DE102017212486A1 - Hochvoltbordnetz, Kraftfahrzeug und Verfahren zum Betreiben eines Hochvoltbordnetzes - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Hochvoltbordnetz (2) für ein Kraftfahrzeug (1), mit einem schaltbaren Hochvoltakkumulator (3) und zumindest einem Hochvoltverbraucher (4), wobei das Hochvoltbordnetz (2) durch Schalten des Hochvoltakkumulators (3) in einem ersten Schaltzustand (14) mit einer ersten elektrischen Spannung (12) und in einem zweiten Schaltzustand (15) und einer zur ersten elektrischen Spannung (12) niedrigeren zweiten elektrischen Spannung (13) versorgt ist, wobei der Hochvoltverbraucher (4) für eine Nennspannung, welche der ersten elektrischen Spannung (12) entspricht, ausgelegt ist und spannungsanpassungsfrei an das Hochvoltbordnetz (2) angeschlossen ist.
Description
- Die Erfindung betrifft ein Hochvoltbordnetz für ein Kraftfahrzeug. Das Hochvoltbordnetz weist einen schaltbaren Hochvoltakkumulator und zumindest einen Hochvoltverbrauch auf. Das Hochvoltbordnetz ist durch Schalten des Hochvoltakkumulators in einen ersten Schaltzustand mit zumindest einer ersten elektrischen Spannung versorgt. Weiterhin ist das Hochvoltbordnetz durch Schalten des Hochvoltakkumulators in einen zweiten Schaltzustand mit einer zur ersten elektrischen Spannung niedrigeren zweiten elektrischen Spannung versorgt. Die Erfindung betrifft auch ein Kraftfahrzeug mit einem dementsprechenden Hochvoltbordnetz sowie ein Verfahren zum Betreiben eines dementsprechenden Hochvoltbordnetzes. Bei dem Verfahren wird das Hochvoltbordnetz durch Schalten des Hochvoltakkumulators in einen ersten Schaltzustand mit zumindest einer elektrischen Spannung oder in einen zweiten Schaltzustand mit einer zur ersten elektrischen Spannung niedrigeren zweiten elektrischen Spannung geschalten.
- Hochvoltbordnetze sind aus dem Stand der Technik bekannt. So zeigt die
DE 10 2015 006 208 A1 eine Batterieanordnung für ein Kraftfahrzeug mit einem ersten elektrischen Energiespeicher und mit einem zweiten elektrischen Energiespeicher. Die Batterieanordnung weist eine elektrische Trenneinrichtung auf. Mit der elektrischen Trenneinrichtung können der erste elektrische Energiespeicher und der zweite elektrische Energiespeicher elektrisch miteinander verbunden werden. Dabei können der erste und der zweite elektrische Energiespeicher in einer Ladekonfiguration elektrisch miteinander verbunden werden. Die elektrische Trenneinrichtung ist dazu ausgelegt, den ersten und den zweiten elektrischen Energiespeicher in der Ladekonfiguration parallel zu verbinden und den ersten und den zweiten elektrischen Energiespeicher in der Betriebskonfiguration seriell zu verbinden. - So wird das Kraftfahrzeug also mit einer niedrigeren Spannung angetrieben und mit einer höheren Spannung geladen. Die Hochvoltbatterie wird also zwischen 400 V für die Traktion des Kraftfahrzeugs und 800 V für das Laden der Hochvoltbatterie umgeschaltet.
- Nachteilig ist, dass elektrische Verbraucher des Kraftfahrzeugs, welche für die niedrigere Spannung, das heißt 400 Volt ausgelegt sind, währen des Ladens nur betrieben werden können, falls ein Spannungswandler zur Spannungsreduzierung vor den Verbraucher geschalten ist.
- Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Hochvoltbordnetz, ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren zu schaffen, mit welchem bzw. bei welchem ein flexiblerer Betrieb des Hochvoltbordnetzes ermöglicht wird.
- Diese Aufgabe wird durch ein Hochvoltbordnetz, ein Kraftfahrzeug und ein Verfahren zum Betreiben eines Hochvoltbordnetzes gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst.
- Ein erfindungsgemäßes Hochvoltbordnetz ist für ein Kraftfahrzeug ausgebildet. Das Hochvoltbordnetz weist einen schaltbaren Hochvoltakkumulator und zumindest einen Hochvoltverbraucher auf. Weiterhin ist das Hochvoltbordnetz durch Schalten des Hochvoltakkumulators in einen ersten Schaltzustand mit einer ersten elektrischen Spannung versorgt. In einem zweiten Schaltzustand ist das Hochvoltbordnetz mit einer zur ersten elektrischen Spannung niedrigeren zweiten elektrischen Spannung versorgt. Als ein wichtiger Gedanke ist vorgesehen, dass der Hochvoltverbraucher für eine Nennspannung, welche der ersten elektrischen Spannung entspricht, ausgelegt ist. Zudem ist der Hochvoltverbraucher spannungsanpassungsfrei an das Hochvoltbordnetz angeschlossen.
- Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, dass das Hochvoltbordnetz flexibler betrieben werden kann, falls der Verbraucher für die Nennspannung der ersten elektrischen Spannung, also der höheren elektrischen Spannung ausgelegt ist. So kann der Hochvoltverbraucher bei der ersten elektrischen Spannung und bei der zweiten elektrischen Spannung betrieben werden ohne dass dieser Schaden nimmt oder einen vorgeschalteten Spannungswandler zur Spannungsanpassung benötigt.
- Der spannungsanpassungsfrei an das Hochvoltbordnetz angeschlossene Hochvoltverbraucher kann dann insbesondere bei 800 V und 400 V spannungsanpassungsfrei betrieben werden.
- Dass der Hochvoltverbraucher für die Nennspannung, welche der ersten elektrischen Spannung entspricht, ausgelegt ist, bedeutet, dass der Hochvoltverbraucher bei der ersten elektrischen Spannung keinen Schaden nimmt. Insbesondere ist der Hochvoltverbraucher derart ausgelegt, dass die Nennspannung des Hochvoltverbrauchers an eine Nennspannung des Hochvoltakkumulators im ersten Schaltzustand angepasst ist.
- Insbesondere ist es auch vorgesehen, das Hochvoltbordnetz in verschiedenen Modi zu betreiben, welche sich vorzugsweise zwischen Ladebetrieb und Fahrbetrieb des Kraftfahrzeugs unterscheiden. Das Hochvoltbordnetz kann aber auch in einem spannungsfreien Modus betrieben werden. Dann liegt weder die erste elektrische Spannung noch die zweite elektrische Spannung vor.
- Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass die erste elektrische Spannung doppelt so hoch wie die zweite elektrische Spannung ist. Dadurch kann der Hochvoltakkumulator beispielsweise aus zwei Akkueinheiten zusammengesetzt sein, welche jeweils eine gleiche Nennspannung aufweisen und im ersten Schaltzustand parallel geschalten sind und im zweiten Schaltzustand in Reihe geschalten sind. Vorzugsweise beträgt die erste elektrische Spannung 800 V und die zweite elektrische Spannung 400 V.
- Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Hochvoltakkumulator in einem Hochleistungslademodus, der für ein schnelleres Laden als ein Kompatibilitätslademodus des Hochvoltakkumulators eingerichtet ist, in dem ersten Schaltzustand geschalten ist. Bei dem Hochleistungslademodus wird der Hochvoltakkumulator derart geschalten, dass bei der ersten elektrischen Spannung, also beispielsweise 800 V geladen werden kann. Vorteilhaft ist, dass bei der ersten elektrischen Spannung schneller geladen werden kann, als bei der niedrigeren zweiten elektrischen Spannung. Vorteilhaft ist auch, dass während des Hochleistungslademodus der zumindest eine Hochvoltverbraucher im Hochvoltbordnetz betrieben werden kann ohne dass ein teurer Spannungswandler zur Spannungsanpassung benötigt wird. So kann beispielsweise ein Lüfter zur Kühlung des Hochvoltakkumulators spannungsanpassungsfrei im Hochleistungslademodus betrieben werden.
- Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Hochvoltakkumulator in einem Leistungstraktionsmodus, welcher für eine kraftvollere Traktion des Kraftfahrzeugs als ein Spartraktionsmodus des Hochvoltakkumulators eingerichtet ist, im ersten Schaltzustand geschalten ist. Wird das Kraftfahrzeug also nicht geladen, sondern zum Fahren betrieben, so kann der Hochvoltakkumulator in den Leistungstraktionsmodus geschalten werden. Im Leistungstraktionsmodus ist das Hochvoltbordnetz mit der ersten elektrischen Spannung versorgt und insbesondere eine elektrische Traktionseinheit des Kraftfahrzeugs kann mit einer höheren Leistung betrieben werden, als dies mit der zweiten elektrischen Spannung der Fall ist. Im Leistungstraktionsmodus kann das Kraftfahrzeug also mit einer drehmomentstärkeren Traktion betrieben werden als im Spartraktionsmodus mit der zweiten elektrischen Spannung.
- Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Hochvoltakkumulator in einem Kompatibilitätsmodus, welcher für ein langsameres Laden als ein Hochleistungslademodus des Hochvoltakkumulators eingerichtet ist, im zweiten Schaltzustand geschalten ist. Durch den Kompatibilitätslademodus kann der Hochvoltakkumulator also problemlos auch geladen werden, falls eine Ladestromquelle lediglich 400 V bereitstellt. Akkueinheiten des Hochvoltakkumulators sind dann insbesondere parallel geschaltet.
- Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Hochvoltakkumulator in einem Spartraktionsmodus, welcher für eine kraftärmere Traktion des Kraftfahrzeugs als ein Leistungstraktionsmodus des Hochvoltakkumulators eingerichtet ist, im zweiten Schaltzustand geschalten ist. Im Spartraktionsmodus ist das Hochvoltbordnetz lediglich mit der zweiten elektrischen Spannung versorgt und eine an das Hochvoltbordnetz angeschlossene Traktionseinheit des Kraftfahrzeugs kann lediglich mit weniger Drehmoment bzw. Leistung als im Leistungstraktionsmodus betrieben werden. Vorteilhaft am Spartraktionsmodus allerdings ist, dass das Kraftfahrzeug auch angetrieben werden kann, falls beispielsweise der Hochvoltakkumulator mit zwei Akkueinheiten ausgebildet ist und nur noch einer der beiden Akkueinheiten zur Verfügung steht, da die andere Akkueinheit beispielsweise ausgefallen ist, da der Hochvoltakkumulator im zweiten Schaltzustand insbesondere mehrere Akkuzellen parallel geschalten hat und dadurch eine höhere Ausfallsicherheit vorliegt. Durch den zweiten Schaltzustand kann also ein Totalausfall des Hochvoltakkumulators verhindert werden und es ist zumindest ein „Heim-Humpeln“ möglich. So kann die Traktionseinheit zwar nicht mehr mit der vollen Leistung betrieben werden, jedoch kann das Kraftfahrzeug trotzdem noch bewegt werden.
- Ein weiterer Vorteil ist des Spartraktionsmodus ist, dass sämtliche elektrische Verbraucher des Kraftfahrzeugs aufgrund der niedrigeren Spannung effizienter, d.h. energiesparender betrieben werden können.
- Noch ein Vorteil des Spartraktionsmodus ist, dass sich eine Akkueinheit bei alleinigem Betrieb schneller erwärmt als wenn beide Akkueinheiten gleichzeitig genutzt werden. Somit kann durch das absichtliche, vorübergehende Betreiben des Kraftfahrzeugs mit nur einer Akkueinheit dafür gesorgt werden, dass die jeweilige Akkueinheit schneller die gewünschte Betriebstemperatur erreicht. Es kann dann beispielsweise zuerst die eine Akkueinheit und danach die andere Akkueinheit alleine betrieben werden. So werden die Akkueinheiten schneller aufgewärmt als dies bei gleichzeitigem d.h. parallelgeschaltetem Betrieb der Fall wäre.
- Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass das Hochvoltbordnetz zwischen einer Traktionseinheit des Kraftfahrzeugs, insbesondere zwischen einem vorgeschalteten Inverter, und dem Hochvoltakkumulator gleichspannungswandlerlos ausgebildet ist. So kann die Traktionseinheit des Kraftfahrzeugs beispielsweise als Drehstrommotor ausgebildet sein und davor kann der Inverter vorgeschalten sein. Vorzugsweise ist es vorgesehen, dass auf dem Weg der elektrischen Verbindung von dem Hochvoltakkumulator zum Inverter kein Gleichspannungswandler angeordnet ist. Bei bekannten Hochvoltbordnetzen wird der Gleichspannungswandler beispielsweise zum Reduzieren der elektrischen Spannung genutzt. Vorteilhaft beim gleichspannungswandlerlos ausgebildeten Hochvoltbordnetz ist, dass Energie gespart wird, welche am Gleichspannungswandler abfallen würde und das Hochvoltbordnetz mit zumindest einem Bauteil weniger ausgebildet werden kann.
- Weiterhin ist es vorzugsweise vorgesehen, dass der Hochvoltverbraucher als Klimakompressor und/oder Heizelement und/oder Lüfter und/ oder Gleichspannungswandler zwischen dem Hochvoltbordnetz und einem Niedrigvoltbordnetz des Kraftfahrzeugs und/oder Wechselspannungsladeeinheit und/oder Drehspannungsladeeinheit ausgebildet ist. Nachdem der Klimakompressor und/oder das Heizelement und/oder der Lüfter und/oder der Gleichspannungswandler und/oder die Wechselspannungsladeeinheit für die erste elektrische Spannung hinsichtlich ihrer Nennspannung ausgebildet sind, können diese im Hochvoltbordnetz sowohl bei der ersten elektrischen Spannung gleichspannungswandlerlos betrieben werden als auch bei der zweiten elektrischen Spannung, dann jedoch normalerweise nicht mit ihrer vollen Leistung, aber effektiver, also mit einem höheren Wirkungsgrad bzw. mit einer niedrigeren (Wärme-) Verlustleistung. Das Niedrigvoltbordnetz ist vorzugsweise auf 12 V ausgelegt.
- Der Lüfter kann beispielsweise als Kühllüfter des Hochvoltakkumulators ausgebildet sein. Falls der Hochvoltakkumulator im Kompatibilitätsmodus geladen wird, kann der Kühllüfter nicht die volle Kühlleistung erbringen jedoch fällt auch beim Laden im Kompatibilitätslademodus nicht so viel Abwärme am Hochvoltakkumulator an als dies im Hochleistungslademodus der Fall wäre. Im Hochleistungslademodus hingegen wird der Lüfter der ersten elektrischen Spannung versorgt und kann deshalb auch seine volle Leistung bereitstellen.
- Die Erfindung betrifft auch ein Kraftfahrzeug mit einem erfindungsgemäßen Hochvoltbordnetz.
- Das Kraftfahrzeug ist vorzugsweise als Personenkraftwagen ausgebildet. Das Hochvoltbordnetz kann vielfältig in dem Kraftfahrzeug verlaufen und vielfältige Hochvoltverbraucher mit Energie versorgen. Vorzugsweise ist das Hochvoltbordnetz zumindest zur Versorgung einer Traktionseinheit des Kraftfahrzeugs ausgebildet.
- Bei einem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Hochvoltbordnetz eines Kraftfahrzeugs betrieben. Das Hochvoltbordnetz wird durch Schalten des Hochvoltakkumulators in einen ersten Schaltzustand mit zumindest einer ersten elektrischen Spannung geschalten und das Hochvoltbordnetz wird durch Schalten des Akkumulators in einen zweiten Schaltzustand mit einer zur ersten elektrischen Spannung niedrigeren zweiten elektrischen Spannung geschalten. Als ein wichtiger Gedanke ist es vorgesehen, dass ein Hochvoltverbraucher des Elektrobordnetzes mit einer Nennspannung, welche der ersten elektrischen Spannung entspricht, betrieben wird. Zudem wird der Hochvoltverbraucher spannungsanpassungsfrei betrieben.
- Die Nennspannung des Hochvoltverbrauchers entspricht somit im Wesentlichen einer Nennspannung des Hochvoltakkumulators im ersten Schaltzustand.
- Vorteilhafte Ausführungen des Hochvoltbordnetzes sind als vorteilhafte Ausführungen des Kraftfahrzeugs und des Verfahrens anzusehen. Die gegenständlichen Komponenten des Hochvoltbordnetzes und des Kraftfahrzeugs sind dazu ausgebildet, die jeweiligen Verfahrensschritte durchzuführen.
- Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Ansprüchen, den Figuren und der Figurenbeschreibung. Die vorstehend in der Beschreibung genannten Merkmale und Merkmalskombinationen sowie die nachfolgend in der Figurenbeschreibung genannten und/oder in den Figuren alleine gezeigten Merkmale und Merkmalskombinationen sind nicht nur in der jeweils angegebenen Kombination, sondern auch in anderen Kombinationen oder in Alleinstellung verwendbar, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
- Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen näher erläutert.
- Es zeigen:
-
1 eine schematische Draufsichtdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines erfindungsgemäßen Kraftfahrzeugs mit einem Hochvoltbordnetz; -
2 eine schematische Darstellung des Hochvoltbordnetzes mit einem schaltbaren Hochvoltakkumulator und zwei Hochvoltverbrauchern; und -
3 ein Ablaufdiagramm zur Beschreibung verschiedener Modi des Hochvoltbordnetzes mit einem ersten Schaltzustand des Hochvoltakkumulators und einem zweiten Schaltzustand des Hochvoltakkumulators. - In den Figuren werden gleiche oder funktionsgleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
-
1 zeigt ein erfindungsgemäßes Kraftfahrzeug1 mit einem Hochvoltbordnetz2 . Das Hochvoltbordnetz2 weist zumindest einen schaltbaren Hochvoltakkumulator3 und einen Hochvoltverbraucher4 auf. - Der Hochvoltakkumulator
3 kann dabei als vielfältiger chemischer Energiespeicher ausgebildet sein. Gemäß dem Ausführungsbeispiel kann der Hochvoltakkumulator3 geschalten werden. Durch das Schalten können verschiedene elektrische Spannungen von dem Hochvoltakkumulator3 bereitgestellt werden. Vorzugsweise werden 400 V und 800 V bereitgestellt. Es kann also zwischen 400 V und 800 V hin- und hergeschalten werden. - Das Schalten des Hochvoltakkumulators
3 kann beispielsweise abhängig von einem durch das Kraftfahrzeug1 abgegebenen Steuersignal erfolgen. - Der Hochvoltverbraucher
4 kann ebenso in vielfältiger Ausbildung vorliegen. So ist der Hochvoltverbraucher4 gemäß dem Ausführungsbeispiel als eine Traktionseinheit5 des Kraftfahrzeugs1 und/oder als ein Inverter6 des Kraftfahrzeugs1 und/oder ein Klimakompressor7 des Kraftfahrzeugs1 und/oder als ein Heizelement8 des Kraftfahrzeugs1 und/oder als ein Lüfter9 des Kraftfahrzeugs1 und/oder als ein Gleichspannungswandler zwischen dem Hochvoltbordnetz2 und einem Niedrigvoltbordnetz des Kraftfahrzeugs1 und/oder als eine Wechselspannungsladeeinheit zum Aufladen des Hochvoltakkumulators3 über eine Wechselspannungsquelle und/oder als eine Drehspannungsladeeinheit ausgebildet zum Aufladen des Hochvoltakkumulators3 über eine Drehspannungsquelle ausgebildet. - Die Traktionseinheit
5 ist insbesondere als elektrische Antriebsmaschine, vorzugsweise als Querstrommotor ausgebildet. Der Inverter6 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel der Traktionseinheit5 vorgeschalten, um Drehstrom zu erzeugen. Der Klimakompressor7 ist gemäß dem Ausführungsbeispiel Bestandteil eines Klimaanlagenkreislaufs des Kraftfahrzeugs1 . Das Heizelement8 ist insbesondere als PTC-Heizer (PTC - positive temperature coefficient) ausgebildet. Der Lüfter9 ist vorzugsweise als Kühllüfter für den Hochvoltakkumulator3 ausgebildet. Der Hochvoltakkumulator3 erwärmt sich beispielweise beim Laden oder aber auch beim Entladen, so dass die Abwärme durch den Lüfter9 abgeführt werden kann. -
2 zeigt ein Ausführungsbeispiel des Hochvoltbordnetzes2 . Gezeigt sind der Hochvoltakkumulator3 und als der Hochvoltverbraucher4 die Traktionseinheit5 , der Inverter6 , der Klimakompressor7 , das Heizelement8 und der Lüfter9 . Der Inverter6 ist zwischen dem Hochvoltakkumulator3 und der Traktionseinheit5 angeordnet. - Der Hochvoltakkumulator
3 weist gemäß dem Ausführungsbeispiel einen Umschalter10 auf. Durch den Umschalter10 kann der Hochvoltakkumulator3 zwischen verschiedenen elektrischen Spannungen umgeschaltet werden. Der Umschalter10 umfasst dazu insbesondere mehrere elektrotechnische Schalter, welche beispielsweise eine erste Akkueinheit20 und eine zweite Akkueinheit21 des Hochvoltakkumulators3 miteinander elektrisch verbinden. Durch den Umschalter10 können die erste Akkueinheit20 und die zweite Akkueinheit21 dann beispielsweise parallel oder in Serie geschalten werden. - Gemäß dem Ausführungsbeispiel weist die erste Akkueinheit
20 eine Nennspannung von 400 V auf und die zweite Akkueinheit21 weist ebenfalls eine Nennspannung von 400 V auf. Sind die beiden Akkueinheiten20 ,21 dann beispielsweise in Reihe geschalten, so kann der Hochvoltakkumulator3 eine Nennspannung von 800 V bereitstellen. - Gemäß dem Ausführungsbeispiel von
2 weist der Hochvoltakkumulator3 auch einen Ladeanschluss11 auf. Der Ladeanschluss11 ist vorzugsweise zum Gleichstromladen ausgebildet, kann aber auch zum Wechselstromladen ausgebildet sein. Über dem Ladeanschluss11 wird der Hochvoltakkumulator3 im Hochvoltbordnetz2 mit elektrischer Energie aufgeladen. - Gemäß dem Ausführungsbeispiel von
2 ist zu sehen, dass die Hochvoltverbraucher4 spannungsanpassungsfrei, d.h. ohne einen Gleichspannungswandler an den Hochvoltakkumulator3 angeschlossen sind. Der Hochvoltakkumulator3 stellt gemäß dem Ausführungsbeispiel eine Gleichspannung bereit. - Weiterhin sind die Hochvoltverbraucher
4 gemäß dem Ausführungsbeispiel derart ausgebildet, dass sie für eine Nennspannung ausgelegt sind, welche einer Nennspannung des Hochvoltakkumulators3 entspricht, falls die erste Akkueinheit20 und die zweite Akkueinheit21 in Reihe geschalten sind. - Die Hochvoltverbraucher
4 werden durch die maximal möglich schaltbare Nennspannung des Hochvoltakkumulators3 also insbesondere durch Überspannung nicht beschädigt. - Abhängig von dem Umschalter
10 stellt der Hochvoltakkumulator3 eine erste elektrische Spannung12 oder eine zweite elektrische Spannung13 bereit. Die erste elektrische Spannung12 ist vorzugsweise doppelt so groß wie die zweite elektrische Spannung13 . Die erste elektrische Spannung12 wird beispielsweise durch in Serieschalten der ersten Akkueinheit20 und der zweiten Akkueinheit21 des Hochvoltakkumulators3 bereitgestellt. Die zweite elektrische Spannung13 wird beispielsweise durch Parallelschalten der ersten Akkueinheit20 und der zweiten Akkueinheit21 des Hochvoltakkumulators3 bereitgestellt. Die erste elektrische Spannung12 beträgt beispielsweise 800 V und die zweite elektrische Spannung13 beträgt beispielsweise 400 V. -
3 zeigt ein Ablaufdiagramm zum Betreiben des Hochvoltbordnetzes2 . In einem Schritt S wird der Hochvoltakkumulator durch den Umschalter10 geschalten. Der Hochvoltakkumulator3 wird dadurch in einen ersten Schaltzustand14 oder in einen zweiten Schaltzustand15 geschalten. Im ersten Schaltzustand14 ist der Hochvoltakkumulator3 für eine Nutzung mit der ersten elektrischen Spannung12 geschalten. Im zweiten Schaltzustand15 ist der Hochvoltakkumulator3 für eine Nutzung mit der zweiten elektrischen Spannung13 geschalten. - Im ersten Schaltzustand
14 kann der Hochvoltakkumulator in einem Hochleistungslademodus16 geschalten sein. Im Hochleistungslademodus16 kann der Hochvoltakkumulator3 schnell aufgeladen werden, falls über den Ladeanschluss1 die erste elektrische Spannung12 anliegt. - Im ersten Schaltzustand
14 kann der Hochvoltakkumulator3 aber auch in einem Leistungstraktionsmodus17 geschalten sein. Im Leistungstraktionsmodus17 wird das Kraftfahrzeug1 angetrieben und der Hochvoltakkumulator3 wird durch den Antrieb über die Traktionseinheit5 entladen. Im Leistungstraktionsmodus17 wird die Traktionseinheit5 mit der ersten elektrischen Spannung12 versorgt. Insbesondere kann die Traktionseinheit5 ihr volles Leistungspotential dadurch bereitstellen. - Im zweiten Schaltzustand
15 kann der Hochvoltakkumulator3 in einen Kompatibilitätslademodus18 geschalten sein. Im Kompatibilitätslademodus18 ist der Hochvoltakkumulator3 derart geschalten, dass am Ladeanschluss11 eine elektrische Spannung in der Höhe der zweiten elektrischen Spannung13 angelegt werden kann. Der Hochvoltakkumulator3 kann also beispielsweise auch mit nur 400 V geladen werden. - Der Hochvoltakkumulator
3 kann im zweiten Schaltzustand15 aber auch in einem Spartraktionsmodus19 geschalten sein. Im Spartraktionsmodus19 stellt der Hochvoltakkumulator3 lediglich die zweite elektrische Spannung13 im Hochvoltbordnetz2 , insbesondere für die Traktionseinheit5 bereit. Die Traktionseinheit5 kann also nicht mit ihrer maximalen Leistungskapazität betrieben werden. Jedoch kann die Traktionseinheit5 auch dann noch betrieben werden, falls beispielsweise die erste Akkueinheit20 oder die zweite Akkueinheit21 ausgefallen ist. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Kraftfahrzeug
- 2
- Hochvoltbordnetz
- 3
- Hochvoltakkumulator
- 4
- Hochvoltverbraucher
- 5
- Traktionseinheit
- 6
- Inverter
- 7
- Klimakompressor
- 8
- Heizelement
- 9
- Lüfter
- 10
- Umschalter
- 11
- Ladeanschluss
- 12
- erste elektrische Spannung
- 13
- zweite elektrische Spannung
- 14
- erster Schaltzustand
- 15
- zweiter Schaltzustand
- 16
- Hochleistungslademodus
- 17
- Leistungstraktionsmodus
- 18
- Kompatibilitätslademodus
- 19
- Spartraktionsmodus
- 20
- erste Akkueinheit
- 21
- zweite Akkueinheit
- ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
- Diese Liste der vom Anmelder aufgeführten Dokumente wurde automatisiert erzeugt und ist ausschließlich zur besseren Information des Lesers aufgenommen. Die Liste ist nicht Bestandteil der deutschen Patent- bzw. Gebrauchsmusteranmeldung. Das DPMA übernimmt keinerlei Haftung für etwaige Fehler oder Auslassungen.
- Zitierte Patentliteratur
-
- DE 102015006208 A1 [0002]
Claims (10)
- Hochvoltbordnetz (2) für ein Kraftfahrzeug (1), mit einem schaltbaren Hochvoltakkumulator (3) und zumindest einem Hochvoltverbraucher (4), wobei das Hochvoltbordnetz (2) durch Schalten des Hochvoltakkumulators (4) in einem ersten Schaltzustand (14) mit einer ersten elektrischen Spannung (12) und in einem zweiten Schaltzustand (15) mit einer zur ersten elektrischen Spannung (12) niedrigeren zweiten elektrischen Spannung (13) versorgt ist, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochvoltverbraucher (4) für eine Nennspannung, welche der ersten elektrischen Spannung (12) entspricht, ausgelegt ist und spannungsanpassungsfrei an das Hochvoltbordnetz (2) angeschlossen ist.
- Hochvoltbordnetz (2) nach
Anspruch 1 , dadurch gekennzeichnet, dass die erste elektrische Spannung (12) doppelt so hoch wie die zweite elektrische Spannung (13) ist. - Hochvoltbordnetz (2) nach
Anspruch 1 oder2 , dadurch gekennzeichnet, dass der Hochvoltakkumulator (3) in einem Hochleistungslademodus (16), welcher für ein schnelleres Laden als ein Kompatibilitätslademodus (18) des Hochvoltakkumulators (3) eingerichtet ist, im ersten Schaltzustand (14) geschalten ist. - Hochvoltbordnetz (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochvoltakkumulator (3) in einem Leistungstraktionsmodus (17), welcher für eine kraftvollere Traktion des Kraftfahrzeugs (1) als ein Spartraktionsmodus (19) des Hochvoltakkumulators (3) eingerichtet ist, im ersten Schaltzustand (14) geschalten ist.
- Hochvoltbordnetz (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochvoltakkumulator (3) in einem Kompatibilitätslademodus (18), welcher für ein langsameres Laden als ein Hochleistungslademodus (16) des Hochvoltakkumulators (3) eingerichtet ist, im zweiten Schaltzustand (15) geschalten ist.
- Hochvoltbordnetz (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochvoltakkumulator (3) in einem Spartraktionsmodus (19), welcher für eine kraftärmere Traktion des Kraftfahrzeugs (1) als ein Leistungstraktionsmodus (17) des Hochvoltakkumulators (3) eingerichtet ist, im zweiten Schaltzustand (15) geschalten ist.
- Hochvoltbordnetz (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Hochvoltbordnetz (2) zwischen einem einer Traktionseinheit (5) des Kraftfahrzeugs (1) vorgeschalteten Inverter (6) und dem Hochvoltakkumulator (3) gleichspannungswandlerlos ausgebildet ist.
- Hochvoltbordnetz (2) nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Hochvoltverbraucher (4) als Klimakompressor (7) und/oder Heizelement (8) und/oder ein Gleichspannungswandler zwischen dem Hochvoltbordnetz (2) und einem Niedrigvoltbordnetz des Kraftfahrzeugs und/oder einer Wechselspannungsladeeinheit ausgebildet ist.
- Kraftfahrzeug (1) mit einem Hochvoltbordnetz (2) nach einem der
Ansprüche 1 bis8 . - Verfahren zum Betreiben eines Hochvoltbordnetzes (2) eines Kraftfahrzeugs (1), bei welchem das Hochvoltbordnetz (2) durch Schalten des Hochvoltakkumulators (3) in einen ersten Schaltzustand (14) mit zumindest einer ersten elektrischen Spannung (12) und in einen zweiten Schaltzustand (15) mit einer zur ersten elektrischen Spannung (12) niedrigeren zweiten elektrischen Spannung (13) geschalten wird, dadurch gekennzeichnet, dass ein Hochvoltverbraucher (4) des Hochvoltbordnetzes (2) mit einer Nennspannung, welche der ersten elektrischen Spannung (12) entspricht, und spannungsanpassungsfrei betrieben wird.
Priority Applications (1)
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DE102017212486.5A DE102017212486A1 (de) | 2017-07-20 | 2017-07-20 | Hochvoltbordnetz, Kraftfahrzeug und Verfahren zum Betreiben eines Hochvoltbordnetzes |
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Publications (1)
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---|---|
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