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Die Erfindung betrifft ein Simultanspektrometer (Kompaktspektrometer), wie es gattungsgemäß aus der
DE 10 2015 108 818 A1 bekannt ist und, mit dem Licht spektral aufgespaltet, zeitgleich über den gesamten zu analysierenden Wellenlängenbereich detektiert wird.
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Bevorzugte Wellenlängenbereiche, die mit einem Simultanspektrometer adressiert werden, betreffen den Ultraviolett-Bereich (UV), den sichtbaren Bereich (Vis) und den Infrarot- (bzw. nahen Infrarot-) Bereich (IR/NIR). Ein Simultanspektrometer kann sowohl als Prozess- und Laborspektrometer ausgelegt, als auch als portables spektroskopisches System umgesetzt werden. Es kann für die gesamte Breite der UV-, Vis- und IR-Spektroskopie genutzt werden, insbesondere für die Molekül- und Fluoreszenzspektroskopie. Potentielle Anwendungsgebiete betreffen u. a. die chemische Analyse, biologische und medizinische Forschung, Analyse und Diagnostik, die Pharmazie, die Landwirtschafts- und Nahrungsmittelindustrie und die Prozesskontrolle (z. B. Glasindustrie). Außerdem schließt das Anwendungsspektrum auch die Farbmessung und die Messung von Schichtdicken mit ein.
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Jede Art von Spektrometer besteht im Wesentlichen aus einer Eintrittsöffnung (Eintrittsspalt), wenigstens einem Element zur Gewährleistung einer Abbildungsfunktion, wenigstens einem Element mit einer spektral zerlegenden (dispergierenden) Funktion und einem Detektor.
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Zur spektralen Zerlegung des zu untersuchenden Lichts werden häufig Beugungsgitter („Gitter“) verwendet, die entweder auf planen Substraten oder auf gekrümmten Substraten (konkav oder konvex) aufgebracht sind. Sie sind überwiegend in Reflexionsgeometrie ausgeführt.
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Falls das Gitter sich auf einer gekrümmten Fläche befindet, ist zumindest ein Teil der Abbildungsfunktion mit in dieses Element integriert. Der Vorteil hierbei ist, dass das entsprechende Gesamtsystem eine kompakte Bauweise zulässt (Integration mehrerer Funktionalitäten in ein Element). Der Nachteil von Gittern auf gekrümmten Flächen besteht darin, dass diese Art von gekrümmten Gittern nur schwer hergestellt werden kann. Dabei umfasst der Herstellungsprozess, insbesondere bei der Herstellung einer Vielzahl gleicher Elemente, einen zumindest zweistufigen Prozess. In einem ersten Verfahrensschritt wird ein sogenanntes „Original-Element“ hergestellt, welches in darauffolgenden Verfahrensschritten repliziert bzw. vervielfältigt wird.
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Die Herstellung von „Original-Elementen“ wird häufig mittels photo-lithografischer Verfahren durchgeführt. Es ist allerdings mit nur sehr wenigen dieser Verfahren möglich, Gitterstrukturen auf gekrümmten Flächen herzustellen. Eine der wenigen Methoden, mit der dies möglich ist, ist z. B. die „Interferenz-Lithografie“ (oder auch „Holografie“), die jedoch nur die Herstellung von sehr beschränkten Profilformen erlaubt, insbesondere sind z. B. die Profiltiefen limitiert. Mit der Beschränkung der Profilformen ist auch die nutzbare Beugungseffizienz des Gitters begrenzt.
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Eine zusätzliche Herausforderung besteht in der Replikation von Gittern auf gekrümmten Trägern. Beispielsweise ist es wichtig, neben der lokalen Profiltreue (welche für die Beugungseffizienz entscheidend ist) auch die globale Form beizubehalten, um die Abbildungsfunktion aberrationsfrei zu gewährleisten.
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Ob ein Gitter auf einem planen oder gekrümmten Träger verwendet wird, wirkt sich auch auf das Gesamtkonzept des Spektrometers aus.
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Bei Simultanspektrometern, mit denen das gesamte Spektrum gleichzeitig (simultan) aufgenommen wird, ist es notwendig, den Winkelunterschied der am Gitter gebeugten Teilstrahlenbündel verschiedener Wellenlängen möglichst nah hinter dem Gitter zu verringern, um die vom Gitter räumlich getrennte nachfolgende Abbildungsoptik und den Detektor klein halten zu können.
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Im Stand der Technik wird deshalb für Simultanspektrometer in der Regel ein auf einer konkaven Oberfläche gekrümmtes Gitter verwendet, das die spektral zerlegende Funktion, aber auch die Abbildungsfunktion wenigstens teilweise und in einem Element vereint. Als Detektor wird ein Zeilen- oder Flächendetektor verwendet.
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Neben der Möglichkeit zur simultanen Aufnahme des Spektrums bietet dieser Ansatz die Möglichkeit einer kompakten Bauweise. Ein Beispiel für solch einen Spektrometertyp ist das Rowland-Kreis-Spektrometer. Diese Art von Simultanspektrometer kann auch in einer „monolithischen“ Konfiguration hergestellt werden, für das ein Glas- oder Polymerblock vorgefertigt wird, auf den das Gitter aufgeprägt wird. Ein solches monolithisches Spektrometer behält seinen Justagezustand auch bei großen mechanischen und thermischen Belastungen. Der Nachteil dieser Spektrometer liegt in der Schwierigkeit, Gitter auf gekrümmten Oberflächen zu realisieren.
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Echelle-Spektrometer nutzen in der Regel zwei spektralzerlegende Elemente (Gitter oder Prismen), die das Licht in unterschiedliche (senkrecht zueinander stehende) Richtungen lenken. Damit können Flächendetektoren benutzt werden, so dass gleichzeitig ein großer Spektralbereich und eine hohe spektrale Auflösung ermöglicht wird. Die beiden dispergierenden Funktionen können auch, wie aus der vorbenannten
DE 10 2015 108 818 A1 bekannt, innerhalb einer Fläche in einem Kreuzgitter integriert werden.
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Das in der vorgenannten
DE 10 2015 108 818 A1 offenbarte Spektrometer umfasst grundsätzlich einen Eintrittsspalt für ein einfallendes, konvergentes Lichtbündel und entlang einer optischen Achse eine Kollimatoroptik, ein kombiniertes Kreuzgitter, sowie eine Fokussieroptik, welche die durch das Kreuzgitter aufgespalteten Spektren verschiedener Beugungsordnungen in eine Beobachtungsebene abbildet, in der ein Bildsensor angeordnet ist. Durch den Eintrittsspalt wird das einfallende konvergente Lichtbündel limitiert. Das nach dem Eintrittsspalt divergente Lichtbündel breitet sich entlang der optischen Achse der Kollimatoroptik aus, wird durch diese kollimiert und fällt unter einem definierten Einfallswinkel auf das kombinierte Kreuzgitter, das eine besondere Kreuzgitterstruktur aufweist. Der Effekt des kombinierten Kreuzgitters ist im Sinne der Spektrenseparierung derselbe, wie er von zwei einzelnen, zueinander um 90° verdrehten, separat angeordneten Gittern eines herkömmlichen Echelle-Spektrometers bekannt ist. Die entscheidenden Vorteile des Kreuzgitters liegen in der wesentlich verkürzten optischen Weglänge, die zur Reduzierung des Bauraums führt, und in einem deutlich verringerten Justageaufwand durch Wegfall der Justierung und Nachjustierung der Einzelgitter zueinander. Nach dem kombinierten Kreuzgitter ist wie in jedem Spektrometer eine Fokussieroptik angeordnet, welche die in mehreren Beugungsordnungen erzeugten und aufgespalteten Spektren, die die Fokussieroptik als ebene Wellen bzw. kollimierte, ausfallende Lichtbündel erreichen, in gebeugte und fokussierte Wellen transformiert, die sich als konvergente Kugelwellen ausbreiten und in einer Beobachtungsebene ihren Fokus bilden. Von dem in der Beobachtungsebene angeordneten Bildsensor können die diagonal verlaufenden Spektren als optoelektronisch gewandelte 2D-Aufnahmen aufgenommen und durch eine nachfolgende Rechentechnik ausgewertet werden.
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Als eine vorteilhafte Ausführung ist in der vorgenannten
DE 10 2015 108 818 A1 ein besonders kompaktes Spektrometer mit einem an einem Optikblock ausgebildeten planen Kreuzgitter beschrieben. Die Abbildungsfunktion, das heißt hier die Kollimation des einfallenden Lichtbündels und die Fokussierung des ausfallenden Lichtbündels werden durch zwei unterschiedliche an dem Optikblock ausgebildete, reflektierende Flächen und damit zwei unterschiedliche optische Kanäle realisiert. Zwar entstehen an den reflektierenden Flächen keine chromatischen Fehler, jedoch steht zur Korrektur der durch die Abbildung an den beiden reflektierenden Flächen entstehenden monochromatischen Fehler
3.Ordnung, wie sphärische Aberration, Koma, Bildfeldwölbung, Astigmatismus und Verzeichnung, für den einfallenden Lichtstrahl und den ausfallenden Lichtstrahl jeweils nur eine dieser beiden reflektierenden Flächen zur Verfügung. Mittels jeweils nur einer Fläche diese Fehler zu korrigieren, erscheint zumindest mit einer einfachen rotationssymmetrischen Flächenform nicht möglich. Unabhängig von der Flächenform ist es fertigungstechnisch schwierig, zwei optische Flächen aneinandergrenzend in ausreichender Qualität herzustellen, an die auch höhere Anforderungen gestellt werden als an brechend abbildende Flächen.
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Aus der
DE 10 2011 080 278 A1 ist ein Echelle-Spektrometer bekannt, bei dem ein Echelle-Gitter als Einfachgitter ausgeprägt (kein Kreuzgitter) auf der Rückseite eines Glaskörpers aufgebracht (reflektives Gitter) ist, wobei diese Fläche eine gekrümmte Form aufweist. Die Ein- und die Austrittsfläche können zueinander beabstandet sein oder sich zumindest teilweise überlappen und insbesondere Teil einer selben Fläche, z. B. einer Freiformfläche, sein. Auch hier ist es schwierig, Abbildungsfehler mit dem Design nur zweier abbildender Flächen zu korrigieren.
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Auch in der
US 6 693 745 B1 und der
US 6 977 727 B2 ist jeweils ein Glasblock mit einem auf einer Rückseite ausgebildeten planen Gitter offenbart, wobei der prismenförmige Glasblock keine abbildende Funktion hat.
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Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein kompaktes, einfach herzustellendes Simultanspektrometer zu schaffen.
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Diese Aufgabe wird für ein Simultanspektrometer mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen sind in den Unteransprüchen 2 bis 8 angegeben.
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Die Erfindung soll nachfolgend an einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel näher erläutert werden. Hierzu zeigen:
- 1a ein Optikschema eines erfindungsgemäßen Spektrometers in Seitenansicht,
- 1b das Optikschema gemäß 1a in einer zur Seitenansicht senkrechten Draufsicht und
- 1c eine Tabelle mit Parametern des Optikschemas nach 1a und 1b.
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Ein erfindungsgemäßes Spektrometer weist einen Eintrittsspalt 1, einen Detektor 2, ein planes reflektierendes Beugungsgitter 4 und entlang einer optischen Achse A angeordnete abbildende Flächen, nämlich rotationssymmetrische, brechend wirkende abbildende Flächen F1 - Fn auf, die dem Beugungsgitter 4 in einer Einstrahlrichtung R vor- und nachgeordnet sind. Die Rotationsachsen der abbildenden Flächen F1 - Fn fallen mit der optischen Achse A zusammen. Ein von dem Eintrittspalt 1 einfallendes Lichtbündel B, das einen Bündelhauptstrahl BH aufweist, wird in der Einstrahlrichtung R zu dem Beugungsgitter 4 hin von den abbildenden Flächen F1 - Fn auf das Beugungsgitter 4 kollimiert und am Beugungsgitter 4 in eine Vielzahl von Teillichtbündel TB, jeweils einen Teilbündelhauptstrahl TBH aufweisend, spektral aufgespaltet und reflektiert. Die Teillichtbündel TB werden über die gleichen abbildenden Flächen F1 - Fn in der Einstrahlrichtung R vom Beugungsgitter 4 weg ortsaufgelöst auf den Detektor 2 fokussiert. Das Beugungsgitter 4 ist auf einer planen Rückseite FR eines Optikblocks 3, der wenigstens eine der abbildenden Flächen F1 - Fn aufweist, in einer Pupillenebene des Simultanspektrometers angeordnet.
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Es ist erfindungswesentlich, dass der Eintrittsspalt 1 mit einem senkrechten Abstand a zu der optischen Achse A angeordnet ist, sodass der Bündelhauptstrahl BH des einfallenden Lichtbündels B unter einem mit der optischen Achse A einschließenden spitzen Auftreffwinkel α auf das Beugungsgitter 4 auftrifft und die plane Rückseite FR des Optikblocks 3 gegenüber der optischen Achse A so verkippt angeordnet ist, dass ein Teilbündelhauptstrahl TBH(λa) eines Teillichtbündels TB(λa) mit einer ausgewählten Wellenlänge λa eines Wellenlängenspektrums der Teillichtbündel TB des einfallenden Lichtbündels B am Beugungsgitter 4 unter einem mit der optischen Achse A einschließenden Reflexionswinkel β gebeugt und reflektiert wird, der betragsmäßig gleich dem Auftreffwinkel α ist. Die ausgewählte Wellenlänge λa ist bevorzugt eine mittlere Wellenlänge des Wellenlängenspektrums des Lichtbündels B. Das Teillichtbündel TB(λa) mit einer ausgewählten Wellenlänge λa durchläuft vom Beugungsgitter 4 zum Detektor 2 hin alle abbildenden Flächen F1 - Fn jeweils unter einem betragsmäßig gleichen Winkel zur optischen Achse A wie das Lichtbündel B vom Eintrittsspalt 1 zum Beugungsgitter 4 hin, weshalb es aufgrund der zwingend gegebenen Rotationssymmetrie der abbildenden Flächen F1 - Fn einer gleichen Abbildungsfunktion unterliegen. Indem die abbildenden Flächen F1 - Fn doppelt im Strahldurchgang genutzt werden, kann deren Anzahl im Vergleich zu einem einfachen Strahldurchgang halbiert werden. Im Vergleich zur Verwendung von reflektierend wirkenden (reflektierenden), abbildenden Flächen, bei denen keine chromatischen Abbildungsfehler entstehen, lassen sich brechend wirkende (brechende) Flächen einfacher und kostengünstiger herstellen und entstehende chromatische Fehler durch geeignete Materialkompositionen der verwendeten optischen Linsen beheben. Wenigstens eine der abbildenden Flächen F1 - Fn befindet sich an dem Optikblock 3 und damit nahe dem Beugungsgitter 4 und wirkt auf die Teilbündelhauptstrahlen TBH vergleichsweise stark konvergierend, womit die von den Teilbündelhauptstrahlen TBH miteinander eingeschlossenen Winkel bereits nahe hinter dem Beugungsgitter 4 verkleinert werden.
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In einer vorteilhaften Ausführung des Simultanspektrometers, dessen Optikschema in der 1a und der 1b gezeigt ist, besteht der Optikblock 3 aus einer ersten Linse L1 und einer zweiten Linse L2 unterschiedlichen Materials sowie einem Keil 5, der aus einem dritten Material oder dem gleichen Material wie die erste Linse L1 ist. Die erste Linse L1 ist hier eine Plankonvexlinse, an deren planer Seite der Keil 5 angesetzt ist. Der Optikblock 3 weist drei der abbildenden Flächen F4 , F5 , F6 auf, die durch den Übergang zwischen der Atmosphäre und zweiten Linse L2 als abbildende Fläche F4 , den Übergang zwischen der zweiten Linse L2 und der ersten Linse L1 als abbildende Fläche F5 und den Übergang zwischen der ersten Linse L1 und dem Keil 5 als abbildende Fläche F6 gebildet sind.
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Alternativ, aber fertigungstechnisch ungünstiger kann die der zweiten Linse L2 abgewandte Seite der ersten Linse L1 die plane Rückseite FR des Optikblocks 3 bilden, die gegenüber der optischen Achse A geneigt ist. Der Optikblock 3 hat dann nur die abbildenden Flächen F4 und F5 . Der Optikblock 3 kann auch aus mehr als zwei Linsen bestehen und weist dann weitere abbildende Flächen auf.
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Dem Optikblock 3 ist eine Linsengruppe 6 mit einer dritten Linse L3 und einer vierten Linse L4 aus unterschiedlichem Material vorgeordnet, die entsprechend weitere der abbildenden Flächen F1 , F2 , F3 aufweisen.
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Anstelle der Linsengruppe 6 kann auch nur die dritte Linse L3 als eine Einzellinse mit zwei abbildenden Flächen F1 , F2 dem Optikblock 3 vorgeordnet sein.
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Mit mehr abbildenden Flächen F1 - Fn ist es grundsätzlich einfacher, Abbildungsfehler des durch das Simultanspektrometer gebildeten optischen Systems zu korrigieren. Gleichzeitig möchte man aber, insbesondere aus fertigungstechnischen Gründen, die Anzahl der abbildenden Flächen F1 - Fn klein halten, dem auch die doppelte Nutzung der abbildenden Flächen F1 - Fn gerecht wird.
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Die abbildenden Flächen F4 , F5 , F6 bzw. F4 , F5 am Optikblock 3 sind vergleichsweise pupillennah (nahe der Pupillenebene) und die abbildenden Flächen F1 , F2 bzw. F1 , F2 , F3 an der dem Optikblock 3 vorgeordneten dritten Linse L3 bzw. Linsengruppe 6 sind vergleichsweise pupillenfern angeordnet.
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Der Optikblock 3 ist deshalb vorteilhaft für die sphärische Aberration und die Bildfeldwölbung überkorrigiert, so dass eine durch die dritte Linse L3 oder die Linsengruppe 6 für das einfallende Lichtbündel B und das Teillichtbündel TB(λa ) mit der ausgewählten Wellenlänge λa bewirkte sphärische Aberration und Bildfeldwölbung kompensiert wird, und die dritte Linse L3 oder die Linsengruppe 6 ist vorteilhaft für den Astigmatismus überkorrigiert, so dass ein durch den Optikblock 3 bewirkter Astigmatismus kompensiert wird. Für die Koma und chromatischen Abbildungsfehler sind der Optikblock 3 und die Linsengruppe 6 vorteilhaft in sich korrigiert. Weist das Simultanspektrometer anstelle der Linsengruppe 6 nur eine einzelne dritte Linse L3 auf, dann ist der Optikblock 3 auch für die chromatischen Fehler überkorrigiert und kompensiert so die an der einzelnen dritten Linse L3 entstehenden chromatischen Fehler. Eine Verzeichnung muss aufgrund des doppelten Durchlaufs der abbildenden Flächen F1 - Fn nicht korrigiert werden.
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Die abbildenden Flächen F1 - Fn sind bevorzugt sphärische Flächen, können aber auch anteilig oder alle asphärische Flächen sein.
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Da der Detektor 2 bzw. genauer der Mittelpunkt des Detektors 2 nicht auf der optischen Achse A angeordnet ist, kann auch durch eine Verkippung des Detektors 2 gegenüber der optischen Achse A vorteilhaft die Bildfeldwölbung für die Abbildung der weiteren der Teillichtbündel TB korrigiert werden.
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Als Beugungsgitter 4 wird entweder ein Liniengitter in Kombination mit einem Liniendetektor als Detektor 2 oder ein Kreuzgitter in Kombination mit einem ortsaufgelösten Flächendetektor verwendet.
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Legt man ein kartesisches Koordinatensystem in das Optikschema, so dass die optische Achse A die Richtung der z-Achse des kartesischen Koordinatensystems definiert und das Beugungsgitter 4 ein Liniengitter ist, dann verlaufen dessen Gitterlinien in Richtung der x-Achse und die plane Rückseite FR des Optikblocks 3 ist um die x-Achse verkippt und schließt einen ersten Keilwinkel γy mit der y-Achse ein.
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Ist das Beugungsgitter 4 ein Kreuzgitter, gebildet durch senkrecht zueinander verlaufende erste und zweite Liniengitter, und ist die optische Achse A in Richtung der z-Achse eines kartesischen Koordinatensystems ausgerichtet, dann verlaufen die ersten Gitterlinien in Richtung der x-Achse und die zweiten Gitterlinien in Richtung der y-Achse. Die plane Rückseite FR des Optikblocks 3 ist um die x-Achse und um die y-Achse verkippt und schließt einen ersten Keilwinkel γy mit der y-Achse und einen zweiten Keilwinkel γx mit der x-Achse ein.
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Bei der in den 1a und 1b gezeigten Ausführung soll das Beugungsgitter 4 ein Kreuzgitter sein. Entsprechend ist aus der 1a, die eine Seitenansicht darstellt, wobei die Zeichenebene die y-z-Ebene des kartesischen Koordinatensystems darstellt, der erste Keilwinkel γy und aus der 1b, die eine Draufsicht darstellt, wobei die Zeichenebene die x-z-Ebene des kartesischen Koordinatensystems darstellt, der zweite Keilwinkel γx zu entnehmen. Der Detektor 2, der hier ein ortsaufgelöster Flächendetektor ist, ist ebenfalls um die x-Achse und um die y-Achse verkippt und schließt einen ersten Kippwinkel δy mit der y-Achse und einen zweiten Kippwinkel δx mit der x-Achse ein.
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In 1c ist eine Tabelle abgebildet, mit vorteilhaften Parametern der Elemente Eintrittsspalt 1, Detektor 2, Linsen L1 - L4 , Keil 5 und Beugungsgitter 4 sowie der abbildenden Flächen F1 - Fn einer vorteilhaften Ausführung eines Simultanspektrometers mit dem Optikschema nach den 1a und 1b. Die Materialangaben entstammen dem Schott-Katalog oder sind gebräuchliche Abkürzungen chemischer Verbindungen. Der angegebene Abstand des Eintrittsspaltes 1 und des Mittelpunktes des Detektors 2 zur ersten abbildenden Fläche F1 entspricht einem Abstand deren senkrechten Projektion auf die optische Achse A. Der y-Abstand des Eintrittsspaltes 1 entspricht dessen senkrechtem Abstand a von der optischen Achse A.
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Andere vorteilhafte Materialkombinationen für die erste Linse L1 und zweite Linse L2 des Optikblocks 3 sind N-PK51 und N-LAK8 oder CaF2 und N-LAK8.
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Für die Linsengruppe 6 sind N-PK52A und N-KZFS11 oder N-FK51A und N-KZFS2 andere vorteilhafte Materialkombinationen.
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Der erste Keilwinkel
γy lässt sich über folgende Formel berechnen:
mit:
- γy - erster Keilwinkel (Kippung um x-Achse)
- α - Auftreffwinkel
- λa - ausgewählte Wellenlänge, für die der Hauptstrahl (Bündelhauptstrahl BH ; Teilbündelhauptstrahl TBH(λa)) symmetrisch bezüglich der optischen Achse A reflektiert wird
- p1 - Periodenlänge der ersten Gitterlinien des Kreuzgitters (x-Gitterperiode)
- q1 - genutzte Ordnung des an den ersten Gitterlinien erzeugten Beugungsspektrums
- n - Brechzahl des Materials des Keils 5
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Der zweite Keilwinkel
γx lässt sich über folgende Formel berechnen:
- mit:
- γx - zweiter Keilwinkel (Kippung um y-Achse)
- λa - Wellenlänge, für die der Teilbündelhauptstrahl TBH(λa) in einer Ebene mit der optischen Achse A und dem Auftreffwinkel α reflektiert wird (Zur Berechnung des zweiten Keilwinkels γx kann auch eine andere ausgewählte Wellenlänge λa zugrunde gelegt werden, womit der Teilbündelhauptstrahl TBH(λa) unter einem Winkel zu der genannten Ebene verlaufen würde.)
- p2 - Periodenlänge der zweiten Gitterlinien des Kreuzgitters (y-Gitterperiode)
- q2 - genutzte Ordnung des an den zweiten Gitterlinien erzeugten Beugungsspektrums
- n - Brechzahl des Materials des Keils 5.
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Bezugszeichenliste
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- 1
- Eintrittsspalt
- 2
- Detektor
- 3
- Optikblock
- L1
- erste Linse
- L2
- zweite Linse
- L3
- dritte Linse
- L4
- vierte Linse
- 4
- Beugungsgitter
- 5
- Keil
- 6
- Linsengruppe
- A
- optische Achse
- F1 - Fn
- abbildende Fläche
- FR
- plane Rückseite des Optikblocks 3
- B
- einfallendes Lichtbündel
- BH
- Bündelhauptstrahl
- TB
- Teillichtbündel
- TBH
- Teilbündelhauptstrahl
- λa
- ausgewählte Wellenlänge
- α
- Auftreffwinkel
- β
- Reflexionswinkel
- γy
- erste Keilwinkel
- γx
- zweiter Keilwinkel
- δy
- erster Kippwinkel
- δx
- zweiter Kippwinkel
- R
- Einstrahlrichtung
- a
- senkrechter Abstand
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015108818 A1 [0001, 0012, 0013, 0014]
- DE 102011080278 A1 [0015]
- US 6693745 B1 [0016]
- US 6977727 B2 [0016]