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Die Anmeldung betrifft Haarbehandlungsmittel zur Stärkung der inneren Haarstruktur mit einem mehrwertigen Kation.
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Haar kann durch natürliche oder künstlich herbeigeführte Vorgänge geschädigt werden. Der wichtigste Schädigungstyp kann dabei eine oxidative Schädigung sein.
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Die natürlichen Vorgänge können beispielsweise eine kombinierte (z.B. gleichzeitige) Einwirkung von UV-Licht und Sauerstoff (O2) auf das Haar aufweisen.
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Die künstlich herbeigeführten Vorgänge können dabei beispielsweise ein Anwenden von Haarfärbemitteln (auch als Colorationen bezeichnet), ein Blondieren, und/oder ein Erzeugen einer Dauerwelle aufweisen. Insbesondere Haarfärbemittel spielen in der Haarkosmetik eine herausragende Rolle.
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Dabei kann neben erwünschten kosmetischen Effekten, wie z.B. einer Aufhellung des Haars, auch eine starke Schädigung des Haars auftreten, beispielsweise bei einer Verwendung von Oxidationsmitteln.
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Der Schädigungsvorgang kann dabei ursächlich durch eine Oxidation von Aminosäuren, beispielsweise eine Oxidation der im Haar sehr häufig vorkommenden Aminosäuren Cystin und Cystein zu Cysteinsäure, erfolgen. Cystin kann im Haar intermolekulare Disulfidbrücken (auch als S-S-Brücken bezeichnet) ausbilden, so dass das Cystin äußerst wichtig ist für die mechanische Stabilität des Haars.
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Die Oxidation dieser Brücken zu Cysteinsäure kann die mechanische Stabilität des Haars zerstören und bei mehrfachen Anwendungen sogar zu einem vollständigen Haarbruch führen. Ein Verlust der mechanischen Stabilität kann zu einem verstärkten Schwellen der Haare in Wasser führen.
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Allerdings können bereits vorher makroskopisch wahrnehmbare, z.B. fühlbare, Eigenschaften des Haars, beispielsweise eine Oberflächenrauhigkeit, negativ beeinflusst werden.
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Der vorliegenden Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Haarbehandlungsmittel bereitzustellen, welches, insbesondere bei oxidativ geschädigtem Haar, in der Lage ist, die beschädigten intermolekularen Verbindungen in den Haarfasern zu rekonstruieren und so die innere Haarstruktur zu stärken.
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Es wurde gefunden, dass ein Haarbehandlungsmittel, das neben einem mehrwertigen Metallsalz eine ausgewählte organische Säure enthält und einen pH-Wert im Bereich von 3,5 bis 5 besitzt, dafür hervorragend geeignet ist.
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Ein erster Gegenstand der Erfindung ist daher ein Haarbehandlungsmittel zur Stärkung der inneren Haarstruktur mit einem pH-Wert im Bereich von 3,5 bis 5, enthaltend - bezogen auf die Gesamtmenge an Haarbehandlungsmittel -
- a) 0,01 bis 10 Gew.-% eines mehrwertigen Metallsalzes, wobei das Metallsalz ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Strontiumsalzen, Zirkoniumsalzen, Hafniumsalzen, Titansalzen, Zinnsalzen, Aluminiumsalzen, Bismutsalzen, Lanthanmaleat, Lanthanchlorid und Mischungen daraus, und
- b) 0,01 bis 10 Gew.-% einer organischen Säure ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Weinsäure, Citronensäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Salicylsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Aminosäuren und Mischungen daraus.
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Unter geeigneten Haarbehandlungsmitteln sind bevorzugt Haarreinigungsmittel wie Shampoos, Haarpflegemittel wie Haarkuren, Spülungen oder Haarpflegesprays sowie Haarstylingmittel wie Haargele, Haarsprays oder Haarwachse zu verstehen. Besonders bevorzugt handelt es sich bei dem Haarbehandlungsmittel um ein Shampoo oder ein Haarpflegemittel. Es ist insbesondere bevorzugt, dass das Haarpflegemittel im Anschluss an eine Blondierung oder oxidative Färbung des Haars angewendet wird.
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Die Haarbehandlungsmittel enthalten zwingend ein mehrwertiges Metallsalz, wobei das Metallsalz ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Strontiumsalzen, Zirkoniumsalzen, Hafniumsalzen, Titansalzen, Zinnsalzen, Aluminiumsalzen, Bismutsalzen, Lanthanmaleat, Lanthanchlorid und Mischungen daraus. Bevorzugt enthalten die Haarbehandlungsmittel ein drei- oder vierwertiges Metallsalz, insbesondere ein Aluminiumsalz, ein Zirkoniumsalz, Lanthanmaleat, Lanthanchlorid oder eine Mischung daraus.
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Besonders bevorzugte mehrwertige Metallsalze umfassen Lanthanmaleat, Lanthanchlorid, ein Aluminiumsalz oder deren Mischung.
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In einer besonders bevorzugten Ausführungsform enthält das Haarbehandlungsmittel als mehrwertiges Metallsalz Lanthanmaleat, Lanthanchlorid und/oder Aluminiumlactat.
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In einer ganz besonders bevorzugten Ausführungsform enthält das Haarbehandlungsmittel als mehrwertiges Metallsalz Lanthanmaleat und/oder Aluminiumlactat.
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Die Haarbehandlungsmittel enthalten - bezogen auf ihr Gewicht - bevorzugt 0,1 bis 7,5 Gew.-% und mehr bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-% an mehrwertigem Metallsalz, vorzugsweise an Lanthanmaleat, Lanthanchlorid und/oder Aluminiumlactat, und mehr bevorzugt an Lanthanmaleat, und/oder Aluminiumlactat.
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Die Haarbehandlungsmittel enthalten als zweiten wesentlichen Inhaltstoff- bezogen auf ihr Gewicht - 0,01 bis 10 Gew.-% einer ausgewählten organischen Säure.
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Die organische Säure ist ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Weinsäure, Citronensäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Salicylsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Aminosäuren und Mischungen daraus. Geeignete Aminosäure umfassen Glycin, Glutaminsäure, Arginin und/oder Asparaginsäure. Besonders bevorzugt werden Milchsäure und/oder Maleinsäure als organische Säure eingesetzt.
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Die Haarbehandlungsmittel enthalten die organische Säure bevorzugt in einer Menge von 0,1 bis 5 Gew.-% und besonders bevorzugt von 0,5 bis 3 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gewicht des anwendungsbereiten Haarbehandlungsmittels.
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Die organischen Säuren dienen einerseits dazu, den pH-Wert des Haarbehandlungsmittels auf einen Wert zwischen 3,5 und 5 einzustellen und
In einer bevorzugten Ausführungsform weist das Haarbehandlungsmittel einen pH-Wert im Bereich von 3,75 bis 4,75 auf.
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Es hat sich gezeigt, dass der Einsatz einer ausgewählten organischen Säure in Kombination mit einem mehrwertigen Metallsalz den Haarbehandlungsmitteln herausragende Eigenschaften verleiht. Insbesondere weisen die mit diesen Haarbehandlungsmitteln behandelten Haare eine stärkere innere Struktur auf, was sich in einer höheren Denaturierungstemperatur, einer erhöhten Reißfestigkeit und einem verringerten Schwellen in Wasser zeigt. Dies gilt insbesondere bei der Anwendung auf oxidativ geschädigtem Haar.
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Es wurde gefunden, dass es besonders effektiv und die Stärkung der inneren Struktur besonders hoch ist, wenn die Haarbehandlungsmittel Lanthanmaleat und Maleinsäure, Lanthanchlorid und Milchsäure oder Alumiumlactat und Milchsäure enthalten.
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Das Haarbehandlungsmittel enthält weiterhin vorzugsweise einen wässrigen oder einen wässrigalkoholischen Träger. Ein wässriger Träger enthält mindestens 50 Gew.-% Wasser. Unter wässrigalkoholischen Trägern sind im Sinne der vorliegenden Erfindung wässrige Lösungen enthaltend 3 bis 70 Gew.-% eines C2-C6-Alkohols, insbesondere Ethanol bzw. Propanol, Isopropanol, Butanol, Isobutanol, tert.-Butanol, n-Pentanol, iso-Pentanole, n-Hexanol, iso-Hexanole, Glykol, Glycerin, 1,2-Pentandiol, 1,5-Pentandiol, 1,2-Hexandiol oder 1,6-Hexandiol zu verstehen. Die Mittel können zusätzlich weitere organische Lösemittel, wie beispielsweise Methoxybutanol, Benzylalkohol, Ethyldiglykol oder 1,2-Propylenglykol, enthalten. Bevorzugt sind dabei alle wasserlöslichen organischen Lösemittel.
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Die Haarbehandlungsmittel können prinzipiell auf allen Haaren angewendet werden. Es ist jedoch besonders vorteilhaft, die Haarbehandlungsmittel bei geschädigtem Haar, insbesondere oxidativ geschädigtem Haar, anzuwenden. Oxidativ geschädigtes Haar ist insbesondere Haar, welches einen Cysteinsäuregehalt größer 1 Gew.-% aufweist. Entsprechend sind die Haarbehandlungsmittel besonders geeignet für die Anwendung auf blondierten oder oxidativ gefärbten Haaren.
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Die Haarbehandlungsmittel können neben den zuvor genannten Inhaltsstoffen weitere, in den jeweiligen Mittel üblichen, Inhaltsstoffe enthalten.
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Wird das Haarbehandlungsmittel als Haarshampoo konfektioniert, enthält es vorzugsweise ein ausgewähltes anionisches Tensid.
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Zu der Gruppe der ausgewählten anionischen Tenside zählen Alkyl(ether)sulfate, Sulfosuccinate, Ethercarbonsäure, Acylglutamat- und/oder (Acyl)isethionate mit jeweils 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe sowie Mischungen dieser Tenside. Bevorzugte anionische Tenside umfassen beispielsweise:
- - Ethercarbonsäuren der Formel R-O-(CH2-CH2O)x-CH2-COOH, in der R eine lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist,
- - N-Acylaminosäuren mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,
- - (Acyl)isethionate mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe,
- - Sulfobernsteinsäuremono- und/oder-dialkylester mit 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 24 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen, und/oder
- - Alkylsulfat- und/oder Alkylpolyglykolethersulfatsalze der Formel R-(OCH2-CH2)C-OSO3 -X+, in der R bevorzugt eine lineare oder verzweigte, gesättigte oder ungesättigte Alkylgruppe mit 8 bis 30 C-Atomen, x die Zahl 0 oder 1 bis 12 und X ein Alkali-, Erdalkali-, Ammonium- oder Alkanolaminion bedeutet.
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Besonders bevorzugte anionische Tenside sind geradkettige oder verzweigte Alkylethersulfate der zuvor genannten Formel, die einen Alkylrest mit 8 bis 18, insbesondere mit 10 bis 16 C-Atomen, sowie 1 bis 6 und insbesondere 2 bis 4 Ethylenoxideinheiten enthalten. Insbesondere bevorzugt sind die Natrium-, Magnesium und/oder Triethanolaminsalze linearer oder verzweigter Lauryl-, Tridecyl- und/oder Myristylsulfate, die einen Ethoxylierungsgrad von 2 bis 4 aufweisen.
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Wird das Haarbehandlungsmittel als Haarshampoo konfektioniert, enthält es bevorzugt mindestens ein anionisches Tensid in einem bevorzugten Gewichtsanteil von 0,5 bis 20 Gew.-%, mehr bevorzugt von 1 bis 15 und insbesondere bevorzugt von 2 bis 12 Gew.-%, wobei sich die Mengenangaben auf das Gesamtgewicht des Haarbehandlungsmittels beziehen.
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Wird das Haarbehandlungsmittel als Spülung, Haarkur oder Pflegespray konfektioniert, enthält es bevorzugt ein kationisches Tensid.
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Die kationischen Tenside umfassen insbesondere quaternäre Ammoniumverbindungen, Esterquats und/oder Amidoamine.
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Bevorzugte quaternäre Ammoniumverbindungen sind Ammoniumhalogenide, insbesondere Chloride oder Bromide, wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoniumchloride und Trialkylmethylammoniumchloride, zum Beispiel Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoniumchlorid, sowie die unter den INCI-Bezeichnungen Quaternium-27, Quaternium-83 und Quatemium-87 bekannten Imidazolium-Verbindungen. Die Alkylketten der oben genannten Tenside weisen bevorzugt 10 bis 18 Kohlenstoffatome auf.
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Bei Esterquats handelt es sich um Stoffe, die sowohl mindestens eine Esterfunktion als auch mindestens eine quaternäre Ammoniumgruppe als Strukturelement enthalten. Bevorzugte Esterquats sind quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Triethanolamin, quaternierte Estersalze von Fettsäuren mit Diethanolalkylaminen und quaternierten Estersalzen von Fettsäuren mit 1,2-Dihydroxypropyldialkylaminen. Konkrete Beispiele sind Methyl-N-(2-hydroxyethyl)-N,N-di(talgacyloxyethyl)ammonium-Verbindungen, Bis-(palmitoyloxyethyl)hydroxyethyl-methylammonium-Verbindungen, Methyl-N,N-bis(stearoyloxyethyl)-N-(2-hydroxyethyl)ammoniumVerbindungen, Methyl-N,N-bis(cocoyloxyethyl)-N-(2-hydroxyethyl)ammonium-Verbindungen oder N,N-Dimethyl-N,N-di(talgacyloxyethyl)ammonium-Verbindungen. Solche Produkte werden beispielsweise unter den Bezeichnungen Stepantex®, Dehyquart®, Armocare® und Quartamin® vertrieben.
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Alkylamidoamine werden üblicherweise durch Amidierung natürlicher oder synthetischer Fettsäuren und Fettsäureschnitte mit Dialkylaminoaminen hergestellt. Eine besonders geeignete Verbindung aus dieser Substanzgruppe stellt das unter der Bezeichnung Tegoamid® S 18 im Handel erhältliche Stearamidopropyldimethylamin dar.
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Die Menge an kationischem Tensid beträgt vorzugsweise maximal 2 Gew.-% bezogen auf das Gesamtgewicht des Haarbehandlungsmittels.
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Das Haarbehandlungsmittel kann mindestens einen haarkonditionierenden Wirkstoff in einem Gewichtsanteil von 0,01 bis 10 Gew.-% am Gesamtgewicht des Haarbehandlungsmittels enthalten. Unter geeigneten haarkonditionierenden Wirkstoffen werden bevorzugt kationische Pflegepolymere, natürliche, mineralische oder synthetische Öl-, Fett- oder Wachskomponenten, Vitamine und/oder Proteinhydrolysate verstanden. Durch Einsatz eines kationischen Polymers, bevorzugt eines kationischen Polysaccharids, und/oder eines pflanzlichen Öls und/oder eines Silikons als haarkonditionierenden Wirkstoff können insbesondere die haptischen Eigenschaften wie der Griff und die Geschmeidigkeit der Haare verbessert werden.
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Weitere geeignete Inhaltsstoffe umfassen nichtionische Tenside, amphotere/zwitterionische Tenside, nichtionische Polymere, anionische Polymere, Aminosäuren, Oligopetide, Vitamine, Provitamine, Vitaminvorstufen, Betaine, Biochinone, Purin(derivate), Taurin(derivate), L-Carnitin(salze), Panthenol, Panthothensäure, 2-Furanone, 2-Furanonderivate, Ectoin, Allantoin, Pflanzenextrakte, Esteröle, UV-Lichtschutzfilter, Strukturierungsmittel, Verdickungsmittel, Elektrolyte, pH-Stellmittel, Quellmittel, Farbstoffe, Antischuppenwirkstoffe, Komplexbildner, Trübungsmittel, Perlglanzmittel, Pigmente, Stabilisierungsmittel, Treibmittel, Antioxidantien, Parfümöle, und/oder Konservierungsmittel.
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Bevorzugte Haarbehandlungsmittel sind wie folgt gekennzeichnet:
- - 0,1 bis 7,5 Gew.-% eines drei- oder vierwertigen Metallsalzes, welches Zirkoniumsalze, Hafniumsalze, Titansalze, Zinnsalze, Aluminiumsalze, Bismutsalze, Lanthanmaleat, und/oder Lanthanchlorid umfasst,
- - 0,1 bis 5,0 Gew.-% einer organischen Säure ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Weinsäure, Citronensäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Salicylsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Aminosäuren und Mischungen daraus und
- - einen pH-Wert im Bereich von 3,5 bis 5.
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Weiter bevorzugte Haarbehandlungsmittel sind wie folgt gekennzeichnet:
- - 0,5 bis 5,0 Gew.-% eines dreiwertigen Metallsalzes, welches Zirkoniumsalze, Aluminiumsalze, Lanthanmaleat, und/oder Lanthanchlorid umfasst,
- - 0,5 bis 20,0 Gew.-% mindestens eines anionischen Tensids ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Alkyl(ether)sulfaten, Sulfosuccinaten, Ethercarbonsäuren, N-Acylaminosäuren mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe, (Acyl)isethionaten mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe und Mischungen dieser Tenside,
- - 0,1 bis 5,0 Gew.-% einer organischen Säure ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Weinsäure, Citronensäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Salicylsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Aminosäuren und Mischungen daraus und
- - einen pH-Wert im Bereich von 3,5 bis 5.
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Noch weiter bevorzugte Haarbehandlungsmittel sind wie folgt gekennzeichnet:
- - 0,5 bis 5,0 Gew.-% eines dreiwertigen Metallsalzes, welches Aluminiumsalze, Lanthanmaleat, und/oder Lanthanchlorid umfasst,
- - 0,5 bis 20,0 Gew.-% mindestens eines anionischen Tensids ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Alkyl(ether)sulfaten, Sulfosuccinaten, Ethercarbonsäuren, N-Acylaminosäuren mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe, (Acyl)isethionaten mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe und Mischungen dieser Tenside,
- - 0,1 bis 5,0 Gew.-% einer organischen Säure ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Weinsäure, Citronensäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Salicylsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Aminosäuren und Mischungen daraus,
- - einen pH-Wert im Bereich von 3,75 bis 4,75.
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Innerhalb dieser Ausführungsform sind Haarbehandlungsmittel außerordentlich bevorzugt, die wie folgt gekennzeichnet sind:
- - 0,5 bis 5,0 Gew.-% eines dreiwertigen Metallsalzes, enthaltend Aluminiumlactat, Lanthanchlorid und/oder Lanthanmaleat,
- - 0,5 bis 20,0 Gew.-% mindestens eines anionischen Tensids ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus Alkyl(ether)sulfaten, Sulfosuccinaten, Ethercarbonsäuren, N-Acylaminosäuren mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe, (Acyl)isethionaten mit 8 bis 24 C-Atomen in der Acylgruppe und Mischungen dieser Tenside,
- - 0,5 bis 3,0 Gew.-% einer organischen Säure ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Maleinsäure, Milchsäure und Mischungen daraus,
- - 0,01 bis 10 Gew.-% eines kationischen Polysaccharids, und
- - einen pH-Wert im Bereich von 3,75 bis 4,75.
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Ebenfalls bevorzugte Haarbehandlungsmittel sind solche, die anstelle des kationischen Polysaccharids eine natürliche, mineralische oder synthetische Öl-, Fett- oder Wachskomponente, insbesondere 0,01 bis 10 Gew.-% mindestens eines pflanzlichen Öls und/oder eines Silikons, als einen haarkonditionierenden Wirkstoff enthalten.
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Alternative, ebenfalls weiter bevorzugte Haarbehandlungsmittel sind wie folgt gekennzeichnet:
- - 0,5 bis 5,0 Gew.-% eines drei- oder vierwertigen Metallsalzes, welches Zirkoniumsalze, Hafniumsalze, Titansalze, Zinnsalze, Aluminiumsalze, Bismutsalze, Lanthanmaleat, und/oder Lanthanchlorid umfasst,
- - 0,1 bis 10,0 Gew.-% mindestens eines kationischen Tensids ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus quaternären Ammoniumverbindungen, Esterquats und/oder Amidoaminen, und Mischungen dieser Tenside,
- - 0,1 bis 5,0 Gew.-% einer organischen Säure ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Weinsäure, Citronensäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Salicylsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Aminosäuren und Mischungen daraus und
- - einen pH-Wert im Bereich von 3,5 bis 5.
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Alternative, ebenfalls noch weiter bevorzugte Haarbehandlungsmittel sind wie folgt gekennzeichnet:
- - 0,5 bis 5,0 Gew.-% eines dreiwertigen Metallsalzes, welches Aluminiumsalze, Lanthanmaleat, und/oder Lanthanchlorid umfasst,
- - 0,1 bis 10,0 Gew.-% mindestens eines kationischen Tensids ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus quaternären Ammoniumverbindungen, Esterquats und/oder Amidoaminen, und Mischungen dieser Tenside,
- - 0,1 bis 5,0 Gew.-% einer organischen Säure ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Weinsäure, Citronensäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Salicylsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Aminosäuren und Mischungen daraus,
- - einen pH-Wert im Bereich von 3,75 bis 4,75.
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Innerhalb dieser Ausführungsform sind Haarbehandlungsmittel außerordentlich bevorzugt, die wie folgt gekennzeichnet sind:
- - 0,5 bis 5,0 Gew.-% eines dreiwertigen Metallsalzes, enthaltend Aluminiumlactat, Lanthanchlorid und/oder Lanthanmaleat,
- - 0,1 bis 10,0 Gew.-% mindestens eines kationischen Tensids ausgewählt aus der Gruppe, die gebildet wird aus quaternären Ammoniumverbindungen, Esterquats und/oder Amidoaminen, und Mischungen dieser Tenside,
- - 0,5 bis 3,0 Gew.-% einer organischen Säure ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Maleinsäure, Milchsäure und Mischungen daraus,
- - 0,01 bis 10 Gew.-% eines kationischen Polysaccharids, und
- - einen pH-Wert im Bereich von 3,75 bis 4,75.
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Ebenfalls bevorzugte Haarbehandlungsmittel sind solche, die anstelle des kationischen Polysaccharids eine natürliche, mineralische oder synthetische Öl-, Fett- oder Wachskomponente, insbesondere 0,01 bis 10 Gew.-% mindestens eines pflanzlichen Öls und/oder eines Silikons, als einen haarkonditionierenden Wirkstoff enthalten.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Stärkung der inneren Haarstruktur, umfassend die folgenden
Schritte:
- i. Aufbringen eines Haarbehandlungsmittels auf - vorzugsweise nasse - blondierte oder oxidativ gefärbte Haare,
- ii. Einwirken lassen des Mittels für einen Zeitraum von mindestens 5 Sekunden,
- iii. fakultativ: Ausspülen der Zusammensetzung mit Wasser,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Haarbehandlungsmittel einen pH-Wert im Bereich von 3,5 bis 5 aufweist und - bezogen auf sein Gewicht - enthält:
- a) 0,01 bis 10 Gew.-% eines mehrwertigen Metallsalzes, wobei das Metallsalz ausgewählt ist aus der Gruppe bestehend aus Strontiumsalzen, Zirkoniumsalzen, Hafniumsalzen, Titansalzen, Zinnsalzen, Aluminiumsalzen, Bismutsalzen, Lanthanmaleat, Lanthanchlorid und Mischungen daraus und
- b) 0,01 bis 10 Gew.-% einer organischen Säure ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Weinsäure, Citronensäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Salicylsäure, Milchsäure, Äpfelsäure, Aminosäuren und Mischungen daraus.
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In einer ersten bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren die folgenden Schritte
- i. Aufbringen eines Shampoos als Haarbehandlungsmittels auf die nassen blondierten oder oxidativ gefärbten Haare,
- ii. Einwirken lassen des Shampoos für einen Zeitraum von 5 Sekunden bis 5 Minuten,
- iii. Ausspülen des Shampoos mit Wasser.
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In einer zweiten bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren die folgenden Schritte
- i. Aufbringen einer Haarspülung oder einer Haarkur als Haarbehandlungsmittel auf die nassen blondierten oder oxidativ gefärbten Haare,
- ii. Einwirken lassen der Haarspülung oder Haarkur für einen Zeitraum von 5 Sekunden bis 5 Minuten,
- iii. Ausspülen der Haarspülung oder der Haarkur mit Wasser.
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In einer dritten bevorzugten Ausführungsform umfasst das Verfahren den Schritt des Aufbringens eines Haar(pflege)sprays, Haargels oder Haarwachses als Haarbehandlungsmittel auf die trockenen blondierten oder oxidativ gefärbten Haare.
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Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung des Haarbehandlungsmittels zur Stärkung der inneren Haarstruktur, insbesondere bei oxidativ geschädigtem Haar.
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Ausführungsbeispiele
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Es wurden die folgenden Haarbehandlungsmittel hergestellt (die Mengenangaben beziehen sich dabei auf Gew.-%):
Tabelle 1: Shampoos
| Shampoo 1 | Shampoo 2 | Shampoo 3 |
Sodium Laureth Sulfate | 12,5 | 14,5 | 16,5 |
Cocamidopropyl Betaine | 4,0 | 4,0 | 4,0 |
Disodium Cocoamphodiacetate | 2,0 | 2,0 | 2,0 |
PEG-12 Dimethicone | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
PEG-7 Glyceryl Cocoate | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Polyquaternium-10 | 0,3 | 0,3 | 0,3 |
Hydrogenated Castor Oil | 0,6 | 0,6 | 0,6 |
Natriumbenzoat | 0,5 | 0,5 | 0,5 |
Lanthanchlorid | 1,0 | - | 3,0 |
Lanthanmaleat | - | 1,5 | - |
Aluminiumlactat | - | - | 1,3 |
Maleinsäure | - | 2,0 | - |
Milchsäure | 2,0 | - | 1,5 |
NaOH zur Einstellung pH | + | + | + |
Wasser | ad 100 | ad 100 | ad 100 |
pH-Wert | 4,5 | 4,5 | 4,5 |
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Die Shampoos 1 bis 3 wurden mittels üblicher Herstellungsmethoden hergestellt. Die Formulierungen waren nach der Herstellung homogen und anschließend über mehrere Wochen lagerstabil.
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DSC-Messungen
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Hintergrund
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Haar ist ein Keratin-haltiges Material, das eine komplexe morphologische Feinstruktur aufweist. Für mechanische oder thermische Untersuchungen kann die Struktur als zweiphasiger Filament / Matrix-Verbundwerkstoff vereinfacht werden, bei dem α-helikale Filamente in einer amorphen Matrix eingebettet sind. Diese beiden dominanten Verbindungen bestimmen weitgehend die mechanischen Eigenschaften von menschlichem Haar. Die Werte der Spitzentemperatur geben Rückschlüsse auf die Schädigung oder Integrität der Matrix und α-Helix. Je lockerer (weniger vernetzt) die Matrix ist oder je kleiner die Kristalle der α-helikale Phase sind, desto niedriger ist die Spitzentemperatur.
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Durchführung
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Materialien
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Haarsträhnen: Alkinco 6634 (USA), natürliches dunkles europäisches Haar, A22
Gerät: Perkin Elmer DSC 8000
DSC-Pfannen: großes Volumen (60µl), Edelstahl Pfannen, Abdeckungen und O-Ring (24 atm)
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Vorbehandlung der Haarsträhnen
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Es wurden jeweils drei Haarsträhnen für jede Referenz und jedes Mittel verwendet.
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Die Haarsträhnen wurden mit SLES gereinigt (ca. 3% aktive Substanz in deionisiertem Wasser, pH 6-7). Danach wurden alle Stränge mit Ausnahme von denen für die unbehandelte Referenz einmal mit Blond Me Lift9+, Mischungsverhältnis 1 : 2 (Bleichpulver : Entwickler mit 9% H2O2) blondiert. 5 g der Mischung wurden pro g Haar für 45 min aufgetragen. Die Vorbehandlung wurde mindestens 48 Stunden vor der Anwendung der Mittel beendet.
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Zusammensetzung und Anwendung des Mittels
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Es wurde ein wässriges Mittel M1, enthaltend Lanthantrichlorid und Milchsäure hergestellt. Der pH-Wert des Mittels betrug 4,5.
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Es wurde ein wässriges Mittel M2, enthaltend 1 Gew.-% Aluminiumlactat und Milchsäure (bitte ergänzen-> siehe S. 18 der Präsentation für Dresden) hergestellt. Der pH-Wert des Mittels betrug 4,5.
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Die Haarsträhnen wurden bei Raumtemperatur 15 Minuten lang in das Mittel eingetaucht. Danach wurde das Haar 20 Sekunden lang mit warmem Leitungswasser gespült und schließlich 15 Minuten lang getrocknet.
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Messung
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Alle Haarsträhnen wurden in Schnipsel von ~ 1 mm Länge geschnitten. 12 Aliquots pro Mittel und Referenz wurden in DSC-Pfannen gegeben. Nach dem Hinzufügen von 50 ml deionisiertem Wasser wurde jede Pfanne versiegelt. Die Messung wurde in einem Temperaturbereich von 100-200° C mit einer Heizrate von 10 Kelvin pro min durchgeführt. Die Denaturierungstemperatur (= Spitzentemperatur) wurde bestimmt.
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Ergebnisse
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Tabelle 2. Versuche mit Lanthanchlorid
Haarsträhne | Denaturierungstemperatur [°C] |
unbehandelt | 152,1 |
ultrablondiert | 146,0 |
Ultrablondiert + M1 | 150,2 |
Tabelle 3: Versuche mit Aluminiumlactat
Haarsträhne | Denaturierungstemperatur [°C] |
unbehandelt | 156,0 |
ultrablondiert | 149,3 |
Ultrablondiert + M2 | 152,3 |
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Schwellen in Wasser
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Tabelle 4: Schwellen in Wasser
Haarsträhne | [%] |
unbehandelt | 11 |
Ultrablondiert (4x) | 19,5 |
Ultrablondiert (4x) + Al3+ | 16 |
Ultrablondiert (4x) + La3+ | 13 |
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Die Behandlung von vier Mal ultrablondierten Haarsträhnen (siehe oben) mit Aluminiumkationen oder Lanthankationen führt zu einer deutlichen Reduzierung des Anschwellens der Haarsträhnen in Wasser.
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Reißfestigkeit
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Materialien
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Haarproben: Kerling International (Backnang, Deutschland), Europäisches Naturhaar 7/0 Mischung 138; einzelnes Haar
Gerät: Universal-Dimensions-Meßgerät UDM 5000A, (Zimmer GmbH, Darmstadt, Deutschland) Stress-Strain-System MTT 680 mit Steuergerät UV 1000 (Dia-Stron AG, UK)
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Conditioner:
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Conditioner 1: Standard-Conditioner mit pH = 4,5
Conditioner 2: Standard-Conditioner mit pH = 4,5 + 1 Gew-% einer 30%igen Aluminiumlactat- Lösung.
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Messung der Haardicke
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Zu Beginn des Tests wurde die mittlere Querschnittsfläche jedes einzelnen Haares bei einer Temperatur von 22° C und einer relativen Feuchtigkeit von 50% bestimmt. Die so erhaltenen Daten wurden für die Zugfestigkeitberechnung vor und nach der Produktanwendung verwendet.
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Bleichen und Produktanwendung
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Die einzelnen nassen Haarfasern wurden mit Blond Me Lift9+, Mischungsverhältnis 1 : 2 (Bleichpulver : Entwickler mit 9% H2O2) bei 32° C (Auftragungszeit 45 Minuten) gebleicht.
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Die Fasern wurden 120 Sekunden lang mit Leitungswasser gespült.
Danach wurden die Haarfasern in dem zu untersuchenden Conditioner eingeweicht. Die Anwendungszeit betrug 20 Minuten. Dann wurden die Haarfasern mit Leitungswasser für 60 Sekunden gespült und schließlich für 60 Minuten getrocknet.
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Das gesamte Verfahren (Bleichen und Auftragen des Conditioners) wurde zweimal durchgeführt.
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Die behandelten Haarfasem wurden für mindestens 48 Stunden gelagert.
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4.4. Bestimmung des Bruchstress und Bruchverlängerung nach der Anwendung der Produkte Die Haarfasern wurden mindestens 1 Stunde in Wasser eingeweicht. Danach wurden sie mit einer konstanten Geschwindigkeit von 10 mm / min bis zum Bruchpunkt gestreckt. Anschließend wurden die Bruchverlängerung (Verlängerung bis zum Bruchpunkt) und die Bruchstress (Stress am Bruchpunkt) berechnet.
Tabelle 5: Bruchverlängerung
Haarfaser | Bruchverlängerung [%] |
unbehandelt | 51,1 |
Ultrablondiert (2x) + C1 | 60,0 |
Ultrablondiert (2x) + C2 | 63,9 |
Tabelle 6: Bruchstress (Zugfestigkeit)
Haarfaser | Bruchstress [TPa] |
unbehandelt | 2,57E-04 |
Ultrablondiert (2x) + C1 | 1,51 E-04 |
Ultrablondiert (2x) + C2 | 1,75E-04 |