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Elektrische Antriebsmaschinen in der Kraftfahrzeugtechnik werden meist von Invertern angesteuert. Diese werden von Energiespeichern wie gespeist. Es ist bekannt, dass Gleichspannungswandler („DC/DC-Wandler“) eingesetzt werden, um die Spannung des Energiespeichers an eine für den Inverter geeignete Betriebsspannung umzusetzen.
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Der Inverter und der Gleichspannungswandler erzeugen jedoch Verlustleistungen, die sich negativ auf die Reichweite bzw. Energieverbrauch des Fahrzeugs auswirken können. Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit aufzuzeigen, mit der eine elektrische Maschine eines Fahrzeugbordnetzes mit einer besserer Energiehaushaltung betrieben werden kann.
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Diese Aufgabe wird gelöst durch das Fahrzeugbordnetz und das Verfahren nach einem der unabhängigen Ansprüche. Weitere Möglichkeiten, Alternativen, Vorteile und Eigenschaften ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung und der Figur.
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Offenbarung der Erfindung
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Es wird vorgeschlagen, bei einer Energieversorgung einer elektrischen Maschine, die über einen Gleichspannungswandler und einem Inverter, über den Gleichspannungswandler mit einer Energiequelle versorgt wird, den Gleichspannungswandler überbrückbar zu machen. Dadurch kann eine Steuerung (d.h. einer Steuerungsvorrichtung) abhängig von einer Leistungsanforderung den Gleichspannungswandler überbrücken, um einen gewünschten Betriebsmodus oder ein gewünschtes Betriebsziel zu verfolgen. Zum einen kann bei einer hohen Leistungsanforderung der Gleichspannungswandler (im weiteren DCDC genannt) überbrückt werden, so dass der Inverter direkt von der Energiequelle versorgt wird und eine hohe Leistung an die elektrische Maschine abgeben kann, die über den DCDC nicht realisierbar ist, auch wenn dies hinsichtlich der Gesamteffizienz nicht optimal ist. Dies gilt auch für den umgekehrten Energiefluss, etwa bei Rekuperation oder bei Laden über den Inverter. Zum anderen kann der DCDC abhängig davon überbrückt werden, ob die Gesamtenergieeffizenz dann höher ist, wenn der DCDC überbrückt wird, oder wenn er nicht überbrückt wird, um so eine hohe (maximierte) Gesamtenergieeffizenz zu erreichen. Im letztgenannten Fall kann, abhängig von der Leistungsanforderung, ermittelt werden, ob ein Betriebspunkt für Inverter und DCDC existiert, der zu einer Gesamteffizienz führt, die höher ist, als bei einem Betrieb des Inverters mit direkter Ankopplung des Energiespeichers, oder nicht. Erzeugt für die Leistungsanforderung der Inverter bei direkter Ankopplung an den Energiespeicher eine Verlustleistung, die geringer ist als die Gesamtverlustleistung bei Betrieb des Inverters mit vorgeschaltetem DCDC, dann wird der Überbrückungsschalter geschlossen. Existiert jedoch für DCDC und Inverter bei dieser Leistungsanforderung ein Betriebspunkt (etwa eine Spannung zwischen Inverter und DCDC), bei der die Gesamtverlustleistung (entsprechend einer Summe der Verlustleistungen von Inverter und DCDC) geringer ist als die Verlustleistung des Inverters bei geschlossenem Überbrückungsschalter, dann wird der Überbrückungsschalter geöffnet bzw. in offenem Zustand betrieben.
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Es wird daher ein Fahrzeugbordnetz mit einem elektrischen Energiespeicher, einen Inverter, einem Gleichspannungswandler (DCDC) und einer elektrischen Maschine beschrieben. Der Inverter ist über den Gleichspannungswandler mit dem Energiespeicher verbunden. Die elektrische Maschine ist über den Inverter mit dem Gleichspannungswandler verbunden. Das Fahrzeugbordnetz umfasst einen Überbrückungsschalter, über den die elektrische Maschine direkt mit dem Inverter schaltbar, d.h. abhängig vom Schaltzustand des Überbrückungsschalters, verbunden ist.
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Der Energiespeicher kann ein Akkumulator oder eine Kondensatorbank sein, insbesondere ein Hochvoltakkumulator bzw. ein Traktionsakkumulator, etwa basierend auf der Lithium-Ionen-Technik. Der Inverter kann eine BnC-Brücke sein, wobei „n“ der doppelten Phasenzahl der elektrischen Maschine entspricht, oder kann eine mehrphasige H-Brückenschaltung sein, etwa eine H-Brückenschaltung, bei der in jeder Phase eine Induktivität die beiden Halbbrücken der H-Brückenschaltung verbindet. Die Induktivität ist insbesondere eine Drossel, kann jedoch auch von einer Wicklung bzw. Phase der elektrischen Maschine vorgesehen sein. Der DCDC ist ein DC-DC-Wandler, der eingerichtet ist, eine Gleichspannung in eine andere Gleichspannung zu wandeln, etwa zur Anpassung von Gleichspannungsniveaus. Der DCDC kann ein Aufwärts- oder Abwärtswandler sein, insbesondere ein Inverswandler („Buck-Boost-Converter“) oder ein Synchronwandler. Der Inverter als Stromrichter und der DCDC können als Schalter Halbleiterschalter aufweisen, insbesondere Transistoren wie MOSFETs oder IGBTs. Die elektrische Maschine kann eine Synchronmaschine oder eine Asynchronmaschine oder ein Reluktanzmotor sein. Der Inverter und die elektrische Maschine sind eingerichtet, ein Drehfeld in der elektrischen Maschine zu erzeugen. Die elektrische Maschine kann permanenterregt sein oder kann fremderregt bzw. eigenerregt sein.
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Das Fahrzeugbordnetz kann ferner eine Steuerung umfassen. Diese ist ansteuernd mit dem Überbrückungsschalter verbunden ist. Die Steuerung ist eingerichtet, den Überbrückungsschalter in geschlossenem Schaltzustand anzusteuern, wenn an einem Anforderungseingang der Steuerung eine Leistungsanforderung anliegt, die größer als ein Leistungsgrenzwert des DCDCs ist. Hierbei ist vorzugsweise ein Leistungsgrenzwert des Inverters größer als der Leistungsgrenzwert des DCDCs, so dass der DCDC für eine geringere Leistung ausgelegt werden kann und (zu Lasten der Gesamteffizienz bei hohen Leistungen) überbrückt wird, sobald eine Leistung an die elektrische Maschine (oder ausgehend von dieser) zu übertragen ist (entsprechend der Leistungsanforderung), die größer als die Leistungsgrenze des DCDCs ist. Die Schaltung ist eingerichtet, den Überbrückungsschalter in einem offenen Schaltzustand anzusteuern, wenn an dem Leistungsanforderungseingang der Steuerung eine Leistungsanforderung anliegt, die nicht größer als der Leistungsgrenzwert ist.
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Ferner kann eine Steuerung vorgesehen sein, die ansteuernd mit dem Überbrückungsschalter verbunden ist und eingerichtet ist, den Überbrückungsschalter in geschlossenem Schaltzustand anzusteuern, wenn, bei gleicher Anforderung an einem Anforderungseingang der Steuerung, ein Minimum einer Gesamtverlustleistungs-Funktion, die von Inverter- und DCDC-Betriebszustandswerten abhängt, größer ist, als eine Verlustleistung des Inverters. Es kann auch eine Steuerung vorgesehen sein, die diese Funktion realisiert und ferner gemäß dem vorangehenden Absatz ausgestaltet ist. Die Steuerung kann einen Speicher aufweisen, in dem Zusammenhänge (entsprechend der genannten Funktion) zwischen Inverter- und DCDC-Betriebszustandswerten einerseits und einer Gesamtverlustleistung bzw. Gesamteffizienz andererseits abgelegt sind, wobei diese Zusammenhänge für unterschiedliche Leistungen bzw. Anforderungen hinterlegt sind. Die Steuerung ist vorzugsweise eingerichtet, diejenigen Betriebszustandswerte oder denjenigen Betriebszustandswert (oder das Betriebszustandswertetupel) zu ermitteln, bei dem die Gesamtverlustleistung am geringsten bzw. Gesamteffizienz am höchsten ist. Zudem kann in der Steuerung oder in dem Speicher Zusammenhang zwischen unterschiedlichen Anforderungen einerseits und der Verlustleistung des Inverters bzw. der Inverter-Effizienz andererseits hinterlegt sein, die bei geschlossenem Überbrückungsschalter auftreten, d.h. bei einer direkten Verbindung zwischen Energiespeicher und Inverter.
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Die Steuerung ist eingerichtet, für die gegebene Leistungsanforderung Gesamtverlustleistung (bzw. -effizienz) mit der Verlustleistung des Inverters (bei geschlossenem Überbrückungsschalter) zu vergleichen und zu ermitteln, ob für die gegebene Anforderung eine Gesamtverlustleistung des Inverters und des DCDC (entsprechend einem offenem Überbrückungsschalter) erreichbar ist (d.h. in dem Speicher existiert), die kleiner ist als die Verlustleistung des Inverters bei geschlossenem Überbrückungsschalter bei der gegebenen Anforderung. Ist dies der Fall, wird der Überbrückungsschalter in geöffnetem Zustand angesteuert und ansonsten in geschlossenem Zustand. Ist eine Gesamtverlustleistung des Inverters und des DCDC (betreffend eine offenen Überbrückungsschalters) kleiner als eine Verlustleistung des Inverters bei direkter Verbindung mit dem Energiespeicher (betreffend einen offenen Überbrückungsschalters), jedoch die Anforderung über der Leistungsgrenze des DCDC, dann wird der Überbrückungsschalter in geschlossenem Zustand angesteuert, auch wenn dies hinsichtlich der Effizienz die schlechtere Wahl ist, um dennoch zu gewährleisten, dass die Anforderung realisiert wird. Die Gesamtverlustleistung kann zudem der Summe der Verlustleistungen des Inverters, des DCDC und der elektrischen Maschine entsprechen.
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Mit anderen Worten ist der Überbrückungsschalter geöffnet, wenn die Energieübertragung über den DCDC und den Inverter hinsichtlich der Gesamtverlustleistung günstiger ist, als eine Energieübertragung über den Inverter alleine. Jedoch hat die Steuerung des Überbrückungsschalters anhängig von der Leistungsgrenze des DCDC Vorrang. Die Abhängigkeit des Schaltzustands des Überbrückungsschalters von der Verlustleistung ermöglicht es, zu berücksichtigen, dass trotz der Übertragung über zwei Komponenten (Inverter und DCDC) eine bessere Effizienz erreicht werden kann als nur über den Inverter (ohne DCDC), da durch die Spannungserhöhung durch den DCDC in einem effizienteren Betriebspunkt arbeiten kann als ohne DCDC. Die Verlustleistung des DCDC kann daher in einigen Betriebspunkten mehr als kompensiert werden durch die höhere Effizienz des Inverters bei zugeschaltem DCDC (d.h. bei offenem Überbrückungsschalter).
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Die (in der Steuerung realisierte) Gesamtverlustleistungs-Funktion bildet die Anforderung auf einen Gesamtverlustwert ab, welcher die Summe der Verlustleistungen des Inverter und des Gleichspannungswandler wiedergibt. Diese Funktion ist ferner abhängig von unterschiedlichen Inverter- und DCDC-Betriebszustandswerten. Wie erwähnt kann eine Inverter-Verlustleistungsfunktion vorgesehen sein, die kann eine Verlustleistung des Inverters unterschiedliche Anforderungswerte auf Verlustwerte des Inverters abbildet (und die einen geschlossenen Überbrückungsschalter betreffen).
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Die Inverter- und DCDC-Betriebszustandswerte können einer Eingangsspannung des Inverters, einer Eingangsspannung des DCDC, eine Ausgangsspannung des Inverters, einer Ausgangsspannung des DCDC oder einer Kombination hiervon entsprechen. Alternativ oder in Kombination hiermit können die Inverter- und DCDC-Betriebszustandswerte einem Verhältnis oder einer Differenz dieser Spannungen entsprechen, insbesondere einer Differenz oder einem Verhältnis der Eingangsspannung des DCDCs zu der Ausgangsspannung des DCDCs oder einer Spannung an dem Verbindungspunkt zwischen Inverter und DCDC oder einer Zwischenkreisspannung des Inverters. Die Betriebszustandswerte können neben diesen Werten auch Temperaturwerte des DCDC oder des Inverters entsprechen. Die Funktion bzw. der Zusammenhang kann als (mehrdimensionale) Werteliste hinterlegt sein oder als Näherungsfunktion hinterlegt sein, insbesondere als Parameter, die die Näherungsfunktion definieren.
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Die Anforderung ist insbesondere eine Leistungsanforderung (an den Inverter), kann jedoch auch eine von der EM zu übertragende Ist- oder Sollleistung wiedergeben, ein Verhältnis der Spannung des Energiespeichers zu einer Soll-Spannung an der elektrischen Maschine wiedergeben, oder kann eine von der elektrischen Maschine oder dem Energiespeicher aufzunehmende oder abzugebende Soll-Leistung wiedergeben. Die Anforderung kann ferner ein Tupel dieser Werte sein.
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Es wird ferner ein Verfahren zum Betreiben eines Fahrzeugbordnetzes beschrieben, das einen elektrischen Energiespeicher, einen Inverter, einen Gleichspannungswandler (auch als „DCDC“ bezeichnet) und eine elektrische Maschine aufweist. Es wird Leistung zwischen dem Energiespeicher und der elektrischen Maschine über den Inverter und über den Gleichspannungswandler übertragen, wenn eine Leistungsanforderung nicht über einer Leistungsgrenze des Gleichspannungswandlers liegt. Andernfalls wird die Leistung über den Inverter und einen Schalter übertragen, der den Gleichspannungswandler überbrückt.
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Ferner wird Leistung zwischen dem Energiespeicher und der elektrischen Maschine über den Inverter und über den Gleichspannungswandler übertragen, wenn bei einer Anforderung an das Fahrzeugbordnetz der Inverter und der Gleichspannungswandler auf einen Betriebspunkt eingestellt werden können, der energetisch günstiger ist, als die Übertragung der Leistung über den Inverter bei Überbrückung des Gleichspannungswandlers . Mit anderen Worten wird die Leistung auch über den Gleichspannungswandler übertragen, wenn sich dadurch ein Betriebspunkt erreichen lässt, bei dem weniger Verlustleistung (im Fahrzeugbordnetz bzw. im Inverter und im Gleichspannungswandler) entsteht, als bei der Übertragung von Leistung über den Inverter bei Überbrückung des Gleichspannungswandlers (d.h. bei direkter Verbindung zwischen Inverter und Energiespeicher) . Besteht ein solcher Betriebspunkt nicht, wird der DCDC von dem Überbrückungsschalter überbrückt, d.h. die Leistung wird zwischen dem Inverter und dem Energiespeicher über den (geschlossenen) Überbrückungsschalter übertragen.
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Es wird somit Leistung zwischen dem Energiespeicher und der elektrischen Maschine über den Inverter und über den Gleichspannungswandler übertragen, wenn bei einer Anforderung an das Fahrzeugbordnetz für den Gleichspannungswandler und den Inverter eine Minimierung der Summe der Verlustleistungen des Gleichspannungswandler und des Inverters zu einem Wert führt, der kleiner ist als die Verlustleistung des Inverters für die gleiche Anforderung (bei direkter Verbindung zwischen dem Inverter und dem Energiespeicher). Andernfalls wird die Leistung über den Inverter und einen Schalter (Überbrückungsschalter) übertragen, der den Gleichspannungswandler überbrückt. Es kann vorgesehen sein, dass der Überbrückungsschalter unabhängig von dem Wert bzw. der (Gesamt-)Verlustleistung geschlossen ist, wenn die Leistungsanforderung größer ist als die Leistungsgrenze des DCDC.
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Ferner kann vorgesehen sein, dass eine Anforderung als eine von der EM zu übertragende Ist- oder Sollleistung, als ein Verhältnis der Spannung des Energiespeichers zu einer Soll-Spannung an der elektrischen Maschine, oder als eine von der elektrischen Maschine oder dem Energiespeicher aufzunehmende oder abzugebende Soll-Leistung erfasst wird.
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Es kann somit eine Gesamtverlustleistung ermittelt werden, die die Summe der Verlustleistungen von Inverter und DCDC umfasst.
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Für diese kann das Minimum für verschiedene Betriebszustandswerte ermittelt werden. Das Minimum der Gesamtverlustleistung kann mit der Verlustleistung des Inverters (bei direkter Verbindung des Inverters mit dem Energiespeicher) bei gleicher (Leistungs-)Anforderung verglichen werden. Ist das Minimum kleiner, wird die Leistung über den DCDC und den Inverter übertragen. Ist das Minimum nicht kleiner, wird die Leistung über den Inverter und über einen Schalter übertragen, der den DCDC überbrückt. Ist der Schalter geschlossen, befindet sich der DCDC-Wandler in einem inaktiven Zustand.
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Als direkte Verbindung (zwischen Inverter und Energiespeicher) wird eine Verbindung ohne Änderung der Spannungshöhe bzw. ohne DCDC bezeichnet.
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Die 1 zeigt ein beispielhaftes Fahrzeugbordnetz FB zur Erläuterung der hier beschriebenen Vorgehensweise.
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Das Fahrzeugbordnetz FB der 1 ist mit einem elektrischen Energiespeicher ES, einem Inverter I, einem Gleichspannungswandler D und einer elektrischen Maschine EM ausgestattet. Der Inverter I ist über den Gleichspannungswandler D mit dem Energiespeicher ES verbunden. Die elektrische Maschine EM ist über den Inverter I mit dem Gleichspannungswandler D verbunden. Ein Überbrückungsschalter US überbrückt den Gleichspannungswandler D und verbindet in geschlossenem Zustand den Inverter I direkt (d.h. ohne Spannungswandlung) mit dem Energiespeicher.
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Der Überbrückungsschalter US wird von einer Steuerung C angesteuert, siehe gestrichelten Pfeil zwischen der Steuerung C und dem Überbrückungsschalter US. Die Steuerung weist einen Eingang E auf, der auch als Anforderungseingang bezeichnet werden kann. An diesem Eingang E werden Anforderungen und insbesondere Leistungsanforderungen L eingegeben. Die Leistungsanforderung L ist beispielsweise eine in Leistung oder Strom angegebene Anforderung, etwa entsprechend der Vorgabe: Elektrische Maschine ES ist als Motor mit einer Leistung von 100 kW (oder mit einem Strom von 50 A) zu betreiben.
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In der Steuerung ist eine Leistungsgrenze für den Gleichspannungswandler D hinterlegt, etwa der Maximalstrom oder die Maximalleistung oder der Nennstrom oder die Nennleistung. Ist die Leistungsanforderung L über dieser Grenze, schließt die Steuerung C den Schalter US. Die Leistung wird dann zwischen dem Energiespeicher und dem Inverter über den Überbrückungsschalter US übertragen (und nicht über den DCDC-Wandler).
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Alternativ oder in Kombination hierzu kann in der Steuerung eine Gesamtverlustleistungs-Funktion Z hinterlegt sein. Die Gesamtverlustleistungs-Funktion Z bildet die Leistungsanforderung bzw. allgemein Anforderung L auf eine Summe ab, die die Verluste des Inverters I und des DCDCs D umfasst (oder dieser Summe entspricht. Die Gesamtverlustleistungs-Funktion Z hängt ferner von Inverter- und DCDC-Betriebszustandswerten ab und ist somit mehrdimensional. Die Inverter- und DCDC-Betriebszustandswerte sind in dem Beispiel die Spannungsdifferenzwerte ΔU_I1, 2 und U_D1, 2. Der Spannungsdifferenzwert ΔU_I1 ist eine erste Differenz zwischen der Eingangsspannung des Inverters und der (effektiven) Ausgangsspannung des Inverters I. Der Spannungsdifferenzwert ΔU_I2 ist eine zweite derartige Differenz, die jedoch einen anderen Wert als die vorgenannte Differenz hat. Der Spannungsdifferenzwert ΔU_D1 ist eine erste Differenz zwischen der Eingangsspannung des DCDCs und der Ausgangsspannung des DCDCs. Der Spannungsdifferenzwert ΔU_I2 ist eine zweite derartige Differenz, die jedoch einen anderen Wert als die vorgenannte Differenz hat. Es können ferner beispielsweise nur verschiedene Werte ΔU_D1, 2 vorgesehen sein oder nur Verhältnisse von Eingangs- zu Ausgangsspannungen am DCDC. Jedem Wert, Wertepaar oder Wertetupel der Inverter- und DCDC-Betriebszustandswerte ist ein Gesamtverlustwert VG1, VG2 zugeordnet. Die Gesamtverlustleistungs-Funktion Z ist ferner von der Leistungsanforderung L1-L3 abhängig.
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Beispielsweise kann bei einer Anforderung L1 von 100 kW die Gesamtverlustleistung VG1 20 kW betragen, wobei ΔU_D1 = +100 V ist und ΔU_I1 = -10 Volt. Ferner beträgt beispielsweise hierbei die Gesamtverlustleistung VG1 30 kW, wobei ΔU_D1 = +150 V ist und ΔU_I1 = -60 Volt beträgt. Bei der zweitgenannten, stärkeren Spannungserhöhung, die von dem DCDC zu tragen ist, kann sich eine höhere Verlustleistung ergeben, die maßgeblich für die höhere Gesamtverlustleistung ist (während in diesem Beispiel die Verlustleistung des Inverters zum besseren Verständnis als nicht maßgeblich angenommen wird).
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Beträgt die Verlustleistung des Inverters alleine, bei geschlossenem Schalter US, 40 kW, dann sollte der Schalter geöffnet sein, da in jedem Fall ein offener Schalter energetisch günstiger ist (d.h. die geringere Gesamtverlustleistung bietet) . Beträgt die Verlustleistung des Inverters alleine, bei geschlossenem Schalter US, beispielsweise 25 kW, dann sollte der Schalter geöffnet sein, da es einen Betriebspunkt gibt, in dem in jedem Fall ein offener Schalter energetisch günstiger ist (d.h. die geringere Gesamtverlustleistung bietet). Dieser günstigere Betriebspunkt ist ΔU_D1 = +100 V und ΔU_I1 = -10 Volt. Der Betriebspunkt wird eingestellt, vorzugsweise derjenige mit der geringsten Gesamtverlustleistung oder zumindest ein Betriebspunkt, dessen Gesamtverlustleistung kleiner ist als die Verlustleistung des Inverters bei geschlossenem Schalter.
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Beträgt die Verlustleistung des Inverters alleine, bei geschlossenem Schalter US, beispielsweise 15 kW, dann sollte der Schalter geschlossen sein, da es keinen Betriebspunkt für einen Betrieb mit offenem Schalter gibt, der zu einem geringeren Gesamtverlust führt als der Betrieb des Inverters alleine, d.h. bei geschlossenem Schalter. Der Begriff „Betriebszustandswert“ und „Betriebspunkt“ entsprechen sich inhaltlich. Die Verlustleistung des Inverters I alleine (bei geschlossenem Schalter S) unterscheidet sich von der Verlustleistung des Inverters I bei offenem Schalter, da im letztgenannten Fall der DCDC D eine höhere Spannung am Inverter I bzw. eine Spannungsniveauanpassung (zugunsten einer höheren Effizienz des Inverters) für den Inverter I zulässt. Die Spannungsniveauanpassung findet zugunsten einer höheren Effizienz des Inverters statt, d.h. zugunsten einer geringeren Verlustleistung am Inverter.
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Die beispielhaft genannten Anforderungen betreffen nur die zu übertragende Leistung und können auch als Leistungsanforderung angesehen werden. Jedoch können die Anforderungen zusätzlich mit einer Soll-Spannung an der elektrischen Maschine EM verknüpft sein, beispielsweise 400 V. Somit umfasst dann die Anforderung nicht nur eine Größe, wie im erstgenannten Beispiel, sondern zwei Größen (allgemein: mehrere Größen). Die Größe, in der die Anforderung besteht, kann auch eine andere Größe als die Leistung (der elektrischen Maschine) sein, etwa eine Sollspannung an der elektrischen Maschine (alleine) oder auch ein Strom an der elektrischen Maschine oder eine Drehgeschwindigkeit der elektrischen Maschine. Auch die hinsichtlich der Leistungsgrenze des DCDC zu betrachtende Größe ist vorzugsweise eine Leistung, so dass sich hier eine Leistungsvorgabe ergibt. Allerdings kann auch hierfür eine andere Größe verwendet werden, etwa ein Strom oder eine Taktfrequenz des DCDC, so dass in Hinblick auf die Grenze (des DCDCs) auch allgemein von einer Anforderung gesprochen werden kann, die eine oder mehrere Größen umfasst. Bei mehreren Größen können die Vergleiche mit den betreffenden Grenzen des DCDCs UND-verknüpft sein.
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Die Steuerung C ist hierzu eingerichtet, die obengenannten Vergleiche zu ermitteln (bzw. durchzuführen) und auszuwerten. Die Steuerung C kann mittels eines Prozessors und einem zugehörigen Speicher ausgestaltet sein, wobei insbesondere im Speicher die Funktion und/oder die Leistungsgrenze hinterlegt sind. Die Funktion kann aktualisierbar im Speicher hinterlegt sein. Die Funktion kann als mehrdimensionale Liste hinterlegt sein. Als Leistungsgrenze können für unterschiedliche DCDC-Temperaturen auch unterschiedliche Werte hinterlegt sein. Die Steuerung hat im letztgenannten Fall einen Eingang für einen Wert, der die Temperatur des DCDC wiedergibt.