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Die Erfindung betrifft die Analyse eines Wäschestücks. Insbesondere betrifft die Erfindung die Bestimmung einer Pflegeinformation für das Wäschestück.
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Für die Pflege eines Wäschestücks, beispielsweise eines Hemds oder einer Hose, sind verschiedene Hausgeräte verbreitet, beispielsweise eine Waschmaschine, ein Wäschetrockner oder ein Bügeleisen. Um die Hausgeräte so verwenden zu können, dass das Wäschestück optimal gepflegt wird und die Gefahr einer Beschädigung minimiert ist, können am Wäschestück Pflegeinformationen in Form von Textilpflegesymbolen angebracht sein. Es hat sich jedoch herausgestellt, dass solche Symbole nicht immer korrekt interpretiert werden oder nach einigem Gebrauch nicht mehr vorhanden sind, sodass das Wäschestück durch falsche Behandlung, beispielsweise zu heißes Waschen oder Bügeln, Schaden nehmen kann. Ein erwünschter Behandlungseffekt, etwa eine Reinigung, Trocknung oder Glättung, kann unvollständig erbracht werden.
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DE 198 55 503 B4 schlägt eine Wäschebehandlungsmaschine vor, die eine Einrichtung zum automatischen Erkennen von Textilien umfasst. Aufgrund einer bestimmten Stoffart einer Textilie wird ein Vorschlag für ein Wäschebehandlungsprogramm der Maschine bereitgestellt.
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EP 1 242 665 B2 betrifft eine weitere Wäschebehandlungsmaschine mit einer Vorrichtung zur Erkennung von Eigenschaften einer Textilie auf der Basis von infrarotem Licht.
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Die mittels der bekannten Technologien bereitstellbaren Pflegeinformationen können unvollständig oder nicht immer korrekt sein. Eine der Erfindung zu Grunde liegende Aufgabe besteht daher darin, eine verbesserte Technik zur Bestimmung einer Pflegeinformation für ein Wäschestück bereitzustellen. Die Erfindung löst diese Aufgabe mittels der Gegenstände der unabhängigen Ansprüche. Unteransprüche geben bevorzugte Ausführungsformen wieder.
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Ein erfindungsgemäßes Analysegerät für ein Wäschestück umfasst eine Lichtquelle; einen ersten Lichtsensor zur Abtastung von Licht im Infrarot-Bereich; einen zweiten Lichtsensor zur Abtastung von Licht im sichtbaren Bereich; und eine Verarbeitungseinrichtung, die dazu eingerichtet ist, auf der Basis von Sensorinformationen der beiden Lichtsensoren in Reaktion des Wäschestücks auf die Beleuchtung mittels der Lichtquelle eine Pflegeinformation für das Wäschestück bereitzustellen.
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Ein Vorteil des beschriebenen Analysegeräts liegt darin, dass die Bestimmung der Textilart sowohl auf der Basis der infraroten optischen Antwort als auch auf der Basis der Farbinformation bestimmt werden kann. Zur Bestimmung der Textilart kann ein chemometrisches Modell verwendet werden, das vorbestimmte Reaktionen bzw. Sensorinformationen auf eine Textil- oder Faserart abbilden kann. Dadurch kann eine verbesserte Klassifikation des Wäschestücks durchgeführt werden.
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Außerdem kann die Pflegeinformation zusätzlich auf der Basis der Farbe bereitgestellt werden, sodass das Wäschestück angepasster behandelt und gepflegt werden kann. Die Farbinformation kann auch eine Helligkeitsinformation umfassen, sodass helle von dunklen Wäschestücken unterschieden werden können, was insbesondere beim Waschen von Bedeutung sein kann.
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Die Pflege kann insbesondere eine Reinigung, eine Trocknung, eine Glättung oder eine sonstige Handhabung umfassen, die zum Zweck hat, das Wäschestück zu erhalten oder in einen Zustand zu bringen, in welchem das Wäschestück hergestellt oder in Umlauf gebracht wurde. Die Pflegeinformationen können auch Ausschlussinformationen umfassen, sodass beispielsweise verhindert werden kann, dass ein besonders helles und ein besonders dunkles Wäschestück gemeinsam gepflegt werden. Die Ausschlussinformationen können auf der Basis von zuvor abgetasteten bzw. klassifizierten Wäschestücken ausgegeben werden, wie unten mit Bezug auf ein Verfahren noch genauer erläutert wird.
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Die Verarbeitungseinrichtung kann dazu eingerichtet sein, auf der Basis der Sensorinformationen eine Textilart und eine Farbe des Wäschestücks zu bestimmen und die Pflegeinformation auf der Basis der Textilart und der Farbe bereitzustellen. Allgemein betrifft die Textilart das Material von Fasern, die das Wäschestück umfasst. Die Textilart kann beispielsweise Seide, Baumwolle, Daune, Polyester oder Wolle umfassen. Mischprodukte aus zwei oder mehr Textil- bzw. Faserarten können ebenfalls bestimmt werden. Die Farbe ist üblicherweise die vorherrschende, also flächenmäßig am weitesten am Textilstück verbreitete Farbe. Es kann auch diejenige Farbe bestimmt werden, deren Ausbluten oder Verwaschen mit höchster Priorität verhindert werden soll. Beispielsweise eine Sonderfarbe wie Gold oder Glitter oder eine Kontrastfarbe eines Schriftzugs können somit priorisiert behandelt werden. Die Farbe kann beispielsweise mittels eines RGB-Sensors bestimmt werden, der mehrere Einzelsensoren umfassen kann, die jeweils einer anderen Grundfarbe (insbesondere Rot, Grün und Blau) zugeordnet sind.
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Die Pflegeinformationen können insbesondere eine Programmwahl einer Wäschepflegemaschine betreffen. Ferner können die Pflegeinformationen auch eine Betriebseinstellung oder Parametrierung wie beispielsweise eine Temperatur oder eine Schleudergeschwindigkeit der Maschine betreffen. In noch einer Ausführungsform können die Pflegeinformationen auch die Zugabe oder Dosierung eines Hilfsstoffs wie eines Waschmittels, eines Weichspülers, eines Stärkemittels, eines Duft- oder Konservierungsstoffs, eines Knitterschutzes oder eines Farbverstärkers umfassen.
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In einer Ausführungsform werden die Pflegeinformationen an einen Benutzer ausgegeben, insbesondere optisch, beispielsweise mittels eines entsprechenden Anzeigeschirms, oder akustisch, beispielsweise mittels eines differenzierten Signaltons oder einer Sprachausgabe.
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In einer anderen Ausführungsform können die Pflegeinformationen der Wäschepflegemaschine bereitgestellt werden, die zur Behandlung des Wäschestücks bereitgestellt sein kann. Dazu kann das Analysegerät eine Schnittstelle zur Verbindung mit der Wäschepflegemaschine umfassen, wobei die Verarbeitungseinrichtung dazu eingerichtet ist, über die Schnittstelle auf der Basis der Pflegeinformation einen Behandlungsparameter für eine Behandlung des Wäschestücks an die Wäschepflegemaschine zu senden. Die Wäschepflegemaschine kann insbesondere ein Hausgerät wie eine Waschmaschine, einen Wäschetrockner, ein Bügeleisen oder eine Heißmangel umfassen. Die Pflegeinformationen können unmittelbar an die Wäschepflegemaschine übermittelt werden, insbesondere drahtlos, beispielsweise mittels Bluetooth-, WLAN- oder Zigbee-Technologie.
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Die Kommunikation kann auch über eine zentrale Stelle erfolgen. Die zentrale Stelle kann insbesondere als Server oder Dienst, optional abstrahiert in einer Cloud, realisiert sein. Die zentrale Stelle kann zur Verbindung mit der Wäschepflegemaschine authentifiziert sein, das heißt, die Wäschepflegemaschine kann dazu eingerichtet sein, bestimmte Einstellungen oder Anweisungen nur von bestimmten Quellen zuzulassen, welche die zentrale Einrichtung umfassen können. Die zentrale Stelle kann einen verbesserten Schutz gegen Fehlprogrammierung oder Falschsteuerung der Wäschepflegemaschine implementieren. Insbesondere können dort die vom Analysegerät empfangenen Informationen einer zusätzlichen Prüfung unterzogen werden. Die zentrale Stelle kann auch die Bestimmung der Pflegeinformationen auf der Basis von übermittelten Informationen, insbesondere den Sensorinformationen, teileweise oder ganz durchführen. Die Bestimmung der Pflegeinformation kann dadurch verbessert auf dem neuesten Stand gehalten werden, beispielsweise wenn sich im Rahmen von Versuchen zeigt, dass bei einem bestimmten Wäschestück ein anderes als ein bisher empfohlenes Programm einer Wäschepflegemaschine zu verbesserten Resultaten führen kann. Welche Wäschepflegemaschine zur Verfügung steht, kann an der zentralen Stelle hinterlegt sein. Die zentrale Stelle kann einen Speicher umfassen, in dem mehrere Programme für ein oder mehrere Wäschepflegemaschinen gespeichert sind. Aufgrund der empfangenen Behandlungsparameter kann die zentrale Stelle ein passendes oder gar optimales Programm für die detektierte Textilart und Farbe auswählen und diese an die Wäschepflegemaschine übertragen, wo es ausgeführt wird.
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Der erste Lichtsensor ist bevorzugt dazu eingerichtet, Lichtintensitäten in einem vorbestimmten Spektrum zu bestimmen. Dazu können insbesondere infrarote Lichtintensitäten in vorbestimmten Wellenlängenbereichen bestimmt werden. Je mehr solche Bereiche vorgesehen sind, desto genauer kann beispielsweise die Bestimmung der Textil- oder Faserart durchgeführt werden, sodass letztlich die bestimmten Pflegeinformationen besser an das Wäschestück angepasst sein können. In einer Ausführungsform erfolgt die Bestimmung über das Spektrum kontinuierlich, also ohne Unterscheidung von Bereichen. Ein bevorzugter Spektralbereich liegt zwischen 700 Nanometern und 2500 Nanometern, wobei der Spektralbereich zwischen 1500 Nanometern und 2500 Nanometern besonders vorteilhaft ist.
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Es können dedizierte Lichtquellen für den infraroten und den sichtbaren Bereich vorgesehen sein. Bevorzugt wird jedoch nur eine, breitbandig emittierende Lichtquelle verwendet, die dazu eingerichtet ist, gleichzeitig Licht im Infrarotbereich und im sichtbaren Bereich bereitzustellen. Dadurch kann die Handhabung des Analysegeräts vereinfacht sein, und zusätzlich können Produktionskosten eingespart werden. Die Lichtquelle kann beispielsweise eine Leuchtdiode, eine Gasentladungslampe, eine Glüh- oder Halogenbirne oder ein beliebiges anderes Leuchtmittel mit vorbestimmtem Emissionsspektrum umfassen.
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Der erste Lichtsensor kann mehrere Sensorelemente und den Sensorelementen zugeordnete Lichtfilter mit unterschiedlichen Filterfrequenzen umfassen. Lichtintensitäten in unterschiedlichen Bereichen, die von den Filterfrequenzen abhängig sind, können dadurch gleichzeitig bestimmt werden. Ein Filterelement kann beispielsweise einen linearen variablen Filter, ein Savart-FT-IR Spektrometer oder eine andere bekannte Einrichtung umfassen, die zur Filterung von Licht eingerichtet ist.
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Der erste Lichtsensor kann alternativ einen variablen Lichtfilter umfassen, dessen Filterfrequenz einstellbar ist. In diesem Fall kann der erste Lichtsensor mit nur einem oder wenigen Sensorelementen auskommen. Mehrere Wellenlängenbereiche des infraroten Spektrums können nacheinander abgetastet werden, wobei zwischen einzelnen Abtastungen der Lichtfilter auf einen anderen Wellenlängenbereich eingestellt werden kann. Das Filterelement ist bevorzugt als Bandpass ausgeführt.
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Das Analysegerät ist bevorzugt als mobiles Gerät, insbesondere als Handgerät ausgeführt. Dazu kann das Analysegerät einen lokalen Energiespeicher und ein eigenes Gehäuse zur Aufnahme seiner Komponenten umfassen. Das Handgerät kann leichter für die Bestimmung von Pflegeinformationen im Zusammenhang mit unterschiedlichen Hausgeräten zur Wäschepflege verwendet werden. Ein fest an einem Hausgerät montiertes oder mit ihm integriertes Analysegerät ist jedoch ebenfalls möglich.
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Das hierin beschriebene Analysegerät kann auch zur Bestimmung verwendet werden, ob das Wäschestück eine zugesicherte Eigenschaft aufweist oder nicht. Beispielsweise kann überprüft werden, ob bestimmte Pflegeinformationen mit einem angegebenen Material des Wäschestücks zusammenpassen oder nicht. In einer Verfeinerung kann durch das Analysegerät auch eine bestimmte Textil- oder Faserart bereitgestellt werden, die dann mit einer externen Angabe der Textilart verglichen werden kann. Stimmen beide Angaben nicht überein, so kann es sich bei dem Wäschestück um unzutreffend ausgezeichnete Ware oder eine illegale Kopie handeln.
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Ein erfindungsgemäßes Verfahren zur Bereitstellung einer Pflegeinformation für ein Wäschestück umfasst Schritte des Abtastens einer optischen Reaktion des Wäschestücks auf eine Beleuchtung, wobei die Reaktion in einem Infrarotbereich und in einem sichtbaren Bereich abgetastet wird, und des Bestimmens der Pflegeinformation auf der Basis der beobachteten optischen Reaktion in den beiden Bereichen. Das Verfahren kann insbesondere mittels des hierin beschriebenen Analysegeräts durchgeführt werden. Dazu kann das Analysegerät einen programmierbaren Mikrocomputer oder Mikrocontroller als Verarbeitungseinrichtung umfassen und das Verfahren kann in Form eines Computerprogrammprodukts vorliegen. Merkmale und Vorzüge des Analysegeräts können auch auf das Verfahren bezogen werden und umgekehrt.
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Die Pflegeinformation kann eine Zuordnung des Wäschestücks zu einer Gruppe von Wäschestücken erlauben, wobei Wäschestücke der Gruppe mittels einer Wäschepflegemaschine auf die gleiche Weise behandelt werden können. So können beispielsweise virtuelle Wäschekörbe gebildet werden, wobei ein Wäschekorb einer solchen Gruppe entspricht. Ein Benutzer kann eine Reihe von Wäschestücken untersuchen und jeweils einer der Gruppen zuordnen. Die Gruppierung erfolgt bevorzugt in Abhängigkeit einer Wäschepflegemaschine bzw. einer möglichen Parametrierung der Wäschepflegemaschine. Wäschestücke aus einem der virtuellen Wäschekörbe können dann gemeinsam mit der gleichen Parametrierung in der Wäschepflegemaschine bearbeitet werden. Für eine Waschmaschine können beispielsweise virtuelle Wäschekörbe für Feines, Dunkles, Buntwäsche und Kochwäsche gebildet werden. Optional können auch mehrere virtuelle Wäschekörbe gemeinsam bearbeitet werden, wenn sich zeigt, dass zu wenige Wäschestücke vorliegen, um eine wirtschaftliche Beladung der Maschine zu gewährleisten. Die Parametrierung der Maschine kann dann an die Mischbeladung angepasst werden.
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Die Pflegeinformation kann in einer Form bereitgestellt werden, die von einer Wäschepflegemaschine zur Parametrierung verwendet werden kann. Dazu kann die Pflegeinformation insbesondere an einen Maschinentyp oder ein Maschinenmodell angepasst sein. Die Parametrierung kann die Auswahl eines Programms und/oder die Angabe einer Variablen wie einer Temperatur, einer Schleudergeschwindigkeit oder einer Einweichzeit umfassen.
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In noch einer weiteren Ausführungsform kann auf der Basis der optischen Antworten auch die Art einer Verschmutzung bestimmt werden. Auf der Basis der bestimmten Art kann die Pflegeinformation bestimmt werden. Insbesondere eiweiß- oder fetthaltige Verschmutzungen können optisch verbessert analysiert werden. Die Pflegeinformation kann einen Hinweis auf die bestimmte Art umfassen. Ein Benutzer kann sich auf der Basis der bestimmten Verschmutzung selbst für oder gegen eine bestimmte Behandlung des Wäschestücks entscheiden. Außerdem kann der Benutzer Aufschluss darüber erhalten, wie es zu der Verschmutzung kommen konnte und Vorkehrungen treffen, um eine wiederholte Verschmutzung zu vermeiden. Die Pflegeinformation kann auch einen Hinweis auf eine empfohlene Behandlung umfassen, beispielsweise eine Vorbehandlung des Wäschestücks mit einem Spezialreiniger oder ein Einweichen. Ferner kann die Wäschepflegemaschine so eingestellt werden, dass die Verschmutzung möglichst effizient entfernt wird, möglichst ohne das Wäschestück zu gefährden.
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Auf der Basis der optischen Reaktion kann auch eine Restfeuchte des Wäschestücks bestimmt werden und die Pflegeinformation können auf der Basis der Restfeuchte bereitgestellt werden. Die Restfeuchte kann insbesondere beim Bügeln oder Mangeln die Wahl eines Programms oder Parameters beeinflussen.
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Die Erfindung wurde mit Bezug auf ein Analysegerät, ein Verfahren und ein Computerprogrammprodukt erläutert. Sofern nichts anderes angegeben ist, können die Merkmale und Vorteile einer Anspruchskategorie analog auf die anderen Anspruchskategorien angewendet werden.
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Die Erfindung wird nun unter Bezug auf die beiliegenden Figuren genauer beschrieben, in denen:
- 1 eine beispielhafte Ausführungsform eines Analysegeräts für ein Wäschestück; und
- 2 ein beispielhaftes Verfahren zum Bestimmen von Pflegeinformationen für ein Wäschestück
darstellt.
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1 zeigt ein System 100 mit einem Analysegerät 105 für ein Wäschestück 110. Das Analysegerät 105 ist dazu eingerichtet, das Wäschestück 110 optisch abzutasten und auf der Basis der Abtastung eine Pflegeinformation für das Wäschestück 110 bereitzustellen. Die Pflege kann insbesondere mittels einer Wäschepflegemaschine 115 durchgeführt werden, die beispielsweise eine Waschmaschine 120, einen Wäschetrockner 125 oder ein Bügeleisen 130 umfassen kann. Bevorzugt umfasst die Pflegeinformation die Wahl und/oder Parametrierung eines Programms der Wäschepflegemaschine 115, wenn das Wäschestück 110 mit ihr bearbeitet wird. Eine beispielhafte Pflegeinformation für die Waschmaschine 120 könnte etwa „Buntwäsche, Wassertemperatur 50°, Schleudern mit bis zu 1000 U/min, 40 ml Buntwaschmittel, Weichspüler“ oder einen Teil dieser Angaben umfassen. Die Pflegeinformation kann auch aufgrund zusätzlicher Parameter bestimmt werden, beispielsweise einer Verschmutzungsart, eines Verschmutzungsgrad und/oder einer Wasserhärte, falls die Maschine 115 Wasser verwendet.
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Das Analysegerät 105 ist bevorzugt als tragbares Gerät, insbesondere als Handgerät ausgeführt. Dazu umfasst das Analysegerät 105 bevorzugt ein Gehäuse 135 sowie eine lokale Energieversorgung 140, beispielsweise in Form einer Batterie oder eines elektrischen Akkumulators. In einer anderen Ausführungsform kann das Analysegerät 105 mit einer der Wäschepflegemaschinen 115 integriert ausgeführt sein, wobei das Gehäuse 135 und/oder die lokale Energieversortung 140 durch entsprechende Einrichtungen der Wäschepflegemaschine 115 ersetzt werden können.
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Das Analysegerät 105 umfasst wenigstens eine Lichtquelle 145, einen ersten Lichtsensor 150, der zur Abtastung von Licht im Infrarot-Bereich eingerichtet ist, einen zweiten Lichtsensor 155, der zur Abtastung von Licht im sichtbaren Bereich eingerichtet ist, sowie eine Verarbeitungseinrichtung 160. In einer anderen Ausführungsform können auch zwei dedizierte Lichtquellen 145 für die beiden Wellenlängenbereiche verwendet werden. Jeder Lichtsensor 150, 155 kann einen festen oder variablen Filter 165 zur Filterung von Licht nach seiner Wellenlänge und ein Sensorelement 170 umfassen. Die Verarbeitungseinrichtung 160 ist dazu eingerichtet, beispielsweise auf der Basis von Zuordnungsdaten, die in einem Datenspeicher 175 abgelegt sein können, bezüglich empfangener Sensorsignale der Lichtsensoren 150 und 155 eine Pflegeinformation für das Wäschestück 110 zu bestimmen und über eine lokale Ausgabevorrichtung 180 oder eine Schnittstelle 185 bereitzustellen. Die Schnittstelle 185 ist bevorzugt zur drahtlosen Kommunikation eingerichtet und kann zur direkten Verbindung mit einer der Wäschepflegemaschinen 115 verwendet werden. Dabei kann die Verbindung direkt oder über ein Datennetzwerk 190 erfolgen.
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In einer Ausführungsform ist das Analysegerät 105 dazu eingerichtet, mit einer zentralen Einrichtung 195 zu kommunizieren, die Informationen zur Bestimmung der Pflegeinformation beisteuern, überprüfen, korrigieren oder einen Teil der Bestimmung durchführen kann. Ferner kann die zentrale Einrichtung 195 eine übermittelte Pflegeinformation an eine der Wäschepflegemaschinen 115 weiterleiten.
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Die Abtastung des Wäschestücks 110 kann erfolgen, indem Licht der Lichtquelle 145 auf einen Abschnitt des Wäschestücks 110 gerichtet und reflektiertes oder transmittiertes (durchscheinendes) Licht mittels der Lichtsensoren 150, 155 abgetastet wird. Die Lichtquelle 145 ist bevorzugt dazu eingerichtet, Licht in einem Spektrum auszusenden, das einen infraroten und einen sichtbaren Bereich umfasst. Das Spektrum deckt bevorzugt den von den Lichtsensoren 150, 155 abtastbaren Bereich voll ab. Der erste Lichtsensor 150 ist zur Abtastung von Infrarotlicht, bevorzugt im Infrarotbereich von ca. 700 - 1500 nm und/oder 1500-2500 nm eingerichtet. Dabei können abgetastete Lichtintensitäten in mehreren vorbestimmten Wellenlängenbereichen bestimmt werden. Dazu können mehrere Sensorelemente 170 vorgesehen sein, denen jeweils ein fester Filter 165 vorgeschaltet ist, sodass nur Infrarotlicht eines vorbestimmten Wellenlängenbereichs auf jedes Sensorelement 170 treffen kann. In einer anderen Ausführungsform ist ein einstellbares Filter 165 vorgesehen, das nacheinander auf unterschiedliche Wellenlängenbereiche eingestellt werden kann, um mit einem oder mehreren Sensorelementen 170 entsprechend Intensitäten abzutasten.
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Der zweite Lichtsensor 155 kann im Wesentlichen nach den bezüglich des ersten Lichtsensors 150 beschriebenen Varianten aufgebaut werden. Bevorzugt umfasst der zweite Lichtsensor 155 drei Sensorelemente 170, die der Abtastung jeweils einer Grundfarbe des vom Wäschestück 110 reflektierten oder transmittierten Lichts eingerichtet ist. Ein Sensorsignal des zweiten Lichtsensors 155 betrifft bevorzugt eine Farbe oder Einfärbung des Wäschestücks 110 an der untersuchten Stelle. Dabei können ein Farbton, eine Farbintensität und/oder eine Helligkeit bewertet werden.
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Die Verarbeitungseinrichtung 105 ist dazu eingerichtet, auf der Basis der Sensorsignale der Lichtsensoren 150, 155 eine Pflegeinformation für das Wäschestück 110 zu bestimmen. Dazu können insbesondere eine Textilart (z. B. Baumwolle, Synthetik, Seide) und eine Farbe des Wäschestücks bestimmt werden. Die Farbinformation kann auch zur Bestimmung der Textilart verwendet werden. Außerdem kann die Farbe auch die Helligkeit des Kleidungsstücks 110 angeben.
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2 zeigt ein beispielhaftes Verfahren 200 zum Bestimmen von Pflegeinformationen für ein Wäschestück 110 der Art von 1. Das Verfahren 200 kann insbesondere mittels des Analysegeräts 100 von 1 durchgeführt werden.
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In einem Schritt 205 wird das Wäschestück 110 mit Licht, das von der Lichtquelle 145 ausgesandt wurde, beleuchtet. Eine optische Reaktion des Wäschestücks 110 auf die Beleuchtung kann in einem Schritt 210 mittels des ersten Lichtsensors 150 bezüglich eines vorbestimmten Infrarotbereichs und in einem Schritt 215 mittels des zweiten Lichtsensor 155 bezüglich eines sichtbaren Bereichs bestimmt werden. Die Bestimmungen können nacheinander, zeitlich überlappend oder gleichzeitig durchgeführt werden.
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In einem Schritt 220 erfolgt bevorzugt eine Bestimmung einer Textilart des Wäschestücks 110. Die Textilart kann insbesondere ein Material oder eine Materialkombination umfassen. Bevorzugt werden Materialien von Fasern bestimmt, die vom Wäschestück 110 umfasst sind, beispielsweise Synthetikfasern, Seidenfasern, Leinenfasern, Baumwollfasern oder Wollfasern. Für diese Bestimmung können Abtastergebnisse des Schritts 210 und optional auch des Schritts 215 verwendet werden. In einem Schritt 225 wird die Farbe des Wäschestücks 110 am abgetasteten Bereich auf der Basis von Sensorsignalen des zweiten Lichtsensors 155 bestimmt. Informationen des ersten Lichtsensors 150 sind hierzu üblicherweise nicht erforderlich.
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In einem Schritt 230 kann eine Wäschepflegemaschinen 115 bestimmt werden, das für die Behandlung des Wäschestücks 110 verwendet werden soll. Dabei können eine Art der Maschine (Waschmaschine, Trockner etc.) und ein Typ, eine Baureihe oder eine Ausführungsform berücksichtigt werden.
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In einem Schritt 235 werden eine oder mehrere Pflegeinformationen bestimmt, die zur Pflege des Wäschestücks 110 hilfreich sein können. In einer Ausführungsform ist die Pflegeinformation an eine Bedienperson gerichtet, wobei in einem Schritt 240 die bestimmte Textilart, die bestimmte Farbe oder eine Behandlungsempfehlung ausgegeben werden kann. Die Pflegeinformation kann auch eine Verschmutzung betreffen, beispielsweise die Zusammensetzung oder Größe eines insbesondere fett- oder eiweißhaltigen Flecks. Dabei kann auch ein Hinweis darauf bereitgestellt werden, welche Substanz die Verschmutzung bewirkt haben könnte. Die Pflegeinformation kann auch eine Behandlungsempfehlung, entweder für eine manuelle Behandlung oder für eine teilweise oder vollständig automatisierte Behandlung mittels einer der Wäschepflegemaschinen 115 umfassen. Die Empfehlung kann insbesondere ein auszuwählendes Maschinenprogramm und/oder einen einzustellenden Parameter umfassen.
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In einer weiteren Ausführungsform, die mit der oben geschilderten Ausführungsform kombinierbar sein kann, wird die Pflegeinformation in einem Schritt 245 an eine der Wäschepflegemaschinen 115 ausgegeben oder bereitgestellt. Dadurch kann insbesondere die Wahl eines Programms oder die Einstellung eines Parameters der Wäschepflegemaschine 115 durchgeführt werden. Optional wird die Pflegeinformation über die zentrale Stelle 195 geleitet, die überwachend oder prüfend wirken kann, um beispielsweise eine unrealistische Kombination von Parametern oder Hinweisen zu verhindern oder um zusätzliche Informationen beizusteuern oder zu verarbeiten.
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Bezugszeichenliste
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- 100
- System
- 105
- Analysegerät
- 110
- Wäschestück
- 115
- Wäschepflegemaschine
- 120
- Waschmaschine
- 125
- Wäschetrockner
- 130
- Bügeleisen
- 135
- Gehäuse
- 140
- Energieversorgung
- 145
- Lichtquelle
- 150
- erster Lichtsensor
- 155
- zweiter Lichtsensor
- 160
- Verarbeitungseinrichtung
- 165
- Filter
- 170
- Sensorelement
- 175
- Datenspeicher
- 180
- Ausgabevorrichtung
- 185
- Schnittstelle
- 190
- Datennetzwerk
- 195
- zentrale Einrichtung
- 200
- Verfahren
- 205
- Beleuchten
- 210
- Abtasten optische Reaktion IR-Bereich
- 215
- Abtasten optische Reaktion sichtbarer Bereich
- 220
- Bestimmen Textilart
- 225
- Bestimmen Farbe
- 230
- Bestimmen Wäschepflegemaschine
- 235
- Bestimmen Pflegeinformation
- 240
- Ausgeben
- 245
- Übermitteln an Wäschepflegemaschine
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- DE 19855503 B4 [0003]
- EP 1242665 B2 [0004]