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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils. Die Erfindung betrifft auch ein Bauteil für ein Kraftfahrzeug, welches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wird und ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Bauteil.
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Mit zunehmender Anzahl von bedienbaren Komfortsystemen beziehungsweise deren Funktionen liegt das Augenmerk verstärkt auf der Ausgestaltung der entsprechenden Bedieneinrichtungen, also den entsprechenden Elementen, die eine Bedienhandlung eines Benutzers empfangen und in ein elektronisches Signal umwandeln können.
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Sowohl bei einem Dekorelement, also bei einem Bauteil oder einer Bauteilkomponente, das eine dekorative Funktion hat, als auch bei einer Bedieneinrichtung, zum Beispiel einer Taste, ist der optische Designeffekt von erheblicher Wichtigkeit. So ist beispielsweise im Fahrzeuginterieur aus designtechnischen Gründen die Oberfläche von Dekorelementen unterschiedlich ausgestaltet.
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Aus dem Stand der Technik sind bereits Verfahren zum Herstellen von Bauteilen mit hinterleuchtbarer Symbolik bekannt.
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In der
DE 10 2006 056 272 A1 ist hierzu ein Verfahren zur Herstellung eines beleuchtbaren Körpers beschrieben. Bei dem Verfahren wird zunächst ein Korpus mit einer Vorderseite und einer Rückseite ausgewählt. Anschließend wird mindestens eine Vertiefung in die Vorderseite des Korpus eingebracht und die Vertiefung zumindest teilweise mit einer transparenten Füllmasse aufgefüllt. Anschließend wird die Rückseite des Korpus freigelegt.
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Aus der
DE 10 2013 223 247 A1 geht eine Anzeigevorrichtung für ein Fahrzeug mit einer lichtdurchlässigen Kunststofffolie hervor, die eine lichtundurchlässige Beschichtung aufweist. Von der lichtundurchlässigen Beschichtung ist eine Symbolfläche für ein von der Anzeigevorrichtung anzuzeigendes Symbol ausgespart. Ferner weist die Anzeigevorrichtung eine lichtundurchlässige Zwischenkomponente auf, die außerhalb der Symbolfläche und die Symbolfläche umgebend auf die lichtundurchlässige Beschichtung aufgebracht ist und einen an die Symbolfläche angrenzenden Lichtraum bildet. Des Weiteren weist die Anzeigevorrichtung ein Diffusionselement auf, das innerhalb des Lichtraums auf die Symbolfläche aufgebracht ist und ausgebildet ist, um auf das Diffusionselement einfallende Licht in ein diffuses Licht zum Ausleuchten der Symbolfläche zu wandeln.
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In der
DE 10 2012 110 153 A1 ist ein Verkleidungsteil für einen Fahrzeuginnenraum beschrieben. Das Verkleidungsteil umfasst einen Träger, eine Dekorschicht mit einer dem Träger zugewandten Rückseite und einer als Sichtseite ausgebildeten Vorderseite. Die Dekorschicht weist einen oder mehrere Lichtdurchlässe zwischen Rückseite und Vorderseite auf, über die sichtbares Licht von der Rückseite an die Vorderseite der Dekorschicht leitbar ist. Des Weiteren umfasst das Verkleidungsteil eine transparente Lackschicht, welche an der Vorderseite der Dekorschicht aufgebracht ist.
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Nachteil derartiger Vorrichtungen oder Dekorelemente ist, dass diese besonders aufwendig in der Herstellung und deren Oberflächen gar nicht oder nur durch eine Lackschicht versiegelt sind.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils zu vereinfachen und derart weiterzubilden, dass das Bauteil besonders robust und widerstandsfähig, insbesondere hinsichtlich einer Belastung durch Berührung, ausgebildet ist.
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Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren zum Herstellen eines Bauteils, ein Bauteil für ein Kraftfahrzeug sowie durch ein Kraftfahrzeug mit einem solchen Bauteil mit den Merkmalen der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht trivialen Weiterbildungen der Erfindung sind in den abhängigen Patentansprüchen angegeben.
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Bei dem Verfahren zum Herstellen eines Bauteils wird zunächst ein Dekorelement des Bauteils aus einem metallischen Werkstoff hergestellt. Mit anderen Worten kann das Dekorelement aus Echtmetall gebildet sein. Damit weist das Bauteil bevorzugt eine Echtmetalloberfläche auf. Bevorzugt wird das Dekorelement aus Aluminium als metallischen Werkstoff hergestellt. Beim Herstellen des Dekorelements wird das Dekorelement, insbesondere als ein Metallblech, bereitgestellt. Bevorzugt weist das Dekorelement eine Materialdicke oder Materialstärke von 0,2 mm bis 0,5 mm, insbesondere von 0,2 mm bis 0,3 mm, auf. Hierbei kann das Dekorelement an einer Sichtseite des Dekorelements eine Oberflächenbehandlung, wie beispielsweise eine Bürststruktur und/oder eine Glanzkante und/oder einen Schutzlack und/oder eine Beschichtung, aufweisen. Zusätzlich oder alternativ kann es vorgesehen sein, dass das Dekorelement beim Herstellen derart bearbeitet wird, dass es eine vorbestimmte Form, insbesondere eine dreidimensionale Form, welche kurz als 3-D-Form bezeichnet werden kann, aufweist. Mit anderen Worten kann das Dekorelement derart bearbeitet werden, dass es dreidimensional ausgebildet ist. Beispielsweise kann das Dekorelement beim Herstellen, insbesondere zum Erzeugen der vorbestimmten Form, umgeformt werden. Zum Beispiel kann das Dekorelement zum Umformen tiefgezogen werden.
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In einem darauffolgenden Verfahrensschritt wird ein Grundkörper des Bauteils hergestellt und an einer Sichtseite des Dekorelements gegenüberliegenden Rückseite des Dekorelements derart angebracht, dass der Grundkörper zumindest teilweise von dem Dekorelement bedeckt ist. Mit „Sichtseite“ ist insbesondere eine Vorderseite des Dekorelements gemeint. In einem eingebauten Zustand des Bauteils bildet die Vorderseite des Dekorelements bevorzugt die Sichtseite aus. Die Rückseite des Dekorelements ist dem Grundkörper zugewandt. Zum Herstellen und Anbringen des Grundkörpers des Bauteils kann das Dekorelement an der Rückseite mit dem den Grundkörper bildenden Material hinterspritzt werden. Damit der Grundkörper auch gut auf der Rückseite des Dekorelements anhaftet oder daran gehalten ist, kann die Rückseite des Dekorelements, insbesondere vor dem Anbringen des Grundkörpers, mit einer Haftschicht beschichtet werden. Besonders bevorzugt ist der Grundkörper aus einem transparenten Material, insbesondere einem transparenten Kunststoff, gebildet. Mit „transparent“ ist insbesondere gemeint, dass das Material lichtdurchlässig und/oder transluzent ausgebildet ist.
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In einem weiteren Verfahrensschritt wird zumindest eine Ausnehmung in das Dekorelement derart eingebracht, dass eine Oberfläche des Grundkörpers im Bereich der Ausnehmung freigelegt wird. Mit anderen Worten kann ein vorbestimmter Bereich des Dekorelements entfernt werden, sodass die darunterliegende Oberfläche des Grundkörpers zumindest teilweise sichtbar wird. Mit anderen Worten kann das Bauteil im Bereich des Dekorelements zumindest eine Aussparung aufweisen, welche insbesondere das Dekorelement in eine Hochrichtung des Bauteils durchdringt oder sich von der Sichtseite des Dekorelements bis hin zu der Rückseite des Dekorelements erstreckt. Insbesondere durchdringt die zumindest eine Ausnehmung das Bauteil nicht vollständig. Besonders bevorzugt kann die zumindest eine Ausnehmung als ein Sackloch ausgebildet werden. Dabei kann eine Bodenfläche des Sacklochs die Oberfläche des Grundkörpers bilden. Insbesondere kann das Sackloch eine Tiefe aufweisen, welche einer Materialdicke oder Materialstärke des Dekorelements entspricht oder mit dieser übereinstimmt.
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Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch das Entfernen der zumindest einen Ausnehmung das Bauteil oder das Dekorelement in diesem Bereich besonders anfällig vor externen Einflüssen ist. Beispielsweise kann die Oberfläche des Dekorelements im Bereich der zumindest einen Ausnehmung durch Berührung beschädigt werden oder es können sich Stoffe oder Chemikalien oder Reagenzien, wie beispielsweise Cremes, in der zumindest einen Ausnehmung absetzen oder sich dort ansammeln, welche das Dekorelement und/oder den Grundkörper beschädigen können. Insbesondere wird eine Eloxalschicht, welche die Oberfläche des Dekorelements schützt, durch die zumindest eine Ausnehmung entfernt.
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Um das zu verhindern, wird bei dem Verfahren in einem Bereich der zumindest einen Ausnehmung ein lichtdurchlässiges Füllmaterial aufgetragen und das Füllmaterial derart entlang einer Oberfläche des Dekorelements in die zumindest eine Ausnehmung gestrichen, dass die Ausnehmung vollständig mit dem Füllmaterial gefüllt ist. Mit „streichen“ ist insbesondere gemeint, dass über die Oberfläche oder Sichtseite des Dekorelements mit einer gleitenden Bewegung gefahren wird oder das lichtdurchlässige Füllmaterial mit einer streichenden Bewegung in die zumindest eine Ausnehmung befördert wird.
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Beispielsweise kann das Füllmaterial zunächst in einem Spritzgussverfahren in die zumindest eine Ausnehmung oder in dem Bereich der zumindest einen Ausnehmung gespritzt und anschließend über die Oberfläche des Dekorelements beispielsweise mittels eines Streichelements, wie beispielsweise eines Schabers oder Messers, gestrichen werden. Das Füllmaterial ist insbesondere aus Kunststoff oder aus einem Material auf Harzbasis gebildet. Mit „lichtdurchlässig“ ist insbesondere gemeint, dass das Füllmaterial durchlässig für Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich ausgebildet ist.
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Damit kann das Füllmaterial auf besonders einfache und zuverlässige Art und Weise in die zumindest einen Ausnehmung eingebracht werden. Ferner können durch den Streichprozess überschüssige Materialrückstände von der Oberfläche des Dekorelements entfernt werden. Durch das Füllmaterial wird die Oberfläche des Dekorelements insbesondere versiegelt. Durch den Schichtaufbau- den Grundkörper, das Dekorelement und das Füllmaterial - und die Füllung in der zumindest einen Ausnehmung ist das Bauteil besonders kompakt und robust aufgebaut.
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Die Erfindung umfasst auch die Kombinationen der beschriebenen Ausführungsformen.
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Eine vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass das Füllmaterial durch eine Rakel verstrichen und in die zumindest eine Ausnehmung eingebracht wird. Mit „Rakel“ ist insbesondere Streichelement gemeint, wie beispielsweise ein Kratzeisen oder Abstreichholz oder ein messerartig geschliffenes Stahlband oder ein Element oder eine Vorrichtung aus Gummi oder Kunststoff, welche eine Kante, insbesondere eine scharf- oder rundgeschliffene Kante aufweist. Bevorzugt kann die Rakel automatisch, insbesondere maschinell durch eine Bewegungseinrichtung, bewegt oder verfahren werden, insbesondere über die Oberfläche des Dekorelements. Bevorzugt liegt die Rakel während dem Streichen oder dem Streichvorgang auf der Oberfläche des Dekorelements auf oder berührt die Oberfläche des Dekorelements. Durch die Rakel kann sichergestellt werden, dass die Oberfläche des Dekorelements, von dessen Seite her das Füllmaterial in die zumindest eine Ausnehmung eingebracht wird, frei von überschüssigem Material ist. Mithilfe der Rakel kann das Füllmaterial besonders einfache und zuverlässige Art und Weise in die zumindest eine Ausnehmung gestrichen und darin verteilt werden.
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Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist es vorgesehen, dass das Füllmaterial nach dem Einbringen des Füllmaterials in die zumindest eine Ausnehmung durch ultraviolettes Licht, welches insbesondere auch kurz als UV-Licht bezeichnet werden kann, einer Lichtquelle ausgehärtet wird, wobei beim Aushärten des- Füllmaterials die Lichtquelle in einem vorbestimmten Abstand zu der Rückseite des Dekorelements angeordnet wird. Dadurch kann das Füllmaterial auf besonders einfache, zuverlässige und schnelle Art und Weise ausgehärtet werden. Durch die Anordnung der Lichtquelle, welche zum Aushärten des Füllmaterials verwendet wird, auf der Rückseite, kann sichergestellt werden, dass überschüssiges Material oder Materialrückstände, welches oder welche sich noch auf der Oberfläche des Dekorelements und nicht innerhalb der zumindest einen Ausnehmung befinden, nicht ausgehärtet und nach dem Aushärten von der Oberfläche besonders leicht und sicher entfernt werden können, da das Füllmaterial in der zumindest einen Ausnehmung bereits ausgehärtet ist.
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In vorteilhafter Weise wird das Einbringen der zumindest einen Ausnehmung durch einen Laser durchgeführt. Besonders bevorzugt kann hierzu eine Laserenergie des Lasers eingestellt werden. Mit „Laserenergie“ ist insbesondere eine Energie des Laserstrahls des Lasers gemeint. Bevorzugt wird beim Lasern der metallische Werkstoff zum Erzeugen der zumindest einen Ausnehmung oder Aussparung in diesem Bereich entfernt. Mit anderen Worten ist die zumindest eine Ausnehmung als eine Freilaserung ausgebildet. Besonders bevorzugt kann die Energie des Laserstrahls derart eingestellt werden, dass im Bereich der zumindest einen Ausnehmung der metallische Werkstoff nur bis zu der Oberfläche des Grundkörpers entfernt wird. Besonders bevorzugt wird genau so viel Laserenergie verwendet, dass der metallische Werkstoff des Dekorelements verdampft wird, aber das darunterliegende Material des Grundkörpers nicht beschädigt wird. Mit Hilfe des Laser kann die zumindest eine Ausnehmung besonders schnell, präzise und zuverlässig in das Bauteil eingebracht werden.
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Eine weitere vorteilhafte Ausführungsform sieht vor, dass nach dem Einbringen des Füllmaterials das Dekorelement auf der Sichtseite derart bearbeitet wird, dass sich eine gemeinsame ebene Fläche des Füllmaterials und der Oberfläche des Dekorelements bildet, wobei sich das Füllmaterial ausschließlich innerhalb der zumindest einen Ausnehmung befindet. Insbesondere können bei diesem Verfahren Materialrückstände des Füllmaterials von der Oberfläche des Dekorelements entfernt werden. Besonders bevorzugt kann die gemeinsame ebene Fläche des Füllelements zusammen mit der Oberfläche des Dekorelements durch Abrakeln gebildet werden.
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Zu der Erfindung gehört auch ein Bauteil, welches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt wird.
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In vorteilhafter Weise ist das Bauteil als ein Teil eines Innenausstattungselements eines Kraftfahrzeugs ausgebildet. Bevorzugt bildet das Bauteil einen Teil eines Betätigungselements als Innenausstattungselement des Kraftfahrzeugs, insbesondere einen Teil einer Taste oder eines Knopfs, aus. Besonders bevorzugt bildet das Bauteil eine Kappe oder Abdeckung des Betätigungselements.
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Schließlich betrifft die Erfindung auch ein Kraftfahrzeug mit dem erfindungsgemäßen Bauteil. Das Kraftfahrzeug ist bevorzugt als Kraftwagen, insbesondere als Personenkraftwagen, ausgebildet. Bevorzugt ist das Bauteil in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs, insbesondere an einer Mittelkonsole und/oder an einer Instrumententafel und/oder an einer Innenverkleidung einer Tür und/oder einer Armlehne des Kraftfahrzeugs, angeordnet.
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Zu der Erfindung gehören auch Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Bauteils und des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs, die Merkmale aufweisen, wie sie bereits im Zusammenhang mit den Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfahrens beschrieben worden sind. Aus diesem Grund sind die entsprechenden Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Bauteils und des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs hier nicht noch einmal beschrieben.
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Im Folgenden sind Ausführungsbeispiele der Erfindung beschrieben. Hierzu zeigt:
- 1 eine schematische Darstellung von Verfahrensschritten eines Verfahrens zum Herstellen eines Bauteils in einem Ablaufdiagramm;
- 2 eine schematische Darstellung eines Grundkörpers eines Bauteils mit einem daran angeordneten Dekorelement, welches Aussparungen aufweist; und
- 3 eine schematische Darstellung des Grundkörpers mit dem daran angeordneten Dekorelement aus 2, wobei die Aussparungen mit einem Füllmaterial gefüllt sind.
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Bei den im Folgenden erläuterten Ausführungsbeispielen handelt es sich um bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung. Bei den Ausführungsbeispielen stellen die beschriebenen Komponenten der Ausführungsformen jeweils einzelne, unabhängig voneinander zu betrachtende Merkmale der Erfindung dar, welche die Erfindung jeweils auch unabhängig voneinander weiterbilden und damit auch einzeln oder in einer anderen als der gezeigten Kombination als Bestandteil der Erfindung anzusehen sind. Des Weiteren sind die beschriebenen Ausführungsformen auch durch weitere der bereits beschriebenen Merkmale der Erfindung ergänzbar.
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In den Figuren sind funktionsgleiche Elemente jeweils mit denselben Bezugszeichen versehen.
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Im Zusammenhang der 1 bis 3 soll das Verfahren 10 zum Herstellen eines Bauteils B näher eingegangen werden.
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In einem ersten Verfahrensschritt S1 wird zunächst ein Dekorelement 12 hergestellt oder bereitgestellt. Dabei ist das Dekorelement 12 aus einem metallischen Werkstoff, beispielsweise Aluminium, gebildet. Bevorzugt wird das Dekorelement 12 als ein Metallblech, welches eine vorbestimmte Materialstärke oder Wandstärke oder Materialdicke aufweist, bereitgestellt. Insbesondere weist das Metallblech eine konstante Materialdicke auf. Besonders bevorzugt ist das Metallblech als Dünnschichtaluminium mit einer Materialdicke von 0,2 mm bis 0,3 mm ausgebildet. Das Dekorelement 12 kann unbehandelt als Metallblech bereitgestellt werden. Zusätzlich oder alternativ kann das Dekorelement 12 eine vorbestimmte Form aufweisen. Beispielsweise kann das Dekorelement 12 eine dreidimensionale Form aufweisen. Hierzu kann das Dekorelement 12, insbesondere das Metallblech, tiefgezogen werden. Zusätzlich oder alternativ kann es vorgesehen sein, dass zumindest ein vorbestimmter Oberflächenbereich einer Oberfläche des Dekorelements 12, insbesondere auf der Sichtseite 18, einer Oberflächenbehandlung unterzogen wird. Hierbei kann die Oberfläche beispielsweise gebürstet und/oder geschliffen und/oder poliert und/oder beschichtet werden, insbesondere mit einem Lack, besonders bevorzugt einem Schutzlack. Wird der vorbestimmte Oberflächenbereich der Oberfläche des Dekorelements 12 gebürstet, so kann das Dekorelement 12 an einem vorbestimmten Oberflächenbereich eine Bürststruktur aufweisen. Wird der Oberflächenbereich beispielsweise geschliffen, so kann der Oberflächenbereich des Dekorelements 12 derart geschliffen werden, dass das Dekorelement eine Glanzkante aufweist.
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In einem darauffolgenden Verfahrensschritt S2 wird ein Grundkörper 14 des Bauteils B hergestellt und an einer Rückseite 16 des Dekorelements 12 angebracht. Die Rückseite 16 des Dekorelements 12 ist insbesondere gegenüber einer Vorderseite oder Sichtseite 18 des Dekorelements 12 ausgebildet. Beim Herstellen und Anbringen des Grundkörpers 14 des Bauteils B wird das Dekorelement 12 mit dem Werkstoff des Grundkörpers 14 hinterspritzt. Insbesondere erfolgt das Hinterspritzen des Dekorelements 12 in einem Spritzgussverfahren. Bevorzugt ist der Werkstoff des Grundkörpers 14 aus einem lichtdurchlässigen Kunststoff gebildet. Mit anderen Worten wird der Grundkörper 14 aus einem lichtdurchlässigen Kunststoff hergestellt. Der Grundkörper 14 wird dabei derart an dem Dekorelement 12 angebracht, dass das Dekorelement 12 den Grundkörper 14, insbesondere eine Oberfläche des Grundkörpers 14, zumindest teilweise, also vollständig oder teilweise, bedeckt. Mit anderen Worten kann das Dekorelement 12 auf einem vorbestimmten Oberflächenbereich der Oberfläche des Grundkörpers 14 aufliegen.
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In einem dritten Verfahrensschritt S3 wird zumindest eine Ausnehmung 20 in das Dekorelement 12 derart eingebracht, dass eine Oberfläche 22 des Grundkörpers 14 freiliegt. Mit „Ausnehmung“ ist insbesondere eine Aussparung oder eine Vertiefung oder eine Öffnung oder ein Durchbruch durch das Dekorelement 12 gemeint. Insbesondere erstreckt sich die zumindest eine Ausnehmung 20 von der Sichtseite 18 oder Oberfläche des Dekorelements 12 bis hin zu der Rückseite 16 des Dekorelements 12. Alternativ oder zusätzlich können auch mehrere Ausnehmungen 20, insbesondere verteilt, in das Dekorelement 12 eingebracht werden. Bevorzugt weist die Ausnehmung 20 eine vorbestimmte Form auf. Besonders bevorzugt kann die zumindest eine Ausnehmung 20 die Form eines Symbols aufweisen. Mit anderen Worten kann die zumindest eine Ausnehmung 20 als eine Symbolöffnung ausgebildet sein.
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Die zumindest eine Ausnehmung 20 wird in einem Laserverfahren in das Dekorelement 12 eingebracht. Mit anderen Worten kann mithilfe eines Lasers der metallische Werkstoff des Dekorelements 12 zum Herstellen der zumindest einen Ausnehmung 20 abgetragen werden. Mit anderen Worten kann die zumindest eine Ausnehmung 20 frei gelasert werden. Damit lediglich oder ausschließlich die zumindest eine Ausnehmung 20 in dem Dekorelement 12 abgetragen wird, kann eine vorbestimmte Laserenergie oder Energie des Laserstrahls eingestellt werden. Wie in 2 gezeigten, ist die zumindest eine Ausnehmung 20 als ein Sackloch ausgebildet. Dabei ist eine Bodenfläche des Sacklochs durch die Oberfläche 22 des Grundkörpers 16 gebildet.
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Damit in die zumindest eine Ausnehmung 20 keine Stoffe, insbesondere Chemikalien, welche die Dekorschicht oder das Dekorelement 12 oder die Oberfläche des Grundkörpers 14 beschädigen können, eindringen können, wird in einem vierten Verfahrensschritt S4 die zumindest eine Ausnehmung 20 mit einem Füllmaterial 24 aufgefüllt. Hierzu kann beispielsweise das Füllmaterial 24 in dem Bereich der zumindest einen Ausnehmung 20 auf das Dekorelement 12 aufgebracht und/oder in die Ausnehmung 20 eingebracht werden. Das Auftragen des Füllmaterials 24 kann beispielsweise in einem Spritzgussverfahren, also durch Spritzgießen, erfolgen. Anschließend kann das Füllmaterial 24 über die Oberfläche des Dekorelements 12, insbesondere auf der Sichtseite 18, verstrichen werden. Dabei wird das Füllmaterial 24 derart verteilt oder verstrichen, dass sich das Füllmaterial 24 ausschließlich in der zumindest eine Ausnehmung 20 absetzt. Bevorzugt ist die Oberfläche des Dekorelements 12 frei von dem Füllmaterial 24. Beispielsweise kann das Verstreichen des Füllmaterials 24 durch Rakeln, insbesondere durch Verwendung einer Rakel, erfolgen.
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Das Füllmaterial 24 ist insbesondere aus einem lichtdurchlässigen Material, besonders bevorzugt aus einem lichtdurchlässigen Kunststoff oder einem lichtdurchlässigen Material auf Harzbasis, gebildet.
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Beim Einbringen des Füllmaterials 24 ist das Füllmaterial 14 flüssig oder zähflüssig ausgebildet. In diesem Zustand lässt sich das Füllmaterial 24 besonders leicht verteilen oder verschieben oder verstreichen. Ist die zumindest eine Ausnehmung 20 mit dem Füllmaterial 24 aufgefüllt, wird das Füllmaterial 24 in einem Verfahrensschritt S5 ausgehärtet. Hierzu wird eine Lichtquelle 26 in einem vorbestimmten Abstand zur Rückseite 16 des Dekorelements 12 an der Rückseite 16 des Dekorelements 12 angeordnet. Mit anderen Worten wird das Dekorelement 12 von der Rückseite 16 her mit der Lichtquelle 26 beleuchtet. Das Anstrahlen oder Beleuchten des Dekorelements 12 ist in 3 durch den Pfeil 28 verdeutlicht. Die Lichtquelle 26 ist dazu eingerichtet, Licht im ultravioletten Wellenlängenbereich, also ultraviolettes Licht, auszugeben. Da der Grundkörper 14 aus einem lichtdurchlässigen Material gebildet ist, kann das durch die Lichtquelle 26 ausgegeben Licht den Grundkörper 14 durch bringen und zu dem Füllmaterial 24 gelangen. Durch die Bestrahlung oder Beleuchtung des Dekorelements 12, insbesondere des Füllmaterials 24, wird das Füllmaterial 24 ausgehärtet. Mit anderen Worten wird das Füllmaterial 24 von der Rückseite 16 UV-gehärtet. Anschließend kann noch überschüssiges Material, insbesondere überschüssiges Füllmaterial 24 von der Oberfläche des Dekorelements 12, insbesondere auf der Sichtseite 18, entfernt werden.
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Das Bauteil B, welches den Grundkörper 14, das Dekorelement 12 und das Füllmaterial 24 umfasst, bildet bevorzugt einen Teil eines Betätigungselements eines Kraftfahrzeugs. Besonders bevorzugt bildet das Bauteil eine Kappe oder Abdeckung des Betätigungselements. Das Bauteil B ist insbesondere in einem Innenraum des Kraftfahrzeugs, insbesondere an einer Mittelkonsole und/oder an einer Instrumententafel und/oder an einer Innenverkleidung einer Tür und/oder einer Armlehne des Kraftfahrzeugs, angeordnet. Zusätzlich kann das Bauteil B ein Leuchtmittel (in Figuren nicht gezeigt) umfassen, welches an der Rückseite 16 des Dekorelements 12 angeordnet ist. Dabei ist der Grundkörper 14 des Bauteils B zwischen dem Leuchtmittel und dem Dekorelement 12 angeordnet. Das Leuchtmittel ist dazu eingerichtet, Licht, insbesondere im sichtbaren Wellenlängenbereich, auszugeben. Bevorzugt wird das Dekorelement 12 von der Rückseite 16 durch das Leuchtmittel beleuchtet. Insbesondere ist das Leuchtmittel derart auf der Rückseite 16 des Dekorelements 12 angeordnet, dass das durch das Leuchtmittel ausgegebene Licht oder die durch das Leuchtmittel ausgegebene Strahlung auf die zumindest eine Ausnehmung 20 gerichtet ist. Beispielsweise kann das Leuchtmittel als LED oder Lichtleiter ausgebildet sein. Zusätzlich oder alternativ kann das Bauteil auch mehrere Leuchtmittel aufweisen.
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Insgesamt zeigen die Beispiele, wie durch die Erfindung eine oder mehrere Symbolöffnungen auf durchleuchteten, gelaserten Echtmetalloberflächen geschlossen werden.
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Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform wird in eine Freilaserung oder eine Ausnehmung, welche insbesondere als ein Sackloch ausgebildet ist, ein Füllmaterial gerakelt. Dadurch wir die Öffnung oder werden die Öffnungen gefüllt. Überschüssiges Material kann abgerackelt werden. In einer besonders vorteilhaften Ausführung wird das Füllmaterial von der Rückseite UV-gehärtet. Dadurch wird gezielt das Material in der Öffnung gehärtet. Überschüssiges Material kann von der Oberseite entfernt werden.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102006056272 A1 [0005]
- DE 102013223247 A1 [0006]
- DE 102012110153 A1 [0007]