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TECHNISCHES GEBIET
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Die Erfindung betrifft ein Sicherheitsverfahren für ein Fahrzeug, ein Computerprogramm, ein computerlesbares Medium, ein System und ein Fahrzeug umfassend ein derartiges System.
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HINTERGRUND UND STAND DER TECHNIK
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Gelenkfahrzeuge wie Busse, Sattelschlepper und Lastzüge umfassen eine einen vorderen Fahrzeugabschnitt mit einem hinteren Fahrzeugabschnitt verbindende und das Drehen der zwei Fahrzeugabschnitte zueinander ermöglichende Gelenkeinheit. Ein Beispiel für Gelenkbusse ist der sogenannte Schubgelenkbus, bei dem eine Hinterantriebsachse und die Antriebseinheit am hinteren Fahrzeugabschnitt angeordnet sind. Diese Art der Konstruktion stellt viele Herausforderungen, da sie das Gewicht des Fahrzeugs ungleichmäßig gestaltet mit einer großen Menge von Gewicht im hinteren Fahrzeugabschnitt auf der Antriebsachse, was der Mittelachse weniger Gewicht, Druck und Haftung verleiht. Diese Konstruktion führt gegebenenfalls zu einer Gefahr, dass der Bus beim Abbiegen mit dem Fahrzeug oder beim Fahren bergabwärts an einem rutschigen Gefälle einen Klappmessereffekt zeigt. Diese Konstruktion führt gegebenenfalls auch zu einer allgemeinen Instabilität des gesamten Fahrzeugs, insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten.
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Der Stand der Technik kennt verschiedene Möglichkeiten zum Überwachen und Steuern von Gelenkfahrzeugen, um das Risiko von gefährlichen Situationen zu verringern. Um einen Klappmessereffekt bei einem Gelenkfahrzeug zu verhindern und zu gewährleisten, dass das Fahrzeug stabil ist, kann eine Dämpfungsanordnung in Verbindung mit der Gelenkeinheit angeordnet sein. Die durch die Dämpfungsanordnung erzeugte Dämpfung kann auf der Basis von Lenkwinkel, Gelenkwinkel, Gelenkwinkelrate, Fahrzeuggeschwindigkeit und ähnlichen Parametern gesteuert werden.
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Das Dokument
WO2011108976 A1 offenbart ein System und ein Verfahren zum Überwachen des Ölstands in einer oder mehreren Dämpfungseinheiten, die Teil eines Gelenks in einem Gelenkfahrzeug sind. Ein Anzeigesignal, wonach der Druck in einer Dämpfungseinheit falsch ist, kann an den Fahrer gesendet werden. Das System kann zum Senden eines Steuersignals an eine Steuereinheit im Fahrzeug zum Beschränken des Fahrzeugs, beispielsweise durch Beschränken seiner zulässigen Geschwindigkeit und/oder seines zulässigen Motordrehmoments, ausgebildet sein, wenn ein Anzeigesignal erzeugt wird, dass der Ölstand in der Dämpfungseinheit momentan zu niedrig ist. Somit kann die Weiterfahrt des Fahrzeugs beschränkt werden, um dieses und seine Fahrgäste keinen unnötigen Gefahren auszusetzen. Dies kann auch als Notfahrprogramm des Fahrzeugs bezeichnet werden.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Beim Wechseln eines Fahrzeugs in das Notfahrprogramm aufgrund eines Fehlers am Fahrzeug können die Geschwindigkeit und/oder das Motor-Ausgangsdrehmoment beschränkt werden, so dass das Fahrzeug zu einer Werkstatt gebracht werden kann. Die insgesamt verringerte Geschwindigkeit und/oder das insgesamt verringerte Motor-Ausgangsdrehmoment führen aber dazu, dass das Fahrzeug nicht im normalen Betrieb etwa zum Befördern von Fahrgästen oder Gütern eingesetzt werden kann, da ein normaler Zeitplan für die Beförderung nicht eingehalten werden kann. In einigen Situationen kann die Beförderung sogar aufgrund eines Sendens eines Anzeigesignals an den Fahrer mit Anweisungen zum Stoppen des Fahrzeugs unterbrochen werden.
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Trotz Lösungen nach dem Stand der Technik besteht weiterhin ein Bedarf zum Entwickeln eines Verfahrens und eines Systems zum Steuern eines Fahrzeugs aus Sicherheitsgründen, wenn ein Fehler am Fahrzeug festgestellt wird.
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Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher im Erzielen eines neuen und vorteilhaften Verfahrens und eines Systems zum Steuern eines Fahrzeugs aus Sicherheitsgründen, wenn ein Fehler am Fahrzeug festgestellt wird.
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Die hier genannten Aufgaben werden durch ein Sicherheitsverfahren für ein Fahrzeug, ein System für ein Fahrzeug, ein Fahrzeug, ein Computerprogramm und ein computerlesbares Medium gemäß den beigefügten Ansprüchen erfüllt.
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Es wäre vorteilhaft, ein Sicherheitsverfahren und ein System für ein Fahrzeug bereitzustellen, die wenigstens einige der zuvor beschriebenen Nachteile beheben oder wenigstens verringern. Insbesondere wäre es wünschenswert, ein Sicherheitsverfahren und ein System für ein Fahrzeug zu ermöglichen, das aus Sicherheitsgründen gesteuert werden kann, wenn ein Fehler am Fahrzeug festgestellt wird. Um eines oder mehrere dieser Probleme zu lösen, werden ein Sicherheitsverfahren und ein System für ein Fahrzeug mit den in den unabhängigen Ansprüchen definierten Merkmalen bereitgestellt.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung kann das Sicherheitsverfahren für ein Fahrzeug mit einem Gelenksystem die Schritte umfassen zum:
- a) Identifizieren eines Funktionsfehlers einer mit dem System verknüpften Komponente; und
- b) automatischen Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs auf der Basis von Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs.
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Durch solch ein Verfahren kann das Fahrzeug aus Sicherheitsgründen gesteuert werden, wenn ein Fehler am Fahrzeug festgestellt wird. Da der Betrieb des Fahrzeugs auf der Basis von Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs automatisch beschränkt wird, kann ausschließlich eine oder eine Reihe von Betriebsbedingungen ausschließlich für einige spezifische Situationen beschränkt werden. Daher kann entsprechend den Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen das Fahrzeug noch im normalen Betrieb, etwa zum Befördern von Fahrgästen oder Gütern, verwendet werden, selbst wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System verknüpften Komponente identifiziert wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung können die Parameter den Straßenzustand, die Außentemperatur, die Verkehrslage, die Straßenstrecke, die aktuelle Lastverteilung des Fahrzeugs und/oder den aktuellen Reifendruck des Fahrzeugs umfassen. Diese Parameter können einzeln oder in Kombination die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs beeinflussen. Wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System verknüpften Komponente identifiziert wird und die Straße trocken und sauber ist, besteht gegebenenfalls kein Grund zum Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs. Wenn aber die Straße nass und mit Schnee und Eis bedeckt ist, kann der Betrieb des Fahrzeugs beschränkt sein. Wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System verknüpften Komponente identifiziert wird und die Außentemperatur über der vorgegebenen Temperatur liegt, besteht gegebenenfalls kein Grund zum Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs. Wenn aber die Außentemperatur unterhalb einer vorgegebenen Temperatur liegt, kann der Betrieb des Fahrzeugs beschränkt sein. Wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System verknüpften Komponente identifiziert wird und die Verkehrslage ruhig und störungsfrei ist, besteht gegebenenfalls kein Grund zum Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs. Wenn aber starker Verkehr herrscht, kann der Betrieb des Fahrzeugs beschränkt sein. Wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System verknüpften Komponente identifiziert wird und die Straßenstrecke problemlos ist, besteht gegebenenfalls kein Grund zum Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs. Wenn aber die Straßenstrecke problematisch ist, kann der Betrieb des Fahrzeugs beschränkt sein. Wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System verknüpften Komponente identifiziert wird und die aktuelle Lastverteilung des Fahrzeugs gleichmäßig ist, besteht gegebenenfalls kein Grund zum Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs. Wenn aber die aktuelle Lastverteilung des Fahrzeugs nicht gleichmäßig ist, kann der Betrieb des Fahrzeugs beschränkt sein. Wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System verknüpften Komponente identifiziert wird und der aktuelle Reifendruck des Fahrzeugs innerhalb eines Bereichs für den vorgeschriebenen Reifendruck liegt, besteht gegebenenfalls kein Grund zum Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs. Wenn aber der aktuelle Reifendruck des Fahrzeugs außerhalb des Bereichs für den vorgeschriebenen Reifendruck liegt, kann der Betrieb des Fahrzeugs beschränkt sein.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann der identifizierte Funktionsfehler eine Proportionalventileinheit, ein hydraulisches Dämpfungselement, einen Winkelsensor, einen Drucksensor und/oder eine Steueranordnung des Systems betreffen.
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Die Proportionalventileinheit kann zum Regeln der Dämpfungswirkung des hydraulischen Dämpfungselements ausgebildet sein. Die Steueranordnung kann zum Steuern der Proportionalventileinheit durch Liefern eines Steuerstroms an die Proportionalventileinheit ausgebildet sein. Der Winkelsensor kann zum Erzeugen von Signalen für die Steueranordnung zur Drehbewegung um eine Gelenkeinheit des Fahrzeugs ausgebildet sein. Die Gelenkeinheit kann zum Verbinden eines vorderen Fahrzeugabschnitts und eines hinteren Fahrzeugabschnitts ausgebildet sein und kann den zwei Fahrzeugabschnitten das Drehen zueinander ermöglichen. Der Drucksensor erzeugt Signale für die Steueranordnung zum Druck im hydraulischen Dämpfungselement. Diese Komponenten sind mit dem System verknüpft. Ein Funktionsfehler in diesen Komponenten kann einzeln oder in Kombination die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs beeinflussen. Das Fahrzeug kann entsprechend den Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs noch einsetzbar und fahrbar sein. Der Betrieb des Fahrzeugs kann aber automatisch auf der Basis der Parameter in Bezug auf die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs beschränkt werden. Somit kann das Fahrzeug aus Sicherheitsgründen gesteuert werden, wenn ein Fehler am Fahrzeug festgestellt wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann der identifizierte Funktionsfehler ein zum Liefern von Informationen an das System ausgebildetes Sensorelement betreffen.
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Solch ein Sensorelement kann an einer Komponente im Fahrzeug angeordnet sein, wobei die Komponente nicht direkt an anderen Komponenten im Fahrzeug angeordnet ist, wie etwa eine Gelenkeinheit eines Gelenkfahrzeugs. Solch eine Komponente kann das Lenkrad in der Fahrerkabine und/oder die Räder und Reifen des Fahrzeugs sein. Solch ein Sensorelement kann somit ein Winkelsensor, der den Lenkwinkel des Lenkrads erfasst, und/oder ein Drucksensor, der den Druck in den Reifen des Fahrzeugs erfasst, sein. Solch ein Sensorelement kann ebenfalls ein Geschwindigkeitssensor zum Erfassen der Geschwindigkeit des Fahrzeugs oder der Einzelgeschwindigkeit von jedem Rad des Fahrzeugs sein. Von diesem Sensorelement erzeugte Signale können mit der Steueranordnung für das Gelenksystem verknüpft sein. Somit kann das Fahrzeug aus Sicherheitsgründen gesteuert werden, wenn ein Fehler in solch einem Sensorelement im Fahrzeug festgestellt wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Verfahren ferner umfassen:
- c) das Informieren des Bedieners des Fahrzeugs über den identifizierten Funktionsfehler und die Betriebsbeschränkung.
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Solch eine Information für den Bediener oder Fahrer kann ein Anzeigesignal an Instrumenten in der Fahrerkabine sein. Das Anzeigesignal kann in der Form einer Textmeldung, eines Lichtsignals, eines akustischen Signals und/oder eines haptischen Signals etwa als Vibrationen, die auf den Fahrer übertragen und von diesem wahrgenommen werden, vorliegen. Der Bediener oder Fahrer kann durch die Information für die Situation vorbereitet werden, dass ein Funktionsfehler identifiziert wurde und der Betrieb des Fahrzeugs beschränkt werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Verfahren ferner umfassen:
- d) das Aktivieren eines Fehlercodes im Fahrzeug.
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Solch ein Fehlercode kann zum automatischen Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs auf der Basis von Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs verwendet werden. Der Fehlercode kann ebenfalls zum Informieren des Bedieners des Fahrzeugs über den identifizierten Funktionsfehler und die Betriebsbeschränkung verwendet werden. Ferner kann der Fehlercode von der Werkstatt zum Identifizieren der Komponente verwendet werden, die einen Funktionsfehler aufweist, so dass die Komponente repariert oder ausgetauscht werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung umfasst das Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs das Beschränken der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Beschleunigung, des Motordrehmoments und/oder der Verzögerung des Fahrzeugs.
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Durch ein deartiges Verfahren kann das Fahrzeug aus Sicherheitsgründen gesteuert werden, wenn ein Fehler am Fahrzeug festgestellt wird. Die Beschränkung der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Beschleunigung, des Motordrehmoments und/oder der Verzögerung des Fahrzeugs kann auf einige spezifische Situationen beschränkt werden. Daher kann entsprechend den Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen das Fahrzeug noch im normalen Betrieb, etwa zum Befördern von Fahrgästen oder Gütern, verwendet werden, selbst wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System verknüpften Komponente identifiziert wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs das Steuern eines hydraulischen Dämpfungselements des Systems zum Beschränken der Drehbewegung um eine Gelenkeinheit des Systems umfassen.
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Die Gelenkeinheit kann ein Gelenkmechanismus sein, der den vorderen Fahrzeugabschnitt und den hinteren Fahrzeugabschnitt verbindet und diesen ein Drehen zueinander ermöglicht. Zum Drehen kann eine Fahrzeuggelenkigkeit um die Gelenkeinheit erforderlich sein. Eine Dämpfungsanordnung umfassend das hydraulische Dämpfungselement kann zum Verringern der horizontalen Bewegung zwischen dem vorderen Fahrzeugabschnitt und dem hinteren Fahrzeugabschnitt angeordnet sein. Wenn keine Dämpfung gegeben ist, können sich der vordere Fahrzeugabschnitt und der hintere Fahrzeugabschnitt frei zueinander drehen. Mit zunehmender Dämpfung kann die Drehbewegung um eine Gelenkeinheit beschränkt werden. Bei maximaler Dämpfung ist eine große Kraft erforderlich, um eine Drehbewegung um die Gelenkeinheit zu erzielen. Beim Beschränken des Betriebs des Gelenkfahrzeugs kann das hydraulische Dämpfungselement so gesteuert werden, dass die Drehbewegung um die Gelenkeinheit beschränkt, erschwert oder sogar verhindert wird. Somit kann durch Steuern der Dämpfungsanordnung zum Beschränken der Drehbewegung die Fahrsicherheit des Fahrzeugs erhöht werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann der Betrieb des Fahrzeugs zum Verringern oder Vermeiden einer Instabilität des Fahrzeugs beschränkt werden.
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Die Stabilität des Fahrzeugs kann durch Beschränken der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Beschleunigung, des Motordrehmoments und/oder der Verzögerung des Fahrzeugs erhöht werden. Die Stabilität des Fahrzeugs kann ebenfalls durch Beschränken der Drehbewegung um die Gelenkeinheit des Gelenksystems erhöht werden. Ferner kann die Stabilität des Fahrzeugs durch Steuern eines Stabilisierungssystems des Fahrzeugs erhöht werden, so dass die Fahrsicherheit des Fahrzeugs erhöht werden kann.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Fahrzeug ein Gelenkfahrzeug sein, wobei das Gelenkfahrzeug umfassen kann:
- einen vorderen Fahrzeugabschnitt und einen hinteren Fahrzeugabschnitt;
- eine Gelenkeinheit, die das Drehen des vorderen Fahrzeugabschnitts und des hinteren Fahrzeugabschnitts zum Drehen zueinander ermöglichen kann; und
- eine Dämpfungsanordnung, die zum Steuern der Drehbewegung um die Gelenkeinheit ausgebildet sein kann.
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Ein deartiges Gelenkfahrzeug kann eine Instabilität aufgrund der Gelenkeinheit zwischen dem vorderen Fahrzeugabschnitt und dem hinteren Fahrzeugabschnitt aufweisen. Das Gelenkfahrzeug kann aber gemäß dem Verfahren aus Sicherheitsgründen gesteuert werden, wenn ein Fehler am Gelenkfahrzeug festgestellt wird. Da der Betrieb des Gelenkfahrzeugs auf der Basis von Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen des Gelenkfahrzeugs automatisch beschränkt wird, kann ausschließlich eine oder eine Reihe von Betriebsbedingungen ausschließlich für einige spezifische Situationen beschränkt werden. Daher kann entsprechend den Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen das Gelenkfahrzeug noch im normalen Betrieb, etwa zum Befördern von Fahrgästen oder Gütern, verwendet werden, selbst wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System verknüpften Komponente identifiziert wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das System ein Gelenksystem sein, das die Gelenkeinheit des Gelenkfahrzeugs umfassen kann.
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Eine derartige Gelenkeinheit kann erforderlich sein, um das Gelenkfahrzeug drehen zu können. Beim Beschränken des Betriebs des Gelenkfahrzeugs kann die Drehbewegung um die Gelenkeinheit durch ein hydraulisches Dämpfungselement beschränkt, erschwert oder sogar verhindert werden. Somit kann durch Steuern der Dämpfungsanordnung zum Beschränken der Drehbewegung die Fahrsicherheit des Fahrzeugs erhöht werden.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das System für ein Fahrzeug eine Steueranordnung umfassen,
wobei die Steueranordnung umfassen kann:
- - Mittel zum Identifizieren eines Funktionsfehlers einer mit dem System verknüpften Komponente; und
- - Mittel zum automatischen Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs auf der Basis von Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs.
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Durch ein derartiges System kann das Fahrzeug aus Sicherheitsgründen gesteuert werden, wenn ein Fehler am Fahrzeug festgestellt wird. Da der Betrieb des Fahrzeugs auf der Basis von Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen des Gelenkfahrzeugs automatisch beschränkt wird, kann ausschließlich eine oder eine Reihe von Betriebsbedingungen ausschließlich für einige spezifische Situationen beschränkt werden. Daher kann entsprechend den Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen das Fahrzeug noch im normalen Betrieb, etwa zum Befördern von Fahrgästen oder Gütern, verwendet werden, selbst wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System verknüpften Komponente identifiziert wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das Fahrzeug ein Gelenkfahrzeug sein, wobei das Gelenkfahrzeug umfassen kann:
- einen vorderen Fahrzeugabschnitt und einen hinteren Fahrzeugabschnitt;
- eine Gelenkeinheit, die das Drehen des vorderen Fahrzeugabschnitts und des hinteren Fahrzeugabschnitts zum Drehen zueinander ermöglichen kann; und
- eine Dämpfungsanordnung, die zum Steuern der Drehbewegung um die Gelenkeinheit ausgebildet sein kann.
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Ein derartiges Gelenkfahrzeug kann eine Instabilität aufgrund der Gelenkeinheit zwischen dem vorderen Fahrzeugabschnitt und dem hinteren Fahrzeugabschnitt aufweisen. Das Gelenkfahrzeug kann aber gemäß dem System aus Sicherheitsgründen gesteuert werden, wenn ein Fehler am Gelenkfahrzeug festgestellt wird. Da der Betrieb des Gelenkfahrzeugs auf der Basis von Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen des Gelenkfahrzeugs automatisch beschränkt wird, kann ausschließlich eine oder eine Reihe von Betriebsbedingungen ausschließlich für einige spezifische Situationen beschränkt werden. Daher kann entsprechend den Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen das Gelenkfahrzeug noch im normalen Betrieb, etwa zum Befördern von Fahrgästen oder Gütern, verwendet werden, selbst wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System verknüpften Komponente identifiziert wird.
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Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung kann das System ein Gelenksystem sein, das die Gelenkeinheit des Gelenkfahrzeugs umfassen kann.
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Eine derartige Gelenkeinheit kann erforderlich sein, um das Gelenkfahrzeug drehen zu können. Beim Beschränken des Betriebs des Gelenkfahrzeugs kann die Drehbewegung um die Gelenkeinheit durch ein hydraulisches Dämpfungselement beschränkt werden. Somit kann durch Steuern der Dämpfungsanordnung zum Beschränken der Drehbewegung die Fahrsicherheit des Fahrzeugs erhöht werden.
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Weitere Aufgaben, Vorteile und neuartige Merkmale gehen für einen Fachmann aus den folgenden Details und beim Umsetzen der Erfindung hervor. Auch wenn Ausführungsformen nachfolgend beschrieben sind, ist die Erfindung nicht auf die beschriebenen spezifischen Details beschränkt. Einem Fachmann mit dem einschlägigen Wissen sind weitere Anwendungen, Modifizierungen und Umsetzungen auf anderen Gebieten klar, die im Umfang der Erfindung liegen.
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Figurenliste
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Es folgt eine Beschreibung von beispielhaften Ausführungsformen in Bezug auf die beigefügten Zeichnungen.
- 1 zeigt schematisch ein Gelenkfahrzeug gemäß einer Ausführungsform.
- 2 zeigt schematisch ein System zum Steuern eines Gelenkfahrzeugs gemäß einer Ausführungsform.
- 3 zeigt ein Fließbild für ein Verfahren zum Steuern eines Gelenkfahrzeugs gemäß einer Ausführungsform.
- 4 zeigt schematisch eine Steueranordnung oder einen Computer gemäß einer Ausführungsform.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Der Begriff „Verbindung“ bezeichnet hier eine Kommunikationsverbindung, die eine physische Verbindung wie eine optoelektronische Kommunikationsleitung oder eine nicht physische Verbindung wie eine drahtlose Verbindung, beispielsweise eine Funkverbindung oder Mikrowellenverbindung, sein kann.
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1 zeigt schematisch eine Seitenansicht eines Gelenkfahrzeugs mit Rädern 1 gemäß einer Ausführungsform. Das dargestellte Fahrzeug 1 ist ein Gelenkbus in der Form eines Ziehharmonikabusses. Das Fahrzeug 1 umfasst eine Antriebseinheit 2 zum Antreiben des Fahrzeugs 1, einen vorderen Fahrzeugabschnitt 4 und einen hinteren Fahrzeugabschnitt 6. Die Antriebseinheit 2 kann ein Teil eines Antriebsstrangs 3 ebenfalls umfassend ein Getriebe 5 sein. Das Fahrzeug 1 umfasst ferner eine zum Verbinden des vorderen Fahrzeugabschnitts 4 und des hinteren Fahrzeugabschnitts 6 und zum Ermöglichen des Drehens der zwei Fahrzeugabschnitte 4, 6 zueinander ausgebildete Gelenkeinheit 8. Der vordere Fahrzeugabschnitt 4 umfasst eine Vorderachse 10 mit Vorderrädern 12. Das Fahrzeug 1 weist ein mit der Vorderachse 10 und den Vorderrädern 12 verbundenes Lenkrad SW auf. Die Vorderräder 12 können somit als gelenkte Räder 12 bezeichnet werden. Durch Drehen des Lenkrads SW und somit Ändern des Lenkwinkels wird eine entsprechende Änderung an den Vorderrädern 12 bewirkt. Das Fahrzeug 1 umfasst ferner eine Zwischenachse 14 mit Zwischenrädern 16. Die Zwischenachse 14 ist am vorderen Fahrzeugabschnitt 4 vor der Gelenkeinheit 8 angeordnet. Der hintere Fahrzeugabschnitt 6 umfasst eine Hinterachse 18 mit Hinterrädern 20. Die Hinterachse 18 kann mit der Antriebseinheit 2 verbunden sein und ist somit eine Antriebsachse. Die Hinterräder 20 können daher als Antriebsräder 20 bezeichnet werden, die mit dem Antriebsstrang 3 verbunden sein können.
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Die Antriebseinheit 2 des Fahrzeugs 1 kann am hinteren Fahrzeugabschnitt 6 angeordnet sein. Das Fahrzeug 1 kann somit als ein Schubgelenkbus bezeichnet werden. Die Konfiguration mit der Antriebseinheit 2 am hinteren Ende des Fahrzeugs 1 schafft mehr Platz für Fahrgäste und eine bessere Verteilung der Fahrgäste im Bus. Diese Art der Konstruktion stellt aber insofern Herausforderungen, als das Gewicht des Fahrzeugs 1 ungleichmäßig gestaltet mit einer großen Menge auf der Antriebsachse 18 ist und der Zwischenachse 14 weniger Gewicht, Druck und Haftung verliehen wird. Dies kann die Gefahr einer Instabilität und/oder eines Klappmessereffekts des Fahrzeugs 1 beim Abbiegen oder Bergabwärtsfahren an einem rutschigen Gefälle erhöhen. Das Fahrzeug 1 kann daher eine zum Steuern der Drehbewegung um die Gelenkeinheit 8 ausgebildete Dämpfungsanordnung 30 umfassen. Die Dämpfungsanordnung 30 kann wenigstens ein hydraulisches Dämpfungselement 32 und eine Dämpfungssteueranordnung 34 zum Steuern der Dämpfungswirkung der hydraulischen Dämpfungselemente 32 umfassen.
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Das Fahrzeug 1 kann ferner ein System 100 zum Steuern eines Gelenkfahrzeugs 1 umfassen. Das System 100 kann eine Steueranordnung 200 umfassen, welche die Dämpfungssteueranordnung 34 der Dämpfungsanordnung 30 oder eine beliebige andere mit dem Fahrzeug 1 verknüpfte Steueranordnung umfassen kann.
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2 zeigt schematisch ein System 100 zum Steuern eines Gelenkfahrzeugs 1 gemäß einer Ausführungsform. Das System 100 kann zum Steuern eines Gelenkfahrzeugs 1 wie in 1 dargestellt ausgebildet sein. Das System 100 umfasst eine Steueranordnung 200. Die Steueranordnung 200 umfasst: Mittel zum Identifizieren eines Funktionsfehlers einer mit dem Gelenksystem 100 verknüpften Komponente 36, 32, 38, 40; und Mittel zum automatischen Beschränken des Betriebs des Gelenkfahrzeugs 1 auf der Basis von Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen des Gelenkfahrzeugs 1. Die Mittel zum Identifizieren eines Funktionsfehlers einer mit dem Gelenksystem 100 verknüpften Komponente 36, 32, 38, 40; und die Mittel zum automatischen Beschränken des Betriebs des Gelenkfahrzeugs 1 auf der Basis von Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen des Gelenkfahrzeugs 1, können beispielsweise verschiedene Softwaremodule/-abschnitte in der Steuerungsanordnung 200, Programmcode, Algorithmen o. Ä. sein.
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Das System 100 kann ein zur Kommunikation mit der Steueranordnung 200 ausgebildetes erstes Sensorelement 210 umfassen. Die Steueranordnung 200 kann zur Kommunikation mit dem ersten Sensorelement 210 über eine Verbindung L210 ausgebildet sein. Das erste Sensorelement 210 kann eine Mehrzahl von Sensoren umfassen. Das erste Sensorelement 210 kann Sensoren zum Ermitteln der Straßenbedingungen, Sensoren zum Ermitteln der Außentemperatur, Sensoren zum Ermitteln der Verkehrslage, Sensoren zum Ermitteln der Straßenstrecke, Sensoren zum Ermitteln der aktuellen Lastverteilung des Gelenkfahrzeugs 1 und Sensoren zum Ermitteln des aktuellen Reifendrucks des Gelenkfahrzeugs 1 umfassen. Die ersten Sensormittel 210 können zur Kommunikation mit der Steueranordnung 200 über andere Steueranordnungen oder über einen CAN-Bus o. Ä. ausgebildet sein.
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Auf der Basis von Signalen vom ersten Sensorelement 210 kann die Steueranordnung 200 automatisch den Betrieb des Gelenkfahrzeugs 1 beschränken.
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Das System 100 kann ferner ein zur Kommunikation mit der Steueranordnung 200 ausgebildetes zweites Sensorelement 220 umfassen. Die Steueranordnung 200 kann zur Kommunikation mit dem zweiten Sensorelement 220 über eine Verbindung L220 ausgebildet sein. Das zweite Sensorelement 220 kann eine Mehrzahl von Sensoren umfassen. Das zweite Sensorelement 220 kann Sensoren zum Identifizieren eines Funktionsfehlers in Bezug auf eine Proportionalventileinheit 36 umfassen. Das zweite Sensorelement 220 kann Sensoren zum Identifizieren eines Funktionsfehlers in Bezug auf ein hydraulisches Dämpfungselement 32 umfassen. Das zweite Sensorelement 220 kann Sensoren zum Identifizieren eines Funktionsfehlers in Bezug auf einen Winkelsensor 38 umfassen. Das zweite Sensorelement 220 kann Sensoren zum Identifizieren eines Funktionsfehlers in Bezug auf einen Drucksensor 40 umfassen. Das zweite Sensorelement 220 kann Sensoren zum Identifizieren eines Funktionsfehlers in Bezug auf eine Steueranordnung des Gelenksystems 100 umfassen. Das zweite Sensorelement 220 kann Sensoren zum Identifizieren eines Funktionsfehlers in Bezug auf ein zum Liefern von Informationen für das Gelenksystem 100 ausgebildetes Sensorelement umfassen. Das zweite Sensorelement 220 kann Kameras, Lidar, Radar o. Ä. umfassen. Die zweiten Sensormittel 220 können zur Kommunikation mit der Steueranordnung 200 über andere Steueranordnungen oder über einen CAN-Bus o. Ä. ausgebildet sein.
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Die Steueranordnung 200 des Systems 100 kann zur Kommunikation mit dem Antriebsstrang 3 des Fahrzeugs 1 ausgebildet sein. Die Steueranordnung 200 kann zur Kommunikation mit dem Antriebsstrang 3 über eine Verbindung L3 ausgebildet sein. Die Steueranordnung 200 kann zum Steuern des Antriebsstrangs 3 zum Beschränken des Betriebs des Gelenkfahrzeugs 1 ausgebildet sein. Die Steueranordnung 200 kann somit zum Beschränken der Fahrzeuggeschwindigkeit ausgebildet sein. Die Steueranordnung 200 kann zum Beschränken der Fahrzeugbeschleunigung ausgebildet sein. Die Steueranordnung 200 kann zum Beschränken des Motordrehmoments ausgebildet sein. Die Steueranordnung 200 kann zum Beschränken der Verzögerung des Gelenkfahrzeugs 1 ausgebildet sein. Der Betrieb des Gelenkfahrzeugs 1 kann zum Verringern oder Vermeiden einer Instabilität des Fahrzeugs 1 beschränkt werden.
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Die Steueranordnung 200 des Systems 100 kann zur Kommunikation mit der Dämpfungsanordnung 30 des Fahrzeugs 1 ausgebildet sein. Die Steueranordnung 200 kann zur Kommunikation mit der Dämpfungsanordnung 30 über eine Verbindung L30 ausgebildet sein. Die Steueranordnung 200 kann alternativ eine Steueranordnung der Dämpfungsanordnung 30 darstellen. Die Steueranordnung 200 kann zum Steuern einer Drehbewegung um eine Gelenkeinheit 8 eines Gelenkfahrzeugs 1 wie in 1 dargestellt ausgebildet sein. Die Steueranordnung 200 kann somit zum Steuern wenigstens eines zum Dämpfen einer Drehbewegung um die Gelenkeinheit 8 ausgebildeten hydraulischen Dämpfungselements 32 ausgebildet sein. Die Steueranordnung 200 kann zum Steuern wenigstens einer zum Regeln der Dämpfungswirkung des wenigstens einen Dämpfungszylinders 32 ausgebildeten Proportionalventileinheit 36 durch Liefern eines Steuerstroms für die Proportionalventileinheit 36 ausgebildet sein. Die Steueranordnung 200 kann somit zur Kommunikation mit der Proportionalventileinheit 36 der Dämpfungsanordnung 30 ausgebildet sein. Die Steueranordnung 200 kann zum Steuern der Dämpfungsanordnung 30 ausgebildet sein, so dass die Drehbewegung um die Gelenkeinheit 8 beschränkt oder erschwert wird. Der Betrieb des Gelenkfahrzeugs 1 kann zum Verringern oder Vermeiden einer Instabilität des Fahrzeugs 1 beschränkt werden.
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Das System 100 kann ferner Mittel 230 zum Informieren des Bedieners des Fahrzeugs 1 über den identifizierten Funktionsfehler und die Betriebsbeschränkung umfassen. Die Mittel 230 zum Informieren des Bedieners des Fahrzeugs 1 können zur Kommunikation mit der Steueranordnung 200 über eine Verbindung L230 ausgebildet sein. Die Mittel 230 zum Informieren des Bedieners können Mittel zum Bereitstellen einer optischen Warnung für den Bediener umfassen. Die Mittel 230 zum Informieren des Bedieners können Mittel zum Bereitstellen einer akustischen Warnung für den Bediener umfassen. Die Mittel 230 zum Informieren des Bedieners können Mittel zum Bereitstellen einer taktilen Warnung umfassen.
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Die Steueranordnung 200 des Systems 100 kann ebenfalls zur Kommunikation mit anderen Systemen 240 des Fahrzeugs 1 ausgebildet sein. Die Steueranordnung 200 kann zur Kommunikation mit den anderen Systemen 240 über eine Verbindung L240 ausgebildet sein. Solche Systeme 240 können eine Motorsteuerung, eine Bremsensteuerung, eine Getriebesteuerung oder eine Lenkradsteuerung umfassen.
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Das System 100 kann ferner Mittel 250 zum Aktivieren eines Fehlercodes im Gelenkfahrzeug 1 umfassen. Die Mittel 250 zum Aktivieren eines Fehlercodes im Gelenkfahrzeug 1 können zur Kommunikation mit der Steueranordnung 200 über eine Verbindung L250 ausgebildet sein.
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Ein Computer 205 kann ebenfalls zur Kommunikation mit der Steueranordnung 200 über eine Verbindung L205 ausgebildet sein und kann mit dieser abnehmbar verbunden sein. Der Computer 205 kann zum Ausführen der innovativen Verfahrensschritte ausgebildet sein. Der Computer 205 kann zum Querladen von Software zur Steuereinheit 200, insbesondere Software zum Durchführen des innovativen Verfahrens, ausgebildet sein. Der Computer 205 kann alternativ zur Kommunikation mit der Steuereinheit 200 über ein internes Netzwerk an Bord des Fahrzeugs 1 ausgebildet sein. Das innovative Verfahren wie in Verbindung mit 3 beschrieben kann von der Steueranordnung 200 oder vom Computer 205 oder von beiden ausgeführt werden.
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3 zeigt ein Fließbild für ein Verfahren zum Steuern eines Fahrzeugs 1 gemäß einer Ausführungsform. Das Fahrzeug 1 kann als das in 1 dargestellte Gelenkfahrzeug 1 ausgebildet sein und somit umfassen: einen vorderen Fahrzeugabschnitt 4 und einen hinteren Fahrzeugabschnitt 6; eine das Drehen des vorderen Fahrzeugabschnitts 4 und des hinteren Fahrzeugabschnitts 6 zueinander ermöglichende Gelenkeinheit 8; und eine zum Steuern der Drehbewegung um die Gelenkeinheit 8 ausgebildete Dämpfungsanordnung 30. Das Verfahren umfasst die Schritte zum: a) Identifizieren eines Funktionsfehlers einer mit dem System 100 verknüpften Komponente 36, 32, 38, 40; und b) automatischen Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs 1 auf der Basis von Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs 1.
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Das Verfahren gemäß der Erfindung kann mit einem System 100 zum Steuern eines Gelenkfahrzeugs 1 wie in 2 dargestellt ausgeführt werden. Das System 100 umfasst eine Steueranordnung 200, die zum Ausführen der hier beschriebenen Verfahrensschritte ausgebildet sein kann.
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Der Schritt zum Identifizieren eines Funktionsfehlers einer mit dem System 100 verknüpften Komponente 36, 32, 38, 40 kann eine Proportionalventileinheit 36, ein hydraulisches Dämpfungselement 32, einen Winkelsensor 38, einen Drucksensor 40 und/oder eine Steueranordnung 34 des Systems 100 betreffen. Die Proportionalventileinheit 36 kann zum Regeln der Dämpfungswirkung des hydraulischen Dämpfungselements 32 ausgebildet sein. Die Steueranordnung kann zum Steuern der Proportionalventileinheit 36 durch Liefern eines Steuerstroms an die Proportionalventileinheit 36 ausgebildet sein. Der Winkelsensor 38 kann zum Erzeugen von Signalen für die Steueranordnung zur Drehbewegung um eine Gelenkeinheit 8 des Fahrzeugs 1 ausgebildet sein. Die Gelenkeinheit 8 kann zum Verbinden eines vorderen Fahrzeugabschnitts 4 und eines hinteren Fahrzeugabschnitts 6 des Fahrzeugs 1 ausgebildet sein und kann den zwei Fahrzeugabschnitten das Drehen zueinander ermöglichen. Der Drucksensor 40 erzeugt Signale für die Steueranordnung zum Druck im hydraulischen Dämpfungselement 32. Diese Komponenten 36, 32, 38, 40 sind mit dem System 100 verknüpft. Ein Funktionsfehler in diesen Komponenten 36, 32, 38, 40 kann einzeln oder in Kombination die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs 1 beeinflussen. Das Fahrzeug 1 kann entsprechend den Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs 1 noch einsetzbar und fahrbar sein. Der Betrieb des Fahrzeugs 1 kann aber automatisch auf der Basis der Parameter in Bezug auf die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs 1 beschränkt werden. Somit kann das Fahrzeug 1 aus Sicherheitsgründen gesteuert werden, wenn ein Fehler am Fahrzeug 1 festgestellt wird.
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Der Schritt zum automatischen Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs 1 auf der Basis von Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs 1 kann auf Parametern wie Straßenzustand, Außentemperatur, Verkehrslage, Straßenstrecke, aktuelle Lastverteilung des Fahrzeugs 1 und/oder aktueller Reifendruck des Fahrzeugs 1 basieren. Diese Parameter können einzeln oder in Kombination die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs 1 beeinflussen. Wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System 100 verknüpften Komponente 36, 32, 38, 40 identifiziert wird und die Straße trocken und sauber ist, besteht gegebenenfalls kein Grund zum Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs 1. Wenn aber die Straße nass und mit Schnee und Eis bedeckt ist, kann der Betrieb des Fahrzeugs 1 beschränkt sein. Wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System 100 verknüpften Komponente 36, 32, 38, 40 identifiziert wird und die Außentemperatur über der vorgegebenen Temperatur liegt, besteht gegebenenfalls kein Grund zum Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs 1. Wenn aber die Außentemperatur unterhalb einer vorgegebenen Temperatur liegt, kann der Betrieb des Fahrzeugs 1 beschränkt sein. Wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System 100 verknüpften Komponente 36, 32, 38, 40 identifiziert wird und die Verkehrslage ruhig und störungsfrei ist, besteht gegebenenfalls kein Grund zum Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs 1. Wenn aber starker Verkehr herrscht, kann der Betrieb des Fahrzeugs 1 beschränkt sein. Wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System 100 verknüpften Komponente 36, 32, 38, 40 identifiziert wird und die Straßenstrecke problemlos ist, besteht gegebenenfalls kein Grund zum Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs 1. Wenn aber die Straßenstrecke problematisch ist, kann der Betrieb des Fahrzeugs 1 beschränkt sein. Wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System 100 verknüpften Komponente 36, 32, 38, 40 identifiziert wird und die aktuelle Lastverteilung des Fahrzeugs 1 gleichmäßig ist, besteht gegebenenfalls kein Grund zum Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs 1. Wenn aber die aktuelle Lastverteilung des Fahrzeugs 1 nicht gleichmäßig ist, kann der Betrieb des Fahrzeugs 1 beschränkt sein. Wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System 100 verknüpften Komponente 36, 32, 38, 40 identifiziert wird und der aktuelle Reifendruck des Fahrzeugs 1 innerhalb eines Bereichs für den vorgeschriebenen Reifendruck liegt, besteht gegebenenfalls kein Grund zum Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs 1. Wenn aber der aktuelle Reifendruck des Fahrzeugs 1 außerhalb des Bereichs für den vorgeschriebenen Reifendruck liegt, kann der Betrieb des Fahrzeugs 1 beschränkt sein.
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Das Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs 1 kann das Beschränken der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Beschleunigung, des Motordrehmoments und/oder der Verzögerung des Fahrzeugs 1 umfassen.
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Durch solch ein Verfahren kann das Fahrzeug 1 aus Sicherheitsgründen gesteuert werden, wenn ein Fehler am Fahrzeug 1 festgestellt wird. Die Beschränkung der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Beschleunigung, des Motordrehmoments und/oder der Verzögerung des Fahrzeugs 1 kann auf einige spezifische Situationen beschränkt werden. Daher kann entsprechend den Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen das Fahrzeug 1 noch im normalen Betrieb, etwa zum Befördern von Fahrgästen oder Gütern, verwendet werden, selbst wenn ein Funktionsfehler einer mit dem System 100 verknüpften Komponente 36, 32, 38, 40 identifiziert wird.
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Das Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs 1 kann ebenfalls das Steuern eines hydraulischen Dämpfungselements 32 des Systems 100 zum Beschränken der Drehbewegung um eine Gelenkeinheit 8 des Systems 100 umfassen.
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Die Gelenkeinheit 8 kann ein Gelenkmechanismus sein, der den vorderen Fahrzeugabschnitt 4 und den hinteren Fahrzeugabschnitt 6 verbindet und diesen ein Drehen zueinander ermöglicht. Zum Drehen kann eine Fahrzeuggelenkigkeit um die Gelenkeinheit 8 erforderlich sein. Eine Dämpfungsanordnung 30 umfassend das hydraulische Dämpfungselement 32 kann zum Verringern der horizontalen Bewegung zwischen dem vorderen Fahrzeugabschnitt 4 und dem hinteren Fahrzeugabschnitt 6 angeordnet sein. Wenn keine Dämpfung gegeben ist, können sich der vordere Fahrzeugabschnitt 4 und der hintere Fahrzeugabschnitt 6 frei zueinander drehen. Mit zunehmender Dämpfung kann die Drehbewegung um eine Gelenkeinheit 8 beschränkt werden. Bei maximaler Dämpfung kann die Drehbewegung um die Gelenkeinheit 8 mehr oder weniger erschwert werden. Beim Beschränken des Betriebs des Gelenkfahrzeugs 1 kann das hydraulische Dämpfungselement 32 so gesteuert werden, dass die Drehbewegung um die Gelenkeinheit 8 beschränkt, erschwert oder sogar verhindert wird. Somit kann die Dämpfungsanordnung 30 so gesteuert werden, dass die Gelenkeinheit 8 steif/starr wird. Somit kann durch Steuern der Dämpfungsanordnung 30 zum Beschränken der Drehbewegung die Fahrsicherheit des Fahrzeugs 1 erhöht werden.
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Der Betrieb des Fahrzeugs 1 kann zum Verringern oder Vermeiden einer Instabilität des Fahrzeugs 1 beschränkt werden. Die Stabilität des Fahrzeugs 1 kann durch Beschränken der Fahrzeuggeschwindigkeit, der Beschleunigung, des Motordrehmoments und/oder der Verzögerung des Fahrzeugs 1 erhöht werden. Die Stabilität des Fahrzeugs 1 kann ebenfalls durch Beschränken der Drehbewegung um die Gelenkeinheit 8 des Gelenksystems 100 erhöht werden. Ferner kann die Stabilität des Fahrzeugs 1 durch Steuern eines Stabilisierungssystems 42 des Fahrzeugs 1 erhöht werden, so dass die Fahrsicherheit des Fahrzeugs 1 erhöht werden kann.
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Das Verfahren kann ferner den Schritt zum c) Informieren des Bedieners des Fahrzeugs 1 über den identifizierten Funktionsfehler und die Betriebsbeschränkung umfassen. Solch eine Information für den Bediener oder Fahrer kann ein Anzeigesignal an Instrumenten 44 in der Fahrerkabine 46 sein. Das Anzeigesignal kann in der Form einer Textmeldung, eines Lichtsignals, eines akustischen Signals und/oder eines Mittels zum Liefern einer taktilen Warnung, etwa als Vibrationen, die auf den Fahrer übertragen und von diesem wahrgenommen werden, vorliegen. Der Bediener oder Fahrer kann durch die Information für die Situation vorbereitet werden, dass ein Funktionsfehler identifiziert wurde und der Betrieb des Fahrzeugs 1 beschränkt werden kann. Der Schritt c) kann gleichzeitig mit dem Schritt b) durchgeführt werden. Der Schritt c) kann alternativ durchgeführt werden, bevor der Schritt b) durchgeführt wird.
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Das Verfahren kann ferner den Schritt zum d) Aktivieren eines Fehlercodes im Fahrzeug 1 umfassen. Solch ein Fehlercode kann zum automatischen Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs 1 auf der Basis von Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs 1 verwendet werden. Der Fehlercode kann ebenfalls zum Informieren des Bedieners des Fahrzeugs 1 über den identifizierten Funktionsfehler und die Betriebsbeschränkung verwendet werden. Ferner kann der Fehlercode von der Werkstatt zum Identifizieren der Komponente 36, 32, 38, 40 verwendet werden, die einen Funktionsfehler aufweist, so dass die Komponente 36, 32, 38, 40 repariert oder ausgetauscht werden kann.
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4 zeigt ein Diagramm einer Version einer Vorrichtung 500. Die Steuereinheit 200 und/oder der Computer 205 wie in Bezug auf 2 beschrieben können in einer Version die Vorrichtung 500 umfassen. Der Begriff „Verbindung“ bezeichnet hier eine Kommunikationsverbindung, die eine physische Verbindung wie eine optoelektronische Kommunikationsleitung oder eine nicht physische Verbindung wie eine drahtlose Verbindung, beispielsweise eine Funkverbindung oder Mikrowellenverbindung, sein kann. Die Vorrichtung 500 umfasst einen nichtflüchtigen Speicher 520, eine Datenverarbeitungseinheit 510 und einen Schreib/Lese-Speicher 550. Der nichtflüchtige Speicher 520 weist ein erstes Speicherelement 530 auf, in dem ein Computerprogramm, beispielsweise ein Betriebssystem, zum Steuern der Funktion der Vorrichtung 500 gespeichert ist. Die Vorrichtung 500 umfasst ferner einen Buscontroller, einen seriellen Kommunikationsanschluss, E/A-Mittel, einen A/D-Wandler, eine Eingabe- und Übertragungseinheit für Datum und Uhrzeit, einen Ereigniszähler und eine Unterbrechungssteuerung (nicht dargestellt). Der nichtflüchtige Speicher 520 weist ebenfalls ein zweites Speicherelement 540 auf.
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Es wird ein Computerprogramm Pr bereitgestellt, das Routinen zum Steuern eines Gelenkfahrzeugs 1 umfasst. Das Computerprogramm Pr umfasst Routinen zum Identifizieren eines Funktionsfehlers einer mit dem System 100 verknüpften Komponente 36, 32, 38, 40. Das Computerprogramm Pr umfasst Routinen zum automatischen Beschränken des Betriebs des Fahrzeugs 1 auf der Basis von Parametern in Bezug auf die Betriebsbedingungen des Fahrzeugs 1. Das Computerprogramm Pr umfasst Routinen zum Informieren des Bedieners des Fahrzeugs 1 über den identifizierten Funktionsfehler und die Betriebsbeschränkung. Das Computerprogramm Pr umfasst Routinen zum Aktivieren eines Fehlercodes im Fahrzeug 1.
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Das Programm Pr kann in einer ausführbaren Form oder in einer komprimierten Form in einem Speicher 560 und/oder einem Schreib/Lese-Speicher 550 gespeichert werden.
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Wenn die Datenverarbeitungseinheit 510 als eine bestimmte Funktion ausführend beschrieben wird, bedeutet dies, dass die Datenverarbeitungseinheit 510 einen bestimmten Teil des im Speicher 560 gespeicherten Programms oder einen bestimmten Teil des im Schreib/Lese-Speicher 550 gespeicherten Programms ausführt.
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Die Datenverarbeitungsvorrichtung 510 kann über einen Datenbus 515 mit einem Datenanschluss 599 kommunizieren. Der nichtflüchtige Speicher 520 dient zur Kommunikation mit der Datenverarbeitungseinheit 510 über einen Datenbus 512. Der separate Speicher 560 dient zur Kommunikation mit der Datenverarbeitungseinheit 510 über einen Datenbus 511. Der Schreib/Lese-Speicher 550 ist zur Kommunikation mit der Datenverarbeitungseinheit 510 über einen Datenbus 514 ausgebildet.
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Wenn Daten am Datenanschluss 599 empfangen werden, werden sie vorübergehend im zweiten Speicherelement 540 gespeichert. Wenn empfangene Eingabedaten vorübergehend gespeichert sind, ist die Datenverarbeitungseinheit 510 zum Durchführen der Codeausführung wie zuvor beschrieben vorbereitet.
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Teile der hier beschriebenen Verfahren können von der Vorrichtung 500 mit der Datenverarbeitungseinheit 510 ausgeführt werden, die das im Speicher 560 oder Schreib/Lese-Speicher 550 gespeicherte Programm ausführt. Wenn die Vorrichtung 500 das Programm ausführt, werden die hier beschriebenen Verfahren ausgeführt.
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Die vorhergehende Beschreibung der Ausführungsformen dient ausschließlich illustrativen und beschreibenden Zwecken. Sie soll nicht erschöpfend sein und auch nicht die Erfindung auf die beschriebenen Varianten einschränken. Einem Fachmann sind viele Modifizierungen und Variationen offensichtlich. Die Ausführungsformen wurden ausgewählt und beschrieben, um die Prinzipien der Erfindung und ihre praktischen Anwendungen zu erläutern und es somit einem Fachmann zu ermöglichen, die Erfindung für verschiedene Ausführungsformen und mit den verschiedenen Modifizierungen, die für den jeweiligen Zweck geeignet sind, zu verstehen.
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Die zuvor beschriebenen Komponenten und Merkmale können zwischen den verschiedenen beschriebenen Ausführungsformen kombiniert sein.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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