-
Die Erfindung betrifft ein Brillenglas mit einem Körper, der eine Beugungsstruktur enthält, die an einer Körperfläche erstreckt ist, und die durch eine von dem Ort in der Körperfläche abhängige räumliche Modulation des Brechungsindex n(x,y) gebildet ist. Die Erfindung erstreckt sich außerdem auf ein Verfahren zum Ermitteln des Designs eines Brillenglases und ein Herstellungsverfahren für ein Brillenglas.
-
Ein Brillenglas der eingangs genannten Art ist aus der
WO 2015/177370 A1 bekannt. Dort ist ein Brillenglas für eine Beobachtungsperson beschrieben, das einen für das Licht transparenten oder wenigstens teilweise transparenten Körper mit einem Phasenobjekt hat, welches das auf die der Beobachtungsperson abgewandte Seite unter einem Einfallswinkel
α einfallende Licht in eine von der Wellenlänge
λ des Lichts und von dem Einfallswinkel
α des Lichts abhängige Richtung lenkt. Das Phasenobjekt weist eine Vielzahl von Beugungsstrukturen auf, die monochromatisches Licht der Wellenlänge 380nm ≤ λ ≤ 800nm mit der Beugungseffizienz η ≥ 70% in ein und dieselbe Beugungsordnung | m | ≥ 1 beugen, wenn das monochromatische Licht unter einem Einfallswinkel
α auf die der Beobachtungsperson abgewandten Seite des Brillenglases einfällt, der innerhalb eines 15° breiten, von der Wellenlänge des Lichts abhängigen beugungsstrukturspezifischen Winkelintervall liegt.
-
In der
WO 99/34248 A1 ist ein Brillenglas mit übereinanderliegenden holographischen optischen Elementen (HOE) angegeben, die ein Volumengitter bilden, mittels dessen das auf das Brillenglas unter einem bestimmten Einfallswinkel einfallende Licht gebeugt wird, was zu einer Ablenkung des auf das Brillenglas einfallenden Lichts für diesen Einfallswinkel führt.
-
Dier
WO 2014/064163 A1 beschreibt ein Brillenglas mit einer Vielzahl von das Licht beugenden Zonen, die eine unterschiedliche Brechkraft haben.
-
Brillengläser in Form von refraktiven Gleitsichtgläsern ermöglichen einer an Fehlsichtigkeit leidenden Beobachtungsperson, dass diese in unterschiedlichen Entfernungen angeordnete Objekte mit einem mehr oder weniger scharfen Seheindruck betrachten kann, auch wenn die Akkommodationsfähigkeit der Augen dieser Beobachtungsperson z. B. altersbedingt nicht mehr gegeben ist oder starke Einschränkungen aufweist.
-
Für das Design von refraktiven Gleitsichtgläsern werden üblicherweise Sehzonen definiert. Diese Sehzonen beziehen sich auf von der Blickrichtung einer Beobachtungsperson durchsetzte Bereiche der Oberfläche von einem Gleitsichtglas. Blickt die Beobachtungsperson durch unterschiedliche Sehzonen, so kann diese Beobachtungsperson Objekte in verschiedenen Objektdistanzen scharf sehen, ohne dass ein Auge hierfür über das Akkomodationsvermögen hinaus akkommodiert werden muss.
-
Refraktive Gleitsichtgläser haben in der Regel eine Fernzone, die beim bestimmungsgemäßen Gebrauch dieser Gläser von der Blickrichtung eines Auges einer in die Ferne blickenden Beobachtungsperson durchsetzt wird. Beim Blick durch die Fernzone sollen die für die Beobachtungsperson im Unendlichen angeordnete Objekte scharf auf der Netzhaut abgebildet werden. Darüber hinaus haben refraktive Gleitsichtgläser neben der Fernzone meist auch eine sogenannte Nahzone, die von der Fernzone beabstandet ist und durch die eine Beobachtungsperson beim bestimmungsgemäßen Gebrauch des Gleitsichtglases bei einer maximalen Akkommodation hindurch blickt, um in einer Nahdistanz (z. B. 40 cm) vor den Augen angeordnete Objekte zu beobachten.
-
Zwischen der Nahzone und der Fernzone haben Gleitsichtgläser häufig einen sogenannten Progressionskanal. Dieser Progressionskanal verbindet die Fernzone mit der Nahzone. In dem Progressionskanal ist die Brechkraft des Gleitsichtglases lokal unterschiedlich. Um einer Beobachtungsperson mit der Gleitsichtbrille ein weites Sehfeld zur Verfügung zu stellen, wird grundsätzlich angestrebt, dass der Progressionskanal möglichst breit ist. Die erzielbare Breite des Progressionskanals ist jedoch aufgrund des differentialgeometrischen Satzes von Minkwitz beschränkt. Aus diesem mathematischen Satz folgt, dass eine Beobachtungsperson mit zunehmender Breite des Progressionskanals nicht korrigierbare astigmatische Abbildungsfehler, d. h. einen durch den Satz von Minkwitz bedingten Astigmatismus in Kauf nehmen muss. Der Abbildungsqualität von refraktiven Gleitsichtgläsern und der möglichen Ausdehnung der Nahbereichs- und Fernbereichszone von refraktiven Gleitsichtgläsern sind deshalb grundsätzliche Grenzen gesetzt.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Brillenglas für eine Beobachtungsperson bereitzustellen, dessen optische Wirkung für unterschiedliche Blickrichtungen mit einer verbesserten Abbildungsqualität an die Bedürfnisse der Beobachtungsperson angepasst werden kann, und ein Verfahren zum Ermitteln des Designs eines solchen Brillenglases sowie ein Herstellungsverfahren für ein solches Brillenglas anzugeben.
-
Unter der optischen Wirkung von einem Brillenglas wird dabei vorliegend die Eigenschaft verstanden, Licht abzulenken.
-
Diese Aufgabe wird mit dem in Anspruch 1 angegebenen Brillenglas dem in Anspruch 26 angegebenen Verfahren zum Ermitteln des Designs eines Brillenglases und das in Anspruch 32 angegebene Herstellungsverfahren gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
Der Erfindung liegt der Gedanke zugrunde, dass einer Beobachtungsperson, die über kein Akkomodationsvermögen oder ein lediglich eingeschränktes Akkomodationsvermögen verfügt, unterschiedliche Entfernungsbereiche scharf visualisiert werden können, wenn die den Objektbereich abbildenden Lichtstrahlen nicht durch Brechung, sondern durch Beugung abgelenkt werden.
-
Unter der Beugung von Licht wird vorliegend das physikalische Phänomen der durch ein Phasenobjekt hervorgerufenen Veränderung der Phase des Lichts aufgrund von Wechselwirkungen zwischen Licht und Materie verstanden. Ein Phasenobjekt ist dabei ein vorzugsweise transparentes Objekt, das die Phase des Lichts beeinflusst bzw. verändert. Damit Licht an einem Phasenobjekt gebeugt wird, muss das Phasenobjekt eine Beugungsstruktur aufweisen. Eine solche Beugungsstruktur stellt eine regelmäßige oder auch unregelmäßige räumliche Modulation des komplexen Brechungsindex dar, z. B. in Form eines Gitters, das sich in einer Dimension oder in zwei Dimensionen (ebenes Gitter) oder in drei Dimensionen erstrecken kann (Volumengitter).
-
Eine Beugungsstruktur beugt das Licht in Abhängigkeit von dem Einfallswinkel des Lichtes, unter dem es auf die Beugungsstruktur auftrifft, und in Abhängigkeit von der Wellenlänge λ des Lichts. Wenn Licht an einer Beugungsstruktur gebeugt wird, so kann es aufgrund von konstruktiver Interferenz in eine oder mehrere unterschiedliche, diskrete Richtungen abgelenkt werden. Diese Richtungen werden vorliegend Beugungsordnungen genannt und nach allgemeiner Konvention mit ganzen Zahlen 0, ±1, ±2, ±3, ... bezeichnet, wobei die zentrale Ordnung mit 0 bezeichnet wird, und alle weiteren Ordnungen durchnummeriert werden.
-
Unter der Beugung des Lichtes in eine Beugungsordnung | m | ≥ 1 wird demnach die Ablenkung des Lichtes in die durch die Beugungsordnung definierte Richtung verstanden, die durch konstruktive Interferenz von phasenverschobenem Licht zustande kommt.
-
Mit einem erfindungsgemäßen Brillenglas wird es einer Beobachtungsperson insbesondere ermöglicht, auch bei eingeschränkter Akkommodationsfähigkeit der Augen in unterschiedlichen Entfernungsbereichen angeordnete Objekte scharf wahrzunehmen.
-
Der Winkel, in den ein Lichtstrahl von einer Beugungsstruktur gebeugt wird, und der Winkel, unter dem ein von der Beugungsstruktur gebeugter Lichtstrahl auf die Beugungsstruktur auftreffen kann, nimmt dabei mit wachsendem Betrag der Beugungsordnung zu. Eine positive Beugungsordnung entspricht dabei einem auf die Einfallsrichtung bezogenen Ablenkungswinkel für das Licht, der positiv ist, eine negative Beugungsordnung einem auf die Einfallsrichtung des Lichts bezogenen negativen Ablenkungswinkel.
-
Das Verhältnis der Intensität Igebeugt des von einer Beugungsstruktur in eine Beugungsordnung | m | ≥ 1 gebeugten Lichts zu der Intensität Ieinfallend des auf eine Grenzfläche der Beugungsstruktur unter einem bestimmten Einfallswinkel α' einfallenden Lichts wird vorliegend als die Beugungseffizienz η der Beugungsstruktur bezeichnet. Die Grenzfläche einer Beugungsstruktur kann mit der Oberfläche des transparenten Körpers des Brillenglases zusammenfallen, sie muss es aber nicht. Die Grenzfläche einer Beugungsstruktur kann sich auch innerhalb des transparenten Körpers befinden.
-
Die Erfindung nutzt aus, dass die Beugungseffizienz einer Beugungsstruktur in einer auf einem Träger angeordneten Schicht aus optisch transparentem Material abhängig ist von:
- - der Wellenlänge des Lichts (λ),
- - dem Brechungsindex (n) des Materials, aus dem das diffraktive optische Element aufgebaut ist,
- - dem Brechungsindex (n0 ) des umgebenden Mediums,
- - der Dicke (d) der Schicht, in welcher der Brechungsindex moduliert ist,
- - der Amplitude (Δn) der Modulation des Brechungsindex (n),
- - der Periode P der Modulation des Brechungsindex (n), und
- - dem Einfallswinkel (α',α") des Lichts auf eine Grenzfläche der Beugungsstruktur.
-
Die aufgrund der Abhängigkeit zwischen diesen Größen implizit bestehende Relation bedeutet, dass für eine gegebene Wellenlänge der Einfallswinkel angegeben werden kann, unter dem die Schicht, in welcher der Brechungsindex moduliert ist, das auf sie einfallende Licht effizient beugt, d. h. so, dass die Beugungseffizienz η größer ist als ein bestimmter grundsätzlich wählbarer Schwellwert.
-
Ein erfindungsgemäßes Brillenglas kann ähnlich einem Gleitsichtglas insbesondere eine für unterschiedliche Blickrichtungen unterschiedliche optische Wirkung haben. D.h. für ein paralleles Lichtstrahlenbündel, das aus dem unendlichen kommend durch die der Objektfläche zugewandte Seite des Brillenglases hindurchtritt, hat das Brillenglas abhängig von dem Bereich, in dem das Lichtstrahlenbündel das Brillenglas durchsetzt, eine unterschiedliche Brechkraft, die allein durch die Beugung des Lichts in dem Phasenobjekt des Brillenglases oder auch durch eine kombinierte Beugung und Brechung des Lichts in dem Brillenglas hervorgerufen werden kann.
-
Ein erfindungsgemäßes Brillenglas für eine Beobachtungsperson kann einen für das Licht transparenten oder wenigstens teilweise transparenten Körper mit einem Phasenobjekt aufweisen, welches das auf einer der Beobachtungsperson abgewandten Seite des Brillenglases in Bezug auf die Oberflächennormale unter einem Einfallswinkel
α zu einer Oberflächennormale
der Brillenglas-Vorderfläche einfallende Licht in eine von der Wellenlänge
λ des Lichts und von dem Einfallswinkel
α des Lichts abhängige Richtung lenkt. Dabei enthält das Phasenobjekt wenigstens eine Beugungsstruktur, die in dem Körper an einer Körperfläche erstreckt ist, die beim Beobachten einer Objektfläche von einem unterschiedlichen Blickrichtungen eines einen Augendrehpunkt und ein Pupillenzentrum aufweisenden Auges der Beobachtungsperson entsprechenden, durch den Augendrehpunkt und das Pupillenzentrum sowie den Punkt auf der Objektfläche verlaufenden Blickrichtungsstrahl durchsetzt werden kann. Die Beugungsstruktur ist dabei durch eine von dem mit der jeweiligen Blickrichtung durchsetzten Ort in der Fläche abhängige räumliche Modulation des Brechungsindex n(x,y) gebildet. Die die wenigstens eine Beugungsstruktur bildende räumliche Modulation des Brechungsindex n(x,y) in dem Körper ist stetig. Die Beugungsstruktur überführt eine sphärische Lichtwelle, die von einem von der Beobachtungsperson unter der jeweiligen Blickrichtung beobachtbaren Punkt auf der Objektfläche herrührt, in eine entlang der Blickrichtung verlaufende Lichtwelle, die den Punkt auf der Objektfläche auf einen in einer zu der Objektfläche optisch konjugierten Bildfläche liegenden Bildpunkt in dem Auge der Beobachtungsperson abbildet. Zu bemerken ist, dass auch wenn die Objektfläche konstant ist, die optisch konjugierte Bildfläche unter Einbeziehung der Optik des Auges der Beobachtungsperson veränderlich sein kann. Ein akkomodationsfähiges Auge kann nämlich Veränderungen des Objektabstands bei unterschiedlichen Blickrichtungen ausgleichen. Die optische Wirkung des erfindungsgemäßen Brillenglases ist damit insbesondere durch die optische Wirkung des Phasenobjekts bestimmt. Die optische Wirkung des Brillenglases muss aber nicht zwingend ausschließlich durch die optische Wirkung des Phasenobjekts bestimmt sein. Ein erfindungsgemäßes Brillenglas kann z. B. auch eine durch die Brechung von Licht in seinem für das Licht transparenten oder wenigstens teilweise transparenten Körper bestimmte optische Wirkungskomponente haben.
-
Unter einem lokalen Wellenvektor
einer Lichtwelle wird vorliegend ein auf der Wellenfront einer Lichtwelle senkrecht stehender Vektor verstanden, für dessen Betrag gilt:
wobei
λ die Wellenlänge des Lichts ist.
-
Die wenigstens eine Beugungsstruktur kann insbesondere ein Hologramm eines Gegenstandspunkts und einer Referenzwelle mit sichtbarem Licht sein. Unter dem Hologramm eines Gegenstandspunkts und einer Referenzwelle wird dabei vorliegend und wie in Bergmann Schäfer, Lehrbuch der Experimentalphysik, Band 3, 10. Aufl., Verlag Walter de Gruyter Berlin New York (2004) auf S. 437 und 438 anhand der .104 beschrieben, worauf hiermit Bezug genommen und wobei der Offenbarungsgehalt der Beschreibung dieses Sachverhalts in den Offenbarungsgehalt dieser Anmeldung vollumfänglich eingeschlossen wird, ein Interferenzmuster verstanden, das durch Superposition einer von dem Gegenstandspunkt ausgesendeten sphärischen Lichtwelle und der Referenzwelle erzeugt ist.
-
Die wenigstens eine Beugungsstruktur kann auch ein Hologramm wenigstens einer ersten Referenzwelle W11 und einer zweiten Referenzwelle W12 sein. Indem dabei die erste Referenzwelle W11 eine von dem Augendrehpunkt des Auges der Beobachtungsperson ausgesendete sphärische Lichtwelle ist oder eine von einem Punkt nahe dem Augendrehpunkt des Auges der Beobachtungsperson ausgesendete sphärische Lichtwelle ist, lässt sich erreichen, dass die wenigstens eine Beugungsstruktur das in das Beobachterauge unter einem Winkel zu einem Blickrichtungsstrahl einfallende Licht mit einer hohen Beugungseffizienz beugt.
-
Das Hologramm ist bevorzugt als ein optisches Gitter ausgebildet ist, das einen lokalen Gitterperiodenvektor
und einen lokalen Gittervektor
mit einem global konstanten Gittervektorbetrag
hat.
-
An einer jeden von dem Blickrichtungsstrahl durchsetzbaren Stelle auf einer der Beobachtungsperson zugewandten Seite der Beugungsstruktur gilt dabei für den Wellenfrontvektor
der ersten Referenzwelle
W11 und den Wellenfrontvektor
der zweiten Referenzwelle
W12 sowie den Gittervektor
des Hologramms günstiger Weise:
-
Der Gittervektor
kann für wenigstens eine Blickrichtung der Beobachtungsperson eine einen Abbildungsfehler des Bildpunkts in dem Auge der Beobachtungsperson optimierende Richtung haben. Dabei kann der Abbildungsfehler einem Abbildungsfehler oder mehreren Abbildungsfehlern aus der Gruppe Farbfehler, Astigmatismus, Koma etc. entsprechen.
-
Der Gittervektor
kann für wenigstens eine Blickrichtung der Beobachtungsperson eine einen Durchmesser des Bildpunkts in dem Auge der Beobachtungsperson optimierende Richtung haben. Der Gittervektor
kann alterativ oder zusätzlich für wenigstens eine Blickrichtung der Beobachtungsperson auch eine eine Beugungseffizienz
η der wenigstens einen Beugungsstruktur optimierende Richtung haben.
-
Indem das Hologramm ein Hologramm zweier Paare von Referenzwellen (W11 , W21 ) oder mehrerer Paare von Referenzwellen ist, lässt sich die erreichen, dass auch für Licht, das unter einem Winkel zu einem Blickrichtungsstahl in das Auge der Beobachtungsperson einfällt, mit einer hohen Beugungseffizienz gebeugt werden kann.
-
Von Vorteil ist es, wenn wenigstens eine weitere Beugungsstruktur vorgesehen ist, die durch die wenigstens eine Beugungsstruktur in eine erste Beugungsordnung O1 gebeugtes Licht in eine Beugungsordnung O2 beugt, für die gilt: |01| = |02| und sign(01) = -sign(02).
-
Die wenigstens eine weitere Beugungsstruktur kann dabei ebenfalls ein Hologramm wenigstens einer weiteren ersten Referenzwelle W21 und einer weiteren zweiten Referenzwelle W22 sein, wobei die weitere erste Referenzwelle W21 die mittels der wenigstes einen Beugungsstruktur gebeugte erste Referenzwelle W11 oder die mittels der wenigstes einen Beugungsstruktur gebeugte zweite Referenzwelle W12 ist.
-
Das Hologramm kann als ein optisches Gitter ausgebildet sein, das einen lokalen Gitterperiodenvektor
und einen lokalen Gittervektor
mit einem global konstanten Gitterpervektorbetrag
hat.
-
Von Vorteil ist es, wenn dabei an einer jeden von dem Blickrichtungsstrahl durchsetzbaren Stelle auf einer der Beobachtungsperson zugewandten Seite der weiteren Beugungsstruktur für den Wellenfrontvektor
der weiteren ersten Referenzwelle
W21 und den Wellenfrontvektor
der weiteren zweiten Referenzwelle
W22 sowie den Gittervektor
des Hologramms gilt:
-
Der Gittervektor
kann für wenigstens eine Blickrichtung der Beobachtungsperson eine einen Abbildungsfehler des Bildpunkts in dem Auge der Beobachtungsperson optimierende Richtung haben. Der Abbildungsfehler kann auch dabei einem Abbildungsfehler oder mehreren Abbildungsfehlern aus der Gruppe Farbfehler, Astigmatismus, Koma entsprechen.
-
Alternativ oder zusätzlich kann der Gittervektor
auch für wenigstens eine Blickrichtung der Beobachtungsperson eine einen Durchmesser des Bildpunkts in dem Auge der Beobachtungsperson optimierende Richtung haben.
-
Zu bemerken ist, dass der Gittervektor
für wenigstens eine Blickrichtung der Beobachtungsperson auch eine eine Beugungseffizienz
η der wenigstens einen Beugungsstruktur optimierende Richtung haben kann. Alternativ oder zusätzlich ist es möglich, dass das Hologramm ein Hologramm zweier Paare von Referenzwellen (
W11 ,
W12 ;
W13 ,
W14 ) oder mehrerer Paare von Referenzwellen (
W11 ,
W12 ;
W13 ,
W14 , ...) ist.
-
Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren für das Ermitteln des Designs eines Brillenglases, wird für das Brillenglas eine Geometrie und eine Objektfläche sowie eine optische Übertragungsfunktion vorgegeben. Für die vorgegebene optische Übertragungsfunktion und die vorgegebene Geometrie wird dann ein Phasenobjekt berechnet, welches das auf einer der Beobachtungsperson abgewandten Seite des Brillenglases unter einem Einfallswinkel
α zu einer Oberflächennormale
der Brillenglas-Vorderfläche einfallende Licht in eine von der Wellenlänge
λ des Lichts und von dem Einfallswinkel
α des Lichts abhängige Richtung lenkt. Das Phasenobjekt enthält dabei wenigstens eine Beugungsstruktur, die in dem Körper an einer Körperfläche erstreckt ist, die beim Beobachten einer Objektfläche von einem einer Blickrichtung eines einen Augendrehpunkt und ein Pupillenzentrum aufweisenden Auges der Beobachtungsperson entsprechenden, durch den Augendrehpunkt und das Pupillenzentrum sowie den Punkt auf der Objektfläche verlaufenden Blickrichtungsstrahl durchsetzt werden kann. Die Beugungsstruktur ist durch eine von dem mit der Blickrichtung durchsetzten Ort (
x,
y) in der Körperfläche abhängige räumliche Modulation des Brechungsindex n(x,y) gebildet.
-
Die die wenigstens eine Beugungsstruktur bildende räumliche Modulation des Brechungsindex n(x,y) ist in dem von einer Blickrichtung durchsetzbaren Bereich des Körpers stetig. Die Beugungsstruktur überführt eine sphärische Lichtwelle, die von einem Punkt auf der Objektfläche herrührt, der von der Blickrichtung durchsetzt ist, in eine entlang der Blickrichtung verlaufende Lichtwelle, die den Punkt auf der Objektfläche auf einen in einer zu der Objektfläche optisch konjugierten Bildfläche liegenden Bildpunkt in dem Auge der Beobachtungsperson abbildet.
-
Die wenigstens eine Beugungsstruktur ist ein Hologramm wenigstens einer ersten Referenzwelle
W11 und einer zweiten Referenzwelle
W12 , wobei das Hologramm als ein optisches Gitter ausgebildet ist, das einen lokalen Gitterperiodenvektor
und einen lokalen Gittervektor
mit einem global konstanten Gittervektorbetrag
hat.
-
Die Richtung des Gittervektors
wird bevorzugt für wenigstens eine Blickrichtung der Beobachtungsperson optimiert, um damit einen Abbildungsfehler des Bildpunkts in dem Auge der Beobachtungsperson zu optimieren. Der Abbildungsfehler kann dabei einem Abbildungsfehler oder mehreren Abbildungsfehlern aus der Gruppe Farbfehler, Astigmatismus, Koma oder Defokus entsprechen.
-
Der Gittervektor
kann alternativ oder zusätzlich auch für wenigstens eine Blickrichtung der Beobachtungsperson optimiert werden, um einen Durchmesser des Bildpunkts in dem Auge der Beobachtungsperson zu minieren.
-
Zu bemerken ist, dass der Gittervektor
auch für wenigstens eine Blickrichtung der Beobachtungsperson optimiert werden kann, um eine Beugungseffizienz
η der wenigstens einen Beugungsstruktur zu maximieren.
-
In einem erfindungsgemäßen Verfahren zum Herstellen eines Brillenglases, wird ein Phasenobjekt erzeugt, das wenigstens ein Hologramm einer mittels eines Lichtmodulators erzeugten ersten Referenzwelle W11 und einer mittels eines Lichtmodulators erzeugen zweiten Referenzwelle W12 enthält oder das ein computergeneriertes Hologramm enthält.
-
Vorteilhafte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt und werden nachfolgend beschrieben.
-
Es zeigen:
- 1 eine Brille mit einem linken und einem rechten Brillenglas, die ein Phasenobjekt aufweisen;
- 2 eine Beobachtungsperson mit der Brille;
- 3 ein Schnitt des rechten Brillenglases der in der 1 gezeigten Brille mit dem rechten Auge der Beobachtungsperson und mit einer Objektfläche;
- 4 die Modulation des Brechungsindex in einer Beugungsstruktur des Phasenobjekts in dem Brillenglas;
- 5 einen Teilschnitt des linken Brillenglases;
- 6 die optische Wirkung und Eigenschaften einer ersten Beugungsstruktur und einer weiteren Beugungsstruktur des Phasenobjekts in dem Brillenglas;
- 7 die Beugungseffizienz η einer Beugungsstruktur für Licht in einem Brillenglas; und
- 8 die Beugungseffizienz η einer als ein Multiplexing-Volumengitter ausgebildeten Beugungsstruktur in einem Brillenglas.
-
Die in der 1 gezeigte Brille 10 hat ein Brillengestell 12, in dem ein linkes und ein rechtes Brillenglas 16, 18 aufgenommen ist. Die Brille 10 kann aber auch als ein Monokel mit lediglich einem Brillenglas ausgeführt sein. Die Brillengläser 16, 18 haben jeweils einen für das sichtbare Licht transparenten Körper. Die Bauform des Brillenglases 16 entspricht im Grundsatz der Bauform des Brillenglases 18. Der für das sichtbare Licht transparente Körper der Brillengläser 16, 18 ist aus einem für das sichtbare Licht durchlässigen Kunststoff hergestellt. In dem transparenten Körper des Brillenglases 16 und des Brillenglases 18 gibt es jeweils Phasenobjekte 20, 22. Diese Phasenobjekte 20, 22 enthalten Beugungsstrukturen.
-
Die 2 zeigt eine Beobachtungsperson 24 mit der Brille 10 beim Beobachten einer Objektfläche 28. Der transparente Körper des linken Brillenglases 16 wird dabei von der Blickrichtung 30 des linken Auges 32 der Beobachtungsperson 24 durchsetzt. Entsprechendes gilt für den transparenten Körper des rechten Brillenglases 18. Die Objektfläche 28 in 2 ist eine in zwei zueinander senkrechten Richtungen gekrümmte Fläche. Bei dem Betrachten unterschiedlicher Stellen der Objektfläche 28 durchsetzt die Blickrichtung 30 des linken Auges 32 das Brillenglas 16 und die Blickrichtung des rechten Auges das Brillenglas 18 in unterschiedlichen Bereichen. Mittels des linken und rechten Brillenglases 16, 18 wird dabei eine Fehlsichtigkeit des linken Auges 32 und des rechten Auges der Beobachtungsperson 24 derart kompensiert, dass die Beobachtungsperson 24 die Objektfläche 28 an den unterschiedlichen Stellen scharf sieht.
-
Die Brillengläser 16, 18 haben hierfür eine auf das linke 32 und das rechte Auge der Beobachtungsperson 24 und den Verlauf der Objektfläche 28 und die Anordnung der Objektfläche 28 in Bezug auf die Beobachtungsperson 24 abgestimmte optische Wirkung. Diese optische Wirkung kann für die Beobachtungsperson 24 insbesondere individualisiert sein. Zu bemerken ist, dass die Objektfläche 28 eine Freiformfläche sein kann. D. h., die Objektfläche 28 kann eine grundsätzlich beliebige Form haben, z. B. kann die Objektfläche 28 gekrümmt oder genickt oder auch eine Ebene sein.
-
Die 3 ist ein Schnitt des Brillenglases 18 aus 1 mit dem rechten Auge 34 der Beobachtungsperson 24 und der Objektfläche 28 bei unterschiedlichen Blickrichtungen 30, 30'. Der Körper 36 des Brillenglases 16 enthält einen Träger aus einem optischen Kunststoff. Grundsätzlich kann der Träger in dem Körper 36 aber auch z. B. aus einem Mineralglas bestehen. Das Phasenobjekt 20 in dem Körper 36 des Brillenglases 16 hat eine optische Wirkung.
-
Das Phasenobjekt 20 weist hierfür eine erste Beugungsstruktur 38 in Form eines ersten als ein Volumengitter ausgebildeten Gitters und eine weitere Beugungsstruktur 40 in Form eines als ein Volumengitter ausgebildeten Gitters auf. Die erste Beugungsstruktur 38 ist in dem Körper an einer ersten Körperfläche 42 erstreckt, die beim Beobachten der Objektfläche 28 von einem Blickrichtungsstrahl 31, 31' durchsetzt ist. Der Blickrichtungsstrahl 31, 31' durchsetzt hier die Körperfläche 42 an dem Punkt 54 bzw. 54'. Der Verlauf des Blickrichtungsstrahls 31, 31' hängt von der Blickrichtung 30, 30' ab. Der Blickrichtungsstrahl 31, 31' ist ein Hauptstrahl der optischen Abbildung in die zu der Objektfläche 28 optisch konjugierte Bildfläche 28' auf dem Augenhintergrund eines von der Beobachtungsperson 24 unter der Blickrichtung 30, 30' beobachteten Punkts 14, 14' auf der Objektfläche 28. Der Blickrichtungsstrahl 31, 31' verläuft dabei durch den Augendrehpunkt 50 und das Pupillenzentrum 51, 51'.
-
Auch die weitere Beugungsstruktur 40 ist in dem Körper des Brillenglases 16 an einer weiteren Körperfläche 44 erstreckt, die beim Beobachten der Objektfläche 28 von dem der Blickrichtung 30, 30' des Auges 34 der Beobachtungsperson 24 entsprechenden Blickrichtungsstrahl 31, 31' an den Punkten 56, 56' durchsetzt wird. Der Blickrichtungsstrahl 31, 31' wird, wie in der 3 gezeigt, beim Durchsetzen des Brillenglases im Allgemeinen gebrochen und er wird in dem Phasenobjekt 20 durch die Beugungsstrukturen 38, 40 gebeugt.
-
Zu bemerken ist, dass die Körperflächen 42, 44 Schnittflächen des Brillenglases 16, 18 sind, die insbesondere gekrümmt sein können. Zu bemerken ist auch, dass die Körperflächen 42, 44, entlang der die Beugungsstrukturen 38, 40 des Phasenobjekts 20 in einem Brillenglas 16, 18 erstreckt sind, auch zusammenfallen können. In diesem Fall liegen die Beugungsstrukturen 38, 40 des Phasenobjekts 20 in einem Brillenglas 16, 18 aneinander und die Beugungsstrukturen 38, 40 sind dann nicht voneinander beabstandet.
-
Das Phasenobjekt 20 lenkt das auf einer der Beobachtungsperson 24 abgewandten Brillenglas-Vorderfläche 46 des Brillenglases 16 auf einem Blickrichtungsstrahl 31, 31' unter einem Einfallswinkel α zu der lokalen Oberflächennormalen 48 einfallende Licht in eine von der Wellenlänge λ des Lichts und von dem Einfallswinkel α des Lichts abhängige Richtung.
-
Die erste Beugungsstruktur 38 und die weitere Beugungsstruktur 40 sind hierzu jeweils durch eine von dem mit der Blickrichtung durchsetzten Orten 54, 54', 56, 56' in den Körperflächen 42, 44 abhängige räumliche Modulation des Brechungsindex n(x, y) := n0 + Δn sin(f(x,y)) gebildet.
-
Die die erste Beugungsstruktur 38 und die weitere Beugungsstruktur 40 bildende räumliche Modulation des Brechungsindex n(x,y) in dem beim Tragen der in der 1 gezeigten Brille 10 von unterschiedlichen Blickrichtungen durchsetzbaren Körper 36 eines Brillenglases 16, 18 ist in den Körperflächen 42, 44 in dem Brillenglas 18 jeweils eine stetige Funktion des Orts. Die Beugungsstrukturen 38, 40 in dem Phasenobjekt 20 des Brillenglases 18 überführen eine sphärische Lichtwelle, die von einem von der Beobachtungsperson 24 unter der jeweiligen Blickrichtung 30, 30' beobachtbaren Punkt 14, 14' auf der Objektfläche 28 herrührt, in eine entlang der Blickrichtungsstrahlen 31, 31' verlaufende Lichtwelle, die den Punkt 14, 14' auf der Objektfläche 28 auf einen in der zu der Objektfläche 28 optisch konjugierten Bildfläche 28' liegenden Bildpunkt 15, 15' in dem Auge 34 der Beobachtungsperson abbildet.
-
Zu bemerken ist, dass das linke Brillenglas 16 in einer dem rechten Brillenglas 18 entsprechenden Weise eine optische Abbildung von Punkten 14, 14' auf der beobachteten Objektfläche 28 auf den Augenhintergrund bewirkt, die auf der Blickrichtung des dann rechten Auges der Beobachtungsperson 24 entsprechenden Blickrichtungsstrahlen liegen.
-
Die
4 zeigt die stetige Modulation
47 des Brechungsindex
n entlang einer in der Körperfläche
42 aus
3 verlaufenden Kurve mit der Amplitude
49 in einem Abschnitt der Beugungsstruktur
38. Die
5 ist ein Abschnitt des an der Körperfläche
42 erstreckten Beugungsstruktur
38 in dem Brillenglas
18. Die Beugungsstruktur
38 ist ein Volumengitter, das eine konstante Dicke
d hat und dessen Gittervektor
eine grundsätzlich ortsabhängige abhängige Richtung hat, wobei
Λx ,
Λy ,
Λz die lokalen Gitterkonstanten des Volumengitters der Beugungsstruktur
38 in den drei unterschiedlichen Raumrichtungen sind.
-
In der Beugungsstruktur
38 sind dabei die Gitterkonstanten
Λx und
Λy durch die folgende Relation verknüpft:
und
wobei f(x,y) eine auf die geforderte optische Übertragungsfunktion der Beugungsstruktur optimierte stetig differenzierbare Furchenanzahlfunktion nach den Ortsvariablen x und y ist und wobei
die physikalische Bedeutung der Furchendichte des Gitters in der
x- und
y-Richtung hat.
-
Der Betrag des Gittervektors
ist in der Beugungsstruktur
38 konstant. Für die Gitterkonstante
gilt vorliegend:
-
Zu bemerken ist, dass vorliegend als ein Wert für die Gitterkonstante ΛG grundsätzlich auch andere Werte gewählt werden können.
-
Die Beugungsstruktur
40 in einem Brillenglas
16,
18 ist ebenfalls ein Volumengitter, das eine konstante Dicke
d hat und dessen Gittervektor
wiederum einen konstanten Betrag, jedoch eine ortsabhängig Richtung hat.
-
Die 6 erläutert die optische Wirkung und Eigenschaften der ersten Beugungsstruktur 38 und der weiteren Beugungsstruktur 40 des Phasenobjekts 20 in dem Brillenglas 16.
-
Das Volumengitter der erste Beugungsstruktur
38 hat der dem Auge
34 der Beobachtungsperson
24 zugewandten Seite eine Furchendichte
die sicherstellt, dass ein auf dem Blickrichtungsstrahl
31 liegender Punkt
14 auf der Objektfläche
28 als ein Bildpunkt
15 auf den Hintergrund des Auges
34 der Beobachtungsperson
24 gebeugt wird.
-
Diese Eigenschaft der Beugungsstruktur
38 bedingt, dass die Richtung des Gittervektors
in dem Volumengitter der Beugungsstruktur auf einen jeden möglichen Blickrichtungsstrahl
31 durch das Brillenglas
16,
18 angepasst sein muss, da der Betrag
des Gittervektors in der Beugungsstruktur
38 konstant ist.
-
Indem diese Anpassung dadurch vorgenommen wird, dass die erste Beugungsstruktur 38 ein Hologramm einer ersten Referenzwelle W11 und einer zweiten Referenzwelle W12 ist, wobei die erste Referenzwelle W11 eine sphärische Welle einer in dem Auge 34 der Beobachtungsperson 24 auf oder in der Nähe des Augendrehpunkts 50 angeordneten Punktlichtquelle ist, lässt sich erreichen, dass die Beugungsstruktur 38 das von einem auf einem Blickrichtungsstrahl 31 liegenden Punkt 14 auf der Objektfläche 28 ausgesendete Licht, das durch die Pupille 52 des Auges 34 der Beobachtungsperson gelangt, mit einer maximalen Beugungseffizienz η in einen Bildpunkt 15 auf der zu der Objektfläche 28 konjugierten Bildfläche 28' gebeugt wird.
-
An einer jeden von dem Blickrichtungsstrahl
31,
31' durchsetzbaren Stelle auf einer der Beobachtungsperson
24 zugewandten Seite der Beugungsstruktur
38 sind hierfür der Wellenfrontvektor
der ersten Referenzwelle
W11 und der Wellenfrontvektor
der zweiten Referenzwelle
W21 sowie der Gittervektor
des Hologramms wie folgt verknüpft:
-
Die 7 zeigt die Beugungseffizienz η der Beugungsstruktur 38 für Licht, das unter einem Winkel Δθ zu einem Blickrichtungsstrahl 31 wie in der 3 gezeigt durch die Pupille 52 in das Auge 34 der Beobachtungsperson 24 gebeugt wird. Wie aus der 7 hervorgeht, gewährleistet die Beugungsstruktur 38, die ein Hologramm einer ersten Referenzwelle W11 und einer zweiten Referenzwelle W12 ist, wobei die erste Referenzwelle W11 eine sphärische Welle einer in dem Auge 34 der Beobachtungsperson 24 auf oder in der Nähe des Augendrehpunkts 50 angeordneten Punktlichtquelle ist, dass nicht nur das Licht auf einem Blickrichtungsstrahl 31 sondern auch das Licht, das unter dem Winkel -2,5° ≤ Δθ ≤2,5° in das Auge 34 der Beobachtungsperson gelangt, mittels der Beugungsstruktur 38 gebeugt wird.
-
Zu bemerken ist, dass indem das Hologramm der Beugungsstruktur 38 ein Hologramm zweier Paare von Referenzwellen P1 = (W11, W12); P2 = (W21, W22) oder mehrerer Paare von Referenzwellen Pi(Wi1, Wi2), i= 1, 2, 3 .... ist, gewährleistet werden kann, dass die Beugungsstruktur 38 als ein Multiplexing-Volumengitter wirkt und damit das Beugen von Licht mit der in der 8 gezeigten Beugungseffizienz η ermöglicht, das unter dem Winkel Δθ zu einem Blickrichtungsstahl 31 in das Auge 34 der Beobachtungsperson 24 einfällt. Für unter dem Winkel -2,5° ≤ Δθ ≤2,5° zu einem Blickrichtungsstrahl einfallendes Licht beträgt die Beugungseffizienz η hier mehr als 95%.
-
Die in der 3 und 6 gezeigte weitere Beugungsstruktur 40 in dem Brillenglas 16, 18 hat die Funktion, einen durch die Dispersion in der Beugungsstruktur 38 hervorgerufenen Farbfehler zu minimieren und nach Möglichkeit zu kompensieren.
-
Auch die Beugungsstruktur
40 ist hierfür ein Hologramm einer weiteren ersten Referenzwelle
W21 und einer weiteren zweiten Referenzwelle
W22 . Hier gilt an einer jeden von dem Blickrichtungsstrahl
31,
31' durchsetzbaren Stelle auf einer der Beobachtungsperson
24 zugewandten Seite der weiteren Beugungsstruktur
38 für den Wellenfrontvektor
der weiteren ersten Referenzwelle
W12 und den Wellenfrontvektor
der weiteren zweiten Referenzwelle
W22 sowie den Gittervektor
des Hologramms:
wobei die weitere erste Referenzwelle
W21 die mittels der wenigstes einen Beugungsstruktur gebeugte erste Referenzwelle
W11 oder die mittels der wenigstes einen Beugungsstruktur gebeugte zweite Referenzwelle
W12 zu dem Hologramm der ersten Beugungsstruktur
38 ist.
-
Die Beugungsstruktur
40 in dem Phasenobjekt
20 des Brillenglases
18 beugt das Licht, das mittels der Beugungsstruktur
38 in eine erste Beugungsordnung
O1 gebeugt wird, in eine dieser Beugungsordnung entgegengesetzte Beugungsordnung
O2, wobei gilt:
und
-
Zu bemerken ist, dass das Hologramm der Beugungsstruktur 40 ebenfalls ein Hologramm zweier Paare von Referenzwellen P1 = (W11 , W12 ); P2 = (W21 , W22 ) oder mehrerer Paare von Referenzwellen Pi(Wi1, Wi2), i= 1, 2, 3 .... sein kann. Eine solche Beugungsstruktur wirkt als ein Multiplexing-Volumengitter und ermöglicht das Beugen von Licht mit einer hohen Beugungseffizienz η, das mit innerhalb eines Winkelbereichs α ± Δα zu einer Oberflächennormale 48 liegendem Einfallswinkel α auf die Brillenglas-Vorderfläche 46 einfällt.
-
Der Gittervektor
und der Gittervektor
in der Beugungsstruktur
38 und der Beugungsstruktur
40 des Phasenobjekts
20 hat eine vom Ort in dem Brillenglas
16,
18 grundsätzlich abhängige Richtung, die gewährleistet, dass der Abbildungsfehler des Bildpunkts in dem Auge
32,
34 der Beobachtungsperson
24 minimal ist.
-
Die Richtung des Gittervektors
und des Gittervektors
in der Beugungsstruktur
38 und der Beugungsstruktur
40 wird hierfür in einem Optimierungsverfahren für einen möglichst kleinen Abbildungsfehler optimiert. Der Abbildungsfehler kann z. B. einem Abbildungsfehler oder mehreren Abbildungsfehlern aus der Gruppe Farbfehler, Astigmatismus, Koma entsprechen.
-
Die Richtung des Gittervektors
und des Gittervektors
in der Beugungsstruktur
38 und der Beugungsstruktur
40 kann alternativ oder zusätzlich auch so optimiert werden, dass für die möglichen unterschiedlichen Blickrichtungen
30,
30' der Beobachtungsperson
24 durch das Brillenglas
16,
18 ein Durchmesser des Bildpunkts in dem Auge
32,
34 der Beobachtungsperson
24 minimal ist. Alternativ oder zusätzlich kann das Optimieren des Gittervektors
und des Gittervektors
in der Beugungsstruktur
38 und der Beugungsstruktur
40 auch so erfolgen, dass die Beugungseffizienz
η für das in unterschiedlichen möglichen Blickrichtungen entsprechenden Richtungen auf das Brillenglas
16,
18 einfallende Licht möglichst groß ist.
-
Dieses Optimieren kann z. B. anhand einer Kostenfunktion erfolgen, die Abbildungsfehler und/oder Farbfehler und/oder die Beugungseffizienz η der Beugungsstrukturen 38, 40 in dem Brillenglas 16, 18 bewertet.
-
Zu bemerken ist, dass ein Brillenglas mit einem vorstehend beschriebenen Phasenobjekt 20 hergestellt werden kann, indem das Phasenobjekt 20 dadurch erzeugt wird, dass wenigstens ein Hologramm einer mittels eines Lichtmodulators erzeugten ersten Referenzwelle W11 und einer mittels eines Lichtmodulators erzeugen zweiten Referenzwelle W21 erzeugt wird, oder dadurch, dass das Hologramm mittels eines Computers generiert wird.
-
Zusammenfassend sind zu der Erfindung insbesondere die folgenden bevorzugten Merkmale festzuhalten: Die Erfindung betrifft ein Brillenglas 16, 18, das einen Körper 36 hat. Der Körper 36 enthält wenigstens eine Beugungsstruktur 38, 40, die in dem Körper 36 an einer Körperfläche 42, 44 erstreckt ist. Die Beugungsstruktur 38 ist durch eine von dem Ort 54, 56 in der Körperfläche 42, 44 abhängige räumliche Modulation des Brechungsindex n(x,y) gebildet. Die räumliche Modulation des Brechungsindex n(x,y) in dem Körper 36 ist stetig. Die Beugungsstruktur überführt eine sphärische Lichtwelle, die von einem Punkt 14, 14' auf einer Objektfläche 28 herrührt, in eine Lichtwelle, die den Punkt 14, 14' auf der Objektfläche 28 auf einen in einer zu der Objektfläche 28 optisch konjugierten Bildfläche 28' liegenden Bildpunkt 15, 15' abbildet.
-
Bezugszeichenliste
-
- 10
- Brille
- 12
- Brillengestell
- 14, 14'
- Punkt auf der Objektfläche 28
- 15, 15'
- Bildpunkt
- 16
- linkes Brillenglas
- 18
- rechtes Brillenglas
- 20
- Phasenobjekt
- 22
- Phasenobjekt
- 24
- Beobachtungsperson
- 28
- Objektfläche
- 28'
- konjugierte Bildfläche
- 30, 30'
- Blickrichtung
- 31, 31'
- Blickrichtungsstrahl
- 32
- linkes Auge
- 34
- rechtes Auge
- 36
- Körper des Brillenglases 16
- 38
- erste Beugungsstruktur
- 40
- weitere Beugungsstruktur
- 42
- erste Körperfläche
- 44
- weitere Körperfläche
- 46
- Brillenglas-Vorderfläche
- 47
- Modulation
- 48
- Oberflächennormale
- 49
- Amplitude
- 50
- Augendrehpunkt
- 51, 51'
- Pupillenzentrum
- 52
- Pupille
- 54, 54', 56, 56'
- Ort
- α
- Einfallswinkel
- λ
- Wellenlänge
- ΛG
- Gitterkonstante
- η
- Beugungseffizienz
- Λx, Λy Λz, ΛG
- Gitterkonstanten
- Δθ
- Winkel zu einem Blickrichtungsstrahl
- n(x,y)
- Brechungsindex
- d
- Dicke
- n
- Brechungsindex
- O1
- erste Beugungsordnung
- O2
- weitere Beugungsordnung
- W11
- erste Referenzwelle
- W12
- weitere erste Referenzwelle
- W21
- zweite Referenzwelle
- W22
- weitere zweite Referenzwelle
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
-
Zitierte Patentliteratur
-
- WO 2015/177370 A1 [0002]
- WO 9934248 A1 [0003]
- WO 2014/064163 A1 [0004]