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Die Erfindung geht aus von einem Steckverbinder mit Federkontakt nach dem Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs 1.
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Derartige Steckverbinder dienen zur Kontaktierung und Verbindung elektrischer Leitungen oder Leiter. Dazu bestehen Steckverbinder meist aus einem isolierenden Grundkörper, welcher in ein Gehäuse eingesetzt werden kann. Alternativ bildet der isolierende Grundkörper des Steckverbinders direkt das Gehäuse. Zur Kontaktierung elektrischer Leitungen oder Leiter werden solche Steckverbinder mit korrespondierenden Gegensteckverbindern verbunden.
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In dem Grundkörper des Steckverbinders sind elektrische Kontakte vorgesehen, welche mit den zu verbindenden Leitungen oder Leitern elektrisch leitend verbunden werden. Zur Verbindung der elektrischen Leitungen oder Leiter sind zumeist Federkontakte vorgesehen, die mit den elektrischen Kontakten verbunden sind. Man könnte auch sagen, dass die Federkontakte am elektrischen Kontakt angeformt sind. Je nach Ausführung sind verschiedene Arten von Federkontaktelementen vorgesehen, die zur Kontaktierung der Leitungen oder Leiter dienen. Zweckmäßig sind die Federkontaktelemente so ausgebildet, dass die Verbindung mit den Leitungen oder den Leitern wieder lösbar ist.
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Stand der Technik
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Die
DE 10 2007 009 082 C5 zeigt einen mehrpoligen elektrischen Steckverbinder mit einem Federkontakt, wobei für jeden Leiter, der mit dem Steckverbinder verbunden werden soll, eine erste Öffnung vorgesehen ist, die dafür ausgelegt ist, den Leiter aufzunehmen. Eine zweite Öffnung, die parallel zu der ersten Öffnung verläuft, ist dafür ausgelegt ist, einen Betätiger aufzunehmen, der - durch Gleiten in der zweiten Öffnung - entsprechend seiner Position auf einen Federkontakt des Steckverbinders einwirkt, um den Leiter mit dem Steckverbinder zu verriegeln oder ihn vom Steckverbinder zu lösen. Das Lösen des Leiters vom Federkontakt erfolgt mittels eines Werkzeuges, welches zum Aufhebeln des Betätigungsstiftes dient.
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Die
DE 20 2006 009 460 U1 beschreibt eine Anschlussvorrichtung für Leiter, welche aus einer Stromschiene, einer Klemmfeder und einem kombinierten, beweglichen Rast- und Auslöseelement besteht und eine werkzeuglose Klemmung einer Leitung ermöglicht.
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Die
EP 0 303 818 A2 offenbart eine schraubenlose Anschluss- und/oder Verbindungsklemme mit einer Stromschiene und mindestens einer Klemmfeder, welche mittels Auslösewerkzeuges, welches innerhalb eines Bolzens geführt wird, geöffnet wird.
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Aus der
DE 27 06 482 C2 ist eine schraubenlosen Anschluss- und/oder Verbindungsklemme bekannt. Diese Anschlussklemme entspricht einem Kontaktelement und wirkt zusammen mit einer Klemmfeder auf eine Stromschiene.
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Nachteilig am Stand der Technik ist, dass die bekannten Lösungen sehr viel Platz in Anspruch nehmen, welcher bei der auf dem Markt gewünschten Miniaturisierung nicht zur Verfügung steht.
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Aufgabenstellung
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Aufgabe der Erfindung ist es, einen kleinen Steckverbinder mit Federkontakten zur Kontaktierung elektrischer Leiter vorzustellen, bei welchem der Anschluss und das Lösen der anzuschließenden Leiter ohne die Zuhilfenahme von Werkzeug möglich sind. Die kleinen Steckverbinder sollen dieselbe Anzahl von elektrischen Kontakten bieten wie die bisher bekannten größeren Steckverbinder.
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Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst.
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Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Bei der vorliegenden Erfindung handelt es sich um einen Steckverbinder, bestehend aus einem isolierenden Grundkörper und wenigstens einem elektrischen Kontakt. Der Grundkörper weist mindestens eine erste Öffnung als Leiteraufnahmeöffnung auf, in welcher der elektrische Kontakt aufgenommen ist, wobei der elektrische Kontakt einen Federkontakt zum Anklemmen von Leitern aufweist. Der Federkontakt weist ein erstes Schenkelende und ein zweites Schenkelende auf, wobei das erste Schenkelende den elektrischen Kontakt berührt und das zweite Schenkelende eine käfigförmig geschlossene Ausnehmung aufweist, die dadurch gebildet ist, dass das zweite Schenkelende derart auf das erste Schenkelende zu gebogen ist, dass sich das erste Schenkelende durch die Ausnehmung des zweiten Schenkelendes hindurch erstreckt. Dabei fixiert der Federkontakt den Leiter und kontaktiert diesen elektrisch.
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Der elektrische Kontakt weist eine erste Seite auf, welche als Kabelanschlussseite ausgebildet ist. Die Kabelanschlussseite ist dabei im Inneren des Grundkörpers aufgenommen. Eine zweite Seite des elektrischen Kontakts ist als Stift- oder Buchsenkontakt ausgebildet und ragt in eine Steckseite des Grundkörpers. Die Steckseite des Grundkörpers dient zum Stecken und Kontaktieren des Steckverbinders mit einem korrespondierenden Gegensteckverbinder.
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Die Leiteraufnahmeöffnung, welche auf der Kabelanschlussseite angeordnet ist, ermöglicht einen Zugriff auf das Kontaktelement und dient der Aufnahme eines elektrischen Leiters durch die erste Öffnung. So kann eine Verbindung des elektrischen Leiters mit dem elektrischen Kontakt hergestellt werden.
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Erfindungsgemäß ist der Federkontakt eine verschlankte Käfigzugfeder mit bereichsweise parallel verlaufendem ersten Schenkelende und zweiten Schenkelende. Das generelle Prinzip und die Funktionsweise einer Käfigzugfeder ist im Stand der Technik, beispielsweise durch die
DE 27 06 482 C2 , hinreichend dem Fachmann bekannt. Federkontakte in Form von Käfigzugfedern lassen sich mit einfachen Werkzeugen, wie Schraubendrehern, Nägeln, Stiften, Betätigern oder ähnlichem, öffnen um einen elektrischen Leiter sicher zu fixieren. Der im Stand der Technik bekannte Federkontakt weist dafür ein erstes Schenkelende und ein zweites Schenkelende auf, wobei das erste Schenkelende den elektrischen Kontakt berührt und das zweite Schenkelende eine käfigförmig geschlossene Ausnehmung aufweist, die dadurch gebildet ist, dass das zweite Schenkelende derart auf das erste Schenkelende zu gebogen ist, dass sich das erste Schenkelende durch die Ausnehmung des zweiten Schenkelendes hindurch erstreckt. Das Werkzeug wirkt zum Öffnen auf das zweite Schenkelende ein und drückt dieses in Richtung des ersten Schenkelendes. So ragt die käfigförmige Ausnehmung in die erste Öffnung und ermöglicht ein Einführen und Fixieren eines elektrischen Leiters.
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Jedoch sind die im Stand der Technik bekannten Käfigzugfedern im Bereich des Bogens zwischen den beiden Schenkelenden sehr bauchig ausgestaltet. Zudem ist eine deutliche Abknickung, annährend 90° oder kleiner, des zweiten Schenkelendes notwendig, damit das erste Schenkelende durch die Ausnehmung des zweiten Schenkelendes hindurch gesteckt werden kann. Für den Fachmann gab es bisher keine Veranlassung dieses zu ändern, da genügend Bauraum in Steckverbindergehäusen beziehungsweise Steckverbindergrundkörpern zur Verfügung stand. Im Rahmen der Weiterentwicklung von Maschinen und Steckverbindern sowie dem Trend zur Miniaturisierung steht dieser Bauraum jedoch nicht mehr zur Verfügung. Folglich ergab sich ein der Wunsch nach einer schmal bauenden Käfigzugfeder, um einerseits der sicheren Fixierung und andererseits dem begrenzten Bauraum gerecht zu werden.
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Dieser Wunsch wurde durch den erfindungsgemäßen Federkontakt mit den bereichsweise parallel verlaufenden Schenkelenden erfüllt. Durch den bereichsweisen, annährend parallelen Verlauf des ersten Schenkelendes und des zweiten Schenkelendes ist der Federkontakt im Bereich der Steckseite schmaler als die bekannten Käfigzugfedern. Zudem ist die Abknickung des zweiten Schenkelendes aufgeweitet worden, sodass es sich hierbei um einen stumpfen Winkel handelt. Dabei ist ein stumpfer Winkel größer als 90° und kleiner als 180°: Bevorzugt handelt es sich bei dem geweiteten Winkel um einen Winkel zwischen 110° und 160°. Idealerweise ist der Winkel größer 130° und kleiner 140°. Bei dem geweiteten Winkel in Kombination mit den bereichsweise parallelen Schenkelenden vergrößert sich die Bauraumersparnis deutlich. In dieser Ausgestaltung ist der Federkontakt fertigungstechnisch einfach und kostengünstig herstellbar.
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Dieser erfindungsgemäße Federkontakt ermöglicht durch seine Form zusätzlich noch eine Verschleißminimierung an dem Betätiger sowie eine Kraftabsenkung beim eigentlichen Betätigen des Betätigers. Dadurch werden die Lebensdauer des Steckverbinders und zeitgleich eine Erleichterung des Bestückungsprozesses für einen Anwender erzielt.
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In einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung weist der Federkontakt zudem eine weitere Abknickung im Bereich der Ausnehmung auf. Auch diese weitere Abknickung ist als stumpfer Winkel ausgebildet. Dabei ist der stumpfen Winkel größer als 90° und kleiner als 180°: Bevorzugt handelt es sich um einen Winkel zwischen 100° und 150°. Idealerweise ist der Winkel größer 105° und kleiner 120°. Bei dem geweiteten Winkel in Kombination mit den bereichsweise parallelen Schenkelenden und der weiteren Abknickung vergrößert sich die Bauraumersparnis noch deutlicher. In dieser Ausgestaltung ist der Federkontakt fertigungstechnisch einfach und kostengünstig herstellbar.
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Der Steckverbinder weist bevorzugter Weise eine zweite Öffnung auf. Die zweite Öffnung ist neben einer der Seitenflächen auf der Kabelanschlussseite des Steckverbinders angeordnet. Im Grundkörper ist vorzugsweise dieselbe Anzahl erster und zweiter Öffnungen vorhanden wie elektrische Kontakte im Grundkörper aufgenommen sind. Jeweils eine erste Öffnung und eine zweite Öffnung sowie ein elektrischer Kontakt sind einander zugeordnet.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist in der zweiten Öffnung ein Betätiger angeordnet. Die zweite Öffnung dient der Betätigung des elektrischen Kontakts. Alternativ kann die zweite Öffnung zum Einführen eines zweckmäßigen Werkzeugs - zum Beispiel eines Schraubendrehers, eines Nagels, eines Stifts oder ähnlichem - ausgelegt sein, um damit auf den elektrischen Kontakt einzuwirken und dieses zu öffnen. Bei geöffnetem elektrischen Kontakt kann so ein elektrischer Leiter über die Leiteraufnahmeöffnung eingeführt und mit dem elektrischen Kontakt verbunden werden.
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In einer besonders bevorzugten Ausgestaltung ist die erste Öffnung neben der zweiten Öffnung in der Mitte der Kabelanschlussseite angeordnet. Dadurch ist die Möglichkeit des Einwirkens des Betätigers auf den Federkontakt optimal gewährleistet.
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Der Steckverbinder weist bevorzugt mindestens eine dritte Öffnung auf, wobei die dritte Öffnung Zugriff auf den zugeordneten Federkontakt ermöglicht. Im Grundkörper ist vorzugsweise dieselbe Anzahl erster, zweiter und dritter Öffnungen vorhanden wie elektrische Kontakte im Grundkörper aufgenommen sind. Jeweils eine erste Öffnung, eine zweite Öffnung, eine dritte Öffnung, sowie ein elektrischer Kontakt sind einander zugeordnet.
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Dabei ist vorteilhafter Weise die dritte Öffnung neben einer der Seitenflächen auf der Kabelanschlussseite des Steckverbinders angeordnet. Alternativ oder ergänzend ist die dritte Öffnung hinsichtlich der ersten Öffnung und der zweiten Öffnungen mittig auf der Kabelanschlussseite des Steckverbinders angeordnet. Mittig bezieht sich dabei auf die Position der dritten Öffnung auf der Kabelanschlussseite zwischen den beiden Seitenflächen.
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Eine bevorzugte Ausgestaltung des Erfindungsgegenstands sieht vor, dass die dritte Öffnung zur Aufnahme eines Prüfmittels oder eines Brückenmittels geeignet ist.
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Die dritte Öffnung des Steckverbinders ist vorzugsweise neben der zweiten Öffnung angeordnet. Dabei ist die dritte Öffnung mittig auf einer Anschlussseite, genauer der Kabelanschlussseite, gegenüber der Steckseite des Steckverbinders angeordnet. Mittig bedeutet, dass sich die dritte Öffnung zentral auf der Kabelanschlussseite zwischen den beiden Seitenflächen befindet. Besonders vorteilhaft sind alle dritten Öffnungen nebeneinander in ein bis zwei Reihen angeordnet, so dass diese nahe beieinanderliegen. So ergeben sich besonders kurze Wege für eine Überbrückung von elektrischen Kontakten. So kann die dritte Öffnung zur Überbrückung mehrerer Kontakte dienen.
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Die dritte Öffnung kann als Prüföffnung verwendet werden. Mit einem geeigneten Prüfgerät kann eine Prüfspitze oder eine Messspitze in die dritte Öffnung eingeführt werden. Elektrische Messungen können so direkt am Kontakt vorgenommen werden ohne den Steckverbinder zu Dekontaktieren oder einen angeschlossenen Leiter zu entfernen.
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Als besonders vorteilhaft hat es sich in der Praxis erwiesen, dass der Federkontakt aus einem Flachmaterial, insbesondere einem Flachmaterial mit federnden Eigenschaften, besteht. Dieses Flachmaterial ist stabil ausgeführt. Bevorzugter Weise ist das Material elektrisch leitfähig. Bevorzugter Weise handelt es sich um ein Metall, um die optimale elektrische Leitfähigkeit zu erzielen. Alternativ kann auch ein isolierendes Material, beispielsweise einen Kunststoff, verwendet werden. Zudem ist der Federkontakt durch diese Ausgestaltung schnell, einfach, kostengünstig und ressourcenschonend herstellbar.
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In einer vorteilhaften Ausgestaltung ist der Betätiger prismenförmig. Diese Form hat sich in der Praxis als sinnvoll erwiesen, da sie in der dazugehörigen Öffnung optimal gleiten kann ohne sich zu Verdrehen oder zu verkanten. Endseitig befindet sich am Betätiger wenigstens eine Anformung, mit welcher der Federkontakt geöffnet werden kann. Der Betätiger weist nahe der Anformung eine Ausnehmung auf, in welcher der Federkontakt ausweichen kann, um in seinen Ausgangszustand zurückzukehren.
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Die Ausnehmung ist zur zumindest bereichsweisen Aufnahme des Federkontakts vorgesehen. Der Federkontakt und der Betätiger sind so zueinander angeordnet, dass der Federkontakt entlastet ist, wenn er weit möglichst in der Ausnehmung des Betätigers aufgenommen ist. Durch die lineare Bewegung des Betätigers wird der Federkontakt beim Herausgleiten aus der Ausnehmung mittels Druck durch die Anformung gespannt.
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Der Steckverbinder der vorliegenden Erfindung kann folglich zwei Zustände aufweisen: einen ersten, geöffneten Zustand, sowie einen zweiten, geschlossenen Zustand. Im ersten, geöffneten Zustand ist der Federkontakt im Grundkörper gespannt, sodass ein elektrischer Leiter durch die erste Öffnung in den Steckverbinder eingefügt werden kann. Im zweiten, geschlossenen Zustand ist der Federkontakt entlastet. Ein in den Federkontakt eingeführter elektrischer Leiter ist fest mit dem Federkontakt im Grundköper verklemmt und mit dem Steckverbinder verbunden.
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Bevorzugter Weise weist der Betätiger eine Ausnehmung zur Einführung eines Werkzeugs zum Verschieben des Betätigers auf. Mittels des Werkzeugs ist der Betätiger in seiner zweiten Öffnung linear verschiebbar angeordnet.
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Eine vorteilhafte Ausgestaltung des Steckverbinders sieht vor, dass dieser in einen Halterahmen einsetzbar ist und zur Fixierung in dem Halterahmen mindestens eine Rastnase aufweist. Der Steckverbinder kann vorteilhafter Weise als Steckverbindermodul ausgebildet sein. Halterahmen sind beispielsweise auch unter dem Begriff Steckverbindermodularrahmen bekannt. Die
DE 19 707 120 C1 offenbart einen solchen Halterahmen mit entsprechend ausgestalteten Steckverbindermodulen. Diese Ausgestaltung ermöglicht ein möglichst breites Produktportfolio und auch eine einfache Handhabung der modularen Steckverbinder in Bezug auf die Kontaktierung mit einem elektrischen Leiter.
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Ausführungsbeispiel
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. Es zeigen:
- 1 eine perspektivische Darstellung des Standes der Technik
- 2 ein erfindungsgemäßer Federkontakt
- 3 ein Steckverbinder
- 4 eine Schnittdarstellung durch den Steckverbinder
- 5 ein Steckverbindermodul
- 6a-c eine Schnittdarstellung durch das Steckverbindermodul
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Die Figuren enthalten teilweise vereinfachte, schematische Darstellungen. Zum Teil werden für gleiche, aber gegebenenfalls nicht identische Elemente identische Bezugszeichen verwendet. Verschiedene Ansichten gleicher Elemente könnten unterschiedlich skaliert sein.
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Die 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Federkontakts 5' in Form einer Käfigzugfeder, wie sie im Stand der Technik bekannt ist. Der Federkontakt 5' verfügt über ein erstes Schenkelende 5.1 ‚und ein zweites Schenkelende 5.2‘. Das erste Schenkelende 5.1' und das zweite Schenkelende 5.2' laufen spitzwinklig auseinander. Damit das erste Schenkelende 5.1 ‚durch die Ausnehmung des zweiten Schenkelendes 5.2‘ hindurch gesteckt werden kann, muss das zweite Schenkelende 5.2' entsprechend abgeknickt sein. Die Abknickung im zweiten Schenkelende 5.2' beträgt etwa 75°.
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Die 2 zeigt einen erfindungsgemäßen Federkontakt 5. Dieser verfügt wie der Federkontakt 5' aus dem Stand der Technik über ein erstes Schenkelende 5.1 und ein zweites Schenkelende 5.2. Das erste Schenkelende 5.1 und das zweite Schenkelende 5.2 laufen bereichsweise parallel zueinander und sind mittels eines Bogens miteinander verbunden. Damit das erste Schenkelende 5.1 durch die Ausnehmung des zweiten Schenkelendes 5.2 hindurch gesteckt werden kann, ist das zweite Schenkelende 5.2 doppelt abgeknickt. Die beiden Abknickungen des zweiten Schenkelendes 5.2 entsprechen dabei jeweils einem stumpfen Winkel. Die eine Abknickung weist einen Winkel von etwa 130° auf. Die andere Abknickung, welche sich im Bereich der Ausnehmung befindet, weist einen Winkel von ca. 115° auf. Das erste Schenkelende 5.1 ist an dem Ende, welches durch die Ausnehmung hindurchgesteckt wird, verjüngt, um den Bewegungsraum reibungsarm auszugestalten.
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In der 3 ist eine perspektivische Darstellung einer ersten Ausgestaltung eines Steckverbinders 1 gezeigt. Bei dieser Variante handelt es sich um einen festpoligen Kontakteinsatz mit sechzehn elektrischen Kontakten 2 (nicht gezeigt), sowie ersten Öffnungen 3. Bei den ersten Öffnungen 3 handelt es sich um Öffnungen zur Aufnahme elektrischer Leiter. Die Anzahl der Kontakte 2 und dazugehöriger ersten Öffnungen 3 ist hier nur exemplarisch dargestellt und kann jede beliebige natürliche, ganze Zahl größer Null sein.
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Der Kontakteinsatz verfügt über zwei lange parallele und zwei kurze parallele Seiten. An den Seitenflächen der langen Seiten des Steckverbinders 1 sind jeweils zweite Öffnungen 4, besser in 4 zu sehen, mit darin aufgenommenen Betätigern 6 gezeigt. Die Anzahl der zweiten Öffnungen 4 sind identisch mit der Anzahl an ersten Öffnungen 3. Die Betätiger 6 können sich in zwei verschiedenen Zuständen befinden. In der 3 befinden sich alle Betätiger 6 in einem betätigten Zustand. Der Steckverbinder selbst weist analog ebenfalls zwei Zustände auf, einen ersten, offenen Zustand und einen zweiten, geschlossenen Zustand. Im zweiten, geschlossenen Zustand ist der Federkontakt 5 entlastet. Ein in den Federkontakt 5 eingeführter elektrischer Leiter ist fest mit dem Federkontakt im Grundköper verklemmt und mit dem Steckverbinder 1 verbunden. Der Betätiger 6 ist so weit wie möglich im Steckverbinder 1 aufgenommen. Im ersten, geöffneten Zustand, in der 4 zusehen, ist der Federkontakt 5 im Grundkörper gespannt, sodass ein elektrischer Leiter durch die erste Öffnung 3 in den Steckverbinder 1 eingefügt werden kann. Der Betätiger 6 ragt bereichsweise aus dem Grundkörper des Steckverbinders 1 heraus.
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Die 4 zeigt eine Schnittdarstellung durch einen festpoligen Kontakteinsatz, ähnlich dem in der 3 gezeigten. In der Mitte des Kontakteinsatzes sind nebeneinander zwei erste Öffnungen 3 angeordnet.
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Die ersten Öffnungen sind jeweils durch ein Verbindungsstück 8 mit den unterhalb der ersten Öffnung 3 angeordneten elektrischen Kontakten 2 verbunden. Rechts beziehungsweise links davon befindet jeweils eine zweite Öffnung 4 mit einem darin aufgenommenen Betätiger 6. Im Bereich zwischen der ersten Öffnung 3 und der zweiten Öffnung 4 ist jeweils ein Federkontakt 5 angeordnet. Der Federkontakt 5 kontaktiert mit dem ersten Schenkelende 5.1 das Verbindungsstück 8 zum elektrischen Kontakt 2. Das Verbindungsstück 8 und der elektrische Kontakt 2 sind in diesem Ausführungsbeispiel als ein Teil ausgebildet.
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Die Betätiger 6 auf der linken Seite des Bildes befinden in einem betätigten Zustand. In diesem Zustand ist der Federkontakt 5 entlastet. Dieser Zustand wird auch bei eingeführtem Leiter erreicht, wodurch dieser sicher gehalten ist. Dieser Fall ist in den Figuren nicht gezeigt. Für den entlasteten Zustand taucht der Federkontakt 5 im Bereich der beiden Abknickungen des zweiten Schenkelendes 5.2 in eine Ausnehmung 6.2 des Betätigers 6. In diesem Zustand ist der Verlauf der beiden Schenkelenden 5.1 und 5.2 annährend parallel. Die Ausnehmung 6.2 ist dabei so ausgestaltet in ihrer Kontur, dass der Federkontakt 5 vollständig entlastet ist, sodass keine drückende Kraft mehr auf jenen einwirkt. Die käfigförmige Ausnehmung des zweiten Schenkelendes 5.2 ragt, wenn überhaupt, nur minimal in die erste Öffnung 3. Ein Einführen oder Lösen eines elektrischen Leiters ist nicht möglich.
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Hingegen befindet sich die Betätiger 6 auf der rechten Bildseite im offenen Zustand, in welchem auch der Federkontakt 5 gespannt ist. Für den gespannten Zustand wird der Federkontakt 5 im Bereich der Abknickungen mit dem stumpferen Winkel mittels einer Anformung 6.1 in Richtung der ersten Öffnung 3 gedrückt. Die käfigförmige Ausnehmung des zweiten Schenkelendes 5.2 ragt nun möglichst weit in die erste Öffnung 3 um eine Einführen oder Lösen eines elektrischen Leiters so leicht wie möglich zu gestalten. Idealerweise wird das zweite Schenkelende 5.2 so weit in Richtung des ersten Schenkelendes 5.1 gedrückt, bis die klein-winkligere Abknickung auf Höhe des ersten Schenkelendes 5.1 sich befindet und bis ein eingeführter Leiter durch die erste Öffnung 3 beziehungsweise die käfigförmige Ausnehmung des zweiten Schenkelendes 5.2 passt.
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Die Anformung 6.1 ist in diesem Ausführungsbeispiel im Querschnitt trapezförmig beziehungsweise im Dreidimensionalen betrachtet gleicht sie einem Pyramidenstumpf. Andere geometrische Ausgestaltungen der Anformung 6.1, beispielsweise pyramiden- oder kegelförmig oder die Form einer Halbkugel, sind denkbar, so lange die gewünschte, den Federkontakt 5 zusammendrückende Kraft erzielt wird.
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Der Steckverbinder 1 ist in der 5 als Steckverbindermodul ausgestaltet zu sehen. Die Ausgestaltung als Steckverbindermodul ist eine alternative Variante zur Ausgestaltung des Steckverbinders 1 als festpoliger Kontakteinsatz. In ihrem Aufbau ähneln sich der festpolige Kontakteinsatz und das Steckverbindermodul. Bei dieser Variante handelt es sich um ein Steckverbindermodul mit fünf elektrischen Kontakten 2 (nicht gezeigt), sowie ersten Öffnungen 3. Bei den ersten Öffnungen 3 handelt es sich um Öffnungen zur Aufnahme elektrischer Leiter. Die Anzahl der Kontakte 2 und dazugehöriger ersten Öffnungen 3 ist hier nur exemplarisch dargestellt und kann jede beliebige natürliche, ganze Zahl größer Null sein. Die Verbindung zwischen den ersten Öffnungen 3 und den elektrischen Kontakten 2 erfolgt analog über jeweils ein Verbindungsstück 8, wie in den 6a-c zu sehen. Dieses gilt auch für den Federkontakt 5, welcher mit dem ersten Schenkelende 5.1 das Verbindungsstück 8 zum elektrischen Kontakt 2 kontaktiert. In diesem Ausführungsbeispiel sind das Verbindungsstück 8 und der elektrische Kontakt 2 jeweils als ein eigenes Teil ausgebildet, welche miteinander verbunden sind. Hier ist das Verbindungsstück 8 insbesondere als Stromschiene ausgestaltet.
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Das Steckverbindermodul verfügt über zwei lange parallele und zwei kurze parallele Seiten. An den Seitenflächen der kurzen Seiten ist jeweils eine Rastnase zur Fixierung in einem Halterahmen angeformt. Halterahmen sind im Stand der Technik, beispielsweise aus der
EP 0 860 906 B1 , der
DE 10 2015 114 703 A1 oder der
EP 1 801 927 B1 , hinreichend bekannt. An einer Seitenfläche der langen Seiten des Steckverbindermoduls sind jeweils zweite Öffnungen
4, besser in einer der
6a-c zu sehen, mit darin aufgenommenen Betätigern
6 gezeigt. Die Betätiger
6 können sich in zwei verschiedenen Zuständen befinden. In der
5 befinden sich alle Betätiger
6 in einem betätigten Zustand.
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Mittig im Steckverbindermodul und parallel zu den zweiten Öffnungen 4 sind die ersten Öffnungen 3 angeordnet, sodass sich immer eine erste Öffnung 3 und eine zweite Öffnung 4 einander gegenüberliegen. Die Anzahl der zweiten Öffnungen 4 ist identisch mit der Anzahl an ersten Öffnungen 3. An der Seitenfläche der zweiten langen Seiten des Steckverbindermoduls sind jeweils dritte Öffnungen 7 angeordnet. Diese dienen als Prüf- oder Messöffnungen und haben, ebenso wie die ersten Öffnungen 3 Zugriff auf den elektrischen Kontakt 2, zu sehen in den 6a-c.
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Die 6a-c sind Schnittdarstellungen der 5 mit unterschiedlichen Zuständen in Abhängigkeit von der Position des Betätigers 6 und damit auch von der Position des Federkontakts 5. Diese unterschiedlichen Positionen beziehungsweise Zustände des Betätigers 6 sind analog auch in festpoligen Kontakteinsätzen gemäß der 3 und 4 möglich. In der 6a zeigt den Betätiger 6 im offenen Zustand, in welchem der Federkontakt 5 entlastet ist. In einer Zwischenposition ist der Betätiger 6 in der 6b dargestellt. Der Betätiger 6 ist schon bereichsweise im Grundkörper des Steckverbindermoduls aufgenommen, jedoch noch nicht im betätigten Zustand angekommen. Der Federkontakt 5 ist teilweise gespannt. Im betätigten Zustand befindet sich der Betätiger 6 in der 6c. Hier ist der Federkontakt 5 ebenfalls entlastet.
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Auch wenn in den Figuren verschiedene Aspekte oder Merkmale der Erfindung jeweils in Kombination gezeigt sind, ist für den Fachmann - soweit nicht anders angegeben - ersichtlich, dass die dargestellten und diskutierten Kombinationen nicht die einzig möglichen sind. Insbesondere können einander entsprechende Einheiten oder Merkmalskomplexe aus unterschiedlichen Ausführungsbeispielen miteinander ausgetauscht werden.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Steckverbinder
- 2
- elektrischer Kontakt
- 3
- erste Öffnung
- 4
- zweite Öffnung
- 5, 5'
- Federkontakt
- 5.1, 5.1'
- erstes Schenkelende
- 5.2, 5.2'
- zweites Schenkelende
- 6
- Betätiger
- 6.1
- Anformung
- 6.2
- Ausnehmung
- 7
- dritte Öffnung
- 8
- Verbindungsstück
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102007009082 C5 [0004]
- DE 202006009460 U1 [0005]
- EP 0303818 A2 [0006]
- DE 2706482 C2 [0007, 0015]
- DE 19707120 C1 [0033]
- EP 0860906 B1 [0046]
- DE 102015114703 A1 [0046]
- EP 1801927 B1 [0046]