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Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, welche jeweils zu einem zuverlässigen und sicheren Betrieb und zu einem gesteigerten Komfort des Kraftfahrzeugs sowie zu einer erhöhten Sicherheit im Straßenverkehr beitragen können.
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Einige Kraftfahrzeuge weisen ein sogenanntes Head-Up-Display (Anzeige in Kopfhöhe) auf, welches den Nutzer während eines Fahrzyklus mit Informationen versorgen kann und welches hinsichtlich einer Navigation des Kraftfahrzeugs ein komfortables Hilfsmittel realisiert. Allerdings weisen Head-Up-Displays in der Regel ein relativ kleines Gesichtsfeld auf, in dem visuelle Informationen lediglich für den Fahrer des Kraftfahrzeugs angezeigt werden.
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Es ist eine Aufgabe, die der Erfindung zugrunde liegt, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs zu schaffen, welche jeweils zu einem zuverlässigen und sicheren Betrieb und zu einem gesteigerten Komfort des Kraftfahrzeugs sowie zu einer erhöhten Sicherheit im Straßenverkehr beitragen können.
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Die Aufgabe wird durch die Merkmale der unabhängigen Patentansprüche gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Gemäß einem Aspekt der Erfindung umfasst ein Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs ein Bereitstellen einer Informationsdarstellungsvorrichtung, die einer Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs zugeordnet ist und mit einer Steuereinheit signaltechnisch gekoppelt ist und die dazu ausgebildet ist, visuell wahrnehmbare Informationen im Bereich der Windschutzscheibe darzustellen, sowie ein Bereitstellen einer Leuchtvorrichtung, die dem Kraftfahrzeug zugeordnet ist und mit der Steuereinheit signaltechnisch gekoppelt ist und die dazu ausgebildet ist, visuell wahrnehmbare Informationen in einen vorgegebenen Bereich einer Fahrbahnebene zu projizieren. Das Verfahren umfasst außerdem ein Ansteuern der Leuchtvorrichtung zur Projektion eines Lichtsymbols auf die Fahrbahnebene in Abhängigkeit von einem Ansteuern der Informationsdarstellungsvorrichtung mittels der Steuereinheit.
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Mittels des beschriebenen Verfahrens kann zu einem zuverlässigen und sicheren Betrieb sowie zu einem gesteigerten Komfort des Kraftfahrzeugs und zu einer erhöhten Sicherheit im Straßenverkehr beigetragen werden. Das Verfahren ist mittels der Steuereinheit durchführbar, welche zum Beispiel einen Bordcomputer des Kraftfahrzeugs realisert.
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Die Informationsdarstellungsvorrichtung kann insbesondere als Head-Up-Display ausgebildet sein, welches eine für den Fahrer sichtbare Projektion von Informationen in dem Bereich der Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs ermöglicht. Das Head-Up-Display realisiert eine computergestützte Erweiterung der Realitätswahrnehmung, sodass zum Beispiel verkehrswesentliche Informationen für den Fahrer in einem Abstand von fünf bis acht Metern als in seinem Blickfeld schwebend erscheinen.
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Die Leuchtvorrichtung umfasst insbesondere einen oder mehrere Scheinwerfer, die dem Kraftfahrzeug zugeordnet und zu einer Projektion eines Lichtsymbols auf die Fahrbahn befähigt sind. Die Scheinwerfer können gemäß einer Ausführungsform jeweils eine Mehrzahl von Leuchtdioden aufweisen, die mittels der Steuereinheit einzeln ansteuerbar sind. Auf diese Weise kann ein vorgegebenes Pixellicht kontrolliert in den vorgegebenen Bereich, zum Beispiel in einem Abstand von fünf bis zehn Metern auf die Fahrbahn emittiert werden, um beispielsweise ein Lichtsymbol in Form eines Abbiegepfeils auf die Fahrbahn zu projizieren. Alternativ oder zusätzlich kann das Lichtsymbol einen Buchstaben oder eine Buchstabenabfolge oder einen Text umfassen, der auf die Fahrbahn projiziert wird.
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Ein Ansteuern der Leuchteinheit und der einzelnen Pixel beziehungsweise LEDs (Leuchtdioden) kann dabei insbesondere ein Einstellen einer vorgegebenen Helligkeit und Richtung des auszusendenden Lichts umfassen. Ein solcher Pixelscheinwerfer kann zum Beispiel 1000 oder mehr LEDs aufweisen, die so geschaltet sind, dass ein gewünschtes Lichtsymbol auf die Fahrbahn projizierbar ist und zudem ein zuverlässiges Ausleuchten der Fahrbahn durchgeführt werden kann, ohne den Gegenverkehr verkehrsgefährdend zu blenden.
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Alternativ oder zusätzlich kann ein jeweiliger Scheinwerfer einen Video-Projektor umfassen, der mittels der Steuereinheit ansteuerbar ist. Ein solcher Projektor kann auch als Beamer bezeichnet werden, dessen Funktionalität zum Beispiel auf einer LCD-Technologie oder einer DLP-Technologie beruht. Bei der LCD-technologie wird ein Lichtstrahl mittels eines transparenten Flüssigkeitsfilms und weitere optischer Elemente auf die Fahrbahnebene projiziert. Bei der DLP-Technologie wird mit Hilfe einer Vielzahl von beweglichen Mikrospiegeln und weiterer Projektionsoptiken ein gewünschtes Lichtsymbol auf die Fahrbahnebene gestrahlt.
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Außerdem kann die Leuchtvorrichtung alternativ oder zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Möglichkeiten der Lichtemission einen Laser umfassen, der dem Kraftfahrzeug zugeordnet ist und mittels dessen eine kontrollierte Projektion eines Lichtsymbols auf die Fahrbahnebene möglich ist.
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Mittels der Leuchtvorrichtung kann ein vorgegebenes Lichtsymbol in einen definierten Bereich der Fahrbahnebene projiziert werden. Dabei kann das emittierte Licht weißes Licht oder auch farbiges Licht beziehungsweise nicht weißes Licht sein, sodass das vorgegebene Lichtsymbol zum Beispiel als gelber oder grüner Pfeil realisiert ist.
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Das beschriebene Verfahren ermöglicht eine nutzbringende Kombination von einem Head-Up-Display mit einer Außenbeleuchtung eines Kraftfahrzeugs, welche sich vorteilhaft auf eine Darstellung von visuell wahrnehmbaren Informationen und eine Sicherheit im Straßenverkehr auswirken kann. Auf diese Weise können Informationen über beide Systeme kombiniert und dem Fahrer dargestellt werden. Darüber hinaus sind die mittels der Scheinwerfer projizierten Lichtsymbole auch für Dritte außerhalb des Kraftfahrzeugs visuell wahrnehmbar, sodass eine mittels der Scheinwerfer dargestellte Information auch von dem Kraftfahrzeug beabstandete Personen informieren und zum Beispiel vorwarnen kann, dass sich das Kraftfahrzeug nähert, welches beabsichtigt abzubiegen.
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Die visuell darstellbaren Informationen werden mittels des beschriebenen Verfahrens miteinander gekoppelt und die Einzelkomponenten, wie Head-Up-Display und Scheinwerfer, interagieren miteinander, sodass eine Ablenkung des Fahrers verringert wird und dem Fahrer eine nutzbringende Hilfestellung bei einem Führen des Kraftfahrzeugs gegeben wird. Durch das Bündeln der Information kann eine Art holistische Mensch-Maschine-Schnittstelle aus den Einzelkomponenten Head-Up-Display und Scheinwerferlicht ausgebildet werden, welche eindeutige Signale liefert und den Fahrer konzentriert und fokussiert am Verkehrsgeschehen teilnehmen lässt. Zudem können dank der Projektion der Hinweise mittels der Scheinwerfer nicht nur der Fahrer selbst, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer die dargestellten Informationen aufnehmen.
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Mittels des beschriebenen Verfahrens ist ein Sicherheitsgewinn für Fahrer und andere Verkehrsteilnehmer aufgrund verringerter Ablenkung und zuverlässig erkennbarer Signale und eine verbesserte, übersichtliche Informationsdarstellung realisierbar. Zudem trägt das beschriebene Verfahren mit der ergänzenden Informationsdarstellung mittels der Leuchtvorrichtung zu einem erhöhten Komfort des Kraftfahrzeugs bei und kann einen Beitrag für eine angenehme Nutzererfahrung leisten. Darüber hinaus ist eine Energieersparnis mittels des beschriebenen Verfahrens realisierbar.
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Gemäß einer Weiterbildung umfasst das Verfahren ein Bereitstellen einer Lichteinheit, die dem Kraftfahrzeug zugeordnet und mit der Steuereinheit signaltechnisch gekoppelt ist und die dazu ausgebildet ist, visuell wahrnehmbare Informationen mittels Lichtzeichen darzustellen. Das Verfahren umfasst weiter ein Ansteuern der Lichteinheit zur Ausgabe von Lichtzeichen in Abhängigkeit von dem Ansteuern der Informationsdarstellungsvorrichtung und/oder in Abhängigkeit von dem Ansteuern der Leuchtvorrichtung mittels der Steuereinheit.
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Im Rahmen des Verfahrens kann das Ansteuern der Leuchtvorrichtung in Abhängigkeit von dem Ansteuern der Informationsdarstellungsvorrichtung insbesondere ein Erzeugen und Darstellen einer visuellen Information mittels der Informationsdarstellungsvorrichtung vor einem Erzeugen und Darstellen einer visuellen Information mittels der Leuchtvorrichtung durch Projektion in den vorgegebenen Bereich der Fahrbahnebene umfassen. Anders formuliert kann mittels des Head-Up-Displays als Informationsdarstellungsvorrichtung eine verkehrswesentliche Information, zum Beispiel in Form eines Abbiegepfeils, angezeigt werden und nachfolgend mittels der Scheinwerfer des Kraftfahrzeugs ein Abbiegepfeil auf die Fahrbahn projiziert werden.
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Die Projektion eines Lichtsymbols auf die Fahrbahn kann zusätzlich zu einer visuellen Darstellung im Head-Up-Display erfolgen oder einzeln ausgeführt werden, sodass zum Beispiel die Darstellung mittels des Head-Up-Displays beendet wird und die Projektion eines vorgegebenen Lichtsymbols mittels der Scheinwerfer eingeleitet wird.
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Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung des Verfahrens geht dem Erzeugen und Darstellen einer visuellen Information mittels der Informationsdarstellungsvorrichtung ein Ausgeben einer visuellen Information in Form eines Lichtzeichens oder einer Lichtzeichenabfolge mittels der Lichteinheit voraus. Die Lichteinheit ist insbesondere als Lichtleiste mit einer Mehrzahl von LEDs ausgebildet, die einzeln ansteuerbar sind, sodass zum Beispiel ein laufendes Licht generiert werden kann, welches eine Abbiegerichtung andeuten kann.
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Das Verfahren kann weiter ein Ermitteln einer Umgebungshelligkeit mittels eines Helligkeitssensors umfassen, der dem Kraftfahrzeug zugeordnet ist. Ein Ansteuern der Informationsdarstellungsvorrichtung und/oder der Leuchtvorrichtung und/oder, sofern vorhanden, der Lichteinheit kann daraufhin in Abhängigkeit von der ermittelten Umgebungshelligkeit durchgeführt werden. Auf diese Weise kann die Helligkeit des jeweiligen Lichts, das mittels des Head-Up-Displays, der Scheinwerfer und/oder der Lichtleiste ausgegeben wird, an eine Umgebungshelligkeit angepasst werden. Somit kann zu einem nutzbringenden Kontrast und zu einem zuverlässigen Erkennen des jeweiligen Lichtsymbols beigetragen werden.
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Das Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs kann ferner ein Ermitteln einer Fahrsituation mittels einer Kamera umfassen, die dem Kraftfahrzeug zugeordnet ist. Daraufhin kann ein Ansteuern der Informationsdarstellungsvorrichtung und/oder der Leuchtvorrichtung und/oder, sofern vorhanden, der Lichteinheit in Abhängigkeit von der ermittelten Fahrsituation durchgeführt werden. Auf diese Weise kann eine Fahrbahnbeschaffenheit berücksichtigt werden, um ein Lichtsymbol zuverlässig und deutlich erkennbar auf der Fahrbahn darzustellen.
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Beispielsweise kann auch der Straßenverkehr hinsichtlich weiterer Kraftfahrzeuge mittels der Kamera beobachtet und insbesondere in das Ansteuern der Scheinwerfer zur Projektion eines Lichtsymbols mit einbezogen werden, sodass keine Projektion auf die Fahrbahnebene erfolgt, wenn zum Beispiel ein Kraftfahrzeug in einem relativ geringen Abstand voraus eine solche Projektion blockieren würde.
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Die Kamera ist zum Beispiel eine Stereo-Kamera, die hinter einem Rückspiegel des Kraftfahrzeugs angeordnet und in Vorwärtsfahrtrichtung ausgerichtet ist. Somit kann eine Fahrbahntopologie ermittelt werden und zu einer Verbesserung des zu projizierenden Lichtsymbols in dem Verfahren mit verarbeitet werden, sodass zum Beispiel eine Kontrastregelung des oder der Pixelscheinwerfer kontrolliert eingerichtet wird.
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Außerdem können mittels der Kamera andere Verkehrsteilnehmer erkannt werden und ein Steuern der Scheinwerfer beziehungsweise der Leuchtvorrichtung in Abhängigkeit der erkannten Verkehrsteilnehmer durchgeführt werden. Auf diese Weise kann zum Beispiel verhindert werden, dass bei einer Projektion eines Lichtsymbols entgegenkommende oder vorausgehende beziehungsweise vorausfahrende Verkehrsteilnehmer, wie Kraftfahrzeuge oder Fußgänger, geblendet werden. Zum Beispiel wird eine Helligkeit und/oder eine Ausrichtung des emittierenden Lichts der Leuchtvorrichtung in Abhängigkeit erkannter Verkehrsteilnehmer angepasst.
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Das beschriebene Verfahren kann außerdem zu einer Verbesserung von Transparenz und Situationsbewusstheit in Bezug auf Nutzungsbedingungen im Zusammenhang mit automatisiertem Fahren beitragen. Insbesondere wird mittels des Verfahrens eine Informationsübertragung an den Fahrer verbessert, zum Beispiel im Hinblick auf Umgebungsbedingungen, Tag/Nacht, sodass beispielsweise eine stärkere Nutzung des Scheinwerferkanals der zuvor beschriebenen Pixelscheinwerfer in der Nacht angesteuert wird oder eine Fokussierung auf das Head-Up-Display bei hellen Tagesbedingungen, im Rahmen derer bei einer Projektion eines Lichtsymbols auf der Fahrbahn voraussichtlich kein ausreichender Kontrast erzielbar wäre.
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Das Verfahren kann für unterschiedliche Modi eingesetzt werden, zum Beispiel im Stadtverkehr, auf Landstraßen und auf Autobahnen. Außerdem kann das Verfahren dahingehend erweitert sein, dass eine Interaktion mit anderen Verkehrsteilnehmern mit Hilfe von Sensoren, zum Beispiel Kameras, mit einbezogen wird. Zum Beispiel kann in Folge eines detektierten Fahrradfahrers, der sich dem Kraftfahrzeug nähert, ein Warnsignal ausgegeben werden. Weiter können personalisierbare Darstellungen in das Verfahren mit einbezogen werden, wie zum Beispiel Eigenschaften des Fahrers, unter anderem das Alter, die Sehfähigkeit oder die Sehstärke, die Kopfposition und/oder die Augenhöhe.
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Ein weiterer Aspekt der Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs, die dazu ausgebildet ist, eines der zuvor beschriebenen Verfahren durchzuführen. Dabei sind die zuvor beschriebene Informationsdarstellungsvorrichtung sowie die Leuchteinheit bereitgestellt und signaltechnisch mit der Vorrichtung verbunden, sodass diese zu einem Ansteuern der Leuchtvorrichtung zur Projektion eines Lichtsymbols in einen vorgegebenen Bereich einer Fahrbahnebene in Abhängigkeit von einem Ansteuern der Informationsdarstellungsvorrichtung befähigt ist. Die Vorrichtung kann insbesondere als Steuereinheit oder Bordcomputer des Kraftfahrzeugs ausgestaltet sein und eine Recheneinheit sowie einen Datenspeicher aufweisen, um Daten empfangen, verarbeiten und aussenden beziehungsweise bereitstellen zu können.
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Da die Vorrichtung dazu eingerichtet ist, eine der zuvor beschriebenen Ausführungen des Verfahrens zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs durchzuführen, sind, sofern zutreffend, sämtliche beschriebenen Eigenschaften und Merkmale des Verfahrens auch für die Vorrichtung offenbart und umgekehrt.
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Ausführungsbeispiele der Erfindung sind im Folgenden anhand der schematischen Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
- 1 ein schematisches Ausführungsbeispiel eines Kraftfahrzeugs in einer Aufsicht,
- 2 ein schematisches Ausführungsbeispiel eines Fahrzeuginnenraums des Kraftfahrzeugs nach 1,
- 3A-3D schematische Positionen eines Verfahrens zum Betreiben des Kraftfahrzeugs nach 1,
- 4 ein schematisches Ablaufdiagramm für Verfahren zum Betreiben eines Kraftfahrzeugs.
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Elemente gleicher Konstruktion oder Funktion sind figurenübergreifend mit den gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet. Aus Gründen der Übersichtlichkeit sind die dargestellten Elemente gegebenenfalls nicht in allen Figuren mit Bezugszeichen gekennzeichnet.
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1 illustriert ein Ausführungsbeispiel eines Kraftfahrzeugs 1 in einer schematischen Aufsicht. Das Kraftfahrzeug weist eine Steuereinheit 3 auf, die eine Vorrichtung zum Betreiben des Kraftfahrzeugs 1 ausbildet und die dazu eingerichtet ist, ein Verfahren zum Betreiben des Kraftfahrzeugs 1 gemäß dem in 4 illustrierten Ablaufdiagramm durchzuführen.
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Das Kraftfahrzeugs 1 umfasst ein Head-Up-Display 5, das eine Informationsdarstellungsvorrichtung realisiert und das einer Windschutzscheibe des Kraftfahrzeugs 1 zugeordnet ist. Das Head-Up-Display 5 ist signaltechnisch mit der Steuereinheit 3 gekoppelt und ist dazu ausgebildet, visuell wahrnehmbare Informationen im Bereich der Windschutzscheibe darzustellen. Das Kraftfahrzeug weist ferner eine Leuchtvorrichtung auf, welche zwei Scheinwerfer 7 umfasst, die dem Kraftfahrzeug 1 zugeordnet sind und mit der Steuereinheit 3 signaltechnisch gekoppelt sind. Die Leuchtvorrichtung ist dazu ausgebildet, visuell wahrnehmbare Informationen in einen vorgegebenen Bereich 8 einer Fahrbahnebene zu projizieren (s. 3C).
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Die Scheinwerfer 7 können eine Mehrzahl von Leuchtdioden aufweisen, die mittels der Steuereinheit 3 einzeln ansteuerbar sind und ein definiertes Pixellicht in den vorgegebenen Bereich 8 emittieren. Alternativ oder zusätzlich kann ein jeweiliger Scheinwerfer 7 so ausgebildet sein, dass das Scheinwerferlicht gemäß einem Video-Projektor oder Beamer emittiert wird.
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Das Kraftfahrzeug 1 umfasst weiter einen Helligkeitssensor 16 und eine Kamera 18, die signaltechnisch mit der Steuereinheit 3 gekoppelt sind. Die Steuereinheit 3 umfasst insbesondere eine Recheneinheit und einen Datenspeicher zum Verarbeiten und Bereitstellen von Daten und ist dazu eingerichtet, die Leuchtvorrichtung zur Projektion eines Lichtsymbols 9 auf die Fahrbahnebene in Abhängigkeit von einem Ansteuern der Informationsdarstellungsvorrichtung anzusteuern.
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Außerdem umfasst das Kraftfahrzeug 1 eine Lichteinheit, die als eine Lichtleiste 15 mit einer Mehrzahl von LEDs ausgestaltet ist und die signaltechnisch mit der Steuereinheit 3 gekoppelt ist. Mittels der Lichtleiste 15 kann eine visuelle Information in Form eines Lichtzeichens oder einer Lichtzeichenabfolge ausgegeben werden. Die LEDs der Lichtleiste 15 sind einzeln ansteuerbar, sodass zum Beispiel ein laufendes Licht generiert werden kann, welches eine Abbiegerichtung andeuten kann. Gemäß dem illustrierten Ausführungsbeispiel nach 1 ist die Lichtleiste 15 in dem Kraftfahrzeug 1 teilweise im Bereich der Windschutzscheibe und im Bereich der Fahrertür des Kraftfahrzeugs vorzugsweise in etwa auf Schulterhöhe eines Fahrers angeordnet. Die Lichtleiste 15 weist zum Beispiel eine Anordnung von RGB LEDs auf, die den Fahrer in einem Winkelbereich von 180° oder mehr etwa auf Schulterhöhe umgeben und zum Beispiel mittels Lauflichteffekten und/oder Farbänderungen sogenannte ambiente Informationen im Bereich des Fahrercockpits ausgeben können.
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Die Steuereinheit 3 kann ferner eine Umgebungshelligkeit mittels des Helligkeitssensors 16 sowie eine Fahrsituation mittels der Kamera 18 ermitteln und jeweils oder zusammen in ein Ansteuern der Leuchtvorrichtung, der Informationsdarstellungsvorrichtung und/oder der Lichteinheit mit einbeziehen.
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2 illustriert schematisch einen Fahrzeuginnenraum des Kraftfahrzeug 1 mit dem Head-Up-Display 5 im Sichtfeld eines Fahrers oder Fahrzeugführers 2 des Kraftfahrzeugs 1.
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Die 3A bis 3D illustrieren schematische Positionen eines Verfahrens zum Betreiben des Kraftfahrzeugs 1, welches gemäß dem Ablaufdiagramm in 4 durchgeführt werden kann. In 3A ist gezeigt, dass sich das Kraftfahrzeug 1 auf einer Straße 12 befindet und sich einer Kreuzung 13 nähert. 3B illustriert einen zu 3A zugehörigen Zustand des Fahrzeuginnenraums, in welchem dem Fahrer 2 mittels des Head-Up-Displays 5 ein Abbiegepfeil nach rechts angezeigt wird.
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Bei weiterer Annäherung an die Kreuzung 13 wird mittels der Steuereinheit 3 die Leuchtvorrichtung mit den Scheinwerfern 7 angesteuert, sodass ein Lichtsymbol 9 in Form zweier Abbiegepfeile nach rechts in den definierten Bereich 8 der Fahrbahnebene projiziert wird (s. 3C). 3D illustriert einen zu 3C zugehörigen Zustand des Fahrzeuginnenraums, in dem keine Informationsdarstellung mittels des Head-Up-Displays 5 ausgeführt wird und der Fahrer 2 eine uneingeschränkte Sicht auf das mittels der Scheinwerfer 7 projiziertes Lichtsymbol 9 hat.
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Der Navigationspfeil wird vom Head-Up-Display 5 mittels der Steuereinheit 3 auf die Scheinwerfer 7 übertragen und auf den Asphalt der Straße 12 projiziert. Somit können auch andere Kraftfahrzeuge oder Verkehrsteilnehmer das Informationssignal des Kraftfahrzeugs 1 wahrnehmen.
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Eine Anwendung des Kraftfahrzeugs 1 beziehungsweise des Head-Up-Displays 5 und der Scheinwerfer 7 hinsichtlich einer Navigation kann wie folgt ausgeführt werden: Mit Hilfe des Head-Up-Displays 5 kann der Fahrer 2 das Kraftfahrzeug 1 von einem Standort zu einem anderen Standort navigieren. Dabei erscheint, wenn ein Abbiegen nach rechts erforderlich ist, zuerst ein Pfeilsymbol direkt auf dem Head-Up-Display 5 und kurz bevor der Abbiegevorgang beginnt, wird der Pfeil vom Scheinwerferlicht der Scheinwerfer 7 auf die Abbiegekurve projiziert. Somit stammt die relevante Information nur von einem Gerät und wird zum Beispiel nicht simultan angezeigt. Der Fahrer 2 kann so leicht den Überblick behalten und andere Verkehrsteilnehmer werden mit informiert und vorgewarnt.
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Ein solches Navigationssystem, welches zumindest die Steuereinheit 3, die Informationsdarstellungsvorrichtung und die Leuchtvorrichtung umfasst, trägt zu einer Fahrerleichterung bei und bietet eine übersichtliche Hilfestellung in Bezug auf das Anzeigen von verkehrsrelevanten Informationen. Unter anderem können Geschwindigkeitsvorgaben, zum Beispiel in Kurven oder in unübersichtlichen Abschnitten, zuverlässig und sicher angezeigt werden. Außerdem besteht die Möglichkeit einer Vernetzung mit anderen Informationsquellen, sowie das Miteinbeziehen personalisierbarer Darstellungen. Darüber hinaus kann mittels des beschriebenen Navigationssystems eine frühzeitige Warnung vor Gefahren ausgegeben werden.
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Im Zusammenwirken mit der Lichtleiste 15 kann eine Navigation und adaptive Informationsausgabe wie folgt ausgeführt werden: Mittels der Steuereinheit 3 kann eine zeitliche Abfolge der Komponentenansteuerung durchgeführt werden. Zunächst werden Informationen über die Lichtleiste 15 ausgebgeben, zum Beispiel ein leuchtender Punkt, der sich von der Mitte des Cockpits nach links zur A-Säule des Kraftfahrzeugs 1 bewegt. Der Punkt soll dabei eine Fahrzeugbewegung nach links symbolisieren. Mit Ende einer solchen LED-Punktebewegung der Lichtleiste 15 erscheint ein Linksabbiegepfeil im Head-Up-Display 5. Kurz vor dem Abbiegepunkt wird der Pfeil vom Scheinwerferlicht der Scheinwerfer 7 auf die Fahrbahn der Abbiegekurve projiziert.
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In einem Nachtbetrieb kann eine jeweilige Helligkeit des Head-Up-Displays 5 und der Scheinwerfer 7 im gesetzlichen Rahmen so angepasst werden, dass das menschliche Auge eine für die Verkehrssicherheit möglichst optimale Adaption hat. Der Nachtbetrieb kann zum Beispiel anhand des Helligkeitssensors 16 ermittelt werden.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform können das Pixellicht der Scheinwerfer 7 und/oder das der Lichtleiste 15 rudimentäre Informationen an Fahrzeuginsassen weitergeben, die sich nicht innerhalb des Gesichtsfelds des Head-Up-Displays 5 befinden. Das jeweilige Pixellicht kann somit als eine Erweiterung des Head-Up-Displays 5 angesehen werden, aber mit reduzierter Informationsbandbreite. Auf diese Weise kann zum Beispiel eine Notbremswarnung in der Nacht durch wiederholtes Aufblenden an alle Fahrzeuginsassen, die nach vorne beziehungsweise in Richtung der Lichtleiste 15 beziehungsweise des Scheinwerferlichts sehen, zusätzlich zu einer Notbremswarnung im Head-Up-Display 5 ausgegeben werden.
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Gemäß 4 kann zum Durchführen des Verfahrens zum Betreiben des Kraftfahrzeugs 1 in einem Schritt S1 ein Modul zur Bewertung der Verkehrssituation und des Fahrkontextes gestartet werden.
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In einem weiteren Schritt S3 wird eine Navigation gestartet. In einem weiteren Schritt S5 wird zum Beispiel ermittelt, ob eine Informationsdarstellung mittels des Head-Up-Displays 5 erforderlich oder nutzbringend ist. Falls dies nicht der Fall ist, kann das Verfahren in dem Schritt S1 fortgeführt werden. Falls eine visuelle Informationsausgabe nutzbringend ist, kann das Verfahren in einem Schritt S7 fortgeführt werden.
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In dem Schritt S7 kann zum Beispiel ein Navigationspfeil mittels des Head-Up-Displays 5 dargestellt werden.
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In einem weiteren Schritt S9 wird zum Beispiel ermittelt, ob eine alternative oder zusätzliche Informationsdarstellung mittels der Scheinwerfer 7 erforderlich oder nutzbringend ist. Falls dies nicht der Fall ist, kann das Verfahren in dem Schritt S1 fortgeführt werden. Falls eine visuelle Informationsausgabe mittels der Scheinwerfer 7 nutzbringend ist, kann das Verfahren in einem Schritt S11 oder in einem Schritt S13 fortgeführt werden.
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In dem Schritt S11 kann zum Beispiel ermittelt werden, ob eine gleichzeitige beziehungsweise zusätzliche visuelle Informationsdarstellung mittels der Scheinwerfer 7 zusätzlich zur Anzeige in dem Head-Up-Display 5 notwendig beziehungsweise nutzbringend ist. Falls dies nicht der Fall ist, kann das Verfahren in einem Schritt S12 fortgeführt werden, in dem eine Darstellung des Navigationspfeils in dem Head-Up-Display 5 beendet wird. Falls eine zusätzliche visuelle Informationsausgabe mittels der Scheinwerfer 7 als nutzbringend beurteilt wird, kann das Verfahren in dem Schritt S13 fortgeführt werden.
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In dem Schritt S13 werden dann zum Beispiel die Scheinwerfer 7 mittels der Steuereinheit 3 gezielt angesteuert, sodass das zugehörige Pixellicht der Scheinwerfer 7 einen Navigationspfeil auf die Straße 12 projiziert.
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Nach einem Abbiegen oder Verlassen des durch zu navigierenden Bereichs kann in einem weiteren Schritt des Verfahrens das Pixellicht der Scheinwerfer 7 wieder deaktiviert werden.