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Die Erfindung betrifft ein System und ein Verfahren zur automatisierten Bodenverdichtung mittels welcher eine fernsteuerbare Bodenverdichtungsvorrichtung fernsteuerbar ist.
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Bei Bauvorhaben ist es notwendig, den Boden zuvor ausreichend zu verdichten, um spätere Schäden an den Bauwerken zu vermeiden. Hierzu werden Vorrichtungen zur Bodenverdichtung genutzt, wie z.B. Rüttelplatten oder Walzen. Üblicherweise arbeiten diese Vorrichtungen mit Vibrationen, welche den Boden verdichten. Der Benutzer führt oder fährt diese Vorrichtungen über die zu verdichtende Fläche und sorgt dafür, dass die gesamte Fläche verdichtet ist. Dies hat den Nachteil, dass der Mitarbeiter währenddessen nicht für andere Arbeiten zur Verfügung steht und er zudem den Vibrationen, Lärm und Abgasen der Maschine ausgesetzt ist.
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Aus der gattungsbildenden
DE 103 17 160 A1 ist ein System zur Bodenverdichtung bekannt, mit welchem eine Bodenverdichtungsvorrichtung über eine definierbare zu verdichtende Fläche gesteuert wird. Hierzu wird von einem Bediener die zu verdichtende Fläche definiert, so dass eine Steuerungseinheit den Weg der Bodenverdichtungsvorrichtung planen und die Bodenverdichtungsvorrichtung entsprechend selbständig über die zu verdichtende Fläche steuern kann.
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Ferner ist aus der
DE 10 2015 122 149 eine weitere Lösung für eine selbstfahrende Bodenverdichtungsvorrichtung bekannt. Dabei wird der äußere Umfang der zu verdichtenden Fläche definiert, in dem eine Positionsbestimmungseinrichtung, wie z.B. ein GPS-Gerät entlang des äußeren Umfangs der Fläche bewegt wird. Ein Benutzer muss also das Gerät entlang der Außengrenzen der Fläche tragen oder die Bodenverdichtungsvorrichtung mit dem Gerät entlang der Außengrenze fahren. Die Bodenverdichtungsvorrichtung verdichtet den Boden dann selbständig innerhalb der so definierten Außengrenzen, wobei zumindest die Steuerung auf der Bodenverdichtungsvorrichtung angeordnet ist.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, die aus dem Stand der Technik bekannten Nachteile zu verbessern und insbesondere die Bedienerfreundlichkeit des Systems zu erhöhen.
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Die Aufgabe wird gelöst mit einem System zur automatisierten Bodenverdichtung mittels welcher eine fernsteuerbare Bodenverdichtungsvorrichtung fernsteuerbar ist, wobei das System eine Erfassungseinrichtung zur Erfassung eines Bodenbereichs und der Bodenverdichtungsvorrichtung umfasst, sowie eine Verarbeitungseinrichtung zur Verarbeitung von Daten der Erfassungseinrichtung und zur Ermittlung von Steuersignalen zur Steuerung der Bodenverdichtungsvorrichtung über den Bodenbereich, eine Übertragungseinrichtung zur Übermittlung der Steuersignale an die Bodenverdichtungsvorrichtung, wobei zumindest die Erfassungseinrichtung räumlich getrennt von der Bodenverdichtungsvorrichtung angeordnet ist, wobei die Erfassungseinrichtung und/oder die Verarbeitungseinrichtung eingerichtet sind, um eine visuelle Darstellung des optisch erfassten Bodenbereichs auszugeben.
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Die Bodenverdichtungsvorrichtung ist in der vorliegenden Lösung fernsteuerbar, d.h. z.B. mittels Funk- oder sonstigen Signalen aus der Entfernung steuerbar. Insbesondere können die Fahrbewegungen wie, Vorwärts- und Rückwärtsfahrt sowie Lenkbewegungen und die Steuerung der Rüttelfunktion aus der Entfernung beeinflusst werden.
Unter einer automatisierten Bodenverdichtung ist zu verstehen, dass die Bodenverdichtungsvorrichtung im Betrieb nicht durch einen Bediener gesteuert wird, sondern die Steuerung mittels eines elektronischen Systems, d.h. der Verarbeitungseinrichtung erfolgt, das die Steuerbefehle ermittelt und an die Bodenverdichtungsvorrichtung übermittelt. Die Bodenverdichtungsvorrichtung kann deshalb autonom, d.h. ohne eine laufende Überwachung oder einen Eingriff eines Benutzers arbeiten.
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Die Erfassungseinrichtung dient dazu einen Bodenbereich, d.h. eine Fläche zu erfassen. Insbesondere handelt es sich dabei um eine optische Erfassung des Bodenbereichs. Hierzu ist die Erfassungseinrichtung derart ausgerichtet und eingerichtet, eine Fläche zu überblicken und die Fläche sowie darauf befindlichen Objekte, wie z.B. Hindernisse zu erfassen. Dabei wird auch die Bodenverdichtungsvorrichtung mit erfasst, die auf dem Bodenbereich platziert ist. Die Erfassungseinrichtung kann den Bodenbereich auch mit anderen Mitteln erfassen, wie z.B. mittels Radar, Laser oder anderen geeigneten Mitteln.
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Das System umfasst ferner eine Verarbeitungseinrichtung, die mit der Erfassungseinrichtung in Verbindung steht. Die Verbindung zwischen Erfassungs- und Verarbeitungseinrichtung kann aus einer Leitungsverbindung oder auch einer drahtlosen Verbindung mit entsprechenden drahtlosen Übertragungsmitteln, wie z.B. Funk bestehen. Die Verarbeitungseinrichtung ist eingerichtet, um die Daten der Erfassungseinrichtung zu empfangen und zu verarbeiten. Hierzu ist sie eingerichtet, um den Bodenbereich sowie die Bodenverdichtungsvorrichtung zu erkennen und zu verarbeiten, insbesondere die aktuelle Position und Bewegungsrichtung der Bodenverdichtungsvorrichtung auf dem Bodenbereich zu erkennen. Basierend darauf ermittelt die Verarbeitungseinrichtung Steuersignale, um die Bodenverdichtungsvorrichtung in gewünschter Weise über den Bodenbereich zu steuern. Hierzu erkennt sie beispielsweise die Bewegungsrichtung der Bodenverdichtungsvorrichtung und ermittelt passende Steuersignale, um einen noch nicht verdichteten Bereich zu verdichten. Die Verarbeitungseinrichtung kann zudem dazu eingerichtet sein, Objekte auf dem Bodenbereich und/oder der zu verdichtenden Fläche zu erkennen. Derartige Objekte können dann bei der Planung des Fahrweges berücksichtigt werden, so dass die Bodenverdichtungsvorrichtung um die Objekte herum verdichtet.
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Die Übertragungseinrichtung dient zur Übermittlung der Steuersignale an die Bodenverdichtungsvorrichtung. Die Übermittlung erfolgt drahtlos auf geeignete Weise, wie z.B. per Funk, über Infrarot oder Laser. Hierzu umfasst die Übertragungseinrichtung geeignete Sendemittel wie z.B. Antennen oder Infrarotdioden. Die Bodenverdichtungsvorrichtung umfasst entsprechende Empfangsmittel, um die Signale der Übertragungseinrichtung zu empfangen.
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Bei der Bodenverdichtungsvorrichtung handelt es sich um eine fernsteuerbare Bodenverdichtungsvorrichtung. Die Bodenverdichtungsvorrichtung ist also dazu eingerichtet, um Steuersignale von einem entfernt stehenden Bediener zu empfangen der die Fernsteuerung bedient. Dies kann beispielsweise mit einer Funk- oder Infrarotfernsteuerung geschehen. Ein Bediener ist so vom Lärm und den Vibrationen der Bodenverdichtungsvorrichtung geschützt. Ferner ist die Bodenverdichtungsvorrichtung dazu eingerichtet, wahlweise den Steuersignalen einer vom Bediener genutzten Fernsteuerung zu folgen, als auch alternativ den Steuersignalen der Verarbeitungseinrichtung. Die Bodenverdichtungseinrichtung nutzt ihre Empfangsmittel also sowohl für die Steuersignale eines Bedieners als auch der Verarbeitungseinrichtung. So kann der Einsatzbereich der Bodenverdichtungsvorrichtung vergrößert werden, ohne dass Modifikationen oder zusätzliche Einrichtungen an der Bodenverdichtungsvorrichtung notwendig sind. Es kann also eine handelsübliche fernsteuerbare Bodenverdichtungsvorrichtung genutzt werden, ohne dass Anpassungen notwendig sind.
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Erfindungsgemäß ist zumindest die Erfassungseinrichtung in Abstand, d.h. räumlich getrennt von der Bodenverdichtungsvorrichtung angeordnet. Dies dient dazu, um den Bodenbereich und die darauf befindliche Bodenverdichtungsvorrichtung erfassen zu können.
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Erfindungsgemäß sind die Erfassungseinrichtung und/oder die Verarbeitungseinrichtung eingerichtet, um eine visuelle, d.h. grafische Darstellung des erfassten Bodenbereichs auszugeben. Die Ausgabe kann dabei mittels eines an der Erfassungseinrichtung und/oder der Verarbeitungseinrichtung angeordneten Bildschirms erfolgen oder alternativ über ein damit ggf. drahtlos verbundenes mobiles Gerät. Der Benutzer hat so die Möglichkeit das von der Erfassungseinrichtung erfasste Bild oder eine andere Darstellung zu sehen. Es kann auch vorgesehen sein, dass eine schematische grafische Repräsentation angezeigt wird. Es handelt sich in diesem Fall um eine von der Verarbeitungseinrichtung errechnete Visualisierung, die nicht notwendigerweise einem Kamerabild entsprechen muss. Ebenso ist es aber auch möglich ein Kamerabild anzuzeigen und dieses mit weiteren Informationen zu versehen, z.B. mit Daten oder Begrenzungslinien der zu verdichtenden Fläche.
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In einer Variante ist die zu verdichtende Fläche des Bodenbereichs mittels einer Eingabe des Benutzers auf Grundlage der visuellen Darstellung des erfassten Bodenbereichs definierbar. Der Benutzer nutzt hierbei die Darstellung als Grundlage für die Eingrenzung des zu verdichtenden Bereichs. Beispielsweise kann der Benutzer mit geeigneten Eingabemitteln, wie z.B. einer Maus oder einem Touchpad auf der grafischen Darstellung des Bodenbereichs eine geschlossene Linie ziehen, die den äußeren Umfang der zu verdichtenden Fläche symbolisiert. Ferner kann die Eingabe z.B. mittels Eingabe der Eckpunkte erfolgen, die von der Verarbeitungseinrichtung dann mit Linien verbunden werden, so dass sich ein geschlossener äußerer Umfang ergibt. Denkbar wäre auch, die Auswahl einer vorgegebenen Grundform wie z.B. einem Kreis oder Rechteck durch die Verarbeitungseinrichtung, die vom Benutzer dann auf die gewünschte zu verdichtende Fläche in Größe und ggf. Form angepasst wird.
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In einer Ausführungsform des Systems ermittelt die Verarbeitungseinrichtung einen Fahrweg der Bodenverdichtungsvorrichtung, mittels welchem die zu verdichtende Fläche gleichmäßig verdichtet, d.h. überfahren wird. Die Verarbeitungseinrichtung zieht dabei die Größe und Form der zu verdichteten Fläche in seine Berechnungen ein und berechnet anhand der Abmessungen der genutzten Bodenverdichtungsvorrichtung auf welchem Weg die Bodenverdichtungsvorrichtung die Fläche abfahren muss, um eine vollständige und gleichmäßige Verdichtung zu erzielen. Hierzu kann vorgesehen sein, dass der Benutzer weitere Vorgaben bzw. Einstellungen im System, d.h. insbesondere in der Verarbeitungsvorrichtung machen kann, wie z.B. die Eingabe von Bodenkennwerten, von Angaben zur genutzten Bodenverdichtungsvorrichtung oder einem gewünschten anzustrebenden Verdichtungsgrad. Diese Einstellungen können von der Verarbeitungseinrichtung bei der Ermittlung des Fahrwegs genutzt werden. Als Fahrweg ist der Weg der Bodenverdichtungsvorrichtung über die zu verdichtende Fläche zu verstehen, auch wenn beispielsweise bei Nutzung einer Rüttelplatte keine Fahrbewegung im wörtlichen Sinn erfolgt, da die Fortbewegung mittels Vibrationen erfolgt.
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Besonders vorteilhaft ist, wenn die Erfassungseinrichtung und Verarbeitungseinrichtung die Bodenverdichtungsvorrichtung und den Bodenbereich kontinuierlich überwachen und ein abweichen der Bodenverdichtungsvorrichtung von einem ermittelten Fahrweg mittels der Steuersignale korrigieren. Der zurückgelegte Weg einer Rüttelplatte kann z.B. durch Unebenheiten im Boden vom angestrebten Weg abweichen. Um derartige Abweichungen zu erkennen, sind die Erfassungseinrichtung und Verarbeitungseinrichtung eingerichtet, während des Betriebs laufend oder in kurzen Abständen, die Position der Bodenverdichtungsvorrichtung zu erfassen und einen aktuellen Weg bzw. Position mit dem gewünschten Weg bzw. Position zu vergleichen. Bei einer Abweichung hiervon kann die Verarbeitungseinrichtung einen angepassten Weg berechnen und entsprechende Steuersignale an die Bodenverdichtungsvorrichtung senden. Bei der Steuerung handelt es sich deshalb um einen geschlossenen Regelkreis.
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Besonders benutzerfreundliche ist es, wenn die grafische bzw. visuelle Darstellung des erfassten Bodenbereichs auf einem mobilen Gerät erfolgt, wie beispielsweise einem Mobiltelefon oder mobilen Computer. Die Daten können dabei bevorzugt drahtlos auf das mobile Gerät gesendet werden. Das mobile Gerät kann dabei jede Art von Gerät mit entsprechenden Anzeigemitteln sein, wie z.B. ein Mobiltelefon, ein sog. Smartphone, ein mobiler Computer wie z.B. ein Laptop oder Tablet-PC. Des Weiteren können auch spezielle Anzeigegeräte wie z.B. industrielle Bedienpanels mit eingebauter Anzeige genutzt werden.
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Ferner kann die Definition der zu verdichtenden Fläche mittels einer Benutzereingabe auf einem berührungsempfindlichen Bildschirm des mobilen Geräts erfolgen. Die Eingabe der Außengrenzen der zu verdichtenden Fläche kann so direkt mit der berührungsempfindlichen Anzeige bzw. Display erfolgen, z.B. mit dem Finger oder einem sog. Eingabestift oder Stylus.
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Für den Benutzer besonders vorteilhaft, ist es wenn ein Arbeitsfortschritt der Bodenverdichtungsvorrichtung graphisch auf der Darstellung des Bodenbereichs auf dem mobilen Gerät ausgegeben wird. So ist für den Bediener zu sehen, welche Fläche noch verdichtet werden muss. Dies kann z.B. durch eine farbige Überlagerung eines Kamerabildes erfolgen oder ein sonstige Abgrenzung zwischen der bereits verdichteten und unverdichteten Fläche.
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Ebenfalls sehr benutzerfreundlich ist es, wenn die Verarbeitungseinrichtung eine verbleibende Zeit bis zu einem Ende des Fahrweges ermittelt und an den Benutzer ausgibt. Der Benutzer hat so die Möglichkeit sich auf das Ende der Verdichtung vorzubereiten und bereits die nächsten Schritte zu planen. Die Ausgabe kann z.B. als rückwärts laufende Anzeige der berechneten Zeit erfolgen. Alternativ kann z.B. auch ein Fortschrittsbalken genutzt werden, der bei Erreichen seines Endes die Fertigstellung der Arbeit symbolisiert. Auch andere symbolische Darstellungen der Zeit sind möglich, z.B. ein kreisrundes Symbol, das sich mit fortschreitender Arbeit weiter füllt. Es muss sich also nicht notwendigerweise um eine Anzeige in Zeiteinheiten, wie Minuten und Sekunden handeln.
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Erfindungsgemäß wird ferner ein Verfahren zur Bodenverdichtung mit einem System zur automatisierten Bodenverdichtung nach einem vorgenannten Lösungswege offenbart.
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Ferner wird ein System zur automatisierten Bodenverdichtung nach den vorgenannten Lösungswegen offenbart, das eine fernsteuerbare Bodenverdichtungsvorrichtung umfasst.
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Die vorgenannten Vorteile und Merkmale der Erfindung werden nachfolgend anhand von Beispielen unter Zuhilfenahme der begleitenden Figuren näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine schematische Darstellung einer Bodenverdichtungsvorrichtung und des Systems auf einem Bodenbereich;
- 2 eine schematische Darstellung einer grafischen Anzeige auf einem mobilen Gerät;
- 3 eine schematische Darstellung des Systems zur automatischen Bodenverdichtung.
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In 1 ist eine beispielhafte Situation des Einsatzes des Systems (1) zur automatischen Bodenverdichtung gezeigt. Eine Bodenverdichtungsvorrichtung (2), in diesem Fall eine Rüttelplatte, ist auf einem Bodenbereich (4) positioniert um den Untergrund zu verdichten. Auf der Fläche befinden sich Hindernisse (14), die im gezeigten Beispiel als Bäume symbolisch dargestellt sind.
Das System (1) zur Bodenverdichtung umfasst eine Erfassungseinrichtung (3), die im gezeigten Beispiel auf einem Stativ angebracht ist, um eine gute Übersicht über den Bodenbereich (4) zu haben. Generell ist es bevorzugt, die Erfassungseinrichtung von oben auf den Bodenbereich (4) zu richten, so dass die Erfassungseinrichtung (3) erhöht angebracht ist. Alternativ wäre auch die Nutzung einer Drohne oder Anbringung der Erfassungseinrichtung (3) an einer sonstigen erhöhten Position, z.B. einer Hebebühne, einem Baufahrzeug oder einer anderen geeigneten Einrichtung möglich.
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Erfindungsgemäß kann der automatische Betrieb der Bodenverdichtungsvorrichtung (2) nur in einem Bereich erfolgen, der von der Erfassungseinrichtung erfasst wird. Es ist deshalb darauf zu achten, die Position der Erfassungseinrichtung derart zu wählen, dass die zu verdichtende Fläche (10) im Erfassungsbereich der Erfassungseinrichtung liegt. Die zu verdichtende Fläche muss also zumindest ein Teilbereich des erfassten Bodenbereichs sein oder mit dieser übereinstimmen. Die Erfassungseinrichtung ist außerhalb des Bodenbereichs und außerhalb der zu verdichtenden Fläche angeordnet.
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Am Stativ ist in der gezeigten Variante zudem die Übertragungseinrichtung (8) angeordnet. Dies hat den Vorteil, dass die Übertragungseinrichtung (8) nahe der Bodenverdichtungsvorrichtung (2) angeordnet ist. Alternativ kann die Übertragungseinrichtung (8) auch an einer anderen Position angeordnet sein.
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Die Verarbeitungseinrichtung (5) ist in 1 nicht gezeigt. Die Verarbeitungseinrichtung (5) kann mit der Erfassungseinrichtung (3) oder auch der Übertragungseinrichtung (8) baulich integriert sein oder in räumlicher Nähe angeordnet sein. Alternativ kann die Verarbeitungseinrichtung aber auch beabstandet davon angeordnet sein. Denkbar wäre beispielsweise, dass die Verarbeitungseinrichtung sich an einem zentralen Ort, wie z.B. einem Rechenzentrum befindet, wohin die Daten der Erfassungseinrichtung (3) übertragen werden. Ebenso könnte auch ein mobiles Gerät (12) als Verarbeitungseinrichtung (5) genutzt werden. Hierzu könnte eine Software auf dem mobilen Gerät (12) installiert sein, das dem mobilen Gerät ermöglicht als Verarbeitungseinrichtung (5) zu dienen.
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In 2 ist ein mobiles Gerät (12) gezeigt, auf welchem eine Darstellung (9) des Bodenbereichs (4) wiedergegeben ist. Die Darstellung (9) kann ein Videobild sein, das von der Erfassungseinrichtung (3) aufgenommen wird. Ebenso kann aber auch eine schematische Darstellung angezeigt werden, die durch die Verarbeitungseinrichtung (5) erstellt wird.
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Die visuelle Darstellung (9) zeigt den erfassten Bodenbereich (4) sowie die Position der Bodenverdichtungsvorrichtung (2) auf dem Bodenbereich (4). Ferner sind darauf beispielsweise Hindernisse (14) zu sehen, die für die Durchführung der Verdichtungsarbeit relevant sind.
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Ein Benutzer (11) hat so die Möglichkeit, die zu verdichtende Fläche (10) an Hand der visuellen Darstellung (9) auszuwählen und direkt am mobilen Gerät (12) zu definieren. Im gezeigten Beispiel geschieht dies durch Eingabe auf dem berührungsempfindlichen Display des mobilen Geräts (12) indem mit dem Finger die äußere Grenze des zu verdichtenden Bereichs als durchgehende Linie eingezeichnet wird. Die Verarbeitungseinrichtung (5) erkennt die eingezeichnete Linie als Außengrenze und berechnet für die Bodenverdichtungsvorrichtung (2) den effizientesten Fahrweg mit welchem die Fläche verdichtet werden kann. Ferner kann vorgesehen sein, dass Bereiche von der Verdichtung ausgeschlossen werden können (sog. Ausnahmebereiche). Diese Ausnahmebereiche können durch den Nutzer ebenfalls an Hand der visuellen Darstellung definiert werden. Die Ausnahmebereiche müssen dabei von der zu verdichtenden Fläche umschlossen sein. Bei den Ausnahmebereichen kann es sich beispielsweise um Hindernisse oder nicht befahrbare Bereiche, wie z.B. Kanaldeckel oder Gräben handeln.
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Es kann vorgesehen sein, dass der Benutzer in der Verarbeitungseinrichtung (5) weitere Einstellungen vornehmen kann, wie z.B. die Wahl der Art des zu verdichtenden Materials, des Feuchtegehalts des Materials, der Schütthöhe oder des gewünschten Verdichtungsgrads. Ferner sind Eingabemöglichkeiten vorgesehen, mit welchen der Benutzer die Arbeit der Bodenverdichtungsvorrichtung (2) starten, pausieren oder stoppen kann. Auch kann eine manuelle Steuerung der Bodenverdichtungsvorrichtung vorgesehen sein, so dass ein Benutzer die Bodenverdichtungsvorrichtung mittels des mobilen Geräts auf die zu verdichtende Fläche steuern kann, ohne auf eine andere Fernsteuerung zurückgreifen zu müssen.
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Die vorgenannt beschriebenen Merkmale und Varianten können in einer Variante auch genutzt werden, wenn eine Anzeige zur visuellen Darstellung in einem Gehäuse der Erfassungseinrichtung (3) oder der Übertragungseinrichtung (8) angeordnet ist.
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3 zeigt den prinzipiellen Aufbau des Systems (1) zur Bodenverdichtung. In 3 sind auch die Bodenverdichtungsvorrichtung (2) und ein mobiles Gerät (12) gezeigt. Allerdings sind diese nicht Teil des Systems, sondern nur zur besseren Verständlichkeit gezeigt.
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Das System umfasst zumindest die Erfassungseinrichtung (3), die Verarbeitungseinrichtung (5) und die Übertragungseinrichtung (8). Es ist deshalb denkbar, dass das System beispielsweise unabhängig von einer Bodenverdichtungsvorrichtung (2) im Handel erworben werden kann. Zur Anwendung des Systems muss lediglich sichergestellt sein, dass die Signale der Übertragungseinrichtung (8) von der Bodenverdichtungsvorrichtung (2) empfangen und verarbeitet werden können.
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Das System (1) kann deshalb von Nutzern als Zubehör für eine bereits vorhandene Bodenverdichtungsvorrichtung (2) erworben und eingesetzt werden. Sofern der Nutzer bereits mehrere fernsteuerbare Bodenverdichtungsvorrichtungen (2) im Besitz hat, kann das System flexibel mit einer jeweils für die jeweilige Anwendung ausgewählten Bodenverdichtungsvorrichtung eingesetzt werden. Das System kann hierzu Mittel vorsehen, um eine Frequenz oder eindeutige Zuordnung zu einer Bodenverdichtungsvorrichtung einzustellen. Auf diese Weise wird sichergestellt, dass lediglich die gewünschte Bodenverdichtungsvorrichtung (2) gesteuert wird und nicht andere zufällig in der Nähe befindliche Maschinen fälschlicherweise Steuerbefehle ausführen.
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Wie in 3 gezeigt, erfasst die Erfassungseinrichtung (3) die Position der Bodenverdichtungsvorrichtung (2) sowie einen Bodenbereich (4). Diese Daten (7) werden an die Verarbeitungseinrichtung (5) weiter geleitet. Die Weiterleitung kann drahtgebunden oder auch auf geeignete Weise drahtlos erfolgen. Sofern ein Nutzer die zu verdichtende Fläche (10) aus dem erfassten Bodenbereich (4) ausgewählt, d.h. definiert hat, kann die Verarbeitungseinrichtung (5) einen Fahrweg errechnen, mit welchem die Bodenverdichtungsvorrichtung (2) die zu verdichtende Fläche abfahren kann, wenn der Nutzer das Startsignal gibt.
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Zum Austausch der Daten mit dem Nutzer kann die Verarbeitungseinrichtung (5) mit einem mobilen Gerät (12) kommunizieren. Die Aufgabe der Kommunikation kann aber alternativ auch mittels der Übertragungseinrichtung (8) übernommen werden.
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Um die Bodenverdichtungsvorrichtung (2) zu steuern, sendet die Verarbeitungseinrichtung (5) Steuersignale (6) an die Übertragungseinrichtung (8), welche dann entsprechende Steuersignale an die Bodenverdichtungsvorrichtung (2) sendet.
Die Übertragungseinrichtung (8) kann in einer Variante durch die Fernsteuerung der Bodenverdichtungsvorrichtung (2) gebildet sein. Hierzu kann die Fernsteuerung eingerichtet sein, um die Steuersignale (6) der Verarbeitungseinrichtung zu empfangen, beispielsweise über ein Empfangsmodul zum drahtlosen Empfang oder eine Möglichkeit zum Aufbau einer Kabelverbindung zur Verarbeitungseinrichtung.
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Nach Beginn der Verdichtungsarbeit überwacht die Erfassungseinrichtung weiter den erfassten Bodenbereich. Dies kann laufend oder in festgelegten Zeitabständen erfolgen, die kurz genug sind, um auf mögliche Abweichungen vom Fahrweg schnell reagieren zu können.
Ferner dient diese Überwachung auch dazu, um eventuelle Gefahrensituationen erkennen zu können. Beispielsweise wenn sich eine Person oder andere Maschine in den vorausberechneten Fahrweg oder auf die zu verdichtende Fläche bewegt. Die Erfassungseinrichtung und/oder die Verarbeitungseinrichtung sind deshalb dafür eingerichtet, Gefahrensituationen, insbesondere Veränderungen auf der zu verdichtenden Fläche zu erkennen und die Bodenverdichtungsvorrichtung (2) selbsttätig zu stoppen. Bevorzugt wird in diesem Fall ein Signal an den Nutzer augesendet, beispielsweise als Tonsignal oder optisches Signal wie z.B. einer Warnleuchte. Alternativ kann auch auf dem mobilen Gerät ein Signal ausgegeben werden, wie z.B. eine Anzeige auf dem Display des mobilen Geräts oder einem akustischen Warnsignal.
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Zur Erhöhung der Sicherheit kann die Erfassungseinrichtung mit zwei Erfassungsmitteln, z.B. optischen Kameras ausgestattet sein. Dadurch könnte in einer Variante einerseits ein dreidimensionales Bild aufgenommen werden. In einer anderen Variante könnte die Ausfallsicherheit bei Defekt einer Kamera erhöht werden.
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Die Bodenverdichtungsvorrichtung (1) kann mit einem Positionsempfänger wie beispielsweise einem GPS-Empfänger und einem Speichermodul versehen sein. Der Positionsempfänger kann die absoluten Positionsdaten ermitteln, so dass diese im Speichermodul abgelegt werden können. Auf diese Weise kann die Verdichtungsarbeit dokumentiert werden. Ferner kann das Speichermodul auch dazu eingerichtet sein, um die Verdichtungsdaten einer Verdichtungsmesseinrichtung zu speichern. Moderne Bodenverdichtungsvorrichtungen sind häufig mit einer Verdichtungsmesseinrichtung ausgestattet, die eine relative oder absolute Verdichtung messen. Diese Daten sind zur Dokumentation der durchgeführten Verdichtungsarbeit hilfreich.
Die Positions- und/oder Verdichtungsdaten können in einer Variante mit einer Sendeeinrichtung beispielsweise an einen zentralen Rechner oder auch an das mobile Gerät oder die Verarbeitungseinrichtung gesendet und dort gespeichert werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 10317160 A1 [0003]
- DE 102015122149 [0004]