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Die Erfindung betrifft einen Herzkatheter mit am distalen Ende des Harzkatheters angeordneten Elektroden. Der vorgeschlagene Herzkatheter eignet sich insbesondere zur Untersuchung und zur Behandlung von Vorhofflimmern (atriale Fibrillation) und ventrikulären Herzrythmusstörungen.
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Die Aufgabe der Erfindung ist es, einen Herzkatheter bereitzustellen, mit dem insbesondere elektrophysikalische / elektrophysiologische Vorgänge im Gewebe des Herzmuskels, die bspw. während eines Vorhofflimmerns auftreten, präziser erfasst werden können.
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Die Erfindung ergibt sich aus den Merkmalen der unabhängigen Ansprüche. Vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, sowie der Erläuterung von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren dargestellt sind.
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Die Aufgabe wird gelöst durch einen Herzkatheter mit Elektroden, aufweisend eine Anzahl N elastischer einzelner Träger Tn mit n = 1, 2, ..., N und N ∈ {2, 3, ..., 10}, die jeweils mit einem distalen Endbereich des Herzkatheters verbunden sind, wobei die Träger Tn jeweils eine Längsachse LAn (entlang ihrer jeweiligen längsten Erstreckung) aufweisen, eine Anzahl Mn von Elektroden En,m je Träger Tn, mit m = 1, 2, ..., Mn und Mn ≥ 5, wobei die Elektroden En,m in Zeilen Rk,m,n auf einer Außenseite des jeweiligen Trägers Tn angeordnet sind, mit k = 1, 2, ... K und K ≥ 3, die Zeilen Rk,m,n senkrecht zur Längsachse LAn verlaufen, und weiterhin aufweisen einen Mechanismus, mittels dem die Träger Tn nach einer Insertion des distalen Endbereichs des Herzkatheters in einen Teilraum eines Herzens reversibel von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand bringbar sind, wobei der Mechanismus die Träger Tn in dem ersten Zustand derart aufspannt, dass die Elektroden En,m jeweils an einer Innenfläche des Teilraums anliegen, und der Mechanismus die Träger Tn im zweiten Zustand derart schließt, dass der Katheter mit den Trägern Tn aus dem Teilraum entfernbar ist.
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Der Begriff „Träger“ Tn wird vorliegend breit verstanden. Ein Träger Tn dient vorliegend als physikalische Halterung der Elektroden En,m. Wesentlich ist, dass die Träger Tn derart ausgeführt sind, dass darauf die Elektroden En,m in orthogonal zur jeweiligen Längsachse LAn der einzelnen Träger Tn ausgerichteten, mehreren Zeilen Rk,m,n angeordnet sind. Weiterhin wesentlich ist, dass der Herzkatheter zumindest zwei oder mehr separate Träger Tn aufweist, wobei jeder der Träger Tn eine eigene Verbindung zum distalen Endbereich des Herzkatheters aufweist. Die Träger Tn sind elastisch ausgeführt, sodass sie einerseits reversibel in den ersten und den zweiten Zustand bringbar sind, und andererseits im ersten Zustand durch ihre Elastizität Bewegungen der Innenfläche des Teilraums (beim schlagenden Herzen) mit ausführen, wobei optimalerweise die Elektroden En,m jeweils an einer jeweiligen Position an der Innenfläche verbleiben. Dadurch kann erreicht werden, dass mittels der Elektroden En,m elektrische Potenziale von der jeweils zugeordneten Stelle der Innenfläche des Teilraums messbar sind.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung des vorgeschlagenen Herzkatheters sind die Träger Tn lösbar fest mit dem distalen Endbereich des Herzkatheters verbunden. Dies ermöglicht ein Abmontieren der einzelnen Träger Tn, beispielsweise um die Träger nach einem Eingriff zu sterilisieren und/oder die Träger Tn mit einer anderen Anzahl von Elektroden En,m un/oder einer anderen Formgebung an den Herzkatheter zu montieren.
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Eine vorteilhafte Weiterbildungen des vorgeschlagenen Herzkatheters, zeichnet sich dadurch aus, dass zumindest einer der Träger Tn entlang einer Längsachse des Herzkatheters an einer anderen Längsposition als die restlichen Träger Tn mit dem Herzkatheter verbunden ist. Dies ermöglicht ein Anlegen der Träger Tn an die Innenfläche des Hohlraums an unterschiedlichen Bereichen längs des Herzkatheters.
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Vorteilhaft weisen die Träger Tn an dem Katheter jeweils einen identischen Abstand zum distalen Ende des Katheters am Katheter auf. Vorteilhaft sind die Träger Tn an dem Katheter gleichmäßig verteilt entlang einer Umfangslinie des Katheters angeordnet. Vorteilhaft weist ein die Verbindungen der Träger Tn mit dem Katheter distal überragendes Endstück des Katheters eine Ablationsvorrichtung und/oder eine Injektionsvorrichtung und/oder eine Vorrichtung zur Probenentnahme auf. Dieser Ausführungsform ist es möglich, mittels der Träger Tn entsprechende elektrische Signale zu ermitteln, und auf Basis der Signale zu behandelnde Stellen an der Innenfläche des Hohlraums zu identifizieren. Weiterhin ist es möglich, mittels der distal endständig am Katheter angeordneten genannten Vorrichtungen, gezielte Behandlungen im Hohlraum des Herzens an den Innenflächenbereichen vorzunehmen.
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Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung des vorgeschlagenen Herzkatheters zeichnet sich dadurch aus, dass die Träger Tn jeweils zumindest drei Marker eines Positionserfassungssystems aufweisen. Dies ermöglicht eine Erfassung der 3D-Positionen der mindestens drei Marker. Auf Basis dieser ermittelten Markerpositionen können die Positionen der Elektroden En,m geschätzt werden. Die (3D-) Positionsschätzung der Elektroden En,m verbessert sich, je mehr Marker vorhanden sind. Vorteilhaft weist ein Träger Tn eine Anzahl von 3 bis 20 Markern, insbesondere 5 bis 15 Marker auf.
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Je nach eingesetztem Positionserfassungssystem (bspw. 3D-Ultraschall, Computertomographie (CT), Fluoroskopie, Magnetresonanztomographie (MRT), DEMRI (delayed enhanced MRI (engl. Magnetic Resonance Imaging), etc.) werden die Marker derart ausgeführt, dass sie vom jeweiligen Positionserfassungssystem präzise erkennbar sind und ihre jeweilige Position präzise ermittelbar ist. Die Marker sind beispielsweise Gasblasen oder Elemente aus Metall/Metalllegierungen oder Elemente mit verschiedenen geformten Segmenten oder Elemente mit verschiedenen Segmenten aus verschiedenen Materialien. Vorteilhaft ist, dass die Größe der Marker dahingehend optimiert wird, dass sie einerseits so klein wie möglich (was eine höhere Positionsgenauigkeit ermöglicht) aber andererseits so groß sind, dass eine eindeutige Erkennbarkeit der Marker durch das Positionserfassungssystem gewährleistet ist.
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In einer bevorzugten Ausführungsform des Herzkatheters weisen die Träger Tn jeweils eine flächige Gestalt auf und bestehen aus einem elastischen polymer-basierten Material. Insbesondere aus einem silikonbasierten Material. Vorteilhaft weisen die Träger Tn jeweils eine flächige elastische Membran MEM auf, die mit einer netzartigen Tragstruktur verbunden ist. Vorteilhaft ist die elastische Membran MEM flächig zwischen der netzartigen Tragstruktur angeordnet. Die Tragstruktur dient bevorzugt einer variabel einstellbaren Formgebung der Membran MEM. Vorteilhaft sind die Elektroden En,m auf der Außenseite der Membran MEM angeordnet. Die Tragstruktur ist in einer Weiterbildung fingerartig ausgebildet, d.h. sie weist im Wesentlichen von einem Punkt ausgehende, nach außen strebende lineare Tragstrukturelemente auf. In einer weiteren vorteilhaften Ausprägung des Herzkatheters weist die Tragstruktur mehrere Längsträger auf, die bevorzugt endständig zentral miteinander verbunden sind, so dass die Längsträger von der zentralen Verbindung radial verlaufen. Vorteilhaft sind die Längsträger an deren jeweiligen gegenüberliegenden Enden mit dem Katheter verbunden. Vorteilhaft lässt sich die zentrale Verbindung mechanisch in Längsrichtung in einem vorgegebenen Bereich des Katheters verschieben, sodass bei einer Reduktion des Abstandes zwischen der zentralen Verbindung und den Verbindungen der gegenüberliegenden Enden der Längsträger mit dem Katheter eine Auswölbung der Längsträger radial vom Katheter weg gerichtet erfolgt. Vorteilhaft besteht die Tragstruktur aus einer Formgedächtnislegierung. Vorteilhaft nimmt die Tragstruktur im ersten Zustand eine Form an, welche eine mit der Tragstruktur verbundene elastische Membran mit den Elektroden En,m an die Innenfläche des Teilraums mit einer vorgegebenen Kraft drückt.
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Vorteilhaft weisen die Träger Tn eine blattartige, insbesondere eine buchenblattartige oder olivenblattartige Form oder Begrenzung auf, d.h., dass die Träger Tn jeweils von ihrer Wurzel (d.h. dem Bereich des Trägers Tn, der mit dem Katheter verbunden ist) ausgehend, eine große seitliche Erstreckung bezogen auf die jeweilige Längsachse LAn besitzen, die mit zunehmendem Abstand von der Wurzel entlang der Längsachse LAn abnimmt.
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Vorteilhaft weisen die Träger Tn jeweils eine Tragstruktur auf, die aus einer Formgedächtnislegierung, insbesondere Nitinol besteht. Vorteilhaft ist der Tragstruktur eine erste Formgebung eingeprägt. Vorteilhaft ist diese erste Formgebung dergestalt, dass die jeweiligen Träger Tn im ersten Zustand mit einer vorgegebenen Kraft flächig gegen die Innenfläche des Teilraums gedrückt werden.
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Vorteilhaft weist die elastische Membran MEM Öffnungen auf, durch die Blut von einer Seite der Membran MEM zu gegenüberliegenden Seite strömen kann. Dadurch kann gewährleistet werden, dass diejenige Seite der Membran mit darauf angeordneten Elektroden En,m möglichst optimal an der Innenfläche des Hohlraums anlegen kann und sich keine lokalen Blutblasen bilden, die ein Anliegen der Elektroden En,m behindern.
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Zur Kontaktierung der Elektroden En,m sind vorteilhaft innerhalb der Träger Tn erste elektrische Leitungen zur jeweils individuellen Kontaktierung der jeweiligen Elektroden En,m vorhanden, die aus einem elektrisch leitenden, elastischen polymer-basierten Material ausgeführt sind. Dadurch wird gewährleistet, dass die ersten elektrischen Leitungen Dehnungen und Stauchungen der Träger Tn elastisch folgen. Durch die elastische Ausführung der ersten elektrischen Leitungen werden Leitungsbrüche, wie sie bei Leitungen aus Metall vorkommen, verhindert.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Herzkatheters zeichnet sich dadurch aus, dass die Träger Tn jeweils eine Schnittstelle zur elektrisch leitenden Verbindung der ersten Leitungen mit zweiten elektrischen Leitungen aus einem Metall oder einer Metalllegierung aufweisen. Vorteilhaft verlaufen die zweiten Leitungen von der Schnittstelle zu einem proximalen Ende des Katheters.
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Insgesamt weist der Herzkatheter eine Anzahl
von Elektroden E
n,m auf. Je nach meßtechnischer Realisierung werden die von den Elektroden erfassten elektrischen Signale vorteilhaft zunächst über die ersten elastischen Leitungen zu der vorgenannten Schnittstelle geführt. Von der Schnittstelle werden in einer Variante zumindest
einzelne zweite (Signal)Leitungen aus Metall (insbesondere aus Gold, Platin) zum proximalen Ende des Katheters geführt. Die zweiten Leitungen sind vorteilhaft gegeneinander elektrisch isoliert und einzeln elektrisch geschirmt.
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In einer anderen Variante werden die von der Schnittstelle kommenden
zweiten Leitungen zu einer elektronischen Einheit geführt, die im distalen Endbereich des Katheters angeordnet ist, und die aus den
analogen Meßsignalen der Elektroden E
n,m durch Digitalisierung und Multiplexen einen digitalen Datenstrom erzeugt, der über eine im Katheter verlaufende Datenleitung zu dem proximalen Ende des Katheters geführt wird.
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Am proximalen Ende des Katheters werden die dort bereitgestellten Signale bzw. Daten einer Datenverarbeitungseinrichtung zugeführt.
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In einer vorteilhaften Weiterbildung des vorgeschlagenen Herzkatheters weisen die Träger Tn jeweils eine flächige elastische Membran MEM auf, die folgende drei elastische Schichten umfasst: - eine Oberschicht, auf welcher die Elektroden En,m angeordnet sind, - eine Unterschicht, und - eine Mittelschicht, in welcher elektrische Leitungen verlaufen.
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Vorteilhaft sind zur Beabstandung von Oberschicht und Unterschicht mit einem Abstand A in der Mittelschicht Abstandshalter angeordnet. Weiterhin vorteilhaft ist die Mittelschicht derart ausgeführt, dass zwischen Oberschicht und Unterschicht und den Abstandshaltern ein von einem Fluid durchströmenbares Volumen vorhanden ist. Sowohl die Oberschicht, die Unterschicht als auch die Abstandshalter sind vorteilhaft aus einem elastischen Polymermaterial gefertigt. Vorteilhaft ist ein Umfangsrand der elastischen Membran MEM fluiddicht verschlossen, wobei zur Fluidzufuhr bzw. Fluidabfuhr in die Mittelschicht zumindest ein Fluidkanal zum Einströmen bzw. Ausströmen von Fluid in bzw. aus der Mittelschicht vorhanden ist.
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Vorteilhaft ist dieser zumindest eine Fluidkanal mit einer steuerbaren Vorrichtung zum Befüllen und Entleeren der durchströmbaren Volumen der Mittelschicht mit/von Fluid vorhanden.
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Die Anzahl Mn der auf einem Träger Tn vorhandenen Elektroden En,m beträgt vorteilhaft Mn ≥ 10, Mn ≥ 20, Mn ≥ 30, Mn ≥ 40, Mn ≥ 50, Mn ≥ 60, Mn ≥ 70, Mn ≥ 80, Mn ≥ 90, Mn ≥ 100 oder Mn ≤ 12 oder Mn = 42.
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Für die Anzahl N der am distalen Endbereich des Katheters angeordneten Träger Tn gilt vorteilhaft: N = 3 oder N = 5. Für die Anzahl K der auf einem Träger Tn angeordneten Zeilen Rk,m,n von Elektroden En,m gilt vorteilhaft: K ∈ {3, 4, ..., 20}.
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Der Mechanismus dient dazu, wie angegeben, die Träger Tn nach einer Insertion des distalen Endbereichs des Herzkatheters in einen Teilraum eines Herzens reversibel von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand zu bringen, d.h. die einzelnen Träger Tn im Teilraum des Herzens einerseits derart zu „entfalten“, dass die Elektroden En,m auch bei einem schlagenden Herzen möglichst unveränderlich an den jeweiligen Positionen an der Innenfläche des Hohlraums anliegen (erster Zustand), und andererseits die einzelnen Träger Tn derart in deren Volumenbedarf zu reduzieren, dass ein unkompliziertes Ausbringen bzw. Einbringen in den Teilraum des Herzens durch den Katheter möglich ist.
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Hierzu ist der Mechanismus vorteilhaft mit einem pneumatischen und/oder hydraulischen und/oder elektrischen und/oder magnetischen Aktor und/oder einer temperierbaren Fluidquelle derart gekoppelt, dass durch eine entsprechende Aktivierung bzw. Deaktivierung des Aktors die Träger Tn reversibel in den ersten und zweiten Zustand bringbar sind.
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Besonders vorteilhaft ist der Mechanismus derart ausgeführt und eingerichtet, dass die Träger Tn mit den darauf angeordneten Elektroden En,m im ersten Zustand mit einer vorgegebenen Auflagekraft gegen die Innenfläche des Teilraums gedrückt werden. Weiterhin vorteilhaft ist der Mechanismus derart ausgeführt und eingerichtet, dass diese Auflagekraft auch bei einer sich beim schlagenden Herzen zusammenziehenden bzw. erweiternden Innenfläche im Wesentlichen zeitunabhängig konstant bleibt.
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Vorteilhaft weist der Mechanismus zumindest ein elastisches Strukturelement oder zumindest ein elastisches Membranelement auf, das mit einem Fluid befüllbar ist. Vorteilhaft erfolgt das Befüllen mit Fluid mit einem steuerbaren variablen Druck. Vorteilhafterweise wird der Fluiddruck abhängig von einer Bewegung (Zusammenziehen/Ausdehnen) der Innenfläche des Hohlraums gesteuert. Die Bewegung des Hohlraums kann beispielsweise mittels Ultraschallmessung ermittelt werden. Weiterhin kann die Bewegung des Hohlraums aus vorhandenen Messdaten prädiziert werden. Der Mechanismus ist insbesondere derart ausgeführt, dass die Träger Tn jeweils flächig mit einer im wesentlichen konstanten Auflagekraft gegen die Innenfläche des Teilraums gedrückt werden. Der Mechanismus erzeugt somit eine Art Gegenkraft zu einer Kontraktion bzw. Entspannungskraft des die Innenfläche des Hohlraums bildenden Herzmuskels. Diese Gegenkraft kann insbesondere genutzt werden, um beispielsweise den vom Herzmuskel auf den jeweiligen Träger Tn übertragenen lokalen Krafteintrag zu erfassen. Hierzu sind die Träger Tn vorteilhaft mit einer Sensorik ausgerüstet, die es ermöglicht einen lokalen Krafteintrag zu erfassen. Entsprechende Sensoren sind im Stand der Technik bekannt, beispielsweise von der Firma Tacterion GmbH.
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Eine besonders vorteilhafte Ausführungsvariante des Herzkatheters zeichnet sich dadurch aus, dass gilt: N = 3 und die Winkel zwischen den drei Längsachsen LAn der Träger Tn jeweils 120° betragen, zumindest sofern sie auf eine Ebene projiziert sind, so dass sich die Längsachsen LAn in einem Schnittpunkt schneiden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Herzkatheters zeichnet sich dadurch aus, dass die Elektroden En,m zumindest zwei unterschiedliche Größen von Kontaktflächen aufweisen. Die Elektroden En,m liegen mit ihren Kontaktflächen im ersten Zustand an der Innenfläche des Teilraums des Herzens an.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Herzkatheters zeichnet sich dadurch aus, dass die Elektroden En,m zwei unterschiedliche Größen G1 und G2 von Kontaktflächen aufweisen, wobei gilt: G2 ≥ 2 * G1.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des Herzkatheters zeichnet sich dadurch aus, dass die Elektroden En,m zumindest zwei unterschiedliche Formen von Kontaktflächen aufweisen. Vorteilhaft weisen die Elektroden En,m zwei unterschiedliche Formen F1 und F2 von Kontaktflächen auf, wobei gilt: die Form F1 ist kreisförmig und die Form F2 weist eine Längserstreckung auf, die größer als eine dazu senkrechte Erstreckung der Form F2 ist.
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Vorteilhaft besteht eine erste Menge der Elektroden En,m aus einem ersten Material und eine zweite Menge der Elektroden aus einem dazu unterschiedlichen zweiten Material bestehen. Beispielsweise besteht die erste Menge aus Goldelektroden und die zweite Menge aus Platinelektroden.
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Eine vorteilhafte Weiterbildung des vorgeschlagenen Herzkatheters zeichnet sich dadurch aus, dass die Elektroden En,m jeder einzelnen Zeile Rk,m,n identische Größen von Kontaktflächen aufweisen, wobei die Größen von Kontaktflächen der Elektroden En,m aufeinanderfolgender Zeilen Rk,m,n zwischen zwei Größen der Kontaktflächen alternieren. D.h. die Größen G1 und G2 der Elektroden aufeinanderfolgender Zeilen wechseln sich wie folgt ab: Rk=1,m,n = G1, Rk=2,m,n = G2, Rk=3,m,n = G1,...
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Vorteilhaft ist ein Abstand zwischen zwei benachbart angeordneten Elektroden En,m einer Zeile Rk,m,n für alle Elektroden En,m dieser Zeile Rk,m,n konstant. Vorteilhaft bestehen die Elektroden En,m aus einem Metall oder einer Metalllegierung oder aus einem elektrisch leitenden polymer-basierten Material oder aus Carbon.
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Die Elektroden En,m dienen einerseits zur Abnahme elektrischer Potenziale, andererseits können alle oder einige ausgewählte Elektroden En,m auch zur lokalen Applikation von Strom- oder Spannungsstößen dienen. Die Elektroden En,m werden hierzu entsprechend angesteuert. Vorteilhaft weist der Katheter im Bereich seines distalen Endes eine oder mehrere Elektroden auf, die zur Abgabe von lokalen elektrischen Stimuli in die Innenfläche des Teilraums ausgeführt sind.
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Vorteilhaft weist jeder Träger Tn ein elektrisches Verbindungselement auf, das einerseits über M elektrische Leitungen mit den einzelnen Elektroden En,m des Trägers Tn verbunden ist, und der andererseits über eine oder mehrere in dem Katheter verlaufende elektrische Leitungen mit einer Auswerteeinheit verbindbar ist. Vorteilhaft weist das Verbindungselement einen elektrischen Verstärker und/oder Multiplexer und/oder elektrischen Filter auf.
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Vorteilhaft weist zumindest einer der Träger Tn einen oder mehrere zusätzliche Sensoren zur Erfassung eines oder mehrerer zusätzlicher physikalischer oder chemischer oder biologischer Parameter auf. Vorteilhaft ist der zusätzliche physikalische oder chemische oder biologische Parameter eine auf den Träger Tn extern, insbesondere von der Innenfläche des Teilraums einwirkende mechanische Kraft und/oder ein mechanisches Moment, eine Temperatur, eine Konzentration eines vorgegebenen Stoffes, ein Lichtsignal, insbesondere ein Fluoreszenzsignal, oder ein davon abhängiger Parameter. Vorteilhaft sind auf zumindest einem der Träger Tn mehrere zusätzliche solcher Sensoren vorhanden. Diese Sensoren sind vorteilhaft derart angeordnet, dass eine flächige Verteilung des/der jeweiligen Parameter erfasst werden kann. Die von diesen Sensoren erfassten Meßsignale werden im jeweiligen Träger Tn vorteilhaft mittels elastischer elektrischer Leitungen zu einer vorteilhaft an der Wurzel des jeweiligen Trägers Tn angeordneten Schnittstelle geführt. Von dort wird zumindest eine elektrische Leitung (vorteilhaft eine metallische elektrische Leitung) zum proximalen Ende des Katheters geführt und stellt dort Sensorsignale der Sensoren für eine Auswerteeinheit bereit.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung, in der - gegebenenfalls unter Bezug auf die Zeichnungen - zumindest ein Ausführungsbeispiel im Einzelnen beschrieben ist. Gleiche, ähnliche und/oder funktionsgleiche Teile sind mit gleichen Bezugszeichen versehen.
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Es zeigen:
- 1 eine schematisierte Darstellung einer Ansicht auf ein distales Ende eines erfindungsgemäßen Katheters mit einer Anzahl N = 3 Träger Tn, mit n = 1, 2, 3, aus einer Position entlang des Katheters auf das distale Ende des Katheters zu. Der Katheter selbst würde sich vorliegend in Richtung seines proximalen Endes senkrecht aus der Blattebene erstrecken.
- 2 eine schematisierte Seitenansicht des distalen Endteils des Katheters, mit Trägern, die sich im zweiten Zustand befinden.
- 3 eine schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung von Elektroden En,m auf einer Oberfläche eines Trägers Tn.
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1 zeigt eine schematisierte Darstellung einer Ansicht auf ein distales Ende eines erfindungsgemäßen Katheters mit einer Anzahl N = 3 Träger Tn, mit n = 1, 2, 3, aus einer Ansichtsposition entlang des Katheters auf das distale Ende des Katheters zu. Der Katheter selbst würde sich in Richtung seines proximalen Endes senkrecht somit vorliegend aus der Blattebene erstrecken. Der Katheter wird vorliegend in einem ersten Zustand gezeigt, so wie er sich einstellen würde, wenn sich die Träger Tn am distalen Ende des Katheters frei (elastischer Neutralzustand), d.h. ungestört durch äußere Krafteinwirkungen bspw. durch Kontakte mit der Innenfläche des Teilraums des Herzens, entfalten.
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Der dargestellte Herzkatheter weist eine Anzahl N =3 elastische einzelne Träger Tn 101 mit n = 1, 2, 3 auf, die jeweils mit einem distalen Endbereich des Herzkatheters verbunden sind. Der Katheter selbst wird durch den schwarzen Punkt in der Mitte der Träger Tn repräsentiert.
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Die Längsachsen LAn der Träger Tn 101 schließen jeweils einen Winkel zueinander von 120° ein. Die drei Träger Tn 101 bestehen vorliegend jeweils aus einem elastischen Membranelement MEM, wobei das Membranelement MEM vorliegend drei Schichten aufweist: eine Oberschicht, auf welcher die Elektroden En,m 102 (dargestellt jeweils als Quader und Kreise) angeordnet sind, eine Unterschicht, und eine Mittelschicht, in welcher elektrische elastische erste Leitungen (nicht dargestellt) zur Kontaktierung der Elektroden En,m 102 verlaufen, wobei zur Beabstandung von Oberschicht und Unterschicht mit einem Abstand A in der Mittelschicht Abstandshalter angeordnet sind, und die Mittelschicht zur individuellen Kontaktierung der Elektroden En,m 102 erste elektrische Leitungen (nicht dargestellt) aus einem elastischen, elektrisch leitenden Polymer aufweist.
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Die ersten Leitungen verbinden die Elektroden En,m 102 mit einer Schnittstelle (nicht dargestellt) am Katheter, welche die ersten elektrischen Leitungen jeweils einzeln mit zweiten elektrischen Leitungen verbindet, die jeweils isolierte Goldleitungen sind und die an das proximale Ende des Katheters führen. Am proximalen Ende des Katheters sind die zweiten elektrischen Leitungen mit einer entsprechenden Auswertevorrichtung verbindbar.
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Die Träger Tn 101 weisen vorliegend jeweils eine Anzahl Mn = 45 von Elektroden En,m 102 auf, wobei die Elektroden En,m 102 in K = 9 Zeilen Rk,m,n auf der Außenseite der Oberschicht des jeweiligen Trägers Tn 101 angeordnet sind, mit k = 1, 2, 3. Die Zeilen Rk,m,n verlaufen in dem dargestellten elastischen Neutralzustand (bei einer aufgespannten Tragstruktur) senkrecht zur jeweiligen Längsachse LAn .
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Weiterhin umfasst der Katheter einen Mechanismus, mittels dem die Träger Tn 101 nach einer Insertion des distalen Endbereichs des Herzkatheters in einen Teilraum eines Herzens reversibel von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand bringbar sind, wobei der Mechanismus die Träger Tn 101 in dem ersten Zustand derart aufspannt, dass die Elektroden En,m 102 jeweils an einer Innenfläche des Teilraums anliegen, und der Mechanismus die Träger Tn 101 im zweiten Zustand derart schließt, dass der Katheter mit den Trägern Tn 101 aus dem Teilraum entfernbar ist.
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Vorliegend besteht der Mechanismus aus einer Tragstruktur, die jeweils in die einzelnen Träger Tn 101 integriert ist und einer mechanischen Anlenkung (nicht dargestellt) bestehend aus einer mechanischen Verbindung der drei Träger, die ein „Entfalten“ der Träger freigibt und mit der ein „Zusammenfalten“ der Träger realisierbar ist. Die Tragstruktur besteht in diesem Ausführungsbeispiel aus Drähten 103 aus einem Formgedächtnismaterial, insbesondere aus Nitinol. Die Drähte 103 verlaufen entlang des Umfangsrandes der Träger Tn (dicke schwarze Umfangslinien) sowie zwei Drähte 103 (dicke gestrichelte Linien) entlang der Längsachse LAn der jeweiligen Träger Tn. Die Tragstruktur ist derart vorgeprägt/konditioniert, dass sie nach einer mechanischen Freigabe ein „Entfalten“ der Träger Tn bewirkt. Die mechanische Freigabe erfolgt vorteilhaft durch eine Bedienperson dann, wenn das distale Ende des Katheters, d.h. konkret die Träger Tn in den zu untersuchenden Teilraum des Herzens eingebracht sind.
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Die mechanische Anlenkung (nicht dargestellt) ist vorliegend als eine Art „Seilzug“ derart ausgeführt, dass damit die Beabstandung der distalen Enden der Träger Tn variabel eingestellt werden kann. Wird an dem „Seilzug“ „gezogen“, werden die distalen Enden der Träger Tn zusammengezogen, d.h. die Träger werden dadurch eingefaltet und somit in den zweiten Zustand verbracht. Wird der „Seilzug“ freigegeben, so entfalten sich die Träger Tn und nehmen eine durch die Tragstruktur aus Formgedächtnismaterial vorgeprägte Form an (erster Zustand).
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Die Konditionierung der Tragstruktur bewirkt vorteilhaft, dass die an der Oberschicht angeordneten Elektroden En,m 102 auch beim schlagenden Herzen an der Innenfläche des Teilraums des Herzens mit einer vorgegebenen Antriebskraft anliegen bzw. angedrückt werden.
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2 zeigt eine schematisierte Seitenansicht des distalen Endteils des Katheters gemäß 1, mit Trägern Tn, die sich im zweiten Zustand befinden. Zu erkennen ist schematisiert der Seilzug 104, der bei Zusammenziehen ein „Zusammenfalten“ der drei Träger Tn bewirkt. Wird der Seilzug 104 „freigegeben“ so entfalten sich die Träger Tn 101 aufgrund der Tragstrukturen aus Formgedächtnismaterial.
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3 zeigt eine schematisierte Darstellung einer erfindungsgemäßen Anordnung von Elektroden En,m auf einer Oberfläche eines elastischen flächigen Trägers Tn. Zu erkennen ist, dass die Elektroden En,m jeweils in Reihen senkrecht zu einer Längsachse LAn des Trägers Tn ausgerichtet sind. Weiterhin ist gut zu erkennen, dass die Elektroden En,m einer Reihe jeweils eine gleiche Form der Kontaktflächen sowie eine gleiche Größe der Kontaktflächen aufweisen. Weiterhin sind die Elektroden En,m einer Reihe jeweils gleich voneinander beabstandet. Die Elektroden En,m aufeinanderfolgender Reihen weisen alternierend Elektroden En,m mit runden kleineren Kontaktflächen und Elektroden En,m mit rechteckigen größeren Kontaktflächen auf. Eine individuelle Kontaktierung der Elektroden En,m ermöglicht eine Vielzahl von Auswertungen von Differenzialpotenzialen, wie sie in 3 für eine Elektrode anhand der eingezeichneten Pfeile angedeutet sind. Vorzugsweise weist der Katheter eine Elektrode auf, die von Blut umspült ist und ein Referenzpotenzial abnimmt. Gegen dieses Referenzpotenzial können die an den einzelnen Elektroden En,m ermittelten zeitabhängigen Potenziale bestimmt werden.
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Obwohl die Erfindung im Detail durch bevorzugte Ausführungsbeispiele näher illustriert und erläutert wurde, so ist die Erfindung nicht durch die offenbarten Beispiele eingeschränkt und andere Variationen können vom Fachmann hieraus abgeleitet werden, ohne den Schutzumfang der Erfindung zu verlassen. Es ist daher klar, dass eine Vielzahl von Variationsmöglichkeiten existiert. Es ist ebenfalls klar, dass beispielhaft genannte Ausführungsformen wirklich nur Beispiele darstellen, die nicht in irgendeiner Weise als Begrenzung etwa des Schutzbereichs, der Anwendungsmöglichkeiten oder der Konfiguration der Erfindung aufzufassen sind. Vielmehr versetzen die vorhergehende Beschreibung und die Figurenbeschreibung den Fachmann in die Lage, die beispielhaften Ausführungsformen konkret umzusetzen, wobei der Fachmann in Kenntnis des offenbarten Erfindungsgedankens vielfältige Änderungen beispielsweise hinsichtlich der Funktion oder der Anordnung einzelner, in einer beispielhaften Ausführungsform genannter Elemente vornehmen kann, ohne den Schutzbereich zu verlassen, der durch die Ansprüche und deren rechtliche Entsprechungen, wie etwa weitergehenden Erläuterung in der Beschreibung, definiert wird.
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Bezugszeichenliste
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- 101
- Träger Tn
- 102
- Elektroden En,m
- 103
- Drähte aus einem Formgedächtnismaterial
- 104
- Seilzug