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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Behandlung eines NOx-haltigen Abgasstroms eines Verbrennungsmotors sowie ein Kraftfahrzeug.
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Im Abgas von Verbrennungsmotoren befinden sich Schadstoffe, wie z. B. Kohlenwasserstoffe, Kohlenstoffmonoxid und Stickoxide (NOx), deren Emission in vielen Ländern gesetzlich geregelt ist. Um die Schadstoffemission durch Abgase zu verringern, werden Abgasnachbehandlungsvorrichtungen, z. B. Katalysatoren, eingesetzt, mit denen die genannten Schadstoffe in ungiftige Stoffe, wie Kohlenstoffdioxid, Wasser und Stickstoff, durch Oxidation oder Reduktion umgewandelt werden können.
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Mittels herkömmlicher geregelter 3-Wege-Katalysatoren können Stickoxide jedoch nur zu Stickstoff reduziert werden, sofern ein konstant stöchiometrisches Verhältnis von Luft zu Kraftstoff (λ = 1) vorhanden ist. Bereits bei geringen Abweichungen in den mageren Bereich (λ > 1), d. h. bei Sauerstoffüberschuss, werden die Stickoxide nicht mehr ausreichend reduziert. Ursache sind die in zu geringen Mengen vorhandenen Produkte unvollständiger Verbrennung, wie z. B. Kohlenstoffmonoxid und Kohlenwasserstoffe, da diese ihrerseits durch den überschüssigen Sauerstoff zu Kohlenstoffdioxid oxidiert werden. Entsprechend kann ein solcher Katalysator nur bei Fahrzeugen mit Ottomotor und Lambdaregelung, d. h. mit einer Überwachung der Zusammensetzung des Luft-Kraftstoff-Gemischs, eingesetzt werden. Bei Diesel- und Magermix-Ottomotoren sind hingegen andere Verfahren für die Behandlung von Stickoxiden notwendig.
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Für die Reduzierung von Stickoxidemissionen werden daher einerseits Katalysatoren zur selektiven katalytischen Reduktion (SCR-Katalysator) und andererseits NOx-Speicherkatalysatoren, auch als lean NOx trap (LNT) bezeichnet, eingesetzt. Während bei SCR-Katalysatoren Stickoxide mittels eine wässrigen Harnstofflösung und daraus generiertem Ammoniak reduziert werden, beruht die Funktionsweise eines NOx-Speicherkatalysators auf einer Zwischenspeicherung der Stickoxide und anschließender periodischer Reduktion.
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Zur Zwischenspeicherung werden auf einem Träger ein Edelmetallkatalysator und Speicherkomponenten aufgebracht. Unter sauerstoffreichen Bedingungen werden die Stickoxide zunächst oxidiert und anschließend unter Ausbildung von Nitraten adsorbiert, solange Speicherkapazität vorhanden ist. Üblicherweise kann die Speicherung der Stickoxide nur in einem Temperaturbereich von ca. 250 bis 500 °C erfolgen.
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Zum „Leeren“ des Speichers wird dieser in regelmäßigen Abständen regeneriert (gespült), indem ein Reduktionsmittel, z. B. in Form eines unterstöchiometrischen Luft-Kraftstoff-Gemischs (λ < 1), eingeleitet und die Nitrate zu Stickstoff reduziert werden.
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Ein Problem bei der Verwendung von NO
x-Speicherkatalysatoren ist deren begrenzte Speicherkapazität bzw. das benötigte Speichervolumen, um ausreichend Stickoxide speichern zu können, damit z. B. gesetzliche Vorgaben eingehalten werden können. Daher kann es notwendig sein, zwei separate NO
x-Speicherkatalysatoreinheiten an unterschiedlichen Orten vorzusehen, falls z. B. in Motornähe nicht genügend Platz vorhanden ist. Eine solche Anordnung ist in der
DE 10 2015 213 617 A1 offenbart.
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In einem solchen Fall ist es oftmals schwierig, die zweite, beispielsweise vom Motor weiter entfernte NOx-Speicherkatalysatoreinheit zu regenerieren, da die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit und andere möglicherweise vorhandene Abgasnachbehandlungseinrichtungen (after-treatment devices) die im fetten Gemisch enthaltenen reduzierenden Bestandteile verbrauchen, so dass zu wenig reduzierende Bestandteile zur Regenerierung der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit zur Verfügung stehen. Zudem ist häufig eine unbeabsichtigte Freisetzung von Kohlenwasserstoffen durch das Abgassystem unter unterstöchiometrischen (fetten) Bedingungen zu beobachten. Entsprechend sind derartige Systeme nicht geeignet, um zukünftige Abgasnormen zu erfüllen.
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Aus der
DE 10 2013 212 802 A1 ist eine Anordnung mit einem Umgehungszweig bekannt, wobei eine oder beide der beiden NO
x-Speicherkatalysatoreinheit mittels eines Umgehungzweigs für den Abgasstrom umgangen werden können. Allerdings benötigt auch ein solcher Umgehungszweig erheblichen Bauraum, da er zur Abgasleitung ausgebildet sein muss und beispielsweise den Abgastemperaturen standhalten muss.
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Die
DE 10 2015 224 580 A1 beschreibt ein Verfahren zur Regeneration eines NO
x-Speicherkatalysators mit lediglich einer NO
x-Speicherkatalysatoreinheit in Abhängigkeit von verschiedenen Bedingungen. Eine solche Strategie ist allerdings nicht ohne Weiteres auf einen NO
x-Speicherkatalysator mit mehreren NO
x-Speicherkatalysatoreinheiten übertragbar, da diese nicht unabhängig voneinander regeneriert werden können, wenn sie in Reihe angeordnet sind.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, Maßnahmen anzugeben, mit denen die beschriebenen Probleme verringert oder behoben werden können. Insbesondere sollen Möglichkeiten angegeben werden, mit denen die Stickoxidemission von Verbrennungsmotoren weiter reduziert und die unerwünschte Freisetzung von Kohlenwasserstoffen reduziert oder verhindert werden können.
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Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Die jeweils abhängigen Ansprüche geben Ausführungsvarianten dieser erfindungsgemäßen Lösungen wieder.
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Die Erfindung beruht auf dem Grundgedanken, dass mindestens zwei NOx-Speicherkatalysatoreinheiten in Reihe an Orten mit unterschiedlicher Temperatur angeordnet werden.
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Beispielsweise bei hohen Geschwindigkeiten kann das Abgas direkt im Anschluss an den Motor hohe Temperaturen erreichen, die zu einer thermischen Desorption von Stickoxiden aus der ersten, näher am Motor angeordneten NOx-Speicherkatalysatoreinheit, führen können. Diese desorbierten Stickoxide können dann, sofern Speicherkapazität vorhanden ist, mittels der zweiten, weiter vom Motor entfernt angeordneten NOx-Speicherkatalysatoreinheit adsorbiert werden, die eine niedrigere Temperatur als die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit aufweist. Dies ermöglicht eine genauere Kontrolle und eine zielgerichtete Beeinflussung der Stickoxidemission.
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Zudem wird jeder NOx-Speicherkatalysatoreinheit ein separater Injektor für ein Reduktionsmittel, z. B. Kraftstoff, zur Verfügung gestellt, so dass das Reduktionsmittel vor jeder NOx-Speicherkatalysatoreinheit dem Abgasstrom zugeführt werden kann.
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Dadurch kann jeder NOx-Speicherkatalysatoreinheit genau diejenige Menge an Reduktionsmittel zugeführt werden, die für die Regenerierung benötigt wird.
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Dies verringert sowohl den Kraftstoffverbrauch als auch die unerwünschte Freisetzung von Kohlenwasserstoffen in die Umgebung. Beispielsweise wird eine Regenerierung lediglich der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit, der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit oder jeder weiteren NOx-Speicherkatalysatoreinheit ermöglicht.
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Da die NOx-Speicherkatalysatoreinheiten an Orten unterschiedlicher Temperatur angeordnet sind, kann die Regenerierungsfähigkeit der beiden NOx-Speicherkatalysatoreinheiten voneinander abweichen. Durch die erfindungsgemäße Lösung der Anordnung separater Injektoren kann dies bei der Regenerierung berücksichtigt werden, indem z. B. unterschiedliche Mengen an Reduktionsmittel zugeführt werden oder die Zuführung in einem anderen Rhythmus erfolgt.
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Die Regenerierung der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit kann beispielsweise durch Bedingungen getriggert werden, die darauf hinweisen, dass die Regenerierung der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit ineffizient wäre, z. B. basierend auf Temperatur oder der Raumgeschwindigkeit, d. h. dem Verhältnis von Abgasvolumenstrom zu Katalysatorvolumen. Dies kann einen zusätzlichen, nicht zur Reduzierung der Stickoxide beitragenden Kraftstoffverbrauch durch die Verbrennung von in der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit gespeichertem Sauerstoff reduzieren.
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Eine erfindungsgemäße Vorrichtung dient der Behandlung eines NOx-haltigen Abgasstroms eines Verbrennungsmotors, d. h. der Verbrennungsmotor stellt die Quelle des Abgasstroms dar, wobei die Abgase durch Verbrennung eines Kraftstoffs in dem Verbrennungsmotor generiert werden.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfasst einen von dem Abgasstrom durchströmten NOx-Speicherkatalysator, der mindestens eine erste und eine zweite NOx-Speicherkatalysatoreinheit aufweist, die in Reihe, d. h. hintereinander bezogen auf den sie durchströmenden Abgasstrom, angeordnet sind. Es besteht auch die Möglichkeit, mehr als zwei NOx-Speicherkatalysatoreinheiten in Reihe anzuordnen.
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Die NOx-Speicherkatalysatoreinheiten sind an Positionen unterschiedlicher Temperatur angeordnet. Solche thermisch unterschiedlichen Positionen können sich beispielsweise durch eine unterschiedliche Entfernung vom Motor ergeben. Während zu einem bestimmten Zeitpunkt in Motornähe hohe Temperaturen herrschen, wird die Temperatur des Abgases mit zunehmender Entfernung vom Motor abnehmen. Eine derartige Positionierung und die damit einhergehenden Temperaturunterschiede bedingen unterschiedliche Adsorptions- und Desorptionseigenschaften der NOx-Speicherkatalysatoreinheiten und erweitern so den Temperaturbereich, in dem das Gesamtsystem funktional ist.
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Kurz nach dem Starten des Motors weist der Motor zunächst eine niedrige Temperatur auf. Während dieser Startphase können die Stickoxide von einer ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit, die sich nahe dem Motor befindet, gespeichert werden, da diese NOx-Speicherkatalysatoreinheit schnell die notwendige Betriebstemperatur erreicht, während das Speichervermögen der weiter vom Motor entfernt positionierten NOx-Speicherkatalysatoreinheit noch nicht vollständig ausgenutzt werden kann, da die dafür notwendige Temperatur noch nicht erreicht wird.
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Bei hohen Lastzuständen des Motors, z. B. bei hohen Geschwindigkeiten, und mit zunehmender Betriebsdauer steigen hingegen die Abgastemperatur und damit auch die Temperatur der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit. Übersteigt die Temperatur der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit ein Maximum, so kann es zur thermischen Desorption von Stickoxiden aus der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit zurück in den Abgasstrom kommen. Diese desorbierten Stickoxide können aber durch die zweite NOx-Speicherkatalysatoreinheit adsorbiert werden, da deren Temperatur niedriger ist.
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Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht so eine effektivere Entfernung von Stickoxiden aus dem Abgasstrom eines Verbrennungsmotors und trägt zur Verringerung der Stickoxidemission bei.
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Erfindungsgemäß ist jeder NOx-Speicherkatalysatoreinheit jeweils ein Injektor zur Zuführung eines Reduktionsmittels zugeordnet. Mit anderen Worten verfügt jede NOx-Speicherkatalysatoreinheit über einen separaten Injektor und es besteht die Möglichkeit, die NOx-Speicherkatalysatoreinheiten unabhängig voneinander zu regenerieren.
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Damit kann auch bei der Regenerierung der NOx-Speicherkatalysatoreinheiten deren unterschiedliche Temperatur berücksichtigt werden, indem beispielsweise ein auf die Temperatur in Art, Menge und Dosierung abgestimmtes Reduktionsmittel genutzt werden kann.
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Dadurch kann die unerwünschte Freisetzung von Kohlenwasserstoffen reduziert werden.
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Ein oder mehrere Injektoren können beispielsweise unmittelbar stromaufwärts, bezogen auf die Strömungsrichtung des Abgasstroms, der jeweils zugeordneten NOx-Speicherkatalysatoreinheit angeordnet sein. Dies ermöglicht eine effektive Regenerierung der zugeordneten NOx-Speicherkatalysatoreinheit, da das Reduktionsmittel nur möglichst kurz mit dem Abgasstrom in Kontakt kommt und nicht oder nur in stark eingeschränktem Ausmaß anderweitig, z. B. durch im Abgasstrom enthaltene weitere Bestandteile, verbraucht, d. h. oxidiert, werden kann.
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Erfindungsgemäß sind vor und/oder nach jeder NOx-Speicherkatalysatoreinheit, d. h. stromaufwärts und/oder stromabwärts jeder NOx-Speicherkatalysatoreinheit, Einrichtungen zur Bestimmung der NOx-Konzentration, z. B. NOx-Sensoren, angeordnet. Damit besteht die Möglichkeit, die Effektivität der NOx-Speicherkatalysatoreinheiten hinsichtlich der Speicherung von Stickoxiden zu ermitteln und gegebenenfalls Steuer- und Regelungsmaßnahmen, wie z. B. eine Anpassung des Regenerierungszyklus, vorzunehmen.
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Weiterhin besteht die Möglichkeit, den NOx-Gehalt im Abgasstrom vor und/oder nach den NOx-Speicherkatalysatoreinheiten mittels mathematischer Modelle zu bestimmen oder abzuschätzen.
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Gemäß verschiedenen Ausführungsvarianten können weiterhin Einrichtungen zur Ermittlung des Verhältnisses von Luft zu Kraftstoff, d. h. des Verbrennungsluftverhältnisses, beispielsweise eine oder mehrere Lambdasonden, stromabwärts der ersten und/oder zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit im Abgasstrom angeordnet sein. Derartige Einrichtungen können beispielsweise direkt nach jeder NOx-Speicherkatalysatoreinheit positioniert sein und z. B. der Überwachung der für die Regenerierung der NOx-Speicherkatalysatoreinheit zugeführten Kraftstoffmenge dienen.
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Wird beispielsweise kein weiterer Kraftstoff zur Reduktion der adsorbierten Stickoxide bzw. Nitrate benötigt, da die NOx-Speicherkatalysatoreinheit soweit möglich regeneriert wurde, reagiert der als Reduktionsmittel eingesetzte Kraftstoff verstärkt mit im Abgasstrom enthaltenen Sauerstoff und der Restsauerstoffgehalt im Abgasstrom sinkt. Der Restsauerstoffgehalt direkt nach jeder NOx-Speicherkatalysatoreinheit kann daher als Regelgröße für das Ende der Regenerierung der NOx-Speicherkatalysatoreinheit genutzt werden.
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Gemäß verschiedenen Ausführungsvarianten kann vorgesehen sein, dass zwischen zwei NOx-Speicherkatalysatoreinheiten oder stromabwärts der letzten NOx-Speicherkatalysatoreinheit von dem Abgasstrom durchströmte Abgasnachbehandlungseinrichtungen, wie z. B. Oxidationskatalysatoren zur Entfernung von Kohlenstoffmonoxid und Kohlenwasserstoffen oder Rußpartikelfilter zur Verringerung des Feinstaubausstoßes oder SCR-Katalysatoren, angeordnet sind oder werden.
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Gemäß weiteren Ausführungsvarianten kann die Vorrichtung eine Steuer- und/oder Regelungseinheit aufweisen. Eine solche Steuer- und/oder Regelungseinheit kann dazu eingerichtet und ausgebildet sein, ein Steuersignal zur Zuführung eines Reduktionsmittels zur ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit an den der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit zugeordneten Injektor auszugeben, falls eine Temperatur stromaufwärts der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit zwischen einer minimalen und einer maximalen Regenerierungstemperatur für die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit (LNT1) liegt und die Menge des in der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit gespeicherten NOx über einer minimalen Speichermenge für die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit liegt.
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Alternativ oder zusätzlich kann die Steuer- und/oder Regelungseinheit dazu eingerichtet und ausgebildet sein, ein Steuersignal zur Zuführung eines Reduktionsmittels zur zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit an den der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit zugeordneten Injektor auszugeben, falls eine Temperatur stromaufwärts der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit zwischen einer minimalen und einer maximalen Regenerierungstemperatur für die zweite NOx-Speicherkatalysatoreinheit liegt und die Menge des in der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit gespeicherten NOx über einer minimalen Speichermenge für die zweite NOx-Speicherkatalysatoreinheit liegt.
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Darüber hinaus kann vorgesehen sein, dass das Steuersignal zur Zuführung des Reduktionsmittels zur zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit an den der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit zugeordneten Injektor nur dann ausgegeben wird, falls eine Temperatur stromaufwärts der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit zwischen einer minimalen und einer maximalen Regenerierungstemperatur für die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit liegt und die Menge des in der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit gespeicherten NOx unter einer minimalen Speichermenge für die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit liegt.
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Die Steuer- und/oder Regelungseinheit ermöglicht die Realisierung einer Regenerationsstrategie für die NOx-Speicherkatalysatoreinheiten der erfindungsgemäßen Vorrichtung in Abhängigkeit der Temperatur und der gespeicherten NOx-Mengen.
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Gemäß weiteren Ausführungsvarianten kann die Vorrichtung eine Steuer- und/oder Regelungseinheit aufweisen, die dazu eingerichtet und ausgebildet ist, ein Steuersignal zur Beendigung der Reduktionsmittelzuführung an den der ersten oder zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit zugeordneten Injektor auszugeben, falls stromabwärts der ersten bzw. zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit ein Abfall des Verbrennungsluftverhältnisses λ bestimmt wird, beispielsweise ein Abfall des Verbrennungsluftverhältnisses λ auf einen Wert λ < 1.
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Mit anderen Worten dient die Steuer- und/oder Regelungseinheit der Steuerung und/oder Regelung der Regeneration der ersten und zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit in Abhängigkeit der Temperaturen stromaufwärts der NOx-Speicherkatalysatoreinheiten, der in den NOx-Speicherkatalysatoreinheiten gespeicherten Mengen an Stickoxiden und/oder des Verbrennungsluftverhältnisses λ.
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Ein erfindungsgemäßes Fahrzeug weist eine Vorrichtung gemäß vorstehender Beschreibung auf. Daher dienen die obigen Ausführungen zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch zur Beschreibung des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs. Die Vorteile des erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs entsprechen denen der erfindungsgemäßen Vorrichtung und deren entsprechender Ausführungsvarianten. Unter einem Kraftfahrzeug ist ein durch einen Motor angetriebenes Fahrzeug, z. B. ein Land-, Luft- oder Wasserfahrzeug zu verstehen. Das erfindungsgemäße Verfahren zur Behandlung eines NOx-haltigen Abgasstroms eines Verbrennungsmotors zeichnet sich dadurch aus, dass der Abgasstrom mindestens eine erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit eines NOx-Speicherkatalysators und anschließend eine zweite NOx-Speicherkatalysatoreinheit des NOx-Speicherkatalysators durchströmt, wobei die erste und die zweite NOx-Speicherkatalysatoreinheit unterschiedliche Temperaturen aufweisen. Dies ermöglicht, wie vorstehend beschrieben, eine effektivere Entfernung von Stickoxiden aus dem Abgasstrom.
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Erfindungsgemäß wird jeder NOx-Speicherkatalysatoreinheit zur Regenerierung ein Reduktionsmittel unabhängig voneinander zugeführt wird. Als Reduktionsmittel kann beispielsweise Kraftstoff genutzt werden, wobei beispielsweise darin enthaltene Kohlenwasserstoffe reduzierend wirken können.
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Zudem wird erfindungsgemäß zu einem bestimmten Zeitpunkt jeweils nur einer NOx-Speicherkatalysatoreinheit ein Reduktionsmittel zugeführt, d. h. zu einem Zeitpunkt wird jeweils nur eine NOx-Speicherkatalysatoreinheit regeneriert und für die erneute Adsorption von Stickoxiden vorbereitet. Somit kann sichergestellt werden, dass zu jedem Zeitpunkt mindestens eine NOx-Speicherkatalysatoreinheit für die Adsorption zur Verfügung steht.
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Beispielsweise kann der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit ein Reduktionsmittel zugeführt werden, falls eine Temperatur stromaufwärts der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit zwischen einer minimalen und einer maximalen Regenerierungstemperatur für die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit, beispielsweise zwischen 250 °C und 400 °C, liegt und die Menge des in der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit gespeicherten NOx über einer minimalen Speichermenge für die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit liegt.
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Beispielsweise kann der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit ein Reduktionsmittel zugeführt werden, falls eine Temperatur stromaufwärts der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit zwischen einer minimalen und einer maximalen Regenerierungstemperatur für die zweite NOx-Speicherkatalysatoreinheit liegt und die Menge des in der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit gespeicherten NOx über einer minimalen Speichermenge für die zweite NOx-Speicherkatalysatoreinheit liegt.
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Zudem kann vorgesehen sein, dass der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit ein Reduktionsmittel nur dann zugeführt wird, falls eine Temperatur stromaufwärts der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit zwischen einer minimalen und einer maximalen Regenerierungstemperatur für die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit liegt und die Menge des in der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit gespeicherten NOx unter einer minimalen Speichermenge für die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit liegt. Gemäß verschiedenen Ausführungsvarianten kann der Abgasstrom zwischen zwei NOx-Speicherkatalysatoreinheiten oder stromabwärts der letzten NOx-Speicherkatalysatoreinheit Abgasnachbehandlungseinrichtungen durchströmen.
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Gemäß weiteren Ausführungsvarianten kann vorgesehen sein, dass stromaufwärts und/oder stromabwärts der ersten und/oder zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit die NOx-Konzentration im Abgasstrom bestimmt oder mittels mathematischer Modelle abgeschätzt wird.
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Gemäß weiteren Ausführungsvarianten kann vorgesehen sein, dass stromabwärts der ersten und/oder zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit das Verbrennungsluftverhältnis λ im Abgasstrom bestimmt wird.
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Wird stromabwärts der ersten oder zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit ein Abfall des Verbrennungsluftverhältnisses λ bestimmt, kann die Zuführung des Reduktionsmittels zur ersten bzw. zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit beendet werden.
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Das erfindungsgemäße Verfahren kann beispielsweise mittels der obenstehend erläuterten erfindungsgemäßen Vorrichtung oder dem erfindungsgemäßen Kraftfahrzeug ausgeführt werden. Insofern dienen die obigen Ausführungen zur Erläuterung der erfindungsgemäßen Vorrichtung auch zur Beschreibung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
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Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens entsprechen denen der erfindungsgemäßen Vorrichtung und deren entsprechender Ausführungsvarianten.
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Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert werden. Die zugehörigen Zeichnungen zeigen in:
- 1 schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Vorrichtung,
- 2 Zustandsdiagramm eines erfindungsgemäßen Verfahrens.
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In den im Folgenden erläuterten Beispielen wird auf die beigefügten Zeichnungen Bezug genommen, die einen Teil der Beispiele bilden und in denen zur Veranschaulichung spezifische Ausführungsformen gezeigt sind, in denen die Erfindung ausgeübt werden kann. In dieser Hinsicht wird die Anordnung der einzelnen Bestandteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Bezug auf die Strömungsrichtung des Abgasstroms mit dem Verbrennungsmotor als Abgasquelle beschrieben, soweit nicht anders angegeben. Es versteht sich, dass andere Ausführungsformen benutzt und strukturelle oder logische Änderungen vorgenommen werden können, ohne von dem Schutzumfang der vorliegenden Erfindung abzuweichen.
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Es versteht sich, dass die Merkmale der hierin beschriebenen verschiedenen beispielhaften Ausführungsformen miteinander kombiniert werden können, sofern nicht spezifisch anders angegeben. Die folgende ausführliche Beschreibung ist deshalb nicht in einschränkendem Sinne aufzufassen, und der Schutzumfang der vorliegenden Erfindung wird durch die angefügten Ansprüche definiert.
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In einem Ausführungsbeispiel gemäß 1 weist eine erfindungsgemäße Vorrichtung einen Verbrennungsmotor M auf, der mit Luft und Kraftstoff, z. B. Diesel, versorgt wird und beispielsweise dem Antrieb eines Personenkraftwagens dienen kann.
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Durch die Verbrennung des Kraftstoffes werden Abgase freigesetzt, die in einem Abgasstrom A den Verbrennungsmotor M verlassen. Der Abgasstrom A weist Stickoxide auf und kann daneben weitere Schadstoffe, wie Kohlenwasserstoffe oder Kohlenstoffmonoxid, enthalten.
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Der aus dem Verbrennungsmotor M austretende Abgasstrom A wird einem NOx-Speicherkatalysator zugeführt, der im Ausführungsbeispiel eine erste und eine zweite NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1, LNT2 aufweist, die in Reihe, also hintereinander, angeordnet sind und zwischen denen optional eine weitere Abgasnachbehandlungseinrichtung NB angeordnet sein kann.
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Die beiden NOx-Speicherkatalysatoreinheiten LNT1, LNT2 sind an Positionen unterschiedlicher Temperatur angeordnet, d. h. sie weisen zu einem bestimmten Zeitpunkt eine unterschiedliche Temperatur auf. Da sich die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 näher am Verbrennungsmotor M befindet als die zweite NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2, wird die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 durch das vom Verbrennungsmotor M abgegebene Abgas erwärmt, so dass die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 eine höhere Temperatur als die zweite NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2 aufweist. Ferner gibt es Wärmeverluste über die Verrohrung, die die Abgasnachbehandlungskomponenten verbinden.
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Jeder NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1, LNT2 ist jeweils ein Injektor I1, I2 zur Zuführung eines Reduktionsmittels zugeordnet, wobei im Ausführungsbeispiel Kraftstoff als Reduktionsmittel verwendet wird. Die beiden Injektoren I1, I2 befinden sich jeweils unmittelbar stromaufwärts der zugeordneten NOx-Speicherkatalysatoreinheiten LNT1, LNT2, so dass das Reduktionsmittel in den Abgasstrom unmittelbar vor dessen Einströmen in die jeweilige NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1, LNT2 eingebracht werden kann.
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Vor und/oder nach jeder NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1, LNT2 Einrichtungen zur Bestimmung der NOx-Konzentration und/oder zur Bestimmung des Verhältnisses von Luft zu Kraftstoff angeordnet sein (nicht dargestellt).
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Während des Betriebs des Verbrennungsmotors M stößt dieser einen Abgasstrom A aus, der zunächst in die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 gelangt, wo im Abgasstrom A enthaltene Stickoxide unter Ausbildung von Nitraten adsorbiert werden, sofern die für die Speicherung erforderliche Temperatur vorherrscht und ausreichend Speicherkapazität vorhanden ist.
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Optional durchströmt der Abgasstrom A anschließend eine oder mehrere Abgasnachbehandlungseinrichtungen NB, bevor er in die zweite NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2 gelangt. Dort können wiederum Stickoxide in Form von Nitraten gespeichert werden, sofern eine geeignete Temperatur vorherrscht und ausreichend Speicherkapazität vorhanden ist. Sollte beispielsweise die Temperatur der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 für eine Speicherung zu hoch sein oder sogar eine Desorption bereits gespeicherter Stickoxide bewirken, so können diese in der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2 gespeichert werden, die aufgrund der größeren Entfernung vom Motor regelmäßig eine niedrigere Temperatur als die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 aufweist.
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Im Anschluss gelangt der Abgasstrom in das Abgasrohr und wird an die Umgebung abgegeben.
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Zur Regenerierung der beiden NOx-Speicherkatalysatoreinheiten LNT1, LNT2 wird diesen unabhängig voneinander in zeitlichen Abständen Kraftstoff als Reduktionsmittel zugeführt, wobei zu einem bestimmten Zeitpunkt jeweils nur einer NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1, LNT2 Kraftstoff zugeführt werden kann.
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Die Zuführung des Kraftstoffs erfolgt mittels der Injektoren I1, I2 in den Abgasstrom A unmittelbar bevor dieser die jeweils zu regenerierende NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1, LNT2 erreicht.
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Ein beispielhaftes Verfahren kann wie im Folgenden beschrieben durchgeführt werden.
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Nach dem Starten des Verbrennungsmotors M wird zunächst die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 mit Stickoxiden gefüllt. Mit zunehmender Betriebszeit des Verbrennungsmotors M erhöht sich die Temperatur T1stromaufwärts der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 stark und in geringerem Ausmaß auch die Temperatur T2 stromaufwärts der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2.
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Vor und nach jeder NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1, LNT2 wird die NOx-Konzentration im Abgasstrom A mittels Sensoren bestimmt oder mittels eines Modells abgeschätzt. Sind sowohl die Temperatur T1 als auch das Speichervermögen der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 in einem vorzugebenden Bereich, so wird die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 regeneriert, indem Kraftstoff als Reduktionsmittel zugeführt wird. Die Regenerierung wird gestoppt, sobald z. B. mittels einer Lambdasonde ermittelt wird, dass die Sauerstoffkonzentration im Abgasstrom A nach der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 sinkt (λ < 1), d. h. dass der zur Regenerierung vorgesehene Kraftstoff durch den Sauerstoff im Abgasstrom A oxidiert wird (lambda breakthrough).
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Weiterhin kann die beispielsweise durch zu hohe Temperaturen hervorgerufene Stickoxiddesorption von der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 gemessen oder abgeschätzt werden und deren Einfluss auf das zur Verfügung stehende Speichervermögen der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2 ermittelt werden.
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Sind sowohl die Temperatur T2 als auch das Speichervermögen der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2 in einem vorzugebenden Bereich, so wird die zweite NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2 regeneriert, indem Kraftstoff als Reduktionsmittel zugeführt wird. Die Regenerierung wird gestoppt, sobald z. B. mittels einer Lambdasonde ermittelt wird, dass die Sauerstoffkonzentration im Abgasstrom A nach der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2 sinkt (λ < 1), d. h. dass der zur Regenerierung vorgesehene Kraftstoff durch den Sauerstoff im Abgasstrom A oxidiert wird (lambda breakthrough).
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Solange die Temperatur T2 kleiner als eine vorzugebende minimale Temperatur Tc zur Regenerierung der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2, beispielsweise kleiner ca. 250 °C ist, wird vorrangig die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 regeneriert, es sei denn, das Speichervermögen der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2 ist erschöpft.
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Ist die Temperatur T1 größer als eine vorzugebende maximale Temperatur Tb zur Regenerierung der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1, beispielsweise größer als ca. 450 °C, wird lediglich die zweite NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2 regeneriert. Ist das Speichervermögen der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 erschöpft, die Temperatur T1 für eine Regeneration jedoch zu hoch, wird die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 die Stickoxide desorbieren. Die Stickoxide werden anschließend von der stromabwärts angeordneten zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2 gespeichert, die dann bei Bedarf regeneriert wird.
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2 zeigt ein Zustandsdiagramm des erfindungsgemäßen Verfahrens gemäß einem Ausführungsbeispiel.
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Nach dem Start des Verbrennungsmotors M werden stromaufwärts der NOx-Speicherkatalysatoreinheiten LNT1, LNT2 niedrige Temperaturen T1, T2 gemessen. Beide NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1, LNT2 speichern Stickoxide.
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Zur Regenerierung der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 wird die Temperatur T1 stromaufwärts der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 bestimmt. Liegt diese Temperatur T1 zwischen einer minimalen Temperatur Ta und einer maximalen Temperatur Tb zur Regenerierung der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 (Ta<T1 <Tb) und ist gleichzeitig die gespeicherte Menge an Stickoxiden in der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit L1 größer als eine minimale gespeicherte Menge an Stickoxiden in der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 für den Start der Regenerierung La (L1>La), d. h. ist die Speicherkapazität bereits soweit erschöpft ist, dass eine Regenerierung vorgenommen werden sollte, dann erfolgt die Regeneration der ersten Speicherkatalysatoreinheit LNT1. Dieser Zustand ist in 2 als „Regeneration LNT1“ bezeichnet. Sind die Kriterien nicht erfüllt, wird weiter NOx gespeichert.
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Diese Prüfung der Kriterien kann beispielsweise indirekt durch Bestimmung der nicht adsorbierten Restmenge an Stickoxiden im Abgasstrom nach dessen Durchströmen durch die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 oder eine Modellrechnung ermittelt werden.
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Die gleiche Logik mit angepassten Kriterien Tc, Td und Lb steht für die zweite NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2 zur Verfügung. Zur Regenerierung der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2 wird die Temperatur T2 stromaufwärts der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2 bestimmt. Liegt diese Temperatur T2 zwischen einer minimalen Temperatur Tc und einer maximalen Temperatur Td zur Regenerierung der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2 (Tc<T2<Td) und ist gleichzeitig die gespeicherte Menge an Stickoxiden in der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit L2 größer als eine minimale gespeicherte Menge an Stickoxiden in der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit für den Start der Regenerierung Lb (L2>Lb), d. h. ist die Speicherkapazität bereits soweit erschöpft ist, dass eine Regenerierung vorgenommen werden sollte, dann erfolgt die Regeneration der zweiten Speicherkatalysatoreinheit LNT2. Dieser Zustand ist in 2 als „Regeneration LNT2“ bezeichnet.
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Der Zustand „Regeneration LNT1“ oder der Zustand „Regeneration LNT2“ werden nach bestimmten Kriterien verlassen. Derartige Kriterien können beispielsweise sein: λ < 1 stromabwärts der jeweiligen NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1, LNT2 (Lambdadurchbruch) bei unterstöchiometrischen Bedingungen vor der jeweiligen NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1, LNT2; oder T1 < Ta (bzw. T2 < Tc); oder T1 > Tb (bzw. T2 > Td); oder gespeichertes NOx vollständig regeneriert nach Modellrechnung; oder andere Kriterien.
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Eine gleichzeitige Regeneration von erster NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1 und zweiter NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT2 ist nicht vorgesehen, um mindestens eine NOx-Speicherkatalysatoreinheit LNT1, LNT2 zu jedem Zeitpunkt im Zustand „Speichern“ zu betreiben und so die Emission von Stickoxiden zu minimieren.
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Der hier verwendete Ausdruck „und/oder“, wenn er in einer Reihe von zwei oder mehreren Elementen benutzt wird, bedeutet, dass jedes der aufgeführten Elemente alleine verwendet werden kann, oder es kann jede Kombination von zwei oder mehr der aufgeführten Elemente verwendet werden. Wird beispielsweise eine Zusammensetzung beschrieben, dass sie die Komponenten A, B und/oder C, enthält, kann die Zusammensetzung A alleine; B alleine; C alleine; A und B in Kombination; A und C in Kombination; B und C in Kombination; oder A, B, und C in Kombination enthalten.
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Bezugszeichenliste
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- M
- Verbrennungsmotor
- A
- Abgasstrom
- LNT1
- erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit
- LNT2
- zweite NOx-Speicherkatalysatoreinheit
- I1
- Injektor für die erste NOx-Speicherkatalysatoreinheit
- I2
- Injektor für die zweite NOx-Speicherkatalysatoreinheit
- NB
- Abgasnachbehandlungseinrichtung
- T1
- Temperatur stromaufwärts der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit
- T2
- Temperatur stromaufwärts der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit
- Ta
- minimale Temperatur zur Regenerierung der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit
- Tb
- maximale Temperatur zur Regenerierung der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit
- Tc
- minimale Temperatur zur Regenerierung der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit
- Td
- maximale Temperatur zur Regenerierung der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit
- L1
- gespeicherte Menge an NOx in der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit
- La
- minimale gespeicherte Menge an NOx in der ersten NOx-Speicherkatalysatoreinheit für den Start der Regenerierung
- L2
- gespeicherte Menge an NOx in der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit
- Lb
- minimale gespeicherte Menge an NOx in der zweiten NOx-Speicherkatalysatoreinheit für den Start der Regenerierung
- Λ
- Verbrennungsluftverhältnis
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 102015213617 A1 [0007]
- DE 102013212802 A1 [0009]
- DE 102015224580 A1 [0010]