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Die Erfindung betrifft ein Sitzelement für eine Sitzanlage eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
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Ein Sitzelement für eine Sitzanlage eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens, kann beispielsweise einen Sitzunterbau sowie eine Sitzfläche und/oder eine Lehne aufweisen. Dabei weist eine Sitzanlage beziehungsweise das Sitzelement häufig als oberste Schicht, insbesondere der Sitzfläche und/oder der Lehne, in der Regel einen Sitzbezug auf, durch welchen ein Benutzer mit der Sitzanlage in Kontakt tritt. Häufig ist der Sitzbezug über eine Abheftung mit dem Sitzunterbau verbunden. Diese Abheftung kann in der Regel einen dünnen Stab umfassen, welcher am Sitzbezug befestigt ist. Dabei wird der Stab in einem Clip beziehungsweise Klipp eingespannt, welcher auf der obersten Schicht des Sitzunterbaus integriert ist. Dabei ist die oberste Schicht des Sitzunterbaus ein Förmling beziehungsweise eine Polsterung. Über dieser befindet sich in der Regel eine Luftführungsschicht, welche für die Sitzbelüftung wichtig ist. Luft wird mithilfe der Luftführungsschicht unter den Sitzbezug transportiert und verteilt. Da sich die Luftführungsschicht über der Polsterung befindet, muss die Luftführungsschicht geschlitzt werden, um die Abheftung beziehungsweise den Stab der Abheftung, in den Klipp einspannen zu können. Dadurch wird ein Luftstrom beziehungsweise ein Lufttransport durch die Luftführungsschicht gehemmt, womit die Sitzbelüftung eingeschränkt werden kann.
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So zeigt die
DE 10 2005 012 987 B4 ein Besatzelement eines Fahrzeugsitzes, welches eine zu belüftende Zone aufweist. Das Besatzelement umfasst dabei einen Sitzbezug, der luftdurchlässig ist und eine Abheftung aufweist sowie ein dreidimensionales Material, welches sich beiderseits der Abheftung erstreckt und eine obere Fläche aufweist. Zusätzlich umfasst das Besatzelement eine Verteilungsschicht, welche sich zwischen dem dreidimensionalen Material und dem Sitzbezug befindet, wobei die Verteilungsschicht Kanäle umfasst. Ferner ist die Verteilungsschicht durch die Abheftung in einem ersten und zweiten Abschnitt getrennt. Dabei münden die Kanäle direkt an dem dreidimensionalen Material, wobei der Sitzbezug an die obere Fläche des dreidimensionalen Materials auf dem Niveau der Abheftung geklebt ist.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Sitzelement bereitzustellen, bei welchem eine Verbindung zwischen Bezug und Luftführungsschicht besonders vorteilhaft ausgebildet werden kann bei gleichzeitig besonders geringer Beeinflussung der Luftführung in der Luftführungsschicht.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Sitzelement für eine Sitzanlage eines Kraftfahrzeugs mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche und der Beschreibung.
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Das erfindungsgemäße Sitzelement für eine Sitzanlage eines Kraftfahrzeugs, insbesondere eines Personenkraftwagens, umfasst eine Polsterung, welche ein Schaumelement und eine auf dem Schaumelement angeordnete Luftführungsschicht umfasst. Ferner umfasst das Sitzelement einen Bezug, mit welchem die Polsterung bezogen ist, wobei mit wenigstens einer Abheftung, welche zumindest ein Abheftelement umfasst, der Bezug in wenigstens einem Bereich abgeheftet ist. Dabei ist das Schaumelement vorzugsweise beispielsweise eine Komponente des Sitzunterbaus und wird als Schäumling bezeichnet. Der Bezug ist ein Sitzbezug, welcher beispielsweise eine Sitzfläche des Sitzelements beziehungsweise der Sitzanlage zur Umgebung abgrenzt.
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Damit nun der Bezug besonders vorteilhaft mit der Luftführungsschicht und somit mit dem Sitzunterbau, beziehungsweise den Komponenten, wie beispielsweise dem Schaumelement des Sitzunterbaus, über die Belüftungsschicht verbindbar ist, ist wenigstens ein zumindest überwiegend auf einer dem Schaumelement abgewandten und dem Bezug zugewandten Oberseite der Luftführungsschicht angeordnetes und an mehreren, voneinander beabstandeten Stellen an der Luftführungsschicht gehaltenes Befestigungselement vorgesehen, an welchem das Abheftelement befestigt ist. Mit anderen Worten ist der Bezug durch seine Abheftung und insbesondere deren Abheftelement, insbesondere unmittelbar, fest mit dem Befestigungselement verbunden, welches wiederum, insbesondere unmittelbar, an der Luftführungsschicht gehalten ist. Dabei kann das Abheftelement beispielsweise vorzugsweise als Stab ausgebildet sein, welcher an dem Bezug beziehungsweise Sitzbezug entlang der Abheftung, insbesondere beispielsweise für den Fall, dass das Sitzelement eine Sitzfläche bildet, parallel zur Sitzfläche beziehungsweise einer Fläche, welche durch den Bezug gebildet wird, angeordnet ist. Das Befestigungselement kann beispielsweise ein mit dem Stab korrespondierendes Halteelement aufweisen, in welchem der Stab aufnehmbar ist. So kann beispielsweise der Stab in einen Clip des Befestigungselements eingeclipt werden, um so relativ zur Luftführungsschicht und somit zum Sitzunterbau insbesondere ortsfest gehalten zu werden. Durch das erfindungsgemäße Sitzelement ergibt sich beispielsweise der Vorteil, dass durch die Luftführungsschicht ein Lufttransport beziehungsweise Luftstrom für eine Belüftung der Sitzanlage besonders wenig beeinträchtigt ist. Ferner kann durch das Sitzelement eine besonders vorteilhafte, insbesondere langlebige, Verbindung zwischen Bezug und Sitzunterbau hergestellt werden.
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Dabei liegt der Erfindung die Erkenntnis zugrunde, dass bei konventionellen Sitzanlagen die Luftführungsschicht geschlitzt wird, um die Abheftung, beispielsweise mit Clips, im Formelement zu befestigen. Alternativ kann die Luftführungsschicht nicht geschlitzt, sondern gequetscht werden, da beispielsweise insbesondere je nach Abhängigkeit von Designvorgaben besonders tiefe Anheftungen beziehungsweise Abheftungen erwünscht sind. Dabei hemmen die beiden genannten Varianten im Gegensatz zur Erfindung den Lufttransport durch die Luftführungsschicht.
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In vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung ist das Befestigungselement einstückig ausgebildet. Ferner ist in weiterer vorteilhafter Ausgestaltung das Befestigungselement an den Stellen mit der Luftführungsschicht verhakt und dadurch an der Luftführungsschicht gehalten. Zusätzlich oder darüber hinaus kann vorteilhafterweise die Luftführungsschicht zumindest teilweise aus einem Abstandsgewirke gebildet sein.
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Vorteilhafterweise kann die Polsterung eine zwischen dem Bezug und der Luftführungsschicht angeordnete Schicht aus retikuliertem Schaum umfassen. Retikuliert bedeutet, dass der Schaum insbesondere mit einem netzartigen Muster versehen beziehungsweise durchzogen ist, welches erlaubt, dass Luft aus der Luftführungsschicht durch den retikulierten Schaum in Richtung des Bezugs fließen kann. So kann eine besonders vorteilhafte Belüftung der Sitzanlage bei gleichzeitig besonders komfortabler Polsterung gewährleistet werden. Wird die Schicht aus retikuliertem Schaum insbesondere in ihrer Höhe beziehungsweise Dicke im Vergleich zu der Dicke des Abstandsgewirks beziehungsweise der Luftführungsschicht besonders dick ausgebildet, kann vorteilhafterweise eine besonders tiefe Abheftung erzeugt werden, wodurch ein besonders vorteilhaftes Fahrzeuginterieur geschaffen werden kann.
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Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels sowie anhand der Zeichnung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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Es zeigt:
- 1 eine schematische Schnittansicht eines Sitzelements nach dem Stand der Technik;
- 2 eine schematische Schnittansicht eines Sitzelements mit einer Polsterung, wobei ein Abheftelement an einem an der Luftführungsschicht gehaltenen Befestigungselement befestigt ist; und
- 3 ausschnittsweise eine schematische Perspektivansicht der Luftführungsschicht mit dem Befestigungselement.
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1 zeigt ausschnittsweise in einer schematischen Schnittansicht ein Sitzelement 10 für eine Sitzanlage eines Kraftfahrzeugs gemäß dem Stand der Technik. Das Sitzelement umfasst eine Polsterung 12, welche ein Schaumelement 14 und eine auf dem Schaumelement 14 angeordnete Luftführungsschicht 16 aufweist. Ferner ist die Polsterung 12 mit einem Bezug 18 bezogen und weist wenigstens eine Abheftung 20 auf, welche zumindest ein Abheftelement 22 umfasst, mittels welchem der Bezug 18 in wenigstens einem Bereich 24 abgeheftet ist.
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Nachteilig an dem in 1 gezeigten Sitzelement 10 gemäß dem Stand der Technik ist, dass die Luftführungsschicht 16, um das Abheftelement 22 mit einem Befestigungselement 26 zu verbinden ist, geschlitzt ist, da das Befestigungselement 26 am Schaumelement 14 angeordnet ist. So muss für das Abheftelement 22 die Luftführungsschicht 16 unterbrochen sein. Dabei dient die Luftführungsschicht 16, insbesondere beispielsweise in Kombination mit eine nicht gezeigten Lüfter, welcher derart in der Sitzanlage angeordnet ist, dass die Luftführungsschicht 16 mit Luft versorgbar ist, zum Weiterleiten und/oder Verteilen eines Luftstroms. Durch diesen Luftstrom können insbesondere Teile der Polsterung 12 und somit des Bezugs 18 mit Luft, beispielsweise zum Kühlen, versorgt werden. Dabei wirkt sich die unterbrochene Luftführungsschicht 16 der 1 nachteilig aus.
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Um eine besonders gute Luftführung in der Luftführungsschicht 16 gewährleisten zu können, ist ein Sitzelement 10 für eine Sitzanlage eines Kraftfahrzeugs in einer ausschnittsweise schematischen Schnittansicht in 2 gezeigt. Dieses Sitzelement 10 weist im Wesentlichen die Komponenten des Sitzelements 10 des Stands der Technik beziehungsweise der 1 auf, jedoch ist, um eine besonders vorteilhafte Verbindung zwischen Bezug 18 und dem Sitzunterbau herstellen zu können, ein beziehungsweise das Befestigungselement 26 auf einer dem Schaumelement 14 abgewandten und dem Bezug 18 zugewandten Oberseite 28 der Luftführungsschicht 16 angeordnetes und an mehreren, voneinander beabstandeten Stellen 30 an der Luftführungsschicht 16 gehaltenes Befestigungselement 26 vorgesehen, an welchem das Abheftelement 22 befestigt ist.
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Vorteilhafterweise ist dabei das Befestigungselement 26 einstückig ausgebildet. Alternativ und zusätzlich ist vorteilhafterweise die Luftführungsschicht 16 zumindest teilweise aus einem Abstandsgewirke ausgebildet, wobei das Abstandsgewirke im Wesentlichen eine doppelflächige Textile dargestellt, welche zwischen ihren Flächen, der Oberseite 28 und der dieser Oberseite 28 abgewandten Fläche, den Luftstrom, insbesondere des Lüfters, besonders vorteilhaft transportieren kann. Ferner umfasst die Polsterung 12 des Sitzelements 10 vorteilhafterweise eine zwischen dem Bezug 18 und der Luftführungsschicht 16 angeordnete Schicht aus retikuliertem Schaum 32, welche für die Abheftung 20 beziehungsweise das Abheftelement unterbrochen sein kann. Dabei ist der retikulierte Schaum 32 ein Material, welches beispielsweise insbesondere eine netzartige Struktur aufweisen kann, wodurch eine Luftdurchlässigkeit gegeben ist, sodass in Kombination mit der Luftführungsschicht 16 eine Belüftung des Bezugs 18 besonders vorteilhaft gewährleistet werden kann.
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Vorteilhafterweise kann die Dicke 34 der Schicht des Schaums 32, insbesondere im Verhältnis zu der Dicke 36 der Luftführungsschicht 16, besonders groß sein, sodass bei insgesamt gleicher Dicke der Polsterung 12 zusätzlich zu einer besonders vorteilhaften Belüftung besonders tiefe, insbesondere optisch ansprechende, Abheftungen 20 ausgebildet werden können.
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Schließlich zeigt 3 in einer ausschnittsweisen schematischen Perspektivansicht ein Stück Abstandsgewirke der Luftführungsschicht 16. Dabei weist das Abstandsgewirke, insbesondere dessen Oberseite 28, Maschen auf. Das einstückige Befestigungselement 26 ist dabei an einer der mehreren, voneinander beabstandeten Stellen 30 angeordnet und mittels kleiner Häkchen 38 mit der Luftführungsschicht 16, insbesondere deren Maschen, verhakt und dadurch an der Luftführungsschicht 16 gehalten. Dabei kann das Befestigungselement 26 ein insbesondere ösenförmiges Halteelement 40 aufweisen, in welchem das, insbesondere als Stab ausgebildete, Abheftelement 22 gehalten ist.
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So kann das Halteelement 40 vorzugsweise als Clips ausgebildet sein, in welchem der, insbesondere dünne, Stab des Abheftelements 22 einhängbar beziehungsweise einclipsbar ist. Dabei liegt der Clips vorteilhafterweise oberhalb beziehungsweise auf der Oberseite 28 des Abstandsgewirks beziehungsweise der Luftführungsschicht 16. Dadurch kann auf besonders vorteilhafte Weise verhindert werden, dass das Abstandsgewirke geschlitzt beziehungsweise gequetscht wird, um die Luftzirkulation beziehungsweise einen Luftstrom durch die Luftführungsschicht 16 nicht negativ zu beeinflussen. Gleichzeitig kann, insbesondere durch die Dicke 34, einen im Vergleich zum Stand der Technik zumindest gleichbleibende Abheftungstiefe bereitgestellt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102005012987 B4 [0003]