3 am Baukörper2 angeordnet. Mit Hilfe des LED-Lichtbands10 ist die gesamte begehbare Verglasung beleuchtbar. -
10 zeigt schließlich einen Mehrfeldrahmen, wie er für ein Glaspodest einer Treppe einsetzbar ist. Der Rahmen3 weist dort nicht nur die die kleineren Glasscheiben4 an ihren Außenseiten umgebenden Rahmenstreben auf, sondern eine weitere Mittelstrebe11 , welche im Rahmen3 ein großes und ein kleines Rahmenfeld für kleinere Glasscheiben4 schafft.10 zeigt also eine Ausführungsform des Baukörpers2 als Mehrfeldrahmen. -
5 zeigt schließlich eine Treppe mit Wangen12 . Zwischen diese vertikalen Wangen12 sind jeweils monolithische Treppenstufen13 gehängt, welche ihrerseits den Aufbau der vorbeschriebenen begehbaren Verglasung aufweisen. -
6 zeigt wiederum eine Treppe mit mehreren Treppenstufen13 , die aus der erfindungsmäßigen begehbaren Verglasung bestehen. Es handelt sich jedoch um eine Holmtreppe, bei welcher die Treppenstufen13 auf Holmen14 ruhen. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Glasscheibe
- 2
- Baukörper
- 3
- Rahmen
- 4
- kleinere Glasscheibe
- 5
- Trittfläche
- 6
- Verklebung
- 7
- Innenkante
- 8
- rutschhemmende Beschichtung
- 9
- keramische Bedruckung
- 10
- LED-Lichtband
- 11
- Mittelstrebe
- 12
- Wange
- 13
- Treppenstufe
- 14
- Holm
Claims (8)
- Begehbare Verglasung mit mindestens drei horizontal übereinander liegenden, kongruenten Glasscheiben (1) und mit einem darunter angeordneten mit den Glasscheiben (1) kongruenten Baukörper (2) bestehend aus einem umlaufenden Rahmen (3) und mindestens aus einer vom Rahmen (3) umfangenen kleineren Glasscheibe (4), wobei die Oberseite der oberen der drei Glasscheiben (1) die Trittfläche (5) bildet und die Glasscheiben (1) und der Baukörper (2) zu einem Monolithen laminiert sind.
- Begehbare Verglasung nach
Anspruch 1 gekennzeichnet durch ein Vollprofil als Rahmen (3). - Begehbare Verglasung nach
Anspruch 1 gekennzeichnet durch ein Hohlprofil als Rahmen (3). - Begehbare Verglasung einem der
Ansprüche 1 bis3 gekennzeichnet durch eine schräge Fuge zwischen dem Rahmen (3) und der mindestens einen kleineren Glasscheibe (4). - Begehbare Verglasung nach einem der
Ansprüche 1 bis4 gekennzeichnet durch einen Rahmen (3) mit zwei oder mehreren Rahmenfeldern und mit jeweils einer vom jeweiligen Rahmenfeld umfangenen kleineren Glasscheibe (4). - Begehbare Verglasung nach einem der
Ansprüche 1 bis5 gekennzeichnet durch Leuchtmittel in den Trennfugen zwischen dem Rahmen (3) und den kleineren Glasscheiben (4) am Baukörper (2). - Begehbare Verglasung nach einem der
Ansprüche 1 bis6 gekennzeichnet durch eine zumindest teilweise bedruckte oder geätzte Oberfläche der mindestens einen kleineren Glasscheibe (4) am Baukörper (2). - Begehbare Verglasung nach einem der
Ansprüche 1 bis7 gekennzeichnet durch rutschhemmende Elemente (8) an der Trittfläche (5) oder in der Trittfläche (5) der obersten Glasscheibe (1).
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DE202017006002U1 (de) * | 2017-11-21 | 2018-01-04 | Seele Group Gmbh | Glasscheibenelement |
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DE29519447U1 (de) * | 1995-12-08 | 1996-03-14 | Bischoff Glastechnik | Begehbare Verbundglasplatte |
DE202017006002U1 (de) * | 2017-11-21 | 2018-01-04 | Seele Group Gmbh | Glasscheibenelement |
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