DE102017215028A1

DE102017215028A1 - Verfahren zum Herstellen eines mindestens zwei Komponenten, wie Bauteile und/oder Baugruppen, umfassenden Produkts, Bearbeitungsanlage und Produkt

Info

Publication number: DE102017215028A1
Application number: DE102017215028.9A
Authority: DE
Inventors: Franz Korber; Carsten Lankenau; Tobias Becker; Christian Strauss
Original assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Current assignee: Bayerische Motoren Werke AG
Priority date: 2017-08-29
Filing date: 2017-08-29
Publication date: 2019-02-28
Also published as: WO2019042711A1; US20200198144A1; US11364634B2; CN110719829B; CN110719829A

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines mindestens zwei Komponenten, wie Bauteile und/oder Baugruppen, umfassenden Produkts (2), wie Kraftfahrzeug oder Baugruppe eines Kraftfahrzeugs, mit den Schritten:a. Vermessen einer IST-Geometrie einer ersten Komponente (4) sowie einer IST-Position mindestens eines an der ersten Komponente (4) angeordneten ersten Festlegemittels (6) und/oder vermessen einer IST-Geometrie einer mit der ersten Komponente (4) zu fügenden zweiten Komponente (8);b. Abgleichen der IST-Geometrie der ersten Komponente (4) und der IST-Position des mindestens einen ersten Festlegemittels (6) auf der ersten Komponente (4) mit einer in einer Steuereinheit (20) hinterlegten SOLL-Geometrie der ersten Komponente (4), bzw. einer SOLL-Position des ersten Festlegemittels (6) und/oder abgleichen der IST-Geometrie der zweiten Komponente (8) mit einer in einer Steuereinheit (20) hinterlegten SOLL-Geometrie der zweiten Komponente (8).c. Ermitteln einer Abweichung oder Übereinstimmung der IST-Geometrie zur SOLL-Geometrie der ersten Komponente (4) bzw. der IST-Position zur SOLL-Position des ersten Festlegemittels (6) und/oder Ermitteln einer Abweichung oder Übereinstimmung der IST-Geometrie zur SOLL-Geometrie der zweiten Komponente (8);d. Berechnen einer SOLL-Position mindestens eines an der zweiten Komponente (8) anzuordnenden zweiten Festlegemittels (10) durch die Steuereinheit (20) zumindest in Abhängigkeit der Abweichung oder Übereinstimmung der IST-Geometrie zur SOLL-Geometrie der ersten Komponente (4), der IST-Position zur SOLL-Position des ersten Festlegemittels (6) und der IST-Geometrie zur SOLL-Geometrie der zweiten Komponente (8);e. Anordnen des mindestens einen zweiten Festlegemittels (10) an der SOLL-Position an oder auf der zweiten Komponente (8).

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen eines mindestens zwei Komponenten, wie Bauteile und/oder Baugruppen, umfassenden Produkts, eine Bearbeitungsanlage die durch ein derartiges Verfahren betreibbar oder betrieben ist und ein Produkt, das durch ein derartiges Verfahren oder durch eine derartige Bearbeitungsanlage hergestellt ist.
Verfahren zum Herstellen eines mindestens zwei Komponenten, wie Bauteile und/oder Baugruppen, umfassenden Produkts, sind bekannt. Hierbei werden die einzelnen Komponenten als Fügepartner bereitgestellt. Aufgrund ihrer natürlichen Fertigungstoleranzen kann es nie ganz vermieden werden, dass die beiden zu fügenden Komponenten (Fügepartner) in ihrer Ausrichtung und Lage zueinander nicht ohne Korrekturen miteinander gefügt werden können. Dazu ist es bekannt, die einzelnen Komponenten in Spannwerkzeuge einzuspannen und an den geometriegebenden Spannbaugruppen Maßverstellungen vorzunehmen, was sich als aufwändig erweist.
Bei den bekannten Verfahren ist es aufgrund der natürlichen Fertigungstoleranzen aufwändig, eine End-Toleranz des fertigen Produkts, das aus einer Vielzahl von Komponenten aufgebaut sein kann, sicherzustellen.
Eine Aufgabe eines Ausführungsbeispiels der Erfindung ist, ein Verfahren bereitzustellen, bei dem ein Kompensieren von Fertigungstoleranzen einzelnen Komponenten erleichtert ist.
Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Verfahren zum Herstellen eines mindestens zwei Komponenten, wie Bauteile und/oder Baugruppen, umfassenden Produkts, wie Kraftfahrzeug oder Baugruppe eines Kraftfahrzeugs, mit den Schritten:

a. Vermessen einer IST-Geometrie einer ersten Komponente sowie einer IST-Position mindestens eines an der ersten Komponente angeordneten ersten Festlegemittels und/oder vermessen einer IST-Geometrie einer mit der ersten Komponente zu fügenden zweiten Komponente;
b. Abgleichen der IST-Geometrie der ersten Komponente und der IST- Position des mindestens einen ersten Festlegemittels auf der ersten Komponente mit einer in einer Steuereinheit hinterlegten SOLL-Geometrie der ersten Komponente bzw. einer SOLL-Position des ersten Festlegemittels und/oder abgleichen der IST-Geometrie der zweiten Komponente mit einer in einer Steuereinheit hinterlegten SOLL-Geometrie der zweiten Komponente
c. Ermitteln einer Abweichung oder Übereinstimmung der IST-Geometrie zur SOLL-Geometrie der ersten Komponente bzw. der IST-Position zur SOLL-Position des ersten Festlegemittels und/oder Ermitteln einer Abweichung oder Übereinstimmung der IST-Geometrie zur SOLL-Geometrie der zweiten Komponente;
d. Berechnen einer SOLL-Position mindestens eines an der zweiten Komponente anzuordnenden zweiten Festlegemittels durch die Steuereinheit zumindest in Abhängigkeit der Abweichung oder Übereinstimmung der IST-Geometrie zur SOLL-Geometrie der ersten Komponente, der IST-Position zur SOLL-Position des ersten Festlegemittels und der IST-Geometrie zur SOLL-Geometrie der zweiten Komponente;
e. Anordnen des mindestens einen zweiten Festlegemittels an der SOLL-Position an oder auf der zweiten Komponente.

Bei der ersten Komponente und bei der zweiten Komponente kann es sich um Bauteile oder um Baugruppen des Produkts handeln. Bei dem Produkt kann es sich um ein Kraftfahrzeug oder um eine Baugruppe des Kraftfahrzeugs handeln.
Durch das Verfahren ist es ermöglicht, Fertigungstoleranzen der einzelnen Komponenten, insbesondere der ersten Komponente und der zweiten Komponente durch Berechnen der SOLL-Position des zweiten Festlegemittels an der zweiten Komponente auszugleichen. Die SOLL-Position entspricht hierdurch einer korrigierten Position, an der das zweite Festlegemittel festlegbar ist, und erfüllt eine Korrekturfunktion.
Dadurch, dass das zweite Festlegemittel an der SOLL-Position der zweiten Komponente festlegbar ist, wobei die SOLL-Position anhand der Abweichungen oder Übereinstimmungen der IST-Geometrien zu den SOLL-Geometrien und den IST-Positionen zu den SOLL-Positionen berechnet ist, sind die erste Komponente und die zweite Komponente spannwerkzeugfrei miteinander fügbar. Dieses ermöglicht eine so genannte Best-Fit Ausgestaltung in Bezug auf das Produkt.
Bei dem ersten Festlegemittel kann es sich beispielsweise um ein Festlegemittel handeln, das einen weiblichen Part übernimmt. Solchenfalls kann das zweite Festlegemittel als männlicher Part ausgebildet sein. Erstes Festlegemittel und zweites Festlegemittel stellen ein so genanntes bauteilintegriertes Merkmal (BIGM) dar.
Bei einer Ausführungsform des Verfahrens erweist es sich als vorteilhaft, wenn es folgende weitere Schritte umfasst:

a. Anordnen der ersten Komponente und/oder der zweiten Komponente auf einem Bearbeitungsplatz einer Bearbeitungsanlage;
b. Ggf. Anordnen des mindestens einen ersten Festlegemittels an oder auf der ersten Komponente; und
c. Fügen der ersten Komponente mit der zweiten Komponente durch Anordnen des mindestens einen ersten Festlegemittels an dem mindestens einen zweiten Festlegemittel.

Grundsätzlich ist es denkbar, dass die ersten Festlegemittel bereits an der ersten Komponente gefügt sind. Hierdurch bedingt ist der Schritt b nur gegebenenfalls durchführbar.
Bei dem Schritt c, bei dem die erste Komponente mit der zweiten Komponente durch Anordnen des mindestens einen ersten Festlegemittels an dem mindestens einen zweiten Festlegemittel gefügt wird, können das erste Festlegemittel und das zweite Festlegemittel miteinander verclipst werden.
Bei dem Festlegen des ersten Festlegemittels an dem zweiten Festlegemittel kann es sich um ein Vorfügen handeln. Solchenfalls ist es denkbar, dass ein weiterer Verfahrensschritt zum finalen Festlegen der ersten Komponente an der zweiten Komponente durch weitere Fügeverfahrensschritte, beispielsweise Verschrauben, Nieten, Verkleben, Löten und/oder Verschweißen, vorgesehen ist.
Wenn das Produkt mehr Komponenten, als die erste Komponente und die zweite Komponente umfasst, erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Berechnen der SOLL-Position des mindestens einen zweiten Festlegemittels an der zweiten Komponente durch die Steuereinheit zumindest in Abhängigkeit der Abweichung oder Übereinstimmung der IST-Geometrie zur SOLL-Geometrie mindestens einer weiteren Komponente und/oder der Abweichung oder Übereinstimmung der IST-POSITION zur SOLL-Position mindestens eines weiteren Festlegemittels umfasst, die gemeinsam mit der ersten Komponente und der zweiten Komponente das Produkt bilden.
Solchenfalls kann die SOLL-Position des mindestens einen zweiten Festlegemittels an der zweiten Komponente unter Berücksichtigung des späteren Endprodukts optimiert werden.
Darüber hinaus erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Anordnen des mindestens einen ersten Festlegemittels an der ersten Komponente, das Anordnen des mindestens einen zweiten Festlegemittels an der zweiten Komponente und/oder das Fügen der ersten Komponente mit der zweiten Komponente durch mindestens einen ersten Manipulator, wie Mensch oder Roboter, insbesondere der Bearbeitungsanlage, erfolgt.
Wenn der erste Manipulator beispielsweise einen Roboter umfasst, kann dieser mehrachsig ausgebildet sein oder eine eine entsprechende Anzahl an Freiheitsgraden umfassende Kinematik aufweisen.
Um die Genauigkeit der IST-Position des zweiten Festlegemittels nach dem Anordnen durch den ersten Manipulator an der zweiten Komponente zu erhöhen, erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Verfahren ein Erfassen der IST-Geometrie des ersten Manipulators und der IST-Position des Ersten Manipulators an der ersten und/oder zweiten Komponente, insbesondere der IST-Position des ersten Manipulators beim Anordnen des mindestens einen ersten Festlegemittels an der ersten Komponente und/oder beim Anordnen des mindestens einen zweiten Festlegemittels an der zweiten Komponente umfasst.
Der Manipulator kann beispielsweise auf einer Verfahrachse bewegbar sein. Durch den Manipulator kann darüber hinaus ein Fügewerkzeug greifbar und bedienbar sein.
Bei einer Weiterbildung der letztgenannten Ausführungsform des Verfahrens erweist es sich als vorteilhaft, wenn das Verfahren ein Ansteuern zumindest des ersten Manipulators zum Erreichen der SOLL-Position des zweiten Festlegemittels durch die Steuereinheit zumindest in Abhängigkeit der IST-Geometrie des ersten Manipulators und/oder der IST-Position des ersten Manipulators an der ersten und/oder zweiten Komponente umfasst.
Solchenfalls ist der erste Manipulator messgeführt ansteuerbar.
Es erweist sich als vorteilhaft, wenn das Vermessen der IST-Geometrie der ersten Komponente, das Vermessen der IST-Position der ersten Festlegemittel an der ersten Komponente, das Vermessen der IST-Geometrie der zweiten Komponente und/oder das Vermessen der IST-Position des ersten Manipulator beim Anordnen des mindestens einen ersten Festlegemittels an der ersten Komponente und/oder beim Anordnen des mindestens einen zweiten Festlegemitteln an der zweiten Komponente durch eine ortsfeste Messeinrichtung und/oder eine an einem zweiten Manipulator oder dem die Festlegemittel an den Komponenten anordnenden ersten Manipulator angeordnete Messeinrichtung umfasst.
Wenn die Messeinrichtung ortsfest angeordnet ist, lässt sich das Messen einfach und zeiteffizient durchführen. Wenn die Messeinrichtung an einem zweiten Manipulator festgelegt ist, ist die Einsetzbarkeit der Messeinrichtung erweitert.
Letzterenfalls können Kalibrierungsverfahrensschritte vorgesehen sein, wenn die Messeinrichtung an einem zweiten Manipulator festgelegt ist.
Durch das Vorsehen der Messeinrichtung ist ein Messen der Bauteilgeometrie der ersten Komponenten und/oder der zweiten Komponente sowie des ersten Festlegemittels und/oder des zweiten Festlegemittels und deren Position an der ersten Komponente bzw. der zweiten Komponente ermöglicht. Ferner kann eine Korrektur des ersten Manipulators zu den Festlegemitteln erfolgen. Die Messeinrichtung kann beispielsweise ein Kamerasystem umfassen, bei der ein Tracker beispielsweise fest installiert ist. Hierdurch ist ein so genanntes aktives Robotertracking ermöglicht.
Ferner kann die Messeinrichtung einen Photogrammetrie-Balken mit mindestens drei Kameras umfassen, durch das mehrere am Manipulator festlegbare Werkzeuge und Bauteile, wie Komponenten oder Festlegemittel, erfassbar sind.
Schließlich erweist es sich bei einer Ausführungsform des Verfahrens als vorteilhaft, wenn das Verfahren den Schritt eines Vermessens des Produkts durch die Messeinrichtung umfasst. Hierdurch ist nach dem Fügen der einzelnen Komponenten des Produkts ein Überprüfen der Fertigungstoleranzen und Genauigkeiten ermöglicht.
Darüber hinaus wird die Aufgabe gelöst durch eine Bearbeitungsanlage zum Ausführen eines Verfahrens mit mindestens einem der zuvor genannten Merkmale mit mindestens einem Bearbeitungsplatz an dem oder auf dem mindestens eine erste Komponente und/oder eine zweite Komponente anordenbar oder angeordnet ist, mit mindestens einem ersten Manipulator zum Handhaben und/oder Bearbeiten der ersten Komponente und/oder zweiten Komponente und zum Anordnen erster Festlegemittel an der ersten Komponente und/oder zweiter Festlegemittel an der zweiten Komponenten, mit mindestens einer Messeinrichtung zum Vermessen der ersten Komponente, der zweiten Komponente, der ersten Festlegemittel und/oder der zweiten Festlegemittel und mit mindestens einer Steuereinheit zum messgeführten ansteuern des mindestens einen ersten Manipulators.
Durch den Drehtisch kann zusätzlich zu den sechs Achsen des Roboters eine siebte Achse realisiert sein.
Schließlich wird die Aufgabe gelöst durch ein Produkt mit mindestens einer ersten Komponente und mit einer an der ersten Komponente gefügten zweiten Komponente, das durch ein Verfahren mit mindestens einem der zuvor genannten Merkmalen hergestellt ist und/oder das in oder an einer Bearbeitungsanlage mit mindestens einem der zuvor genannten Merkmale gefertigt ist.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten Patentansprüchen, aus der zeichnerischen Darstellung und nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens.
In der Zeichnung zeigt:

1 Eine schematische isometrische Darstellung einzelner Komponenten und Fügestadien des Produkts;
2 Eine Draufsicht auf eine Bearbeitungsanlage;
3 Ein schematisches Ablaufdiagramm eines Verfahrens.

1 zeigt eine Ausführungsform eines insgesamt mit dem Bezugszeichen 2 versehenen Produkts, das durch ein Verfahren gemäß 3 hergestellt ist.
Bei dem in 1 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst das Produkt 2 zwei erste Komponenten 4, an denen erste Festlegemittel 6 festgelegt sind. Darüber hinaus zeigt das Ausführungsbeispiel des Produkts 2 gemäß 1 zwei zweite Komponenten 8, an denen jeweils zwei zweite Festlegemittel 10 festgelegt sind. Die ersten Festlegemittel 6 sind als weiblicher Part ausgebildet und die zweiten Festlegemittel 10 als männlicher Part.
2 zeigt eine Draufsicht auf eine insgesamt mit dem Bezugszeichen 12 versehene Bearbeitungsanlage, an der ein Produkt 2 gemäß 1 herstellbar ist und ein Verfahren gemäß 3 durchführbar ist. Bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel der Bearbeitungsanlage 12, umfasst diese einen ersten Manipulator 14, durch den die erste Komponente 4, die zweite Komponente 8, die ersten Festlegemittel 6 sowie die zweiten Festlegemittel 10 handhabbar sind. Diese sind bei der Bearbeitungsanlage 12 an einem Bearbeitungsplatz 16 ablegbar.
Darüber hinaus umfasst die Bearbeitungsanlage 12 eine Messeinrichtung 18, die bei dem in 2 gezeigten Ausführungsbeispiel stationär angeordnet ist und mit der die ersten Komponenten 4, die zweiten Komponenten 8, die ersten Festlegemittel 6, die zweiten Festlegemittel 10 sowie der erste Manipulator 14 messbar sind. Darüber hinaus umfasst die Bearbeitungsanlage 12 eine Steuereinheit 20, durch die das Verfahren überwachbar ist und durch die insbesondere der erste Manipulator 14 ansteuerbar ist.
Bei dem in der 2 gezeigten Ausführungsbeispiel umfasst der erste Manipulator 14 einen 6-achsigen Roboter, der linear geführt bewegbar ist. Der Bearbeitungsplatz 16 umfasst einen Drehtisch, der um eine Achse aus der Tischebene heraus drehbar ist und hierdurch eine siebte Achse begründet.
Anhand der 3 wird das erfindungsgemäße Verfahren unter Zusammenschau der 1 und 2 beschrieben:
In einem ersten Schritt 100 wird die erste Komponente 4 und/oder die zweite Komponente 8 auf dem Bearbeitungsplatz 16 der Bearbeitungsanlage 12 angeordnet.
In einem anschließenden optionalen Schritt 101 werden die ersten Festlegemittel 6 durch den Manipulator 14 an der ersten Komponente 4 festgelegt. Es ist jedoch auch denkbar, dass die ersten Komponenten 4 bereits im Schritt 100 mit an den ersten Komponenten 4 festgelegten Festlegemitteln 6 angeordnet wird.
In einem nachfolgenden Schritt 102 wird die IST-Geometrie der ersten Komponente 4 sowie die IST-Position der an der ersten Komponente 4 angeordneten ersten Festlegemittel 6 gemessen. Darüber hinaus wird auch die IST-Geometrie der zweiten Komponente 8 durch die Messeinrichtung 18 gemessen.
In einem anschließenden Verfahrensschritt 103 erfolgt ein Abgleichen der IST-Geometrie der ersten Komponente 4 und der IST-Position des mindestens einen ersten Festlegemittels 6 mit einer in der Steuereinheit 20 hinterlegten SOLL-Geometrie der ersten Komponente 4, bzw. der SOLL-Position des mindestens einen ersten Festlegemittels 6 sowie ein Abgleichen der IST-Geometrie der zweiten Komponente 8 mit einer in der Steuereinheit 20 hinterlegten SOLL-Geometrie der zweiten Komponente 8.
In einem Schritt 104 wird eine Abweichung oder Übereinstimmung der IST-Geometrie zur SOLL-Geometrie der ersten Komponente 4, bzw. der IST-Position zur SOLL-Position des mindestens einen ersten Festlegemittels 6 sowie eine Abweichung oder Übereinstimmung der IST-Geometrie zur SOLL-Geometrie der zweiten Komponente 8 ermittelt.
Aus diesen Abweichungen und Übereinstimmungen wird in einem anschließenden Schritt 105 eine SOLL-Position des mindestens einen zweiten Festlegemittels an der zweiten Komponente 8 berechnet.
Hierdurch wird in einem anschließenden Schritt 106 der erste Manipulator 14 durch die Steuereinheit 20 derart angesteuert, dass er das mindestens eine zweite Festlegemittel 10 an der im Schritt 105 berechneten SOLL-Position an oder auf der zweiten Komponente 8 anordnet. Hierbei kann der erste Manipulator 14 durch die Steuereinheit 20 in Zusammenwirken mit der Messeinrichtung 18 angesteuert werden. Solchenfalls erfasst die Messeinrichtung 18 die IST-Geometrie des ersten Manipulators 14 sowie die IST-Position des ersten Manipulators 14 an der ersten Komponente 4 und/oder an der zweiten Komponente 8.
Nach dem Anordnen der zweiten Festlegemittel 10 an der SOLL-Position können in einem anschließenden Schritt 107 die erste Komponente 4 mit der zweiten Komponente 8 gefügt werden.
Die in der vorstehenden Beschreibung, in den Ansprüchen sowie in der Zeichnung offenbarten Merkmale der Erfindung, können sowohl einzeln, als auch in jeder beliebigen Kombination in der Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.
Bezugszeichenliste

2: Produkt
4: erste Komponente
6: erstes Festlegemittel
8: zweite Komponente
10: zweites Festlegemittel
12: Bearbeitungsanlage
14: erster Manipulator
16: Bearbeitungsplatz
18: Messeinrichtung
20: Steuereinheit
100- 107: Verfahrensschritte

Claims

Verfahren zum Herstellen eines mindestens zwei Komponenten, wie Bauteile und/oder Baugruppen, umfassenden Produkts (2), wie Kraftfahrzeug oder Baugruppe eines Kraftfahrzeugs, mit den Schritten: a. Vermessen einer IST-Geometrie einer ersten Komponente (4) sowie einer IST-Position mindestens eines an der ersten Komponente (4) angeordneten ersten Festlegemittels (6) und/oder vermessen einer IST-Geometrie einer mit der ersten Komponente (4) zu fügenden zweiten Komponente (8); b. Abgleichen der IST-Geometrie der ersten Komponente (4) und der IST-Position des mindestens einen ersten Festlegemittels (6) auf der ersten Komponente (4) mit einer in einer Steuereinheit (20) hinterlegten SOLL-Geometrie der ersten Komponente (4), bzw. einer SOLL-Position des ersten Festlegemittels (6) und/oder abgleichen der IST-Geometrie der zweiten Komponente (8) mit einer in einer Steuereinheit (20) hinterlegten SOLL-Geometrie der zweiten Komponente (8). c. Ermitteln einer Abweichung oder Übereinstimmung der IST-Geometrie zur SOLL-Geometrie der ersten Komponente (4) bzw. der IST-Position zur SOLL-Position des ersten Festlegemittels (6) und/oder Ermitteln einer Abweichung oder Übereinstimmung der IST-Geometrie zur SOLL-Geometrie der zweiten Komponente (8); d. Berechnen einer SOLL-Position mindestens eines an der zweiten Komponente (8) anzuordnenden zweiten Festlegemittels (10) durch die Steuereinheit (20) zumindest in Abhängigkeit der Abweichung oder Übereinstimmung der IST-Geometrie zur SOLL-Geometrie der ersten Komponente (4), der IST-Position zur SOLL-Position des ersten Festlegemittels (6) und der IST-Geometrie zur SOLL-Geometrie der zweiten Komponente (8); e. Anordnen des mindestens einen zweiten Festlegemittels (10) an der SOLL-Position an oder auf der zweiten Komponente (8).
Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch die Schritte: a. Anordnen der ersten Komponente (4) und/oder der zweiten Komponente (8) auf einem Bearbeitungsplatz (16) einer Bearbeitungsanlage (12); b. Ggf. Anordnen des mindestens einen ersten Festlegemittels (6) an oder auf der ersten Komponente (4); und c. Fügen der ersten Komponente (4) mit der zweiten Komponente (8) durch Anordnen des mindestens einen ersten Festlegemittels (6) an dem mindestens einen zweiten Festlegemittel (10).
Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Berechnen der SOLL-Position des mindestens einen zweiten Festlegemittels (10) an der zweiten Komponente (8) durch die Steuereinheit (20) zumindest in Abhängigkeit der Abweichung oder Übereinstimmung der IST-Geometrie zur SOLL-Geometrie mindestens einer weiteren Komponenten und/oder der Abweichung oder Übereinstimmung der IST-POSITION zur SOLL-Position mindestens eines weiteren Festlegemittels umfasst, die gemeinsam mit der ersten Komponente (4) und der zweiter Komponente (8) das Produkt bilden.
Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Anordnen des mindestens einen ersten Festlegemittels (6) an der ersten Komponente (4), das Anordnen des mindestens einen zweiten Festlegemittels (10) an der zweiten Komponente (8) und/oder das Fügen der ersten Komponente (4) mit der zweiten Komponente (8) durch mindestens einen ersten Manipulator (14), wie Mensch oder Roboter, insbesondere der Bearbeitungsanlage (12), erfolgt.
Verfahren nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch Erfassen der IST-Geometrie des ersten Manipulators (14) und der IST-Position des ersten Manipulators (14) an der ersten und/oder zweiten Komponente (8), insbesondere der IST-Position des ersten Manipulators (14) beim Anordnen des mindestens einen ersten Festlegemittels (6) an der ersten Komponente (4) und/oder beim Anordnen des mindestens einen zweiten Festlegemittels (10) an der zweiten Komponente (8).
Verfahren nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch Ansteuern zumindest des ersten Manipulators (14) zum Erreichen der SOLL-Position des zweiten Festlegemittels (10) durch die Steuereinheit (20) zumindest in Abhängigkeit der IST-Geometrie des ersten Manipulators (14) und/oder der IST-Position des ersten Manipulators (14) an der ersten und/oder zweiten Komponente (8).
Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Vermessen der IST-Geometrie der ersten Komponente (4), das Vermessen der IST-Position der ersten Festlegemittel (6) an der ersten Komponente (4), das Vermessen der IST-Geometrie der zweiten Komponente (8) und/oder das Vermessen der IST-Position des ersten Manipulators (14) beim Anordnen des mindestens einen ersten Festlegemittels (6) an der ersten Komponente (4) und/oder beim Anordnen des mindestens einen zweiten Festlegemittel (10) an der zweiten Komponente (8) durch eine ortsfeste Messeinrichtung (18) und/oder eine an einem zweiten Manipulator oder dem die Festlegemittel (6, 10) an den Komponenten (4, 8) anordnenden ersten Manipulator (14) angeordnete Messeinrichtung (18) umfasst.
Verfahren nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch Vermessen des Produkts (2) durch die Messeinrichtung (18).
Bearbeitungsanlage (12) zum Ausführen eines Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 mit mindestens einem Bearbeitungsplatz (16) an dem oder auf dem mindestens eine erste Komponente (4) und/oder eine zweite Komponente (8) anordenbar oder angeordnet ist, mit mindestens einem ersten Manipulator (14) zum Handhaben und/oder Bearbeiten der ersten Komponente (4) und/oder zweiten Komponente (8) und zum Anordnen erster Festlegemittel (6) an der ersten Komponente (4) und/oder zweiter Festlegemittel (10) an der zweiten Komponente (8), mit mindestens einer Messeinrichtung (18) zum Vermessen der ersten Komponente (4), der zweiten Komponente (8), der ersten Festlegemittel (6) und/oder der zweiten Festlegemittel (10) und mit mindestens einer Steuereinheit (20) zum messgeführten Ansteuern des mindestens einen ersten Manipulators (14).
Produkt (2) mit mindestens einer ersten Komponente (4) und mit einer an der ersten Komponente (4) gefügten zweiten Komponente (8), das durch ein Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8 hergestellt ist und/oder das in oder an einer Bearbeitungsanlage (12) nach Anspruch 9 gefertigt ist.