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Die Erfindung betrifft eine Zerspanungsvorrichtung mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1. Die Zerspanungsvorrichtung ist zum Herstellen eines Sacklochs mit einem zylindrischen Abschnitt und einer umlaufenden, beispielsweise konischen oder zylindrischen Hinterschneidung in einer Fassadenplatte aus Stein vorgesehen. In dem Sackloch lässt sich ein Spreizanker befestigen, der in der Hinterschneidung aufgespreizt wird und dadurch formschlüssig in der Fassadenplatte befestigt ist. Das Sackloch mit der Hinterschneidung lässt sich in grundsätzlich jedem beliebigen Werkstück herstellen.
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Die Offenlegungsschrift
DE 40 04 485 A1 offenbart eine solche Zerspanungsvorrichtung mit einem dort als Bohrwerkzeug bezeichneten Zerspanungswerkzeug, das auch als Fräswerkzeug bezeichnet werden kann. Das Zerspanungswerkzeug der bekannten Zerspanungsvorrichtung weist einen Werkzeugschaft, der mittels eines Adapters in ein Spannfutter einer Ständerbohrmaschine eingespannt ist, und einen kegelstumpfförmigen Werkzeugkopf mit Stirnschneiden zum Herstellen eines Sacklochs und mit Umfangsschneiden zum Herstellen einer konischen Hinterschneidung auf. Die Ständerbohrmaschine weist eine zylinderrohrförmige Hülse mit einem umlaufenden Flansch auf, die koaxial zum Spannfutter angebracht und die in einer Buchse aufgenommen ist, die an einer axial beweglichen Halterung der Ständerbohrmaschine zur Herstellung eines zylindrischen Sacklochs befestigt ist. Der Flansch der Hülse ist mit Axialspiel zwischen einer lochscheibenförmigen Stirnwand der Buchse und einer mit Abstand von der Stirnwand in der Buchse angeordneten Lochscheibe aufgenommen, so dass die Ständerbohrmaschine eine Taumelbewegung mit festgelegtem Winkel zur Herstellung der konischen Hinterschneidung in dem Sackloch ausführen kann.
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Aufgabe der Erfindung ist eine Zerspanungsvorrichtung zum Herstellen eines Sacklochs mit einer Hinterschneidung vorzuschlagen, die mit einer Oberfräse verwendbar ist. Dabei ist die Erfindung nicht auf die Verwendung mit einer Oberfräse beschränkt.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die erfindungsgemäße Zerspanungsvorrichtung weist ein rotierend antreibbares Zerspanungswerkzeug und einen Auslenkungsbegrenzer auf. Das Zerspanungswerkzeug weist einen Werkzeugschaft zu einem lösbaren Festlegen in einer Werkzeugaufnahme eines Drehantriebs und einen Werkzeugkopf mit mindestens einer Stirnschneide zum Herstellen des Sacklochs und mindestens einer Umfangsschneide zum Herstellen der Hinterschneidung auf. Der Drehantrieb kann beispielsweise eine Fräse, insbesondere eine Oberfräse oder eine Bohrmaschine, und die Werkzeugaufnahme ein Spannfutter, beispielsweise ein Dreibackenfutter, sein. Zur Herstellung des Sacklochs wird das Zerspanungswerkzeug drehend angetrieben und axial vorgeschoben, so dass die mindestens eine Stirnschneide des Werkzeugkopfs ein zylindrisches Sackloch erstellt.
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Zur Herstellung der Hinterschneidung wird das Zerspanungswerkzeug radial ausgelenkt und auf einer Kreisbahn bewegt, so dass die mindestens eine Umfangsschneide des Werkzeugkopfs die Hinterschneidung herstellt. Die Auslenkung und/oder die Bewegung auf der Kreisbahn oder auch auf einer Spiralbahn kann auch bereits während des axialen Vorschub erfolgen. Nach der Herstellung der Hinterschneidung wird die Auslenkung auf Null rückgestellt, das heißt das Zerspanungswerkzeug wird koaxial zum Sackloch ausgerichtet und aus dem Sackloch heraus bewegt. Die Rückstellung der Auslenkung kann ebenso während des Herausbewegens des Zerspanungswerkzeugs erfolgen.
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Der Auslenkungsbegrenzer der erfindungsgemäßen Zerspanungsvorrichtung verhindert, dass das Zerspanungswerkzeug beim Herstellen des Sacklochs und der Hinterschneidung und beim Herausbewegen aus dem Sackloch über eine Mantelfläche des Sacklochs nach außen tritt. Die Mantelfläche ist eine Umfangsfläche des Sacklochs einschließlich seiner Hinterschneidung ohne Grundfläche mit der Geometrie, die das Sackloch haben soll. Der Auslenkungsbegrenzer verhindert, dass das Sackloch und die Hinterschneidung größer werden als sie sein sollen.
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Der Auslenkungsbegrenzer weist ein Durchgangsloch auf, durch das der Werkzeugschaft des Zerspanungswerkzeugs hindurch geht und das mit einem am Werkzeugschaft angeordneten Anschlag zusammenwirkt. Der Anschlag ist umlaufend, das heißt den Werkzeugschaft umschließend ausgeführt, und steht radial über. Der Anschlag weist die Form eines zum Werkzeugschaft bzw. zu einer Drehachse des Zerspanungswerkzeugs koaxialen, ersten Rotationskörpers auf, das heißt er weist einen zum Werkzeugschaft bzw. zur Drehachse des Zerspanungswerkzeugs koaxialen, kreisförmigen Querschnitt auf, dessen Durchmesser konstant sein oder sich auf einer axialen Erstreckung des Anschlags ändern kann.
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Der Auslenkungsbegrenzer ist beispielsweise durch Andrücken gegen eine Werkstückoberfläche an der Werkstückoberfläche festlegbar. Möglich ist beispielsweise auch ein Festspannen des Auslenkungsbegrenzers am Werkstück. Das den Werkzeugschaft des Zerspanungswerkzeugs umschließende Durchgangsloch des Auslenkungsbegrenzers weist die Form eines zweiten Rotationskörpers mit einem zylindrischen Abschnitt mit dem Durchmesser des Anschlags und einen sich entsprechend einer Kontur der herzustellenden Hinterschneidung in Richtung des Werkzeugkopfes des Zerspanungswerkzeugs erweiternden Abschnitt auf. Der zylindrische Abschnitt des Durchgangslochs des Auslenkungsbegrenzers zentriert das Zerspanungswerkzeug am Anschlag des Werkzeugschafts beim Herstellen des zylindrischen Abschnitts des Sacklochs. Der sich erweiternde Abschnitt des Durchgangslochs des Auslenkungsbegrenzers lässt die Auslenkung und die umlaufende, kreisende Bewegung des Zerspanungswerkzeugs zur Herstellung der Hinterschneidung zu. Dabei begrenzt eine Anlage des Anschlags des Werkzeugschafts des Zerspanungswerkzeugs an einer Lochwand des Durchgangslochs des Auslenkungsbegrenzers die Auslenkung des Zerspanungswerkzeugs so, dass das Zerspanungswerkzeug, insbesondere der Werkzeugkopf und die mindestens eine Umfangsschneide nicht über die Mantelfläche des herzustellenden Sacklochs nach außen treten können. Der sich erweiternde Abschnitt des Durchgangslochs des Auslenkungsbegrenzers ist entsprechend der Kontur der herzustellenden Hinterschneidung geformt, womit gemeint ist, dass der sich erweiternde Abschnitt des Durchgangslochs im Zusammenwirken mit dem Anschlag die Auslenkung des Zerspanungswerkzeugs wie erläutert so begrenzen, dass das Zerspanungswerkzeug nicht über die Mantelfläche des herzustellenden Sacklochs nach außen treten kann. Der sich erweiternde Abschnitt des Durchgangslochs des Auslenkungsbegrenzers kann eine maßstäbliche oder nicht maßstäbliche Vergrößerung oder auch Verkleinerung der herzustellenden Hinterschneidung sein, es sind allerdings auch andere Formen möglich. Die Form des sich erweiternden Abschnitts des Durchgangslochs des Auslenkungsbegrenzers ergibt sich außer durch die Form der Hinterschneidung aus der Form und Anordnung des Anschlags am Werkzeugschaft und der Form und Anordnung des Werkzeugkopfs und der mindestens einen Umfangsschneide.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht eine hohlrunde Kontur des Durchgangslochs des Auslenkungsbegrenzers im sich erweiternden Abschnitt des Durchgangslochs vor. „Hohlrund“ bedeutet, dass eine konvexe Seite der Rundung nach innen zu einer Symmetrieachse des Durchgangslochs, das die Form des zweiten Rotationskörpers aufweist, und eine konkave Seite der Rundung nach außen gerichtet ist.
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Vorzugsweise weist das Zerspanungswerkzeug ein Drehlager, das auf dem Werkzeugschaft angeordnet ist, als Anschlag auf. Ein Drehlager als Anschlag hat den Vorteil, dass keine Relativbewegung aufgrund einer Drehung des Werkzeugschafts zwischen dem Anschlag und dem Auslenkungsbegrenzer stattfindet, wenn der Anschlag an einer Lochwand des Durchgangslochs des Auslenkungsbegrenzers anliegt. Das Drehlager kann ein Gleitlager sein, eine Ausgestaltung sieht ein auf dem Werkzeugschaft angeordnetes Wälzlager, also beispielsweise ein Kugel-, Rollen- oder Nadellager als Drehlager und Anschlag des Zerspanungswerkzeugs vor.
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Eine Ausgestaltung der Erfindung sieht vor, dass die Zerspanungsvorrichtung einen Drehantrieb für das Zerspanungswerkzeug aufweist, der axial und radial zu der Drehachse des Zerspanungswerkzeugs in Bezug zu dem Auslenkungsbegrenzer beweglich ist. Die Axialbeweglichkeit ermöglicht einen axialen Vorschub und die radiale Beweglichkeit eine Auslenkung des Zerspanungswerkzeugs. Der Drehantrieb kann beispielsweise eine Oberfräse sein. Der Drehantrieb beaufschlagt den Auslenkungsbegrenzer beispielsweise mittels eines Federelements axial bezüglich der Drehachse des Zerspanungswerkzeugs, das heißt in der Vorschubrichtung, wenn der Drehantrieb axial zur Drehachse des Zerspanungswerkzeugs einer Werkstückoberfläche genähert wird. Dadurch wird der Auslenkungsbegrenzer gegen die Werkstückoberfläche gedrückt und aufgrund einer Reibung zwischen dem Auslenkungsbegrenzer und der Werkstückoberfläche auf der Werkstückoberfläche festgelegt. Durch die Festlegung des Auslenkungsbegrenzers auf der Werkstückoberfläche begrenzt das Durchgangsloch des Auslenkungsbegrenzers im Zusammenwirken mit dem den Werkzeugschaft des Zerspanungswerkzeugs umschließenden Anschlag die Auslenkung des Zerspanungswerkzeugs so, dass der Werkzeugkopf mit der mindestens einen Umfangsschneide nicht durch die Mantelfläche des herzustellenden Sacklochs mit der Hinterschneidung nach außen durchtreten kann und das Sackloch mit der Hinterschneidung nicht größer herstellt als vorgesehen.
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Vorzugsweise ist ein Drehantrieb der erfindungsgemäßen Zerspanungsvorrichtung für das Zerspanungswerkzeug kippfest mit dem Auslenkungsbegrenzer um eine Taumelbewegung des Zerspanungswerkzeugs beim Herstellen des Sacklochs und der Hinterschneidung zu vermeiden.
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Das Zerspanungswerkzeug kann beispielsweise ein Schleifwerkzeug zum Spanen mit geometrisch unbestimmten Schneiden sein. Vorzugsweise weist der Werkzeugkopf des Zerspanungswerkzeugs allerdings geometrisch bestimmte Schneiden auf. Das Zerspanungswerkzeug ist in diesem Fall insbesondere ein Bohrwerkzeug und/oder ein Fräswerkzeug und vorzugsweise ein Steinbohrwerkzeug und/oder ein Steinfräswerkzeug.
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Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen, Ausführungen und Ausgestaltungen der Erfindung, sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in der Figur gezeichneten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen oder gezeichneten Kombination, sondern auch in grundsätzlich beliebigen anderen Kombinationen oder aber einzeln verwendbar. Es sind Ausführungen der Erfindung möglich, die nicht alle Merkmale eines abhängigen Anspruchs aufweisen. Auch können einzelne Merkmale eines Anspruchs durch andere offenbarte Merkmale oder Merkmalskombinationen ersetzt werden. Ausführungen der Erfindung, die nicht alle Merkmale des oder der Ausführungsbeispiele, sondern einen grundsätzlich beliebigen Teil der gekennzeichneten Merkmale eines Ausführungsbeispiels gegebenenfalls in Kombination mit einem, mehreren oder allen Merkmalen eines oder mehrerer weiterer Ausführungsbeispiele aufweisen, sind möglich.
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Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert. Die einzige Figur zeigt einen Achsschnitt einer Zerspanungsvorrichtung gemäß der Erfindung.
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Die in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäße Zerspanungsvorrichtung 1 weist ein Zerspanungswerkzeug 2 und einen Auslenkungsbegrenzer 3 auf.
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Das Zerspanungswerkzeug 2 weist einen - im Ausführungsbeispiel zylindrischen - Werkzeugschaft 4 und einen mit dem Werkzeugschaft 4 einstückigen Werkzeugkopf 5 auf. Der Werkzeugkopf 5 und der Werkzeugschaft 4 sind gleichachsig. Der Werkzeugkopf 5 ist näherungsweise kegelstumpfförmig mit der Maßgabe, dass - im Ausführungsbeispiel - eine Mantelfläche 6 hohlrund ist. Eine kleinere Stirnfläche 7 des Werkzeugkopfs 5 ist dem Werkzeugschaft 4 zugewandt und eine größere Stirnfläche 8 ist dem Werkzeugschaft 4 abgewandt. Die kleinere Stirnfläche 7 des Werkzeugkopfs 5 weist einen größeren Durchmesser als der Werkzeugschaft 4 auf, so dass der Werkzeugschaft 4 mit einer Ringstufe in den Werkzeugkopf 5 übergeht. Der Werkzeugkopf 5 weist Stirnschneiden 9 und Umfangsschneiden 10 auf. Im Ausführungsbeispiel weist der Werkzeugkopf 5 zwei einander gegenüber angeordnete Stirnschneiden 9 und zwei einander ebenfalls gegenüber angeordnete Umfangsschneiden 10 auf. Die Stirnschneiden 9 verlaufen im Ausführungsbeispiel radial und die Umfangsschneiden 10 schräg in einem Winkel zu einer Axialebene des Werkzeugkopfs 5. Weil der Werkzeugkopf 5 einen größeren Durchmesser als der Werkzeugschaft 4 aufweist stehen der Werkzeugkopf 5 und die Umfangsschneiden 10 radial über den Werkzeugschaft 4 über.
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Das Zerspanungswerkzeug 2 ist ein Bohr- und/oder Fräswerkzeug mit geometrisch bestimmten Schneiden, nämlich den Stirnschneiden 9 und den Umfangsschneiden 10. Denkbar wäre beispielsweise auch ein Schleifwerkzeug mit Schleifkörpern als geometrisch unbestimmten Schneiden am Werkzeugkopf 5 (nicht dargestellt).
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Auf dem Werkzeugschaft 4 ist ein Drehlager 11 angeordnet, das einen umlaufenden und radial über den Werkzeugschaft 4 überstehenden Anschlag 12 des Zerspanungswerkzeugs 2 bildet, der in noch zu beschreibender Weise mit dem Auslenkungsbegrenzer 3 zusammenwirkt. Der Anschlag 12 weist die Form eines ersten Rotationkörpers 37 auf.
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Der Werkzeugschaft 4 ist in ein Spannfutter einer Oberfräse eingespannt. Das Spannfutter kann allgemein auch als Werkzeugaufnahme 13 und die Oberfräse bzw. deren Motor als Drehantrieb 14 zu einem drehenden Antrieb des Zerspanungswerkzeugs 2 um seine Achse aufgefasst werden kann. Die Achse bildet eine Drehachse des Zerspanungswerkzeugs 2. Das Einspannen des Werkzeugschafts 4 in das Spannfutter der Oberfräse kann allgemein auch als lösbares Festlegen des Werkzeugschafts 4 in der Werkzeugaufnahme 13 des Drehantriebs 14 aufgefasst werden.
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Der Auslenkungsbegrenzer 3 ist im Ausführungsbeispiel eine Hülse mit einem Durchgangsloch 15, das die Form eines zweiten Rotationskörpers 16 aufweist. Der Auslenkungsbegrenzer 3 umschließt das Zerspanungswerkzeug 2 oder jedenfalls den Werkzeugschaft 4 und das als Anschlag 12 auf dem Werkzeugschaft 4 angeordnete Drehlager 11.
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Das Durchgangsloch 15 weist einen ersten zylindrischen Abschnitt 17 an einem dem Werkzeugkopf 5 fernen Ende auf, dessen Durchmesser größer als der Durchmesser des Werkzeugschafts 4 und kleiner als ein Außendurchmesser des Drehlagers 11 ist, das den Anschlag 12 bildet. Der erste zylindrische Abschnitt 17 geht mit einer Ringstufe in einen zweiten zylindrischen Abschnitt 18 des Durchgangslochs 15 des Auslenkungsbegrenzers 3 über, wobei der zweite zylindrische Abschnitt 18 einen größeren Durchmesser als der erste zylindrische Abschnitt 17 aufweist, nämlich den Außendurchmesser des Drehlagers 11. Dadurch führt der zweite zylindrische Abschnitt 18 des Durchgangslochs 15 des Auslenkungsbegrenzers 3 das Zerspanungswerkzeug 2 axial an dem auf dem Werkzeugschaft 4 angeordneten Drehlager 11, das den umlaufenden Anschlag 12 des Zerspanungswerkzeugs 2 bildet.
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Der zweite zylindrische Abschnitt 18 des Durchgangslochs 15 des Auslenkungsbegrenzer 3 geht in einen sich in Richtung des Werkzeugkopfs 5 erweiternden Abschnitt 19 des Durchgangslochs 15 über, mit dem das Durchgangsloch 15 an einem dem Werkzeugkopf 5 zugewandten Ende mündet. Im Ausführungsbeispiel weist der sich erweiternde Abschnitt 19 des Durchgangslochs 15 des Auslenkungsbegrenzers 3 eine hohlrunde Kontur auf. „Hohlrund“ bedeutet, dass eine konvexe Seite der Rundung nach innen zu einer Symmetrieachse des Durchgangslochs 15, das die Form des zweiten Rotationskörpers 16 aufweist, und eine konkave Seite der Rundung nach außen gerichtet ist. Die in der Zeichnung dargestellte, erfindungsgemäße Zerspanungsvorrichtung 1 ist zum Herstellen eines Sacklochs 20 mit einem zylindrischen Abschnitt 21 und einer umlaufenden Hinterschneidung 22 vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel wird das Sackloch 20 in einer Fassadenplatte aus Stein hergestellt, die hier allgemein als Werkstück 23 bezeichnet wird. In der Figur ist das Sackloch 20, so weit es noch nicht hergestellt ist, mit Strichlinien gezeichnet. Die Hinterschneidung kann eine radiale, ringstufenförmige Erweiterung des Sacklochs sein (nicht dargestellt). Im Ausführungsbeispiel erweitert sich das Sackloch 20 kontinuierlich und hohlrund zur Bildung der Hinterschneidung 22. „Hohlrund“ bedeutet, dass eine Lochwand des Sacklochs 20 im Bereich der Hinterschneidung 22 ballig nach innen gewölbt ist. Möglich wäre beispielsweise auch eine kegelstumpfförmige oder eine ballige, das heißt nach außen gewölbte Aufweitung des Sacklochs 20 zur Bildung der Hinterschneidung (nicht dargestellt).
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Zur Herstellung des Sacklochs 20 mit der Hinterschneidung 22 wird das Zerspanungswerkzeug 2 mit dem Drehantrieb 14 drehend angetrieben und axial zur Achse des Zerspanungswerkzeugs 2, die zugleich die Drehachse ist, vorgeschoben, so dass der sich drehende Werkzeugkopf 5 in das Werkstück 23 versenkt wird. Dabei stellt das Zerspanungswerkzeug 2 mit den Stirnschneiden 9 das zylindrische Sackloch 20 her. Erreicht der Werkzeugkopf 5 einen Grund des herzustellenden Sacklochs 20, wird das Zerspanungswerkzeug 2 bei weiterhin drehenden Antrieb radial ausgelenkt und auf einer Kreisbahn um eine Achse des Sacklochs 20 bewegt, wodurch die Umfangsschneiden 10 die Hinterschneidung 22 herstellen. Nach dem Herstellen des Sacklochs 20 mit der Hinterschneidung 22 wird das Zerspanungswerkzeug 2 wieder, entweder händisch oder durch den Auslenkungsbegrenzer 3, rückgestellt, so dass seine Auslenkung Null und das Zerspanungswerkzeug 2 gleichachsig mit der Achse des Sacklochs 20 ist. In dieser Lage wird das Zerspanungswerkzeug 4 axial aus dem Werkstück 23 heraus bewegt. Beim Vorschub, also beim Versenken des Zerspanungswerkzeugs 2 in das Werkstück 23 kann das drehende Zerspanungswerkzeug 2 schon ausgelenkt und auf der Kreisbahn bewegt werden, nachdem es den zylindrischen Abschnitt 21 des Sacklochs 20 hergestellt hat und bevor es den Grund des herzustellenden Sacklochs 20 erreicht. Ebenso kann das Zerspanungswerkzeug 2 beim Herausbewegen aus dem Werkstück 23 während des Herausbewegens in die zum Sackloch 20 axiale Lage rückgestellt werden. Wichtig ist, dass der Werkzeugkopf 5 und die Umfangsschneiden 10 nicht nach außen durch eine Mantelfläche des Sacklochs 20 und dessen Hinterschneidung 22 heraustreten, damit das Sackloch 20 und die Hinterschneidung 22 nicht größer werden als vorgesehen.
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Der Auslenkungsbegrenzer 3 verhindert, dass der Werkzeugkopf 5 und die Umfangsschneiden 10 nach außen durch die Mantelfläche des Sacklochs 20 und dessen Hinterschneidung 22 heraustreten, indem sein Durchgangsloch 15 so geformt ist, dass das Drehlager 11, das den umlaufenden Anschlag 12 bildet, gegen die Lochwand des Durchgangslochs 15 des Auslenkungsbegrenzers 3 stößt, wenn der Werkzeugkopf 5 bzw. die Umfangsschneiden 10 die Mantelfläche des Sacklochs 20 oder der Hinterschneidung 22 erreichen. Form und Größe des Durchgangslochs 15 des Auslenkungsbegrenzers 3 sind also so auf das Zerspanungswerkzeug 2, den Anschlag 12 und auf das Sackloch 20 mit der Hinterschneidung 22 abgestimmt, dass der Werkzeugkopf 5 und die Umfangsschneiden 10 die Mantelfläche des planmäßig erstellten Sacklochs 20 und der Hinterschneidung 22 erreichen aber nicht nach außen durch sie durchtreten können.
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Der im Ausführungsbeispiel als Hülse ausgeführte Auslenkungsbegrenzer 3 ist in einem Mittelloch einer kreislochscheibenförmigen Fußplatte 24 der den Drehantrieb 14 für das Zerspanungswerkzeug 2 bildenden Oberfräse aufgenommen. Der Drehantrieb 14 der Oberfräse ist mit achsparallelen Führungsstangen 25, die um das die Werkzeugaufnahme 13 bildende Spannfutter herum angeordnet sind, axial verschieblich geführt. Die Führungsstangen 25 sind an einem kreisförmigen Schiebering 26 befestigt, der auf der Fußplatte 24 verschiebbar und mit einem kreisringförmigen Niederhalter 27, der mit der Fußplatte 24 verschraubt ist, auf der Fußplatte 24 gehalten ist. Dadurch lässt sich der Drehantrieb 14 axial und radial verschieben. Das ermöglicht den axialen Vorschub, die radiale Auslenkung und die Bewegung auf der Kreisbahn des Zerspanungswerkzeugs 2 zur Herstellung des Sacklochs 20 mit der Hinterschneidung 22.
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Der D stützt sich mit einem Federelement 28 an dem Auslenkungsbegrenzer 3 ab. Im Ausführungsbeispiel ist das Federelement 28 eine Schraubendruckfeder. Beim Herstellen des Sacklochs 20 drückt das Federelement 28 den Auslenkungsbegrenzer 3 und die Fußplatte 24 gegen eine Werkstückoberfläche 29 des Werkstücks 23, so dass der Auslenkungsbegrenzer 3 reibschlüssig auf der Werkstückoberfläche 29 festgelegt ist. Über die Fußplatte 24, die ebenfalls über das Federelement 28 gegen die Werkstückoberfläche 29 gedrückt wird, ist die den Drehantrieb 14 des Zerspanungswerkzeugs 4 bildende Oberfräse kippsicher auf der Werkstückoberfläche 29 gehalten. Außerdem hält die Fußplatte 24 die den Drehantrieb 14 bildende Oberfräse und das Zerspanungswerkzeug 2 senkrecht zur Werkstückoberfläche 29.
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Auf einer der Führungsstangen 25 ist ein Stellring als Tiefenanschlag 30 angeordnet, mit dem sich eine Tiefe des Sacklochs 20 einstellen lässt.
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Bezugszeichenliste
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Zerspanungsvorrichtung
- 1
- Zerspanungsvorrichtung
- 2
- Zerspanungswerkzeug
- 3
- Auslenkungsbegrenzer
- 4
- Werkzeugschaft
- 5
- Werkzeugkopf
- 6
- Mantelfläche des Werkzeugkopfes 5
- 7
- kleinere Stirnfläche
- 8
- größere Stirnfläche
- 9
- Stirnschneide
- 10
- Umfangsschneide
- 11
- Drehlager
- 12
- Anschlag
- 13
- Werkzeugaufnahme
- 14
- Drehantrieb
- 15
- Durchgangsloch
- 16
- zweiter Rotationskörper
- 17
- erster zylindrischer Abschnitt
- 18
- zweiter zylindrischer Abschnitt
- 19
- erweiternder Abschnitt
- 20
- Sackloch
- 21
- zylindrischer Abschnitt
- 22
- Hinterschneidung
- 23
- Werkstück
- 24
- Fußplatte
- 25
- Führungsstange
- 26
- Schiebering
- 27
- Niederhalter
- 28
- Federelement
- 29
- Werkstückoberfläche
- 30
- Tiefenanschlag
- 37
- erster Rotationskörper
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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