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Die
Erfindung betrifft eine Modulationseinrichtung mit einer Modulatormatrix
zum Modulieren von kohärentem Licht. Die Modulatormatrix
enthält ein Array von Zellen, die nach dem Prinzip der
Elektrobenetzung (engl. electrowetting) funktionieren. Eine Elektrobenetzungszelle
weist mindestens eine Kammer mit mindestens zwei nicht mischbaren
Fluiden, die durch eine steuerbare Grenzfläche getrennt sind,
sowie durch Steuermittel steuerbare Elektrodenpaare aus inneren
und äußeren Elektroden auf. Die Seitenwände
der Kammer enthalten die äußeren Elektroden und
innerhalb der Kammer sind die inneren Elektroden angeordnet. Mindestens
ein Elektrodenpaar steuert die Grenzfläche.
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Anwendungsgebiet
der Erfindung sind z. B. holographische Wiedergabeeinrichtungen
wie holographische Displays, mit denen ein aus Objektpunkten bestehendes
dreidimensionales Objekt (3D-Objekt) rekonstruiert werden kann.
Ein derartiges holographisches Display ist so ausgebildet, dass
entweder mehreren Betrachtern zur gleichen Zeit das gleiche 3D-Objekt
dargestellt wird. Oder die Betrachter können verschiedene,
selbst ausgewählte Programme unabhängig voneinander
aber zur gleichen Zeit sehen.
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Modulationseinrichtungen
weisen entsprechend ihrem Anwendungsprofil eine Modulatormatrix zum
Modulieren von entweder der Phase oder der Amplitude von nahezu
kohärentem Licht in den Zellen dieser Modulatormatrix auf.
Daneben ist es bekannt, zwei Modulatormatrizen zu einem Doppelmodulator
zu kombinieren, um gleichzeitig Phase und Amplitude des einfallenden
kohärenten Lichts zu modulieren. Mit diesen Einrichtungen,
die eine Modulation komplexer Werte realisieren, können
bessere Ergebnisse z. B. in der Objektrekonstruktion holographischer
Displays erreicht werden. Einander zugeordnete Modulatorzellen haben
in einer derartigen Kombination aber nicht zu vernachlässigende
Abstände senkrecht zur optischen Achse oder längs
der optischen Achse, die z. B. bei einer holographischen Rekonstruktion
eines dreidimensionalen Objektes zu Rekonstruktionsfehlern führen.
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Durch
die Integration von steuerbaren Elektrowetting-Zellen (EW-Zellen),
die zusätzlich zur oder anstelle der Modulatormatrix in
der Modulationseinrichtung einsetzbar sind, lässt sich
das vermeiden. Die EW-Zellen haben außerdem den Vorteil,
dass sie schnelle Schaltzeiten realisieren können.
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Bevorzugt
sind die EW-Zellen als eine mit Steuerelektroden verbundene Kammer
ausgebildet. Diese weist wenigstens zwei nicht miteinander mischbare
Fluide mit unterschiedlicher Brechzahl auf, wobei das eine Fluid
ein elektrisch leitendes Medium ist. Die Grenzfläche (Meniskus)
zwischen den Fluiden kann unter dem Einfluss einer aktivierten Spannung
z. B. eine Prismen- oder Linsenform zum Ablenken oder Abbilden von
Strahlenbündeln annehmen.
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Aus
der EW-Zelle werden beispielsweise die Volumen der Fluide in andere
mit der EW-Zelle verbundene Räume verschoben, um vorgegebene Grenzflächen
zu realisieren. Das Verschieben erfolgt z. B. durch mit der EW-Zelle
verbundene Pumpen oder durch Mittel, die eine Kapillarwirkung für
mindestens ein Fluid hervorrufen.
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Diese
Modulationseinrichtungen mit EW-Zellen sind für spezielle
Anwendungen ausgebildet. Als Modulatoren modulieren sie das Licht
meist nur in einer Eigenschaft.
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Im
Dokument
WO 2004/027490
A1 ist ein schaltbares optisches Element mit einer EW-Zelle
für Scanner vorgeschlagen, die zwei Fluide und einen Wellenfrontwandler
enthält. Eine Volumenverschiebung der Fluide findet z.
B. in Ringkammern statt. Der Wellenfrontwandler weist unterschiedlich
stark ausgebildete Oberflächenreliefstrukturen zum Modulieren
der Phase auf. Je nach angelegter Spannung wird das Oberflächenreliefprofil
des Wellenfrontwandlers von der ersten oder zweiten Flüssigkeit,
die einen unterschiedlichen Brechungsindex haben, eingebettet. Der
Beugungswirkungsgrad einer Fresnel-Zonenlinse ist von ihren festen
Gitterperioden und vom vorliegenden Brechungsindexhub abhängig. Ändert
sich der Brechungsindex der Einbettung, so ändert sich
das Verhältnis von ungebeugtem Licht zu gebeugtem Licht
und somit die Intensität im Fokus. Der Fokus ist auf diese
Weise nicht kontinuierlich verschiebbar. Bei unterschiedlichen Wellenlängen
(CD: 780 nm, DVD: 650 nm, Blueray: 405 nm) liegt der Fokus in unterschiedlichen
Tiefen.
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Mit
dem Wellenfrontwandler kann die EW-Zelle die Phasenhübe
der beugenden Strukturen ändern, um diese für
verschiedene Wellenlängen zu optimieren. Mit diesen kann
in einem Medium in unterschiedlichen, diskreten Tiefen gespeicherte
Information schnell abgetastet werden. Diese Anordnung ist aber
nicht geeignet, alle Objektpunkte eines dreidimensionalen Objektes
mit ihren variablen Tiefen wiederzugeben.
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Weiterhin
wird von Ch. Grillet u. a. in „Optofluidics enables
compact tuneable interferometer„ (01-02-2005 veröffentlicht) der
Einsatz von Fluiden für die optische Modulation mit einem
abgewandelten Mach-Zehnder Interferometer (MZ Interferometer) beschrieben.
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Ein
konventionelles MZ Interferometer teilt ein Strahlenbündel
normalerweise in zwei räumlich getrennte Komponenten und
erzeugt dadurch einen Phasenunterschied, der z. B. für
eine gezielte Phasenmodulation verwendet werden kann. Im abgewandelten
MZ Interferometer von Grillet u. a. erfolgt die Strahlteilung innerhalb
eines Strahlenbündels mittels Aperturteilung. Das Strahlenbündel
breitet sich zwischen den Enden von zwei Glasfasern (SMF) aus, die
ein senkrecht zur Ausbreitungsrichtung verlaufendes Kapillargefäß einschließen.
Im Kapillargefäß wird der Meniskus zwischen einem
Fluid und Luft erzeugt, wobei dessen Form und Lage das durchtretende
Strahlenbündel beeinflussen. Da ein Teil des Strahlenbündels
in Luft und ein Teil im Fluid verlaufen, entsteht ein Unterschied
der Weglängen und beide Strahlenteile treffen mit einem
Phasenunterschied aufeinander. Dieser verursacht eine Änderung
der Transmission des Strahlenbündels. Die geringste Transmission
tritt bei zentriertem Meniskus auf. Je weiter sich der Meniskus
vom Zentrum des Strahlenbündels entfernt, umso größer
wird die Transmission. Die Lage des Meniskus kann über
den Elektrobenetzungseffekt eingestellt werden, wodurch eine schnelle
Modulation möglich ist.
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Nachteilig
bei dieser Anordnung ist das Auftreten von Lichtverlusten, die durch
die Reflexion des Lichts an den Übergängen zwischen
den einzelnen verwendeten Materialien Silizium, Luft, Wasser, Luft, Silizium
auftreten. Die Anordnung senkrecht zur Lichtausbreitungsrichtung
angeordneter Menisken erzielt weiterhin deformierte Wellenfronten,
die eine Anwendung dieser Lösung zur Amplituden- oder Phasenmodulation
des Lichts in holographischen Wiedergabeeinrichtungen verhindern.
Eine Rekonstruktion eines Objektes würde damit nicht fehlerfrei sein.
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Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Lichtmodulationseinrichtung
auf Basis der Elektrobenetzung mit Zellenbereichen zu schaffen,
die von einfallendem Licht die Phase oder die Amplitude oder beide
gleichzeitig als komplexen Wert modulieren können. Die
Zellenbereiche sollen einfach gestaltet, schnell schaltbar und serienmäßig
als ein Array herstellbar sein. Weiterhin soll die Lichtmodulationseinrichtung
so ausgebildet sein, dass das modulierte Licht beim Einsatz für
eine holographische Wiedergabeeinrichtung zur Rekonstruktion dreidimensionaler
Objekte eine ebene Wellenfront bildet.
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Die
Lichtmodulationseinrichtung beruht auf einer matrixförmigen
Anordnung von Elektrobenetzungszellen, bei der eine Elektrobenetzungszelle (EW-Zelle)
mindestens eine Kammer mit mindestens zwei durch eine Grenzfläche
getrennte Fluide sowie durch Steuermittel steuerbare Elektrodenpaare
aufweist, wobei die Seitenwände der Kammer äußere Elektroden
enthalten und innerhalb der Kammer innere Elektroden angeordnet
sind und mindestens ein Elektrodenpaar das Niveau der Grenzflächen
in der Kammer steuert.
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Erfindungsgemäß löst
die Lichtmodulationseinrichtung die Aufgabe dadurch, dass
- – die inneren, untereinander funktionell
unabhängigen Elektroden in der Kammer parallel zueinander
so angeordnet sind, dass sie die Kammer in zwei gekoppelte Bereiche
mit zwei steuerbaren Grenzflächen teilen, wobei mindestens
ein Bereich transparent ist und den Lichtweg für einfallende
Lichtbündel bildet, und
- – die Grenzflächen in beiden Bereichen nach
einer Ansteuerung mindestens eines Elektrodenpaares eine Position
zueinander aufweisen, welche die Weglänge der Lichtbündel
beim Passieren des transparenten Bereichs gegenüber einem Ausgangswert ändert.
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Zum
Ausführen verschiedener Modulationen der einfallenden Lichtbündel
ist die Kammer mit einer oberen und einer unteren Abdeckplatte versehen,
die im Lichtweg transparente Bereiche aufweisen. Zweckmäßigerweise
ist jeder Seitenwand einer EW-Zelle eine äußere
Elektrode zugeordnet, durch welche eine bei angelegter Spannung
auftretende Temperaturerhöhung kompensiert werden kann.
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Die
erste Ausgestaltung der EW-Zelle erzeugt eine Phasenmodulation dadurch,
dass die Änderung der Weglänge der aus der Kammer
austretenden Lichtbündel einer relativen Phasenverschiebung
entspricht. Diese kann durch eine Anordnung realisiert werden, bei
der eine innere Elektrode mit einer vorgegebenen Neigung zu einer äußeren
Elektrode angeordnet ist und mit ihr ein Elektrodenpaar bildet.
Eine weitere Anordnung zur relativen Phasenverschiebung sieht vor,
dass einer äußeren Elektrode anstelle einer einzelnen
inneren Elektrode mehrere parallel zueinander angeordnete innere
Elektroden zugeordnet sind. Dadurch kann die Kapillarwirkung für
die Fluide in dem Bereich der Kammer, der nicht im Lichtweg liegt,
erhöht und das Niveau der Grenzflächen schneller
verschoben werden.
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In
einer ersten Ausgestaltung der Amplitudenmodulation können
die Anordnungen und Komponenten benutzt werden, wie sie in der ersten
Ausgestaltung der Phasenmodulation beschrieben werden. Zusätzlich
muss aber ein Fluid in der Kammer eingefärbt sein, um die
Intensität der Lichtbündel zu beeinflussen. Neben
der relativen Änderung der Weglänge der Lichtbündel
im Lichtweg wird zusätzlich die Intensität der
Lichtbündel geändert und damit eine Amplitudenmodulation
ausgeführt.
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Weisen
sowohl das eingefärbte, Licht absorbierende Fluid als auch
das transparente Fluid für eine vorgegebene Wellenlänge
den gleichen Brechungsindex auf, so wird nur die Amplitude, jedoch nicht
die Phase moduliert.
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Eine
zweite Ausbildung zum Realisieren der Amplitudenmodulation sieht
vor, dass ein Fluid in der Kammer ein doppelbrechendes Material
aufweist, das bei angelegter Spannung in mindestens einem Bereich
eine Orientierung erhält. Gleichzeitig werden die beiden
Polarisationsanteile des einfallenden Lichtbündels, die
TE- und die TM-Polarisation, in der Phase, die sie relativ zueinander
aufweisen, moduliert. Durch die angelegte Spannung ändert
sich das Niveau der Grenzfläche im transparenten Bereich und
damit die optische Weglänge des Lichtbündels. Der Absolutbetrag
dieser Änderung liegt dabei im Allgemeinen über
dem Absolutbetrag der Änderung der relativen Phase.
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Zur
Orientierung des doppelbrechenden Materials in der Kammer sind verschiedene
Mittel anwendbar.
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Zum
einen kann das doppelbrechende Material durch ein elektrisches oder
ein magnetisches Feld orientiert werden, das auf die Kammer einwirkt. Dabei
muss im doppelbrechenden Material ein elektrisches oder ein magnetisches
Dipolmoment vorliegen.
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Zum
einen kann die innere Oberfläche der Kammer strukturiert
sein, um die doppelbrechenden Moleküle zu orientieren.
Die Strukturierung, welche beispielsweise die Ausrichtung angelagerter
Flüssigkristalle bewirkt, kann sich auf der Innenseite
der Abdeckplatte und/oder auf der Innenseite der Seitenwände
des optisch wirksamen Bereichs befinden.
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Weiterhin
muss am Eingang der EW-Zelle ein Polarisationszustand definiert
und am Ausgang ein Analysator angeordnet werden. Diese Forderung erfüllen
z. B. vor und hinter der EW-Zelle angeordnete Polarisationsfilter.
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Zum
Realisieren der Amplitudenmodulation nach dem Vereinigen der Lichtbündel
außerhalb der EW-Zelle wird das Niveau der Grenzfläche
in beiden Bereichen durch die Elektrodenpaare so eingestellt, dass
in jedem Bereich eine gleich große, ein unterschiedliches
Vorzeichen aufweisende Phasendifferenz vorliegt.
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Das
notwendige Zusammenführen zweier beispielsweise nur in
der Phase modulierter Lichtbündel kann durch einen Lichtmischstab
am Ausgang der modulierenden Elemente, also der EW-Zelle, erfolgen.
Die zur Homogenisierung des Lichtes notwendige Länge des
Lichtmischstabes kann durch eine leicht streuende Fläche
oder durch diffraktive oder/und refraktive Elemente am Eingang des
Lichtmischstabes reduziert werden. Am Ausgang des Lichtmischstabes
kann vorteilhaft auch eine streuende Fläche angeordnet
sein.
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In
einer Ausgestaltung zur komplexen Modulation der einfallenden Lichtbündel
weist die Einrichtung eine Kammer mit zusätzlich einem
dritten Fluid mit unterschiedlicher Brechzahl sowie eine weitere Anordnung
von Elektrodenpaaren auf, wobei eine Anordnung von Elektrodenpaaren
zum Modulieren der relativen Phase zwischen den TE- und TM-Polarisationen
und die andere Anordnung von Elektrodenpaaren zum Modulieren der
Gesamtphase vorgesehen ist. Wenigstens eines der drei Fluide ist
ein doppelbrechendes Material. Die relative Phase zwischen den TE-
und TM-Polarisationen entspricht der Amplitude des Lichtbündels,
wie sie nach dem Analysator vorliegt.
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In
weiterer Ausbildung der Erfindung kann die Kammer der EW-Zelle zur
Lichtmodulation nach dem Prinzip des Mach-Zehnder Interferometers
ausgebildet sein.
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Eine
Mach-Zehnder Anordnung realisiert eine dritte Ausgestaltung der
Amplitudenmodulation in der EW-Zelle. Dazu sind beide Bereiche der
Kammer transparent ausgebildet.
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Die
Grenzflächen der zwei Bereiche werden durch Ansteuerung
mindestens eines Elektrodenpaares so eingestellt, dass die Lichtbündel
in diesen Bereichen zwei unterschiedliche Weglängen durchlaufen.
Die Änderung der Weglänge innerhalb der zwei Bereiche
gegenüber einem Ausgangswert führt zu einer Phasendifferenz,
die für die Lichtbündel relativ zueinander vorliegt.
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Stellt
das Elektrodenpaar das Niveau der Grenzflächen in beiden
Bereichen so ein, dass in jedem Bereich eine gleich große,
jedoch ein unterschiedliches Vorzeichen aufweisende Phasendifferenz
erzeugt wird, realisieren die Lichtbündel nach ihrem Zusammenführen
eine Amplitudenmodulation. Der Wert der Amplitude kann im Bereich
zwischen 0 und maximaler Intensität auf einen beliebigen
Wert eingestellt werden.
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Die
Mach-Zehnder Anordnung in der EW-Zelle kann weiterhin zur Phasenmodulation
genutzt werden.
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Dazu
weist die Kammer zwei untereinander verbundene Bereiche mit Grenzflächen
auf, wobei ein Bereich im Lichtweg liegt und ein Bereich für
Licht undurchlässig ist. Der undurchlässige Bereich
wird durch mindestens ein Elektrodenpaar so angesteuert, dass die
im Lichtweg liegende Grenzfläche eine Verschiebung erhält,
aus der eine Änderung der Weglänge für
die passierenden Lichtbündel resultiert, die einer relativen
Phasenverschiebung zur Phasenmodulation entspricht.
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Eine
erste Ausgestaltung zur komplexen Modulation basiert ebenfalls auf
der Mach-Zehnder Anordnung.
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Vorzugsweise
werden zwei identisch ausgebildete, benachbarte Kammern mit jeweils
einer Mach-Zehnder Anordnung funktionell zu einer EW-Zelle vereint.
Dabei liegen zwei aus beiden Kammern gebildete benachbarte Bereiche
im Lichtweg. Elektrodenpaare verschieben die im Lichtweg liegenden
Grenzflächen der benachbarten Bereiche beider Kammern unabhängig
voneinander zusätzlich, um zu der in jeder Kammer erzeugten
relativen Phasenverschiebung eine zusätzliche Phasenverschiebung
der Lichtbündel zum Ausführen der komplexen Modulation
zu erhalten.
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In
jeder Kammer stellen Elektrodenpaare bei Ansteuerung durch die Steuermittel
die Grenzflächen in den Bereichen ein und ändern
die Weglängen der passierenden Lichtbündel unabhängig
voneinander. Das aus der Summe dieser zwei Lichtbündel
erzeugte Lichtbündel nach dem Passieren beider Kammern ist
komplex moduliert.
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In
einer zweiten Ausgestaltung der komplexen Modulation wird das Mach-Zehnder
Interferometer in der EW-Zelle durch zwei unabhängig voneinander
ansteuerbare benachbarte Kammern mit jeweils drei Fluiden realisiert.
Die Grenzflächen der Fluide jeder Kammer bilden bei Ansteuerung
durch die Steuermittel eine planparallele Platte aus, die zwischen den
benachbarten Kammern eine unterschiedliche Neigung aufweisen, um
die passierenden Lichtbündel komplex zu modulieren.
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Um
eine ebene Wellenfront zur holographischen Rekonstruktion eines
3D-Objektes zu realisieren, kann der transparente Bereich Mittel
zum Einebnen der Grenzfläche umfassen. So kann z. B. innerhalb
des transparenten Bereichs eine umlaufende Elektrode angeordnet
werden, deren Ansteuerspannung einen Kontaktwinkel von 90° zwischen
Grenzfläche und Seitenwand erzeugt.
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Zweckmäßigerweise
kann zum Einstellen der ebenen Grenzfläche die Oberfläche
der Seitenwände innerhalb des transparenten Bereichs der EW-Zelle
beschichtet sein.
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Zum
Einstellen einer ebenen Ausgangswellenfront kann z. B. am Ausgang
der EW-Zelle eine Mikrolinse angeordnet werden, deren Apertur dem Querschnitt
der austretenden Lichtbündel entspricht.
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Die
erfindungsgemäße Modulationseinrichtung auf der
Basis von EW-Zellen, welche Kapillarkräfte zum beliebigen Ändern
von vorgegebenen Grenzflächen zwischen den Fluiden der
EW-Zelle benutzen, weist zu bekannten Lichtmodulationseinrichtungen
verschiedene Vorteile auf.
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Die
einzelnen EW-Zellen haben einen einfachen Aufbau und können
sehr klein ausgeführt werden. Durch die geringe Menge von
Fluiden, die in ihnen zu bewegen ist, können die Grenzflächen
bei einer Ansteuerung sehr schnell ihre Form und/oder Lage ändern.
Durch ihren einfachen Aufbau sind sie serienmäßig
und kostengünstig als ein Array in verschiedenen Größen
herstellbar. Als Fluide stehen je nach Verwendungszweck verschiedene
Materialkombinationen zur Verfügung. Mit diesen Vorteilen sind
sie für den Einsatz zum Modulieren der Phase, der Amplitude
oder von komplexen Werten von kohärenten Lichtbündeln
in verschiedenen technischen Bereichen anwendbar. Insbesondere eignen
sie sich für ein holographisches Displaygerät
zum Rekonstruieren eines dreidimensionalen Objektes, das durch sehr
viele einzelne Objektpunkte dargestellt wird.
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Anhand
von Ausführungsbeispielen wird die erfindungsgemäße
Einrichtung zur Lichtmodulation näher beschrieben. In den
dazugehörigen Zeichnungen zeigen schematisch in Schnittdarstellung
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1a, 1b zwei
Ausführungsbeispiele einer EW-Zelle zur Phasenmodulation
von kohärenten Lichtbündeln,
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2 ein
Ausführungsbeispiel einer EW-Zelle zur Amplitudenmodulation,
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3 ein
Ausführungsbeispiel einer EW-Zelle auf der Basis eines
Mach-Zehnder Interferometers zur Modulation von Lichtbündeln,
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4 ein
Ausführungsbeispiel einer EW-Zelle zur Amplitudenmodulation
nach 3,
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5 ein
Ausführungsbeispiel einer EW-Zelle zur komplexen Modulation
nach 3,
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6 ein
Ausführungsbeispiel, bei dem in der Mach-Zehnder Anordnung
planparallele Platten zur komplexen Modulation ausgebildet sind,
in Draufsicht,
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7 ein
Ausführungsbeispiel nach 5, dem eine
Anordnung zum Zusammenführen geteilter Lichtbündel
zugeordnet ist,
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8 ein
weiteres Ausführungsbeispiel einer EW-Zelle zur komplexen
Modulation,
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9a,
b Modifikationen zu 1a und
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10a, b Modifikationen zu 4.
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In
den Figuren, außer 6, sind
die EW-Zellen vereinfacht und schematisch mit den für das
Verständnis der Erfindung nötigen Details in Vorderansicht
dargestellt. Eine Vielzahl dieser EW-Zellen bildet in einer regulären
Anordnung ein Array zur Lichtmodulation. Weitere wesentliche Komponenten der
erfindungsgemäßen Einrichtung sind von Steuermitteln
gesteuerte Elektrodenpaare. Je nach Art der Modulation treten zusätzliche
Komponenten hinzu.
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Jede
EW-Zelle enthält eine Kammer mit inneren und äußeren
Elektroden, wobei die inneren Elektroden vorteilhafterweise durchsichtig
ausgebildet sind. Mindestens zwei nichtmischbare Fluide mit unterschiedlicher
Brechzahl sind durch eine Grenzfläche getrennt. Ein Fluid
kann eine Flüssigkeit, ein gelförmiges oder ein
gasförmiges Medium sein. Von zwei benachbarten Fluiden
ist ein Fluid immer elektrisch leitend und damit durch Elektroden
steuerbar. Im Lichtweg ist hier das erste Fluid das elektrisch leitende
Fluid und weist ein definiertes Potential auf. Dieses Potential
kann beispielsweise an der Innenseite einer Abdeckplatte anliegen.
Die dem elektrisch leitenden Fluid zugewandte Seite der Abdeckplatte ist
dann z. B. mit einer transparenten Elektrode beschichtet.
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Unter
einer Änderung des Niveaus der Grenzfläche im
Bereich des Lichtwegs ist eine Änderung des Füllstands
des leitenden Fluids in der Kammer zu verstehen, die durch Ansteuerung
eines oder mehrerer Elektrodenpaare erzeugt wird. Durch den transparenten
Bereich einer Kammer verläuft immer der Lichtweg der Lichtbündel.
Pfeile kennzeichnen die Lichtwege einfallender Lichtbündel.
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In 1a ist
die Kammer einer EW-Zelle als Schnittdarstellung in Vorderansicht
zu sehen. Die Kammer weist Seitenwände mit äußeren
Elektroden E1 und E4 sowie
eine obere und eine untere Abdeckplatte auf. Die obere Abdeckplatte
ist transparent, die untere Abdeckplatte hat einen transparenten
und einen nicht transparenten Bereich. Eine Einrichtung von zwei
inneren Elektroden E2; E3 erstreckt
sich von einer Seitenwand zur gegenüberliegenden Seitenwand
und teilt die Kammer in zwei Bereiche. Die Fluide in beiden Bereichen
stehen untereinander in Verbindung, sie sind miteinander gekoppelt.
Der von dem Elektrodenpaar E1; E2 eingeschlossene Bereich liegt im Lichtweg
und ist der optisch wirksame Bereich. Im anderen Bereich werden
die Lichtbündel durch den nicht transparenten Bereich der
Abdeckplatte am Eintreten gehindert. Hier ist die innere Elektrode
E3 mit einer vorgegebenen Neigung zur äußeren
Elektrode E4 angeordnet. Die Elektroden
E3 und E4 bilden
ein steuerbares Elektrodenpaar. Durch die Neigung verringert sich
der Abstand beider Elektroden zueinander, wodurch die Kapillarwirkung
zwischen ihnen erhöht wird.
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In 1b ersetzen
mehrere parallel zueinander angeordnete Elektroden E3 das
Elektrodenpaar E3; E4 der 1a.
Die Elektroden werden alle mit der gleichen Spannung versorgt. Abhängig
von der angelegten Spannung kann das Niveau der Grenzfläche
zwischen den Elektroden E3 gleichmäßig
verändert werden, was zu einer Änderung des Niveaus
der Grenzfläche im Bereich des Lichtwegs führt.
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Die Änderung
der Position der Grenzfläche im Bereich des Lichtwegs in 1a und 1b führt z.
B. dazu, dass der Anteil des optisch dichteren Fluids im transparenten
Bereich zunimmt und sich damit die Weglänge des Lichtbündels
gegenüber einem Ausgangswert ändert. Wenn es die
Kammer passiert hat, weist das Lichtbündel eine vorgegebene
Phasenverschiebung auf, die von der Änderung der Weglänge
abhängt. Ein Pfeil gibt in beiden Figuren die Lichtrichtung
der einfallenden Lichtbündel an.
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Zweckmäßigerweise
ist jeder Seitenwand der EW-Zelle eine äußere
Elektrode zuzuordnen. Eine Änderung der Temperatur verändert
den Kontaktwinkel und somit die auf den Grenzflächen zwischen
den Fluiden vorliegende Krümmung. Mittels einer variierbar
angelegten Spannung kann die Krümmung der Grenzflächen
auch bei einer Temperaturänderung konstant, d. h. vorzugsweise
plan, gehalten werden.
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Die
in 1a und 1b dargestellte EW-Zelle
kann in Kombination mit einem gefärbten Fluid auch zur
Amplitudenmodulation genutzt werden. Das gefärbte Fluid
kann z. B. Licht absorbierendes Öl sein. Je nach eingestelltem
Niveau des gefärbten Fluids in der Kammer ändert
sich die Intensität der durchgelassenen Lichtbündel.
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Eine
EW-Zelle nach 1a oder 1b kann
auch zur Amplitudenmodulation genutzt werden, wenn das elektrisch
leitende Fluid ein doppelbrechendes Material ist.
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Dem
Ausführungsbeispiel in 2 liegt
die EW-Zelle von 1b zugrunde, bei der das erste Fluid
aber ein doppelbrechendes Material ist. Zusätzlich weist
die EW-Zelle am Eingang und Ausgang Polarisationskomponenten auf,
z. B. einen als Polarisator P1 und Analysator P2 ausgebildeten Polarisationsfilter.
Die durch sie zu erzeugenden Polarisationsrichtungen für
die Lichtbündel sind durch Pfeile dargestellt.
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Der
Polarisator P1 am Eingang der Kammer bzw. der EW-Zelle dient der
Definition der Polarisation des einfallenden Lichts, die beispielsweise
linear, zirkular oder elliptisch sein kann. Sie ist überflüssig, wenn
eine definierte Polarisation des einfallenden Lichts am Eingang
der Kammer vorliegt. Der Analysator P2 am Ausgang der Kammer bzw.
der EW-Zelle kann eine beliebige Orientierung aufweisen. Vorteilhaft
ist eine Ausbildung der EW-Zelle, bei der das Licht im spannungslosen
Zustand hinter dem doppelbrechenden Fluid eine lineare Polarisation
hat. Die Orientierung des Analysators P2 ist dann so zu wählen,
dass die Transmission ein Minimum aufweist. Das ergibt den Vorteil,
dass beim Auftreten von Defekten an der EW-Zelle eine ständig
dunkle EW-Zelle weniger stört als eine ständig
leuchtende.
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Wie
zuvor schon beschrieben, erhält das einfallende Lichtbündel
eine Phasenverschiebung. Durch eine strukturierte Oberfläche
am Boden oder/und den Seitenwänden der Kammer oder durch ein
elektrisches oder ein magnetisches Feld wird das doppelbrechende
Fluid orientiert. Der Polarisator kann beispielsweise die Einganspolarisation
definieren. Sie kann als Summe einer TE- und einer TM-Komponente
der Polarisation des Lichts angesehen werden, wobei die TE- und
die TM-Komponente zwei zueinander orthogonale Komponenten sind.
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Im
Allgemeinen tritt zudem eine Änderung der optischen Weglänge
in der Kammer auf, deren Absolutbetrag über dem Absolutbetrag
der Änderung der relativen Phase liegt.
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Die
beispielsweise durch ein elektrisches Feld mindestens im transparenten
Bereich der Kammer erzeugte Orientierung des doppelbrechenden Fluids
bedingt einen optischen Weg, der für die TE- und die TM-Komponente
der Polarisation der Lichtbündel unterschiedlich ist. Eine Änderung
des Niveaus der Grenzfläche im transparenten Bereich führt
dort zu einer Änderung der relativen Phase, die zwischen
der TE- und der TM-Polarisation vorliegt, und somit zur Änderung
des aus deren Überlagerung resultierenden Polarisationszustandes.
Da der Analysator P2 nur einen definierten Polarisationszustand der
Lichtbündel durchlässt, entspricht die Änderung des
vor dem Analysator P2 vorliegenden Polarisationszustandes einer Änderung
der Transmission, die hinter dem Analysator P2 zu beobachten ist.
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Das
Anlegen einer elektrischen Spannung, die zur Änderung des
Füllstandes des doppelbrechenden Fluids im transparenten
Bereich der Kammer führt, führt somit hinter dem
Analysator zur Modulation der Amplitude.
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Die
EW-Zellen der 1a, 1b und 2 können
so realisiert werden, dass die optische Achse im Lichtweg liegt
und eine Symmetrieachse der EW-Zelle bildet. Der transparente Bereich
der EW-Zelle ist dann beispielsweise von mehreren Pumpkammern, oder
von einer umlaufenden Pumpkammer umgeben.
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3 stellt
ein allgemeines Ausführungsbeispiel einer EW-Zelle dar,
die auf dem Prinzip eines Mach-Zehnder Interferometers basiert und
zur Amplituden- und Phasenmodulation sowie zur Modulation komplexer
Werte von einfallenden kohärenten Lichtbündeln
ausgebildet werden kann.
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Die
EW-Zelle der Mach-Zehnder-Anordnung hat hier beispielsweise einen
eckigen Querschnitt und enthält Seitenwände sowie
eine obere und eine untere transparente Abdeckplatte. Die Kammer
der EW-Zelle ist durch eine Anordnung von Elektrodenpaaren E1; E2 in vorzugsweise
zwei gleich große Bereiche geteilt, in denen zwei nicht
mischbare Fluide miteinander in Verbindung stehen. Die Fluide sind durch
eine Grenzfläche getrennt. Ändert sich das Niveau
der Grenzfläche durch Einschalten eines Elektrodenpaares
in mindestens einem Bereich, wirkt sich das auf das Niveau der Grenzfläche
im anderen Bereich aus. In Abhängigkeit von der durchzuführenden
Modulation der Lichtbündel ist wenigstens ein Bereich in
der Kammer als ein transparenter, optisch wirksamer Lichtweg ausgestaltet.
Durch ein Ansteigen oder ein Absinken des ersten Fluids, und damit des
Niveaus der Grenzfläche, wird eine Änderung der
Weglänge des durchlaufenden Lichtbündels im Lichtweg
erreicht.
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Um
eine phasenmodulierende EW-Zelle zu erhalten, muss in 3 nur
ein Bereich der Kammer für einfallende Lichtbündel
transparent sein. Die Grenzfläche der Fluide wird bei der
Ansteuerung beider Elektrodenpaare E1; E2 gezielt in beiden Bereichen relativ zueinander
verschoben. Die Spannungsänderung ist hier äquivalent
der Verschiebung der Grenzfläche. Durch die Verschiebung ändert
sich die Weglänge der Lichtbündel im transparenten
Bereich, wodurch das Lichtbündel eine Phasenverschiebung erhält.
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Im
transparenten Bereich ist die Spannung nur konstant, wenn die Grenzfläche
in diesem Bereich eben sein soll, also kein Meniskus erzeugt werden
soll. Es könnte aber beispielsweise auch nur das im nicht
durchlässigen Bereich angeordnete Elektrodenpaar zur Phasenmodulation
angesteuert werden.
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Man
kann aber auch beide Bereiche in der Kammer lichtdurchlässig
lassen und in beiden Bereichen eine Spannungsänderung erzeugen,
was als „push-pull mode” bezeichnet werden kann.
Die optische Weglänge der die EW-Zelle passierenden Lichtbündel
wird relativ zueinander geändert und erzeugt die beabsichtigte
Phasenverschiebung. Sind die Grenzflächen in beiden Bereichen
nicht eben, führt das einen zusätzlichen Phaseneffekt
ein. Derartig ausgebildete EW-Zellen sind zum Erzeugen kleiner Aperturen
mit einem Durchmesser < 1
mm geeignet, bei denen dieser Phaseneffekt vernachlässigt
werden kann. Mit dieser EW-Zelle kann eine höhere Bildwiederholrate
erzielt werden.
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Für
eine Amplitudenmodulation sind beide Bereiche der EW-Zelle gemäß 4 lichtdurchlässig ausgebildet.
Die Elektrodenanordnung aus zwei Elektrodenpaaren E1 und
E2 wird durch Steuermittel so gesteuert,
dass in beiden Bereichen ein gleich großer absoluter Wert
der Phasenverschiebung durch die Verschiebung der Grenzflächen
realisiert wird. Der absolute Wert hat aber in beiden Bereichen ein
entgegen gesetztes Vorzeichen. Hier hat das erste Fluid, auf welches
das einfallende Lichtbündel trifft, eine höhere
Brechzahl als das zweite. Die Phasenverschiebung als Regelgröße
bewirkt, dass sich die Intensität abhängig von
der eingestellten Spannung im Bereich zwischen Überlagerung
und Auslöschung bewegt. Die erzielte relative Phasenverschiebung
ist durch Δφ gekennzeichnet.
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Eine
komplexe Modulation oder auch eine Phasenmodulation können
mit einer EW-Zelle realisiert werden, in der zwei Kammern K1; K2
mit jeweils einer Mach-Zehnder Anordnung nebeneinander angeordnet
werden. Diese Kombination ist schematisch in 5 dargestellt.
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Jeweils
die äußeren Bereiche der kombinierten EW-Zelle
sind für Lichtbündel undurchlässig gestaltet
durch z. B. eingeschwärzte Bereiche in der oberen und unteren
Abdeckplatte. Die Lichtbündel passieren zwei durch eine
Wand getrennte innere transparente Bereiche der Kammern K1 und K2.
In diesen Bereichen werden die Grenzflächen unabhängig
voneinander durch unabhängig voneinander einstellbare Elektrodenpaare
von einem Ausgangsniveau auf unterschiedliche Niveaus eingestellt.
Durch die Kombination der unterschiedlichen Niveaus legen Lichtbündel
in den beiden Lichtwegen unterschiedliche Weglängen zurück.
In jeder Kammer K1; K2 wird damit eine andere Phasenverschiebung
erzeugt. Nach dem Passieren der EW-Zelle werden die Lichtbündel
wieder vereint und sind komplex moduliert. Die komplexe Modulation
des elektromagnetischen Feldes des Lichts ist durch eine Modulation
der Phase, welche beide Lichtbündel gemeinsam aufweisen, und
durch eine Modulation der relativen Phasendifferenz bzw. Phasenverschiebung Δφ zwischen
beiden Lichtbündeln definiert.
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In 6 ist
ein Ausführungsbeispiel dargestellt, bei dem eine EW-Zelle
zur komplexen Modulation auf Basis einer Mach-Zehnder Anordnung
aus zwei unabhängig ansteuerbaren benachbarten Kammern
K3; K4 mit jeweils drei Fluiden gebildet wird. Beide Kammern stellen
optisch wirksame, transparente Bereiche dar. Zwei benachbarte Fluide
in den Kammern sind nicht mischbar.
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Die
Grenzflächen in jeder Kammer K3; K4 werden durch nicht
dargestellte Steuermittel so angesteuert, dass sie die gleiche Neigung
aufweisen und das mittlere Fluid eine Planplatte ausbildet. Für die
Ansteuerung der Grenzflächen werden für jede Kammer
K3; K4 nur zwei Steuersignale benötigt.
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Die
Planplatte der einen Kammer wird mit einer anderen Neigung als die
Planplatte der benachbarten Kammer eingestellt. Die Änderung
der Neigung einer Planplatte entspricht einer Änderung
der optischen Weglänge der Lichtbündel in der
Kammer und damit einer Phasenänderung. Nach Austritt aus den
Kammern K3; K4 überlagern sich die Lichtbündel mit
ihren Phasenänderungen und erzeugen einen komplexen Wert.
Die resultierende Amplitude wird über die relative Phasendifferenz Δφ zwischen
den beiden transparenten Bereichen definiert. Ohne den Wert der
resultierenden Amplitude zu verändern, kann die Phase der überlagerten
Lichtbündel geändert werden, indem in beiden benachbarten
Bereichen die gleiche Änderung der optischen Weglänge durch
Ansteuerung beider Elektrodenpaare erzeugt wird. Die relative Phase
der beiden überlagerten Lichtbündel zueinander
wird dabei nicht verändert. Somit wird eine komplexe Modulation
der Lichtbündel erreicht.
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Eine
weitere Anordnung zur komplexen Modulation auf Basis der Mach-Zehnder
Anordnung von 5 zeigt 7. Die EW-Zelle
besteht wieder aus zwei voneinander unabhängigen Kammern
K1; K2 mit jeweils einstellbaren Grenzflächen in zwei benachbarten
transparenten Bereichen, die im Lichtweg liegen. Die äußeren
Bereiche der kombinierten EW-Zelle sind für Lichtbündel
undurchlässig gestaltet. Die Grenzflächen in den
Bereichen der Kammer K1 werden unabhängig von den Grenzflächen
in der benachbarten Kammer K2 durch die Ansteuerung der entsprechenden
Elektrodenpaare in diesen Kammern auf unterschiedliche Niveaus eingestellt.
Die eingestellten Änderungen der Grenzflächen
in den transparenten Bereichen beider Kammern K1; K2 bewirken, dass
die Weglängen der passierenden Lichtbündel nach
Austritt aus der EW-Zelle zueinander unterschiedlich lang sind.
Dies ist an der versetzten Darstellung der Pfeile für die
Lichtbündel nach der Abdeckplatte zu erkennen. Das aus
der Summe der zwei Lichtbündel erzeugte resultierende Lichtbündel wird
komplex moduliert.
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Entsprechend 7 treffen
die zwei Lichtbündel am Ausgang der modulierenden EW-Zelle
auf eine teleskopartige Anordnung zweier Mikrolinsen, durch die
sie zusammengeführt werden. Im Brennpunkt der ersten Linse
ist ein streuendes Material angeordnet, das in vorteilhafter Weise
auf der optischen Achse eine Aperturblende aufweist. Hat die zweite Linse
im Vergleich zur ersten Linse eine größere Brennweite
(f1 < f2), wird mit dieser Anordnung der Bündelquerschnitt
vergrößert (Vergrößerung V = f2/f1). Innerhalb
einer Matrixanordnung von EW-Zellen kann damit eine Vergrößerung
des Füllfaktors der komplex modulierenden EW-Zellen realisiert
werden. Gezielt ausgelegte Apodisationsprofile t(x, y) einzelner
EW-Zellen sind in Verbindung mit einem Füllfaktor FF > 0,7 gut geeignet,
unerwünschte Beugungsordnungen der einfallenden Lichtbündel
zu unterdrücken. Insbesondere könnten Beugungsordnungen unterdrückt
werden, die ein zu einem erzeugten Sichtbarkeitsbereich benachbartes
Auge treffen würden. Daher ist eine Vergrößerung
des Bündelquerschnittes nach dem Passieren der Matrixanordnung von
Vorteil.
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In 8 ist
ein weiteres Ausführungsbeispiel einer EW-Zelle zur komplexen
Modulation dargestellt, der eine EW-Zelle nach 2 zugrunde
liegt.
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Im
Vergleich zu 2 enthält die Kammer
K zusätzlich zum ersten und zweiten Fluid ein drittes Fluid
mit einer unterschiedlichen Brechzahl n3,
z. B. Wasser mit geringer Salzlösung. Eines der drei Fluide
ist ein doppelbrechendes Material, in diesem Fall ist es das erste
Fluid mit der Brechzahl n1. Das zweite Fluid
ist nicht leitend, z. B. Öl mit der Brechzahl n2.
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Neben
der Elektrodenanordnung mit dem Elektrodenpaar E1;
E2 sowie den einzelnen Elektroden E3 ist in der Kammer K eine weitere Elektrodenanordnung
mit dem Elektrodenpaar E4; E5 sowie
den einzelnen Elektroden E6 vorgesehen.
Die beiden Elektrodenpaare E1; E2 und E4; E5 begrenzen den transparenten Bereich der
Kammer K und erzeugen bei Ansteuerung jeweils eine plane Grenzfläche
zwischen benachbarten Fluiden. Die plane Grenzfläche ist
nötig, um für eine holographische Rekonstruktion eine
ebene Wellenfront zu erzeugen. Deshalb ist es zweckmäßig,
in den Seitenwänden der EW-Zelle z. B. mehrere Elektroden
anzuordnen.
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Die
Elektroden E3 und E6 können
in weiterer Ausbildung auch durch eine Anordnung gemäß 1a ersetzt
werden.
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Ein
Polarisator P1 und ein Analysator P2 definieren den Polarisationszustand
von einfallenden und austretenden Lichtbündeln. Das in
Pfeilrichtung mit einer definierten Polarisation in den unteren
Teil der Kammer einfallende Lichtbündel erhält
bei Ansteuerung der Elektroden E3 eine relative
Phasenverschiebung durch das erste doppelbrechende Fluid. Das bedeutet,
dass die Phasenverschiebung für die TE- und die TM-Komponente
unterschiedlich ist. Die relative Phasenverschiebung definiert in
Kombination mit dem Analysator P2 die Amplitude, mit der das Lichtbündel
die EW-Zelle verlässt. Beim Passieren des oberen Teils
der Kammer K erhält das Lichtbündel bei Ansteuerung
der Elektroden E6 eine zusätzliche
Phasenverschiebung, die für beide Polarisationskomponenten
TE und TM gleich ist.
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Für
eine komplexe Modulation von einfallenden Lichtbündeln
steuern die nicht dargestellten Steuermittel also ein Elektrodenpaar
zum Modulieren der relativen Phase und das andere Elektrodenpaar zum
Modulieren der Gesamtphase der Lichtbündel an.
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Die 9 und 10 zeigen
Mittel auf, um einen Meniskus der Grenzfläche im transparenten
Bereich TB einer Kammer K der EW-Zelle einzuebnen.
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Das
Elektrodenpaar E3; E4 verschiebt
bei Ansteuerung die Grenzfläche im transparenten Bereich TB
aus ihrer Ausgangslage, wobei sich der Meniskus bildet. Trifft das
einfallende Licht in 9a und 10a auf
diesen Meniskus, so breitet sich hinter der Abdeckplatte eine gekrümmte
Wellenfront aus. Zur holographischen Rekonstruktion von 3D-Objekten
wird aber eine ebene Wellenfront benötigt.
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Um
den Meniskus innerhalb des transparenten Bereichs TB einzuebnen,
kann eine in der Seitenwand umlaufende Elektrode angeordnet und
mit einer Spannung angesteuert werden, die einen Kontaktwinkel von
90° zwischen Grenzfläche und Seitenwand erzeugt.
Dies führt zu einer planen Grenzfläche zwischen
den Fluiden, so dass eine ebene Wellenfront die EW-Zelle verlässt.
Da der Kontaktwinkel temperaturabhängig ist, kann die Ansteuerspannung der
umlaufenden Elektrode an eine Temperaturänderung angepasst
werden.
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Zum
Einebnen der Grenzfläche kann innerhalb des transparenten
Bereichs TB die Oberfläche der Seitenwände auch
beschichtet oder so modifiziert werden, dass ein Kontaktwinkel von
90° zur Grenzfläche und damit eine plane Grenzfläche
erzeugt wird.
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Auf
diese Mittel kann verzichtet werden, wenn gemäß 9b am
Ausgang des transparenten Bereichs TB der EW-Zelle eine Mikrolinse
M angeordnet wird. Deren Brechkraft ist so zu wählen, dass sie
die durch den Meniskus eingeführte Wellenfrontkrümmung
kompensiert. Die Apertur der Mikrolinse M wird so groß ausgeführt,
dass sie dem Querschnitt der austretenden Lichtbündel entspricht.
Vorzugsweise ist bei der Festlegung der Apertur der Meniskus zu
berücksichtigen, der bei normaler Betriebstemperatur vorliegt.
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Die
Mikrolinse M kann an der Abdeckplatte angeordnet oder in die Abdeckplatte
integriert sein. In 10b ist letzteres für
zwei transparente Bereiche dargestellt. Es ist auch möglich,
GRIN-(engl.: graded index)Linsen für diesen Zweck einzusetzen.
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Die
Pfeile in den 9 und 10 kennzeichnen den
Weg der Lichtbündel durch die EW-Zelle. Die gekrümmten
und ebenen Linien nach dem Ausgang der EW-Zelle geben in den Figuren
die Form der modulierten Lichtbündel an.
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Das
Einebnen der Grenzfläche ist nicht nötig, wenn
die Lichtbündel nach dem Passieren der EW-Zelle auf z.
B. optische Mittel treffen, durch die sie vereint werden. Die optischen
Mittel sind so ausgebildet und/oder angeordnet, dass sie die ebene Wellenfront
erzeugen.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - WO 2004/027490
A1 [0008]
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Zitierte Nicht-Patentliteratur
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- - Ch. Grillet
u. a. in „Optofluidics enables compact tuneable interferometer„ (01-02-2005
veröffentlicht) [0010]