DE102017212416A1 - Verfahren zur Herstellung eines Hörgeräte-Gehäuses - Google Patents

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    • H04ELECTRIC COMMUNICATION TECHNIQUE
    • H04RLOUDSPEAKERS, MICROPHONES, GRAMOPHONE PICK-UPS OR LIKE ACOUSTIC ELECTROMECHANICAL TRANSDUCERS; DEAF-AID SETS; PUBLIC ADDRESS SYSTEMS
    • H04R25/00Deaf-aid sets, i.e. electro-acoustic or electro-mechanical hearing aids; Electric tinnitus maskers providing an auditory perception
    • H04R25/65Housing parts, e.g. shells, tips or moulds, or their manufacture
    • H04R25/658Manufacture of housing parts
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B41PRINTING; LINING MACHINES; TYPEWRITERS; STAMPS
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Abstract

Ein Gehäuse (1) eines Hörgeräts (2) und ein Verfahren zu dessen Herstellung werden angegeben. Verfahrensgemäß werden eine Gehäuseschale (4) zur Aufnahme von Hörgerätekomponenten, sowie eine Abdeckung zum Verschluss der Gehäuseschale (4) hergestellt. Anschließend wird in einem Abschnitt (16) einer außenseitigen Oberfläche (14) der Gehäuseschale (4) und/oder der Abdeckung eine gegenüber der umgebenden Oberfläche (14) erhabene Haltestruktur (20) zum verbesserten Halt des Gehäuses (1) beim bestimmungsgemäßen Tragen desselben aufgedruckt.

Description

  • Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Hörgeräte-Gehäuses, das insbesondere in ein Ohr einer das Hörgerät tragenden Person (im Folgenden auch „Anwender“) einsetzbar ist. Die Erfindung bezieht sich weiterhin auf ein verfahrensgemäß hergestelltes Hörgeräte-Gehäuse, sowie auf ein Hörgerät, das ein verfahrensgemäß hergestelltes Hörgeräte-Gehäuse umfasst.
  • Ein Hörgerät dient der Versorgung einer hörgeschädigten Person mit akustischen Umgebungssignalen, die zu einer Kompensation der jeweiligen Hörschädigung entsprechend verarbeitet und insbesondere verstärkt werden. Ein Hörgerät umfasst hierzu üblicherweise einen Eingangswandler, beispielsweise in Form eines Mikrofons, eine Signalverarbeitungseinheit mit einem Verstärker, sowie einen Ausgangswandler. Der Ausgangswandler ist in der Regel als Miniaturlautsprecher realisiert und wird auch als Hörer oder Receiver bezeichnet. Er erzeugt insbesondere akustische Ausgabesignale, die zum Gehör des Patienten geleitet werden und bei diesem die gewünschte Hörwahrnehmung erzeugen.
  • Um den zahlreichen individuellen Bedürfnissen entgegenzukommen, werden unterschiedliche Bauformen von Hörgeräten angeboten. Bei BTE-Hörgeräten (Behind-The-Ear, auch Hinter-dem-Ohr bzw. HdO) wird ein Gehäuse mit Komponenten wie einer Batterie und der Signalverarbeitungseinheit hinter dem Ohr getragen. Je nach Ausgestaltung kann der Receiver entweder direkt im Gehörgang des Hörgeräteträgers (Nutzers) angeordnet sein (sogenannte Ex-Hörer-Hörgeräte oder Receiver-in-the-Canal (RIC)-Hörgeräte). Alternativ ist der Receiver innerhalb des Gehäuses selbst angeordnet und ein flexibler, auch als Tube bezeichneter Schallschlauch leitet die akustischen Ausgabesignale des Receivers vom Gehäuse zum Gehörgang (Schlauch-Hörgeräte). Bei ITE-Hörgeräten (In-the-Ear, auch IdO bzw. In-dem-Ohr) wird ein Gehäuse, welches sämtliche funktionale Komponenten einschließlich des Mikrofons und des Receivers enthält, zumindest teilweise im Gehörgang getragen. CIC-Hörgeräte (Completely-in-Canal) sind den ITE-Hörgeräten ähnlich, werden jedoch vollständig im Gehörgang getragen.
  • Bei einem zumindest teilweise im Gehörgang getragenen Hörgeräte-Gehäuse, kann eine Unterkieferbewegung (beispielsweise beim Kauen oder Sprechen) oder im Ohr gebildetes Sekret (beispielsweise Schweiß oder Cerumen, „Ohrenschmalz“) dazu führen, dass sich der Sitz des im Ohr getragenen Hörgeräte-Gehäuses lockert. Dies kann zum einen zu einer verringerten Qualität der Hörwahrnehmung führen. Mitunter kann durch den gelockerten Sitz sogar das Hörgerät bzw. das Hörgeräte-Gehäuse aus dem Ohr herausfallen.
  • Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, mit einfachen Mitteln einen möglichst sicheren Halt eines Hörgeräte-Gehäuses beim Tragen desselben zu ermöglichen.
  • Hinsichtlich eines Verfahrens zur Herstellung eines Hörgeräte-Gehäuses wird diese Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 1. Hinsichtlich eines Hörgeräte-Gehäuses wird die Aufgabe erfindungsgemäß gelöst durch die Merkmale des Anspruchs 6. Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen und der nachfolgenden Beschreibung dargelegt.
  • Verfahrensgemäß werden zur Herstellung eines Gehäuses eines Hörgeräts, also eines Hörgeräte-Gehäuses, zunächst eine Gehäuseschale zur Aufnahme von Hörgerätekomponenten, sowie eine Abdeckung zum Verschluss der Gehäuseschale hergestellt. Die Herstellung der Gehäuseschale und der Abdeckung erfolgt dabei in an sich herkömmlicher Weise, etwa mittels generativer Fertigungsverfahren oder mittels Spritzgussverfahren, ohne darauf beschränkt zu sein. Anschließend wird auf eine - bestehende - Oberfläche der Gehäuseschale und/oder der Abdeckung in einem Abschnitt eine gegenüber der umgebenden Oberfläche erhabene Haltestruktur aufgedruckt, die dazu dient, den Halt des Hörgeräte-Gehäuses beim bestimmungsgemäßen Tragen desselben zu verbessern.
  • Es ist im Rahmen der Erfindung gleichermaßen möglich, dass die Haltestruktur auf eine Gehäuseoberfläche in einem Vorfertigungszustand aufgedruckt wird, und dass die Haltestruktur auf eine vollständig fertiggestellte Gehäuseoberfläche (die beispielsweise bereits glasiert ist) aufgedruckt wird.
  • Zudem beschränkt der Begriff „anschließend“ nicht darauf, dass die Herstellung der Gehäuseschale/Abdeckung und das Bedrucken mit der Haltestruktur zeitlich unmittelbar aufeinander folgen. Es ist dagegen im Rahmen der Erfindung insbesondere auch möglich, dass ein bereits in Betrieb befindliches Hörgeräte-Gehäuse oberflächlich mit der Haltestruktur bedruckt wird.
  • Das erfindungsgemäße Hörgeräte-Gehäuse umfasst eine Gehäuseschale zur Aufnahme von Hörgerätkomponenten, sowie eine Abdeckung zum Verschluss der Gehäuseschale. Ein Abschnitt einer außenseitigen Oberfläche der Gehäuseschale und/oder der Abdeckung ist mit einer gegenüber der umgebenden Oberfläche erhabenen Haltestruktur zum verbesserten Halt des Hörgeräte-Gehäuses beim bestimmungsgemäßen Tragen desselben versehen. Erfindungsgemäß ist die Haltestruktur nachträglich auf die bestehende Oberfläche des Hörgeräte-Gehäuses (d.h. auf die Gehäuseschale und/oder die Abdeckung) aufgedruckt.
  • Die Begriffe „bestehende Oberfläche“ und „nachträglich aufgedruckt“ beziehen sich wiederum darauf, dass die Haltestruktur erst nach der körperlichen Fertigstellung der zugeordneten Gehäuseoberfläche auf diese aufgedruckt wird.
  • Der Begriff „in einem Abschnitt“ bezieht sich im Rahmen der Erfindung darauf, dass nur ein Teil der bestehenden Oberfläche des Hörgeräte-Gehäuses von der aufgedruckten Haltestruktur bedeckt wird, während die umgebende Oberfläche weiterhin frei liegt.
  • Durch die erfindungsgemäße Aufbringung eines reibungserhöhenden Musters auf das Hörgeräte-Gehäuse wird mit sehr einfachen Mitteln die Haftung des Hörgeräte-Gehäuses beim Tragen desselben erhöht. Handelt es sich bei dem Hörgeräte-Gehäuse um ein zumindest teilweise im Ohr getragenes Hörgeräte-Gehäuse, wird insbesondere dessen Halt im Ohr des Anwenders erhöht. Auch bei stärkerer Unterkieferbewegung, wie beim Kauen oder Sprechen, besteht keine oder kaum Gefahr, dass das Hörgeräte-Gehäuse herausfällt.
  • Im Unterschied zu herkömmlichen Methoden, bei denen gegebenenfalls vorgesehene Haltestrukturen typischerweise bereits im Zuge der Gehäuseherstellung in das Gehäuse eingearbeitet werden (beispielsweise durch eine lokale Verstärkung der Gehäusewand), wird bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Haltestruktur nachträglich, d.h. erst nach der Fertigstellung der Gehäusewand bzw. der Gehäuseoberfläche auf diese aufgedruckt. Hierdurch ist es vorteilhafterweise möglich, auch bestehende Hörgeräte-Gehäuse mit einer erfindungsgemäßen Haltestruktur zur verbesserten Haftung auszustatten. Mithilfe des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens können somit vorteilhafterweis auch bestehende Hörgeräte durch eine sehr einfache Maßnahme hinsichtlich ihres Tragekomforts verbessert werden.
  • Außerdem kann das Hörgeräte-Gehäuse in besonders einfacher Weise gemäß äußerer Rahmenbedingungen modifiziert werden. Da die Haltestruktur selektiv und bedarfsgerecht nur in bestimmten Zonen der Gehäuseoberfläche aufgetragen wird, kann vorteilhafterweise durch eine entsprechend gewählte Anordnung und Ausgestaltung der Haltestruktur die Gehäuseoberfläche gezielt an anatomische Besonderheiten angepasst werden. Zudem kann die Haltestruktur vorteilhaft auch nachträglich gemäß einer geänderten Anatomie des Nutzers angepasst und entsprechend aufgedruckt werden.
  • Auch ein Hörgeräte-Gehäuse mit einer bereits vorhandenen erfindungsgemäßen Haltestruktur kann erneut mit einer Haltestruktur überdruckt werden.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird die Haltstruktur in einem Tintenstrahl-Druckverfahren aufgedruckt wird.
  • Vorzugsweise wird zum Aufdrucken der Haltestruktur eine unter Belichtung mit UV-Licht aushärtende Tinte (mit anderen Worten eine UV-aushärtbare Tinte) verwendet.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform wird zum Aufdrucken der Haltestruktur eine farbige Tinte verwendet, insbesondere zur Rechts-Links-Kennzeichnung des Hörgeräts. Dabei wird vorzugsweise für ein bestimmungsgemäß rechts getragenes Hörgeräte-Gehäuse eine rot gefärbte Tinte verwendet, während für ein links getragenes Hörgeräte-Gehäuse eine blau gefärbte Tinte verwendet wird. Insbesondere älteren Anwendern wird hierdurch die Seitenzuordnung der Hörgeräte erleichtert.
  • Aus ästhetischen Gründen können im Rahmen der Erfindung allerdings auch andere Farben oder eine transparente Tinte eingesetzt werden.
  • Bevorzugt wird die Haltestruktur sukzessive in mehreren Schichten übereinander aufgedruckt. In einer Ausführungsform wird die Haltestruktur an jeder Stelle mit der gleichen Schichtenanzahl (und entsprechend überall mit der gleichen Schichtdicke / Stärke) aufgetragen. In einer alternativen Ausführungsform werden in Abhängigkeit von der Anwenderanatomie an unterschiedlichen Stellen der Haltestruktur unterschiedliche Anzahlen von Schichten aufgetragen.
  • In einer Ausführungsform weist das Hörgeräte-Gehäuse eine über ihre Flächenausdehnung variierende Stärke auf. Die Variation der Stärke wird insbesondere wie vorstehend erwähnt durch eine ortsabhängig variierende Anzahl an Schichten beim Aufdruck der Haltestruktur erzeugt. Die lokal gewählte Stärke der Haltestruktur hängt beispielsweise von der Lage der Haltestruktur in Bezug auf die Gehäuseoberfläche und/oder von der Anatomie des Anwenders ab.
  • Die Haltestruktur umfasst in einer bevorzugten Ausführungsform ein geometrisches Muster, ein Symbol und/oder ein alphanumerisches Zeichen. In einer Ausführungsform ist die Haltestruktur als ein Profil, etwa nach Art eines Reifenprofils, auf die Gehäuseoberfläche aufgedruckt. Insbesondere ist die Haltestruktur durch ein Muster realisiert, das Linien, Punkte, Streifen, Ringe, Rillen, andere geometrischen Formen, Figuren, Symbole, „Cartoon“-Figuren, usw. umfasst.
  • In einer vorteilhaft besonders anwenderfreundlichen Ausführungsform beinhaltet die Haltestruktur eine Kennzeichnung, insbesondere eine Rechts-Links-Kennzeichnung, eine Produktkennzeichnung, oder dergleichen mehr. Die Kennzeichnung kann beispielsweise durch die Farbgebung der Haltestruktur oder durch eine entsprechende Auswahl der in der Haltestruktur enthaltenen Zeichen / Symbole etc. erfolgen.
  • Das Hörgeräte-Gehäuse ist vorzugsweise in ein Ohr eines Anwenders einsetzbar, wobei die Haltestruktur zweckmäßigerweise in einem Abschnitt der Gehäuseoberfläche aufgedruckt ist, der bestimmungsgemäß an einer Wand eines Gehörgangs des Ohrs anliegt. Das zugeordnete Hörgerät ist demnach vorzugsweise als ein IdO-Hörgerät („In-dem-Ohr“ oder ITE-Hörgerät „In-the-Ear“) ausgeführt. In einer alternativen Ausführungsform ist das Hörgeräte-Gehäuse zum Tragen hinter dem Ohr eingerichtet, wobei die Haltestruktur den Halt des Gehäuses hinter dem Ohr verbessert. Das zugeordnete Hörgerät ist entsprechend als ein HdO-Hörgerät („Hinter-dem-Ohr“ oder BTE-Hörgerät, „Behind-The-Ear“) ausgeführt.
  • Ein erfindungsgemäßes Hörgerät umfasst ein Hörgeräte-Gehäuse mit einer Haltestruktur gemäß vorstehender Beschreibung.
  • Nachfolgend werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand einer Zeichnung näher erläutert. Darin zeigen:
    • 1 in perspektivischer Darstellung eine Gehäuseschale für ein Hörgerät, die mit einer nachträglich aufgedruckten Haltestruktur versehen ist, wobei die Gehäuseschale zum Einsatz in das rechte Ohr eines Anwenders eingerichtet ist, und
    • 2 in Darstellung gemäß 1 eine analog ausgeführte Gehäuseschale für ein Hörgerät zum Einsatz in das linke Ohr des Anwenders.
  • Einander entsprechende Teile und Größen sind in allen Figuren stets mit gleichen Bezugszeichen versehen.
  • In 1 ist ein Gehäuse 1 eines Hörgeräts 2 in einer Seitenansicht gezeigt. In dem Gehäuse 1 typischerweise aufgenommenen Hörgerätekomponenten, wie z.B. Mikrofone, Signalverarbeitung und Hörer sind in der Darstellung nicht zu erkennen.
  • Das Gehäuse 1 umfasst eine Gehäuseschale 4 („Shell“) die bestimmungsgemäß von einer (hier nicht gezeigten) Abdeckung (Frontplatte, auch „Face-Plate“) verschlossen wird. Bei dem Hörgerät 2 handelt es sich um ein teilweise in dem Gehörgang zu tragendes „ln-dem-Ohr“-Hörgerät (IdO-Hörgerät). Die Gehäuseschale 4 ist entsprechend bezüglich ihrer Außengeometrie an den Gehörgang einer das Hörgerät tragenden Person („Anwender“) angepasst. An einer bestimmungsgemäß dem Ohreingang (der Ohrmuschel) zugewandten Frontseite 6 weist die Gehäuseschale 4 eine Montageöffnung 8 auf, die durch Aufsetzen der Abdeckung verschließbar ist. Die Montageöffnung 8 dient zum Einsetzen der Hörgerätekomponenten in die Gehäuseschale 4.
  • Die Gehäuseschale 4 umfasst einen grob hohlzylindrischen, gehörgangsseitigen Gehäuseabschnitt 10, der bestimmungsgemäß in den Gehörgang des Anwenders eintaucht, sowie einen einseitig von dem gehörgangsseitigen Gehäuseabschnitt 10 abragenden eingangsseitigen Gehäuseabschnitt 12, der im Wesentlichen am Ohreingang des Anwenders anliegt. Eine außenseitige Oberfläche 14 der Gehäuseschale 4 liegt entsprechend nur in einem Abschnitt 16 an dem Gehörgang des Anwenders an. In diesem Abschnitt 16 ist die Oberfläche 14 mit einer gegenüber der umgebenden Oberfläche 14 erhabenen Haltestruktur 20 bedruckt, die dazu dient, die Haftreibung der Oberfläche 14 zu erhöhen, so dass die Gehäuseschale 4 gegenüber einer Ausführung ohne eine derartige Haltestruktur 20 besser im Gehörgang des Anwenders gehalten ist.
  • Durch die Haltestruktur 20 ist der sichere Halt des Hörgeräts 2 im Gehörgang auch bei einer erhöhten Beanspruchung durch Kau- oder Sprechbewegungen des Anwenders gewährleistet.
  • Die Haltestruktur 20 ist in dem Ausführungsbeispiel als ein um den Gehäuseabschnitt 10 umfänglich umlaufendes Muster ausgeführt. Die Haltestruktur 20 weist beispielsweise ein plastisches Linienmuster auf, das einem Profil eines Autoreifens ähnelt. An den umlaufenden Rändern der Haltestruktur 20 sind über den Umfang gleichmäßig verteilte kurze Rippen 22 etwa in Längserstreckung des Gehäuseabschnitts 10 angeordnet, während innenseitig angeordnete gleichmäßig über den Umfang verteilte kurze Rippen 24 schräg aufeinander zulaufen. Im Ausführungsbeispiel weist die Haltestruktur 20 an jeder Stelle eine annähernd einheitliche Stärke (Erhebung gegenüber der Oberfläche 14) auf.
  • In alternativen Ausführungsformen, die hier nicht explizit dargestellt sind, kann die Haltestruktur 20 auch in Form von anderen geometrischen Mustern (bspw. Punkte, Kreise, Gitter...) ausgebildet sein. In einer Ausführungsform umfasst die Haltestruktur 20 beispielsweise aufgedruckte Symbole, Zeichen, Zahlen, Buchstaben oder Comic-Figuren. In einem Ausführungsbeispiel wirkt eine plastisch aufgedruckte Produktkennung oder dergleichen als Haltestruktur 20. Beispielsweise können ein Markenname, eine Modellnummer, eine Seriennummer, eine „Regulatory Information“, ein Qualitätssiegel oder die Initialen des Anwenders in dem Muster der Haltestruktur 20 enthalten sein.
  • Zur Seitenindikation ist die Haltestruktur 20 hier in roter Farbe (mit roter Tinte) aufgedruckt, so dass der Anwender schnell und sicher das mit roter Haltestruktur 20 gekennzeichnete Gehäuse 1 bzw. Hörgerät 2 seinem rechten Ohr zuordnen kann („Easy Side“). Zusätzlich oder alternativ kann der Buchstabe „R“ in dem Muster der Haltestruktur 20 enthalten sein.
  • Zur Herstellung des Gehäuses 1, konkret der Gehäuseschale 4, wird diese zunächst in einem an sich bekannten Fertigungsverfahren hergestellt. Beispielsweise wird die Gehäuseschale 4 in an sich herkömmlicher Weise in einem generativen Herstellungsverfahren („3D-Druck“) als ein an den Gehörgang des Anwenders angepasster Schalenkörper aus Kunststoff gefertigt. Es ist prinzipiell jedoch auch möglich, dass die Gehäuseschale 4 in einem Spritzgussverfahren hergestellt wird.
  • Ist die Gehäuseschale 4 - und somit die vollständige Oberfläche 14 - fertiggestellt, wird in dem Abschnitt 16 die Haltestruktur 20 in einem Tintenstrahl-Druckverfahren anhand eines digitalen Modells auf die bestehende Oberfläche 14 aufgedruckt. Dabei wird eine UV-aushärtbare Tinte verwendet. Entsprechend wird nach Auftrag einer Schicht Tinte auf die Oberfläche 14 die Tinte mittels UV-Strahlung ausgehärtet („UV-Strahlung“: Ultraviolettstrahlung, d.h. elektromagnetische Strahlung, in einem Wellenlängenbereich von 100 nm bis 380 nm).
  • Je nach gewünschter Stärke der Haltestruktur 20 wird dabei eine entsprechende Anzahl von Schichten übereinander aufgetragen. Dabei kann entweder - wie in 1 dargestellt - an jeder Stelle der Haltestruktur 20 eine einheitliche Anzahl an Schichten aufgetragen sein, so dass eine einheitliche Stärke der Haltestruktur 20 entsteht. In einer alternativen Ausführungsform (die hier nicht explizit dargestellt ist) sind unterschiedliche Bereiche der Haltestruktur 20 in unterschiedlichen Stärken (d.h. mit einer unterschiedlichen Anzahl an Schichten) ausgeführt, beispielsweise zur besonders genauen Anpassung der Haltestruktur 20 an die Anatomie des Anwenders.
  • In 2 ist die Gehäuseschale 4 in einer alternativen Ausführungsform gezeigt, die zum Einsatz in das linke Ohr eines Anwenders ausgeführt ist. Die Gehäuseschale 4 ist im Wesentlichen spiegelverkehrt, aber ansonsten weitgehend analog zu der Gehäuseschale 4 gemäß 1 ausgeführt. Bei der in 2 gezeigten Gehäuseschale 4 ist jedoch ist die Haltestruktur 20 mit blauer Tinte auf die Oberfläche 14 aufgedruckt, um die linke Seite zu kennzeichnen.
  • In einem hier nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Haltestruktur 20 mit transparenter Tinte aufgedruckt. Je nach Kundenwunsch können auch andere Farben eingesetzt sein.
  • Optional wird die Gehäuseschale 4 nach dem Aufdrucken der Haltestruktur 20 glasiert.
  • Die Erfindung wird an den vorstehend beschriebenen Ausführungsbeispielen besonders deutlich, ist auf diese Ausführungsbeispiele gleichwohl aber nicht beschränkt. Vielmehr können weitere Ausführungsformen der Erfindung aus den Ansprüchen und der vorstehenden Beschreibung abgeleitet werden.
  • Bezugszeichenliste
  • 1
    Gehäuse
    2
    Hörgerät
    4
    Gehäuseschale
    6
    Frontseite
    8
    Montageöffnung
    10
    Gehäuseabschnitt
    12
    Gehäuseabschnitt
    14
    Oberfläche
    16
    Abschnitt
    20
    Haltestruktur
    22
    Rippe
    24
    Rippe

Claims (11)

  1. Verfahren zur Herstellung eines Gehäuses (1) eines Hörgeräts (2), wobei eine Gehäuseschale (4) zur Aufnahme von Hörgerätekomponenten, sowie eine Abdeckung zum Verschluss der Gehäuseschale (4) hergestellt werden, und wobei anschließend auf eine Oberfläche (14) der Gehäuseschale (4) und/oder der Abdeckung in einem Abschnitt (16) eine gegenüber der umgebenden Oberfläche (14) erhabene Haltestruktur (20) zum verbesserten Halt des Gehäuses (1) beim Tragen in oder an dem Ohr eines Hörgeräteträgers aufgedruckt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Haltestruktur (20) in einem Tintenstrahl-Druckverfahren aufgedruckt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, wobei zum Aufdrucken der Haltestruktur (20) eine unter Belichtung mit UV-Licht aushärtende Tinte verwendet wird.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei zum Aufdrucken der Haltestruktur (20) eine farbige Tinte verwendet wird, insbesondere zur Rechts-Links-Kennzeichnung des Hörgeräts (2).
  5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei die Haltestruktur (20) sukzessive in mehreren Schichten übereinander aufgedruckt wird.
  6. Hörgeräte-Gehäuse (1), umfassend eine Gehäuseschale (4) zur Aufnahme von Hörgeräte-Komponenten, sowie eine Abdeckung zum Verschluss der Gehäuseschale (4), wobei ein Abschnitt (16) einer außenseitigen Oberfläche (14) der Gehäuseschale (4) und/oder der Abdeckung mit einer gegenüber der umgebenden Oberfläche (14) erhabenen Haltestruktur (20) zum verbesserten Halt des Hörgeräte-Gehäuses (1) beim Tragen in oder an dem Ohr eines Hörgeräteträgers versehen ist, und wobei die Haltestruktur (20), insbesondere mit Hilfe eines Verfahrens gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, nachträglich auf die bestehende Oberfläche (14) des Hörgeräte-Gehäuses (1) aufgedruckt ist.
  7. Hörgeräte-Gehäuse (1) nach Anspruch 6, wobei die Haltestruktur (20) ein geometrisches Muster, ein Symbol und/oder ein alphanumerisches Zeichen umfasst.
  8. Hörgeräte-Gehäuse (1) nach Anspruch 6 oder 7, wobei die Haltestruktur (20) eine Kennzeichnung, insbesondere eine Rechts-Links-Kennzeichnung oder eine Produktkennzeichnung, beinhaltet.
  9. Hörgeräte-Gehäuse (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 8, wobei die Haltestruktur (20) eine über ihre Flächenausdehnung variierende Stärke aufweist.
  10. Hörgeräte-Gehäuse (1) nach einem der Ansprüche 6 bis 9, das in ein Ohr eines Anwenders einsetzbar ist, wobei die Haltestruktur (20) in einem Abschnitt (16) der Oberfläche (14) aufgedruckt ist, der bestimmungsgemäß an einer Gehörgangswand des Ohrs anliegt.
  11. Hörgerät (2) mit einem Hörgeräte-Gehäuse (1) gemäß einem der Ansprüche 6 bis 10.
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Citations (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US20030044035A1 (en) * 2001-08-31 2003-03-06 Masters Martin W. Processes for texturing the surface of a hearing instrument
DE102006038065A1 (de) * 2006-08-16 2008-02-28 Siemens Audiologische Technik Gmbh Identifikationselement für eine Hörgeräteeinheit
EP3051843A1 (de) * 2015-01-30 2016-08-03 LUXeXcel Holding B.V. Verfahren zur Herstellung eines Ohrpassstücks

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